Freitag, 31. Dezember 2021

31. Dezember 2021: Letzter Sonnenaufgang des Jahres

 Heute ist der letzte Tag des Jahres, hier ein Bild vom letzten Sonnenaufgang des Jahres 2021:

Sonnenaufgang am 31. Dezember 2021


Die Sonne geht über allen Menschen auf, über Kindern, Frauen und Männern, über Weissen, Schwarzen, Jungen, Alten, Kranken, Gesunden. Wir haben alle nur einen Himmel und auch nur einen Planeten. Dieser wird auch noch in Millionen Jahren unermüdlich um seine Sonne kreisen. Jahr für Jahr.

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

 

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesundes Neues Jahr!

 

P.S.: Mehr über die Entstehungsgeschichte der Zeilen des obigen Kirchenliedes und das komplette Lied kann man an dieser Stelle hier nachlesen.

Dienstag, 28. Dezember 2021

28. Dezember 2021: Die Venus in einer Wolkenlücke

 Für die nächsten Tage ist Regenwetter angesagt. Doch gerade eben blinzelte mir bei einem Blick aus dem Arbeitszimmer ein heller Stern entgegen. Das konnte nur die Venus sein, die es tatsächlich noch einmal schaffte, kurz vor ihrem Untergang durch eine Wolkenlücke zu scheinen und mein Herz zu erfreuen.

Schnell griff ich zum Fotoapparat und tatsächlich gelang mir sogar noch dieses Foto:

Venus am 28.12.2021 um ca. 17:15 Uhr

 

Die Venus wird nur noch kurze Zeit am Abendhimmel zu sehen sein. In den nächsten Tagen strebt sie schnell der Sonne entgegen und geht dadurch jeden Tag ca. 5 Minuten früher unter. Am 9. Januar steht sie in "unterer Konjunktion", zieht also dicht neben der Sonne über unseren Taghimmel hinweg. Danach entfernt sie sich täglich wieder ein Stück von der Sonne, so dass sie im Januar immer früher am Morgen vor der Sonne aufgeht und ab ca. 14 Januar schon gut als Morgenstern zu sehen sein wird. Sie geht dann bereits eine Stunde vor der Sonne auf.

Mit etwas Glück werden wir dort, wo heute noch die Venus zu sehen war, Anfang Januar jedoch den Planeten Merkur und am 3. Januar auch die zunehmende Mondsichel sehen können. Hoffentlich zeigt dann der Himmel auch solche Wolkenlücken!

Sonntag, 26. Dezember 2021

27. Dezember 2021 - 2. Januar 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche geht es auf Neumond zu, die Nächte zum Jahreswechsel und am Wochenende eignen sich also gut, um lichtschwache Objekte wie ferne Galaxien, Gasnebel oder andere "deep-sky"-Objekte zu beobachten. Von den großen Planeten sind am frühen Abend vielleicht noch die Venus zu beobachten (bis ca. 17:30 sehr tief im Südwesten), Saturn geht gegen 19 Uhr unter, Jupiter folgt gegen 20:45 Uhr. Mars kann mit Glück am Morgen gefunden werden, er steigt gegen 6:45 Uhr über die Egge. Zum neuen Jahr beginnt auch eine abendliche Merkur-Sichtbarkeitsperiode, noch ist er jedoch sehr schwer tief im Südwesten zu finden. Die ISS kann wieder bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 27. Dezember, geht die Sonne um 8:32 Uhr auf und um 16:20 Uhr unter. Das sind am Abend schon wieder vier Minuten später als noch vor einer Woche und die Tage werden tatsächlich langsam wieder länger. Die ISS ist vorher schon ab 6:18 Uhr zu sehen, Sie tritt in 78° Grad Höhe in Richtung Südsüdost aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 6:24 Uhr nach Osten zum Horizont. Der Mond ist am frühen Morgen gleich nach Mitternacht aufgegangen, um 3:24 Uhr exakt steht er exakt im Letzten Viertel. Am Abend um 21:44 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Dienstag, den 28. Dezember, fliegt die ISS zwischen 7:06 Uhr und 7:13 Uhr über unseren Morgenhimmel hinweg, Um 7:08 Uhr fliegt sie genau über unsere Stadt hinweg. Ab 17:48 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Europa über seinen Mutterplaneten. Der Durchgang von Europa vor der Jupiterscheibe ist um 18:28 Uhr zu Ende.

Am Mittwoch, den 29. Dezember, erscheint die ISS um 6:29 Uhr genau senkrecht über unseren Köpfen im Sternbild der Großen Bärin am Himmel und fliegt dann wieder in wenigen Minuten schnell nach Osten der Sonne entgegen. Um 19:36 Uhr endet ein Durchgang von Jupitermond Ganymed vor dem Planeten, alle vier galliläischen Monde stehen dann auf der gleichen Seite.

Am Donnerstag, den 30. Dezember, geht der nur noch zu ca. 14 Prozent beleuchtete Mond gegen 4:30 Uhr . Die ISS fliegt zwischen 7:07 Uhr und 7:14 Uhr in maximal 71° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der veränderliche Stern Algol zeigt um 18:33 Uhr ein weiteres Helligkeitsminimum. Um 19:55 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Io vor dem Planeten.

Am Freitag, den 31. Dezember, Sylvester, geht die nur noch zu 8 Prozent beleuchtete Mondsichel um 5:50 Uhr auf. Später gegen 7 Uhr bildet sie mit Mars und Antares ein Dreick am Morgenhimmel. Die ISS tritt um 6:22 Uhr in südlicher Richtung in 70° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann bis 6:27 Uhr schnell Richtung Horizont im Osten.Um 17:04 Uhr beginnt bei Jupiter eine Bedeckung von Mond Io.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein fröhliches, gesundes, erfolgreiches Neues Jahr!

Am Samstag, den 1. Januar, Neujahr, fliegt die ISS zwischen 7:09 Uhr und 7:16 Uhr in maximal 44° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. In der Frühe gegen Wer am Abend nach Sonnenuntergang die Venus sehen kann, sollte auch mal nach Merkur Ausschau halten. Der bedeutend lichtschwächere Planet steht etwa 7°  links (also östlich) neben der Venus. Um 17:43 Uhr endet ein Schattenwurf von Io auf die Jupiterscheibe.

Am Sonntag, den 2. Januar, kann die ISS am Morgenhimmel zwischen 6:23 Uhr und 6:28 Uhr in südöstlicher Richtung und zunächst in maximal 58° Grad Höhe beobachtet werden. Um 19:33 Uhr erreicht der Mond seine exakte Neumondposition. In der Nacht zum Montag erreicht der Meteorstrom der Quadrantiden sein Maximum.

Sonntag, 19. Dezember 2021

19./20. Dezember 2021: Ein noch (fast) voller Mond

 Man glaubt es kaum, nach Tagen, Wochen voller Wolken strahlte am späten Abend des 19. Dezember auf einmal der Mond vom Himmel, ich bin quasi vor Überraschung "aus allen Wolken gefallen":

Der (fast) volle Mond am 19. Dezember um 23:30 Uhr

Heute früh, um 5:36 Uhr erreichte der Mond seine exakte Vollmondposition. Jetzt hat er schon wieder ein Prozent abgenommen, man erkennt es daran, das ganz am rechten Rand die ersten Krater schon wieder deutlicher zu sehen sind, weil dort die Sonne gerade untergeht und dadurch die Schatten länger werden.

Leider klingelt am Montag um 5:45 Uhr schon wieder der Wecker zum Aufstehen, sonst könnte man in dieser Nacht sicher noch etwas mehr am Himmel beobachten.

********************** Ergänzung vom Morgen des 20. Dezember ********************

Nach dem Frühstück habe ich heute früh gleich noch eine weitere Aufnahme des Mondes gemacht:

Der Mond am 20.12.2021 um 6:45 Uhr MEZ

 Das Foto entstand nur 6 Stunden und 15 Minuten nach der ersten Aufnahmen. Können Sie erkennen, dass der Mond schon etwas weiter abgenommen hat?

20. - 26. Dezember 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche feiern wir Weihnachten. Mancher sehnt sich nach Schnee. Wir Hobbyastronomen wünschen uns klaren Himmel. Ob unsere Wünsche in Erfüllung gehen? Ich wünsche es Ihnen und uns allen. Es gibt dort oben noch so viel zu entdecken. Und lehrt uns die Weite des Weltalls nicht auch, das wir gut aufpassen müssen auf unsere verletzliche Erde?

In dieser Woche zieht sich der Mond langsam vom Abendhimmel zurück. Von den großen Planeten sind am Abend die Venus (Untergang ca. 18 Uhr ), Saturn (Untergang ca. 19:15 Uhr) und Jupiter (Untergang ca. 21 Uhr) teilweise recht tief im Südwesten zu sehen. Mars steigt bei uns am Morgen ab ca. 6:45 Uhr über das Eggegebirge im Südosten auf.  Die ISS kann bei morgendliche Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 20. Dezember, geht die Sonne um 8:29 Uhr auf und um 16:16 Uhr unter. Der noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond geht um 17:00 Uhr auf. Die ISS fliegt zwischen 6:58 Uhr und 7:04 Uhr in maximal 21° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 17:58 Uhr endet ein Schattendurchgang von Jupitermond Europa auf der Planetenscheibe.

Am Dienstag, den 21. Dezember, ist exakt um 16:59 Uhr Wintersonnenwende, jetzt beginnt bei uns also die nächste Jahreszeit, der Winter. Auch ist heute der kürzeste Tag des Jahres mit einem Sonnenaufgang um 8:30 Uhr und Untergang um 16:16 Uhr, also von exakt 7 Stunden und 46 Minuten Länge. Der Mond geht heute um 18:01 Uhr auf. Die ISS fliegt zwischen 6:12 Uhr und 6:16 Uhr in nur maximal 15° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 22. Dezember, zieht in der Frühe gegen 3:00 Uhr der Mond ganz knapp unter lambda CnC (5,9mag) im Krebs entlang. Um 4:07 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum. Der zu 89 Prozent beleuchtete, abnehmende Mond geht um 19:10 Uhr auf. Die ISS fliegt zwischen 7:00 Uhr und 7:07 Uhr in maximal 39° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 23. Dezember, geht der Mond um 20:23 Uhr auf. Er ist mittlerweile im Sternbild Löwe angekommen. Die ISS fliegt zwischen 6:14 Uhr und 6:20 Uhr in maximal 29° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 17:55 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Io vor der Planetenscheibe (Ende um 20:12 Uhr), ab 19:02 Uhr wandert Ios Schatten über den Planeten.

Am Heiligabend, Freitag, den 24. Dezember, zieht der Mond gegen 3:00 Uhr ganz knapp unterhalb von nü Leonis (3,5mag) entlang. Südlich der Linie Enschede - Hamm - Lauterbach (Hessen) - Nürnberg wird der Stern vom Mond bedeckt. Die ISS ist heute früh gleich zweimal zu sehen: Um 5:29 Uhr tritt sie in 20° Grad Höhe im Südosten (133° Grad) aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell dem Horizont entgegen. ein zweites Mal fliegt sie zwischen 7:02 Uhr und 7:09 Uhr in maximal 65° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 18:26 Uhr endet eine Verfinsterung von Jupitermond Io. Am Abend geht der noch zu 73 Prozent beleuchtete Mond um 21:38 Uhr auf. Vorher ist es also schon drei Stunden lang astronomisch dunkel.

Am Samstag, den 25. Dezember, Erster Weihnachtsfeiertag, zeigt der veränderliche Stern Algol um 0:55 Uhr ein Helligkeitsminimum. Die ISS tritt um 6:16 Uhr unterhalb des Mondes aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 6:21 Uhr Richtung Osten der Sonne entgegen. Beim nächsten Überflug in der schon hellen Morgendämmerung erscheint sie um 7:50 Uhr im Westen, steigt dann hoch empor und fliegt um 7:54:16 exakt durch den Zenit, also über unsere Stadt hinweg und geht um 7:59 Uhr im Osten unter. Am Abend geht der zu 63 Prozent beleuchtete Mond um 22:53 Uhr auf.

Am Sonntag, den 26. Dezember, Zweiter Weihnachtsfeiertag, zeigt der Mond in der Frühe maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht weit ab vom Mondrand. Der Mond geht erst kurz vor 10 Uhr unter. Am Abend geht der Mond erst nach Mitternacht auf, am Montagmorgen um 3:24 Uhr erreicht er exakt das Letzte Viertel. Die ISS ist am frühen Morgen um 5:32 Uhr kurz im Osten zu sehen, zwischen 7:05 Uhr und 7:11 Uhr fliegt sie mit 86° Grad Höhe sehr hoch und fast genau über unsere Stadt hinweg.

Sonntag, 12. Dezember 2021

13. - 19. Dezember 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Am Ende dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht bestimmt den Abend- und Nachthimmel in dieser Woche. Von den großen Planeten sind am Abend tief im Südwesten die Venus (Untergang ca. 18:30 Uhr), Saturn (Untergang ca. 19:45 Uhr) und Jupiter (Untergang ca. 21:30 Uhr) zu sehen. Mars kann am frühen Morgen ab 6:45 Uhr im Südosten gefunden werden. Die ISS beginnt am Ende der Woche wieder eine Periode von morgendlichen Überflügen.

Am Montag, den 13. Dezember, geht die Sonne um 8:24 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter, der helle Tag ist jetzt deutlich kürzer als acht Stunden. Bei Jupiter stehen am Abend zwei Monde links, zwei Monde rechts. Der Mond ist am Abend zu 76 Prozent beleuchtet. Er geht um 13:52 Uhr auf und erst nach 3:00 Uhr am nächsten Morgen unter. Heute ist das Maximum des Sternschnuppenstroms der Geminiden. Durch das helle Mondlicht werden jedoch wohl nicht viele Sternschnuppen zu sehen sein. Die Geminiden werden ausgelöst durch den Asteroiden (3200)Phaeton, zu dem 2024 ein deutsch/japanischer Forschungssatellit fliegen soll.

Am Dienstag, den 14. Dezember, nähert sich am Abend der Mond dem Planeten Uranus. Der Mond ist heute zu 84 Prozent beleuchtet. Auch heute stehen bei Jupiter wieder zwei Monde rechts, zwei Monde links.

Am Mittwoch, den 15. Dezember, bedeckt der Mond um 22:41 Uhr einen 6.4mag hellen Stern. Uranus steht heute Abend ca. 5° Grad entfernt westlich vom Mond. Bei Jupiter stehen zunächst alle vier Monde auf der gleichen Seite. Ab 18:33 Uhr wird dann jedoch Mond Io vom Planeten bedeckt.

Am Donnerstag, den 16. Dezember, wandert ab 17:07 Uhr der Schatten von Jupitermond Io über die Planetenoberfläche (bis 19:24 Uhr), ab 18:13 Uhr ist Io wieder neben Jupiter zu sehen, bis zum erleuchteten Teil des Mondes ist es noch ein kleines Stück.

Am Freitag, den 17. Dezember, ist die ISS wieder erstmalig bei einem morgendlichen Überflug zu beobachten. Gegen 7:45 Uhr fliegt sie tief über unseren Südhimmel hinweg. Am Abend kann man um 22:41 Uhr schön sehen, dass der Mond noch nicht ganz voll ist. Er bedeckt nämlich dann den Stern tau im Stier mit 4,3mag. Der Stern verschwindet noch am dunklen Rand des Mondes.

Am Samstag, den 18. Dezember, befindet sich der Mond um 3:00 Uhr in Erdferne, im Apogäum seiner Bahn. Er ist dann 406320 km entfernt. Auch der Vollmond morgen fällt dadurch relativ klein aus. Am frühen Morgen geht Planet Mars (1,6mag) in nur 1° Grad Abstand an beta Scorpii (2,9mag) vorüber. Um 18:04 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Kallisto.

Am Sonntag, den 19. Dezember, 4. Advent, haben wir um 5:36 Uhr Vollmond. Er steht dann im Westen in 26° Grad Höhe im Sternbild Stier. Die ISS fliegt zwischen 7:45 Uhr und 7:54 Uhr in maximal 29° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 18:38 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Europa.


Donnerstag, 9. Dezember 2021

9./10. Dezember 2021: Wolken, Wolken, Wolken und ein kleiner Komet

*** Ergänzung vom 10.12. ganz unten ***

 

Die letzten Tage waren zum Haare raufen, immer nur Wolken, Wolken, Wolken. Am 3. Dezember sollte der Komet C/2021 A1 Leonhard dicht am Kugelsternhaufen M3 vorbei fliegen - hier war jedoch alles bewölkt, keine Chance auf eine Beobachtung.

Am 7. Dezember wollte eine Arbeitsgruppe von Amateurastronomen einen Exoplaneten-Transit vor einem Stern in der Großen Bärin aufzeichnen - am Nachmittag klarte es auf, unter einem größeren Wolkenloch konnte ich mein Teleskop aufbauen und bei Einbruch der Dunkelheit auch gut ausrichten - doch dann war es mit der Herrlichkeit vorbei: wieder nur Wolken, Wolken, Wolken.

Am Abend des 8. Dezember konnte man immerhin den Mond hinter den Wolken erahnen! Ab und an schimmerte er durch die Wolken hindurch. Es war jedoch kein Foto möglich, auf dem irgendwelche Details auch nur im Ansatz zu erkennen gewesen wären:

 

Der Mond am 8. Dezember um 18:45 Uhr

Heute, am 9. Dezember 2021, dann am frühen Morgen um 6 Uhr, blinkte Arktur im Südosten zwischen den Wolken hervor. Also wieder Stativ und Kamera nach draußen gebracht und ein Foto gemacht:

Arktur scheint durch eine kleine Wolkenlücke

 Oben rechts im Bild scheint der helle Arktur (0,15mag) durch eine Lücke in den Wolken. Etwas mehr in der Mitte leuchten zwei weitere Sterne: Gemma (Alpha Corona Borealis (CrB), mit 2,2mag der hellste Stern der nördlichen Krone und beta CrB (3,65mag) ebenfalls durch die Wolken. Irgendwo darunter, verborgen hinter den Wolken, sollte auch der Komet C/2021 A1 Leonard am Himmel stehen.

Ein Blick ins Handy auf meine Wetter-Apps zeigt mir, das Bad Lippspringe mal wieder genau am Rande eines großen Wolkenfeldes lag. Nach Westen hin war der Himmel wahrscheinlich klarer. Leider sollten sich die Wolken nur sehr langsam bewegen, Würde ich Glück auf eine größere Lücke haben?

Am Ende wurde meine Geduld belohnt. Nach einer knappen Stunde, gegen 7 Uhr, war es endlich soweit. Zuerst entdeckte ich den Kometen als kleinen "grünen Fleck" im Fernglas. Und bald danach gelangen mir auch Fotos, auf denen auch der Komet zu finden war:

Komet C/2021 A1 (Leonard) am Morgen des 9. Dezember 2021

Es ist ein echtes Suchbild geworden! Dieses Bild ist ein Stack aus 25 Fotos, die um 6:57 Uhr mit meiner Canon 5DM2 Kamera mit einem 20mm Weitwinkel-Objektiv bei ISO 3200 und Blende f/1.4 zu je 2 Sekunden belichtet wurden.

Aber damit sie nicht solange suchen müssen, hier das gleiche
Bild mit ein paar Beschriftungen:

Komet C/2021 A1 (Leonard) am Morgen des 9. Dezember 2021

 Die "Reflexion" stammt von einer Straßenlaterne, die vom Rande her in das Bild reinleuchtete. Arktur (Alpha Bootes) ist wieder rechts oben zu sehen, Alpha CrB habe ich auch wieder bezeichnet. Der Komet sieht auf diesem Bild recht unscheinbar aus. Er ist bereits in das Sternbild "Schlange" gewandert. Der Stern beta Serpens wird mit einer Helligkeit von 3,65mag angegeben. Die kleinen Sterne links neben dem Kometen haben eine Helligkeit von 6 bis 8mag, sind also unter unserem normalen Himmel nicht mit dem bloßen Auge sichtbar. Auch der Komet ist kaum heller. Kein Vergleich also mit dem Kometen Neowise, der im Sommer 2020 auch mit dem bloßen Auge sichtbar war.

Wenn man ganz genau auf dem Foto hinschaut, kann man jedoch durchaus den Ansatz eines nach oben gerichteten Schweifs erkennen. Um diesen besser zu erkennen, hätte ich jedoch kein Weitwinkelobjektiv, sondern ein stärkeres Teleobjektiv verwenden müssen. 

Leider bewegt sich der Komet recht schnell über den Himmel, morgen wird er noch dichter am Horizont stehen, übermorgen noch mehr, und danach wird er schnell in der Morgendämmerung verschwunden sein.

Sternfreunde in Süddeutschland hatten in den letzten Tagen etwas mehr Glück mit dem Wetter. Eine schöne Zusammenstellung einiger Fotos und einem erklärenden Text brachte der Bayerische Rundfunk am 6. Dezember.

Sehr viele Beobachtungsberichte und zum Teil fantastische Fotos von der Zeit der ersten Entdeckung des Kometen bis heute findet man im Diskussionsforum der Fachgruppe Kometen der Vereinigung der Sternfreunde Deutschlands. (Achtung: die Berichte gehen über mehrere Seiten!)

Ich bin froh, den Kometen überhaupt noch zu Gesicht bekommen zu haben. Denn gegen 7 Uhr war es im Südosten des Himmels schon deutlich heller geworden und bald nach dem Foto hatte die Dämmerung jede weitere Sichtung zunichte gemacht.


*** Ergänzung vom 10. Dezember 2021 ***

Entgegen der Wettervorhersage klarte es auch heute früh auf und ich konnte noch einmal einen Blick auf den Kometen werfen. Wie zu erwarten war, stand er heute früh deutlich tiefer und dichter am Horizont und verschwand  gegen 7 Uhr schnell in der Morgendämmerung. 

Nach 6 Uhr war er jedoch mit dem Fernglas noch sichtbar. Und auch fotografisch war der kleine grünlich schimmernde Fleck gut auszumachen.

Hier ein Bild von heute (10. Dezember) früh, dass den Kometen im roten Kreis zeigt. Einige der Sterne habe ich mit Zahlen markiert, das sind die Helligkeitsangaben in der astronomischen Magnituden-Skala. "26" bedeutet dabei 2,6mag und "87" natürlich 8,7mag. Die Daten habe ich dem Planetariumsprogramm Stellarium entnommen. Schon gestern haben Hobbyastronomen auf La Palma oder Teneriffa die Helligkeit auf heller als 6.0mag geschätzt und geschrieben, dass er dort sogar mit dem bloßen Auge sichtbar war. So weit südlich steht er jedoch deutlich höher am Horizont als bei uns. Und ohne Lichtverschmutzung ist er dort am Himmel wohl in der Tat deutlich auffälliger. 

Komet C/2021 A1 (Leonhard), aufgenommen mit Canon 5D Mark2, 50mm, f/2.5, 4sec, ISO1600



Sonntag, 5. Dezember 2021

6. - 12. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir die frühesten Sonnenuntergänge des Jahres. Von Mittwoch an geht die Sonne schon immer um 16:14 Uhr bei uns unter. Sie wundern sich ein wenig? Müsste der früheste Sonnenuntergang nicht mit dem kürzesten Tag des Jahres, der Wintersonnenwende am 22. Dezember zusammenfallen? Warum das nicht so ist, haben die Sternfreunde aus Wien auf einer Webseite recht gut erklärt. Schauen Sie dort einmal nach und freuen Sie sich, dass ab dem 17. Dezember die Sonne bei uns wieder anfängt, etwas später unterzugehen, nämlich erst um 16:15 Uhr.

Der Mond zeigt am Samstag das Erste Viertel, er nimmt also von Tag zu Tag etwas zu. Die Venus geht um ca. 18:45 Uhr im Südwesten unter, Saturn folgt um ca. 20:15 Uhr und Jupiter um 21:50 Uhr. Mars geht wie in der Vorwoche immer um 6:36 Uhr auf, da sich die Sonnenaufgänge noch nach hinten schieben, verbessern sich seine Sichtbarkeitsbedingungen im Laufe der Woche ein wenig. Komet C/2021 A1 (Leonard) wandert vom Sternbild Bootes zum Sternbild Schlangenträger. Dadurch steht er jeden Morgen tiefer um dem Osthorizont, so dass es immer schwieriger wird, ihn zu finden. Die ISS kann in den ersten Tagend er Woche noch bei abendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 6. Dezember, Nikolaustag, geht die Sonne um 8:16 Uhr auf und um 16:15 Uhr unter. Der Mond ist Abend zu neun Prozent beleuchtet, er geht noch vor der Venus um 18:10 Uhr unter. In seinem dunklen Teil kann man bis ca. 10. Dezember das Erdlicht schimmern sehen. Die ISS fliegt heute zwischen 18:00 Uhr und 18:08 Uhr über unseren Abendhimmel hinweg und kommt dabei scheinbar dem Jupiter sehr, sehr nahe.

Am Dienstag, den 7. Dezember, fliegt die ISS zwischen 17:14 Uhr und 17:23 Uhr in maximal 34° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Die zu ca. 17 Prozent beleuchtete Mondsichel steht unterhalb von Venus und Saturn und geht gegen 19:30 Uhr unter. Um 19:26 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Io vor der Planetenscheibe, ab 20:42 Uhr fällt Ios Schatten auf den Planeten. Um 20:03 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol (beta Perseus) ein Helligkeitsminimum. Heute Abend soll vor dem Stern HD80606b ein Exoplanet vorüberziehen. Eine Arbeitsgemeinschaft von Sternfreunden aus unserer Region möchte dieses Ereignis beobachten und dokumentieren. Ob wohl das Wetter mitspielt?

Am Mittwoch, den 8. Dezember, ist der Mond am Abend schon an Saturn vorbei gewandert. Er ist zu ca. 25 Prozent beleuchtet und geht um 20:50 Uhr unter. Um 19:14 Uhr bedeckt er den 6,0mag hellen Stern 35 Capricorni. Zwischen 18:05 Uhr und 18:11 Uhr fliegt die ISS in nur maximal 12° Grad Höhe tief über unsern Südwesthimmel, unterhalb von Saturn und Mond vorüber.

Am Donnerstag, den 9. Dezember, ist der Mond auch schon unterhalb von Jupiter vorbeigezogen. Er ist zu 36 Prozent beleuchtet und geht um 22:15 Uhr unter. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol schauen können, außerdem bedeckt er um 18:04 Uhr ein mit nur 7.4mag sehr lichtschwaches Sternchen. Bis 17:28 Uhr ist bei Jupiter noch der Schatten von Mond Io auf der Planetenoberfläche zu sehen. Zwischen 17:17 Uhr und 17:24 Uhr ist die ISS letztmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode zu sehen, sie erreicht maximal eine Höhe von 18° Grad im Südwesten und kommt dabei scheinbar dem Saturn sehr nahe.

Am Freitag, den 10. Dezember, geht zu fast komplette Halbmond (Erstes Viertel) um 23:38 Uhr unter. Heute zeigt er maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht weit ab vom Rand. Ab 19:12 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Kallisto auf den Planeten. Um 20:42 Uhr beginnt ein Durchgang von Europa vor der Planetenscheibe. Kleinplanet (44)Nysa (9,1mag) steht heute in Opposition zur Sonne

Am Samstag, den 11. Dezember, erreicht der Mond um 2:36 Uhr exakt das Erste Viertel, steht dann bei uns jedoch unter dem Horizont. Am Abend ist er dann schon zu ca. 57 Prozent beleuchtet und geht erst nach Mitternacht unter. Ab 17:06 Uhr bedeckt die Jupiterscheibe den Mond Ganymed (bis 20:44 Uhr), die anderen drei Monde stehen alle westlich des Planeten.

Am Sonntag, den 12. Dezember, geht der weiter zunehmende Mond um 13:39 Uhr auf und erreicht um 19:49 Uhr seine größte Höhe (38°) über dem Horizont. Heute erreicht der Meteorstrom der Geminiden sein Maximum. Wegen des hellen Mondes dürften Beobachtungen jedoch erst deutlich nach Mitternacht erfolgreich sein.

Montag, 29. November 2021

29. November 2021: Ein Loch in den Wolken mit Venus, Jupiter und Saturn

 Nach einem gemütlichem Kaffeetrinken stellte ich plötzlich bei einem Blick durch das Fenster fest: "Da strahlt ja Jupiter!" Ich wollte es zunächst gar nicht glauben, war doch für den ganzen Tag ein bedeckter Himmel angesagt. 

Schnell holte ich Spektiv und Kamera und stellte draußen vor der Haustür fest, die Wolkenlücke Richtung Südwesten war sogar etwas größer als gedacht, nicht nur Jupiter war zu sehen, sondern auch die Venus und dazwischen dann sogar Saturn.

Zuerst probierte ich ein Foto der Venus. Doch die war schon verdammt nah am Horizont und schien nur durch die Äste der benachbarten Bäume hindurch. Hier mein erster Fotoversuch:

Venus hinter Zweigen am 29. November

Das Foto entstand mit der Automatikfunktion der Kamera. Es wurde eine Sekunde bei f/3.3 und ISO80 belichtet. Der Lichtpunkt auf dem Foto könnte natürlich alles mögliche sein, ich hatte auch noch den Autofokus eingeschaltet, das konnte nicht gut gehen. Doch etwas später habe ich manuel fokussiert und kürzer belichtet und siehe da, die aktuelle Sichelgestalt wird deutlich:

Venussichel am 29. November 2021 (1/15sec, bei f/3.5, ISO 400)


Vielleicht hätte ich sogar noch etwas weiter abblenden können. Doch ich wollte auch Saturn fotografieren, das habe ich mit den gleichen Einstellungen gemacht, also auch mit dem auf 400 erhöhtem ISO-Wert:

Saturn am 29. November

Deutlich ist der Ring zu erkennen. Vergleichen Sie mal die Größe von Saturn und der Venus, es handelt sich ja hier um die exakt gleichen Optikeinstellungen.

Und von Jupiter habe ich natürlich auch ein Foto gemacht. Hier jedoch eine Viertelsekunde belichtet, damit auch die Monde einigermaßen hell zur Geltung kommen:

Jupiter mit Monden am 29. November 2021 (1/4sec bei f/3.3, ISO 400)

Die Namen der Monde von links nach rechts: Ganymed - Europa - (Jupiter) - Io - Kallisto.

Zum Einsatz kam mein Spektiv mit 82mm Objektivöffnung und Zoom-Okular, eingestellt auf 25fache Vergrößerung, daran angeschlossen eine Kleinbildkamera.

Nach wenigen Minuten war der Himmel auch schon wieder bewölkt. In weniger als zehn Minuten sind die Bilder dieser drei so unterschiedlichen Planeten entstanden. So macht dann auch "Kurzzeit-Astronomie" Spaß. Glück gehabt!

Sonntag, 28. November 2021

29. November - 5. Dezember 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir am Samstag Neumond, also sind die Nächte gut geeignet für die Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist die Venus bis gegen 18:30 Uhr im Südwesten zu finden, Saturn geht gegen 20:30 Uhr unter und Jupiter leuchtet bis gegen 22 Uhr vom Himmel. Spezialisten können den Planeten Mars finden, der zurzeit praktisch jeden Tag um 6:36 Uhr aufgeht, durch die immer späteren Sonnenaufgänge verbessert sich seine Sichtbarkeit am Morgen ebenfalls von Tag zu Tag ein klein wenig. Zu Beginn des Dezember besteht auch die beste Beobachtungsmöglichkeit für den Kometen C/2021 A1 (Leonard). Er soll fast die Sichtbarkeit für das bloße Auge erreichen (also ca. 7mag), könnte also mit einem Fernglas gut zu finden sein. Am besten ist er am noch dunklen Morgenhimmel gegen 6 Uhr in der Frühe zu sehen. Er steht dann oberhalb von Arktur in Richtung Ostsüdost.

Am Montag, den 29. November, geht die Sonne um 8:07 Uhr auf und um 16:19 Uhr unter. Der helle Tag ist also nur noch etwas über acht Stunden lang. Um 20:09 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io (Ende um 19:46 Uhr), von 18:47 Uhr bis 21:04 Uhr wandert Ios Schatten über den Planeten hinweg. Zwischen 17:04 Uhr und 17:11 Uhr fliegt die ISS in maximal 76° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ein zweites Mal ist sie bei einem Aufstieg im Westen bis in das Sternbild Schwan für wenige Minuten gegen 18:42 Uhr zu sehen.

Am Dienstag, den 30. November, beginnt um 17:28 Uhr ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe des Jupiters. Um 17:57 Uhr fliegt die ISS genau durch den Zenit, also genau über unsere Stadt hinweg, sie steigt aus dem Westen kommend ab 17:54 Uhr auf und verschwindet um 18:00 Uhr im Erdschatten Richtung Osten.

Am Mittwoch, den 1. Dezember, endet um 18:10 Uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Io. Zwischen 17:06 Uhr und 17:13 Uhr fliegt die ISS ein weiteres Mal exakt durch den Zenit über unsere Stadt hinweg. Ein zweites Mal ist sie bei einem Aufstieg im Westen unterhalb des Sternbilds Schwan für wenige Minuten gegen 18:44 Uhr zu sehen.

Am Donnerstag, den 2. Dezember, zeigt der veränderliche Stern Algol um 2:26 Uhr ein Helligkeitsminimum. Gegen 7:00 Uhr kann man eine schmale Mondsichel letztmalig vor Neumond am Morgenhimmel sehen, der Mond ist nur noch zu 6 Prozent beleuchtet. Um 17:56 Uhr fliegt die ISS bis gegen 18:01 Uhr in maximal 73° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Freitag, den 3. Dezember, steht der Komet C/201 A1 (Leonhard) ganz dicht am Kugelsternhaufen M3. Um 17:59 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Europa vor der Planetenscheibe (Ende 20:51 Uhr), der Schatten von Europa fällt ab 20:56 Uhr auf den Planeten. Heute Abend können Teleskopbesitzer vielleicht mal einen Blick auf den Kleinplaneten (17)Thetis werfen, der dann an zwei kleinen Gasnebeln (Sh2-255 und Sh2-257) im Sternbild Orion vorbeiläuft. Zwischen 17:09 Uhr und 17:16 Uhr fliegt die ISS ein weiteres Mal in maximal 83° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ein zweites Mal ist sie bei einem Aufstieg im Westen unterhalb des Sternbilds Schwan für wenige Minuten von 18:46 Uhr bis 18:49 Uhr zu sehen, bevor sie oberhalb von Jupiter im Erdschatten verschwindet.

Am Samstag, den 4. Dezember, kann man heute in der Antarktis zur Neumondzeit um 8:43 Uhr eine totale Sonnenfinsternis sehen. Die Venus strahlt am Abend mit maximaler Helligkeit von -4,9mag. Im ruhig gehaltenen Fernglas ist ihre Sichelgestalt schon unverkennbar. Um 18:11 Uhr beginnt eine Verfinsterung von Jupitermond Ganymed. Um 23:15 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol wieder ein Helligkeitsminimum. Um 17:59 Uhr fliegt die ISS bis gegen 18:04 Uhr in maximal 46° Gard Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Sonntag, den 5. Dezember, endet um 18:32 Uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Europa. Zwischen 17:11 Uhr und 17:96 Uhr fliegt die ISS ein weiteres Mal in maximal 60° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ein zweites Mal ist sie bei einem Aufstieg im Westen für wenige Minuten von 18:48 Uhr bis 18:51 Uhr zu sehen, bevor sie unterhalb von Jupiter im Erdschatten verschwindet.



Samstag, 20. November 2021

22. - 28. November 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der Mond langsam vom Abendhimmel zurück. Die Venus ist bis ca, 18:30 Uhr zu sehen, Saturn geht gegen 21:00 Uhr unter, Jupiter folgt gegen 22:30 Uhr. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 22. November, geht die Sonne um 7:56 Uhr auf und um 16:25 Uhr unter, der helle Tag ist also inzwischen kürzer als achteinhalb Stunden. Die ISS fliegt gegen 17:46 Uhr unterhalb der Planeten Venus, Saturn und Jupiter über den frühen Abendhimmel. Der Mond geht um 18:12 Uhr auf und ist noch zu 90 Prozent beleuchtet. Von 18:10 Uhr bis 21:46 Uhr wird Jupitermond Io bedeckt und verfinstert.

Am Dienstag, den 23. November,  fliegt die ISS bereits um 17 Uhr über den Dämmerungshimmel, erreicht jedoch nur maximal 14° Grad über dem Südhorizont. Zwischen 18:34 Uhr und 18:37 Uhr steigt sie dann noch einmal im Südwesten auf, um dann in 48° Grad Höhe im Süden im Erdschatten zu verschwinden. Von 16:51 Uhr bis 19:08 Uhr wandet der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten. Ab 18:40 Uhr zieht Ganymed vor dem Planeten entlang. Um ca. 19:45 Uhr geht Kleinplanet (44)Nysa (9,5mag) in nur 17' Bogenminuten nördlich an 117 Tauri (6.0mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 24. November, fliegt die ISS zwischen 17:47 Uhr und 17:52 Uhr in maximal 36° Grad Höhe über den Südhimmel. Der Mond geht um kurz nach 20 Uhr auf und ist zu 76 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 25. November, fliegt die ISS bereits zwischen 17:00 Uhr und 17:07 Uhr in maximal 27° Grad Höhe knapp oberhalb von Saturn und Jupiter über den Himmel. Ein zweites mal steigt sie zwischen 18:35 Uhr und 18:40 Uhr im Südwesten auf und verschwindet im Süden im Erdschatten.  Der Mond geht um 21:20 Uhr auf, vorher ist es schon drei Stunden astronomisch dunkel.

Am Freitag, den 26. November, fliegt die ISS zwischen 17:50 Uhr und 17:55 Uhr in maximal 62° Grad Höhe über den Südhimmel. Zwischen 17:58 Uhr und 20:47 Uhr wandert der Schatten von Europa über die Jupiterscheibe. Der Mond geht um 22:35 Uhr auf.

Am Samstag, den 27. November, erreicht der Mond um 13:28 Uhr das Letzte Viertel, er geht jedoch erst kurz vor Mitternacht auf und ist dann schon nur noch zu 46 Prozent belichtet. Die ISS fliegt zwischen 17:03 Uhr und 17:09 Uhr in maximal 49° Grad Höhe über den Himmel. Ein zweites Mal fliegt sie zwischen 18:39 Uhr und 18:42 Uhr und verschwindet dann hoch im Schwan im Erdschatten. Um 22 Uhr zieht Kleinplanet (44)Nysa (9,4mag) 5' nördlich an 111 Tauri (5,1mag) vorüber. Kleinplanet (1)Ceres steht heute in Opposition zur Sonne und kann die ganze Nacht beobachtet werden.

Am Sonntag, den 28. November, fliegt die ISS zwischen 17:52 Uhr und 17:57 Uhr schon fast durch unseren Zenit, also fast genau über unsere Stadt hinweg. Der Mond zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht weit ab vom Rand. Er geht erst deutlich nach Mitternacht auf, das Wochenende eignet sich also schon recht gut für die deep-sky-Beobachtung.

Sonntag, 14. November 2021

15. - 21. November 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, unser heller Trabant leuchtet also so ziemlich jede Nacht durchgängig vom Himmel. Von den hellen Planeten kann die Venus am Abend direkt nach Sonnenuntergang tief im Südwesten gefunden werden, sie verschwindet gegen 18:30 Uhr am Horizont. Saturn ist am Abend bis gegen 21:00 Uhr ebenfalls im Südwesten zu sehen und Jupiter leuchtet bis knapp vor 23:00 Uhr. Die Fernglas-Planeten Uranus (ganze Nacht) und Neptun (bis ca. 1:15 Uhr) können ebenfalls beobachtet werden. Die ISS beginnt in dieser Woche wieder eine Periode mit Überflügen am Abend.

Am Montag, den 15. November, geht die Sonne um 7:44 Uhr auf und um 16:34 Uhr unter, der helle Tag dauert also keine neun Stunden mehr. Mittags steigt sie gerade mal noch 20° Grad hoch über den Horizont. Der Mond bedeckt in der Frühe um 1:31 Uhr ein 6,9mag schwaches Sternchen.  Am Abend ist er zu 88 Prozent beleuchtet. Er geht um 15:31 Uhr auf und erst am nächsten Morgen gegen 3:00 Uhr unter. Bei Jupiter sind zunächst nur die beiden Monde Europa und Ganymed zu sehen. Io wird bis 19:50 Uhr verfinstert und Kallisto bis 20:54 Uhr, dann stehen alle vier galiläischen Monde auf der gleichen östlichen Seite, links vom Jupiter. Auf der anderen Seite von Jupiter befindet sich der Stern 45 Cap, der auf den ersten Blick fast wie ein Jupitermond erscheinen wird.

Am Dienstag, den 16. November, geht der zu 94 Prozent beleuchtet6e Mond gegen 16 Uhr auf. Bei Jupiter endet um 17:12 Uhr ein Schattenwurf von Io auf die Planetenscheibe, um 18:14 Uhr endet ein Durchgang von Ganymed vor der Planetenscheibe, er wird dann wieder sichtbar. Sein Schatten fällt ab 20:06 Uhr auf den Planeten.

Am Mittwoch, den 17. November, erreicht der Sternschnuppenstrom der Leoniden sein Maximum, wegen des vollen Mondes werden jedoch nicht viele Sternschnuppen zu sehen sein. Um 18:26 Uhr beginnt bei Jupiter eine Bedeckung von Mond Europa. Und gegen Mitternacht geht Kleinplanet (20)Massalia (10,3mag) in nur 5' Bogenminuten Abstand am Stern pi Cancri (5,6mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 18. November, geht der praktisch volle Mond um 16:13 Uhr auf und leuchtet die ganze Nacht. Bei Jupiter findet man heute zwei Monde rechts, zwei Monde links.

Am Freitag, den 19. November, geht um 7:48 Uhr der volle Mond im Nordwesten unter. Seine exakte Vollmondposition erreicht er um 9:58 Uhr, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Es kommt sogar zu einer partiellen Mondfinsternis, diese kann jedoch bei uns nicht beobachtet werden, da müsste man jetzt schon nach Amerika reisen. Um 16:32 Uhr geht der Mond wieder auf und erreicht bald nach Mitternacht mit 59° Grad seine größte Höhe über dem Horizont. Um 18:10 Uhr endet ein Schattenwurf von Jupitermond Europa auf die Planetenscheibe. Um 18:47 Uhr kann die ISS erstmalig wieder kurz am Abend, tief im Süden unterhalb von Saturn und Jupiter gesichtet werden.

Am Samstag, den 20. November, geht der immer noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 16:57 Uhr auf. Zwischen 18:04 Uhr und 18:07 Uhr kann die ISS tief im Süden in maximal 13° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Sonntag, den 21. November, geht der zu 95 Prozent beleuchtete Mond um 17:30 Uhr auf. Um 21:01 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe Jupiters. Zwischen 18:57 Uhr und exakt 19:00 Uhr kann die ISS kurz im Südwesten, oberhalb von Saturn gesehen werden, bevor sie oberhalb von Jupiter im Erdschatten verschwindet.

Sonntag, 7. November 2021

8. - 14. November 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder zu und bestimmt zunehmend den Abend- und Nachthimmel. Von den Planeten sind Merkur und Mars zu dicht bei der Sonne, sie können nicht beobachtet werden. Die Venus ist bis ca, 18:30 Uhr tief im Südwesten zu finden. Jupiter und Saturn stehen zu Beginn des Abends in südlicher Richtung, Saturn geht schon kurz vor 22 Uhr unter, Jupiter ist noch etwa eine Stunde länger zu sehen. Von den "Fernglasplaneten" kann Uranus praktisch die ganze Nacht über und Neptun bis gegen 2:00 Uhr beobachtet werden. Die ISS ist praktisch nur am Montagmorgen noch einmal bei einem Überflug zu beobachten.

Am Montag, den 8. November, geht die Sonne um 7:32 Uhr auf und um 16:45 Uhr unter. Der helle Tag ist also schon wieder 25 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Die ISS ist in der Frühe gegen 5:36 Uhr kurz tief im Süden zu sehen. Um 17:54 Uhr endet eine Verfinsterung von Jupitermond Io, um 20:45 Uhr beginnt ein Durchgang von Mond Europa vor der Jupiterscheibe. Am Montagabend gibt es um 19 Uhr einen Zoom-Vortrag zum Thema "Wo kommen wir her" mit dem Astrophysik-Professor Sebastian Wolf aus Kiel. Näheres dazu in einem extra-Blogeintrag. Der Mond geht heute Abend um 19:22 Uhr unter, er steht nicht weit von der Venus entfernt im Sternbild Schütze.

Am Dienstag, den 9. November, steht der Mond am Abend auf etwa halber Strecke zwischen Venus und Saturn. Er ist zu 31 Prozent beleuchtet und geht um 20:31 Uhr unter. Am Abend stehen alle vier Jupitermonde auf der gleichen Seite, bis 19:38 Uhr wandert noch der Schatten von Ganymed über den Planeten.

Am Mittwoch, den 10. November, steht der Mond am Abend unterhalb von Saturn, er geht kurz vor 22 Uhr unter. Um 17:47 Uhr bedeckt er ein nur 7,2mag schwach leuchtendes Sternchen.

Am Donnerstag, den 11. November, erreicht der Mond exakt um 13:46 Uhr das Erste Viertel, dann steht er bei uns jedoch noch unter dem Horizont. Abends befindet er sich unterhalb von Jupiter und geht um kurz nach 23 Uhr unter.

Am Freitag, den 12. November, ist der Mond am Abend schon zu 63 Prozent beleuchtet. Er geht erst nach Mitternacht unter. Heute zeigt er zum einen maximale Libration in Länge, so dass das Mare Crisium weitab vom Rand steht, als auch maximale Libration in Breite, so dass sein Nordpol uns leicht zugewandt ist. Kleinplanet (1) Ceres (7,3mag) geht in nur 9' Bogenminuten Abstand an 75 Tauri (5,3mag) vorüber.

Am Samstag, den 13. November, ist der Mond am Abend schon zu 73 Prozent beleuchtet. Um 21:46 Uhr bedeckt der Mond den Stern SAO 146729 (6,5mag) .

Am Sonntag, den 14. November, ist der Mond am Abend schon zu 81 Prozent beleuchtet und scheint bis weit in den Montag hinein vom Himmel. Gegen 22 Uhr kann der "Goldene Henkel" am Mond gut beobachtet werden. Um 19:05 Uhr (bis 21:23 Uhr) beginnt ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe, Ios Schatten fällt ab 20:26 Uhr auf Jupiter. Außerdem scheint Jupiter einen weiteren Mond zu haben, er geht heute in nur 2' Bogenminuten Abstand am Stern 45 Capricorni (5,9mag) vorüber.

Mittwoch, 3. November 2021

8. November 2021: Vortrag "Wo kommen wir her?"

 Die Volkssternwarte Paderborn veranstaltet nach längerer Zeit wieder einen Online-Vortrag. 

Der Vortrag findet am Montag, den 8. November um 19 Uhr als Zoomkonferenz statt.

Das Thema lautet:

"Woher kommen wir?"

Eine wunderbare Frage, welche seit unzähligen Generationen die Phantasie der Menschen zum Träumen anregt und Mythen gedeihen lässt. Statt aber nur über Antworten zu spekulieren, bietet uns ein scharfer Blick in die Natur doch handfeste Antworten. Moderne Großteleskope erlauben es, in die Vergangenheit des Weltalls einzutauchen und zeigen uns, wie unser Planet vor knapp 5 Milliarden Jahren entstanden ist.

Der Vortrag findet als Zoomkonferenz statt. Zum einwählen brauchen Sie nur auf diesen Link zu klicken. Sie kommen dann zunächst in einen virtuellen "Warteraum", und dann um 19 Uhr natürlich zum Vortrag.

Der Vortrag wird gehalten von Professor Sebastian Wolf. Sebastian Wolf ist seit 2008 Professor für Astrophysik an der Christian Albrechts Universität in Kiel. Zuvor war er tätig an der Thüringer Landessternwarte Tautenberg, am Jet Propulsion Laboratory und dem California Institute of Technology in Pasadena, USA, der Europäischen Südsternwarte in Chile sowie am Max-Plank-Institut für Astronomie in Heidelberg.

Ich freue mich, das wir für diesen Vortrag einen Professor "meiner" Universität gewinnen konnten, an der ich vor Jahrzehnten selbst Astronomie studiert habe. 

Das Forschungsthema von Sebastian Wolf ist, wie beim Thema des Vortrags nicht anders zu erwarten, natürlich auch die Entstehung von Planetensystemen. Mehr Informationen darüber kann man auf einer Internet-Seite der Universität Kiel erfahren. 

Ich bin gewiss, das dieser Vortrag sicherlich auch für junge Menschen und ihre Familien geeignet sein wird. Sebastian Wolf ist Autor des wunderbaren Buches "Eine kurze Geschichte der Welt - vom Urknall bis zu Deiner Geburt".

Im Anschluss an den Vortrag möchte ich in der Veranstaltung noch kurz ein spannendes Beobachtungsprojekt vorstellen. Am 7. Dezember besteht bei klarem Himmel die Möglichkeit, von Deutschland aus einen Exoplaneten (also ein Planet, der nicht um unsere Sonne, sondern um einen Lichtjahre entfernten Stern kreist) schon mit verhältnismäßig geringem technischen Aufwand zu beobachten. Über dieses Projekt werde ich bald auch in diesem Blog etwas mehr schreiben, bis dahin bitte ich Sie noch um etwas Geduld.

„Säulen der Schöpfung“. Eine bekannte Formation im 7000 Lichtjahre entfernten Adlernebel, wo auch heutzutage noch Sterne in unserer Galaxie – und mit ihnen zusammen potentiell auch Planeten – entstehen. So wie vor 4,6 Milliarden Jahre das Sonnensystem. [NASA, ESA, Hubble Heritage Team (STScI/AURA)]


 

Urheber des Bildes:

NASA, ESA, and the Hubble Heritage Team (STScI/AURA) [Public domain], via Wikimedia Commons