Und immer wieder gibt es ein paar klare Stunden am Nachthimmel, die ich nutzen kann. Am 25. September hatte ich etwas länger Zeit zum Beobachten, am Samstag, den 26. Oktober waren wir abends zunächst im Theater in Paderborn. Eigentlich war ich danach ziemlich müde, doch dann lockte es mich doch wieder hinaus. Und auch am 27. Oktober gab es ein paar Stunden klaren Himmel, bevor dichter Hochnebel jeglichen Blick auf die Sterne verhibderte.
Mitternacht am 26.10. war schon vorbei, als ich mein Vespera classic zum ersten Mal nach dem Sommer auf ein typisches Winterobjekt am Sternenhimmel ausrichten konnte:
Die Plejaden, M 45. |
Das Bild wurde dann 72 Minuten belichtet, also etwas über eine Stunde. Dadurch kommen die Reflexionsnebel, die Nebelfetzen um einige der Sterne herum, recht gut zum Ausdruck. Es wurde mit der Mosaic-Methode des Vespera fotografiert. Eine ausführliche Beschreibung zu diesem wunderschönen Sternenhaufen am Himmel findet man natürlich bei Wikipedia. Leider stört hier - wie auf dem nächsten Bild - ein durchlaufender Satellit das Bild ein wenig, doch das liegt nicht in meiner Hand.
Leider habe ich an diesem Abend ein weiteres Polarlicht in diesem Jahr völlig verpasst. Aber zum Glück kann man ja viele Bilder dieser Nacht im Polarlichtforum anschauen.
Bereits am 25. Oktober konnte ich den Sternhaufen NGC 6834 im Schwan fotografieren:
NGC 6834 |
Zu diesem Objekt gibt es leider nur einen recht kargen Eintrag bei Wikipedia. Wenn Sie mögen, können Sie von der deutschsprachigen Wikipedia-Seite auf die englischsprachige umschalten, dort erfährt man dann etwas mehr zu diesem Objekt.
Und natürlich darf in diesen Tagen der Komet nicht fehlen. Hier ein Bild vom Sonntag, den 27. Oktober:
Komet C/2023 A3 Tschuchinshan-ATLAS am 27. Oktober 2024 |
Ein besonders "spannendes" Objekt gibt es im Sternbild Andromeda - nein, nicht die überaus beeindruckende Andromedagalaxie, sondern wenige Grad daneben:
Der helle Stern "Mirach" und NGC 404, "Mirachs Geist" (113 min Belichtungszeit) |
In diesem Bild fällt zuallererst der helle Stern "Mirach" auf. Er hat eine Helligkeit von 2,1mag und gehört zum Sternbild Andromeda. Durch die starke Helligkeit ist dieser helle Stern praktisch überbelichtet, ws sich nicht zuetzt durch die vielen "Strahlen" rund um den Stern ausdrückt. Dicht über dem Stern gibt es einen weiteren etwas diffus erscheinenden Fleck oer "Stern". Dies ist die Galaxie NGC 404, die auch "Mirachs Geist" genannt wird. Auf einer Webseite des Spektrum-Verlags heisst es dazu: "Sie ist bemerkenswert, weil sie am Nachthimmel nur 7 Bogenminuten von Mirach entfernt ist, was ihre Beobachtung oder Fotografie sehr schwierig macht und ihr den Spitznamen "Mirachs Geist" einbrachte. Dies ist ein gutes Beispiel für zwei scheinbar nahe beieinander liegende Objekte, die sich aufgrund unserer Sichtlinie in sehr unterschiedlichen Entfernungen befinden. Mirach ist nur 200 Lichtjahre entfernt, während NGC 404 in 10,3 Millionen Lichtjahren Entfernung liegt. Mirach ist als roter Riesenstern klassifiziert. Er ist viel kühler als unsere eigene Sonne, leuchtet aber aufgrund seiner Größe 1900 Mal so hell."
Außerdem konnte ich am 27. Oktober einen weiteren Kugelsternhaufen fotografieren:
NGC 6535 |
NGC 6536 ist ein 9,3mag heller Kugelsternhaufen im Sternbild Schlange. Der deutsche Wikipedia-Eintrag zu diesem Objekt ist recht karg, deshalb weise ich hier gerne auch wieder auf den englischsprachigen Eintrag hin.
Am 25. September hatte ich endlich nach langer Zeit auch wieder mein großes Teleskop, das C8 von Celestron aufgebaut. Damit habe ich versucht, die Planeten Saturn und Neptun zu fotografieren. Es hat doch mit 2000mm Brennweite eine wesentlich bessere Vergrößerung als die kleinen Vespera-Geräte, die nur etwa ein zehntel oder achtel davon haben. Nach so langer Pause muss ich mit diesem Gerät, der Montierung und der zugehörigen Software (firecapture, PSS) jedoch erstmal wieder etwas experimentieren und üben. Trotzdem zeige ich hier gerne auch schon mal die Ergebnisse:
Saturn am 25. Oktober um 21:50 Uhr MESZ |
Der Ring des Saturn lässt sich gut erkennen. Schaut man etwas genauer hin, erkennt man jedoch eine durch unsere Atmosspäre verursachte leichte "Farbverschiebung", unten ist die Saturnkugel eher bläulich, oben eher rötlich. Dies könnte durch einen ADC (Athmospheric Dispersion Controller) ausgeglichen werden. Ganz scharf ist dies Bild leider auch nicht, aber immerhin kann man auf der Saturnoberfläche doch auch gut unterschiedliche helle und dunklere Gebiete, Streifen erkennen.
Neptun am 25.10.2024 um 22:36 Uhr MESZ |
Neptun sieht leider eher aus wie ein Komet mit kurzem Schweif. Dieser Bildfehler ist jedoch entweder auf eine nicht ausreichende Scharfeinstellung oder ebenfalls die turbulente Luft und shlechteres Seeing zurück zu führen. Aber immerhin kann man die Größe des Neptunscheibchens in etwa erkennen und auch die chrakteristische bläuliche Farbe kommt zur Geltung.
Zum Abschluss noch einen kosmischen "Schneeengel":
SH 2-106, der kosmische "Schneeengel" |
Hier handelt es sich um einen kleinen rötlichen Emissionsnebel im Sternbild Schwan, der gleichzeitg ein aktives Sternentstehungsgebiet ist. Für dieses schöne Objekt bräuchte man eigentlich eine viel längere Brennweite als es das Vespera hergibt. Eine sehr schöne Aufnahme von diesem Nebel findet man im zugehörigen Wikipedia-Artikel.
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