Freitag, 7. November 2025

5. November 2025: Einiges los am Himmel, Sonne, Vollmond, Kometen, Sternhaufen und mehr...

 Am Mittwoch, den 5. November war es wunderschön klar am Himmel geworden. Das musste natürlich ausgenutzt werden.

Doch zuerst ein Blick auf die Sonne:

Die Sonne am 5.11.25 um 11:39 Uhr MEZ

Die Flecken am rechten Rand der Sonne (AR4267) sind inzwischen verschwunden, Die Fleckengruppe in der Mitte, die am 3.11, neu auf der Sonne erschien (AR4273) hat sich nicht weiter entwickelt, dafür lassen sich von den Flecken am linken Rand viele Details erkennen. Besonders die Gruppe (AR4274) zeichnet sich durch viele einzelne Flecken aus. Sie ist auch verantwortlich für gleich eine ganze Reihe von X-Flares, die auch mit CMEs verbunden sind. Noch steht die Gruppe jedoch zuweit links auf der Sonne, so dass wir auf der Erde von diesen CMEs nur gestreift werden. Mal sehen, ob diesen "Sonnenfeuer" noch anhält, wenn die Gruppe zentrler in die Sonne hinein rotiert.

Thema in den Nachrichten war besonders der Mond. Erreichte der volle Mond in dieser Woche doch auch den nächsten Punkt an der Erde, so dass wieder oftmals vom "Supermond" die Rede war. Es war aber auch wirklich der Mondaufgang draußen ein besonders schönes Bild, das sogar meine Frau begeisterte.

Der Mond am 5.11.2025 um 19:53 Uhr MEZ 

Schaut man genau hin, kann man erkennen, dass der Mond an seinem rechten Rand schon wieder abgenommen hat. Am 3. November sah es nochj etwas  anders aus, da konnte man links gut einzelne Krater erkennen, weil dort die Schatten noch groß waren, weil wir eben noch kurz vor Vollmond standen. Damnals war der Mond nur zu 95 Prozent beleuchtet. Heute war Vollmond um 14:19 Uhr, das Bild entstand also keine 5 Stunden nach der exakten Vollmondposition.

In solchen Voillmondnächten ist es nicht einfach, lichtschwache Objekte zu fotografieren. Deshalb habe ich einmal einen interessanten, hellen "Doppelsternhaufen" ausgewählt:

Der "Doppelsternhaufen" h und chi im Perseus am 5.11.25 um 18:18 Uhr

 Dieses Bild brauchte nur zehn Minuten belichtet zu werden. Später habe ich den Doppelsternhaufen noch einmal mit einem Dualbandfilter fotografiert. Ich hatte auf einem anderen Foto (das jedoch länger als 17 Stunden belichtet wurde), um den Doppelsternhaufen herum, mit einigem Abstand, rötliche Wasserstoffwolken gesehen. Mein Dualbandfilterbild habe ich 75 Minuten belichtet, Wasserstoffwolken konnte ich jedoch nicht erkennen. Dazu bräuchte es wohl wirklich eine wesentlich längere Belichtungszeit und vielleicht auch eine bessere technische Ausrüstung und wohl auch einen klaren Himmel ohne Mond.

Ich habe auch wieder nach Kometen Ausschau gehalten:

Komet C/2025 T1 ATLAS am 5.11.25 um 18:28 Uhr


 Dieser typisch grün leuchtende Komet C/2025 T1 ATLAS ist in den zehn Minuten Belichtungszeit schon wieder ein ganzes Stück gewandert. Ein Schweif läßt sich in meinen Bildern nicht erkennen. Seine größte Annäherung an die Erde wird er am 14. November haben, die größte Annäherung an die Sonne am 2. Dezember. Mit dieser Helligkeit (vielleicht 10mag) hatte bei diesem Kometen ursprünglich niemand gerechnet.

Komet C/2025 R2 SWAN

 Komet C/2025 R2 SWAN war auch schon recht tief, konnte aber noch gut abgelichtet werden. Dieses Bild wurde 15 Minuten belichtet, deutlich ist wieder die Strichspur des hellen Kometenkerns zu sehen.  Am 2. November soll der Kern dieses Kometen in zwei Teile zerbrochen sein, dies lässt sich mit meiner kleinen Optik leider nicht beobachten.

Schließlich habe ich auch noch nach C/2025 R1 Atlas Ausschau gehalten, diesen Kometen konnte ich jedoch nicht abbilden. Auch Softwareprogramme wie ASTAP haben mir da leider nicht weiter geholfen. An der Stelle, wo der Komet von den Koordinaten her sein sollte, blieb es dunkel - und auch in der Umgebung davon war nichts kometenähnliches zu entdecken.

Doch auch andere Objekte waren es wieder einmal Wert, fotografiert zu werden.

Kugelsternhaufen M2 am 5.11.25 um 18:14 Uhr MEZ

 Der Kugelsternhaufen M2 im Sternbild Wassermann gehört für mich mit zu den schönsten Objekten im Messier-Katalog. Und in gewisser Weise hat ja auch dieser Katalog etwas mit Kometen zu tun. :-) Dazu müssen Sie allerdings dem letzten Link zu Wikipedia hin verfolgen.

2024 gab es im Sternbild Vulpecula (Füchslein) eine Nova. Würde man 16 Monate später von dieser Nova noch etwas feststellen können?

Am 2. August 2024 war die Nova deutlich zu erkennen. 

 Und hier ein Bild der gleichen Gegend (nicht exakt gleich ausgerichtet) vom 5. November:

Bild vom 5. November 2025: keine Nova zu erkennen.

Das hier nichts mehr zu sehen ist, ist jedoch auch kein Wunder, wenn man sich die Lichtkurve dieser Nova einmal anschaut:

Lichtkurve von Nova Vul 2024 ((c)AAVSO)

 Die Lichtkurve der AAVSO (American Association of Variable Star Observers) zeigt deutlich, wie die Helligkeit der Nova in 3 - 4 Monaten von etwas über 10mag auf 17mag herunter gegangen ist. Ich hätte ein solches Bild "ohne Nova" also eugentlich auch schon vor knapp einem Jahr machen können. 


 

 

 

 

Montag, 3. November 2025

3. November 2025: Eine Nova in der Andromedagalaxie

 Gerade eben schaute ich wieder einmal auf die Seite mit der Übersicht der Supernova von rochesterastronomy. Dort wurde als erstes (und damit hellstes Objekt) eine ganz neue Nova genannt: "AT2025abao" mit 14,6mag und vom Typ "LRN". Die Heimatgalaxie ist M31, also die bekannte Andromedagalaxie.

LRN ist die Bezeichnung für "luminious red nova", die wohl recht selten sind. Hierzu gibt es auch einen deutschsprachigen Wikipedia-Artikel.  Diese Objekte entwickeln Helligkeiten, die sich anscheinend irgendwo zwischen Nova- und Supernova-Ausbrüchen liegen.

Ich hatte von dieser Nova schon in einer Astronomie-Diskussionsliste gehört, jedoch gedacht, die wird für mich doch nicht zu sehen sein, gibt es doch in M31 soooo viele Sterne, die sich für mein kleines Gerät gar nicht von einander isolieren lassen.

Doch dann packte mich die Neugier und ich gab zuerst die exakten Koordinaten für diese Nova in "Stellarium" ein. So stellte ich fest, diese Nova ist ja weit weg vom Kern, wirklich am Rand der Galaxie. Und hatte ich nicht gerade erst selbst ein Foto der Andromedagalaxie gemacht? Würde sie da vielleicht doch zu erkennen sein.

Ein Vergleich mit den bei rochesterastronomy verlinkten Bildern und meinem zeigte dann sehr schnell: "Ja! Hurra! Auch ich habe die Nova fotografiert!" Und sie scheint sogar gegenüber den Fotos kurz nach ihrer Entdeckung noch einmal deutlich heller geworden zu sein.

Hier noch einmal ein Ausschnitt meines Bildes aus der Nacht vom 31.10. auf den 1.11., diesmal mit markierter Nova (unten rechts): 

M31 mit Nova AT2025abao

 Natürlich ist das nur wieder ein winziger Lichtpunkt in den unendlichen Weiten des Alls. Doch irgendwie immer fazinierend zu sehen, wie plötzlich ein Objekt, Millionen Lichtjahre von uns entfernt aufleuchtet. Was auch zeigt, wie groß die Andromedagalaxie mit ihren Ausläufern tatsächlich ist - und wie klasse die Technik heute funktioniert.

 

 

3. November 2025: Ein Blick auf die Sonne und auf den Mond

Am Vormittag des 3. November 2025 schien die Sonne, zwar auch immer wieder von Schleierwolken oder auch tiefern Wolken verborgen, aber es war mir trotzdem möglich ein Foto zu machen:

Die Sonne am 3.11.25 gegen 12 Uhr MEZ

 Am rechten Rand sieht man einen Fleck (AR 4267) gerade am Verschwinden, aber am linken Rand drehen auch gerade, möglicherweise sogar etwas größere, Flecken (AR 4272) wieder rein. Und in der (unteren) Mitte ist auch noch eine kleine Fleckengruppe  (AR 4273) zu sehen. Bislang nichts spektakuläres, aber noch immer ist kein fleckenfreier Tag zu erwarten. Die Sonnenfleckenrelativzahl beträgt heute laut spaceweather.com R=43. 

Die Gruppe am linken Rand könnte in den letzten Oktobertagen verantwortlich gewesen sein für  gleich drei größere CMEs, mal sehen, ob diese Aktivität anhält. Und die Gruppe in der Mitte ist gerade erst heute entstanden, gestern war von ihr laut spaceweather.com noch nichts zu sehen.

Am Abend konnte ich so gegen 18:30 Uhr sogar noch ein Bild des Mondes machen, bevor er vollständig hinter den Wolken unsichtbar wurde. Er zeigte - bedingt duch viele Schleierwolken - einen richtigen "Hof". Aber trotzdem gelang ein halbwegs brauchbares Foto, dass am Terminator auch einige Krater zeigt:

Der Mond um 18:28 Uhr am 3.11.2025

 

Sonntag, 2. November 2025

3. - 9. November 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht erhellt die ganzen Nächte in dieser Woche. Von den hellen Planeten steht Saturn gegen 21:00 Uhr genau im Süden, Jupiter geht gegen 21:30 Uhr im Osten auf. Die helle Venus kann noch ab ca. 6:15 Uhr in der Morgendämmerung gesehen werden, ihr Sichtbarkeitsfenster wird jedoch immer kleiner. Die ISS ist in dieser Woche bei Ihren Überflügen nicht sichtbar.

Am Montag, den 3. November, geht die Sonne um 7:23 Uhr auf und um 16:53 Uhr unter. Der helle Tag dauert also nur noch exakt 9 1/2 Stunden. Der Mond geht um 15:42 Uhr auf, er ist am Abend (20:00) Uhr zu 95 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (104)Klymene (12,1mag) geht bereits um Mitternacht (also 0:00 Uhr heute) in 10' Bogenminuten Abstand am Doppelstern HIP1372 (9,0mag) vorüber.

Am Dienstag, den 4. November, geht der Mond gegen 16 Uhr auf, am Abend ist er zu 99 Prozent beleuchtet, seine höchste Position am Himmel erreicht er um 23:33 Uhr mit 54° Grad Höhe über dem Horizont im Süden. Kleinplanet (27)Euterpe (11,7mag) geht in nur 2,5 Bogenminuten Abstand an Stern 31 Cap (7,1mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 5. November, steht der Mond um 14:52 Uhr exakt in seiner Vollmondposition. Dann steht er bei uns jedoch noch unter dem Horizont. Er geht um 16:17 Uhr auf. Der Mond steht heute auf seiner elliptischen Bahn um die Erde im Perigäum, ist der Erde also relativ nah. Kleinplanet (12)Victoria (9,8mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Um 4:17 Uhr (bis 6:32 Uhr) beginnt ein Schattendurchgang von Mond Io vor der Jupiterscheibe, ab 6:11 Uhr wandert auch Europas Schatten vor der Jupiterscheibe entlang, so dass dann für eine kurze Zeit die Schatten zweier Monde gleichzeitig auf dem Jupiter sichtbar sind.

Am Donnerstag, den 6. November, geht der Mond um 16:45 Uhr auf, er ist am Abend noch zu 97 Prozent beleuchtet, er steht dicht bei den Plejaden. Bereits kurz nach seinem Aufgang, um 17:19 Uhr endet die Bedeckung des 3,6mag hellen Sterns 27 Tau, so dicht am Horizont dürfte dies jedoch praktisch nicht zu beobachten sein. In der Nacht zum 7. November zieht ab etwa 22:00 Uhr Saturnmond Titan vor der Planetenscheibe vorüber.

Am Freitag, den 7. November, geht der Mond um 17:26 Uhr auf, er ist am Abend immer noch zu 92 Prozent beleuchtet. Heute erreicht Kleinplanet (487)Venetia (11,7mag) ihre Oppositionsstellung. Kleinplanet (1088)Mitaka (12,4mag) geht in nur 0,5 Bogenminuten Abstand an Stern HIP14497 (8,1mag) vorüber.

Am Samstag, den 8. November, endet um 3:19 Uhr die Bedeckung des 6,3mag hellen Sterns HIP24984 durch den Mond. Am Abend geht der Mond um 18:27 Uhr auf, er ist um 20:00 Uhr zu 85 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (104)Klymene (11,9mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Sonntag, den 9. November, Pogromgedenktag, geht der Mond um 19:45 Uhr auf, er ist zu 76 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (245)Vera (11,1mag) geht in nur 2,0 Bogenminuten Abstand an Stern  HIP15129 (8,4mag) vorüber.

Samstag, 1. November 2025

1. November 2025: Gleich zwei Sternbedeckungen durch den Mond in weniger als zehn Minuten Abstand

 Über verschiedene Beobachtungen in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November habe ich schon im vorangegangenen Posting berichtet.

Hier jetzt noch ein Bericht über ein gleich doppeltes Highlight in dieser Nacht:

Plötzlich fiel mir ein, dass es ja in dieser Nacht gleich zu zwei Sternbedeckungen durch den Mond um kurz nach Mitternacht kommen sollte. Sternbedeckungen lassen sich mit dem Vespera nicht fotografieren, durch die internen Belichtungsroutinen oder -regeln werden alle Aufnahmen von Objekte in der Nähe des Mondes automatisch verhindert. Schnell ging ich daher mit meinem Spektiv und angeflanschter Kleinbildkamera nach draußen und ohne Vorbereitungszeit machte ich schnell eine Reihe von Aufnahmen. Da ich als Belichtungszeit eine Sekunde eingestellt habe, sind Sterne zu sehen, der Mond jedoch stark überbelichtet und auch - auf Grund seiner Eigenbewegung - nicht mehr wirklich scharf.

Der Mond mit 58 Aqr (6,4mag) in der Mitte und sigma Aqr (4,8mag) rechts um 0:11 Uhr MEZ

Diese beiden Sterne sollten in der Nacht um ca. 0:12 Uhr und 0:19 Uhr vom Mond bedeckt werden. Ich hatte also gerade noch einmal Glück gehabt, dass ich 58 Aqr noch erwischt hatte.

Der Mond um 0h:12m:03s Uhr MEZ 

Die Vorhersage stimmte, jetzt ist 58 Aqr tatsächlich nicht mehr zu sehen, sondern vom dunklen Mondrand verdeckt.

Mein letztes Bild mit sigma Aqr um 0:16: 32 Uhr MEZ

Jetzt wurde es total spannend, denn der Mond sank immer tiefer und auf diesem Bild sieht man schon den Umriss eines Blattes oder Astes, hinter dem der Mond gleich verschwinden würde. 

Ein Bild von 0:17:04 Uhr MEZ

Jetzt war in der Tat nichts mehr vom Stern zu sehen, aber ich wollte doch nicht wissen, ob er von einem Blatt, sondern doch vom Mond bedeckt wird. Ich musste mein Spektiv an eine andere Position bringen, so dass kein Blatt mehr im Weg war! Es wurde hektisch, der erste Versuch mißlang, doch im zweiten Versuch klappte es wieder:

Der Mond um 0:18:56 Uhr MEZ

 Oberhalb des Mond war kein Blatt mehr zu erkennen, aber auch kein Stern. Wie lange mag der Stern nun schon verwunden gewesen sein? Den genauen Zeitpunkt habe ich nicht ermitteln können, aber die Vorausberechnung von Stellarium mit 0:19 Uhr stimmte sicherlich recht genau.

 Vielleicht sollte ich mirt für solche Highlights vorab doch einen extra Wecker stellen, so dass ich etwas mehr Vorbereitungszeit habe, dass ich schon einmal vorab ein paar Testaufnahmen machen, wie man Sterne, Mondrand und hellen Mond am besten zur Geltung bringt. Dann wären sicherlich hier schönere Aufnahmen - oder vielleicht sogar kurze Videosequenzen - möglich geworden. So war ich am Ende fast überrascht, dass doch alles wesentliche, die beiden Sterne vorher, dann erst die eine, dann die andere Bedeckung, doch tatsächlich auf den Bildern zu erkennen sind.

Astronomie ist halt manchmal wirklich ein sehr spannendes Hobby! 

 


 

31. Oktober 2025: Endlich wieder richtig klarer Himmel, Andromedagalaxie, Supernova, zwei Kometen ...

 Am letzten Tag des Monats klarte es am Abend endlich mal wieder richtig auf. Leider war ich erst um kurz vor 23 Uhr zuhause, um mit den Beobachtungen zu beginnen, aber auch die zwei/drei Stunden bis ich dann doch müde ins Bett fiel, haben sich sehr gelohnt.

Mein erster Blick galt dem Mond, bei dem "goldene Henkel" einmal mehr prima zu sehen war:

Der Mond am 31. Oktober 2025 um 23:00 Uhr MEZ

Danach ging es dann an eine längere Belichtung der Andromeda-Galaxie. Die Fehlbelichtung vom Tag zuvor musste doch unbedingt "ausgebügelt" werden:
 

M 31, Andromedagalaxie, am 1.11.25 um 1:07 Uhr MEZ

 Das Bild der Andromedagalaxie wurde netto über eine Stunde lang belichtet (68 Minuten), brutto habe ich jedoch dafür über 100 Minuten gebraucht. Wahrscheinlich wurden viele Bilder aussortiert, da M 31 sehr hoch am Himmel stand (>70° Grad) und dann eine exakte Nachführung durch die azimutale Montierung nicht mehr ganz so einfach ist, oder es müssen wohl doch noch ein paar Schleierwolken in der Luft gewesen sein, sonst hätte wahrscheinlich das Vespera nicht so viele Bilder aussortiert.

NGC 1637 mit einer Supernova

NGC 1637 ist eine Spiral-Galaxie, auf die wir senkrecht von oben heraufschauen. In dieser Galaxie ist bereits am 29. Juni 2025 eine Supernova (SN2025pht) entdeckt worden. Jetzt endlich konnte ich die Gelegenheit nutzen, um auch hier einmal nach zu schauen. Und in der Tat, die Supernova ist noch zu erkennen. Sicherlich nicht mehr so schön wie zum Zeitpunkt ihrer größten Helligkeit im Sommer, aber doch immer noch gut genug für mein kleines Teleskop. Bis zur Entdeckung von SN2025rbs im Juli war dies übrigens die hellste Supernova des Jahres. Das Bild wurde 50 Minuten belichtet.

In zwei längeren Belichtungen habe ich Ausschau gehalten nach zwei weiteren potentiellen Supernova-Entdeckungen (AT2025abet und AT2025abne), die sich im Nachhinein jedoch als etwas anderes herausgestellt haben. Wie zu erwarten war, konnte ich an den angeblichen Stellen gar nichts finden. Daher verzichte ich hier, die Bilder zu zeigen.

Dann fiel mir plötzlich ein, es sollte heute Nacht ja kurz nach Mitternacht gleich zwei Sternbedeckungen geben. Ein solches Highlight ist mir jedoch ein extra Blog-Posting wert. 

Später in der Nacht habe ich dann doch noch zwei Kometen fotografiert. Lange habe ich die Bilder nicht mehr belichtet. Bei längerer Belichtungszeit wären diese beiden Objekte sicherlich noch etwas besser zur Geltung gekommen. 

Komet C/2022 N2 PANSTARRS am 1.11.25 um 1:25 Uhr MEZ

Der Komet wurde tatsächlich schon 2022 entdeckt, hat jedoch erst im Juli diesen Jahres seine größte Annäherung an die Sonne erreicht, am 9. November wird er die engste Annäherung an unsere Erde erreichen, ist dann aber immer noch 3,9 Astronomische Einheiten von uns entfernt (Eine Astronomische Einheit entspricht der mittleren Entfernung der Erde zur Sonne). Er hat zur Zeit eine Helligkeit von ca. 14mag. Seine Bahnkurve und weitere Daten zur Helligkeit kann man auf einer holländischen Webseite gut sehen. Das Bild habe ich 300 Sekunden, also 5 Minuten belichtet.

Ein anderer Komet ist der periodische Komet 240P NEAT

Komet 240P NEAT am 1.11.25 um 1:10 Uhr MEZ

Dieser Komet befindet sich auf einer regelmäßigen Umlaufbahn um die Sonne, die durch die Gravitationseinwirkung von Jupiter bestimmt wird. Er wurde erst 2002 entdeckt, seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 7,9 Jahre. Am 19. Dezember hat er seine dichteste Annäherung an die Sonne. Er ist zur Zeit etwas heller als C/2022 N2 Panstarrs, ich schätze 13,5mag. Und er zeigt einen deutlich erkennbaren (kleinen) Schweif, deshalb brauche ich in diesem Bild für Sie wohl auch keine rote Markierung anzubringen, um ihn in der Mitte zu finden. Dieses Bild wurde 8,8 Minuten lang belichtet.

Jetzt ging es auf 2:00 Uhr zu. Am Samstag musste leider der Wecker schon wieder um 7:30 Uhr klingeln, also ging es jetzt ins Bett, es war ein toller Abend! 

 

24./ 30. Oktober 2025: Wenn es auch in den Wolkenlücken noch Wolken gibt

 Ab und an gab es in den letzten Tagen Wolkenlücken. Der Mond zeigte sich für kurze Momente und überraschenderweise konnte ich sogar mein Vespera initialisieren. Gute Aufnahmen gelangen mir jedoch nicht. Denn oftmals gab es zwar bodennah größere Wolkenlücken, doch in höheren Schichten zogen dann trotzdem immer wieder Schleierwolken durch. Trotzdem habe ich es nicht lassen können.

V 1331 Cygnus, eine halbe Stunde belichtet

 Bei einem anderen Sternfreund hatte ich ein Foto von V 1331 Cyg gesehen, dass mich sofort faszinierte. Eine kleine Beschreibung, um was für einen Stern es sich handelt, findet man zum Beispiel auch auf der Webseite von deepskycorner. Dort kann man gut erkennen, daß der Stern von einem recht runden Staubgürtel umschlossen ist.

Mit meinem Gerät war dieses Objekt so jedoch auf keinen Fall zu erkennen. Zum einen ist der geringe Abstand zwischen Stern und Staubring wohl technisch bei mir gar nicht aufzulösen, zum anderen waren die Bedingungen am Himmel aber auch alles andere als geeignet. Durch die Schleierwolken wirkten viele Sterne irgendwie "aufgedunsen". Schade.

Den Kometen konnte ich in dieser Woche auch nicht mehr erreichen. Gerade in Richtung Westen stehen auf den Nachbargrundstücken hohe Bäume, so dass dort praktisch nichts mehr zu machen war. 

Auch am 30. Oktober war es nicht besser. Hier einmal ein Bild der Andromedagalaxie. Auch hier kann man zum einen etwas aufgedunsene Sterne erkennen, aber insbesondere der helle Kern der Galaxie ließ sich gar nicht mehr vernünftig stacken. 

M 31, Andromeda-Galaxie am 30.10.2015 gegen 20:30 Uhr

Warum ich die Bilder hier trotzdem zeige? Vielleicht weil ich einfach nur meinen Frust abarbeiten will, aber vielleicht zeigt es auch, nicht jedes Astrofoto gelingt automatisch. Technik kann uns zwar sehr gut unterstützen, doch wenn das Wetter nicht stimmt, der Himmel nicht will, dann stößt man doch an seine Grenzen.

Hier noch zwei Bilder des Mondes im Spektiv aus den letzten Tagen:
 
Mond am 24. Oktober 2025 um 19:24 Uhr MESZ
 
Der Mond am 30. Oktober um 21:34 Uhr MEZ

Deutlich kann man erkennen, dass der Mond am 30. Oktober hinter den Schleierwolken keine oder nur ganz wenige Details zeigte. Und im Laufe des Abends zogen die Wolken immer weiter zu. Schade!

Trotzdem hat mein Vespera unentwegt weiter fotografiert. Ich war selbst überrascht:

Kleinplanet (433)Eros am 28.10.25 um 21:16 Uhr

 Kleinplanet (433)Eros zieht im November in einer großen Schleife um die Andromedagalaxie herum. 

NGC 7331 am 30.10.25 um 23:19 MEZ

Die Galaxie NGC 7331 hatte ich vor einiger Zeit schon einmal abgelichtet. Heute war die Supernova SN2025rbs jedoch nicht mehr richtig zu erkennen.

Sonntag, 26. Oktober 2025

27. Oktober - 2. November 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond von Tag zu Tag zu. Erreicht er zu Beginn der Woche nur niedrige Höhen ändert sich dies zum Ende der Woche deutlich. Von den hellen Planeten steht Saturn am Abend gegen 21:30 Uhr im Süden, er geht um ca. 3:00 Uhr im Westen unter. Jupiter geht gegen 21:45 Uhr im Osten auf, die Venus leuchtet ab ca. 6:00 Uhr ebenfalls im Osten als Morgenstern, erreicht jedoch bis zum Sonnenaufgang nur noch eine Höhe von ca. 13° Grad über dem Horizont. Die Internationale Raumstation (ISS) kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden. 

Der Komet C/2025 A6 (Lemmon) kann gegen 18:30 Uhr zu Beginn der Woche im Westen in ca. 20° Grad Höhe gefunden werden. Im Laufe der Woche steht er von Tag zu Tag um diese Uhrzeit ca. ein Grad niedriger und auch jeweils ein kleines Stück weiter südwestlich im Sternbild Schlange. Er hat eine Helligkeit von ca. 4 mag und sollte bei klarer Sicht zum Horizont mit bloßem Auge sichtbar sein können. Gegen Ende der Woche kann mit ausreichend großem Equipment auch der die Erdbahn kreuzende Asteroid (164206) 2004 FN18 am Abendhimmel beobachtet werden.

 Am Montag, den 27. Oktober, geht die Sonne um 7:10 Uhr auf und um 17:06 Uhr unter. Der helle Tag dauert also keine zehn Stunden mehr. Der zu 32 Prozent beleuchtete Mond geht kurz nach 20:00 Uhr unter. Er steht heute maximal 9,7° Grad hoch über dem Horizont. Zwischen 5:25 Uhr und 5:31 Uhr fliegt die ISS in maximal 85° Grad Höhe über unseren morgendlichen Himmel hinweg.

Am Dienstag, den 28. Oktober, geht der zu 41 Prozent beleuchtete Mond um 21:26 Uhr unter. Zwischen 6:13 Uhr und 6:20 Uhr fliegt die ISS in maximal 50° Grad Höhe über unseren morgendlichen Himmel hinweg.

Am Mittwoch, den 29. Oktober, erreicht der Mond exakt um 17:21 Uhr das Erste Viertel, er steht dann nur 13° Grad hoch in Richtung Südsüdost. Er geht um 22:44 Uhr unter. Um 19:56 Uhr bedeckt der Mond ein 7,2mag schwach leuchtendes Sternchen. Zwischen 5:26 Uhr und 5:32 Uhr fliegt die ISS in maximal 64° Grad Höhe über unseren morgendlichen Himmel hinweg. Bereits vorher ziehen ab 2:24 Uhr (bis 4:39 Uhr) der Schatten von Jupitermond Io und ab 3:34 Uhr (bis 6:24 Uhr) der Schatten von Mond Europa über die Jupiter Planetenscheibe. Kleinplanet (433)Eros (10,5mag) zieht um 23:00 Uhr in 12,5' Bogenminuten Abstand an Stern Phi Andromedae (4,3mag) vorüber, er steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 30. Oktober, geht der zu 61 Prozent beleuchtete Mond erst kurz nach Mitternacht um 0:05 Uhr (Freitag) unter. Zwischen 21:25 Uhr und 23:25 Uhr kann heute das Mond-Quincunx gut beobachtet werden. Um 21:58 Uhr bedeckt der Mond ein 7,3mag schwach leuchtendes Sternchen. Zwischen 6:14 Uhr und 6:20 Uhr fliegt die ISS in maximal 28° Grad Höhe über unseren morgendlichen Himmel hinweg.

Am Freitag, den 31. Oktober, Reformationstag, ist der Mond am Abend (20:00 Uhr) zu 72 Prozent beleuchtet. In der Nacht zum Samstag kann beim Mond der "goldene Henkel" zwischen 22:25 Uhr und 1:26 Uhr beobachtet werden. Kurz nach Mitternacht (um 0:13 Uhr am Sa) wird ein 6,4mag schwaches Sternchen und um 0:19 Uhr am oberen Mondrand ein 4,8mag hellerer Stern (sigma Aqr) bedeckt. Um 5:27 Uhr tritt die ISS im Sternbild Orion aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann bis 5:33 Uhr in maximal 38° Grad Höhe über unseren morgendlichen Himmel hinweg.

Am Samstag, den 1. November, Allerheiligen, nähert sich der zu 81 Prozent beleuchtete Mond am Abend allmählich dem Planeten Saturn. Um ca. 19:40 Uhr schrammt der Mond haarscharf am Stern Phi Aqr (4,2mag) vorüber. Westlich einer Linie von Luxemburg-Bonn-Bremen-Kiel wird der Stern bedeckt. Um 4:20 Uhr steht Kleinplanet (25)Phocaea (11,6mag) in nur 5,5' Bogenminuten Abstand bei Stern HIP20715 (6,1mag). Zwischen 6:15 Uhr und 6:20 Uhr fliegt die ISS in nur noch maximal 15° Grad Höhe über unseren südwestlichen Himmel hinweg. Das interstellare Objekt 3I/ATLAS kann vielleicht am Morgenhimmel dicht oberhalb der Venus gefunden werden. Wahrscheinlich wird jedoch die Morgendämmerung schon zu fortgeschritten sein.

Am Sonntag, den 2. November, bedeckt der Mond um 0:05 Uhr einen 6,8mag schwach leuchtenden Stern, um 2:52 Uhr geht er dann unter. Um 15:29 Uhr geht er wieder auf, am Abend um 20:00 Uhr ist er zu 89 Prozent beleuchtet. Um 21:50 Uhr steht er 40° Grad hoch im Süden. Die ISS kann gegen 5:30 Uhr kurz im Süden gesichtet werden.

Donnerstag, 23. Oktober 2025

23. Oktober 2025: Ein kleiner Sonnenstrahl

 Zurzeit zieht ein Sturmtief mit seinen Ausläufern über Deutschland hinweg, da ist leider nicht viel Himmelsbeobachtung möglich. Gegen Mittag gab es aber auch kurze sonnige Abschnitte, die ich für eine weitere Sonnenfleckenaufnahme mit meinem Spektiv nutzen konnte:

Die Sonne am 23.10.25 um 13:31 Uhr MESZ

 Die Sonne zeigt meist nur kleinere Flecken, durch die große Anzahl der aktiven Regionen liegt die Sonnenfleckenrelativzahl jedoch immer noch bei über 100, genau R=117 meldete heute spaceweather.com. Auf der Rückseite gab es vor zwei Tagen einen sehr starken CME, vielleicht gut für unsere Satelliten und manche Technik, dass er die Erde nicht treffen kann. Andererseits hätte so ein CME uns vielleicht auch viele schöne Polarlichter bringen können.

Montag, 20. Oktober 2025

19. Oktober 2025: noch einmal etwas klarer Himmel am Abend

 Und auch am Sonntagabend, den 19. Oktober gab es wieder ein kleines Zeitfenster, in dem ich mit meinem Vespera draußen beobachten konnte.

Doch zunächst ein schönes Bild vom frühen Morgen: 

Morgenrot am Sonntag, den 20. Oktober 2025

 Doch sogleich fielen mir die bekannten Sprüche ein: "Abendrot macht Wetter gut" (Okay, das reimt sich eher im plattdeutschen, laut Wikipedia heißt es wohl eher: "Abendrot, gut Wetterbot".), doch jetzt am Morgen, lautete der Spruch da nicht: "Morgenrot, schlecht Wetter droht"? Mehr zu diesem Thema auf den Webseiten des AKM.

Und in der Tat, die Sonne war nicht wirklich gut zu fotografieren. Sie schien zwar imemr noch relativ stark durch oder zwischen den Wolken. Ein wirklich wolkenfreies Foto gelang mir jedoch nicht:

Sonne mit Wolken am 19.10.25 um 12:16 Uhr MESZ

 Immerhin konnte man trotz der Wolen zumindest die etwas größeren und dunkleren Sonnenflecken ausmachen.

Und so stellte ich mein Vespera trotz vieler Wolken auch diesmal wieder nachdraußen, und natürlich war der helle Komet C/2025 A6 Lemmon wieder mein Ziel:

Komet C/2025 A6 (Lemmon), 4 Minuten belichtet

 Der Komet zeigt einen schönen Schweif und wird zur Zeit anscheinend von Tag zu Tag etwas heller. Der Schweif scheint auch immer länger zu werden, er passt schon gar nicht mehr ganz auf das Bild rauf.

Und eine weitere Supernova konnte ich ablichten:

Supernova SN2025aami in IC 1214, 20 Minuten belichtet

Die Supernova SN2025aami wurde erst kürzlich am 9. Oktober in der Galaxie IC 1214 entdeckt. Sie ist zum Glück deutlich neben dem Kern der Galaxie zu erkennen. Die Galaxie ist laut Wikipedia über 320 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Die eine oder der andere fragt sich jetzt möglicherweise, woran ich denn erkenenn kann, ob dies wirklich eine Supernova ist. Um zu klären, ob Nova oder Supernova müsste man natürlich das Spektrum des Objekts messen, das machen die Profis. Für mich reicht hier einfach der Vergleich mit einem Sternatlas oder einem früheren Foto dieses Gebietes. Wenn man in dem zitierten Wikipedia-Beitrag in der dortigen rechten Spalte auf den Link "Aladin Lite" klickt, bekommt man ein früheres Foto dieser Himmelregion angezeigt. Und im Vergleich mit meinem Foto (Achtung, beide Bilder sind um ca. 90° Grad zueinander verdreht), kann man schnell erkenenn, das bei Aladin die zweite Aufhellung im Bereich der Galaxie schlicht fehlt. Ich habe hier also zumindest einen "neuen Stern" abgebildet.

In einem weiteren Versuch wollte ich dann auch noch die Supernova SN2025yao in der Galaxie UGC3458 fotografieren, doch das ist mir leider nicht mehr gelungen. Hier reichten ebenfalls 20 Minuten Belichtungszeit nicht mehr für ein hinreichend "tiefes" Ergebnis.  

Immerhin, ganz so schlecht war das Wetter am Sonntag ja doch nicht, wie es vieleicht nach den alten Bauernregeln zu befürchten wäre . Dafür war dann am Montag (20.10.)  - zumindest tagsüber - wieder alles grau in grau mit einigen Schauern dazwischen. Auch hier klarte es am Abend kurz wieder auf, Einige Sternfreunde haben die Gelegenheit genutzt, um schnell weitere schöne Bilder von Komet Lemmon aufzunehmen, dessen Helligkeit in der Tat zur Zeit noch immer weiter zunimmt. Heute gab es auch einige Berichte, das er tatsächlich mit bloßem Auge schon zu sehen sei. (Ich war diesmal nicht draußen, wir hatten eine Videokonferenz unter uns Sternfreunden - und hier war der Himmel danach schon wieder sehr dicht zugezogen).


 

 

 

 

Sonntag, 19. Oktober 2025

20. - 26. Oktober 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich gut auch zur Beobachtung von lichtschwächeren Objekten am Himmel - wenn denn das Wetter mitspielt. Am Wochenende haben wir die Umstellung von der Sommerzeit zurück auf unsere normale Mitteleuropäische Zeit, für mich immer sehr erfreulich, denn man kann am Abend schon eine Stunde früher mit dem Sternegucken beginnen. Von den hellen Planeten ist Saturn die ganze Nacht über bis ca. 4:30 Uhr zu beobachten. Fernglasplanet Neptun steht immer noch in seiner Nähe, für ihn gelten die gleichen Zeiten. Uranus kann ab ca. 20 Uhr ebenfalls mit Fernglas beobachtet werden. Ab ca. 23:30 Uhr steigt auch Jupiter im Osten über die Egge. In der Morgendämmerung ab ca. 6:30 Uhr leuchtet auch noch die helle Venus als Morgenstern. Die Internationale Raumstation (ISS) kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Mit Glück können mit Hilfe eines Fernglases zwei Kometen am frühen Abendhimmel gefunden werden, beide haben eine Helligkeit von ca. 6mag. Komet C/2025 R2 (SWAN) kann gegen 20 Uhr in ca. 25° Grad Höhe im Süden gefunden werden. Komet C/2025 A6 (Lemmon) steht gegen 20 Uhr ca. 20° Grad hoch im Westen und zieht durch das Sternbild Bootes hindurch. Die genauen Positionen kann man in der Software "Stellarium" oder auf der Webseite von "heavens-above" finden.

Am Montag, den 20. Oktober, geht die Sonne um 7:58 Uhr auf und um 18:20 Uhr unter. Der helle Tag ist also erneut 27 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Die ISS kann einmal gegen 5:36 Uhr tief im Südosten überfliegend gesehen werden, zwischen 7:07 Uhr und 7:14 Uhr fliegt sie deutlich auffälliger in maximal 60° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg, dabei fliegt sie ganz dicht an Jupiter vorbei.

Am Dienstag, den 21. Oktober, haben wir exakt um 14:26 Uhr Neumond. Da der Mond die Erde zurzeit auf einer sehr südlich ausgerichteten Bahn umläuft und zudem die Ekliptik am Abend auch nur sehr flach über den Westhorizont verläuft, wird er wohl erst am Samstag dieser Woche wieder zu sehen sein.  Zwischen 6:22 Uhr und 6:28 Uhr fliegt die ISS vom Orion bis zum Horizont im Osten in maximal 46° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 21:00 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.  Um 1:00 Uhr steht Kleinplanet (40)Harmonia (10,8mag) in 4' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP34608 (6,4mag). Um 4:00 Uhr steht Kleinplanet (85)Io (10,7mag) in nur 1,5' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP6513 (8,3mag). Und am Abend um 20:45 Uhr steht Kleinplanet (63)Ausonia (11,3mag) in ebenfalls nur 1,5' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP102780 (6,2mag).

Am Mittwoch, den 22. Oktober, ist die ISS zum einen gegen 5:37 Uhr tief im Südosten unterhalb des Sternbilds Löwe zu sehen, zwischen 7:09 Uhr und 7:17 Uhr fliegt sie mit maximal 83° Grad Höhe sehr hoch über unseren Himmel hinweg. Bei Jupiter fallen ab ca. 2:00 Uhr die Schatten der Monde von Io und Europa gleichzeitig auf die Planetenoberfläche. Bereits ab 0:50 Uhr zieht Saturnmond Titan vor dem Planeten vorüber.

Am Donnerstag, den 23. Oktober, tritt die ISS um 6:23 Uhr im Sternbild Stier im Westen aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell in maximal 73° Grad Höhe bis 6:29 Uhr zum Osthorizont.

Am Freitag, den 24. Oktober, ist die ISS zum noch einmal gegen 5:38 Uhr tief im Südosten kurz im Sternbild Löwe zu sehen, zwischen 7:10 Uhr und 7:18 Uhr fliegt sie dann in hohem Bogen genau über unsere Stadt hinweg. Um 7h:13m:07sec ist sie dabei exakt 426 Kilometer über unserer Stadt. Um 6:40 Uhr steht Kleinplanet (7)Iris (10,4mag) in 43 Bogenminuten Abstand zu Stern 10 Sex (5,8mag). Und um 20:30 Uhr steht Kleinplanet (1)Ceres (7,8mag) in sogar nur 0,5' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP3122 (6,8mag).

Am Samstag, den 25. Oktober, ist am Abend wahrscheinlich das erste Mal nach Neumond sichtbar. Bei Sonnenuntergang steht die zu 16 Prozent beleuchtete Sichel jedoch nur 5° Grad über dem Horizont in Richtung Südsüdwest. Der Mond geht um 19:26 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 6:24 Uhr und 6:30 Uhr ein weiteres Mal genau über unsere Stadt hinweg (exakt um 6:25:19 Uhr)

Am Sonntag, den 26. Oktober, haben wir wieder in der Nacht die Zeitumstellung auf unsere Mitteleuropäische Zeit, Normalzeit. Das bedeutet, die Stunde zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr findet zweimal statt. Wer dann nicht gerade Sterne beobachtet, kann also eine Stunde länger schlafen, bevor ihn um 8 Uhr der Wecker vielleicht zum Sonntagsgottesdienst ruft. Wenn die Sonne aufgeht, steht unsere Uhr dann nicht, wie noch am Samstag auf kurz nach 8:00 Uhr, sondern erst auf 7:09 Uhr. Dafür wird es abends auch eine Stunde eher dunkel, die Sonne geht schon um 17:08 Uhr unter. Und wenn der Mond um 19:12 Uhr unter geht ist es auch schon viel, viel dunkler als noch am Vortrag zur gleichen Zeit. Der Mond ist heute Abend schon zu 23 Prozent beleuchtet. Die ISS ist einmal kurz gegen 4:46 Uhr im Osten hinter dem Sternbild Löwe zu sehen, zwischen 6:12 Uhr und 6:19 Uhr fliegt sie in maximal 76° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

18. Oktober 2025: Plötzlich klarer Himmel

 Am Freitag, den 17. Oktober hatten wir in Schloß Neuhaus unsere Sternwarte geöffnet. Leider war der Himmel völlig bewölkt, so dass wir für die Besucher zwar einen kleinen Vortrag halten konnten, ihnen auch die Sternwarte ausführlich vorstellten, doch leider war keine wirkliche Himmelsbeobachtung möglich.

Umso überraschter war ich am Samstagmorgen, als ich gleich nach dem Klingeln des Weckers sah, draußen ist klarer Himmel. Die meisten Sterne waren in der Morgendämemrung schon verschwunden, doch Venus und der Mond waren im Osten noch zu sehen:

Mond und Venus (etwas unterhalb der Bildmitte) am 18.10.25 um 7:15 Uhr MESZ

noch einmal :-)

Auch Jupiter war noch im Süden zu sehen: 

Jupiter um 7:18 Uhr MESZ

Bis zum Sonnenaufgang dauerte es jedoch noch eine ganze Weile. Mathematisch sollte dieser um 7:55 Uhr MESZ stattfinden, doch .... 

Realer Sonnenaufgang am 17.10. um 8:16 Uhr MESZ

... tatsächlich dauert es eine ganze Weile bis der erste Sonnenstrahl über die Egge im Osten und über die Nachbarhäuser hinweg unser Haus und Grundstück erreichen kann. Das waren praktisch 21 Minuten "Verspätung".

Sonne mit Flecken um 12:00 Uhr

 Eine Vielzahl von Fleckengruppen war auch zu sehen. Ich glaube, dies war der erste "freie" Blick auf die Sonne seit 16 Tagen.

Tagsüber zogen zwar schon einige Wolken auf, doch auch in der Dämmerung war es noch klar. Für den Abend waren leider dichte Wolken angesagt. Doch ich probierte trotzdem gleich nach Einbruch der Dunkelheit mit meinen Vespera Aufnahmen zu machen - und es lief besser als ich es befürchtet hatte.

Mein erstes Ziel waren die beiden Kometen, die am Abendhimmel zu sehen sein sollten. Und ich hatte Glück, sie standen zwar schon tief über dem Horizont, so dass sie fast von den Bäumen oder Häusern auf den Nachbargrundstücken verdeckt wurden, doch mit etwas Nachdenken fand ich die richtigen Spots für meine Geräte im Garten, so dass noch Aufnahmen möglich waren.

Komet C/2025 R2 SWAN, 20:02 Uhr MESZ, 33 Minuten belichtet

 Das Bild wurde 33 Minuten lang belichtet, in dieser Zeit hat sich der Komet deutlich vor dem Hintergrund der Sterne (nach links) bewegt. Schon nach einer Minute Belichtungszeit war eine kleine Strichspur zu erkennen, in diesem "Summenbild" kann man seine Strichspur deutlich erkennen. Seine Helligkeit wird zur Zeit auf 5,5mag geschätzt. Theoretisch könnte er unter richtig dunklem Himmel also schon mit bloßem Auge erkannt werden. Doch ich habe ihn selbst im Fernglas nicht sicher gesehen, dafür war der Himmel einfach zu dunstig oder von durchziehenden Wolken beeinträchtigt. Zum Glück aber ging noch vieles fotografisch.

Komet C/2025 A6 (Lemmon) um 19:50 MESZ, 5 Minutern belichtet

 Der Komet C/2025 A6 (Lemmon) dagegen beeindruckte durch seinen hellen Schweif und wirkte im Foto auch deutlich heller, er wird zur Zeit bereits auf 4,7mag geschätzt. Schaut man sich die Bilder genauer an, zeigt auch dieser Komet eine klare Eigenbewegung gegenüber den Sternen, auf Grund der helleren Koma zeichnet er jedoch keine richtige Strichspur, sondern wirkt eher etwas auseinandergezogen.

Mal sehen, vielleicht schaffe ich es irgendwann mal, meine Kometenbilder  auf den jeweiligen Kometen gestackt zu präsentieren. Das Vespera selbst kann immer nur exakt auf die Sterne hin nachführen.

Doch ich habe auch noch ein paar andere Objekte probiert.

 

Supernova SN2025ytg um 20:47 Uhr MESZ

Die Supernova SN2025ytg wurde am 27. September in der Galaxie CGCG 428-049) entdeckt. Es gibt einige Vergleichfotos, deshalb traue ich mich, hier auch mein Bild zu zeigen und denke, der markierte kleine (etwas grünlich) schimmernde Lichtpunkt wird die Supernova sein. Ihre maximale Helligkeit wurde mit 16,4mag angegeben. Ich würde sie jetzt schon etwas schwächer einschätzen. Auch dieses Bild wurde 33 Minuten belichtet.

In der Bildmitte Galaxie PGC 1298383 um 21:41 Uhr

 Auch in dieser Galaxie (PGC 1298383) soll es eine Supernova geben. Doch obwohl ich dieses Bild sogar 40 Minuten belichtet hatte, zeigt es doch keine so schwachen Objekte wie noch auf der vorherigen Aufnahme. Der Himmel war nun eindeutig zu dunstig geworden. Mit dem bloßen Auge konnte ich nur noch die allerhellsten Sterne erkennen wie z.B. die Wega oder auch den Planeten Saturn. Ich war überascht, das meine Vespera-Geräte trotz des schlechten Himmels immer noch Bilder lieferten. Andere Sternfreunde in meiner Umgebung hatten an diesem Abend teilweise swegen der Wolken ihre Ausrüstung erst gar nicht aufgebaut oder schon längst wieder abgebaut.

Ich selbst habe noch eine Zeitlang weiter beobachtet. Natürlich hatte ich an diesem Abend auch schon die veränderlichen Sterne in der nörtdlichen Krone wieder abgelichtet, zum Ende dann noch Doppelsterne oder auch einen einfachen Sternhaufen, M 29 im Schwan. 

Aus der Berliner Gegend und aus Norddeutschland kamen an diesem Abend auch immer en thusiastischer werdende Berichte über Polarlichter rein. Davon war an meinem Himmel wegen der Wolken jedoch gar nichts zu sehen.  Doch es hat wirklich tolle Polarlichter gegeben, die teilweise sogar wieder mit broßem Auge farblich zu sehen waren, ein wenig davon habe ich über Webcams im Internet mitverfolgt. Überzeugen Sie sich selbst durch die Berichte im Polarlichtforum.

 


Mittwoch, 15. Oktober 2025

13. Oktober 2025: Ein Wolkenloch im Himmel

 Am Montag, den 13. Oktober, gab es am Himmel on der Dämmerung kleine Wolkenlücken? Sollte es möglich sein, endlich wieder Astrofotografie zu betreiben?

Parallel zur allmontäglichen Videokonferenz unserer Sternwarte hatte ich meine Vespera-Geräte in Stellung gebracht. Die Initialisierung ging überraschend schnell, ich hatte mit größeren Problemen gerechnet, es zogen ja immer noch Wolken am Himmel durch. Das erste Ziel war für mich T CrB, ein erstes Bild erschien auch auf meinem Tablett-Bildschirm, doch dann kamen keine weiteren Bilder hinzu. Okay, auch schon nach diesem ersten Bild konnte ich klar erkennen, bei T CrB tut sich nichts auffälliges, auf die "Nova mit Ansage" werden wir weiter warten müssen.

Und auch alle anderen Ziele, die ich in der nächsten Stunde versuchte anzufahren, scheiterten. Egal ob Komet C/2025 A6 (Lemmon), Kugelsternhaufen im Herkules oder die Andromedagalaxie. Es waren wohl doch zu viele Wolken am Himmel.

Nach 22 Uhr wurtde es etwas besser, so konnte ich immerhin noch einmal zwei Kleinplaneten aufsuchen:

(433) Eros am 13.10.25 um 22:20 Uhr MESZ

 Kleinplanet (433)Eros war in der Andromeda gut abzulichten. 61 Einzelbilder konnte ich hier zu dem obigen Gesamtergebnis aufnehmen, also gut 10 Minuten belichten. Und das praktisch durchgängig an einem Stück.

(134)Sophrosyne, 13.10.25, gegen 23 Uhr

Weitaus schwieriger war es dann schon (134)Sopphrosyne aufzunehmen. Dieses Bild besteht aus 42 Einzelbildern, also 7 Minuten Gesamtbelichtungszeit. Tatsächlich hat das Vespera jedoch versucht 196 Aufnahmen zu machen, 154 Bilder waren also Ausschuss, die "Gesamtbelichtungszeit" betrug brutto also über eine halbe Stunde. Die Bilder wurden immer wieder aussortiert, weil leider doch zu viele Wolken durchzogen oder sich vielleicht auch Hochnebel gebildet hatte. 

Mehr war dann gar nicht mehr drin, ich selbst konnte am Himmel praktisch auch keine Sterne mehr sehen. Auch Jupiter oder der um kurz nach 23 Uhr aufgegangene Mond waren nicht zu erblicken.

Die letzten Tage war es dann wieder sehr zugezogen. In den letzten zehn Tagen hat meine Solaranlage auf dem Dach nur ca. 75 kwh Strom erzeugt, vor einem Jahr war es ungefähr die dreifache Menge. Dieser Oktober fühlt sich vom Wetter her eher wie sonst ein November an. Doch ich will die Hoffnung nicht aufgeben. Am Wochenende könnte es einen Wetterumschwung geben und dann auch endlich wieder am Tag die Sonen scheinen und des Nachts uns endlich mal wieder einen klaren Himmel bescheren.
 

Sonntag, 12. Oktober 2025

13. - 19. Oktober 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

In der letzten Woche hatten wir leider durchgängig bewölkten Himmel. Hoffentlich haben wir in dieser Woche etwas mehr Glück.  Der Mond nimmt weiter ab, das erhöht die Chancen für die Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist Saturn die ganze Nacht bis ca. 5 Uhr am Himmel zu sehen, eine halbe Stunde vor Mitternacht steht er genau im Süden. Jupiter ist dann gerade im Osten aufgegangen. Und ab ca. 6 Uhr kann dort auch noch die Venus als Morgenstern gesehen werden. Die ISS kann im Laufe der Woche wieder bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden. Der Komet C/2025 A6 (Lemmon) kann bei klarer Sicht nach Nordwesten vielleicht schon zum Ende der Abenddämmerung (ca. 20:30 Uhr) unterhalb der Deichsel des Großen Wagen zunächst in den Jagdhunden, später in der Woche im Sternbild Bootes, gefunden werden.

Am Montag, den 13. Oktober, geht die Sone um 7:46 Uhr auf und um 18:35 Uhr unter, der helle Tag dauert also keine 11 Stunden mehr. Der Mond erreicht um 20:13 Uhr das Letzte Viertel, steht dann jedoch noch unter dem Horizont. Er geht um 23:03 Uhr auf, er steht dann etwas später ca. 5° Grad oberhalb von Jupiter. Um 4:20 Uhr steht Kleinplanet (433)Eros(10,8mag) in nur 2' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP8044 (6,3mag). Und um 21:00 Uhr steht (134)Sophrosyne (12,0mag) in 8' Bogenminuten Abstand zu 53 Psc (5,9mag).

 Am Dienstag, den 14. Oktober, ist der Mond um Mitternacht zu 48 Prozent beleuchtet, wenn man ihn bis zu seinem Untergang gegen 16:20 Uhr verfolgen kann, hat er dann um weitere 6 Prozent abgenommen.

Am Mittwoch, den 15. Oktober, geht der Mond um 0:26 Uhr auf, er ist dann noch zu 37 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 16. Oktober, geht der Mond um 1:49 Uhr auf, er ist dann noch zu 26 Prozent beleuchtet. Um ca. 2:54 Uhr endet die Bedeckung von 8 Leo (5,7mag) am nördlichen Mondrand, im nördlichen Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist diese Bedeckung "streifend".. Die ISS ist zwischen 7:04 Uhr und 7:10 Uhr in maximal 18° Grad Höhe bei einem Überflug zu sehen, sie fliegt dabei ganz dicht an der Venus vorüber.

Am Freitag, den 17. Oktober, geht der Mond um 3:07 Uhr auf, er ist dann noch zu 18 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 6:16 Uhr und 6:22 Uhr in maximal 12° Grad Höhe sehr flach über unseren südlichen Morgenhimmel hinweg. Von 15 Uhr bis ca. 18:30 Uhr gibt es wieder eine Wanderung auf dem Planetenweg in Bad Lippspringe. Nähere Einzelheiten auf dieser WebseiteIch kann selbst leider nicht teilnehmen, da ich zur gleichen Zeit Dienst auf der Volkssternwarte in Schloß Neuhaus leiste.

Am Samstag, den 18. Oktober, geht der Mond um 4:23 Uhr auf, er ist dann noch zu 11 Prozent beleuchtet. Die ISS ist zwischen 7:02 Uhr und 7:11 Uhr in maximal 34° Grad Höhe beim Überflug zu sehen. Um 0:10 Uhr (also eigentlich schon am Sonntag) steht der veränderliche Stern Algol, beta Persei, im Helligkeitsminimum (3,4mag).

Am Sonntag, den 19. Oktober, geht der Mond um 5:36 Uhr auf, seine schmale Sichel ist dann nur noch zu 5 Prozent beleuchtet. Er nähert sich langsam der Venus, die allerdings erst eine halbe Stunde später aufgeht. Zwischen 6:16 Uhr und 6:22 Uhr fliegt die ISS erneut, diesmal in maximal 24° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Sonntag, 5. Oktober 2025

6.-12. Oktober 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht wird den Blick auf lichtschwächere Objekte erschweren. Von den hellen Planeten ist Saturn noch immer fast die ganze Nacht zu beobachten. Jupiter geht um Mitternacht herum auf und die Venus ist immer noch strahlender Morgenstern (Aufgang ca. 5:45 Uhr), auch wenn ihre Aufgänge zunehmend später werden, sich ihre Sichtbarkeit vor Sonnenaufgang durchaus verkürzt. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 6. Oktober, geht die Sonne um 7:34 Uhr auf und um 18:50 Uhr unter. Das ist am Morgen 12 Minuten später und am Abend sogar 14 Minuten früher als noch vor einer Woche, die Tage werden also rapide kürzer. Der volle Mond geht um 18:34 Uhr auf. Am Morgen steht der Mond gut drei Grad oberhalb von Saturn, er geht um 6:25 Uhr unter. Bei Jupiter beginnt um 2:16 Uhr ein Schattenvorübergang von Io und um 2:28 Uhr endet ein Schattenvorübergang von Ganymed, es können in dieser Zeitspanne also zwei Mondschatten gleichzeitig auf Jupiter beobachtet werden. In der Frühe ab ca. 4:00 Uhr wandert auch Saturnmond Titan vor der Saturnscheibe vorüber, nach 7:00 Uhr fällt sogar Titans Schatten auf den Planeten, dies kann jedoch von Europa aus nicht mehr beobachtet werden.

Am Dienstag, den 7. Oktober, erreicht der Mond um 5:48 Uhr seine exakte Vollmondposition. Er geht um 7:55 Uhr unter. Am Abend ist der Mond mit 99 Prozent Beleuchtung praktisch immer noch "voll". Auf einer Linie nördlich von Bad Lippspringe (Rietberg - Schloß Holte-Stukenbrock - Lage - Lemgo) kommt es um ca. 11:07 Uhr zu einem Transit der ISS vor der Sonnenscheibe. Mehr Informationen bei https://iss.vierwandfrei.de

Am Mittwoch, den 8. Oktober, geht der zu 96 Prozent beleuchtete Mond um 18:55 Uhr auf. Er steht heute in Erdnähe, der volle Mond gestern könnte daher von der Presse durchaus wieder als "Supermond" bezeichnet werden.

Am Donnerstag, den 9. Oktober, geht der zu 90 Prozent beleuchtete Mond um 19:17 Uhr auf.

Am Freitag, den 10. Oktober, geht der zu 82 Prozent beleuchtete Mond um 19:50 Uhr auf. Bereits kurz danach, um 20:36 Uhr endet die Bedeckung des Sterns chi Tauri (5,4mag), wenn dieser am dunklen Mondrand wieder erscheint.

Am Samstag, den 11. Oktober, geht der zu 72 Prozent beleuchtete Mond um 20:38 Uhr auf. Um 3:10 Uhr endet die Bedeckung von HIP21619 (6,5mag) und um 23:39 Uhr endet die Bedeckung von HIP26291 (6,3mag) durch den Mond. Um 4:00 Uhr geht Kleinplanet (85)Io (10,7mag) in 9,5'Bogenminuten Abstand an Stern HIP 7131 (7,8mag) vorüber und um 20:30 Uhr Kleinplanet (1)Ceres (7,6mag) in 8,5 Bogenminuten Abstand an Stern Phi Cet (5,2mag).

Am Sonntag, den 12. Oktober, endet um 6:18 Uhr die Bedeckung von HIP27625 (5,6mag) durch den Mond. Am Abend geht der zu 61 Prozent beleuchtete Mond um 21:44 Uhr auf. Um 20:30 Uhr geht (3)Juno (11,5mag) in 6' Bogenminuten Abstand an Psi Sco (4,9mag) vorüber.

Samstag, 4. Oktober 2025

30.9. - 2.10.2025: Weitere Nebel-Objekte: Abell 39, Kokon-Nebel, Kalifornien-Nebel, Sichelnebel, Feuerwerks-Galaxie,Geisterbusch-Haufen

 Neben den Objekten aus dem Messier-Katalog gibt es auch viele andere spannende Objekte, die in der letzten Woche auf meiner Beobachtungsliste standen.

Abell 39 ist ein schwierig zu findender "planetarischer Nebel" im Sternbild Herkules: 

Abell 39, insgesamt 170 Minuten belichtet 

Man muss schon genau in das Bild hinein schauen, dann kann man dort in der Mitte eine kreisrunde blaue Aufhellung erkennen, das ist der gesuchte Nebel. Auf Aufnahmen besserer Geräte als  meinem kann man eine schöne blaue "Blase" erkennen. Ich habe mein Bild schon fast drei Stunden lang belichtet, wahrscheinlich ist noch mehr Zeit sinnvoll investiert. Beim nächsten Versuch werde ich auch einen Dualbandfilter benutzen, das habe ich bei diesem Foto nicht gemacht.

Achtung: Gibt man bei Stellarium in die Suchfunktion "Abell 39" ein, wird man zu einem anderen Objekt im Sternbild Walfisch (Cetus) geführt. Gibt man jedoch "PK 047+42.1" ein, wird man zum richtigen Objekt geführt.

IC5146, der "Kokon-Nebel", eine gute Stunde belichtet

 Am Donnerstag, den 2. Oktober 2025, stand bei mir auch der "Kokon-Nebel" auf der Beobachtungsliste. Dieses Foto habe ich mit einem Dualbandfilter erstellt. Der Nebel an sich ist schon faszinierend, auffällig ist aber auch, dass er von "Dunkelnebeln" umgeben zu sein scheint.

Tatsächlich ist es eher so, dass es hier eine große dunkle Staub- und Molekülwolke gibt, deren Inneres durch junge Sterne ionisiert und zum Leuchten angeregt wird. Dadurch schauen wir praktisch in die Dunkelwolke hinein.

Nur 45 Minuten lang habe ich den Kalifornien-Nebel belichtet:

NGC1499, 45 Minuten belichtet

 Auch dieses Bild ist völlig unbearbeitet, praktisch "out-of-the-box" hier dargestellt. NGC 1499 wird weghen seiner Form auch als "Kalifornien-Nebel" bezeichnet und befindet sich im Sternbild Perseus. Er ist von uns ca. 1000 Lichtjahre entfernt und ist die uns wohl am nächsten gelegene Sternentstehungsregion.

Der Nebel ist so groß, das er nicht vollständig in das eigentlich schon recht große "Gesichtsfeld" des Vespera Pro hinein passt, ich habe deshalb für dieses Bild den Mosaik-Modus des Vespera verwendet. Gerade bei diesem Bild lohnt es sich also, das Bild einmal mit einem "Rechtsklick" mit der Maus zu markieren udn es dann in einem eigenen Browserfenster zu öffnen. Dort kann man es dann mit einem weiteren (+)-Klick mit der Maus auf Originalgröße  bringen. (Das gilt zumindest für den Firefox-Browser).

Sichel-Nebel im Schwan, 1.10.25, 32 Minuten belichtet.

 Den Sichel-Nebel hatte ich schon früher mal fotografiert, am 1.10. gelang mir dann dieses doch etwas weniger verrauschte Bild des Nebels. Beide Male wurde der Dualbandfilter genutzt. Der Vergleich zeigt, wie sich die Bildbearbeitungsroutinen innerhalb der Vespera-Software im laufe der zwei Jahre doch verbessert haben.

 Zu diesem Nebel gibt es viele verschiedene Bilder, aufgenommen mit unterschiedlichsten Filtern. Die zugehörige Wikipedia-Seite kann hierzu ein guter Einstieg sein.

Zum Schluß noch ein Bild ohne Nebel, aber dafür mit zwei gäntlich unterschiedlichen NGC-Objekten:

NGC 6939 und NGC 6946 am 3.10.25 um 0:23 Uhr MESZ, 77 min belichtet mit Vespera "classic"

 NGC 6946
wird auch als die "Feuerwerks-Galaxie" bezeichnet. Sie ist ca. 18 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Da wir sehr schön von oben hearb auf die ganze Galaxie schauen, wurden hier laut Wikipedia in den letzten hundert Jahren auch schon zehn Supernova entdeckt.

NGC 6939 wird auch als "Geisterbusch-Haufen" bezeichnet. Ein offener Sternhaufen, der natürlich zu unser eigenen Galaxie gehört und von uns nur rund 6000 Lichtjahre entfernt ist. 

Auch bei diesem Bild kam der Mosaik-Modus des Vespera zum Einsatz. 

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Puh! Die Woche mit dem Monatsübergang vom 30. September bis 3. Oktober hatte es wirklich in sich. So viele schöne klare Tage und Nächte hintereinander! Allein sieben verschiedene Postings, um über meine Beobachtungen in diesen Tagen zu berichten. Und dabei habe ich hier nicht einmal alles aufgeschrieben, denn zum Beispiel habe ich auch wieder die verschiedenen veränderlichen Sterne in der nördlichen Krone beobachtet, ach ja, im übrigen T CrB verhält sich noch immer recht ruhig... 

Und ich habe gar nicht gemerkt, das dies schon das 2009. Posting in diesem Blog ist. Neun Postings zurück habe ich mir dann nachträglich auch gleich noch zur Nummer 2000 gratuliert. :-)