Montag, 5. Mai 2014

5. Mai: Apollo 11 gucken!

Heute Abend konnte man auf dem Mond gut das Landegebiet von Apollo 11 beobachten. Auf die Idee dazu, mal wieder einen Blick genau auf diese Stelle auf dem Mond zu richten, brachte mich ein Online-Artikel der Zeitschrift Sterne und Weltraum, der vor drei Tagen erschien.

Und glücklicherweise waren die Bedingungen heute Abend noch gerade ausreichend genug, einen Blick zum Mond zu wagen. Hier ein Foto von vorhin:

Der Mond am 5. Mai 2014 kurz vor 22 Uhr
 Das Fotolässt durchaus noch was vom Dunst in der Atmosphäre erkennen. Aber wo ist denn jetzt der Landeplatz? Der kann folgendermaßen gefunden werden: Im unteren Drittel sieht man eine etwas auffällige Dreiergruppe von Kratern, die man auch schon in einem einfachen Fernglas gut erkennen kann: Theophil, Carillus und Catharina (von oben nach unten). Der oberste Krater ist dabei etwas nach rechts "verschoben". Direkt oberhalb dieser drei Krater hat man zuerst ein etwas kleineres Mondmeer (das sind die relativ Kraterarmen scheinbar "flache", dunklere Gebiete), und darüber dann ein größeres Meer. Dies ist das "Mare Tranquilitatis", das "Meer der Ruhe". In der linken, unteren Ecke dieses Meeres erkennt man auf dem obigen Foto gerade noch einen bereits im Meer liegenden Doppelkrater. Diese beiden Krater heißen Ritter und Sabine. Und nicht weit von Sabine entfernt, da ist Apollo 11 gelandet. Am 20. Juli 1969 um 21:17 MEZ meldete Neill Armstrong "Houston, Tranquility Base here, The Eagle has landed."

In einem vergrößerten Ausschnitt aus diesem Bild sieht das ganze so aus:

Ein größerer Ausschnitte aus meinem Foto
Ich denke, mit den jetzt hinzu gefügten Beschriftungen sind die oben genannten Krater leicht zu identifizieren und dann auch der Landeplatz von Apollo 11 zu finden, das kleine "o", etwas rechts von Sabine.

Sabine und Ritter sehen auf dem Foto klein aus, haben selbst aber noch einen Durchmesser von knapp 30 Kilometern. Die Ringgebirge der Krater sind jeweils ca. 1350 Meter hoch.

In der Nähe der Landungsstelle wurden kleinere Krater, die jeweils einen Durchmesser von ca. 3 Kilometern haben, nach den drei Astronauten von Apollo 11 benannt: Armstrong, Aldrin und Collins. Aber die sind mit meinem Spektiv, das eine Objektivöffnung von 82 mm hat, nicht zu erkennen. Dafür braucht man schon ein Fernrohr von rund 200 mm Objektivöffnung. Klar, das man von Apollo 11 selbst mit den größten Teleskopen von der Erde aus nichts sehen kann.

Im Juli 2009 veröffentliche die NASA erste Fotos der verschiedenen Apollo Landeplätze, die von der  LRO Mission (ein Satellit, der genaue Fotos der Mondoberfläche macht) aufgenommen wurden. Im November wurden dann noch einmal besser aufgelöste Bilder veröffentlicht.

Morgen ist der "Terminator", die Schattengrenze auf dem Mond, schon wieder weiter gewandert, da werden Ritter und Sabine schon nicht mehr so gut zu sehen sein. Dies geht am besten jeweils zwei Tage vor dem zunehmenden Halbmond oder zwei Tage nach dem abnehmenden Halbmond, dann werfen hier in der Nähe des Landeplatzes die Krater die größten Schatten.

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