In den letzten Tagen war leider nicht nur das Wetter meistens schlecht für astronomische Beobachtungen, auch mir selbst ginges nicht wirklich gut. Wie viele andere habe ich auch zuerst einen dicken Schnupfen bekommen, dann Halsschmerzen, Husten, Fieber ... das komplette Programm. Nur kein Corona, zumindest waren zweimal Tests negativ. Ich wollte ja trotzdem den einen oder anderen Termin wahrnehmen, war ich doch sogar bei einem meiner besten Freunde zur Hochzeit als Trauzeuge eingeladen! Die Hochzeit war schön, aber leider ging es dann am Abend mit Fieber für mich schnell ins Bett. Ich habe daraufhin dann erst mal alle weiteren Termine abgesagt...
Doch in der Nacht von Sonntag auf Montag sollte Kleinplanet (1) Ceres über die Galaxie M100 hinweg ziehen. Und am Sonntag verriet ein Blick in verschiedene Wetter-Apps, das vielleicht ab 22 oder 23 Uhr der Himmel aufklaren sollte... Sollte ich auf diese Beobachtung wirklich verzichten? Im Laufe des Sonntags hatte ich viele Stunden schlapp auf der Couch gelegen. Zwei Stunden habe ich Fernsehprogramm geschaut, was ich sonst schon wirklich lange nicht mehr gemacht habe.
Wahrscheinlich hat mir das richtige "Ausruhen" gut getan. Denn kurz nach 22 Uhr schaute ich aus dem Fenster zum Himmel und entdeckte die Mondsichel. Es klarte tatsächlich auf. Meine Lebensgeister kamen sofort in Wallung. Zum Glück muss ich für Beobachtungen mein Vaonis Vespera nur einmal kurz draußen aufstellen und einschalten. Alles weitere konnte ich dann wieder von der warmen Küche aus steuern.
Hier ein erstes Foto:
Kleinplanet (1) Ceres bei M100 |
Der Kleinplanet war tatsächlich genau dort, wo er sein sollte. Interessant, was Wikipedia über M100 zu berichten weiß: Messier 100 = NGC 4321 ist eine aktive Balken-Spiralgalaxie mit ausgedehnten Sternentstehungsgebieten vom Hubble-Typ SBbc im Sternbild Haar der Berenike am Nordsternhimmel. Sie ist schätzungsweise 68 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 155.000 Lichtjahren.
68 Millionen Lichtjahre entfernt, trotzdem visuell noch 9,3mag hell. Ceres ist mit 6,9mag zur Zeit allerdings schon noch etwas heller. Aber ja auch nur eine Licht-Viertelstunde von uns entfernt. Ceres hat nur knapp 1000 Kilometer Durchmeser, die Galaxie 155000 Lichtjahre. Unvorstellbare Unterschiede für uns Menschen.
Und heute kommen diese ganz unterschiedlichen Himmelskörper aus Sicht von unserer Erdoberfläche so nahe zusammen. Astronomie ist ein faszinierendes Hobby!
Inzwischen hat mein Sternfreund Tobias aus drei Bildrn, die ich ihm geschickt hatte, eine kleine Animation zusammengestellt, in der man erkennen kann, wie Ceres über einend er äußeren Arme von M100 hinweg zieht. Ganz herzlichen Dank dafür und hier die Animation:
Ceres vor M100 (animiertes gif aus drei einzelnen Bildern) |
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