Posts mit dem Label Perseiden werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Perseiden werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 13. August 2024

12./13. August 2024: Noch einmal Polarlicht und Perseiden

 Auch in der Nacht vom 12. auf den 13. August gab es wieder Polarlicht. Und natürlich auch Perseiden zu sehen. Hier ein paar Bilder:

Um 22:53 Uhr MESZ erwischte ich die erste Perseide (oben rechts im Bild, oder ist das doch nur wieder ein Datellitenflare?)

Wie immer bei den Bildern aus meinem Garten heraus, der Baum in der Mitte zeigt recht genau die Nordrichtung an. Bei diesen Aufnahmen mit meiner Canon RP mit dem 16mm Weitwinkel-Objektiv habe ich bei ISO3200 jeweils 8 Sekunden bei Belende 3.2 belichtet.

Um 22:59 Uhr dann eine sehr helle Perseide, leider nicht ganz vollständig im Blickfeld

Und sieht der Himmel nicht teilweise auch schon wieder leicht lila leuchtend aus?


Um 23:12 Uhr waren dann erste Beamer in Richtung NNO zu sehen

Es war ja eine wunderschöne klare Nacht, viele Menschen wollten einfach nur Sternschnuppen zählen und erfreuten sich dann anschliessend auch am Polarlicht. Hier ein paar weitere Bilder:

Um 23:14 Uhr wurde das Polarlicht schon deutlich heller.

Um 23:16 Uhr leuchtete es auch deutlich über den Norden hinaus in Richtung NNW.

23:19 MESZ

23:21 Uhr

Um 23:23 Uhr flog wieder (vergl 4. August 2024) ein sehr bläulicher Satellit vorüber (ganz oben Mitte)

Um 23:25 Uhr habe ich vielleicht noch einmal eine Perseide erwischt (oben linbks)

Gegen 23:30 Uhr wurde das PL wieder schwächer. Und auch diese kurze Leuchtspur (Bildmitte) ist sicher kein Perseid, denn auf den Bildern direkt davor und danach war die Spur noch zu sehen.

Auch nach Mitternacht flackerte das Polarlicht noch einmal auf. Viele schöne Bilder und Videos gibt es dazu wie immer im Polarlichtforum.


Montag, 12. August 2024

11./12. August 2024: Sternschnuppen und Polarlicht

 In der Nacht vom 11. auf den 12. August war der Himmel klar und es war angenehm mild, so dass ich mir vorgenommen hatte, die Perseiden zu beobachten.

Im Garten baute ich meine Liege auf und richtete sie so aus, dass ich einen möglichst freien Blick in Richtung Südosten hatte.

Zeitgleich stellte ich meine Kamera so auf, dass sie wieder Richtung Norden fotografieren konnte, denn es gab für diese Nacht auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass vielleicht Polarlichter auftreten können. Das Sternbild Perseus selbst hatte ich nicht im Blick, denn genau in Nordöstlicher Richtung stand sozusagen mein eigenen Haus im Weg und versperrte den Blick auf das Sternbild.

Dies ist jedoch kaum ein Nachteil. Die Perseiden heißen so, weil sie (insbesondere wenn man ihre Spur rückwärts verfolgt) genau aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen. Schaut man direkt auf das Sternbild, sind die Spuren der Perseiden recht kurz, weil sie von dort aus gesehen, (fast) direkt auf einen zufliegen. In der Praxis fliegen sie jedoch über den gesamten Himmel und mit einer Blickrichtung in rund 90° Grad Abstand vom Perseus zeigen sie dann schon schöne lange Spuren am Himmel.

Zwischen 22 Uhr und  1:00 Uhr nach Mitternacht konnte ich von meiner Liege aus schon mehrere Perseiden beobachten. Schnell huschten sie über den Himmel, zum Teil sehr hell und manchmal hatte man das Gefühl, dass sie sogar eine kleine "Rauchspur" hinterließen. Mal flogen sie recht nah am Horizont, mal quer durch Andromeda und den Pegasus. Und dreimal konnte ich auch Perseiden sehen, die scheinbar "senkrecht" am Himmel aufstiegen, genau über meinem Haus, quer durch das Sternbild Cassiopeia.

Beim Auswerten fiel mir auf, dass meine Kamera selbst verhältnismäßig wenig Perseiden eingefangen hat. Hier die zwei besten Exemplare:

Perseide um 0:31 Uhr MESZ (12. August)

Perseide um 1:24 Uhr MESZ

Ich hatte meine Bilder zunächst mit ISO1600 belichtet (16mm WW-Objektiv, Blende 3.2 und 12 Sekunden Belichtungszeit. Später (beim zweiten Bild) hatte ich dann umgeschaltet auf ISO3200, die anderen Werte nicht verändert.

Gegen 1:40 Uhr gab es dann erste ernsthafte Polarlichtmeldungen aus Norddeutschland. Und in der Tat, auch meine Kamera hat dann das Polarlicht aufgezeichnet. Es war, insbesondere was die Farben angeht, nur ein fotografisches Polarlicht. Nach einer Weile (gegen 2:00 Uhr) hatte ich jedoch schon das Gefühl, dass der Himmel Richtung Norden deutlich heller geworden war. 

Und dann passierte die Katastrophe: Meine Speicherkarte war voll, ohne dass ich es bemerkt habe.  So ein Mist! Aber so etwas kann natürlich passieren, wenn man seine Kamera nicht ständig im Blick hat, sondern auf der Liege liegt und weiter versucht, Sternschnuppen zu sehen.

Hier ein paar Bilder:

Gegen 1:40 Uhr tauchten in NNW leichte violette Strahlen auf

Um 1:47 Uhr kann man deutlich Beamer erkennen

Um 1:50 Uhr wird das Leuchten heller und diffuser

Um 1:54 Uhr leuchtet es auch in NNO-Richtung

Später habe ich dann schon gemerkt, dass die Speicherkarte voll war. Zum Glück konnte ich in einer anderen Kleinbildkamera noch eine Speicherkarte mit freier Kapazität finden. Damit habe ich dann gegen 2:45 Uhr meine Kamera in Richtung Osten ausgerichtet, um die gerade aufgegangenen Planeten Mars und Jupiter zu fotografieren. Sie sind sich schon deutlich näher gekommen als noch vor einigen Tagen:

Jupiter und Mars neben den Hyaden, dadrüber die Plejaden

Wenn man sich dieses Bild genau anschaut, kann man links neben den Planeten auch  noch einen violetten Schimmer erkennen. Das sind auch noch Reste des Polarlichtes. Das zog sich praktisch über die ganze Breite meines Hauses von Ostnordost bis hin nach Nordnordwest, also über ca. 90° Grad am Nordhimmel entlang, in der Höhe reichte es bis etwas über den Großen Wagen hinaus, also vielleicht 25° bis 30° Grad hoch.

Eine tolle Nacht, davon wünscht man sich mehr!


Dienstag, 6. August 2024

4. August 2024: (K)ein Polarlicht, Sternschnuppen und andere Überflieger

 Am Sonntag, den 4. August war es tagsüber meist bedeckt. Endlich wollte ich mal wieder früh ins Bett gehen. Leider machte ich einen großen "Fehler": Schon im Bett liegend griff ich noch einmal zu meinem Handy und schaute ins Polarlichtforum: Dort wurde doch tatsächlich gerade Polarlicht gemeldet! Vor einer guten Viertelstunde aus meiner Region, aus Geseke. Und auch das Tool von Michael Theusner meldete für 23:05 Uhr: 90% Wahrscheinlichkeit für fotografisches Polarlicht.

Sollte der Himmel doch klar sein? Schnell wieder Klamotten übergezogen, auf die Terasse gegangen und tatsächlich: Dort waren einzelne Sterne zu sehen. Also Kamera aus der Ecke geholt, Weitwinkelobjektiv angeschraubt und in meinem Garten Richtung Norden ausgerichtet.

Hier das erste Foto des Abends:

Blick nach Norden um 23:31 MESZ

Leider sieht man auf dem Bild nicht nur Sterne sondern auch Wolken. Der Große Wagen ist in der linken Bildhälfte gut zu erkennen. Der Polarstern steht etwa in der Mitte des Bildes hoch über dem Baum. Die Strichspur rechts oben stammt wahrscheinlich von einem Satelliten.

Aber Polarlicht? Meines Erachtens nicht wirklich zu erkennen. Vielleicht hinter den Schleierwolken?  Später stellte sich heraus, dass ich wahrscheinlich den besten Teil der "Show" verpasst hatte. Kurz nach 23 Uhr waren von einigen Beobachtern sogar rötliche Beamer gemeldet worden, als ich anfing, war das meiste leider schon vorbei.

Ich habe meine Kamera jedenfalls bis kurz vor 1 Uhr durchlaufen lassen, auch wenn dann schon viele andere Beobachter ganz aufgegeben hatten. Einige berichteten, sie hätten nach Mitternacht zumindest einen violetten Schimmer wahrgenommen. 

Violettes "PL - Glühen" ? Aufgenommen um 0:16 Uhr MESZ

Solch leicht violettes Glühen habe ich dann auch auf meinen Bildern gefunden. Das ist in der Tat "normalerweise" nicht auf den Bildern drauf. So richtig "klassisches" Polarlicht ist es aus meiner Sicht jedoch auch nicht. Zumal dies auch wirklich nur fotografisch sichtbar ist. Aber immerhin, irgendeine Ursache muss es ja haben - und wenn auch andere Beobachter aus ganz anderen Orten Deutschlands so etwas melden, wird es nicht nur am Weißabgleich meiner Kamera liegen können. 

Der helle Doppelstrich oben rechts im Bild stammt übrigens von einem Flugzeug. Eines von mehreren, die ich auf meinen 350 Bildern dieser Nacht finden konnte.

Ich konnte auch eine ganze Reihe von Satelliten "einfangen". Gleich zu Beginn flogen zwei Satelliten in entgegen gesetzten Richtungen quer durch mein Bild. Man kann diese leicht identifizieren, wenn man die Strichspuren über mehrere Bilder hinweg verfolgt:

Von oben rechts fliegt ein Satellit nach unten

Zeitgleich steigt links der Mitte ein Satellit nach oben auf

Jetzt sind beide etwa auf gleicher Höhe

Der linke fliegt weiter nach oben, der rechte verschwindet (fast) hinter den Wolken.


Die Bilder entstanden innerhalb einer Minuten. Ich hatte per Intervallschaltung immer vier Bilder pro Minute gemacht, also knapp 15 Sekunden belichtet (bei f=16mm (Weitwinkel), Blende 2.8 und ISO 1600 mit meiner Canon RP).

In der Zeit gab es jedoch noch weitere Überraschungen am Nachthimmel:

Sternschnuppe (?)um 23:38 Uhr MESZ ...

Auf dem nächsten Buld ist noch eine kurze Verlängerung der Strichspur zu erkennen:

... oder doch nur ein Satellitenflare?

Und noch ein ähnliches Ereignis:

Um 0:16 Uhr MESZ (also schon am 5. August)

Hier war auf den Bildern direkt davor oder danach keine weitere Strichspur zu erkennen. Während bei dem oberen Ereignis der Helligkeitsanstieg ja ganz plötzlich kam, wurde diese Strichspur nur "langsamer" hell. Vielleicht beides Sternschnuppen? Wenn es welche wareb, können es jedoch keine Perseiden gewesen sein, denn das Sternbild Perseus steht unterhalb der Kassiopeia, also in meinem Bild ganz rechts am Rand, meist durch den Baum verdeckt. 

Eine Perseide am linken Bildrand um 23:49 MESZ

Perseiden müssen also von rechts nach links durch das Bild fliegen und dies scheint bei dieser Sternschnuppe tatsächlich der Fall zu sein. Verfolgt man die Flugbahn nach rechts, könnte sie tatsächlich aus dem Sternbild Perseus gekommen sein.

Etwas später ein Ereignis am rechten Bildrand:

23:56 Uhr MESZ: Sternschnuppe oder Satellitenflare?

Auch hier das Bild direkt danach:

... wohl eher Satellitenflare

 

Die Verlängerung der Strichspur ganz am rechten Rand scheint mir eher auf einen Satellitenflare hinzudeuten. Eine Perseide direkt im Sternbild Perseus müsste aus meiner Sicht auch eher eine deutlich kürzere Bahn zeigen, da sie dort ja eher direkt auf uns zufliegen würde und nicht quer an uns vorbei.

Zwischendurch um 23:50 Uhr MESZ gab es noch eine weitere Merkwürdigkeit, hier einmal auf den folgenden drei Bildern:

Ein blauer (??) Satellit...

... zieht ....

... seine Bahn.

Ein so deutliche blaue Strichspur habe ich bislang noch nie in meinen Nachtfotos gesehen. Eigentlich sind solche Strichspuren doch immer reflektiertes Sonnenlicht, also weiß. Kann das ein fotografisches Artefakt sein? Oder irgendetwas wirklich besonderes?

Es ist schon faszinierend, was man alles so aufnimmt am Himmel, wenn man die Kamera einfach mal 90 Minuten durchlaufen lässt und so rund 360 einzelne Fotos produziert.

Wegen der Satelliten will ich mal bei heavens-above nachrecherchieren. Vielleicht lässt sich der eine oder andere ja auf Grund seines Bahnverlaufs noch identifizieren.


Freitag, 18. August 2023

16. August und früher: Jenseits der Perseiden

 In den letzten Tagen gab es praktisch an jedem Abend mindestens zwei, manchmal auch mehr Stunden klaren Himmel - oder zumindest einen Himmel mit nur wenig Wolken. Diese Zeit habe ich genutzt, um die Sternschnuppen der Perseiden zu beobachten.

Visuell waren die Perseiden in diesem Jahr doch ein wenig enttäuschend. Trotz der insgesamt vielen Stunden Beobachtungszeit habe ich nur ganz wenige gesehen, und das waren auch nicht einmal besonders leuchtkräftige Exemplare. Berücksichtigt man jedoch, dass ich nur aus dem eigenen Garten heraus beobachtet habe, und die Grenzgröße der sichtbaren Sterne meistens nur bei gerade 4mag gelegen hat, und ich auch in keiner Nacht länger als bis 1:30 Uhr/2:00 Uhr beobachtet habe, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass nur eine Handvoll Sternschnuppen heraus gekommen ist. 

Fotografisch scheinen es noch weniger geworden zu sein, aber da habe ich noch nicht alle der insgesamt deutlich über  1000 entstandenen Bilder angeschaut. Ich habe meine DSLR-Kamera einfach mit einem Weitwinkelobjektiv die ganze Beobachtungszeit ständig Aufnahmen machen lassen, immer 15 Sekunden belichtet, und immer Richtung Osten ausgerichtet, zu Beginn der Nacht auf das Sommerdreieck, also einen Himmelsbereich westlich vom Radianten.

Aber nebenbei hat meine Vespera Beobachtungsstation natürlich auch verschiedene Bilder gemacht, von denen ich hier eine kleine Auswahl zeigen möchte.

Hier zunächst ein Blick auf die Galaxie M101: Erinnern Sie sich noch? Hier gab es im Frühling eine Supernova.

M101 am 14. August, 820 Sekunden belichtet

Die Supernova ist immer noch leicht zu erkennen, sie ist jedoch schon deutlich schwächer geworden. Zum Höhepunkt leuchtete die Supernova SN2023ixf mit ca. 11mag, heute würde ich sie auf ca. 14,0 / 14,2mag schätzen.

NGC7000 am 12. August (1740 Sekunden belichtet)

 Der Nordamerikanebel steht im Schwan ja hoch am Himmel in Zenitnähe, ein schönes Objekt, an dem man in diesen oft lauen Sommernächten einfach nicht vorbei kommt.

Zwischendurch habe ich mit meinem Spektiv natürlich auch auf Saturn und Jupiter geschaut. Die Öffnung des Rings von Saturn hat sich gegenüber den letzten Jahren deutlich verkleinert, das verbessert ein wenig die Möglichkeit, seine Monde zu beobachten. Und Jupiter geht schon gar nicht mehr so weit entfernt von den Plejaden auf, ein erstes Zeichen, dass auch der nächste Winter sich nähert.

M75, am 13. August, 1790 Sekunden belichtet

 Den Kugelsternhaufen M 75 habe ich zum ersten Mal abgelichtet. Wie beim Bild des Nordamerikanebels habe ich hier insgesamt fast eine halbe Stunde belichtet. M75 steht leider nur knapp über den benachbarten Häusern und Büschen, und rechts scheint auch noch eine Aufhellung durch die Straßenbeleuchtung das Bild aufzuhellen. Ich habe mich noch an weiteren Messier-Objekten (M69, M70) versucht, diese erreichten jedoch nie eine ausreichende Höhe über dem Horizont, so dass hier alle Mühe vergeblich blieb.

Hier noch weitere nette, kleine Sternhaufen:

NGC 6755 (unterhalb der Mitte) und NGC 6756 (oberhalb, etwas links)

NGC 6823

 Nur eine NGC-Nummer niedriger, findet man NGC 6822 dicht neben NGC 6823. Beide Objekte sind jedoch vollkommen unterschiedlich. Handelt es sich bei NGC 6823 um eine kleine Sternenansammlung in unserer Galaxie, in unserer Milchstrasse, so ist NGC 6822 bereits eine ganz andere Galaxie. Nicht so bekannt wie die Andromedagalaxie, obwohl sie unserer Galaxie sogar etwas näher steht. Obwohl sie mit zu den 50 hellsten Galaxien am Nachthimmel gehört, wird sie doch nur selten fotografiert und ist entsprechend unbekannt.

NGC 6822 - Barnards Galaxie

 Hier die Beschreibung von NGC 6822 aus Wikipedia: "Barnards Galaxie (auch bekannt als NGC 6822 und IC 4895) ist eine irreguläre Zwerggalaxie mit einer Flächenausdehnung von 15,4' × 14,5' im Sternbild Schütze. Sie ist rund 1,6 Millionen Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 8.000 Lichtjahren."


Es gab noch viele weitere schöne Beobachtungen, mal sehen, ob ich es schaffe, diese ebenfalls hier zu dokumentieren.


Sonntag, 13. August 2023

14. - 20. August 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Nachthimmel. Auch könnten immer noch Perseiden über den Himmel fliegen, insbesondere zu Beginn der Woche. Von den großen Planeten geht Saturn im Südosten ungefähr ab 21:30 Uhr auf, Jupiter folgt zwei Stunden später, schon eher im Nordosten. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 14. August, können in der Frühe bis zum Einsetzen der Dämmerung noch etliche Perseiden gesichtet werden, das Maximum war ja gerade erst am Sonntag. Die Sonne geht um 6:02 Uhr auf und um 20:56 Uhr unter, die helle Tag ist jetzt also schon wieder 16 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Von ca. 23:30 Uhr bis 3:30 Uhr ist es richtig astronomisch dunkel, zum Ende der Woche gilt dies schon für die Zeitspanne von 23:00 bis 4:00 Uhr. Jupitermond Io zieht ab 2:58 Uhr vor der Planetenscheibe entlang, Ios Schatten fällt bereits ab 1:35 Uhr bis 3:45 Uhr auf die Planetenoberfläche.

Am Dienstag, den 15. August, kann es am Morgen spannend sein, die sehr schmale (nur 2 Prozent beleuchtet) Mondsichel zu finden, sie geht um 4:28 Uhr auf. Am Abend steht Saturnmond Titan direkt unterhalb des Ringplaneten.

Am Mittwoch, den 16. August, erreicht der Mond um 11:36 Uhr seine exakte Neumondposition. Ab 3:35 Uhr wird Jupitermond Europa verfinstert. Um 23 Uhr erreichen die beiden Bedeckungsveränderlichen Sterne U Oph (5,9-6,6mag) und AI Dra (7,1-8,1mag) ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 17. August, erreicht der Meteorstrom der Kappa-Cygniden seinen Höhepunkt. Dieser Strom ist nicht sehr ergiebig (ZHR=3), aber zeichnet sich durch relativ langsame, aber helle Meteore aus.

Am Freitag, den 18. August, wandert bis 1:01 Uhr der Schatten von Europa über die Jupiteroberfläche, Europa zieht von 1:29 Uhr bis 3:44 Uhr vor Jupiter vorüber. Kleinplanet (26) Proserpina (12,0mag) zieht gegen 3:00 Uhr in nur in nur 4,5' Bogenminuten Abstand am Stern 14 Cet (5,9mag) vorüber. Am Abend könnte bei klarer Sicht nach Westen die nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel so gerade eben sichtbar sein. Sie geht um 21:41 Uhr unter.

Am Samstag, den 19. August, steigen am Abend gegenüber Freitag die Chancen auf die Sichtbarkeit der Mondsichel deutlich, heute ist sie schon zu 10 Prozent beleuchtet, sie geht allerdings kaum später, nämlich um 21:51 Uhr unter.

Am Sonntag, den 20. August, geht gegen 0:00 Uhr Kleinplanet (54) Alexandra (10,9mag) in nur 5' Bogenminuten Abstand an Stern 53 Sgr (6,3)mag vorüber. Am Abend ist die Mondsichel zu 17 Prozent beleuchtet und geht um 22:01 Uhr unter. Im dunklen Teil des Mondes schimmert das Erdlicht.

Sonntag, 6. August 2023

7. - 13. August 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab, am Dienstag haben wir das letzte Viertel, zum Wochenende geht es auf Neumond zu. Das ist günstig für die Beobachtung von Sternschnuppen, der Strom der Perseiden wird zum Wochenende seinen Höhepunkt erreichen. Planet Saturn nähert sich seiner Oppositionsstellung (am 27.8.), er ist also fast die ganze Nacht über zu sehen. Jupiter geht kurz vor Mitternacht weit im Osten auf. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten. Dafür gibt es bei klarer Sicht zum Süd-Horizont am 8./9./10. und 12. August am Abend jeweils kurz die Möglichkeit, die chinesische Raumstation Tiangong zu beobachten. Genaue Einzelheiten dazu findet man bei heavens-above.

Am Montag, den 7. August, geht die Sonne um 5:56 Uhr auf und um 21:04 Uhr unter. Der helle Tag dauert also nur noch wenig länger als 16 Stunden, zum Ende der Woche schon deutlich weniger. Der Mond geht am Abend um 23:23 Uhr auf, er steht nur wenige Grad von Jupiter entfernt. Bei Jupiter zeiht um 1:00 Uhr in der Frühe der Mond Io vor dem Planeten entlang, Ios Schatten ist bis 1:51 Uhr auf dem Planeten zu sehen. Kleinplanet (4)Vesta (8,4mag) geht um 3:00 Uhr n 10' Bogenminuten Abstand an Stern 104 Tauri (5,0mag) vorüber. Am Abend gegen 23 Uhr zieht (15)Eunomia (9,4mag) in 3' Bogenminuten Abstand an Stern SAO 187080 /HIP91405 (5,8mag) vorbei.

Am Dienstag, den 8. August, erreicht der Mond um 12:29 Uhr das Letzte Viertel. Am Abend geht er um 23:41 Uhr auf und ist dann nur noch zu 45 Prozent beleuchtet. Er zeigt maximale Libration  in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Um 3:14 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 9. August, geht der abnehmende Mond erst kurz nach Mitternacht auf, er ist dann bereits gerade durch das "goldene Tor der Ekliptik" gewandert. Gegen 5 Uhr zeiht Kleinplanet (9)Metis (10,9mag) in 12' Bogenminuten Abstand an SAO 94022 (6,6mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 10. August, steht Kleinplanet (19)Hygiea (9,7mag) in Opposition zur Sonne. Am Abend erreicht um Mitternacht der veränderliche Stern Algol ein weiteres Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 11. August, geht der Mond in der Frühe um 0:34 Uhr auf, er ist dann nur noch zu 25 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (88)Thisbe (11,1mag) zieht in 7' Bogenminuten Abstand an Stern 32 Psc (5,6mag) vorüber. Um 20 Uhr halte ich an der Volkssternwarte Paderborn einen Vortrag zum Thema "Wünsch Dir was! Sternschnuppen im August".

Am Samstag, den 12. August, geht die nur noch zu 16 Prozent beleuchtete Mondsichel um 1:16 Uhr auf. Der Komet C/2023 E1 ATLAS steht in der Nähe des offenen Sternhaufens M39.

Am Sonntag, den 13. August, geht die nur noch zu 10 Prozent beleuchtete Mondsichel um 2:11 Uhr im Nordosten auf, ihr Licht wird eine mögliche Beobachtung der Perseiden hoffentlich nur noch wenig stören. Da das Perseidenmaximum im Laufe des Tages eintreten soll, sind die Nächte zum Sonntag hin und vielleicht auch noch die zum Montag hin wohl die beste Möglichkeit, viele Sternschnuppen zu beobachten.

 

Samstag, 5. August 2023

Freitag, 11. August: "Wünsch Dir was! Sternschnuppen im August"

 Am Freitag, den 11. August, halte ich um 20 Uhr an der Volkssternwarte in Paderborn, Schloß Neuhaus, Am Schloßpark 13 (im Gebäude des Gymnasium) wieder einen Vortrag. Der Titel lautet:

Wünsch Dir was! Sternschnuppen im August

Jedes Jahr im August durchquert die Erde die staubreiche Bahn des Kometen Swift-Tuttle, wodurch nachts viele Sternschnuppen am Himmel aufleuchten. Höhepunkt wird in diesem Jahr die Nacht vom 12. auf den 13. August sein. In meinem Vortrag gebe ich einige Tipps, wie sich das Ereignis am besten beobachten und auch fotografieren lässt. Und ich werde zeigen, warum die vielfach zu lesende Aussage, das bei den Perseiden bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten sind, auf einem Mißverständnis beruht und leider übertrieben falsch ist.

Der Vortrag geht auch auf die historische Bezeichnung dieses Sternschnuppenstrom als "Tränen des Laurentius" ein und warum man sich bei der Beobachtung von Sternschnuppen etwas wünschen darf. Ebenso gibt es viel Interessantes zu erfahren, wie auch heute noch durch die Himmelsbeobachtung allein mit dem bloßen Auge astronomisch wichtige Kenntnisse gewonnen werden.

Bei klarem Wetter ist die Sternwarte im Anschluss an den Vortrag zur Himmelsbeobachtung geöffnet.

Ich hoffe, das mein Vortrag allen Interessierten gefallen wird und sich besonders diejenigen, denen er nicht gefällt, bei mir melden, damit der nächste Vortrag noch besser wird :-) 

Eine Sternschnuppe aus dem Schwarm der Perseiden am Himmel von Ostwestfalen (12.08.2018)


Sonntag, 30. Juli 2023

31. Juli - 6. August 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht leuchtet zwar nur wenige Grad über dem Horizont, erschwert aber trotzdem Beobachtungen lichtschwächerer Objekte oder der Milchstraße im Süden. Nach dem Vollmond lässt sich das Abnehmen des Mondes in diesen Tagen gut verfolgen, da er von Abend zu Abend immer nur wenige Minuten später aufgeht. Mit etwas Glück können in dieser Woche auch schon Sternschnuppen aus dem Schwarm der Perseiden beobachtet werden, der Höhepunkt wird jedoch erst in der kommenden Woche erreicht. Von den hellen Planeten geht Saturn bald nach 22 Uhr auf, Jupiter folgt zwei Stunden später. Die Fernrohrplaneten Neptun (Aufgang etwa ab 23 Uhr) und Uranus (etwa ab 1:00) können ebenfalls beobachtet werden. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen beobachtet werden. Dafür machte in den letzten Tagen für Beobachter mit klarem Himmel der Komet 12P/Pons-Brooks viel Wirbel, dieser zeigte eine Helligkeitsausbruch und dabei nicht die üblich runde , sondern eine hufeisenförmige Koma um den Kern. Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, diesen Kometen zu beobachten. Er bewegt sich im Kopf des Sternbilds Drache und soll eine Helligkeit von ca. 11,5mag haben.

Am Montag, den 31. Juli, geht die Sonne um 5:45 Uhr auf und um 21:16 Uhr unter, so langsam werden die Tage doch schon wieder deutlich kürzer. Der Mond geht kurz vorher auf, er ist zu 99 Prozent beleuchtet. Da er maximale Libration in Breite zeigt, können wir auf seinen Nordpol schauen.

Am Dienstag, den 1. August, ist exakt um 20:32 Uhr Vollmond, dann steht er bei uns jedoch noch unter dem Horizont. Er geht um 21:48 Uhr auf. Am Mittwoch um 1:55 Uhr erreicht er mit nur 15° Grad seine größte Höhe über dem Horizont in dieser Vollmondnacht. Gleichzeitig steht der Mond im Perigäum seiner Bahn, also in Erdnähe, er erscheint uns also ein klein wenig größer als üblicherweise.

Am Mittwoch, den 2. August, geht der Mond um 22:12 Uhr auf, er ist immer noch zu 98 Prozent beleuchtet und nähert sich langsam dem Planeten Saturn. Kleinplanet (1)Ceres (8,8mag) geht in nur 6' Bogenminuten Abstand an Stern HIP 63235/SAO 119864 (7,0mag) im Sternbild Pegasus vorüber und Kleinplanet (15)Eunomia (9,2mag) geht 4' Bogenminuten nördlich an 26 Sagittarii (6,1mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 3. August, geht der Mond um 22:29 Uhr auf, heute ist er bereits an Saturn vorbeigezogen. In der Nacht zum Freitag zieht Kleinplanet (39)Laetitia (11,1mag) in nur 2' Bogenminuten Abstand an Stern HIP81580 (6,3mag) vorüber.

Am Freitag, den 4. August, geht der zu 86 Prozent beleuchtete Mond um 22:43 Uhr auf.

Am Samstag, den 5. August, endet gegen 3:48 Uhr die Bedeckung eines 4,9mag hellen Sterns (27 Psc) am dunklen Mondrand. Am Abend geht der zu 77 Prozent beleuchtete Mond um 22:56 Uhr auf.

Am Sonntag, den 6. August, endet gegen 4:31 Uhr die Bedeckung eines 6,4mag hellen Sterns(HIP3992) am dunklen Mondrand. Bei Jupiter sind nach dem Aufgang zunächst noch alle vier Monde zu sehen. Kallisto und Europa stehen links (östlich). Auf der westlichen Seite wird ab 1:43 Uhr zuerst Ganymed ver5finstert, dann ab 2:33 Uhr auch der Mond Io. Die Ganymed-Verfinsterung endet gegen 3:27 Uhr. Am Abend geht der zu 67 Prozent beleuchtete Mond um 23:09 Uhr auf.

Sonntag, 7. August 2022

8. - 14. August 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir das Maximum des größten Sternschnuppenstroms des Jahres, der Perseiden. Leider fällt es zusammen mit dem Vollmond, so dass diesmal nur wenige Sternschnuppen zu sehen sein werden.  Von den hellen Planeten ist Saturn jetzt praktisch die ganze Nacht zu sehen, am Sonntag erreicht er seine Oppositionsstellung. Jupiter geht gegen 22:30 Uhr auf, Mars folgt kurz nach Mitternacht. Die Venus bleibt Morgenstern, sie geht gegen 4:30 Uhr im Osten auf. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 8. August, geht die Sonne um 5:58 Uhr auf und um 21:01 Uhr unter, der helle Tag ist also gerade noch 15 Stunden lang, wird jedoch jetzt schon merkbar kürzer. Der Mond steht am Abend nur 10° Grad hoch im Sternbild Schütze. Er ist zu 85 Prozent beleuchtet und geht am Dienstag früh gegen 1:45 Uhr unter.

Am Dienstag, den 9. August, wandert von 1:57 Uhr bis 4:57 Uhr der Schatten von Ganymed über die Jupiteroberfläche, um 3:29 Uhr folgt dann auch noch Ios Schatten, die selbst ab 4:36 Uhr vor Jupiter entlang zieht. Am Abend steht Saturnmond Titan in östlicher Elongation.

Am Mittwoch, den 10. August, beginnt ab 23:03 Uhr ein Durchgang von Io vor der Jupiteroberfläche, da gleichzeitig bis 23:22 Uhr auch Mond Kallisto verfinstert wird, sind für die 20 Minuten dazwischen nur zwei Jupitermonde zu sehen.

Am Donnerstag, den 11. August, endet um 0:12 Uhr der Schattenwurf von Io auf die Jupiteroberfläche, ab 1:15 Uhr wird Io selbst wieder neben dem Planeten sichtbar, dann stehen alle vier galliläischen Monde rechts, westlich, von Jupiter. Der Mond zeigt am Abend maximale Libration in Breite, so dass sein Nordpol sichtbar wird.

Am Freitag, den 12. August, ist das Maximum der Perseiden, leider wird das hell strahlende Mondlicht viele Sternschnuppen verschlucken.

Am Samstag, den 13. August, erreicht der Mond um 3:36 Uhr seine exakte Vollmondposition. Um 5:55 Uhr geht er dann unter. Über dem vollen Mond steht Saturn. Am Abend wird Jupitermond Ganymed bis 22:51 Uhr von seinem Mutterplaneten bedeckt.

Am Sonntag, den 14. August, erreicht Saturn seine Oppositionsstellung zur Sonne. Er steht also von der Erde aus gesehen, der Sonne genau gegenüber, erreicht also seine stärkste Helligkeit (0,3mag) und geht ähnlich wie der Vollmond mit dem Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter.


Sonntag, 8. August 2021

9. - 15. August 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche können mit etwas Glück viele Sternschnuppen beobachtet werden. Der stärkste Strom des Jahres, die Perseiden, erreicht am Donnerstag, den 12. August sein Maximum, aber insbesondere an den tagen vorher kann auch schon mit einer gesteigerten Anzahl von Sternschnuppen gerechnet werden. Der Mond nimmt nach dem Neumond langsam wieder zu, bleibt aber zunächst nur sehr niedrig über dem Horizont. Von den großen Planeten ist nach wie vor die Venus für ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang im Westen als Abendstern zu sehen. Saturn und Jupiter können praktisch die ganze Nacht über beobachtet werden. Die ISS kann nicht bei nächtlichen Überflügen gesehen werden, es gibt in unserer Region jedoch drei ISS-Vorüberflüge vor der Sonne oder dem Mond: Einzelheiten unter http://iss.vierwandfrei.de/.

Am Montag, den 9. August, geht die Sonne exakt um 6:00 Uhr auf und um 20:59 Uhr unter, der helle Tag ist also nur noch knapp 15 Stunden lang. Woche für Woche wird er jetzt um ca. 24 Minuten kürzer. Die nur zu 2 Prozent beleuchtete Mondsichel wird heute in der Dämmerung nach Sonnenuntergang noch nicht zu sehen sein.

Am Dienstag, den 10. August, geht die zu 6 Prozent beleuchtete Mondsichel um 22:15 Uhr unter. Der Mond steht abends ca. 8° weiter nordwestlich (also rechts) als die Venus. Auf einer Linie von Rietberg, Delbrück, Paderborn, Dahl, Altenherse kommt es um 17:01 Uhr zu einem ISS-Transit vor der Mondsichel. Der noch sehr schmale Mond zeigt heute maximale Libration in Läge, das Mare Crisium steht nah am Rand und maximale Libration in Breite, so dass wir seinen Südpol sehen können. Um 23:30 Uhr beginnt NASA TV mit der Liveübertragung vom Start des Cygnus-Moduls zur ISS, die Startzeit ist für 23:56 Uhr geplant.

Am Mittwoch, den 11. August, steht am Abend der Mond ca. 4° Grad links (östlich) und oberhalb der Venus, er geht um 22:31 Uhr unter. Um 13:00 Uhr kommt es südlich von Bad Lippspringe, auf einer Linie von Salzkotten über Paderborn, Benhausen, Altenbeken, Pömbsen zu einem ISS-Transit vor der Sonne.

Am Donnerstag, den 12. August, ist in der Frühe um 4:43 Uhr bei Jupiter nur der Mond Kallisto zu sehen, Ganymed und Io werden verfinstert und Europa steht direkt vor der Planetenscheibe. Am Abend geht der zu 20 Prozent beleuchtete Mond um 22:47 Uhr unter. Die nautische Dämmerung endet um 22:21 Uhr, ab diesem Zeitpunkt lohnt es sich, nach Perseiden Ausschau zu halten. Sie beginnt am nächsten Morgen gegen 4:30 Uhr. Die Perseiden sollen Ihren Höhepunkt zwischen 18 und 24 Uhr erreichen. Andererseits steigt der Radiant im Laufe der Nacht noch höher, was ihre Sichtbarkeit auch nach Ende vorhergesagten Maximum positiv beeinflussen dürfte. Eine genaue Zählung kann also spannend werden. (Wenn es das Wetter erlaubt, möchte ich mit anderen Sternfreunden diese Nacht auf dem Eggekamm zum Zählen nutzen, dort könnten bei richtig dunklem Himmel vielleicht an die 40 Sternschnuppen pro Stunde gezählt werden können. (Ergänzung vom 13.8.: Leider hat das Wetter hier nicht mitgespielt, ausgerechnet am Donnerstag war es abends total bewölkt. Schade!) Wer Interesse hat, darf gerne mitkommen, bitte rechtzeitig bei mir melden. Der Kleinplanet (349) Dembowska (9,7mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Freitag, den 13. August, zieht ab 1:55 Uhr der Schatten von Jupitermond Io über die Planetenoberfläche. Am Abend geht der zu 30 Prozent beleuchtete Mond um kurz nach 23 Uhr unter.

Am Samstag, den 14. August, geht der zu 41 Prozent beleuchtete Mond um 23:21 Uhr unter. Auf einer Linie von Detmold über Nieheim nach Beverungen Auf einer Linie von Gütersloh, Hövelhof, Paderborn (mit Bad Lippspringe!) nach Borgentreich und ins Hessische kommt es um 15:31 Uhr zu einem ISS-Transit vor dem Mond. Der Kleinplanet (80) Sappho (9,9mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Bis 22:42 Uhr zieht am Abend der Schatten von Io über die Jupiterscheibe.

Am Sonntag, den 15. August, erreicht der Mond um 17:20 Uhr das Erste Viertel, am Abend ist er dann schon zu 52 Prozent beleuchtet und geht gegen 23:44 Uhr unter.

Freitag, 6. August 2021

5. August 2021: Wolken vor dem Sommerdreieck

Am Abend des 5. August klarte es teilweise auf. Die Wetter- und insbesondere Wolkenprognosen für diesen Abend waren sehr unterschiedlich. Während "wetteronline" mir einen klaren Himmel ab spätestens 22 Uhr prognostizierte, schwankte die App "Clearoutside" zwischen 33 und 65 Prozent, "meteoblue" gab immer mindestens 50 Prozent Bewölkung an und der DWD prognostizierte für 23 Uhr sogar noch einen kleinen Regenschauer.

So habe ich mein großes Teleskop doch nicht aufgebaut, sondern nur "mit kleinem Gepäck" den Himmel beobachtet. Und in der Tat zogen die allermeiste Zeit Wolken durch, zum Regen kam es glücklicherweise nicht. Ich hätte mein Teleskop sicherlich aufbauen können und in den jeweils wolkenfreien Gebieten sicherlich auch die eine oder andere schöne Beobachtung machen können. "Hätte" - naja, wenn ich es aufgebaut hätte, hätte es sicher auch geregnet... :-)

So habe ich überwiegend mit bloßem Auge und mit dem Fernglas beobachtet. Auch das war schön. 

Bei Jupiter zog langsam der Mond Io vor die Planetenscheibe. Saturns Ring leuchtete und sein Mond Titan war selbst im 7x42 Fernglas gut zu erkennen.

Die Nova in der Cassiopeia (Nova Cas 2021) war deutlich schwerer auszumachen, was allerdings eher an den vielen benachbarten Sternen in der Milchstraße liegt. Ich habe sie auf bestenfalls noch 8mag geschätzt.

Überhaupt die Milchstraße, sie war an diesem Abend von meinem Garten aus gut zu sehen. Natürlich braucht es eine Zeitlang, bis sich die Augen an die Dunkelheit adaptiert haben, aber dann hat das Beobachten doch viel Spaß gemacht. 

Insbesondere habe ich an dem Abend versucht, die Helligkeiten von veränderlichen Sternen zu schätzen. beta Lyra, nü Aquila, und einige andere Sterne habe ich probiert. Allerdings lag ich doch manches mal deutlich daneben. 

Auch einige deep-sky-Objekte waren gut im Fernglas zu sehen, zum Beispiel die Andromedagalaxie und der Kugelsternhaufen M13 im Herkules.

Und dann hatte ich auf erste Vorboten der Perseiden gehofft, doch da war meine Ausbeute sehr gering. Vielleicht habe ich zwei Sternschnuppen gesehen. Allerdings war ich eben auch immer wieder mit dem Fernglas an verschiedensten Objekten dran - und da wäre es schon ein großer Zufall, wenn so eine Sternschnuppe genau durch das kleine Gesichtsfeld fliegen würde.

Viele Satelliten habe ich jedoch gesehen. Die Anzahl der Satelliten ist inzwischen schon erschreckend hoch. Dies wird auch deutlich auf den Bildern, die ich in dieser Nacht gemacht habe.

Ich habe einfach meine DSLR-Kamera mit einem 20mm Weitwinkelobjektiv auf das Sommerdreieck ausgerichtet, mit der LX3-Nachführung die Rotation der Erde ausgeglichen und dann 100 Bilder a 30 Sekunden bei Blende 1.8 und ISO1600 belichtet. Aus diesen 100 Bildern habe ich dann ein animiertes gif erstellt, in dem nach dem Titelbild jedes einzelne Bild ein halbe Sekunde gezeigt wird. Sie sehen hier also 50 Minuten Sternenhimmel in nur 50 Sekunden.

 Achtung: das animierte gif läuft dreimal hintereinander. Die Datei ist 78 MB groß, je nach Internetverbindung müssen Sie leider mit einer längeren Ladezeit rechnen:

Wolken vor dem Sommerdreieck am 5./6. August 2021

Die Aufnahmen erfolgten von 23:28 bis 0:23 Uhr MESZ. Die einzelnen Bilder habe ich nicht weiterbearbeitet. Deutlich erkennt man, wie ständig helle Wolken über den Himmel ziehen, aber die Milchstraße dahinter bleibt eigentlich immer gut zu erkennen. Interessant ist auch zu sehen, wie unterschiedlich sich die Wolken im Foto auf die Sterne auswirken. Zum einen machen sie natürlich manchmal die Sterne etwas dunkler, manchmal sorgen sie jedoch auch dafür, dass die Sterne diffuser und aufgeblähter, also heller, erscheinen. Dieser Effekt lässt sich besonders schön an den helleren Sternen wie der Wega beobachten. (Vielleicht ja auch ein Grund, warum das Abschätzen der Helligkeit der veränderlichen Sterne an diesem Abend nicht so einfach war, wie ich es erhofft hatte).

Auf sehr vielen einzelnen Bildern sieht man auch längliche Strichspuren, entweder von Satelliten oder (weniger) von Flugzeugen. Ich habe mir die Bilder noch nicht so genau angeschaut, ob vielleicht doch auch einzelne Sternschnuppen darunter sind, das kommt vielleicht noch später.

Ach ja: Das "Sommerdreieck" wird durch die drei auffällig hellen Sterne im Sommer gebildet: Wega, der hellste Stern des Sternbild Leier. Deneb, der hellste Stern im Schwan und Altair, der hellste Stern im Adler. Deneb und Wega stehen im Sommer sehr hoch über unseren Köpfen am Himmel, Altair zieht deutlich tiefer über den Nachthimmel hinweg.

Sonntag, 1. August 2021

2. - 8. August 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut, um auch lichtschwache Objekte am Himmel zu beobachten. Die Sonne sinkt jetzt nachts schon wieder so tief unter den Horizont, das wir in etwa zwischen Mitternacht und 3:00 Uhr tatsachlich "astronomische Dunkelheit" haben. So können in dieser Woche wahrscheinlich schon die ersten Sternschnuppen der Perseiden gesichtet werden. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin Abendstern, sie geht kurz nach 22:00 Uhr im Westen unter. Saturn und Jupiter sind beide so ziemlich die ganze Nacht über zu sehen. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, 2. August, bedeckt Jupitermond Ganymed den Mond Europa für ca. zwei Stunden, dieses seltene Ereignis beginnt um 0:49 Uhr. Ebenfalls in der Frühe geht der abnehmende Mond um 0:38 Uhr auf, er ist noch zu 37 Prozent beleuchtet und steht im Sternbild Stier. Die Sonne geht um 5:49 Uhr auf und um 21:12 Uhr unter, der helle Tag ist damit 26 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Der Planet Saturn steht heute in Opposition zur Sonne, er ist damit die ganze Nacht über zu beobachten.

Am Dienstag, 3. August, geht der noch zu 28 Prozent beleuchtete Mond um 1:00 Uhr auf. Gegen 1:27 Uhr zieht ein 6.0mag Stern ganz knapp am oberen Rand des Mondes vorbei, im Osten Deutschlands wird dieser Stern streifend bedeckt. Der Start des Boeing-Starliners, ursprünglich für letzte Woche geplant, soll vielleicht heute nach 19 Uhr erfolgen - und wurde dann doch wieder wegen technischer Probleme auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Im Moment laufen noch die Untersuchungen...

Am Mittwoch, 4. August,  geht die noch zu 20 Prozent beleuchtete Mondsichel  um 1:30 Uhr auf. Kleinplanet (7) Iris (9.8mag) geht in nur 13' Bogenminuten Abstand an 98 Tauri (5.6mag) vorüber.

Am Donnerstag, 5. August, geht die nur noch zu 13 Prozent beleuchtete Mondsichel um 2:08 Uhr auf. Der Schatten von Jupitermond Europa wandert von 1:25 Uhr bis 4:15 Uhr über die Planetenoberfläche hinweg.

Am Freitag, 6. August, beginnt gleich um Mitternacht ein Schattendurchgang von Jupitermond Io vor der Jupiterscheibe (bis 2:19 Uhr). Ebenfalls in der Frühe geht die nur noch zu 7 Prozent beleuchtete Mondsichel um 2:58 Uhr auf. Das dürfte die letzte Morgensichtbarkeit vor Neumond sein. Auf einer Linie von Rietberg über Hövelhof, Bad Meinberg, Blomberg (leider nicht mehr in Bad Lippspringe, nur etwas nördlich davon in der Senne) fliegt gegen 15:19 Uhr die ISS direkt vor der Sonne vorüber. Genaue Daten dazu findet man bei "vierwandfrei.de". Um 23:31 Uhr endet bei Jupiter eine Bedeckung von Mond Europa.

Am Samstag, 7. August, zeigt der Bedeckungsveränderliche Stern beta Lyra um 21:50 Uhr ein Helligkeitsminimum. Wenn der Himmel klar ist, eignet sich diese Nacht besonders gut für die Beobachtung lkichtschwacher Objekte am Nachthimmel. Schauen Sie - wenn Sie ein Fernglas besitzen - vielleicht doch mal zur Nova in der Cassiopeia, oder - wenn Sie ein Teleskop besitzen - zur Supernova in NGC 7814!

Am Sonntag, 8. August, kommt es in der Frühe zu sehr engen Begegnungen der Jupitermonde Europa, Ganymed und Kallisto. Der Mond erreicht heute um 15:50 Uhr seine exakte Neumondposition und bleibt so die ganzen Tage/Nächte über unsichtbar.

Sonntag, 11. August 2019

12. - 18. August: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir das Maximum der Perseiden, des stärksten Sternschnuppenschwarmes im Jahr. Leider fällt aber auch der Vollmond genau in diese Woche, so dass sein helles Leuchten wohl viele Sternschnuppen überstrahlen wird. Aber wer weiß? Vielleicht haben gerade Sie ja Glück! Also, Augen auf und zum Himmel geschaut! Von den hellen Planeten sind am Abend Jupiter (bis gegen 0:30 Uhr) und Saturn (bis gegen 2:30 Uhr) zu sehen. Am Morgenhimmel kann mit viel Glück ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang auch Merkur gefunden werden. Die ISS ist in diesen Nächten nicht am Nachthimmel zu sehen. Auch ist das Heinz-Nixdorf-Museum in dieser Woche wegen Wartungsarbeiten geschlossen, die schöne Ausstellung "Aufbruch ins All" kann erst wieder ab dem 20. August besichtigt werden.

Am Montag, den 12. August, geht die Sonne um 6:04 Uhr auf und um 20:55 Uhr unter, der helle Tag ist jetzt also keine 15 Stunden mehr lang, gegenüber letzten Montag hat sich die Länge des Tages schon um 24 Minuten verkürzt. Zuvor soll es am Morgen um 3:12 Uhr im Sternbild Fische einen Iridiumflare geben, Helligkeit aber nur -1mag bei Azimut 137° Grad (Südost) und Höhe 39° Grad. Am Abend wird Jupitermond Europa bis 21:53 Uhr verfinstert. Heute zieht der Mond an Saturn vorüber, morgens steht er noch ca. 5° Grad westlich vom Planeten, abends dann ca. 5° Grad östlich. Am Abend gegen 23 Uhr steht er übrigens direkt unterhalb von Pluto (14mag), der bleibt heute wegen der Mondhelligkeit aber selbst in größeren Teleskopen unsichtbar.

Am Dienstag, den 13. August, haben wir das Maximum der Perseiden, ob sie uns wohl Wünsche erfüllen werden? Um 23:04 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io.

Am Mittwoch, den 14. August, steht bei Einbruch der Dunkelheit Jupitermond Io genau vor der Planetenscheibe, Ios Durchgang dauert bis 22:36 Uhr. Von 21:36 Uhr bis 23:49 Uhr zieht Ios Schatten über die Planetenscheibe hinweg.

Am Donnerstag, den 15. August, soll es um 2:59 Uhr noch einmal einen Flare von Iridium 97 geben. Mit -1mag jedoch nicht sehr auffällig, seine Position im Südosten (Azimut 144° Grad, Höhe 39° Grad). Um 14:29 Uhr erreicht der Mond seine exakte Vollmondposition. Zu dieser Zeit steht er bei uns natürlich unter dem Horizont. Am Abend zieht Kleinplanet Psyche (9,5mag) in 24' Bogenminuten Abstand nördlich am Stern SAO 164013 (6,0mag) vorüber.

Am Freitag, den 16. August, lohnt es sich am Abend mal mit einem Fernrohr einen Blick auf Saturn zu werfen, die Monde Dione und Tethys stehen in westlicher, Rhea in östlicher Elongation und können so relativ gut beobachtet werden.

Am Samstag, den 17. August, steht Saturnmond Tethys in östlicher Elongation (Maximum um 22:15 Uhr). Gegen 22:45 Uhr kann bei Jupiter beobachtet werden, wie scheinbar die Monde Io und Kallisto ihre Plätze tauschen, Europa steht noch dichter an Jupiter dran als die beiden und Ganymed steht auf der anderen Jupiterseite. Der immer noch zu 95 Prozent beleuchtet Mond geht heute um 21:54 Uhr auf.

Am Sonntag, den 18. August, steht Saturnmond Tethys wieder in westlicher Elongation (Maximum 20:45 Uhr). Der zu 90 Prozent beleuchtete, abnehmende, Mond geht um 22:12 Uhr auf.

Dienstag, 14. August 2018

12./13. August: Perseidennacht

Hier mein kleiner Bericht der "Perseidennacht":

Am Abend gegen 20 Uhr erst gerade vom Urlaub nach Hause gekommen habe ich dann doch keine große Nachtschicht eingelegt, sondern nur von ca. 23:30 bis 1:00 Uhr (MESZ) von meinem Garten aus beobachtet. Mein "Sichtfenster" am Himmel ist durch unser Haus und einige Bäume auf Nachbarsgrundstücken je nach Beobachtungsrichtung leider immer etwas eingeschränkt. Trotzdem habe ich von meiner Gartenliege aus in Richtung Südosten schauend in der Zeit ca. 12 Perseiden gesehen. Darunter auch einige schön helle Objekte. Die gesamtzahl der sichtbaren Perseiden wird hochgerechnet sicherlich dreimal so hoch gewesen sein, denn ich selbst konnte allein ja immer nur einen "Ausschnitt" am Himmel betrachten.

Zeitgleich hatte ich meine Canon 5DM2  mit einem(alten)  20mm Weitwinkel-Objektiv auf "Dauer-Wiederholung" gestellt, immer 15 Sekunden belichtet, Blende f/2.0 und ISO1600 bzw. ISO3200. Drei Perseiden sind mir dabei ins Netz gegangen - und natürlich auch etliche Flugzeuge und Satelliten. Leider verzeichnet das Weitwinkelobjektiv am Rand sehr stark, es ist wohl nicht auf Vollformat gerechnet.

Während ich selbst konstant von meiner Liege aus visuell beobachtet habe, habe ich zwischendurch die Kamera immer mal wieder etwas anders ausgerichtet.

Hier meine erste Bildersequenz von 23:48 Uhr bis 23:56 Uhr, die zeigt noch keine Sternschnuppen, aber die durchaus vorhandene Cirrus-Bewölkung, die sicherlich auch die eine oder andere schwächere Perseide verschluckt hat. Die Bildersequenz läuft drei mal durch, sollte sie "still" stehen, einfach die Seite noch einmal laden. Sollten Sie zunächst nur einen "weißen Fleck" sehen, bitte ich um etwas Geduld, die Bildersequenzen sind relativ groß geworden, so dass es bis zur Anzeige etwas dauern kann.




In der zweiten Sequenz, von 23:57 Uhr bis 0:06 Uhr ist am Ende der Überflug eines hellen Satelliten zu sehen, der am Ende im Sternbild Adler im Erdschatten verschwindet. Es handelt sich dabei um den Satelliten SeaSat 1, der 1978 gestartet wurde, um Meeresströmungen, Wellenhöhen und Oberflächentemperaturen zu messen.



Und hier jetzt eine dritte Sequenz, auf der neben verschiedenen Flugzeugen, Wolken und Satelliten auch eine Perseiden kurz am Aufblitzen ist:


Achtung: Diese Animation hat eine Endlos-Schleife.

Da man diese Perseide in dem Filmchen kaum sieht, hier mal das Originalbild (unbearbeitet, nur verkleinert):



Charakteristisch für die Perseiden ist die grüne Farbe in der "Schnuppen-Leuchtspur". Rechts auf dem Bild sieht man eine Flugzeugspur (deutlich ist das Blinken der Positionslichter zu erkennen), links unten im Bild ist die Andromedagalaxie zu erkennen. Das Bild entstand um 0:12 Uhr.

Hier eine zweite Perseide, aufgenommen um 0:37 Uhr, sie ist etwas schwächer in der rechten unteren Ecke des Bildes zu sehen:



Und hier eine dritte, aufgenommen um 0:40 Uhr:



Wenn man auf diesem Bild ganz genau hinschaut, kann man - zumindest im Original - in der Cassiopeia, etwa im 90° Grad Winkel zur Perseide, eine kleine Satellitenspur erkennen. Diese gehört zum Satelliten NOSS 2-1 (C). Nur zwei Minuten später kann man an nur einer geringfügig versetzten Stelle eine viel deutlichere Satellitenspur erkennen:



Diese Spur gehört zum Satelliten NOSS 2-1 (D). Heavens-Above hat für beide Satelliten an diesem Abend eine Helligkeit von 4.8mag angegeben. Diese NOSS-Satelliten wurden seit den siebziger Jahren von der US-Navy paarweise (oder sogar auch als Triplett) gestartet, um Bewegung der sowjetischen Flotte aufzuzeichen, den Funkverkehr abzuhören usw. Etwas mehr Informationen über diese Satelliten findet man zum Beispiel in der englischsprachigen Wikipedia.

Später am Abend, so gegen zwei Uhr, war dann auch mal meine Tochter aufgewacht und hat einfach nur durch das Dachlukenfenster den Himmel beobachtet, dabei hat sie gleich mehrere Perseiden beobachten können. Es war also in der Tat eine sehr schöne Sternschnuppennacht. Ich hoffe jetzt nur, dass alle meine Wünsche auch tatsächlich in Erfüllung gehen!

Sonntag, 12. August 2018

13. - 19. August: Der Sternenhimmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond  am Abendhimmel von Tag zu Tag wieder zu. Von den hellen Planeten kann in der ersten Stunde nach Sonnenuntergang im Westen noch die Venus beobachtet werden, Jupiter (bis 23:00 Uhr) und Saturn (bis 1:30 Uhr) sind am weiteren Abend und Mars (bis 3:00) so ziemlich noch die ganze Nacht über zu sehen. Die ISS ist diese Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten. Am 16., 17. und 18. August gibt es im Sternbild Leier helle Iridiumflares, leider jedoch erst um 3:44 Uhr, 3:37 Uhr und 3:35 Uhr.

Am Montag, den 13. August, geht die Sonne um 6:06 Uhr auf und um 20:52 Uhr unter. Der helle Tag dauert also inzwischen deutlich weniger als 15 Stunden. Die schmale, nur zu neun Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 22:11 Uhr unter. In der Nacht zum Montag war Höhepunkt der Perseiden, heute Nacht werden nur noch wenige Sternschnuppen zu sehen sein.

Am Dienstag, den 14. August, steht die zu 16 Prozent beleuchtete Mondsichel am Abend fünf Grad oberhalb der Venus, er geht um 22:36 Uhr unter. Jupiter (-2mag) geht in nur einem guten Vollmonddurchmesser Abstand an alpha Libra (2mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 15. August, ist der Mond zu 25 Prozent beleuchtet und geht kurz vor 23 Uhr unter.

Am Donnerstag, den 16. August, erreicht der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht fernab vom Mondrand. Gleichzeitig ist heute auch maximale Libration in Breite, so dass sein Südpol sichtbar ist.

Am Freitag, den 17. August, wird ab 22:07 Uhr Jupitermond Io bedeckt. Der Mond steht heute Abend fünf Grad nordöstlich von Jupiter und geht um 23:48 Uhr unter. Um 18 Uhr startet an der Sonne im Arminuspark eine Planetenwanderung. Für Kinder und ihre Eltern oder Großeltern geht es bis ca. 21 Uhr zu Fuß die 6 Kilometer lange Strecke am Planetenweg entlang. Bei klarem Himmel können dann auch Venus, Jupiter, Saturn und Mars live beobachtet werden.

Am Samstag, den 18. August,  kommt es um ca. 21:41 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond, 49 Librae mit 5,5mag wird bedeckt. Der Mond geht erst eine Viertelstunde nach Mitternacht unter. Bereits heute Morgen um 9:49 Uhr hatte der Mond das Erste Viertel erreicht, jetzt am Abend ist er schon zu 55 Prozent beleuchtet. Besonderes Augenmerk sollte man heute auf Jupiter legen: in der Dämmerung ist bis 21:33 Uhr zunächst nur der Mond Kallisto zu sehen. Um 21:33 Uhr beendet dann Io einen Durchgang vor der Planetenscheibe. Ios Schatten ist noch bis 22:49 Uhr auf der Planetenoberfläche im Fernrohr zu sehen. Ganymed (ab 21.03 Uhr bis 22:48 Uhr) und Europa (von 20:31 Uhr bis 22:53 Uhr) werden von Jupiter verfinstert  und bleiben lange unsichtbar

Am Sonntag, den 19. August, zeigt der veränderliche Stern Algol um 2:50 Uhr ein Helligkeitsminimum. Der Mond ist heute Abend bereits zu 65 Prozent beleuchtet und geht erst gegen 0:45 Uhr am Montag unter.

Sonntag, 5. August 2018

6. - 12. August: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich daher gut zum Beobachten des dunklen Nachthimmels. Am Abend können die hellen Planeten gut beobachtet werden. Venus ist jedoch nur kurze Zeit nach Sonnenuntergang tief im Westen zu sehen. Jupiter steht im Südwesten, Saturn im Süden und Mars ist gerade im Südosten aufgegangen. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 6. August, geht die Sonne um 5:55 Uhr auf und um 21:05 Uhr unter. Die Tage werden jetzt schon deutlich kürzer, gegenüber letzten Montag sind dies schon 23 Minuten. Der nur noch zu 37 Prozent beleuchtete Mond geht gegen 1:00 Uhr am Morgen auf.

Am Dienstag, den 7. August, ist der Mond bei seinem Aufgang gegen 1:45 Uhr schon über die Hyaden im Sternbild Stier hinweggezogen. Am Abend beginnt um 21:17 Uhr bei Jupiter ein Durchgang von Ganymed vor der Planetenscheibe.

Am Mittwoch, den 8. August, kommt es am Morgen um 4:14 Uhr zu einem sehr hellen Iridiumflare von -8mag mitten im Sternbild Schwan. kann man am Abend auf der Jupiteroberfläche gut den "Großen Roten Fleck" beobachten, um 23:35 Uhr durchläuft er den Meridian.

Am Donnerstag, den 9. August, beginnt um 22:59 Uhr ein Durchgang von Jupitermond Io vor der Planetenscheibe. Da erst drei Minuten später ein Durchgang von Europa endet, sind für kurze Zeit bei Jupiter nur zwei seiner vier galiläischen Monde zu sehen.

Am Freitag, den 10. August, kann vielleicht eine Stunde vor Sonnenaufgang noch die ganz schmale nur zu drei Prozent beleuchtete Mondsichel ein letztes Mal vor Neumond in Ostnordost gesichtet werden.

Am Samstag, den 11. August, ist exakt um 11:58 Uhr Neumond. Im nördlichen Skandinavien kommt es sogar zu einer partiellen Sonnenfinsternis. Dazu muss man jedoch mindestens auf die Höhe von Uppsala in Schweden fahren, dort werden mittags gerade 1,5 Prozent der Sonne, in Tromsö in Norwegen immerhin schon ca. 18 Prozent verfinstert. Bei uns ist davon jedoch gar nicht zu bemerken.

Am Sonntag, den 12. August, und vielleicht auch schon in den Nächten vorher, sollte man unbedingt nach den Sternschnuppen, den Perseiden, Ausschau halten. Dieser stärkste Sternschnuppenstrom des Jahres sollte in diesem Jahr gut zu beobachten sein, denn kein Mondlicht wird in der Nacht stören. Günstig ist es natürlich, wenn man sich selbst an einem möglichst dunklen Ort ohne künstliche Lichtquellen befindet. Doch lassen Sie sich bitte nicht von der Presse "jede Minute eine Sternschnuppe" in die Irre führen. Nach 23 Uhr können Sie vielleicht 20 bis 30 Sternschnuppen in der Stunde sehen. Bedenken Sie jedoch bitte, anders als bei einer Sonnenfinsternis, lassen sich diese nicht exakt vorher sagen. Mal können drei oder vier innerhalb weniger Sekunden fallen, dann kann es aber auch wieder viele, lange Minuten dauern (durchaus auch mal über zwanzig Minuten), in denen Sie gar keine zu Gesicht bekommen.