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Sonntag, 24. August 2025

23./24. August 2025: Ein schwieriger Beobachtungsabend, der sich trotzdem gelohnt hat

 Für die Nacht von Samstag auf Sonntag war ein nur teilweise bewölkter Himmel angesagt. Später in der Nacht sollte es richtig aufklaren. Tatsächlich zogen zunächst immer wieder Wolken durch, so dass viele Beobachtungsversuche ergebnislos abgebrochen werden mussten. Auch das gehört leider zu unserem Hobby dazu. Zunächst macht man sich Hoffnung, stellt alles auf ein Zielobjekt ein, das man gerade am Himmel sieht - und wenn es dann losgeht, ziehen doch schon wieder Wolken vor das Objekt.

Trotzdem sind mir ein paar Beobachtungen gelungen, wenn auch oft nur mit kürzerer Belichtungszeit als eigentlich sinnvoll wäre.

Natürlich stand als erstes wieder die Überwachung von T CrB auf dem Beobachtungsplan , was zunächst auch gleich auf Anhieb klappte:

 

T CrB am 23.8.25 um 22:00 Uhr MESZ
 

Doch nach 250 Sekunden Belichtungszeit (knapp über 4 Minuten)  zogen Wolken auf und verhinderten eine längere Belichtung. Aber man kann deutlich erkennen: T CrB verhält sich noch ganz normal und ruhig, die Helligkeit liegt bei ca. 9,5mag.

Die nächsten Versuche, die anderen veränderlichen Sterne in der Nördlichen Krone aufzunehmen scheiterten dann zunächst. Später am Abend war es mir dann zumindest möglich, W CrB zu fotografieren.

W CrB am 23.8.25 um 22:23 Uhr MESZ
 

W CrB hat jetzt sein Helligkeits-Maximum überschritten und leuchtet "nur" noch 8,5mag hell. In etwa 230 Tagen wird das nächste Maximum erreicht, zwischendurch wird die Helligkeit auf ca. 14,3mag absinken. Zum Vergleich können Sie sich ja noch einmal mein Foto vom 9. August 2024 anschauen, als W CrB bei ca. 12,9mag lag und gerade auf dem Weg zum letzten Minimum war. Dieses Bild konnte ich etwas über 6 Minuten belichten.

Weitere Versuche an R CrB oder S CrB scheiterten leider. Auch war ich nicht erfolgreich, die Galaxie NGC 5961 zu fotografieren, hier hätte ich sonst vielleicht die Supernova SN2025ngs gefunden.

Erfolgreicher war jedoch der Versuch, die Galaxie M 101 abzubilden. Hier gab es ja im Jahr 2023 eine helle Supernova. 

 

M 101 am 23.8.25 um 23:18 Uhr MESZ

Von der Supernova von damals ist jetzt natürlich nichts mehr zu sehen. Ich habe versucht, ihre ungefähre Position durch die roten Markierung deutlich zu machen. In dieses Bild ist immerhin etwa über eine halbe Stunde Belichtungszeit eingeflossen. Brutto lag die Zeit deutlich dadrüber, zum Glück zogen die einzelnen Wolken recht schnell durch, so dass mein Vespera die Beobachtungen nicht so schnell von sich aus abgebrochen hat.

 

M 108 am 23.8.25 um 23:56 Uhr MESZ
 

Eine weiterer Versuch galt M108. Diese Galaxie konnte ich jedoch nur siebeneinhalb Minuten belichten, bevor die Wolken die Beobachtung wieder beendeten. 

Mehr Erfolg hatte ich da mit dem bekannten "Wildentenhaufen" Messier 11:

Messier 11 (M 11) am 23.8.25 um 23:37

 M 11 habe ich gut 20 Minuten lang belichtet. Ausreichend, um den Sternhaufen gut abzubilden und auch die Sterne und die etwas dunkleren Stellen in seiner Umgebung.

Kugelsternhaufen M 72 im Sternbild Wassermann am 24.8.25 um 00:30 Uhr MESZ

 Dieses Bild wurde exakt 30 Minuten lang belichtet. M72 ist ein mit 55000 Lichtjahren relativ weit entfernter Kugelsternhaufen, der uns dadurch auch recht klein erscheint. Seine visuelle Helligkeit liegt bei ca. 9,3mag.

Zum Schluss noch ein kleines für mich selbst etwas überraschendes Highlight:

NGC 6910 am 24.8.25 um 00:34 Uhr MESZ

 Eher zufällig hatte ich festgestellt, dass ich von den im Vespera-Katalog vorgeschlagenen Objekten ich den Sternhaufen NGC 6910 im Sternbild Schwan noch gar nicht fotografiert hatte. Dieses Bild ist nur etwas über 6 Minuten lang belichtet. Doch man erkennt nicht nur in der Mitte einen kleinen netten Sternhaufen, sondern in der Umgebung auch einige rötlich leuchtende Wasserstoff-Wolken. Ein Blick in Stellarium zeigte mir schnell, dass es sich hier um ein Objekt in der "Sadr-Region" handelt, in der es sehr ausgedehnte Wasserstoff-Komplexe gibt. Ich glaube, hier muss ich in den nächsten Tagen noch einmal wieder hinschauen. Dann ambesten auch mit dem Dualbandfilter fotografieren, um die Struktur der Wolken noch besser herauszuarbeiten.

Mittlerweile war es fast 1 Uhr in der Frühe am Sonntag geworden. Das war dann doch Zeit ins Bett zu gehen, musste ich am Sonntag doch gleich um 8 Uhr wieder raus, um am Vormittag in der Kirche meinen Dienst zu versehen. Trotz aller Schwierigkeiten mit den durchziehenden Wolken ist es so doch wieder ein interessanter Abend geworden. 

Freitag, 8. Dezember 2023

7. Dezember 2023: Es gibt noch klaren Himmel!

Am Donnerstagabend, den 7. Dezember 2023, hatte das Wetter tagsüber schön aufgeklart und auch am Abend war der Himmel längere Zeit ziemlich wolkenfrei. Auf meinen Bildern dieses Abends kann man jedoch schon erkennen, dass entweder hohe Zirren durchzogen, oder die Luft auch noch sehr feucht war, denn hellere Sterne wurden regelrecht "aufgebläht" und zeigten auch um sich herum starke Aufhellungen.  Trotz dieser Bedingungen hat es sich aber durchaus gelohnt, das Vespera wieder draußen zum Laufen zu bekommen.

Hier mein erstes Bild an diesem Abend. Ich wollte doch noch einmal schauen, ob von der Supernova in M101 noch etwas zu sehen ist:

M101 mit der Supernova SN2023ixf

Dieses Bild habe ich 30 Minuten lang belichtet. Es zeigt aber längst nicht so viel Einzelheiten wie frühere Bilder von M101 und der Supernova. Aber noch kann man sie erkennen, auf den Vergleichsbildern vor ihrem Ausbruch im Mai 2023 ist an dieser Stelle - zumindest mit meiner Optik - kein Stern zu erkennen. Hier einmal die Lichtkurve der Supernova:

Lichtkurve SN2023ixf

Die Helligkeit liegt jetzt bei ca. 15,5mag. Damit ist sie also gerade noch für meine Vespera auszumachen.

Danach habe ich zunächst gescvhaut, was mir Vespera selbst als mögliches Objekt für diesen Abend anbietet. Meine Wahl fiel auf eine Galaxiengruppe im Widder, oberhalb von Jupiter, die ich im November 2022 schon einmal abgelichtet hatte, NGC 877 und mehr:

NGC 877 + friends sowie Kleinplanet (299)Thora

 Dieses Mal habe ich die Galaxiengruppe tatsächlich 60 Minuten lang belichtet, wie Vespera es vorschlägt. So sind die kleinen Galaxien auch in der Tat etwas besser zu erkennen. Erfreulicherweise aber hat sich in das Aktuelle Bild auch noch ein weiterer Kleinplanet "geschmuggelt": (299) Thora hat nur einen Durchmesser von 17 Kilometern.

Das weckte bei mir natürlich gleich das Kleinplanetenfieber. Und so machte ich mich auf die Suche nach (319)Leona. Nicht mehr lange, dann wird Leona in Südeuropa Beteigeuze bedecken.

(319) Leona auf dem Weg zur Beteigeuze

Es dauerte ein wenig, bis ich Leona auf meinem Bild tatsächlich identifiziert hatte. An der stark überbelichteten Beteigeuze oben rechts im Bild und im Vergleich zum (319) Leona-Bild vom 25. Oktober kann man auch wieder leicht erkennen, das die Beobachtungsbedingungen heute nicht ideal waren. Doch ich habe Leona drauf, das zählt! Am 12. Dezember um 2 Uhr MEZ wird Leona von Bad Lippspringe aus gesehen, ganz knapp an Beteigeuze vorbeiziehen. Da der Helligkeitsunterschied der beiden enorm ist, wird Beteigeuze sicherlich Leona völlig überstrahlen.

Danach habe ich noch vier weitere Kleinplaneten fotografiert, die alle noch in diesem Monat ihre Oppositionsstellung erreichen werden. Diese Kleinplaneten sind alle deutlich heller als Leona, deshalb sind die folgenden vier Bilder alle jeweils 5 Minuten lang belichtet worden:

Vesta (6,5mag) in der Mitte des Bildes, der etwas hellere Stern rechts unterhalb ist 68 Ori (5,75mag).


(5) Astraea (10,0mag) direkt neben einem gleich hellem Stern


(9) Metis (8,8mag), wieder der helle "Stern" in der Mitte des Bildes



(37) Fides (10,0mag)

An diesem Abend habe ich ein weiteres Mal auch die vier Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun besucht. Ich weiß jedoch noch nicht, wann ich Zeit habe, diese Bilder hier auch noch einzusetzen. In der Vorweihnachtszeit ist ja noch so viel anderes (schönes) zu erledigen. Ich bin jedenfalls sehr froh, diesen (fast) wolkenfreien Abend so gut habe nutzen zu können.



Freitag, 18. August 2023

16. August und früher: Jenseits der Perseiden

 In den letzten Tagen gab es praktisch an jedem Abend mindestens zwei, manchmal auch mehr Stunden klaren Himmel - oder zumindest einen Himmel mit nur wenig Wolken. Diese Zeit habe ich genutzt, um die Sternschnuppen der Perseiden zu beobachten.

Visuell waren die Perseiden in diesem Jahr doch ein wenig enttäuschend. Trotz der insgesamt vielen Stunden Beobachtungszeit habe ich nur ganz wenige gesehen, und das waren auch nicht einmal besonders leuchtkräftige Exemplare. Berücksichtigt man jedoch, dass ich nur aus dem eigenen Garten heraus beobachtet habe, und die Grenzgröße der sichtbaren Sterne meistens nur bei gerade 4mag gelegen hat, und ich auch in keiner Nacht länger als bis 1:30 Uhr/2:00 Uhr beobachtet habe, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass nur eine Handvoll Sternschnuppen heraus gekommen ist. 

Fotografisch scheinen es noch weniger geworden zu sein, aber da habe ich noch nicht alle der insgesamt deutlich über  1000 entstandenen Bilder angeschaut. Ich habe meine DSLR-Kamera einfach mit einem Weitwinkelobjektiv die ganze Beobachtungszeit ständig Aufnahmen machen lassen, immer 15 Sekunden belichtet, und immer Richtung Osten ausgerichtet, zu Beginn der Nacht auf das Sommerdreieck, also einen Himmelsbereich westlich vom Radianten.

Aber nebenbei hat meine Vespera Beobachtungsstation natürlich auch verschiedene Bilder gemacht, von denen ich hier eine kleine Auswahl zeigen möchte.

Hier zunächst ein Blick auf die Galaxie M101: Erinnern Sie sich noch? Hier gab es im Frühling eine Supernova.

M101 am 14. August, 820 Sekunden belichtet

Die Supernova ist immer noch leicht zu erkennen, sie ist jedoch schon deutlich schwächer geworden. Zum Höhepunkt leuchtete die Supernova SN2023ixf mit ca. 11mag, heute würde ich sie auf ca. 14,0 / 14,2mag schätzen.

NGC7000 am 12. August (1740 Sekunden belichtet)

 Der Nordamerikanebel steht im Schwan ja hoch am Himmel in Zenitnähe, ein schönes Objekt, an dem man in diesen oft lauen Sommernächten einfach nicht vorbei kommt.

Zwischendurch habe ich mit meinem Spektiv natürlich auch auf Saturn und Jupiter geschaut. Die Öffnung des Rings von Saturn hat sich gegenüber den letzten Jahren deutlich verkleinert, das verbessert ein wenig die Möglichkeit, seine Monde zu beobachten. Und Jupiter geht schon gar nicht mehr so weit entfernt von den Plejaden auf, ein erstes Zeichen, dass auch der nächste Winter sich nähert.

M75, am 13. August, 1790 Sekunden belichtet

 Den Kugelsternhaufen M 75 habe ich zum ersten Mal abgelichtet. Wie beim Bild des Nordamerikanebels habe ich hier insgesamt fast eine halbe Stunde belichtet. M75 steht leider nur knapp über den benachbarten Häusern und Büschen, und rechts scheint auch noch eine Aufhellung durch die Straßenbeleuchtung das Bild aufzuhellen. Ich habe mich noch an weiteren Messier-Objekten (M69, M70) versucht, diese erreichten jedoch nie eine ausreichende Höhe über dem Horizont, so dass hier alle Mühe vergeblich blieb.

Hier noch weitere nette, kleine Sternhaufen:

NGC 6755 (unterhalb der Mitte) und NGC 6756 (oberhalb, etwas links)

NGC 6823

 Nur eine NGC-Nummer niedriger, findet man NGC 6822 dicht neben NGC 6823. Beide Objekte sind jedoch vollkommen unterschiedlich. Handelt es sich bei NGC 6823 um eine kleine Sternenansammlung in unserer Galaxie, in unserer Milchstrasse, so ist NGC 6822 bereits eine ganz andere Galaxie. Nicht so bekannt wie die Andromedagalaxie, obwohl sie unserer Galaxie sogar etwas näher steht. Obwohl sie mit zu den 50 hellsten Galaxien am Nachthimmel gehört, wird sie doch nur selten fotografiert und ist entsprechend unbekannt.

NGC 6822 - Barnards Galaxie

 Hier die Beschreibung von NGC 6822 aus Wikipedia: "Barnards Galaxie (auch bekannt als NGC 6822 und IC 4895) ist eine irreguläre Zwerggalaxie mit einer Flächenausdehnung von 15,4' × 14,5' im Sternbild Schütze. Sie ist rund 1,6 Millionen Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 8.000 Lichtjahren."


Es gab noch viele weitere schöne Beobachtungen, mal sehen, ob ich es schaffe, diese ebenfalls hier zu dokumentieren.


Freitag, 2. Juni 2023

Klare Nächte Ende Mai: SN2023ixf, Ceres, M64, NGC5897

 In den letzten Tagen gab es wieder einige schöne, klare Abende und Nächte, die ich u.a. für ein paar Fotos vom Sternenhimmel nutzen konnte. Leider zogen zwischendurch auch immer wieder mal leichte Schleierwolken durch, die in einigen Bildern auch ihre Spuren hinterlassen haben.

Hier ein paar Beispiele:

Natürlich stand zunächst einmal eine "Kontrolle" der Supernova SN2023ixf in M101 an:

SN2023ixf am 30. Mai 2023

 Die Supernova hat jetzt ihre maximale Helligkeit von ca. 11mag erreicht, es wird spannend zu beobachten sein, wann sie in ihrer Helligkeit wieder signifikant abnimmt.

Dann sollte es am 30. Mai eine enge Begegnung von Kleinplanet (1)Ceres (8,1mag) mit dem Stern HIP58616 (6,9mag) geben. Auch diese ließ sich gut dokumentieren:

(1)Ceres in der Mitte, etwas rechts unterhalb davon HIP 58616

Von (1)Ceres gelang mir am 31. Mai ein weiteres Bild, indem er vom Stern HIP 58616 schon etwas weiter entfernt war. Im Vergleich der beiden Bilder werden Sie Ceres sicherlich schnell identifizieren können:

(1)Ceres am 31. Mai 2023

Dann habe ich am 30. Mai versucht, einen weiteren Kugelsternhaufen zu fotografieren: NGC 5897:

NGC 5987 am 30. Mai, zentral in der Mitte des Bildes

 Dieser Kugelsternhaufen gehört zum Halo der Milchstrasse und ist von uns ca. 40 000 Lichtjahre entfernt. Dadurch erscheint er auch nicht besonders hell wie andere Kugelsternhaufen. Leider konnte ich dieses Bild auch nur 430 Sekunden, also etwas über 7 Minuten lang belichten. Ich will es in den nächsten Tagen noch einmal probieren, vielleicht kann ich doch noch ein paar mehr Details herausbekommen.

Besser gelungen ist mir dagegen eine Aufnahme von M64, die Galaxie mit dem "schwarzen Auge":

M64, "Black-Eye-Galaxy"

Wenn man genau hinschaut, kann man in dieser Galaxie oberhalb des Zentrums ein dunkles Staubband erkennen, dem die Galaxie ihren Namen zu verdanken hat. Zu M64 gab es im Jahr 2019 ein sehr interessantes Projekt von engagierten Amateurastronomen, über das auch im Wikipedia-Artikel zu dieser Galaxie berichtet wird.


Freitag, 26. Mai 2023

25. Mai 2023: Kleinplanet (45)Eugenia und natürlich wieder M101 mit SN2023ixf

 Auch am Donnerstagabend, den 25. Mai, war der Himmel wieder klar. Nach Einbruch der Dunkelheit habe ich zunächst ein Foto desKleinplaneten (45) Eugenia gemacht, dieser hatte tags zuvor seine Opposition erreicht und leuchtet daher in dieser Woche mit größter Helligkeit.

Über (45) Eugenia erfährt man viel interessantes in einem Artikel bei Wikipedia. Dieser Asteroid ist in Wirklichkeit dunkler als Kohle, hat also eigentlich ur ein ganz geringes Vermögen, das Sonnenlicht zu reflektieren. Außerdem ist Eugenia einer der wenigen Asteroiden gleich mit zwei Monden und wahrscheinlich der erste, welcher nach seiner Entdeckung nach einer damals noch lebenden Person benannt wurde. 

(45) Eugenia am 25.5.23 (10min belichtet)

Danach wollte ich auch noch den Asteroiden (423)Diotima fotografieren, der stand jedoch noch zu tief überm Horizont und wurde von den Bäumen oder Häusern auf dem benachbarten Grundstück verdeckt.

Also habe ich wieder M101 mit der Supernova angesteuert. Diesmal ein Bild ohne irgendwelche weiteren Bezeichnungen, ich denke die Supernova ist klar zu erkennen:

M101 mit SN2023ixf am 26.5. gegen 0:30 Uhr MESZ

Diesmal gelang mir wieder eine Aufnahme mit 30 Minuten Belichtungszeit.  Die Supernova hat jetzt wohl ihr Helligkeitsmaximum erreicht. Wahrscheinlich wird sie dies auch eine gewisse Zeit behalten und erst langsam wieder schwächer werden. Sie hat eine Helligkeit von ca. 11,1mag, ist dadurch alsoauch schon gut in kleineren Geräten zu erkennen.

Am linken Bildrand sieht man auch noch die Galaxie NGC 5474. Diese steht mit nur 17 Millionen Lichtjahren Entfernung uns etwas näher als M101.

Als ich danach einen erneuten Versuch starten wollte, (423)Diotima zu fotografieren, mißlang mir dies erneut. Nun waren doch schon wieder Wolken aufgezogen. So wurde es Zeit ins Bett zugehen, wieder einmal ging ein schöner Astrotag erfolgreich zu Ende.

Donnerstag, 25. Mai 2023

24. Mai 2023: Noch einmal Supernova in M101, aber vorher auch Mond, Mars und Venus und eine Sternbedeckung

 Am Abend des 24. Mai war es zunächst klar. Der Mond war schon am hellichten Tag zu sehen, hier ein Foto, aufgenommen mit meinem Spektiv zur Zeit des Sonnenuntergangs:

Der Mond am 24. Mai 2023 um 21:39 Uhr MESZ

Danach war als nächstes am Himmel die Venus strahlend zu sehen:

Mond und Venus um 22:28 Uhr MESZ

Obwohl dieses Foto knapp eine Stunde nach dem ersten entstand, kann man noch gut erkennen, wie hell der Himmel in Richtung Nordwesten zu dieser Zeit noch war, die Sonne befand sich zu dieser Zeit auch erst 7° Grad unter dem Horizont.

In meiner Wochenübersicht hatte ich noch eine Sternbedeckung durch den Mond gegen 23 Uhr angegeben. Zunächst hatte ich in meinem Blog geschrieben, "das schwache Sternchen von nur 7mag war jedoch weder visuell noch fotografisch auszumachen. " Doch ein zweiter Blick in meine Fotos zeigte ein positives Ergebnis. Dazu musste ich in meinem Bild zwar den Kontrast erhöhen und etwas mit den Reglern bei Adobe Lightroom spielen, doch dann war das lichtschwache, nur 7,3mag "helle", Sternchen doch noch im Foto auszumachen:

Der Mond kurz vor der Bedeckung des 7,3mag Sterns SAO80165

Das Foto entstand um 23:05 Uhr MESZ. Wieder aufgenommen mit meinem Spektiv und adaptierter Kleinbildkamera bei ISO400 und 1 Sekunde Belichtungszeit. Den beleuchteten Teil des Mondes habe ich absichtlich praktisch aus dem Bild herausgeschoben, damit er nicht alles andere überstrahlt. Visuell habe ich das Sternchen nicht erkannt. Finden Sie es auf dem Bild? Wenn man sich die Mondscheibe wie das Ziffernblatt einer Uhr vorstellt, ist das kleine Pünktchen ungefähr bei 10 Uhr zu finden.

Und immerhin war es dann eine weitere halbe Stunde später doch noch weiter dunkel geworden, Sterne waren mit bloßem Auge zu sehen und auch der Mars war unterhalb des Mondes sichtbar:

Mond und Mars um 23:32 Uhr MESZ

Dieses Bild wurde mit einer DSLR gemacht mit einem 50mm Objektiv bei ISO12800,f/2.8 und 1/6sec Belichtungszeit. Wenn man genau hinguckt, kann man sogar auch die Venus sehen, wie sie durch den Baum hindurchscheint.

Jetzt war es auch dunkel genug, um ein Foto der Supernova in M101 zu probieren. Glücklicherweise klappte dies auf Anhieb mit meiner Vespera, obwohl die Galaxie zu diesem Zeitpunkt 86° Grad hoch am Himmel stand, also praktisch fast genau im Zenit, also senkrecht über unseren Köpfen.

Ich konnte das Bild jedoch nur 7 1/2 Minuten belichten (46 Einzelbilder zu jeweils 10sec gestacked). Die Galaxie ist also nicht so deutlich zu sehen wie auf den Bildern zuletzt. Doch im Vergleich ist schnell zu erkennen, dass die Supernova noch einmal heller geworden ist. Ich habe in dem folgenden Bild einmal die Helligkeitsangaben für einige weitere Sterne aus Stellarium übernommen. Versuchen Sie einmal selbst die Helligkeit der Supernova einzuschätzen!

SN2023ixf in M101 mit Vergleichssternen (24.5.23, 23:37 MESZ)

Ich war jedenfalls glücklich, dass mir diese Aunahme so weit gelungen war, denn leider kamen jetzt doch von Nordwesten Wolken her. Der Mond war zunächst noch zu sehen, die Venus aber schon nicht mehr und schnell war der ganze Himmel so zugezogen, dass keine weiteren Aufnahmen mehr sinnvoll waren.

Aufziehende Wolken um 23:38 Uhr MESZ

 Die Explosion der Supernova erfolgte vor über 20 Millionen Jahren, jetzt beim Foto kam es aber wirklich auf die Minuten an. So spannend kann manchmal Astronomie sein. :-)

Sonntag, 21. Mai 2023

20. Mai 2023: Supernova in Galaxie M101

 M101 ist eine ca. 21 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie im Sternbild Große Bärin. Wir schauen praktisch von oben auf die Galaxie herunter, so dass wir ihre Spiralarme gut sehen können. M101 wird auch "Feuerrad-Galaxie" genannt, eine durchaus zutreffende Bezeichnung wie ich finde.

Von M101 gibt es phantastische Aufnahmen des Hubble-Teleskops, welche die ganze Pracht dieser Galaxie zeigen. Mit 7,5mag leuchtet die Galaxie insgesamt jedoch so hell, dass sie auch schon mit einem einfachen Fernglas am Himmel gefunden werden kann.

Am 19. Mai wurde in dieser Galaxie eine Supernova entdeckt, da strahlte sie bereits mit 14,9mag. Die Fachastronomen haben sofort begonnen, nach älteren Aufnahmen dieser Galaxie und der möglichen Supernova zu suchen, Auch Amateurastronomen sind aufgefordert, in ihren Bildern zu suchen. Vielleicht lässt sich so die "Vorgeschichte" dieser Supernova noch detaillierter untersuchen.

Als ich die Galaxie am Abend des 20. Mai nach 23 Uhr fotografieren wollte, habe ich zunächst geflucht. Das gelang nämlich zunächst nicht, da sich die Galaxie und das Sternbild der Großen Bärin zunächst praktisch genau senkrecht über unseren Köpfen im Zenit befand. Die azimutale Montierung der Vespera hat dort in dieser Höhe, bauartbedingt, keine Möglichkeit einer exakten Nachführung. Doch eine gute Stunde später hat es geklappt. Gut 22 Minuten konnte mein Gerät der Galaxie folgen, dann zogen Wolken auf. Hier mein Ergebnis:

M101 mit Supernova SN2023ixf (Kamera: Vaonis Vespera, 50mm Öffnung, f=200mm, Stack aus 135 Einzelbildern zu jeweils 10 Sekunden, 21. Mai 2023, 0:28 Uhr MESZ)

Hier einmal zum Vergleich ein früheres Foto von mir, vom 15. Juni 2022

M101 ohne Supernova (30 Minuten belichtet)

Die Supernova ist wirklich hell, für mich scheint sie bereits deutlich heller als 14mag zu sein. In Stellarium werden die beiden Sterne, die sich im oberen Bild ungefähr jeweils an dem anderen Ende der roten Markierungen befinden, mit 13,8mag (waagrechter Strich) bzw. 13,3mag (senkrechter Strich) angegeben. Liegt die Supernova nicht irgendwo dazwischen, oder ist sie noch heller? Ein Astrofreund, der sie ein paar Stunden später in der gleichen Nacht fotografiert hat, schätzte ihre Helligkeit bereits auf 12,5mag.

Es wird spannend bleiben, sie in den nächsten Tagen zu verfolgen, hoffentlich spielt das Wetter mit und auch zu schauen, was so alles an weiteren Beobachtungen und wissenschaftlichen Ergebnissen herauskommen wird. Sucht man im Internet nach "SN2023ixf" gibt es schon viele, viele Treffer.

Möglicherweise ist diese Supernova für uns die dichteste in den letzten zehn Jahren, habe ich in amerikanischen Webseiten gelesen. Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn es mal wieder eine Supernova in unser eigenen Galaxie geben sollte.