Sonntag, 27. April 2025

28. April bis 4. Mai 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond von Tag zu Tag zu, am Sonntag erreicht er das Erste Viertel. Von den hellen Planeten steht Jupiter abends immer tiefer im Westen, er verschwindet um Mitternacht herum. Mars geht kurz nach 3:00 Uhr unter. Die Venus ist ab etwa 5:00 Uhr heller Morgenstern. Die anderen Planeten sind meist noch der Sonne zu nah, um am Himmel gefunden zu werden.

Am Montag, den 28. April, geht die Sonne um 6:01 Uhr auf und um 20:44 Uhr unter, der helle Tag ist damit wieder 26 Minuten länger als noch vor einer Woche. Die nur zu 2 Prozent beleuchtete Mondsichel kann wahrscheinlich noch nicht gefunden werden, auch wenn sie erst um 22:24 Uhr unter geht. Die ISS kann einmal kurz um 3:06 Uhr tief im Osten gesehen werden, ein zweites Mal fliegt sie zwischen 4:39 Uhr und 4:45 Uhr in maximal 65° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Ab 22:16 Uhr wird Jupitermond Io vom Planeten bedeckt.

Am Dienstag, den 29. April, taucht die ISS um 3:55 Uhr in SSW aus dem Erdschatten auf und fliegt dann in maximal 53° Grad Höhe bis 4:01 Uhr Richtung Osten. Die zu sieben Prozent beleuchtete Mondsichel geht kurz vor Mitternacht, um 23:58 Uhr unter. Um 22:52 Uhr bedeckt er den 5,4mag hellen Stern chi Tauri. Um 21:48 Uhr endet ein Durchgang und um 22:41 Uhr ein Schattenwurf von Io vor bzw. auf dem Jupiter. Asteroid (389)Industria (11,5mag) zieht heute Nacht in nur 0,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP61688 (6,0mag) im Sternbild Rabe vorüber. Kleinplanet (15)Eunomia zieht in 3,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP31813 (6,1mag) vorbei.

Am Mittwoch, den 30. April, ist die ISS einmal kurz zwischen 3:13 Uhr und 3:17 Uhr im Osten zu sehen, zwischen 4:45 Uhr und 4:54 Uhr fliegt sie ein zweites Mal über unseren Morgenhimmel, wobei sie um 4:49:12 in 88° Grad Höhe (fast) genau über unsere Stadt hinweg fliegt. Um 22:20 Uhr beginnt ein Schattendurchgang von Jupitermond Europa auf dem Planeten. Am Abend steht der Mond (zu 13 Prozent beleuchtet) deutlich oberhalb von Jupiter, er geht erst am Donnerstag um 1:19 Uhr unter. Ziemlich genau um Mitternacht bedeckt der Mond einen 7,4mag hellen Stern HIP25871.

Am Donnerstag, den 1. Mai, Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse, fliegt die ISS zwischen 4:04 Uhr und 4:11 Uhr ein weiteres Mal (mit 82° Grad Höhe) hoch über unsere Stadt hinweg von West nach Ost. Der Mond ist am Abend zu 22 Prozent beleuchtet, er geht erst am Freitag um 2:18 Uhr unter. Um ca. 23:15 Uhr kommt es zu einer streifenden Bedeckung des Sterns HD46160, diese Beobachtung braucht jedoch eine genaue Vorbereitung, denn nur weniger 100 Meter entscheiden hier über erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Beobachtungen.

Am Freitag, den 2. Mai, taucht die ISS um 3:23 Uhr im Sternbild Bärenhüter im Westen in 57° Grad Höhe aus dem Erdschatten auf und fliegt dann bis 3:28 Uhr gen Osten der Sonne entgegen. Zwischen 4:57 Uhr und 5:06 Uhr fliegt sie noch einmal in maximal 85° Grad Höhe hoch über unsere Stadt hinweg. Kleinplanet (4)Vesta (5,8mag) steht heute im Sternbild Waage in Opposition zur Sonne.

Am Samstag, den 3. Mai, ist die ISS gegen 2:43 Uhr kurz im Osten zu sehen, beim zweiten Überflug steigt sie ab 4:15 Uhr im Westen hoch empor, erreicht um 4:18:42 Uhr maximale Höhe mit 89° Grad, also fast exakt im Zenit über Bad Lippspringe, und verschwindet um 4:24 Uhr im Osten. Der Mond geht am Morgen um 2:58 Uhr unter, er ist am Abend zu 32 Prozent beleuchtet und steht dicht beim Planeten Mars. Wer Mond und Mars im Fernglas beobachtet, wird nicht weit von den beiden auch den Sternhaufen M 44 entdecken. Mars wird in den nächsten Tagen leicht oberhalb an diesem Sternhaufen vorüberziehen. Vielleicht eine der schönsten Beobachtungen für Fernglasbesitzer in diesem Jahr. Kleinplanet (37) Fides (11,9mag) steht heute Abend nur 17' Bogenminuten entfernt von Spica (1,0mag) in der Jungfrau.

Am Sonntag, den 4. Mai, ist die ISS am Morgen gleich dreimal zu sehen: um 2:04 Uhr ganz kurz im Osten, dann erfolgt exakt um 3:37:30 ein Überflug genau über unserer Stadt ("Aufgang" im Westen um 3:35, "Untergang" im Osten um 3:43 Uhr). Der dritte Überflug beginnt um 5:11 Uhr im Westen und endet um 5:20 Uhr im Osten, dazwischen erreicht sie eine maximale Höhe von 55° Grad über dem Horizont. Der Mond geht am Morgen um 3:24 Uhr unter, er ist dann zu 45 Prozent beleuchtet. Mittags geht er um 11:44 Uhr auf, um 15:52 Uhr erreicht er exakt das Erste Viertel, am Abend gegen 23 Uhr ist er bereits zu 53 Prozent beleuchtet. Um 21:51 endet eine Bedeckung von Ganymed durch Jupiter, ab 22:31 Uhr wird Ganymed jedoch durch Jupiters Schatten verfinstert.

26./27. April 2025: Weitere Beobachtungen vom Wochenende

 Die Nacht von Samstag auf Sonntag war schön klar, so dass ich wieder ein paar weitere Astrofotos machen konnte.

Ich habe wieder versucht, eine weitere Supernova zu finden. In der Galaxie UGC 3526 / PGC 19550 ist am 19. März die SN2025fbf entdeckt worden. Auf der Seite rochesterastronomy ist diese zwar nur mit 18,5mag zur Entdeckung angegeben, aber auf zwei Bildern ist sie etwas abseits der länglichen Galaxie zu finden. Das reizte mich, es doch auch einmal zu probieren.

UGC 3526 in der Bildmitte am 27.4.25 um 23:38 Uhr MESZ

 Das Foto habe ich mit meinem ersten Vespera gemacht, also dem "classic" mit 200mm Brennweite. Hier ein Ausschnitt aus dem Zentrum des Bildes:

SN2025fbf

Ich denke, die SN ist hier gerade eben noch so zu erkennen. Das Bild habe ich auch etwas über eine Stunde lang belichtet.

Viel einfacher waren dann an diesem Abend ein paar andere Fotos:

Kugelsternhaufen M68 am 28.4.25 um 0:38 Uhr MESZ

 Bei diesem Bild fallen in der unteren Hälfte ganz viele verunstaltete Sterne auf mit einem dunklen Kern. Ich hatte bei diesem Foto leider nicht aufgepasst. Auf den ersten Bildern war nur eine Hälfte, genau ab dem Kugelsternhaufen, belichtet, der Rest lag noch im Schatten einer Gartenhütte auf dem Nachbargrundstück. Erst langsam stieg der Kugelsternhaufen immer höher und mehr und mehr Teile des Bildes wurden belichtet. Ich vermute, damit hat das interne Stacking-Programm dann doch so seine Schwierigkeiten gehabt. Egal, vielleicht gelingt mir ja in den nächsten Tagen oder Wochen ein besseres Foto von M68.

M 104, Sombrero-Galaxie um 23:48 Uhr MESZ

 M 104, der berühmte "Sombrero", ist für mich eine der schönsten Galaxien, bei der wir auch wieder ziemlich genau auf die (staubioge, dunkjle) Kante schauen. Das Bild wurde 3900 Sekunden lang belichtet, also 65 Minuten lang.

Und zum Abschluss noch ein schnelles Foto:

Kugelsternhaufen M13 kurz nach Mitternacht

 Diesen Kugelsternhaufen im Herkules habe ich nur 7 Minuten belichtet. Er ist ja auch (fast) schon mit bloßem Auge zu sehen. Ein Prachtexemplar.

 

 

 

27. April 2025: Planeten am hellichten Tag

 Am Sonntag strahlte die Sonne in aller Pracht vom Himmel. Hier ein aktuelles Bild ihrer Flecken:

Sonne am 27.4.25 um 13:22 MESZ (R=172)

 Auf der Sonne sind viele kleine Sonnenfleckengruppen zu sehen, jedoch alle nur mit wenigen und kleinen Flecken. Laut spaceweather haben auch alle Gruppen stabile Magnetfeldkonfigurationen, so dass aus diesen Flecken heraus zur Zeit keine CMEs und damit auch keine Polarlichter zu erwarten sind.

Der klare Himmel reizte mich jedoch mit meinem C8-Teleskop einmal zu schauen, welche Planeten zur Zeit so am Taghimmel errreichbar sind.

Angefangen habe ich mit der Venus, sie war ein leichtes Ziel:

Venus am 27.4.25 um 11:03 Uhr MESZ

 Natürlich war die warme Luft sehr turbulent und das Bild der Venus sehr "flimmerig", von ca. 20 Einzelfotos ist dieses wohl noch mit eines der besten das mir gelang.

Merkur sah zunächst so aus:

Merkur-Rohbild am 27.4.25 um 11:05 Uhr MESZ

 Sehen Sie da etwas? Eigentlich sieht man ja nichts, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, in der Mitte des Bildes gab es eine kleine Aufhellung und ich begann mit den verschiedenen Reglern meiner Adobe Lightroom-Software zu spielen:

Merkur - nachbearbeitet

 Und siehe da: durch extreme Nachbearbeitung tauchen nicht nur Schmutzringe von kleinen Staubteilchen auf meinem Sensor auf, sondern die helle Fläche in der Mitte nahm mehr und mehr Konturen an. Und sie zeigt tatsächlich einen recht "halben" Merkur, was aber auch mit der berechneten Phase zur Zeit übereinstimmt, wie man der Planetariumssoftware "Stellarium" entnehmen kann.

Anschliessend habe ich auch noch Saturn probiert, zunächst wieder das Ursprungsbild:

Saturn (?) am 27.4.25 um 11:08 Uhr MESZ

 Kondenssreifen eines zufällig vorbei fliegenden Flugzeug sind zu sehen, aber Saturn? Und hier  wie der ein nachbearbeitetes Bild:

 

Saturn (nachbearbeitet)

Auch hier zeigt sich wieder ein heller Fleck in der Mitte. Ringe sind nicht zu erkennen, aber wir schauen zur Zeit von der Erde aus auch direkt auf die Kante der Saturnringe, die können also gar nicht zu sehen sein. 

Bei Merkur und besonders bei Saturn war ich schon sehr überrascht, diese Planeten sichtbar bekommen zu haben. Die Venus leuchtet mit -4,4mag, sie ist ja oft selbst mit bloßem Auge am Taghimmel sichtbar. Merkur hat heute nur eine Helligkeit von 0,3mag und Saturn gar nur von 1,2mag. 

Diese Bilder entstanden alle mit meiner Canon RP direkt am C( angeschlossen, also bei 2000mm Brennweite im manuellen Modus ohne irgendwelche Filter dazwischen. Die Venusbilder wurden mit 1/500 Sekunde belichtet, Merkur mit 1/100 Sekunde und Saturn mit 1/80 Sekunde, alles bei ISO100.

 Vielleicht kann man mit bestimmten Filtern oder anderen Kameras noch mehr erreichen, ich glaube, ich werde da mal in der nächsten Zeit etwas recherchieren müssen.

Dienstag, 22. April 2025

14. - 22. April 2025: Weiterhin viel Sonnenschein

 Auch in der Mitte des April gab es viel Sonnenschein und immer wieder klaren Himmel. Zwar nicht mehr ganz so viel wie im ersten Monatsdrittel, aber doch ausreichend, um wieder viele Tag die Sonne und ihre Flecken zu fotografieren.

Sonne am 14. April 2025, 14;26 Uhr MESZ,  (R=80)

 Die Sonnenfleckenrelativzahl war am 14. April deutlich kleiner als zuletzt. Auf meinem Bild fallen im ersten Moment nur zwei Gruppen auf, die aus mehreren einzelnen Flecken bestehende Gruppe AR4060 oben in der Mitte und nach rechts unten der kleinere dunkle Einzelfleck AR4056. Schaut man etwas genauer hin, kann man ganz dicht am Sonnenrand rechts bei "4 Uhr" noch eine größeren Fleck erkennen  und schließlich auch noch einen weiteren kleinen Fleck auf "3 Uhr", aber wieder mehr im inneren. Dieser kleine Fleck bildet mit den beiden zuerst genannten ungeführ einen 90° Grad Winkel.

Sonne am 15.4.25, 13:08 Uhr MESZ (R=86)

 Doch am 15.4. steigt die Fleckenzahl schon wieder etwas an, am linken Rand der Sonne ist eine neue Gruppe aufgetaucht.

Sonne am 16.4.25, 11:59 Uhr MESZ (R=58)

Heute ist die Relativzahl noch einmal gesunken. Die Zahl der Gruppen ist nicht größer geworden. Und auch die Gruppe AR4060 scheint noch etwas schwächer zu werden.

Am 17. und 18. April konnte ich leider kein Foto der Sonnenoberfläche machen. Da war der Himmel doch zu bewölkt. Aber danach ging es wieder:

Sonne am 19.4.25, 12:09 Uhr MESZ (R=118)

 Jetzt sind am linken Rand weitere Sonnenfleckengruppen aufgetaucht. Eine größere Gruppe mit einem ausgeprägtem "Doppelfleck" und mindestens drei weitere Gruppen mit kleineren Einzelflecken. Mich überrascht dabei der einzelne Fleck bei ca. "8 Uhr", der doch eine deutlich südlichere Bahn zieht als die anderen Fleckengruppen, die sich eher in der Nähe des Sonnenäquators bewegen.

Sonne am 20.4.25, 14:35 Uhr MESZ (R=114)

 Dieses Bild habe ich erst später als die letzten beiden Fotos aufnehmen können, für einen besseren Vergleich der Bilder müsste man dieses Bild eigentlich um ca. 2 bis 3 Stunden gegen den Uhrzeigersinn nach links drehen. Man sieht jetzt, die ehemals große Gruppe AR4060, rechts am Rand, ist deutlich kleiner geworden.

Sonne am 21.4.25, 12:10 Uhr MESZ (R=108)

Die Gruppe AR4060 löässt sich am rechten Rand nur noch erahnen, dafür rotiert links schon wieder eine neue Fleckengruppe (?) in die Sonnenscheibe hinein.

Die Sonne am 22.4.25, 15:59 Uhr MESZ (R=137)

Auch dieses Bild konnte ich erst gegen 16:00 Uhr fotografieren, zum Vergleich müsste man es wieder gegen den Uhrzeigersinn drehen. Offensichtlich ist gerade eine weitere Fleckengruppe im linken Teil der Sonne am entstehen.

Es bleibt also weiter spannend auf der Sonne. Eine fleckenlose Zeit scheint noch lange nicht in Sicht zu sein. 

Mal sehen, ob sich diese Serie bis zum Ende des Monats hin fortsetzen lässt.

Sonntag, 20. April 2025

21. - 27. April 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der Mond immer weiter in die frühen Morgenstunden zurück, am Ende der Woche haben wir Neumond. Von den hellen Planeten sind am Abendhimmel noch Jupiter im Westen (bis kurz vor 1:00 Uhr am Morgen) und Mars (bis ca. 3:30 Uhr) zu sehen. Am Morgenhimmel geht die Venus kurz nach 5:00 Uhr auf und strahlt dann hell als Morgenstern, jedoch nur recht flach im Südosten. Die ISS beginnt in dieser Woche eine neue Periode morgendlicher Überflüge.

Am Montag, den 21. April, Ostermontag, geht die Sonne um 6:15 Uhr auf und um 20:32 Uhr unter. Astronomisch dunkel ist es in der Nacht nur noch zwischen ca. 22:50 Uhr und 3:45 Uhr, also nur noch vfünf Stunden. Der Mond geht heute um 4:05 Uhr auf, ungefähr eine Stunde vorher (exakt um 3:36 Uhr) hat er das Letzte Viertel erreicht. Obwohl Merkur heute in größter westlicher Elongation steht, ergibt sich keine Morgensichtbarkeit, da er bei uns erst kurz vor Sonnenaufgang über den Horizont klettert. Um 23:21 Uhr beginnt bei Jupiter eine Bedeckung von Mond Europa, um 23:27 Uhr endet eine Verfinsterung von Mond Io.

Am Dienstag, den 22. April, geht der nur noch zu 39 Prozent beleuchtete Mond um 4:05 Uhr auf. Um 5:27 Uhr endet die Bedeckung des Stern Phi Cap (5,2mag) am dunklen Rand des Mondes.

Am Mittwoch, den 23. April, geht der Mond um 4:42 Uhr auf, er ist nur noch zu 28 Prozent beleuchtet. Zwischen 5:18 Uhr und 5:24 Uhr fliegt die ISS erstmalig in dieser neuen Morgensichtbarkeitsperiode in maximal 17° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel hinweg. Um 22:23 Uhr endet bei Jupiter ein Schattenvorübergang von Mond Europa.

Am Donnerstag, den 24. April, fliegt die ISS zwischen 4:31 Uhr und 4:37 Uhr in maximal 19° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel hinweg. Die nur noch zu 19 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 4:55 Uhr auf.

Am Freitag, den 25. April, geht die nur noch zu 10 Prozent beleuchtete Mondsichel um 5:08 Uhr unterhalb der Venus auf. Wenn man ganz klare, freie Sicht zum Osthimmel hat, kann man rechts unterhalb des Mondes vielleicht sogar noch den Planeten Saturn finden. Die ISS fliegt zwischen 5:19 Uhr und 5:27 Uhr in maximal 49° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Samstag, den 26. April, tritt die ISS um 4:34 Uhr im Süden aus dem Erdschatten heraus, in maximal 37° Grad Höhe fliegt sie danach bis 4:40 Uhr dem Horizont im Osten entgegen. Kleinplanet (4)Vesta (5,8mag) zieht gegen 22 Uhr in 15' Bogenminuten Abstand an Stern 16 Lib (4,5mag) vorüber.

Am Sonntag, den 27. April, erreicht der Mond exakt um 21:31 Uhr seine Neumond-Position. Die ISS ist gegen 3:50 Uhr kurz im Südosten zu sehen. Ein zweites Mal fliegt die ISS zwischen 5:23 Uhr und 5:31 Uhr in maximal 77° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern noch eine schöne Osterwoche!

19./20. April 2025: Astronomie in der Osternacht

 In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag war der Himmel klar. Es gab sogar wieder schöne Polarlichter über Deutschland, die ich jedoch verpasst habe. Von den Werten her hatte ich damit überhaupt nicht gerechnet. Ich wollte in der klaren Nacht lieber nocheinmal auf Supernova-Jagd gehen.

Doch zuerst ein weiteres Foto von Kleinplanet (15)Eunomia, der in diesem Monat an vielen hellen Sternen in den Zwillingen vorbei läuft:

(15)Eunomia am 19.4.25 um 21:44 Uhr MESZ

In dieser Nacht stand (15)Eunomia (10,7mag) dicht am Stern Tejat (mü Gem), mit 2,9mag ein recht heller Stern am Himmel, wie man unschwer auch auf diesem Foto erkennen kann.

Dann gehörte natürlich auch T CrB zu meinem "Standardprogramm" wie in (fast) jeder klaren nacht. Ich kann alle beruhigen, noch ist von einem Novaähnlichem Ausbruch nichts zu sehen:

T CrB (in der Mitte des Bildes) am 19.4.25 um 23:06 Uhr

T CrB (in der Mitte des Bildes) dümpelt weiter so um die 10mag herum, mit der ASTAP-Software habe ich hier 9.9mag gemessen.

 Doch jetzt zu den möglichen (und unmöglichen) Supernovas:

 Zuerst habe ich NGC 4156 aufgesucht, dort hatte ich am 5. April die Supernova SN2025bvm fotografiert:

NGC 4156

 Die Galaxie NGC 4156 ist in diesem Bildausschnitt gut zu erkennen, aber die Supernova lässt sich nicht mehr eindeutig identifizieren. Das Bild habe ich 25 Minuten belichtet.

 

SN2025fel in PGC 20238 (30min belichtet)

Das nächste Objekt sollte eine Supernova sein, die im Sternbild Luchs am 21. März aufgeleuchtet ist. Theoretisch könnte sie mit 16,2mag gerade noch von meinem Vespera Gerät detektierbar sein. Doch ich glaube, auf diesem Bild habe ich nicht die Supernova, sondern nur die zugehörige Galaxie aufgenommen, die selbst auch nur ganz schwach leuchtet (laut NED mit 15,3mag, was durchaus zu meinem Bild passt). Die Galaxie trägt die Katalogbezeichnungen CGCG 285-015 oder PGC 20238. Leider gibt es hierzu keine Bilder außer den Hinweisen auf dem TNS-Server.

SN2025bco in PGC 1142503


 Diese SN ließ sich auf Grund des Vergleichsfotos scheinbar auf den ersten Blick hin gut identifizieren, ich brauchte das Bild nur 16 Minuten belichten. Die Supernova SN2025bco befindet sich in der Galaxie LEDA oder PGC 1142503. Auch hier ist es jedoch eher so, dass ich nur die Galaxie fotografiert habe und nicht mehr die eigentliche Supernova, wie ein Vergleich mit den Informationen auf dem TNS-Server zeigt.

 

UGC 10058 mit SN2025gvs

Auch hier wieder das gleiche Bild: Habe ich die Supernova fotografiert oder "nur" die Ursprungsgalaxie? ASTAP hat eine Helligkeit von 15,9mag ermittelt. Es gibt ein Vergleichsbild, aber auch das hilft bei dieser Frage nicht viel weiter.

Viel einfacher war dann noch einmal ein Blick zur NGC 5957:

NGC 5957 mit SN2025fvw

Hier war die helle Supernova "neben" ihrer Galaxie immer noch gut zu erkennen. Vergleichen Sie diese Aufnahme einfach mit der vom 5. April. Damals hatte ich 25 Minuten belichtet, heute sogar nur 10 Minuten.

Wie man an meinen heutigen Versuchen sehen kann, ist es nicht immer einfach, Supernova mit kleinen Geräten wirklich zu fotografieren. Dafür sollten sie sich schon gut von ihren Hostgalaxien unterscheiden können. Aber trotzdem finde ich diese Jagd nach ganz lichtschwachen Objekten sehr spannend.

Lange bin ich dann am Abend nicht aufgeblieben, wir wollten ja am Ostersonntag früh wieder raus. Am frühen Morgen sollte es ja zu um 6 Uhr in den Osternachtgottesdienst gehen. Quasi auf dem Weg dorthin konnte ich um 5:30 Uhr noch die folgenden Fotos machen:

Venus am 20.4.25 um 5:30 Uhr

 Die Venus leuchtete auffällig als Morgenstern, sie stand nur 4° Grad über dem Horizont, also praktisch direkt über den Häusern der Nachbarschaft. Wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass auch die Venus eine Sichelgestalt hat.

Der Mond um 5:30 Uhr am 20.4.25

 Auch der Mond stand im Süden nur 8° Grad hoch. Er war noch zu 60 Prozent beleuchtet. Am Ostermontag wird er dann in der Frühe zum Ersten Viertel abgenommen haben.

Freitag, 18. April 2025

1. - 12. April 2025: Die Sonne im ersten Drittel des April

 Der April begann in diesem Jahr mit vielen sonnigen Tagen, eine gute Gelegenheit, einmal die Bewegung der verschiedenen Flecken auf der Sonnenoberfläche zu verfolgen.

Ich habe die Sonne nicht immer um die gleiche Uhrzeit fotografieren können.  Meistens hat es um die Mittagszeit herum ganz gut gepasst, aber nicht immer. Da sich der Blick auf die Äquatorebene der Sonne im Laufe des Tages mit der Rotation der Erde um sich selbst ändert, habe ich versucht, diese Unterschiede durch eine Drehung des Sonnenbildes auszugleichen. Dies könnte man natürlich genau berechnen, ich habe es jedoch nur grob nach Augenmaß durchgeführt.

Hier die Bilder der Sonne an den verschiedenen Tagen:

Sonne am 1. April (R=151)
In die Klammer hinter dem Datum des Fotos habe ich jeweils die Sonnenfleckenrelativzahl angegeben, wie sie an diesem Tag auf der Webseite von spaceweather.com angegeben worden ist. Die große Fleckengruppe am linken Rand ist vor zwei Tagen (am 30. März) auf die der Erde zugewandten Hälfte der Sonne rotiert. Sie trägt die Bezeichnung AR4048.
 
Sonne am 2. April (R=147)
 

Man erkennt sofort, die Sonne dreht sich von links nach rechts, alle Fleckengruppen von gestern sind ein klein wenig weiter gewandert. Und im Detail kann man auch kleine Veränderungen in den einzelnen Fleckengruppen erkennen.

Sonne am 3. April (R=158)       

Sonne am 4. April (R=124)  

Am rechten Rand sidn jetzt Sonnenfleckengruppen herausgewandert, dadurch hat sich auch die Relativzahl verringert. Die Gruppe AR4048 steht jetzt ziemlich zentral der Erde gegenüber. Ein starker Flare jetzt aus der Gruppe heraus könnte zu guten Polarlichtern führen.

Sonne am 5. April (R=163)  

Man muss schon etwas genauer hinschauen, aber es sind neue Fleckengruppen auf der Sonne entstanden, deshalb erhöht sich auch die relativzahl wieder. Wobei die Profiteleskope der NASA/SDO natürlich deutlich mehr anzeigen können als mein Vespera Pro Gerät.

Sonne am 6. April (R=160) 

Sonne am 7. April (R=140)

Die Gruppe AR4048 wird jetzt deutlich kleiner. Die Gruppe direkt hinter ihr ist seid dem 5. April aber deutlich größer geworden. Und auch am linken Rand tauchen wieder neue Gruppen auf.

Sonne am 8. April (R=167)

Löst sich AR4048 jetzt ganz auf?

Sonne am 9. April (R=130) 

Noch ist ein wenig von AR4048 zu erkennen. Die Sonne ist ja in Wirklichkeit eine Kugel. Es wird also etwas dauern, bis die Gruppe ganz von der sichtbaren Sonnenhälfte wegrotiert ist.

Sonne am 10. April (R=113)

Noch ist AR4048 nicht ganz weg, aber zu großen Fleckenzahlen kann diese Gruppe so dicht am Rand nicxht mehr beitragen.

Sonne am 11. April (R=112)

Bei mir ist nun von AR4048 nichts mehr zu erkennen, spaceweather hat die Gruppe an diesem Tag noch mitgezählt. Mittlerweile hat sich eine andere Gruppe (AR4055) nördlich von AR4048 seit drei Tagen kräftig entwickelt.

Sonne am 12. April (R=120)

Jetzt ist rechts am Rand nur noch ein kleiner Rest der Gruppe, die AR4048 direkt nachfolgte, zu sehen. Bald wird sich auch AR4055 verabschieden. Die neuen Gruppe, die von links in die Sonne hineingewandert sind, haben sich noch nicht auffallend stark entwickelt. Doch man kann schon gut erkennen, das Angesicht der Sonne verändert sich von Tag zu Tag. Es gibt große Gruppen, die wandern tatsächlich mehrfach um die Sonne ehrum, es gibt kleine Gruppe, die zeigen sich nur für wenige Tagen.  So ist es von Tag zu Tag spannend, einen Blick auf die Sonne zu werfen.

Versuchen wir jetzt einmal die Rotationsdauer der Sonne zu bestimmen.

Schauen wir einmal auf die Sonne vom 6. April, da ist ganz dicht am linken Rand ein (noch etwas schwacher) einzelner Fleck zu erkennen. Dieser steht am 12. April ziemlich zentral in der Mitte der Sonne. Er braucht also ca. 7 Tage für eine Viertel Umdrehung der Sonne. 

Der Fleck, der am 2./3. April ziemlich zentral in der Mitte der Sonne steht, zeigt sich ein letztes Mal am 9. April ganz dicht am Rand. Auch dies sind wieder gut 7 Tage.

Die Gruppe AR4048 erschien am 30. März und verschwand am 11. April, zeigte sich also 13 bis 14 Tage auf der Sonne. Daraus lässt sich schon eine grobe Abschätzung der Rotationsdauer der Sonne machen. Da wir nur die "Hälfte" der Sonne sehen, muss die gesamte Rotationsdauer also in etwa doppelt so lang sein, also 26 - 28 Tage. Bei so einem langen Zeitraum müssen wir jedoch berücksichtigen, dass die Erde sich auf ihrer Bahn um die Sonen ja auch weiter bewegt hat, wir also nach 14 Tagen eigentlich etwas weiter um die Sonne herum blicken, als wir es am Tag 1 getan haben. Die tatsächliche Rotation der Sonne um sich selbst (die sog. "siderische Rotation") dauert nur 25,38 Tage, wir beobachten die "synodische Rotation", diese dauert im Mittel 27,28 Tage. Forscht man etwas tiefer nach, wird es noch komplizierter, da die Sonne nicht wie ein starrer Körper rotiert, sondern am Äquator schneller rotiert als an den Polen (differentielle Rotation). Doch dazu finden Sie mehr in einem speziellen Wikipedia-Eintrag.

Leider spielte dann am 13. April der Himmel nicht mehr mit. Es war mehr oder weniger den ganzen Tag bewölkt, so dass mir kein Foto der Sonne mehr möglich war und diese kleine Serie hier zu Ende geht.