Nach einem gemütlichem Kaffeetrinken stellte ich plötzlich bei einem Blick durch das Fenster fest: "Da strahlt ja Jupiter!" Ich wollte es zunächst gar nicht glauben, war doch für den ganzen Tag ein bedeckter Himmel angesagt.
Schnell holte ich Spektiv und Kamera und stellte draußen vor der Haustür fest, die Wolkenlücke Richtung Südwesten war sogar etwas größer als gedacht, nicht nur Jupiter war zu sehen, sondern auch die Venus und dazwischen dann sogar Saturn.
Zuerst probierte ich ein Foto der Venus. Doch die war schon verdammt nah am Horizont und schien nur durch die Äste der benachbarten Bäume hindurch. Hier mein erster Fotoversuch:
Venus hinter Zweigen am 29. November |
Das Foto entstand mit der Automatikfunktion der Kamera. Es wurde eine Sekunde bei f/3.3 und ISO80 belichtet. Der Lichtpunkt auf dem Foto könnte natürlich alles mögliche sein, ich hatte auch noch den Autofokus eingeschaltet, das konnte nicht gut gehen. Doch etwas später habe ich manuel fokussiert und kürzer belichtet und siehe da, die aktuelle Sichelgestalt wird deutlich:
Venussichel am 29. November 2021 (1/15sec, bei f/3.5, ISO 400) |
Vielleicht hätte ich sogar noch etwas weiter abblenden können. Doch ich wollte auch Saturn fotografieren, das habe ich mit den gleichen Einstellungen gemacht, also auch mit dem auf 400 erhöhtem ISO-Wert:
Saturn am 29. November |
Deutlich ist der Ring zu erkennen. Vergleichen Sie mal die Größe von Saturn und der Venus, es handelt sich ja hier um die exakt gleichen Optikeinstellungen.
Und von Jupiter habe ich natürlich auch ein Foto gemacht. Hier jedoch eine Viertelsekunde belichtet, damit auch die Monde einigermaßen hell zur Geltung kommen:
Jupiter mit Monden am 29. November 2021 (1/4sec bei f/3.3, ISO 400) |
Die Namen der Monde von links nach rechts: Ganymed - Europa - (Jupiter) - Io - Kallisto.
Zum Einsatz kam mein Spektiv mit 82mm Objektivöffnung und Zoom-Okular, eingestellt auf 25fache Vergrößerung, daran angeschlossen eine Kleinbildkamera.
Nach wenigen Minuten war der Himmel auch schon wieder bewölkt. In weniger als zehn Minuten sind die Bilder dieser drei so unterschiedlichen Planeten entstanden. So macht dann auch "Kurzzeit-Astronomie" Spaß. Glück gehabt!