Sonntag, 17. November 2024

18. - 24. November 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder ab, gegen Ende der Woche steht er im Letzten Viertel, die Abende eignen sich daher wieder mehr und mehr zum Beobachten lichtschwächerer deep-sky-Objekte. Von den großen Planeten ist nach Sonnenuntergang die Venus für knapp zwei Stunden tief im Südwesten zu sehen. Außerdem kann man am Abend auch noch gut den Mars (Aufgang im Osten um gegen 21 Uhr), Jupiter (Aufgang gegen 17:30 Uhr), Saturn (ca. 19:15 Uhr genau im Süden) sowie die Fernglasplaneten Uranus (siehe 21.11.) und Neptun (bis 1:30 Uhr im Westen) beobachten. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 18. November, geht die Sonne um 7:50 Uhr auf und um 16:30 Uhr unter, der helle Tag ist also um 21 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Der noch zu 88 Prozent beleuchtete Mond geht kurz nach 18 Uhr im Osten im Sternbild Zwillinge auf, er zeigt diese Nacht maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Die ISS steigt um 17:42 Uhr ganz in der Nähe der Venus im Westen über den Horizont und fliegt dann bis 17:48 Uhr in maximal 25° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 23:09 Uhr endet die Bedeckung des Stern 49 Aurigae (5,0mag) durch den Mond. Von 20:37 Uhr bis 23:16 Uhr zieht Jupitermond Io hinter dem Planeten entlang und bleibt so unsichtbar. Bereits um 5:00 Uhr in der Frühe zieht Kleinplanet (8)Flora (11,4mag) in nur 3' Bogenminuten Abstand an Stern HIP54863 (5,8mag) vorüber.

Am Dienstag, den 19. November, geht der Mond bereits eine Stunde später, um 19:14 Uhr auf, Er ist noch zu 80 Prozent beleuchtet. Die ISS steigt ab 18:32 Uhr aus dem Westen kommend am Himmel bis auf 57° Grad Höhe auf, wo sie etwa in südlicher Richtung um 18:35 Uhr im Erdschatten verschwindet. Der Schatten von Jupitermond Io fällt bis 19:52 Uhr auf den Mutterplaneten.

Am Mittwoch, den 20. November, Buß- und Bettag, endet um 3:30 Uhr die Bedeckung des 5,4mag hellen Sterns 54 Geminorum durch den Mond. Am Abend geht der Mond gegen 20:45 Uhr auf, er steht etwas oberhalb vom Planeten Mars im Sternbild Krebs und zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Die ISS fliegt zwischen 17:43 Uhr und 17:48 Uhr in maximal 43° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 19:00 Uhr zieht Kleinplanet (886)Washintonia (12,8mag) in nur 3' Bogenminuten Abstand an Stern HIP12877(9,2mag) (5,8mag) vorüber. Und um 22 Uhr zieht (7)Iris (9,8mag) in 8,5' Bogenminuten Abstand an 17 Aqr (6,0mag) vorüber. Zwischen 19:40 Uhr und 23:00 Uhr wandert der Schatten von Saturnmond Titan tief im Süden des Planeten über seine Oberfläche hinweg.

Am Donnerstag, den 21. November, steht der Fernglasplanet Uranus (5,6mag) in Opposition zur Sonne, d.h. er geht in etwa beim Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter, er ist also die ganze Nacht über zu sehen. Der Mond geht erst um 22 Uhr auf und ist noch zu 62 Prozent beleuchtet. Die ISS steigt um 18:31 Uhr im Westen steil auf bis auf 82° Grad Höhe und verschwindet um 18:35 Uhr in der Nähe des Zenits im Erdschatten. Ab 23:00 Uhr (bis 1:33 Uhr) wandert der Schatten von Jupitermond Europa über den Planeten.

Am Freitag, den 22. November, geht der Mond erst um 23:15 Uhr auf, er steht oberhalb von Regulus, dem hellsten Stern im Löwen. Die ISS fliegt zwischen 17:42 Uhr und 17:48 Uhr in maximal 70° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Bei Saturn stehen die Monde Tethys und Rhea in östlicher Elongation. An der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus gibt es heute um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema "Entfernungsbestimmung im Weltall".

Am Samstag, den 23. November,  erreicht der Mond um 2:28 Uhr exakt das Letzte Viertel. Er geht dann erst um 13:49 Uhr unter und vor Mitternacht nicht mehr auf. Um 5.17 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum. Die ISS steigt ab 18:29 Uhr exakt im Westen steil auf und fliegt um 18h:33m:46s exakt über Bad Lippspringe hinweg, wenige Sekunden taucht sie in den Erdschatten ein und kann nicht mehr gesehen werden.

Am Sonntag, den 24. November, geht der Mond um 0:24 Uhr auf, er ist dann nur noch zu 41 Prozent beleuchtet, um 4:00 Uhr endet die Bedeckung des 4,7mag hellen Sterns chi Leonis, und um 7:16 Uhr erreicht der Mond seine maximale Höhe mit 44° Grad über dem Horizont. Die ISS steigt ab 17:41 Uhr im Westen auf, fliegt um 17:45 Uhr ein weiteres Mal fast genau über unsere Köpfe hinweg und verschwindet um 17:47 Uhr im Osten im Erdschatten.

Freitag, 15. November 2024

22. November 2024: Vortrag "Entfernungsbestimmung im Weltall"

 Am Freitag, den 22. November 2024, findet um 19 Uhr an der Volkssternwarte Schloß Neuhaus in Paderborn wieder ein öffentlicher Vortrag statt. Das Thema lautet:

Entfernungsbestimmung im Weltall

Auf der Webseite der Volkssternwarte heißt es dazu:

 Der Referent Dr. Martin Otte ist an der Sternwarte seit langer Zeit aktiv, seine Vorträge auch zu kompliziertesten physikalischen Themen sind immer gut verständlich und manchmal von einem wunderschönen leicht verschmitzten Humor begleitet. Sicherlich macht auch dieser Vortrag wieder viel Freude.

Das geflügelte Wort der "astronomischen Zahlen" verdankt seine Entstehung hauptsächlich den unanschaulichen Dimensionen des Weltalls. Die gewaltigen Weiten des Universums, die es uns verbieten, kosmische Distanzen in den üblichen irdischen Maßeinheiten auszudrücken, sind es auch, die dem Laien oft ein verständnisloses Kopfschütteln abnötigen, wenn er von den Sternen hört oder liest.

Die Entfernungen der Himmelskörper scheinen auf den ersten Blick vor allem für die Vorstellungen von der Position des Menschen im Kosmos von Belang zu sein. Tatsächlich kann unsere Stellung im Weltall nicht verstanden werden, wenn wir uns nicht in Beziehung zu kosmischen Dimensionen zu setzen vermögen. Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass die Kenntnis der kosmischen Entfernungen von weit umfassenderer Bedeutung für die astronomische Forschung ist, denn ohne Entfernungsangaben könnten wir auch über das Wesen der kosmischen Prozesse nur wenig in Erfahrung bringen. Die immer bessere Kenntnis kosmischer Distanzen und die immer breitere Skala von Entfernungsbestimmungsmethoden laufen parallel mit dem immer tieferen Einblick in die Gesetze des kosmischen Geschehens.

 Ich freue mich schon sehr auf den Vortrag!

Donnerstag, 14. November 2024

Anfang November 2024: Viele verschiedene Kleinplaneten und ein paar kleine Überraschungen.

Anfang November gab es zum Glück noch ein paar Abende, in denen es wenige Stunden klaren Himmel gab, bevor dann meist der Hochnebel zuschlug. Ich habe in dieser Zeit verschiedene Kleinplaneten beobachtet. Einige konnte ich an verschiedenen Tagen beobachten, so dass sich ihre Bewegung am Sternenhimmel gut verfolgen lässt. 

Die Bilder sind jetzt nicht chronologisch geordnet, sondern nach den Nummern der Kleinplaneten. Diese Zahlen vor den eigentlichen Namen geben die Reihenfolge der Entdeckungen an. (1) Ceres war der erste entdeckte Kleinplanet, (2)Pallas der zweite usw.

 (10) Hygiea

(10)Hygiea am 3. November 2024 um 20:46 Uhr

Und hier gleich als Beweis, dass meine obige Markierung korrekt ist:

Hygiea am 5. November 2024 (Bildmitte)

Schaut man sich das Bild vom 5.11. etwas genauer an, stellt man fest, dass insbesondere die helleren Sternchen kleine "Fähnchen" haben. Da muss ich wohl irgendwie während des Belichtens das Gerät angestoßen haben. Aber zum Glück kommt es hier auf solche Schönheitsfehler ja nicht drauf an. Hygiea befindet sich zur Zeit im Sternbild Fische. Hygiea konnte ich übrigens schon am 20. Januar 2021 mit einer ganz normalen DSLR fotografieren und identifizieren.

(11) Parthenope

(11) Parthenope am 5. November

 (11) Parthenope konnte ich leider nur einmal fotografieren, aber es ist immerhin mein erstes Foto von diesem Kleinplaneten. Die ersten zehn hatte ich ja schon zusammen, nun schließt sich hoffentlich bald auch die nächste "Zehnergruppe" der Kleinplaneten.. Am 5. November stand sie um 22:57 Uhr im Sternbild Stier. Die Helligekit beträgt 9,8mag. Am Mittwoch, den 13. November steht Parthenope in Opposition zur Sonne und kann dann vielleicht noch ein wenig heller sein.


(13) Egeria

(13) Egeria am 5. November

 (13) Egeria befindet sich im Sternbild Fuhrmann mitten in einer sehr sternenreichen Gegend und hat eine Helligkeit von 10,5mag. So ist er zum Glück auch in diesem Sternengetümmel auf Grund seiner Helligkeit schnell zu identifizieren. Leider ist mir hier nur ein Bild gelungen. Doch immerhin ist auch dieses Bild mein erstes Photo von Egeria überhaupt.

(19)Fortuna

(19)Fortuna am 3. November um 20:41 Uhr

(19)Fortuna am 5. November um 21:53 Uhr

(19)Fortuna bewegt sich im Sternbild Fische ungefähr in Richtung des hellen Sterns Revati (5,2mag), wissenschaftlich Zeta Psc genannt. Ein Doppelstern aus zwei Komponenten (5,2/6,3mag) in einem Abstand von knapp 23'' Bogensekunden, was natürlich mit meinem kleinen Vespera nicht aufzulösen ist. Auch hier ist das Foto vom 5.November leicht "verwackelt" Vielleicht habe ich an diesem Tag das Vespera nicht stabil genug aufgestellt.

(20) Massalia

(20)Massalia am 3. November um 20:46 Uhr

(20)Massalia am 5.11. um 21:27 Uhr

Beide Bilder zeigen in etwa den gleichen Ausschnitt am Himmel. Im ersten Bild vom 3.11. steht (20)Massalia noch ganz links am Rand, am 5.11. ist der Kleinplanet in die Mitte des Bildausschnitts gewandert. (20) Massalia befindet sich zur Zeit im Sternbild Fische und hat eine Helligkeit von 10,3mag. Ob der "Doppelstern", den Massalia auf seiner Bahn am 4.11.gegen 11 Uhr überquert haben muss, ein echter Doppelstern ist, oder nur zwei zufällig nebeneinander erscheinende Sterne sind, konnte ich leider noch nicht ermitteln.


(33) Polyhymnia

(33)Polyhymnia am 3. November um 23:26 Uhr

(33)Polyhymnia am 5. November um 23:01 Uhr

 (33) Polyhymnia befindet sich gerade im Sternbild Widder. Sie hat eine Helligkeit von 11,0mag. Wer mehr über diesen Asteroiden erfahren will, sollte statt des deutschsprachigen Wikipediaeintrags mal in den englischsprachigen schauen, dort ist der zugehörige Eintrag viel länger und hat auch viele Verweise auf weitere wissenschaftliche Arbeiten zu diesem interessanten Kleinplaneten. Dies gilt übrigens auch für andere Kleinplaneten, es lohnt sich sicherlich öfters auch die englischsprachigen Wikipedia-Seiten zu durchstöbern.

(39)Laetitia

(39)Laetitia am 3. November um 21:01 Uhr

Von (39) Laetitia habe ich leider nur ein Bild. Laetitia steht relativ tief über dem Horizont im Sternbild Walfisch (Cetus) und hat eine Helligkeit von 9,9mag. Dieses Bild habe ich - wie die meisten der anderen auch - 10 Minuten (600 Sekunden) lang belichtet. Trotz dieser kurze Belichtungszeit konnte ich auf dem Bild auch gleich drei ferne Galaxien erkennen. Daher habe ich in diesem Fall nicht das Originalbild, sondern das von "nova.astrometry.net" beschriftete Bild genommen. Die Galaxie NGC 273 ist von uns ca. 220 Millionen Lichtjahre entfernt, das Galaxienpaar NGC 274 und NGC 275 nur ca. 81 Millionen Lichtjahre.


(270)Anahita

(270)Anahita am 3. November um 22:52 Uhr

 
(270)Anahita am 5. November um 22:30 Uhr

 Im Bild vom 5. November ist der helle Stern oben rechts 27 Ari. (270)Anahita bewegt sich zur Zeit im Sternbild Widder, die Helligkeit betrug Anfang November 10,7mag, ist jetzt (14.11.) jedoch schon wieder auf unter 11mag gesunken.

(511)Davida

Hier habe ich mal keine Markierungen angebracht, sie dürfen selber suchen. Der Kleinplanet befindet sich auf beiden Bildern im Zentrum.

(511)Davida am 3. November um 23:07 Uhr

Ganz oben links in der Ecke sieht man hier auch noch eine etwas längere Leuchtspur, vermutlich von einem Flugzeug, wofür die grünliche Frabe spricht. Aber wozu könnten direkt darunter die beiden sehr schwach leuchtenden, parallelen Strichspuren gehören? Sicher nicht zum Flugzeug, dafür passt der Winkel nicht.

Davida am 5. November um 22:46 Uhr

Auch dieses Bild enthält im oberen Bereich interessante Leuchtspuren, mal mehr, mal weniger intensiv, die aber ziemlich parallel zu verlaufen scheinen. Auch dieses Bild wurde wieder zehn Minuten belichtet, das Ergebnisbild ist also die Summe aus 60 einzelnen Belichtungen von jeweils zehn Sekunden. Und schaut man sich diese Einzelbelichtungen an, kann man erkennen, das hier offensichtlich Objekte relativ langsam durch das Bildfeld fliegen. Ein Blick in das Planetariumsprogramm "Stellarium" zeigt dann recht schnell, dass sich (511)Davida zum Zeitpunkt der Aufnahmen sehr nahe an dem Bereich des Himmels aufgehalten hat, an dem die geostationären Satelliten zu finden sind. Diese Satelliten haben eine Entfernung von rund 38000km, ihre Bewegung ist also deutlich langsamer als zum Beispiel die der Starlink-Satelliten, die sich meist nur in einer Entfernung von 400 bis 600 km befinden. Die hellste Strichspur beginnt beim zehnten Einzelbild und schiebt sich dann in den folgenden 19 Bildern von oben rechts nach links. Wahrscheinlich stammt sie vom Arabsat6A, und in der Nähe (daher wohl die schächeren Spuren) waren etwa zur gleichen Zeit auch Arabsat5A, Turksat5A und EDRS-C laut Stellarium im Bildfeld. Im ersten Bild vom 3.11. könnte die "Doppelspur" von den Satelliten ARABSAT6B und Arabsat7B gekommen sein.

(511) Davida befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen im Sternbild Eridanus und hatte eine Helligkeit von 10,4mag. Auch auf dem letzten Bild sind wieder drei Galaxien zu finden: NGC 1108 (12,9mag) und NGC 1110 (16mag) sind schwer zu finden etwas rechtsoberhalb unweit von (511)Davida, nicht zu übersehen mit 10,7mag ist rechts oben in der Ecke des Bildes NGC 1084.

Für meine Kleinplanetenbeobachtungen war der Monatsanfang also wirklich eine gute Jahreszeit. Wenn ich mich nicht verzählt habe, komme ich jetzt auf insgesamt 64 beobachtete und fotografierte Kleinplaneten.


Montag, 11. November 2024

11. November 2024: Unser Mond

 Heute, am 11.11., am Martinstag, hat in Köln und vielen anderen Orten die Karnevalssaison begonnen.

Und auch ich hatte etwas Glück. Eigentlich war der Himmel bewölkt wie an vielen anderen Tagen zuvor, dichte Wolken oder Hochnebel versperrten jeden Blick zum Himmel, die Sonne war den ganzen Tag über nicht zu sehen.

Doch als ich gegen 17:15 Uhr von meinen Nachbarn nach Hause ging, sah ich den Mond durch kleine Lücken in den Wolken leuchten. Nicht besonders hell, immer wieder verschwand er auch völlig hinter den Wolken, ein kleines Bild ist mir jedoch halbwegs gelungen:

Der Mond am 11.11.2024
 

In meiner Wochenübersicht hatte ich ja geschrieben, dass "am Nachmittag beim Mond auch der 'Goldene Henkel' beobachtet werden" kann. Auch jetzt ist (oben links) das "Sinus Iridum" mit der schönen gebogenen Gebirgskette gut zu erkennen.

Hoffentlich haben wir bald auch ma wieder größere Wolkenlücken. :-)

Sonntag, 10. November 2024

11. - 17. November 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

Ob wir in dieser Woche wohl weniger vernebelte Nächte haben wie zuletzt? In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht macht die Beobachtung von lichtschwachen Objekten wie Nebeln oder fernen Galaxien deutlich schwieriger. Von den hellen Planeten kann die Venus bei klarer Sicht nach Westen bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang tief am Horizont gefunden werden. Saturn steht zwischen 19:30 Uhr und 20:00 Uhr genau im Süden, Jupiter geht gegen 18 Uhr auf, er steht kurz vor der Opposition und Mars kann ab etwa 21:30 Uhr beobachtet werden. Die ISS beginnt in dieser Woche wieder eine Serie von abendlichen Überflügen.

Am Montag, den 11. November, Martinstag, geht die Sonne um 7:38 Uhr auf und um 16:39 Uhr unter, der helle Tag dauert also nur noch neun Stunden. Der Mond erreicht um 20:43 Uhr seine größte Höhe im Süden (ca. 33° Grad hoch), er ist zu 78 Prozent beleuchtet und geht erst am Dienstag um 2:38 Uhr unter. Noch bei Tageslicht kann am Nachmittag beim Mond auch der "goldene Henkel" beobachtet werden.

Am Dienstag, den 12. November, ist der Mond am Abend zu 87 Prozent beleuchtet. um 21:30 Uhr steht er ca. 41° Grad hoch. Um 18:09 Uhr bedeckt der Mond den 6,0mag hellen Stern 44 Piscium.

Am Mittwoch, den 13. November, ist der Mond am Abend zu 94 Prozent beleuchtet. um 22:22 Uhr steht er ca. 48° Grad hoch. Um 22:46 Uhr wird im oberen Teil des Mondes ein 7,2mag schwach leuchtendes Sternchen bedeckt. Klerinplanet (11) Parthenope (9.8mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 14. November, ist der Mond am Abend zu 98 Prozent beleuchtet. um 23:15 Uhr steht er ca. 55° Grad hoch. Von 20:25 Uhr bis 22:57 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Europa über den Mutterplaneten.

Am Freitag, den 15. November, erreicht der Mond exakt um 22:29 Uhr seine Vollmondposition. Um 18:29 Uhr steigt die ISS im Südwesten kurz auf und verschwindet um 18:31 Uhr in 16° Grad Höhe noch unterhalb von Saturn im Erdschatten.

Am Samstag, den 16. November, geht der Mond um 16:21 Uhr auf, er ist immer noch zu 99 Prozent beleuchtet und nähert sich langsam Jupiter. Zwischen 17:40 Uhr und 17:43 Uhr ist die ISS ganz flach (maximal 12° Grad Höhe) über unserem Südhorizont bei einem Überflug zu sehen. Um 21:34 Uhr endet die Bedeckung des Stern chi Tauri (5,4mag) durch den Mond, der Stern taucht in der Nähe des Mare Crisium hinter dem bereits verdunkelten Mondrand wieder auf.

Am Sonntag, den 17. November, geht der immer noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond um 17:02 Uhr auf, er ist heute schon an Jupiter vorbei gezogen, der Abstand beträgt um 18:30 Uhr circa 5° Grad. Die ISS steigt um 18:23 Uhr ganz in der Nähe der untergehenden Venus im Südwesten auf und verschwindet um 18:28 Uhr etwas östlich von Saturn in 31° Grad Höhe im Erdschatten. Der Planet Uranus steht heute in Opposition zur Sonne. Er ist ca. 5,95mag hell und steht im Sternbild Stier an dessen westlichen Rand. Ab 23:14 Uhr (bis Mo 1:26 Uhr) wandert der Schatten von Jupitermond Io über seinen Mutterplaneten. Heute erreicht auch der Sternschnuppenstrom der Leoniden seinen Höhepunkt, wegen des immer noch recht vollen Mondes werden jedoch nur wenige Sternschnuppen zu sehen sein.

Montag, 4. November 2024

3. November 2024: Andromedagalaxie kommt groß raus

 Am Sonntagabend, den 3. November 2024, war der Himmel nach Sonnenuntergang zunächst sehr mit Cirren bewölkt, die bei immer tiefer stehender Sonne jedoch immer rötlicher zu leuchten begannen. Da diese selbst kaum Strukturen zeigten, erinnerte das Licht sogar einwenig an Polarlichterscheinungen.

Doch anschließend wurde die Nacht recht klar und eignete sich gut für viele verschiedene Beobachtungen. Natürlich fiel einer meiner Blicke wieder auf T CrB, aber da tut sich nichts, der Stern ist "stabil" bei einer Helligkeit von ca. 10mag, von einem Nova-Ausbruch ist nichts zu sehen.

Dafür konnte ich meine bislang am längsten belichtete Aufnahme der Andromedaaufnahme machen:

Andromedanebel am 3. November 2024

Das Bild habe ich mit meiner Vespera Pro im Mosaic-Modus erstellt, es wurde insgesamt aus 1240 Einzelbildern erzeugt, also insgesamt 206 Minuten, also fast 3 1/2 Stunden belichtet.

Während des Abends habe ich gleich noch geschaut, ob es mir gelungen ist, sogar um die Andromedagalaxie kreisende Kugelsternhaufen zu fotografieren. Und ich denke, es hat geklappt, was mir zumindest ein kleiner Vergleich mit Bildern auf der Webseite andromedagalaxie.de.

Der hellste Haufen ("G1") mit 13,8mag liegt leider etwas weit ab von der Andromedagalaxie, so dass er gar nicht mehr auf diesem Bild mit drauf ist. Aber bei einem anderen Haufen, ("G64"), 15,1 mag)  bin ich mir ziemlich sicher ihn ebenfalls mit abgebildet zu haben. Das ganze bedarf jedoch noch einer etwas genaueren Verifizierung. Hoffentliche finde ich dafür in den nächsten tagen etwas Zeit. 

Die Kugelsternhaufen der Andromedagalaxie lassen sich im kleinen Vespera-Teleskop natürlich nicht so schön auflösen wie die Kugelsternhaufen unserer eigenen Galaxie. Sie erscheinen bestenfalls als kleine lichtschwache verwaschene Sternfleckchen. Deshalb hier noch ein weiteres Bild von gestern:

Kugelsternhaufen M15, 30 Minuten belichtet am 3.11.2024

M15, ein Kugelsternhaufen im Sternbild Pegasus, ist von uns nur 39.000 Lichtjahre entfernt. Die Andromedagalaxie kommt auf ca. 2,5 Millionenn Lichtjahre Entfernung.

 




Sonntag, 3. November 2024

4. - 10. November 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder zu. Von den hellen Planeten kann vielleicht am Abend nach Sonnenuntergang die Venus tief im Westen gefunden werden, eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang steht sie ca. 6° Grad über dem Horizont. Saturn ist der Planet der ersten Nachthälfte, er verschwindet erst deutlich nach 1 Uhr am Westhorizont. Jupiter nähert sich seiner Opposition im Dezember, er ist ab 19 Uhr das hellste Objekt an unserem Nachthimmel (abgesehen vom Mond). Mars folgt Jupiter ab etwa 22 Uhr. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 4. November, geht die Sonne um 7:25 Uhr auf und um 16:51 Uhr unter. Das ist jeweils 12 Minuten später bzw. früher als noch vor einer Woche. Nicht nur wegen des Wegfalls der Sommerzeit werden die Tage jetzt also wirklich schnell kürzer. Die zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 17:44 Uhr unter, wird aber kaum zu sehen sein, da sie nach Sonnenuntergang sehr, sehr tief am Horizont steht, noch unterhalb der Venus. Bereits um 4:30 Uhr beginnt ein Schattendurchgang von Jupitermond Europa über die Planetenscheibe. Am Abend stehen die Saturnmonde Rhea in östlicher und Tethys in westlicher Elongation. Um kurz nach 22 Uhr (bis ca. 23:40 Uhr) fällt der Schatten von Saturnmond Titan auf den Planeten, ein solches Ereignis war von Europa in den letzten 50 Jahren nicht zu sehen. Allerdings fällt der Schatten praktisch nur auf die Südpolregion von Titan und dürfte daher selbst in größeren Amateurteleskopen (Minimum 15cm Öffnung) nur schwer zu beobachten sein. Ein weiterer Schattenwurf von Titan findet am 20. November statt, der dürfte besser zu beobachten sein.

Am Dienstag, den 5. November, steht der zu 16 Prozent beleuchtete Mond um 17:30 Uhr im Sternbild Schütze ca. 4° Grad über dem Horizont, er geht um 18:32 Uhr unter. Saturnmond Dione steht heute Abend in westlicher Elongation und Tethys in östlicher.

Am Mittwoch, den 6. November, erreicht der veränderliche Stern Algol um 0:23 Uhr ein Helligkeitsminimum. Der Mond zeigt maximale Libration in Breite, so dass sein Nordpol sichtbar ist. Er geht um 19:36 Uhr unter und ist zu 26 Prozent beleuchtet. Jupitermond Ganymed wird vom Mutterplaneten von 20:37 Uhr bis 22:35 Uhr bedeckt.Der Asteroid (886)Washingtonia (12,6mag) steht um 19 Uhr in nur 4' Bogenminuten Abstand vom Doppelstern HIP 13950.

Am Donnerstag, den 7. November, zeigt der Mond am Abend maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nah am Rand. Er geht um 20:53 Uhr unter, zuvor wird um 18:47 Uhr der 5,0mag helle Sterne 60 Sagittarii bedeckt. Um 19:33 Uhr kommt es zu einer weiteren Bedeckung eines allerdings nur 7,4mag hellen Sternchens. Und um 20:21 Uhr endet ein weiterer Schattendurchgang von Europa auf dem Jupiter.

Am Freitag, den 8. November,  kann beim Mond - noch am Taghimmel - nach Aufgang um 14 Uhr das Lunar X und ab 15 Uhr auch das Lunar V beobachtet werden.  Die Saturnmonde Tethys und Titan stehen heute Abend in westlicher Elongation Und um 21:12 Uhr zeigt Algol ein weiteres Helligkeitsminimum. An der Volkssternwarte in Paderborn gibt es heute um 19:30 Uhr einen Vortrag von Tobias Scholz zum Thema "Faszination Astrofotografie". Bereits um 4:00 Uhr in der Frühe steht Asteroid (11)Parthenope (9,8mag) in nur 6,5' Bogenminuten Abstand vom Stern 4 Tau (5,1mag)

Am Samstag, den 9. November, erreicht der Mond um 6:56 Uhr das Erste Viertel, steht dann jedoch bei uns tief unter dem Horizont. Am Abend ist er dann schon zu 55 Prozent beleuchtet und geht erst kurz vor Mitternacht um 23:43 Uhr unter. Um 17:15 Uhr bedeckt der Mond ein 7,5mag schwaches Sternchen. Kleinplanet (103)Hera (11,gmag) steht um 20:00 Uhr in nur 6' Bogenminuten Abstand von Stern HIP19736 (6,3mag). Bereits in der Frühe zwischen 2:52 Uhr und 5:03 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten.

Am Sonntag, den 10. November, nähert sich Abend der zu 66 Prozent beleuchtete Mond dem Planeten Saturn. Gegen 20 Uhr sind die beiden nur 4 1/2° Grad voneinander getrennt.  Um 19:57 Uhr bedeckt der Mond einen 6,7mag hellen Stern und um 22:35 Uhr einen 6,1mag hellen Stern. Von 21:20 Uhr bis 23:32 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten.