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Donnerstag, 14. November 2024

Anfang November 2024: Viele verschiedene Kleinplaneten und ein paar kleine Überraschungen.

Anfang November gab es zum Glück noch ein paar Abende, in denen es wenige Stunden klaren Himmel gab, bevor dann meist der Hochnebel zuschlug. Ich habe in dieser Zeit verschiedene Kleinplaneten beobachtet. Einige konnte ich an verschiedenen Tagen beobachten, so dass sich ihre Bewegung am Sternenhimmel gut verfolgen lässt. 

Die Bilder sind jetzt nicht chronologisch geordnet, sondern nach den Nummern der Kleinplaneten. Diese Zahlen vor den eigentlichen Namen geben die Reihenfolge der Entdeckungen an. (1) Ceres war der erste entdeckte Kleinplanet, (2)Pallas der zweite usw.

 (10) Hygiea

(10)Hygiea am 3. November 2024 um 20:46 Uhr

Und hier gleich als Beweis, dass meine obige Markierung korrekt ist:

Hygiea am 5. November 2024 (Bildmitte)

Schaut man sich das Bild vom 5.11. etwas genauer an, stellt man fest, dass insbesondere die helleren Sternchen kleine "Fähnchen" haben. Da muss ich wohl irgendwie während des Belichtens das Gerät angestoßen haben. Aber zum Glück kommt es hier auf solche Schönheitsfehler ja nicht drauf an. Hygiea befindet sich zur Zeit im Sternbild Fische. Hygiea konnte ich übrigens schon am 20. Januar 2021 mit einer ganz normalen DSLR fotografieren und identifizieren.

(11) Parthenope

(11) Parthenope am 5. November

 (11) Parthenope konnte ich leider nur einmal fotografieren, aber es ist immerhin mein erstes Foto von diesem Kleinplaneten. Die ersten zehn hatte ich ja schon zusammen, nun schließt sich hoffentlich bald auch die nächste "Zehnergruppe" der Kleinplaneten.. Am 5. November stand sie um 22:57 Uhr im Sternbild Stier. Die Helligekit beträgt 9,8mag. Am Mittwoch, den 13. November steht Parthenope in Opposition zur Sonne und kann dann vielleicht noch ein wenig heller sein.


(13) Egeria

(13) Egeria am 5. November

 (13) Egeria befindet sich im Sternbild Fuhrmann mitten in einer sehr sternenreichen Gegend und hat eine Helligkeit von 10,5mag. So ist er zum Glück auch in diesem Sternengetümmel auf Grund seiner Helligkeit schnell zu identifizieren. Leider ist mir hier nur ein Bild gelungen. Doch immerhin ist auch dieses Bild mein erstes Photo von Egeria überhaupt.

(19)Fortuna

(19)Fortuna am 3. November um 20:41 Uhr

(19)Fortuna am 5. November um 21:53 Uhr

(19)Fortuna bewegt sich im Sternbild Fische ungefähr in Richtung des hellen Sterns Revati (5,2mag), wissenschaftlich Zeta Psc genannt. Ein Doppelstern aus zwei Komponenten (5,2/6,3mag) in einem Abstand von knapp 23'' Bogensekunden, was natürlich mit meinem kleinen Vespera nicht aufzulösen ist. Auch hier ist das Foto vom 5.November leicht "verwackelt" Vielleicht habe ich an diesem Tag das Vespera nicht stabil genug aufgestellt.

(20) Massalia

(20)Massalia am 3. November um 20:46 Uhr

(20)Massalia am 5.11. um 21:27 Uhr

Beide Bilder zeigen in etwa den gleichen Ausschnitt am Himmel. Im ersten Bild vom 3.11. steht (20)Massalia noch ganz links am Rand, am 5.11. ist der Kleinplanet in die Mitte des Bildausschnitts gewandert. (20) Massalia befindet sich zur Zeit im Sternbild Fische und hat eine Helligkeit von 10,3mag. Ob der "Doppelstern", den Massalia auf seiner Bahn am 4.11.gegen 11 Uhr überquert haben muss, ein echter Doppelstern ist, oder nur zwei zufällig nebeneinander erscheinende Sterne sind, konnte ich leider noch nicht ermitteln.


(33) Polyhymnia

(33)Polyhymnia am 3. November um 23:26 Uhr

(33)Polyhymnia am 5. November um 23:01 Uhr

 (33) Polyhymnia befindet sich gerade im Sternbild Widder. Sie hat eine Helligkeit von 11,0mag. Wer mehr über diesen Asteroiden erfahren will, sollte statt des deutschsprachigen Wikipediaeintrags mal in den englischsprachigen schauen, dort ist der zugehörige Eintrag viel länger und hat auch viele Verweise auf weitere wissenschaftliche Arbeiten zu diesem interessanten Kleinplaneten. Dies gilt übrigens auch für andere Kleinplaneten, es lohnt sich sicherlich öfters auch die englischsprachigen Wikipedia-Seiten zu durchstöbern.

(39)Laetitia

(39)Laetitia am 3. November um 21:01 Uhr

Von (39) Laetitia habe ich leider nur ein Bild. Laetitia steht relativ tief über dem Horizont im Sternbild Walfisch (Cetus) und hat eine Helligkeit von 9,9mag. Dieses Bild habe ich - wie die meisten der anderen auch - 10 Minuten (600 Sekunden) lang belichtet. Trotz dieser kurze Belichtungszeit konnte ich auf dem Bild auch gleich drei ferne Galaxien erkennen. Daher habe ich in diesem Fall nicht das Originalbild, sondern das von "nova.astrometry.net" beschriftete Bild genommen. Die Galaxie NGC 273 ist von uns ca. 220 Millionen Lichtjahre entfernt, das Galaxienpaar NGC 274 und NGC 275 nur ca. 81 Millionen Lichtjahre.


(270)Anahita

(270)Anahita am 3. November um 22:52 Uhr

 
(270)Anahita am 5. November um 22:30 Uhr

 Im Bild vom 5. November ist der helle Stern oben rechts 27 Ari. (270)Anahita bewegt sich zur Zeit im Sternbild Widder, die Helligkeit betrug Anfang November 10,7mag, ist jetzt (14.11.) jedoch schon wieder auf unter 11mag gesunken.

(511)Davida

Hier habe ich mal keine Markierungen angebracht, sie dürfen selber suchen. Der Kleinplanet befindet sich auf beiden Bildern im Zentrum.

(511)Davida am 3. November um 23:07 Uhr

Ganz oben links in der Ecke sieht man hier auch noch eine etwas längere Leuchtspur, vermutlich von einem Flugzeug, wofür die grünliche Frabe spricht. Aber wozu könnten direkt darunter die beiden sehr schwach leuchtenden, parallelen Strichspuren gehören? Sicher nicht zum Flugzeug, dafür passt der Winkel nicht.

Davida am 5. November um 22:46 Uhr

Auch dieses Bild enthält im oberen Bereich interessante Leuchtspuren, mal mehr, mal weniger intensiv, die aber ziemlich parallel zu verlaufen scheinen. Auch dieses Bild wurde wieder zehn Minuten belichtet, das Ergebnisbild ist also die Summe aus 60 einzelnen Belichtungen von jeweils zehn Sekunden. Und schaut man sich diese Einzelbelichtungen an, kann man erkennen, das hier offensichtlich Objekte relativ langsam durch das Bildfeld fliegen. Ein Blick in das Planetariumsprogramm "Stellarium" zeigt dann recht schnell, dass sich (511)Davida zum Zeitpunkt der Aufnahmen sehr nahe an dem Bereich des Himmels aufgehalten hat, an dem die geostationären Satelliten zu finden sind. Diese Satelliten haben eine Entfernung von rund 38000km, ihre Bewegung ist also deutlich langsamer als zum Beispiel die der Starlink-Satelliten, die sich meist nur in einer Entfernung von 400 bis 600 km befinden. Die hellste Strichspur beginnt beim zehnten Einzelbild und schiebt sich dann in den folgenden 19 Bildern von oben rechts nach links. Wahrscheinlich stammt sie vom Arabsat6A, und in der Nähe (daher wohl die schächeren Spuren) waren etwa zur gleichen Zeit auch Arabsat5A, Turksat5A und EDRS-C laut Stellarium im Bildfeld. Im ersten Bild vom 3.11. könnte die "Doppelspur" von den Satelliten ARABSAT6B und Arabsat7B gekommen sein.

(511) Davida befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen im Sternbild Eridanus und hatte eine Helligkeit von 10,4mag. Auch auf dem letzten Bild sind wieder drei Galaxien zu finden: NGC 1108 (12,9mag) und NGC 1110 (16mag) sind schwer zu finden etwas rechtsoberhalb unweit von (511)Davida, nicht zu übersehen mit 10,7mag ist rechts oben in der Ecke des Bildes NGC 1084.

Für meine Kleinplanetenbeobachtungen war der Monatsanfang also wirklich eine gute Jahreszeit. Wenn ich mich nicht verzählt habe, komme ich jetzt auf insgesamt 64 beobachtete und fotografierte Kleinplaneten.


Sonntag, 10. November 2024

11. - 17. November 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

Ob wir in dieser Woche wohl weniger vernebelte Nächte haben wie zuletzt? In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht macht die Beobachtung von lichtschwachen Objekten wie Nebeln oder fernen Galaxien deutlich schwieriger. Von den hellen Planeten kann die Venus bei klarer Sicht nach Westen bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang tief am Horizont gefunden werden. Saturn steht zwischen 19:30 Uhr und 20:00 Uhr genau im Süden, Jupiter geht gegen 18 Uhr auf, er steht kurz vor der Opposition und Mars kann ab etwa 21:30 Uhr beobachtet werden. Die ISS beginnt in dieser Woche wieder eine Serie von abendlichen Überflügen.

Am Montag, den 11. November, Martinstag, geht die Sonne um 7:38 Uhr auf und um 16:39 Uhr unter, der helle Tag dauert also nur noch neun Stunden. Der Mond erreicht um 20:43 Uhr seine größte Höhe im Süden (ca. 33° Grad hoch), er ist zu 78 Prozent beleuchtet und geht erst am Dienstag um 2:38 Uhr unter. Noch bei Tageslicht kann am Nachmittag beim Mond auch der "goldene Henkel" beobachtet werden.

Am Dienstag, den 12. November, ist der Mond am Abend zu 87 Prozent beleuchtet. um 21:30 Uhr steht er ca. 41° Grad hoch. Um 18:09 Uhr bedeckt der Mond den 6,0mag hellen Stern 44 Piscium.

Am Mittwoch, den 13. November, ist der Mond am Abend zu 94 Prozent beleuchtet. um 22:22 Uhr steht er ca. 48° Grad hoch. Um 22:46 Uhr wird im oberen Teil des Mondes ein 7,2mag schwach leuchtendes Sternchen bedeckt. Klerinplanet (11) Parthenope (9.8mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 14. November, ist der Mond am Abend zu 98 Prozent beleuchtet. um 23:15 Uhr steht er ca. 55° Grad hoch. Von 20:25 Uhr bis 22:57 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Europa über den Mutterplaneten.

Am Freitag, den 15. November, erreicht der Mond exakt um 22:29 Uhr seine Vollmondposition. Um 18:29 Uhr steigt die ISS im Südwesten kurz auf und verschwindet um 18:31 Uhr in 16° Grad Höhe noch unterhalb von Saturn im Erdschatten.

Am Samstag, den 16. November, geht der Mond um 16:21 Uhr auf, er ist immer noch zu 99 Prozent beleuchtet und nähert sich langsam Jupiter. Zwischen 17:40 Uhr und 17:43 Uhr ist die ISS ganz flach (maximal 12° Grad Höhe) über unserem Südhorizont bei einem Überflug zu sehen. Um 21:34 Uhr endet die Bedeckung des Stern chi Tauri (5,4mag) durch den Mond, der Stern taucht in der Nähe des Mare Crisium hinter dem bereits verdunkelten Mondrand wieder auf.

Am Sonntag, den 17. November, geht der immer noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond um 17:02 Uhr auf, er ist heute schon an Jupiter vorbei gezogen, der Abstand beträgt um 18:30 Uhr circa 5° Grad. Die ISS steigt um 18:23 Uhr ganz in der Nähe der untergehenden Venus im Südwesten auf und verschwindet um 18:28 Uhr etwas östlich von Saturn in 31° Grad Höhe im Erdschatten. Der Planet Uranus steht heute in Opposition zur Sonne. Er ist ca. 5,95mag hell und steht im Sternbild Stier an dessen westlichen Rand. Ab 23:14 Uhr (bis Mo 1:26 Uhr) wandert der Schatten von Jupitermond Io über seinen Mutterplaneten. Heute erreicht auch der Sternschnuppenstrom der Leoniden seinen Höhepunkt, wegen des immer noch recht vollen Mondes werden jedoch nur wenige Sternschnuppen zu sehen sein.

Sonntag, 3. November 2024

4. - 10. November 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder zu. Von den hellen Planeten kann vielleicht am Abend nach Sonnenuntergang die Venus tief im Westen gefunden werden, eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang steht sie ca. 6° Grad über dem Horizont. Saturn ist der Planet der ersten Nachthälfte, er verschwindet erst deutlich nach 1 Uhr am Westhorizont. Jupiter nähert sich seiner Opposition im Dezember, er ist ab 19 Uhr das hellste Objekt an unserem Nachthimmel (abgesehen vom Mond). Mars folgt Jupiter ab etwa 22 Uhr. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 4. November, geht die Sonne um 7:25 Uhr auf und um 16:51 Uhr unter. Das ist jeweils 12 Minuten später bzw. früher als noch vor einer Woche. Nicht nur wegen des Wegfalls der Sommerzeit werden die Tage jetzt also wirklich schnell kürzer. Die zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 17:44 Uhr unter, wird aber kaum zu sehen sein, da sie nach Sonnenuntergang sehr, sehr tief am Horizont steht, noch unterhalb der Venus. Bereits um 4:30 Uhr beginnt ein Schattendurchgang von Jupitermond Europa über die Planetenscheibe. Am Abend stehen die Saturnmonde Rhea in östlicher und Tethys in westlicher Elongation. Um kurz nach 22 Uhr (bis ca. 23:40 Uhr) fällt der Schatten von Saturnmond Titan auf den Planeten, ein solches Ereignis war von Europa in den letzten 50 Jahren nicht zu sehen. Allerdings fällt der Schatten praktisch nur auf die Südpolregion von Titan und dürfte daher selbst in größeren Amateurteleskopen (Minimum 15cm Öffnung) nur schwer zu beobachten sein. Ein weiterer Schattenwurf von Titan findet am 20. November statt, der dürfte besser zu beobachten sein.

Am Dienstag, den 5. November, steht der zu 16 Prozent beleuchtete Mond um 17:30 Uhr im Sternbild Schütze ca. 4° Grad über dem Horizont, er geht um 18:32 Uhr unter. Saturnmond Dione steht heute Abend in westlicher Elongation und Tethys in östlicher.

Am Mittwoch, den 6. November, erreicht der veränderliche Stern Algol um 0:23 Uhr ein Helligkeitsminimum. Der Mond zeigt maximale Libration in Breite, so dass sein Nordpol sichtbar ist. Er geht um 19:36 Uhr unter und ist zu 26 Prozent beleuchtet. Jupitermond Ganymed wird vom Mutterplaneten von 20:37 Uhr bis 22:35 Uhr bedeckt.Der Asteroid (886)Washingtonia (12,6mag) steht um 19 Uhr in nur 4' Bogenminuten Abstand vom Doppelstern HIP 13950.

Am Donnerstag, den 7. November, zeigt der Mond am Abend maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nah am Rand. Er geht um 20:53 Uhr unter, zuvor wird um 18:47 Uhr der 5,0mag helle Sterne 60 Sagittarii bedeckt. Um 19:33 Uhr kommt es zu einer weiteren Bedeckung eines allerdings nur 7,4mag hellen Sternchens. Und um 20:21 Uhr endet ein weiterer Schattendurchgang von Europa auf dem Jupiter.

Am Freitag, den 8. November,  kann beim Mond - noch am Taghimmel - nach Aufgang um 14 Uhr das Lunar X und ab 15 Uhr auch das Lunar V beobachtet werden.  Die Saturnmonde Tethys und Titan stehen heute Abend in westlicher Elongation Und um 21:12 Uhr zeigt Algol ein weiteres Helligkeitsminimum. An der Volkssternwarte in Paderborn gibt es heute um 19:30 Uhr einen Vortrag von Tobias Scholz zum Thema "Faszination Astrofotografie". Bereits um 4:00 Uhr in der Frühe steht Asteroid (11)Parthenope (9,8mag) in nur 6,5' Bogenminuten Abstand vom Stern 4 Tau (5,1mag)

Am Samstag, den 9. November, erreicht der Mond um 6:56 Uhr das Erste Viertel, steht dann jedoch bei uns tief unter dem Horizont. Am Abend ist er dann schon zu 55 Prozent beleuchtet und geht erst kurz vor Mitternacht um 23:43 Uhr unter. Um 17:15 Uhr bedeckt der Mond ein 7,5mag schwaches Sternchen. Kleinplanet (103)Hera (11,gmag) steht um 20:00 Uhr in nur 6' Bogenminuten Abstand von Stern HIP19736 (6,3mag). Bereits in der Frühe zwischen 2:52 Uhr und 5:03 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten.

Am Sonntag, den 10. November, nähert sich Abend der zu 66 Prozent beleuchtete Mond dem Planeten Saturn. Gegen 20 Uhr sind die beiden nur 4 1/2° Grad voneinander getrennt.  Um 19:57 Uhr bedeckt der Mond einen 6,7mag hellen Stern und um 22:35 Uhr einen 6,1mag hellen Stern. Von 21:20 Uhr bis 23:32 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten.

Sonntag, 12. November 2023

13. - 19. November 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Diese Woche beginnt mit dem Neumond, die Nächte lassen sich also noch gut zur Beobachtung von lichtschwachen deep-sky-Objekten nutzen. Die Venus ist weiterhin strahlender Morgenstern, sie geht kurz nach 3:30 Uhr im Osten auf. Abends um 18 Uhr steht Saturn ungefähr im Süden, er geht nach 23 Uhr im Südwesten unter, Jupiter steht um 18 Uhr im Osten, steigt dann bis 23 Uhr auf über 50° Grad Höhe im Süden auf und geht gegen 6:00 Uhr im Westen unter. Auch der Fernglasplanet Uranus erreicht diese Woche seine Oppositionsstellung und ist die ganze Nacht über zu sehen. Die ISS ist zum Ende der Woche wieder bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 13. November, ist um 7:40 Uhr Sonnenaufgang und um 16:40 Uhr Sonnenuntergang. Der helle Tag ist also nur noch neun Stunden lang. Der Mond erreicht um 10:27 Uhr seine exakte Neumondposition. Planet Uranus steht heute in Opposition zur Sonne. Er leuchtet 5,9mag hell und sollte mit einem Fernglas zu finden sein. Kleinplanet (11)Parthenope (11,6mag) steht heute nur 4' Bogenminuten entfernt vom Doppelstern nü Sgr, Ain al Rami.

Am Dienstag, den 14. November, wandert ab 1:05 Uhr Jupitermond Io vor der Planetenscheibe entlang (bis 3:13 Uhr), Ios Schatten fällt von 1:21 Uhr bis 3:32 Uhr auf den Planeten. Am Abend fällt der Schatten von Jupitermond Europa von 18:09 Uhr bis 20:28 Uhr auf den Planeten. Um 22:22 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io. Bei Saturn steht am Abend Mond Titan in östlicher Elongation.

Am Mittwoch, den 15. November,  wandert ab 19:31 Uhr erneut Jupitermond Io vor der Planetenscheibe entlang (bis 21:39 Uhr), Ios Schatten fällt von 19:50 Uhr bis 22:00 Uhr auf den Planeten. Bei Saturn stehen die Monde Dione und Tethys gegen 22 Uhr in westlicher Elongation.

Am Donnerstag, den 16. November, kommt es am Morgen zu einer engen Begegnung der Kometen 62P/Tsuchinshan und 29P/Schwassmann-Wachmann ganz in der Nähe des Sternhaufen M44, Praesepe, im Sternbild Krebs. Am Abend kann erstmalig nach Neumond der Mond wieder gesichtet werden. Seine Sichel ist zu 13 Prozent beleuchtet, er steht tief im Sternbild Schütze und geht um 18:14 Uhr unter. Jupitermond Io wird von 16:48 Uhr bis 19:17 Uhr vom Planeten selbst bedeckt bzw. anschliessend verfinstert. Kleinplanet (95)Arethusa (11,7mag) steht heute gegen 22:00 Uhr nur 2' Bogenminuten entfernt vom Stern HIP21436 (7,6mag)

Am Freitag, den 17. November, ist der Mond bereits zu 22 Prozent beleuchtet und geht um 19:26 Uhr unter. Um 18:13 Uhr bedeckt er an seinem oberen dunklen Rand den Stern SAO 188079 / HIP 95408 (6,0mag). Außerdem steht das Mare Crisium nahe zum Rand des Mondes, er zeigt also maximale Libration in Länge.Von 21:45 Uhr bis 22:56 Uhr zeiht Jupitermond Ganymed vor der Planetenscheibe entlang, Ganymeds Schatten fällt von 23:05 Uhr bis 0:45 Uhr auf den Planeten. In diese Nacht fällt auch das Maximum des Sternschnuppenstroms der Leoniden, je nach Berechnung heute zwischen 23 Uhr oder am 18.11. gegen 6:00 Uhr. Es sind jedoch keine herausragenden Fallraten zu erwarten.

Am Samstag, den 18. November, geht der Mond um 20:50 Uhr unter. Er steht im Sternbild Steinbock und ist zu ca. 32 Prozent beleuchtet. Heute zeigt er auch maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol sehen können. Die ISS kann erstmalig wieder am Abend gesehen werden, um 18:47 Uhr steigt sie im Südwesten kurz auf, verschwindet jedoch schon nach drei Minuten im Süden wieder im Erdschatten.

Am Sonntag, den 19. November, nähert sich der Mond allmählich dem Planeten Saturn. Um 18:46 Uhr bedeckt er das nur 7,2mag schwach leuchtende Sternchen SAO 190337. Er geht um 22:19 Uhr unter und ist zu 42 Prozent beleuchtet. Vorher kann zwischen 17:57 Uhr und 18:03 Uhr die ISS bei einem Überflug tief im Süden in maximal 20° Grad Höhe, unterhalb von Mond und Saturn bei einem Überflug beobachtet werden.

Sonntag, 4. Juni 2023

5. - 11. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Die Nächte sind kurz, die Sonne sinkt im Norden nur noch 15° Grad unter den Horizont, da bleibt es die ganze Nacht über ein wenig dämmerig. Der Mond nimmt diese Woche ab und zieht sich langsam vom Nachthimmel zurück. Von den hellen Planeten bleibt die Venus strahlender Abendstern, steht aber nach Sonnenuntergang nicht mehr so hoch wie noch vor wenigen Wochen. Die Venus nähert sich von Tag zu Tag ein kleines Stück dem Mars. Beide Planeten gehen noch vor 1 Uhr im Nordwesten unter. Gegen 2:00 Uhr geht Saturn im Südosten auf. Ab ca. 3:30 Uhr kann in der Morgendämmerung auch wieder Jupiter im Osten gefunden werden. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 5. Juni, geht die Sonne um 5:09 Uhr auf und um 21:38 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt bei uns 16 1/2 Stunden lang. Bis zum Sommeranfang wird er nur noch wenige Minuten länger. Der zu 96 Prozent beleuchtete noch fast volle Mond steht mitten im Sternbild Schütze und geht erst um Mitternacht auf. Kleinplanet (20)Massalia,(10,3mag) nähert sich heute Nacht dem Stern HIP87099 bis auf 2 'Bogenminuten Abstand. Massalia steht am 16. Juni in Opposition zur Sonne.

Am Dienstag, den 6. Juni, geht der Mond bald nach 6:00 Uhr am Morgen unter und erst nach Mitternacht, also am Mittwoch wieder auf. Kleinplanet (11)Parthenope (9,3mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Mittwoch, den 7. Juni, geht der zu 89 Prozent beleuchtete Mond um 0:49 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir diesmal auch auf seinen Nordpol schauen können.

Am Donnerstag, den 8. Juni, Fronleichnam, geht der Mond im Sternbild Steinbock um 1:23 Uhr auf. Um 2:17 Uhr endet eine Sternbedeckung, der 6,4mag helle Stern SAO189801 taucht am dunklen Mondrand wieder auf. Der Mond steht dann jedoch nur 5° Grad hoch über dem mathematischen Horizont. Um 3:00 Uhr steht Kleinplanet (88)Thisbe (12mag) in nur 5,5' Bogenminuten Abstand zum Stern 9 Psc.

Am Freitag, den 9. Juni, geht der zu 70 Prozent beleuchtete Mond im Sternbild Steinbock um 1:47 Uhr auf. Bei Saturn steht heute früh sein hellster Mond, Titan in östlicher Elongation.

Am Samstag, den 10. Juni, geht der Mond um 2:04 Uhr unterhalb von Saturn auf. Am Abend erreicht er exakt um 21:31 Uhr das Letzte Viertel, dann steht er bei uns jedoch noch deutlich unter dem Horizont.

Am Sonntag, den 11. Juni, ist um 2:18 Uhr Mondaufgang, er ist dann noch zu 48 Prozent beleuchtet. Im dunklen Teil beginnt jetzt wieder das Erdlicht zu schimmern. Sollten sie in der Frühe Jupiter finden, stehen alle vier galiläischen Monde auf der gleichen östlichen (linken) Seite.