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Sonntag, 23. Februar 2025

24. Februar - 2. März 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher "deep-sky"-Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin strahlender Abendstern, ihre Sichel wird immer größer und schmaler. Sie geht um kurz nach 21 Uhr unter. Jupiter ist bis 2:00 Uhr am Himmel zu sehen und Mars noch bis 5:00 Uhr. Spezialisten können versuchen, ob sie nach Sonnenuntergang tief im Westen den Merkur finden (Untergang kurz nach 19:00 Uhr). Saturn steht noch näher als Merkur am Horizont und dürfte nicht mehr zu finden sein. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 24. Februar, geht die Sonne um 7:21 Uhr auf und um 17:56 Uhr unter. Der helle Tag ist also schon wieder 27 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der nur noch zu 11 Prozent beleuchtete Mond geht erst um 6:06 Uhr auf und befindet sich (noch) im Sternbild Schützen., er ist wohl letztmalig vor Nemond zu sehen. Die ISS ist um 5:06 Uhr in 66° Grad Höhe in Richtugn Ostsüsost zu sehen, wie sie aus dem Erdschatten austritt und dann schnell Richtung Osten zum Horizont hinfliegt. Ein zweites Mal fliegt sie zwischen 6:39 Uhr und 6:48 Uhr in maximal 80° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 25. Februar, tritt um 5:53 Uhr tritt die ISS im Westen im Sternbild Löwe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann fast genau über unsere Stadt hinweg (87° Grad Höhe) und verschwindet um 6:00 Uhr am Horizont im Osten. Heute kommt es zu mehreren Schattenereignissen auf dem Jupiter, alle vier galiläischen Monde stehen am Abend recht dicht am Planeten. Ab 2:06 Uhr fällt der Schatten von Io auf die Planetenscheibe. Von 19:41 Uhr bis 22:06 Uhr fällt der Schatten von Ganymed auf Jupiter und von 22:01 Uhr bis 0:37 Uhr (am Mittwoch) fällt Europas Schatten auf den Planeten. Und am Morgen fällt bereits ab 2:06 Uhr der Schatten von Io auf die Planetenscheibe. Der veränderliche Stern Algol steht um 20:30 Uhr im Helligkeitsminimum. Kleinplanet (14)Irene (10,7mag) teht um 20:50 Uhr in nur 6' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP30518 (6,7mag).

Am Mittwoch, den 26. Februar, tritt die ISS um 5:07 Uhr in 80° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell in nur fünf Minuten nach Osten zum Horizont. Bei einem zweiten Überflug zwischen 6:40 Uhr und 6:49 Uhr erreicht sie eine Höhe von 55° Grad maximal über dem Südhorizont. Um 21:00 Uhr steht (20)Massalia (11,4mag) in nur 8' Bogenminuten Abstand neben 54 Cet (5,9mag). (24) Themis (10,8mag) steht heute im Löwen in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 27. Februar, fliegt die ISS zwischen 5:54 Uhr und 6:01 Uhr in maximal 68° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Freitag, den 28. Februar, erreicht der Mond um 1:56 Uhr seine exakte Neumond-Position. Ähnlich wie am Mittwoch tritt die ISS um 5:08 Uhr in 80° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell in nur fünf Minuten nach Osten zum Horizont. Und am Abend um 19:00 Uhr gibt es an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus wieder einen schönen Vortrag: Mein Freund Tobias Scholz zum Thema "Faszination Astrofotografie".

Am Samstag, den 1. März, geht die nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel erst um 20:20 Uhr unter. Rechts (westlich) und unterhalb von ihr könnte Merkur zu finden sein. Der Mond steht um 18:30 Uhr 14° Grad über dem Horizont und Merkur noch 9° Grad darüber. Die ISS fliegt zwischen 5:55 Uhr und 6:01 Uhr in maximal 42° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Sonntag, den 2. März, ist der Mond am Abend schon an der Venus vorbeigezogen, er geht um 21:50 Uhr unter und ist zu 11 Prozent beleuchtet. Die ISS ist noch einmal zwischen 5:08 Uhr und 5:13 Uhr im Osten in maximal 55° Grad Höhe zu sehen. Bei einem zweiten Überflug zwischen 6:40 Uhr und 6:49 Uhr mit maximal 17° Grad Höhe wird sie in der hellen Morgendämmerung wohl nicht mehr zu sehen sein.







Montag, 10. Februar 2025

Im Himmel finden sich viele Götter, Tiere und was sich die Menschen so denken wieder

 Die Überschrift dieses Blogbeitrags mag für viele meiner Leserinnen und Leser etwas befremdlich wirken. Und ich muss gestehen, ich hatte auch überhaupt nicht damit gerechnet, das ich so etwas wie die kommenden Zeilen schreibe. Es fing alles ganz harmlos an: Am 4. Februar hatte ich wieder einmal den Asteroiden (20)Massalia fotografiert:

(20)Massalia am 4.2.2025 um 18:30 MEZ

 In meiner Wochenübersicht hatte ich unter dem 4. Februar geschrieben: "Asteroid (20)Massalia (11,3mag) begegnet um 21:00 Uhr dem Stern Zeta Psc (4,8mag) in nur 7' Bogenminuten Abstand." Und dieses Ereignios wollte ich mir an diesem Abend nicht entgehen lassen.

Nachdem ich das Foto gemacht hatte, suchte ich Stellarium auf, um (20)Massalia genauer zu identifizieren. Außerdem stutzte ich, der helle Stern Zeta Psc war ja gar nicht ein Stern sondern zwei? Das machte mich neugierig.

In Stellarium trug diese Stern den nNmen "Revati".  Über diesen Namen wollte ich etwas mehr herausfinden. Die deutschsprachige Wikipedia kannte diesen Namen jedoch gar nicht, erst eine ausführliche Suche führte zu einem langen Eintrag in einer Liste hinduistischer Götter. Erst in der englischsprachigen Wikipedia kann man mehr über diesen Namen erfahren. Aber wie kommt so ein hinduistischer Name plötzlich zu einem Stern, der bei uns eher am Rand des Sternbilds Fische liegt?

Erst ein zweiter englischsprachiger Wikipedia-Artikel brachte mir die Antwort, als ich dort nämlich nach "Revati Star" suchte: "Revati is the Hindu name for Zeta Piscium, a star on the edge of the Pisces zodiac constellation. In Hindu sidereal astronomy this star is identified as the First Point of Aries, i.e. when the Sun crosses this star, a new solar year begins. Revathi is the last star in the Pisces constellation, which is the last zodiac sign." In deutsch mit Hilfe von deepL übersetzt: „Revati ist der hinduistische Name für Zeta Piscium, einen Stern am Rande des Sternbilds der Fische. In der hinduistischen siderischen Astronomie wird dieser Stern als der erste Punkt des Widders bezeichnet, d. h. wenn die Sonne diesen Stern durchquert, beginnt ein neues Sonnenjahr. Revathi ist der letzte Stern im Sternbild Fische, das das letzte Tierkreiszeichen ist." 2016 hat eine Arbeitsgruppe der IAU eindeutige Sternennamen vergeben, und seitdem trägt der Stern Zeta Psc diesen Eigennamen Revati.

So unterschiedlich können Kulturen sein. Für die einen ist es nur ein kleiner Stern, also ein kleiner Teil des großen Sternbilds Fische, für die anderen eine Gottheit, die ein neues Sonnenjahr einleutet. Ist es nicht manchmal toll, was die Menschen so alles in diesen kleinen Sternen am Himmel sehen?

Ein wenig weitere Recherche zeigte mir, dass dieser Stern tatsächlich sogar ein echter Doppelstern ist in 174 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten haben eine Helligkeit von 5,2 bzw. 6,3mag und einen Abstand voneinander von 23 Bogensekunden. Das ist etwas zu dicht, so dass sie sich mit dem Vespera Pro nicht mehr direkt in zwei einzelne Sterne trennen lassen, aber immer noch weit genug, um die doppelte Struktur zu erkennen.

Fotos, welche Zeta Psc resp. Revati schön getrennt zeigen findet man natürlich auch im Internet, z.B. hier oder hier. Auch findet man diesen schönen Stern in der "Vollständigen Liste der Doppelsterne" der Fachgruppe "Deep sky" der Vereinigung der Sternfreunde. In dieser Liste ist er in der "Auswahl für Ferngläser" einsortiert und es werden Beobachtungen mit verschiedenen Optiken von 7fach bis 110facher Vergrößerung beschrieben.


Sonntag, 2. Februar 2025

3. bis 9. Februar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond kräftig zu, sein heller werdendes Licht bestimmt zunehmend den Nachthimmel. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin kräftig strahlender Abendstern. Wer die Venus mit einem Fernglas oder Fernrohr beobachtet, wird feststellen, dass sie jetzt wie ein kleiner Mond erscheint, ihre Sichel wird immer dünner, aber auch größer. Sie geht erst nach 21:00 Uhr im Westen unter. Jupiter steht um 20:00 Uhr hoch im Süden, er geht nach 3:30 Uhr im Westen unter. Mars steht zunächst im Südosten und erreicht gegen 22:40 Uhr seine höchste Stellung im Süden. Saturn kann noch bis gegen 19:30 Uhr tief im Südwesten gefunden werden. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 3. Februar, geht die Sonne um 8:00 Uhr auf und um 17:17 Uhr unter. Besonders am Abend merkt man jetzt schon, dass die Tage wieder länger werden. Geht doch jetzt die Sonne schon 46 Minuten später unter als noch vor einem Monat, am Morgen sind es nur 30 Minuten, welche die Sonne früher aufgeht. Der Mond ist am Abend zu 33 Prozent beleuchtet, etwa um 17 Uhr (also noch vor Sonnenuntergang) erreicht er seine höchste Position im Süden, er geht erst kurz nach Mitternacht im Westen unter. Gegen 6:34 Uhr in der Frühe kann die chinesische Raumstation Tiangong bei einem Überflug tief im Süden in maximal 10° Grad Höhe gesehen werden. Etwa 4° Grad südlich der Venus kann heute der Fernglas-Planet Neptun(7,9mag) gefunden werden. Um 19:09 Uhr (bis 21:21 Uhr) zieht Io vor der Jupiterscheibe vorüber, von 20:20 Uhr bis 22:31 Uhr fällt Ios Schatten auf den Planeten.

Am Dienstag, den 4. Februar, ist der Mond am Abend (gegen 21:00 Uhr) schon zu 44 Prozent beleuchtet. Er geht erst am Mittwoch um 1:41 Uhr unter. Morgens in der Frühe um 5:37 Uhr taucht die Tiangong in 11° Grad Höhe (bei Azimut 167° Grad, also etwa SSO) aus dem Erdschatten auf und kann kurz im Südosten gesehen werden. Asteroid (20)Massalia (11,3mag) begegnet um 21:00 Uhr dem Stern Zeta Psc (4,8mag) in nur 7' Bogenminuten Abstand.

Am Mittwoch, den 5. Februar, nähert sich der Mond am Abend den Plejaden im Stier. Bereits morgens um 9:02 Uhr erreichte er exakt das Erste Viertel, zu dieser Zeit steht er jedoch bei uns unter dem Horizont. Am Abend ist er dann schon zu 56 Prozent beleuchtet. Asteroid (7)Iris (11,3mag) begegnet um 20:00 Uhr dem Stern 22 Psc (4,85,6mag) in nur 6' Bogenminuten Abstand. Asteroid (24)Themis (11,4mag) begegnet um 20:00 Uhr dem Stern HIP53148 (8,3mag) in nur 3' Bogenminuten Abstand.Um 18:04 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 6. Februar, bedeckt um 1:20 Uhr der Mond tief im Westen stehend den 6,2mag hellen Stern 66 Ari, um 3:10 Uhr geht der Mond dann unter. Am Abend ist der Mond bereits zu 67 Prozent beleuchtet. Er steht deutlich oberhalb von Jupiter. Ab kurz nach 23:00 Uhr (bis Freitag 1:00 Uhr) kann man am Mond den Hesiodus-Strahl beobachten.

Am Freitag, den 7. Februar, geht der Mond um 4:35 Uhr unter. Am Abend gegen 21:00 Uhr ist er zu 77 Prozent beleuchtet. Um 21:16 Uhr bedeckt der Mond den Stern HIP24984 (6,3mag). Asteroid (13)Egeria (11,3mag) begegnet um 22:30 Uhr dem Stern Xi Per (4,0mag) in nur 1,5' Bogenminuten Abstand.

Am Samstag, den 8. Februar, bedeckt der Mond um 3:54 einen 6,3mag hellen Stern (HIP26291), er geht danach um 5:48 Uhr im Nordwesten unter und bereits um 12:16 Uhr im Nordosten wieder auf. Am Nachmittag kann man beim Mond den "goldenen Henkel" beobachten. Am Abend ist er zu 85 Prozent beleuchtet, gegen 21:30 Uhr steht er 66° Grad hoch am Himmel. Heute gibt es nocheinmal einen Schattenwurf von Saturnmond Titan auf den Planeten. Eintritt 15:42 Uhr Uhr bei Tag, Saturn-Untergang ist um 19.53 Uhr, der Austritt um 21.17 Uhr Uhr ist nicht mehr beobachtbar. Saturn steht sehr tief im Südwesten, eine Beobachtung wird sehr schwierig werden.

Am Sonntag, den 9. Februar, geht der Mond um 6:43 Uhr unter. Am Abend ist er zu 92 Prozent beleuchtet und zieht gegen 20:00 Uhr ganz knapp oberhalb am Mars vorbei. In Teilen Skandinaviens, Ostkanadas, Grönlands und anderen hauptsächlich nördlichen Regionen kommt es sogar zu einer Bedeckung des Mars durch den Mond. 

Donnerstag, 14. November 2024

Anfang November 2024: Viele verschiedene Kleinplaneten und ein paar kleine Überraschungen.

Anfang November gab es zum Glück noch ein paar Abende, in denen es wenige Stunden klaren Himmel gab, bevor dann meist der Hochnebel zuschlug. Ich habe in dieser Zeit verschiedene Kleinplaneten beobachtet. Einige konnte ich an verschiedenen Tagen beobachten, so dass sich ihre Bewegung am Sternenhimmel gut verfolgen lässt. 

Die Bilder sind jetzt nicht chronologisch geordnet, sondern nach den Nummern der Kleinplaneten. Diese Zahlen vor den eigentlichen Namen geben die Reihenfolge der Entdeckungen an. (1) Ceres war der erste entdeckte Kleinplanet, (2)Pallas der zweite usw.

 (10) Hygiea

(10)Hygiea am 3. November 2024 um 20:46 Uhr

Und hier gleich als Beweis, dass meine obige Markierung korrekt ist:

Hygiea am 5. November 2024 (Bildmitte)

Schaut man sich das Bild vom 5.11. etwas genauer an, stellt man fest, dass insbesondere die helleren Sternchen kleine "Fähnchen" haben. Da muss ich wohl irgendwie während des Belichtens das Gerät angestoßen haben. Aber zum Glück kommt es hier auf solche Schönheitsfehler ja nicht drauf an. Hygiea befindet sich zur Zeit im Sternbild Fische. Hygiea konnte ich übrigens schon am 20. Januar 2021 mit einer ganz normalen DSLR fotografieren und identifizieren.

(11) Parthenope

(11) Parthenope am 5. November

 (11) Parthenope konnte ich leider nur einmal fotografieren, aber es ist immerhin mein erstes Foto von diesem Kleinplaneten. Die ersten zehn hatte ich ja schon zusammen, nun schließt sich hoffentlich bald auch die nächste "Zehnergruppe" der Kleinplaneten.. Am 5. November stand sie um 22:57 Uhr im Sternbild Stier. Die Helligekit beträgt 9,8mag. Am Mittwoch, den 13. November steht Parthenope in Opposition zur Sonne und kann dann vielleicht noch ein wenig heller sein.


(13) Egeria

(13) Egeria am 5. November

 (13) Egeria befindet sich im Sternbild Fuhrmann mitten in einer sehr sternenreichen Gegend und hat eine Helligkeit von 10,5mag. So ist er zum Glück auch in diesem Sternengetümmel auf Grund seiner Helligkeit schnell zu identifizieren. Leider ist mir hier nur ein Bild gelungen. Doch immerhin ist auch dieses Bild mein erstes Photo von Egeria überhaupt.

(19)Fortuna

(19)Fortuna am 3. November um 20:41 Uhr

(19)Fortuna am 5. November um 21:53 Uhr

(19)Fortuna bewegt sich im Sternbild Fische ungefähr in Richtung des hellen Sterns Revati (5,2mag), wissenschaftlich Zeta Psc genannt. Ein Doppelstern aus zwei Komponenten (5,2/6,3mag) in einem Abstand von knapp 23'' Bogensekunden, was natürlich mit meinem kleinen Vespera nicht aufzulösen ist. Auch hier ist das Foto vom 5.November leicht "verwackelt" Vielleicht habe ich an diesem Tag das Vespera nicht stabil genug aufgestellt.

(20) Massalia

(20)Massalia am 3. November um 20:46 Uhr

(20)Massalia am 5.11. um 21:27 Uhr

Beide Bilder zeigen in etwa den gleichen Ausschnitt am Himmel. Im ersten Bild vom 3.11. steht (20)Massalia noch ganz links am Rand, am 5.11. ist der Kleinplanet in die Mitte des Bildausschnitts gewandert. (20) Massalia befindet sich zur Zeit im Sternbild Fische und hat eine Helligkeit von 10,3mag. Ob der "Doppelstern", den Massalia auf seiner Bahn am 4.11.gegen 11 Uhr überquert haben muss, ein echter Doppelstern ist, oder nur zwei zufällig nebeneinander erscheinende Sterne sind, konnte ich leider noch nicht ermitteln.


(33) Polyhymnia

(33)Polyhymnia am 3. November um 23:26 Uhr

(33)Polyhymnia am 5. November um 23:01 Uhr

 (33) Polyhymnia befindet sich gerade im Sternbild Widder. Sie hat eine Helligkeit von 11,0mag. Wer mehr über diesen Asteroiden erfahren will, sollte statt des deutschsprachigen Wikipediaeintrags mal in den englischsprachigen schauen, dort ist der zugehörige Eintrag viel länger und hat auch viele Verweise auf weitere wissenschaftliche Arbeiten zu diesem interessanten Kleinplaneten. Dies gilt übrigens auch für andere Kleinplaneten, es lohnt sich sicherlich öfters auch die englischsprachigen Wikipedia-Seiten zu durchstöbern.

(39)Laetitia

(39)Laetitia am 3. November um 21:01 Uhr

Von (39) Laetitia habe ich leider nur ein Bild. Laetitia steht relativ tief über dem Horizont im Sternbild Walfisch (Cetus) und hat eine Helligkeit von 9,9mag. Dieses Bild habe ich - wie die meisten der anderen auch - 10 Minuten (600 Sekunden) lang belichtet. Trotz dieser kurze Belichtungszeit konnte ich auf dem Bild auch gleich drei ferne Galaxien erkennen. Daher habe ich in diesem Fall nicht das Originalbild, sondern das von "nova.astrometry.net" beschriftete Bild genommen. Die Galaxie NGC 273 ist von uns ca. 220 Millionen Lichtjahre entfernt, das Galaxienpaar NGC 274 und NGC 275 nur ca. 81 Millionen Lichtjahre.


(270)Anahita

(270)Anahita am 3. November um 22:52 Uhr

 
(270)Anahita am 5. November um 22:30 Uhr

 Im Bild vom 5. November ist der helle Stern oben rechts 27 Ari. (270)Anahita bewegt sich zur Zeit im Sternbild Widder, die Helligkeit betrug Anfang November 10,7mag, ist jetzt (14.11.) jedoch schon wieder auf unter 11mag gesunken.

(511)Davida

Hier habe ich mal keine Markierungen angebracht, sie dürfen selber suchen. Der Kleinplanet befindet sich auf beiden Bildern im Zentrum.

(511)Davida am 3. November um 23:07 Uhr

Ganz oben links in der Ecke sieht man hier auch noch eine etwas längere Leuchtspur, vermutlich von einem Flugzeug, wofür die grünliche Frabe spricht. Aber wozu könnten direkt darunter die beiden sehr schwach leuchtenden, parallelen Strichspuren gehören? Sicher nicht zum Flugzeug, dafür passt der Winkel nicht.

Davida am 5. November um 22:46 Uhr

Auch dieses Bild enthält im oberen Bereich interessante Leuchtspuren, mal mehr, mal weniger intensiv, die aber ziemlich parallel zu verlaufen scheinen. Auch dieses Bild wurde wieder zehn Minuten belichtet, das Ergebnisbild ist also die Summe aus 60 einzelnen Belichtungen von jeweils zehn Sekunden. Und schaut man sich diese Einzelbelichtungen an, kann man erkennen, das hier offensichtlich Objekte relativ langsam durch das Bildfeld fliegen. Ein Blick in das Planetariumsprogramm "Stellarium" zeigt dann recht schnell, dass sich (511)Davida zum Zeitpunkt der Aufnahmen sehr nahe an dem Bereich des Himmels aufgehalten hat, an dem die geostationären Satelliten zu finden sind. Diese Satelliten haben eine Entfernung von rund 38000km, ihre Bewegung ist also deutlich langsamer als zum Beispiel die der Starlink-Satelliten, die sich meist nur in einer Entfernung von 400 bis 600 km befinden. Die hellste Strichspur beginnt beim zehnten Einzelbild und schiebt sich dann in den folgenden 19 Bildern von oben rechts nach links. Wahrscheinlich stammt sie vom Arabsat6A, und in der Nähe (daher wohl die schächeren Spuren) waren etwa zur gleichen Zeit auch Arabsat5A, Turksat5A und EDRS-C laut Stellarium im Bildfeld. Im ersten Bild vom 3.11. könnte die "Doppelspur" von den Satelliten ARABSAT6B und Arabsat7B gekommen sein.

(511) Davida befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen im Sternbild Eridanus und hatte eine Helligkeit von 10,4mag. Auch auf dem letzten Bild sind wieder drei Galaxien zu finden: NGC 1108 (12,9mag) und NGC 1110 (16mag) sind schwer zu finden etwas rechtsoberhalb unweit von (511)Davida, nicht zu übersehen mit 10,7mag ist rechts oben in der Ecke des Bildes NGC 1084.

Für meine Kleinplanetenbeobachtungen war der Monatsanfang also wirklich eine gute Jahreszeit. Wenn ich mich nicht verzählt habe, komme ich jetzt auf insgesamt 64 beobachtete und fotografierte Kleinplaneten.


Sonntag, 22. September 2024

23. - 29. September 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab und zieht sich vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist Saturn zu Beginn der Nacht im Südosten zu sehen, gegen 5 Uhr verschwindet er am Nordwesthorizont. Jupiter geht ca. 22:30 Uhr auf, Mars folgt kurz vor Mitternacht. Die Internationale Raumstation (ISS) ist in dieser Woche noch bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 23. September, geht die Sonne um 7:13 Uhr auf und um 19:20 Uhr unter. Tag und Nacht sind zur Zeit also in etwa gleich lang. Der noch zu fast 60 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:34 Uhr auf, er steht oberhalb von Jupiter. Zwischen 19:57 Uhr und 20:03 Uhr fliegt die ISS fast genau (Höhe 87° Grad) über unsere Stadt hinweg. Um 21:34 Uhr steigt sie noch einmal im Südwesten auf 41° Grad Höhe an, bevor sie dann im Erdschatten verschwindet. Bereits um 0:42 Uhr in der Frühe endet eine Sternbedeckung von chi Tau (5,4mag) am dunklen Mondrand.

Am Dienstag, den 24. September, steht der veränderliche Stern Algol um 1:12 Uhr im Helligkeitsminimum. Ab 3:33 Uhr (bis 4:52 Uhr) wandert der Schatten von Jupitermond Io über die Planetenoberfläche. Am Abend geht der Mond um 22:27 Uhr auf. Kurz vorher, um 20:50 Uhr hat er exakt das Letzte Viertel erreicht. Zwischen 20:46 Uhr und 20:51 Uhr fliegt die ISS in maximal 56° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 25. September, geht die zu 38 Prozent beleuchtete Mondsichel um 23:24 Uhr auf, sie steht im Sternbild Zwillinge, genau wie der Mars. Der Mond zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand.Zwischen 19:58 Uhr und 20:04 Uhr fliegt die ISS in einer maximalen Höhe von 71° Grad über unseren Abendhimmel hinweg. Um 21:36 Uhr steigt sie noch einmal im Südwesten auf 24° Grad Höhe an, bevor sie dann im Erdschatten verschwindet. Kurz nach Mitternacht, um 0:25 Uhr endet die Bedeckung von HIP35253 (6,5mag) am dunklen Rand des Mondes. Kleinplanet (196)Philomela (11,1mag) zieht in nur 5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP1191 (5,7mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 26. September, geht der Mond gar nicht auf, vielleicht kann er jedoch bis in den Nachmittag hinein (Untergang 17:29 Uhr) am Taghimmel gefunden werden. Zwischen 20:46 Uhr und 20:51 Uhr fliegt die ISS in maximal 33° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Jupitermond Io beendet einen Schattendurchgang um 0:12 Uhr, Europas Schatten fällt von 1:31 Uhr bis 5:42 Uhr auf die Planetenoberfläche.

Am Freitag, den 27. September, geht der noch zu 28 Prozent beleuchtete Mond um 0:50 Uhr im Sternbild Krebs auf. Um 4:04 Uhr endet die Bedeckung von lambda Cnc (5,9mag) am dunklen Rand des Mondes. Um 9:29 Uhr erreicht er mit über 61° Grad seine höchste Stellung am Himmel. Zwischen 19:58 Uhr und 20:05 Uhr fliegt die ISS in einer maximalen Höhe von 45° Grad über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Samstag, den 28. September, geht der Mond um 2:07 Uhr in der Frühe auf, er ist noch zu 19 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 20:48 Uhr und 20:52 Uhr im Südwesten in nur noch maximal 18° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Sonntag, den 29. September, geht der Mond, inzwischen in das Sternbild Löwe in die Nähe des hellen Stern Regulus gewechselt, um 3:23 Uhr auf. Er ist nur noch zu 12 Prozent beleuchtet und zeigt so eine schöne Sichelgestalt. Zwischen 19:59 Uhr und 20:06 Uhr fliegt die ISS in einer maximalen Höhe von nur noch 25° Grad über unseren Abendhimmel hinweg. Kleinplanet (20)Massalia (9,3mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Sonntag, 11. Juni 2023

12. - 18. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir am Sonntag Neumond. Die Nächte eignen sich daher gut, die sommerliche Milchstraße zu fotografieren. Leider sind sie kurz und richtig dunkel wird es die ganze Nacht nicht. Selbst zur Mitte der Nacht gegen 1:24, wenn die Sone am tiefsten unter dem Horizont steht, bleibt es Richtung Norden hin dämmerig. Aber das gibt vielleicht wiederum die Chance NLCs zu beobachten, "leuchtende Nachtwolken". Von den hellen Planeten ist die Venus strahlender Abendstern, sie geht gegen 0:30 Uhr unter, der inzwischen recht unscheinbare Mars folgt wenige Minuten später. Am Morgenhimmel geht Saturn gegen 1:45 Uhr auf, Jupiter folgt kurz nach 3:00 Uhr. Die ISS ist in diesen Nächten nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 12. Juni, geht die Sonne um 5:06 Uhr auf und um 21:43 Uhr unter. Bis zum Sommeranfang am 21. Juni wird sich an der Aufgangszeit nicht mehr viel ändern, die Untergangszeit wird noch geringfügig zunehmen. Die noch zu 36 Prozent beleuchtete, abnehmende, Mondsichel geht um 2:30 Uhr auf.

Am Dienstag, den 13. Juni, geht der Mond um 2:42 Uhr auf. Ebenfalls in der Frühe begegnet Kleinplanet (196)Philomela (11,2mag) dem Stern phi Sagittarius (3,1mag) in 3' Bogenminuten Abstand. Da hier durch den Schützen aber auch die Milchstraße verläuft, ist es wahrscheinlich nicht einfach, den Kleinplaneten sicher zu identifizieren. Um 2:00 Uhr begegnet dann Kleinplanet (146)Lucina  dem Stern HIP87003 (7,9mag) in 4' Bogenminuten Abstand. Auch hier ist der Himmel noch sehr sternenreich. Am Abend steht die Venus nahe am Sternhaufen Praesepe, sie zieht jedoch nicht wie vor weniger Tagen der Mars, direkt über den Sternhaufen hinweg.

Am Mittwoch, den 14. Juni, geht der Mond um 2:56 Uhr auf, er steht dicht bei Jupiter, der Abstand beträgt  etwa 3° Grad. Seine Sichel ist dann nur noch zu 17 Prozent beleuchtet. Der Krater Grimaldi steht nahe am Rand, ein Zeichen für maximale Libration in Länge.

Am Donnerstag, den 15. Juni, geht die schmale Mondsichel um 3:11 Uhr auf.

Am Freitag, den 16. Juni, besteht wohl zum letzten Mal vor Neumond die Chance, die schmale Mondsichel (4 Prozent beleuchtet) in der Morgendämmerung zu finden, der Aufgang erfolgt um 3:32 Uhr. Kleinplanet (20)Massalia steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Samstag, den 17. Juni, lohnt sich in der Frühe ein Blick auf die Saturnmonde. Titan steht in westlicher Elongation, Tethys und Dione in östlicher Elongation.  Und bei Jupiter endet um 3:43 Uhr eine Bedeckung von Mond Ganymed. Zwischen 23:10 Uhr und 23:12 Uhr kann tief im Süd(westen) die chinesische Raumstation Tiangong bei einem Überflug gesehen werden.

Am Sonntag, den 18. Juni, erreicht der Mond exakt um 6:38 Uhr seine Neumond-Position. Gegen 1:00 Uhr zieht Kleinplanet (393)Lampetia (10,7mag) in ca. 7' Bogenminuten Abstand unterhalb des kleinen offenen Sternhaufens NGC 6756 vorüber.

Sonntag, 4. Juni 2023

5. - 11. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Die Nächte sind kurz, die Sonne sinkt im Norden nur noch 15° Grad unter den Horizont, da bleibt es die ganze Nacht über ein wenig dämmerig. Der Mond nimmt diese Woche ab und zieht sich langsam vom Nachthimmel zurück. Von den hellen Planeten bleibt die Venus strahlender Abendstern, steht aber nach Sonnenuntergang nicht mehr so hoch wie noch vor wenigen Wochen. Die Venus nähert sich von Tag zu Tag ein kleines Stück dem Mars. Beide Planeten gehen noch vor 1 Uhr im Nordwesten unter. Gegen 2:00 Uhr geht Saturn im Südosten auf. Ab ca. 3:30 Uhr kann in der Morgendämmerung auch wieder Jupiter im Osten gefunden werden. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 5. Juni, geht die Sonne um 5:09 Uhr auf und um 21:38 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt bei uns 16 1/2 Stunden lang. Bis zum Sommeranfang wird er nur noch wenige Minuten länger. Der zu 96 Prozent beleuchtete noch fast volle Mond steht mitten im Sternbild Schütze und geht erst um Mitternacht auf. Kleinplanet (20)Massalia,(10,3mag) nähert sich heute Nacht dem Stern HIP87099 bis auf 2 'Bogenminuten Abstand. Massalia steht am 16. Juni in Opposition zur Sonne.

Am Dienstag, den 6. Juni, geht der Mond bald nach 6:00 Uhr am Morgen unter und erst nach Mitternacht, also am Mittwoch wieder auf. Kleinplanet (11)Parthenope (9,3mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Mittwoch, den 7. Juni, geht der zu 89 Prozent beleuchtete Mond um 0:49 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir diesmal auch auf seinen Nordpol schauen können.

Am Donnerstag, den 8. Juni, Fronleichnam, geht der Mond im Sternbild Steinbock um 1:23 Uhr auf. Um 2:17 Uhr endet eine Sternbedeckung, der 6,4mag helle Stern SAO189801 taucht am dunklen Mondrand wieder auf. Der Mond steht dann jedoch nur 5° Grad hoch über dem mathematischen Horizont. Um 3:00 Uhr steht Kleinplanet (88)Thisbe (12mag) in nur 5,5' Bogenminuten Abstand zum Stern 9 Psc.

Am Freitag, den 9. Juni, geht der zu 70 Prozent beleuchtete Mond im Sternbild Steinbock um 1:47 Uhr auf. Bei Saturn steht heute früh sein hellster Mond, Titan in östlicher Elongation.

Am Samstag, den 10. Juni, geht der Mond um 2:04 Uhr unterhalb von Saturn auf. Am Abend erreicht er exakt um 21:31 Uhr das Letzte Viertel, dann steht er bei uns jedoch noch deutlich unter dem Horizont.

Am Sonntag, den 11. Juni, ist um 2:18 Uhr Mondaufgang, er ist dann noch zu 48 Prozent beleuchtet. Im dunklen Teil beginnt jetzt wieder das Erdlicht zu schimmern. Sollten sie in der Frühe Jupiter finden, stehen alle vier galiläischen Monde auf der gleichen östlichen (linken) Seite.

Sonntag, 28. Mai 2023

29. Mai - 4. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 

 In dieser Woche haben wir am Sonntag Vollmond, die ohnehin kurzen Nächte eignen sich also nicht für Beobachtungen lichtschwacher Objekte am Himmel, ohnehin wird es in den Nächten gar nicht mehr "astronomisch dunkel", im Norden bleibt die ganze Nacht über ein heller Dämmerungsschein zu sehen, da die Sonne in dieser Woche nur noch 16-17° Grad unter den Horizont absinkt. Von den hellen Planeten bleibt die Venus (-4,2mag) als Abendstern am besten sichtbar, sie geht gegen 0:45 Uhr unter. Sie nähert sich immer mehr dem Planeten Mars (1,6mag), der um 1:15 Uhr untergeht. In der Frühe ist ab etwa 2:30 Uhr der Planet Saturn (1,0mag) am Morgenhimmel zu finden. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Pfingstmontag, den 29. Mai, geht die Sonne um 5:16 Uhr auf und um 21:29 Uhr unter. Der zu 71° Prozent beleuchtete Mond erreicht bereits vor Sonnenuntergang, um 21 Uhr seine größte Höhe über dem Horizont. Er geht am nächsten Morgen um 3:19 Uhr unter, kurz vorher kann noch der "goldene Henkel" beim Mond beobachtet werden.

Am Dienstag, den 30. Mai, geht Mars (1,6mag) in nur 10' Bogenminuten Abstand an nü Cancri (5,5mag) vorüber. Der Mond ist heute Abend schon zu 80 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (1)Ceres (8,1mag) geht in dieser Nacht n nur 5,5' Bogenminuten Abstand am Stern HIP58616 (6,9mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 31. Mai, steht der Mond abends bereits östlich von Spica in der Jungfrau, er ist zu 87 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 1. Juni, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nahe am Rand. Mars steht heute Abend direkt vor dem Sternhaufen M44, der Praesepe. Kleinplanet (20)Massalia (10,5mag) steht heute dicht beim offenen Sternhaufen NGC 6469.

Am Freitag, den 2. Juni, nähert sich der Mond dem Sternbild Skorpion, er ist schon zu 97 Prozent beleuchtet, er geht gegen 20 Uhr im Südosten auf. Mars steht heute Abend mitten im offenen Sternhaufen der Praesepe (M44) im Sternbild Krebs. Diesen Anblick im Fernglas sollte man sich unbedingt gönnen. Asteroid (40)Harmonia steht heute  Nacht bei der Galaxie M105. An diesem Freitag gibt es wieder eine öffentliche Veranstaltung an der Volkssternwarte Paderborn. Unter dem Thema "Fragerunde: Uns geht ein Licht auf" werden Martin Otte und ich uns bemühen, auf alle (astronomischen) Fragen, die sie haben, eine Antwort zu finden. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.

Am Samstag, den 3. Juni, steht der Mond am Abend nur mit einen Monddurchmesser Abstand oberhalb von Antares, dem hellsten Stern des Skorpion. Im Fernglas sicherlich ein reizvoller Anblick, genauso wie der Planet Mars, der heute den Sternhaufen Praesepe verlässt.

Am Sonntag, den 4. Juni, ist exakt um 5:41 Uhr Vollmond, da ist er bei uns jedoch schon seit einer knappen Stunde (4:48 Uhr) untergegangen. Am Abend geht der dann schon wieder abnehmende, aber immer noch zu 99 Prozent beleuchtete Mond um 22:48 Uhr auf. Um ca. 15:32 Uhr kommt es in einem Streifen von Lippstadt über Paderborn, im südlichen  Bad Lippspringe, unser Feldmark hin nach Altenbeken und Nieheim zu einem Transit der ISS vor der Sonne. Genaue Daten dazu gibt es auf  https://iss.vierwandfrei.de/.

Sonntag, 14. Mai 2023

15. - 21. Mai 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die kurzen Nächte eignen sich so gerade noch für die Beobachtung von lichtschwachen  "deep-sky"-Objekten. Von den hellen Planeten ist die Venus strahlender Abendstern, sie nähert sich allmählich immer mehr dem Mars an. Die Venus geht gegen 1:00 Uhr unter, Mars folgt etwa eine dreiviertel Stunde später. Am Morgenhimmel kann ab ca. 3:30 Uhr Saturn beobachtet werden. Die ISS kann bei vielen nächtlichen Überflügen, zum Teil direkt über unserer Stadt, gesehen werden.

Am Montag, den 15. Mai, geht die Sonne um 5:32 Uhr auf und um 21:11 Uhr unter. Die Tage werden immer länger, die Sonne sinkt nachts immer weniger unter den Horizont, dadurch wird auch die Zeit der Dämmerung immer länger. Astronomisch dunkel ist es nur noch zwischen 0:15 Uhr und 2:15 Uhr. Die nur noch zu 23 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 4:10 Uhr auf. Die ISS ist heute viermal zu sehen. Bereits kurz nach Mitternacht, zwischen 0:26 Uhr und 0:32 Uhr fliegt sie praktisch genau über unsere Stadt hinweg. Um 2:03 Uhr steigt sie noch einmal im Westen auf 28° Grad Höhe auf, wo sie dann um 2:05 Uhr im Erdschatten verschwindet. Ein weiterer schöner Überflug in maximal 33° Grad Höhe über dem Südhorizont findet zwischen 22:00 Uhr und 22:10 Uhr statt. Und zwischen 23:37 Uhr und 23:45 Uhr fliegt sie noch einmal sehr hoch (82° Grad) über unsere Stadt hinweg.

Am Dienstag, den 16. Mai, geht die nur noch zu 14 Prozent beleuchtete Mondsichel um 4:22 Uhr auf, er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nahe am Rand. Heute ist die ISS nur zweimal zu sehen: zwischen 1:14 Uhr und 1:17 Uhr steigt sie im Westen auf 74° Grad Höhe auf, bevor sie im Erdschatten verschwindet. Am Abend kann sie zwischen 22:49 Uhr und 22:56 Uhr bei einem Überflug in maximal 70° Grad Höhe beobachtet werden. In der Nacht zum 17. Mai zieht Kleinplanet (20)Massalia dicht am Sternhaufen M 21 vorbei.

Am Mittwoch, den 17. Mai, heute besteht wohl letztmalig vor Neumond die Chance, tief im Osten die um 4:35 Uhr aufgehende Mondsichel zu sehen, sie ist nur noch zu 7 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt bereits zwischen 0:25 Uhr und 0:31 Uhr ein weiteres Mal hoch über unsere Stadt hinweg, um 2:02 Uhr ist sie erneut ganz kurz im Westen zu sehen. Am Abend fliegt sie zwischen 22:00 Uhr und 22:09 Uhr in 56° Grad Höhe über den Himmel hinweg, zwischen 23:36 Uhr und 23:43 Uhr fliegt sie noch einmal über Bad Lippspringe hinweg, um 23:40:52 Uhr befindet sie sich exakt senkrecht über unseren Köpfen.

Am Donnerstag, den 18. Mai, Christi Himmelfahrt, ist die ISS einmal bereits zwischen 1:14 Uhr und 1:16 Uhr kurz im Westen zu sehen. Zwischen 22:48 Uhr und 22:56 Uhr fliegt sie ein weiteres Mal fast genau (87° Grad Höhe) über Bad Lippspringe hinweg.

Am Freitag, den 19. Mai, erreicht der Mond exakt um 17:53 Uhr seine Neumondposition. Die ISS fliegt zwischen 0:25 Uhr und 0:30 Uhr von West nach Süd und erreicht dabei eine Höhe von maximal 67° Grad über dem Horizont. Am Abend fliegt sie in maximal 80° Grad Höhe zwischen 22:00 Uhr und 22:08 Uhr über unseren Himmel hinweg, und zwischen 23:36 Uhr und 23:43 Uhr kommt sie noch einmal, wieder in maximal 80° Grad Höhe, vorbei geflogen.

Am Samstag, den 20. Mai, ist die schmale Mondsichel (nur 2 Prozent beleuchtet) gegen 22:00 Uhr vielleicht erstmalig nach Neumond in nur 5° Grad Höhe im Nordwesten wieder zu sehen. Sie geht gegen 22:50 Uhr unter. Die ISS ist einmal um 1:14 Uhr kurz im Westen zu sehen. Am Abend fliegt sie dann zwischen 22:48 Uhr und 22:55 Uhr in maximal 88° Grad Höhe ein weiteres Mal fast genau über unsere Stadt hinweg.

Am Sonntag, den 21. Mai, ist die Mondsichel am Abend schon zu 14 Prozent beleuchtet und geht erst um Mitternacht unter. Bereits um 21:48 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung eines 6,5mag schwachen Sternleins, die jedoch wahrscheinlich in der noch hellen Dämmerung nicht zu sehen sein wird. Die ISS ist bereits zwischen 0:25 Uhr und 0:28 Uhr im Südwesten zu sehen, am Abend fliegt sie dann exakt um 22:02:43 Uhr über unsere Stadt hinweg, ca. 4 Minuten vorher steigt sie exakt im Westen auf und ca. 4 Minuten später verschwindet sie exakt im Osten.zwischen 23:36 Uhr und 23:41 Uhr erreicht sie beim nächsten Überflug noch einmal eine Höhe von ca. 55° Grad über dem Horizont.

Sonntag, 29. Januar 2023

30. Januar - 5. Februar 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond. Das helle Licht des Mondes überstrahlt natürlich viele schwächer leuchtende Sterne und macht auch die Beobachtung des Kometen C/2020 E3 ZTF schwieriger. Der Komet zieht in dieser Woche im Norden vom Polarstern weg immer weiter in den Zenit hinein und steht am 5. Februar nicht weit entfernt vom hellen Stern Capella im Fuhrmann. Von den hellen Planeten ist am Abend bis gut 19 Uhr die Venus tief im Westen zu sehen, Jupiter leuchtet noch bis gegen 22 Uhr ebenfalls im Westen, Mars steht zum Beginn des Abends in südlicher Richtung und geht dann nach 4:00 Uhr unter, Merkur beendet seine Morgensichtbarkeit und wird von der immer früher aufgehenden Sonne wieder verschluckt. Die ISS kann in den ersten Tagen dieser Woche noch bei abendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 30. Januar, geht die Sonne um 8:08 Uhr auf und um 17:09 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also schon etwas länger als neun Stunden. Der Mond erreicht seine größte Höhe um 19:59 Uhr, er steht dann im sogenannten "goldenen Tor" der Ekliptik zwischen den Plejaden und den Hyaden in der Nähe des Mars. Um 17:50 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Europa vor der Planetenscheibe (bis 20:24 Uhr), Europas Schatten fällt ab 20:07 Uhr auf den Planeten. Der veränderliche Stern Algol steht um 20:20 Uhr im Helligkeitsminimum. Die ISS fliegt zwischen 18:31 Uhr und 18:38 Uhr in maximal 58° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 20:07 Uhr steigt sie noch einmal im Westen kurz auf, um jedoch schon nach zwei Minuten in der Nähe des Jupiters in 16° Grad Höhe im Erdschatten wieder zu verschwinden. Kleinplanet (261)Prymno steht heute in Opposition zur Sonne und ist dann 11,7mag hell.

Am Dienstag, den 31. Januar, endet um 18:11 Uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Ganymed.  Zwischen 17:42 Uhr und 17:50 Uhr fliegt die ISS mit maximal 73° Grad Höhe noch einmal hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Zwischen 19:18 Uhr und 19:23 Uhr ist sie noch einmal in nur noch maximal 25° Grad Höhe im Südwesten zu sehen. Der Mond entfernt sich schon wieder vom Mars, er ist zu circa 80 Prozent beleuchtet.

Am Mittwoch, den 1. Februar, kann ab ca. 3:30 Uhr bis zum Monduntergang der "goldene Henkel" beim Mond beobachtet werden. Am Abend ist der Mond zu ca. 86 Prozent beleuchtet. Zwischen 18:30 Uhr und 18:37 Uhr fliegt die ISS mit maximal 35° Grad Höhe noch einmal über unseren Abendhimmel hinweg. Kleinplanet (20)Massalia (12,0mag) zieht heute gegen 6:00 Uhr in nur 4' Bogenminuten Abstand am Kugelsternhaufen NGC6235 (10,2mag) vorbei.

Am Donnerstag, den 2. Februar, bedeckt der Mond um 18:45 Uhr an seinem nördlichen Rand ein 6.6mag schwach leuchtendes Sternchen (SAO78700). Der Mond ist zu 92 Prozent beleuchtet. Zwischen 19:19 Uhr und 19:24 Uhr ist die ISS noch einmal in nur noch maximal 13° Grad Höhe tief im Südwesten zu sehen.

Am Freitag, den 3. Februar, steht der bereits zu 96 Prozent beleuchtete (fast) volle Mond am Abend nur gut 2° Grad vom Stern Pollux in den Zwillingen entfernt. Um 19:24 Uhr bedeckt er den Stern 76 Gem (5,4mag). Zwischen 18:30 Uhr und 18:36 Uhr fliegt die ISS mit maximal 19° Grad Höhe ein letztes Mal in dieser Abendsichtbarkeitsperiode über unseren Abendhimmel hinweg. Um 20:01 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Jupiterplanetenscheibe, ab 21:06 Uhr fällt Ios Schatten auf den Planeten.

Am Samstag, den 4. Februar, geht Kleinplanet (4)Vesta (8,3mag) nur 7' Bogenminuten nördlich am Stern 30 Piscium (4,7mag) vorüber. Um 20:24 Uhr endet eine Verfinsterung von Jupitermond Io. Der Mond zeigt maximale Libration in Breite, so dass sein Südpol sichtbar wird.

Am Sonntag, den 5. Februar, erreicht der Mond exakt um 19:29 Uhr seine Vollmondposition. Bereits um 17:47 Uhr endet ein Schattendurchgang von Jupitermond Io auf der Planetenscheibe.

Sonntag, 14. November 2021

15. - 21. November 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, unser heller Trabant leuchtet also so ziemlich jede Nacht durchgängig vom Himmel. Von den hellen Planeten kann die Venus am Abend direkt nach Sonnenuntergang tief im Südwesten gefunden werden, sie verschwindet gegen 18:30 Uhr am Horizont. Saturn ist am Abend bis gegen 21:00 Uhr ebenfalls im Südwesten zu sehen und Jupiter leuchtet bis knapp vor 23:00 Uhr. Die Fernglas-Planeten Uranus (ganze Nacht) und Neptun (bis ca. 1:15 Uhr) können ebenfalls beobachtet werden. Die ISS beginnt in dieser Woche wieder eine Periode mit Überflügen am Abend.

Am Montag, den 15. November, geht die Sonne um 7:44 Uhr auf und um 16:34 Uhr unter, der helle Tag dauert also keine neun Stunden mehr. Mittags steigt sie gerade mal noch 20° Grad hoch über den Horizont. Der Mond bedeckt in der Frühe um 1:31 Uhr ein 6,9mag schwaches Sternchen.  Am Abend ist er zu 88 Prozent beleuchtet. Er geht um 15:31 Uhr auf und erst am nächsten Morgen gegen 3:00 Uhr unter. Bei Jupiter sind zunächst nur die beiden Monde Europa und Ganymed zu sehen. Io wird bis 19:50 Uhr verfinstert und Kallisto bis 20:54 Uhr, dann stehen alle vier galiläischen Monde auf der gleichen östlichen Seite, links vom Jupiter. Auf der anderen Seite von Jupiter befindet sich der Stern 45 Cap, der auf den ersten Blick fast wie ein Jupitermond erscheinen wird.

Am Dienstag, den 16. November, geht der zu 94 Prozent beleuchtet6e Mond gegen 16 Uhr auf. Bei Jupiter endet um 17:12 Uhr ein Schattenwurf von Io auf die Planetenscheibe, um 18:14 Uhr endet ein Durchgang von Ganymed vor der Planetenscheibe, er wird dann wieder sichtbar. Sein Schatten fällt ab 20:06 Uhr auf den Planeten.

Am Mittwoch, den 17. November, erreicht der Sternschnuppenstrom der Leoniden sein Maximum, wegen des vollen Mondes werden jedoch nicht viele Sternschnuppen zu sehen sein. Um 18:26 Uhr beginnt bei Jupiter eine Bedeckung von Mond Europa. Und gegen Mitternacht geht Kleinplanet (20)Massalia (10,3mag) in nur 5' Bogenminuten Abstand am Stern pi Cancri (5,6mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 18. November, geht der praktisch volle Mond um 16:13 Uhr auf und leuchtet die ganze Nacht. Bei Jupiter findet man heute zwei Monde rechts, zwei Monde links.

Am Freitag, den 19. November, geht um 7:48 Uhr der volle Mond im Nordwesten unter. Seine exakte Vollmondposition erreicht er um 9:58 Uhr, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Es kommt sogar zu einer partiellen Mondfinsternis, diese kann jedoch bei uns nicht beobachtet werden, da müsste man jetzt schon nach Amerika reisen. Um 16:32 Uhr geht der Mond wieder auf und erreicht bald nach Mitternacht mit 59° Grad seine größte Höhe über dem Horizont. Um 18:10 Uhr endet ein Schattenwurf von Jupitermond Europa auf die Planetenscheibe. Um 18:47 Uhr kann die ISS erstmalig wieder kurz am Abend, tief im Süden unterhalb von Saturn und Jupiter gesichtet werden.

Am Samstag, den 20. November, geht der immer noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 16:57 Uhr auf. Zwischen 18:04 Uhr und 18:07 Uhr kann die ISS tief im Süden in maximal 13° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Sonntag, den 21. November, geht der zu 95 Prozent beleuchtete Mond um 17:30 Uhr auf. Um 21:01 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe Jupiters. Zwischen 18:57 Uhr und exakt 19:00 Uhr kann die ISS kurz im Südwesten, oberhalb von Saturn gesehen werden, bevor sie oberhalb von Jupiter im Erdschatten verschwindet.