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Samstag, 6. September 2025

Verschiedene Beobachtungen aus der letzten Woche: Polarlicht, Supernova, Asteroiden und mehr

 In der ersten Septemberwoche gab es auch wieder ein paar schöne Abende, an denen zumindest für eine Stunde ein paar Beobachtungen möglich waren. Ich konnte wieder mehrere veränderliche Sterne beobachten, ich hoffe, diese irgendwann einmal an dieser Stelle auch mt selbst beobachteten Lichtkurven darstellen zu können. 

Routinemäßig geht mein erster Blick immer zu T CrB. Das ist ja eine ca. alle 80 Jahre für wenige Tage hell aufleuchtende Nova. Ein neuer Ausbrauch wurde schon für 2024 prophezeit, die 80 Jahre nach dem letzten Ausbruch sind jedoch erst 2026 um. Und so ist es wie es ist ...

T CrB (Mitte) am 3.9.25 um 22:21 MESZ

 ... T CrB leuchtet zur Zeit mit ca. 9.8mag mit leichten Schwankungen von +/- 0.2mag. 

Die anderen untersuchten veränderlichen Sterne waren wieder R CrB, S CrB, W CrB. 

Natürlich habe ich auch wieder Asteroiden gesucht. Von (444)Gyptis gelangen mir zwei Aufnahmen an aufeinanderfolgenden Tagen:

Gyptis am 3.9. um 0:07 Uhr MESZ

 Gyptis am 4.9.25 um 0:06 Uhr MESZ

 Man kann deutlich im Vergleich der beiden Bilder erkennen, wie sich (444)Gyptis innerhalb von 24 Stunden ein wenig am Himmel bewegt hat. Gyptis hat zur Zeit eine Helligkeit von 11,1mag.

So wie Gyptis konnte ich auch den Asteroiden (379)Huenna ebenfalls über 24 Stunden verfolgen. Hier jetzt aber noch andere Objekte:

Schon am 30.8.25 um 23:17 Uhr MESZ habe ich Neptun fotografiert.

 Und ich habe natürlich auch nach weiteren Supernova gesucht:

SN2025vaw in UGC 10809 am 2.9.25 um 23:45 Uhr MESZ (Belichtungszeit 33 Minuten)

 Die Bezeichnung UGC 10809 wird eigentlich für zwei Galaxien benutzt. 2013 hatte es dort schon einmal eine Supernova gegeben. Eine so gute Auflösung wie in diesem Foto von Manfred von damals hat mein Vespera natürlich nicht, aber die SN könnte trotzdem zu erkennen sein. Diesmal ist die Supernova nicht in der linken, sondern in der rechten Galaxie zu sehen. Bei mir lassen sich Galaxiekern und SN praktisch nicht trennen. Aber ich denke, die stark bläuliche Farbe könnte schon ein guter Hinweis auf eine helle SN sein. Außerdem scheint diese starke Aufhellung sich im "unteren Bereich" der Supernova zu befinden, was auch gut zu anderen Fotos dieser Supernova passt. Ich bin mal gespannt, wie ein Vergleichsfoto in vielleicht einem Jahr aussieht, wenn die Supernova wieder unsichtbar geworden ist. 

Und es gab sogar wieder Polarlicht in diesen Tagen zu sehen:

Polarlicht am 2.9.25 um 22:31 Uhr MESZ

 Das Bild habe ich aus meinem Garten aufgenommen, es ist daher kein schönes Bild vom Polarlicht. Die Bäume und Büsche auf den Grundstücken verdecken schon allein die Sicht auf die untersten 8° Grad über dem Horizont, ein möglicherweise leuchtender "grüner Bogen" ist von daher meist nicht zu sehen. Straßenlaternen und anderes verhindern zusätzlich eine gute Sicht. Aber es ist doch eindeutig eine violette, magenta-farbige Aufhellung über dem Nordhorizont zu sehen. Und das genau zur passenden Uhrzeit, als das PL - wie auch viele andere berichteten - in der Nacht vom 2. zum 3. September einen ersten Höhepubkt erreichte.

Außerdem kann man in diesem Bild noch einen hellen Flare sehen. Ich glaube nicht, dass es eine Sternschnuppe war, da fehlt mir einfach etwas Farbvariation drin. Ich denke, es ist eher ein Flare von den Sonnenarrays eines überfliegenden Satelliten. 

 

NGC 6910 am 5.9.25 um 22:19 MESZ

Das Bild des Sternhaufens NGC 6910 (Bildmitte) wurde 38 Minuten lang belichtet, ich habe einen Dualbandfilter benutzt. Der helle Stern rechts im Bild ist Sadr im Sternbild Schwan. Ich hatte das Objekt vor ein paar Tagen schon einmal belichtet, damals jedoch nur kurz und ohne Filter. Das wollte ich jetzt ein wenig nachholen.

 

 

Sonntag, 24. August 2025

23./24. August 2025: Ein schwieriger Beobachtungsabend, der sich trotzdem gelohnt hat

 Für die Nacht von Samstag auf Sonntag war ein nur teilweise bewölkter Himmel angesagt. Später in der Nacht sollte es richtig aufklaren. Tatsächlich zogen zunächst immer wieder Wolken durch, so dass viele Beobachtungsversuche ergebnislos abgebrochen werden mussten. Auch das gehört leider zu unserem Hobby dazu. Zunächst macht man sich Hoffnung, stellt alles auf ein Zielobjekt ein, das man gerade am Himmel sieht - und wenn es dann losgeht, ziehen doch schon wieder Wolken vor das Objekt.

Trotzdem sind mir ein paar Beobachtungen gelungen, wenn auch oft nur mit kürzerer Belichtungszeit als eigentlich sinnvoll wäre.

Natürlich stand als erstes wieder die Überwachung von T CrB auf dem Beobachtungsplan , was zunächst auch gleich auf Anhieb klappte:

 

T CrB am 23.8.25 um 22:00 Uhr MESZ
 

Doch nach 250 Sekunden Belichtungszeit (knapp über 4 Minuten)  zogen Wolken auf und verhinderten eine längere Belichtung. Aber man kann deutlich erkennen: T CrB verhält sich noch ganz normal und ruhig, die Helligkeit liegt bei ca. 9,5mag.

Die nächsten Versuche, die anderen veränderlichen Sterne in der Nördlichen Krone aufzunehmen scheiterten dann zunächst. Später am Abend war es mir dann zumindest möglich, W CrB zu fotografieren.

W CrB am 23.8.25 um 22:23 Uhr MESZ
 

W CrB hat jetzt sein Helligkeits-Maximum überschritten und leuchtet "nur" noch 8,5mag hell. In etwa 230 Tagen wird das nächste Maximum erreicht, zwischendurch wird die Helligkeit auf ca. 14,3mag absinken. Zum Vergleich können Sie sich ja noch einmal mein Foto vom 9. August 2024 anschauen, als W CrB bei ca. 12,9mag lag und gerade auf dem Weg zum letzten Minimum war. Dieses Bild konnte ich etwas über 6 Minuten belichten.

Weitere Versuche an R CrB oder S CrB scheiterten leider. Auch war ich nicht erfolgreich, die Galaxie NGC 5961 zu fotografieren, hier hätte ich sonst vielleicht die Supernova SN2025ngs gefunden.

Erfolgreicher war jedoch der Versuch, die Galaxie M 101 abzubilden. Hier gab es ja im Jahr 2023 eine helle Supernova. 

 

M 101 am 23.8.25 um 23:18 Uhr MESZ

Von der Supernova von damals ist jetzt natürlich nichts mehr zu sehen. Ich habe versucht, ihre ungefähre Position durch die roten Markierung deutlich zu machen. In dieses Bild ist immerhin etwa über eine halbe Stunde Belichtungszeit eingeflossen. Brutto lag die Zeit deutlich dadrüber, zum Glück zogen die einzelnen Wolken recht schnell durch, so dass mein Vespera die Beobachtungen nicht so schnell von sich aus abgebrochen hat.

 

M 108 am 23.8.25 um 23:56 Uhr MESZ
 

Eine weiterer Versuch galt M108. Diese Galaxie konnte ich jedoch nur siebeneinhalb Minuten belichten, bevor die Wolken die Beobachtung wieder beendeten. 

Mehr Erfolg hatte ich da mit dem bekannten "Wildentenhaufen" Messier 11:

Messier 11 (M 11) am 23.8.25 um 23:37

 M 11 habe ich gut 20 Minuten lang belichtet. Ausreichend, um den Sternhaufen gut abzubilden und auch die Sterne und die etwas dunkleren Stellen in seiner Umgebung.

Kugelsternhaufen M 72 im Sternbild Wassermann am 24.8.25 um 00:30 Uhr MESZ

 Dieses Bild wurde exakt 30 Minuten lang belichtet. M72 ist ein mit 55000 Lichtjahren relativ weit entfernter Kugelsternhaufen, der uns dadurch auch recht klein erscheint. Seine visuelle Helligkeit liegt bei ca. 9,3mag.

Zum Schluss noch ein kleines für mich selbst etwas überraschendes Highlight:

NGC 6910 am 24.8.25 um 00:34 Uhr MESZ

 Eher zufällig hatte ich festgestellt, dass ich von den im Vespera-Katalog vorgeschlagenen Objekten ich den Sternhaufen NGC 6910 im Sternbild Schwan noch gar nicht fotografiert hatte. Dieses Bild ist nur etwas über 6 Minuten lang belichtet. Doch man erkennt nicht nur in der Mitte einen kleinen netten Sternhaufen, sondern in der Umgebung auch einige rötlich leuchtende Wasserstoff-Wolken. Ein Blick in Stellarium zeigte mir schnell, dass es sich hier um ein Objekt in der "Sadr-Region" handelt, in der es sehr ausgedehnte Wasserstoff-Komplexe gibt. Ich glaube, hier muss ich in den nächsten Tagen noch einmal wieder hinschauen. Dann ambesten auch mit dem Dualbandfilter fotografieren, um die Struktur der Wolken noch besser herauszuarbeiten.

Mittlerweile war es fast 1 Uhr in der Frühe am Sonntag geworden. Das war dann doch Zeit ins Bett zu gehen, musste ich am Sonntag doch gleich um 8 Uhr wieder raus, um am Vormittag in der Kirche meinen Dienst zu versehen. Trotz aller Schwierigkeiten mit den durchziehenden Wolken ist es so doch wieder ein interessanter Abend geworden. 

Sonntag, 10. August 2025

9. August 2025: Und wieder eine klare Vollmondnacht

 Die Nacht vom 9. auf den 10. August war weitgehend klar, so dass ich sie wieder zum Beobachten mit den eigenen Instrumenten nutzen konnte. Leider bin ich durch meinen blöden Husten immer noch ein wenig eingeschränkt, mein größeres Teleskop habe ich nicht nach draußen schleppen wollen, aber die kleinen Vespera-Geräte leisten ja auch gute Dienste. Selbst bei Vollmond lässt sich so einiges beobachten.

Hier ein kleiner Auszug aus meinen Beobachtungen:

T CrB am 9.8.25 um 22:37 MESZ

Natürlich immer noch kein Ausbruch, aber der aktuelle Helligkeitsanstieg von etwas unter 10mag auf vielleicht 9,5mag (von mir geschätzt) scheint sich zu bestätigen.

 

Pluto am 9.8.25

Dann habe ich noch einmal Pluto probiert. Leider konnte ich dieses Bild nur etwas weniger als 30 Minuten belichten, dann verschwand Pluto schon hinter den Bäumen auf dem Nachbargrundstück. Zusätzlich hat der Vollmond den Himmel auch kräftig aufgehellt, so dass Pluto hier auf dem Bild bestenfalls zu erahnen ist. Pluto soll 14,4mag haben, das ist auch die absolute Grenzgröße auf diesem Bild. Am 19.7. gelang mir ein wesentlich besser belichtetes Bild, da war Pluto viel deutlicher zu erkennen. Aber immerhin zeigt der Vergleich der beiden Bilder, dass dort, wo Pluto am 19.7. stand jetzt kein Stern mehr zu sehen ist und umgekehrt genauso.

Einfacher war es da schon, bekannte Messier-Objekte aufzunehmen:

Messier 24 am 9.8.25 um 22:50 MESZ

 Messier 24 wird auch die "kleine Sagittarius-Wolke" genannt, es ist die gesamte "Sternenwolke im obigen Bild und sogar noch etwas darüber hinaus. Eingebettet in diese Wolke ist (im linken, oberen Quadranten des Bildes), dere kleine, sehr kompakte Sternhaufen NGC 6603. Außerdem fallen in diesem Geniet auch eine Stellen praktisch ohne Stzerne auf. Das sind oben rechts die kosmischen Staubwolken ("Dunkelnebel") Barnard 92 (oben links) und Barnard 93 (oben rechts).

M 25, knapp 14 Minuten belichtet

 Dieser offene Sternhaufen, Messier 25, steht nicht weiter von M 24, der Sagittarius-Sternenwolke entfernt, zeigt aber ein deutlich anderes Erscheinungsbild.

Und dann habe ich noch einen weiteren Asteroiden beobachtet, es müsste mein einhundertster sein!

(980)Anacostia am 9.8. um 23:13 Uhr MESZ

 Das Bild habe ich nur neun Minuten belichtet, dann zogen leider Wolken auf. Dadurch ist es kein schönes Foto geworden. (980)Anacostia hat eine Helligkeit von 11,8 mag. Dicht daneben befindet sich ein schwächerer Stern mit einer Helligkeit von 13mag.

Außerdem habe ich an diesem Abend natürlich den Mond beobachtet, bei Saturn mit verschiedenen Einstellungen meines Vespera experimentiert und auch noch einmal den Kometen C/2025 K1 ATLAS ins Visier genommen. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es später am Tag noch, diesen Blogeintrag entsprechend zu ergänzen. 

 

Donnerstag, 7. August 2025

6. August 2025: Endlich wieder Sterne! (plus Mond, Komet und Supernova)

 Das Wetter ist tatsächlich Tag für Tag etwas besser geworden. Am Abend des 6. August konnte man endlich auch mal wieder so richtig am Nachthimmel beobachten, was sich dort so tut. Die Bedingungen waren noch weit weg von einem "idealen Abend", der helle Mond stand (zum Glück nur tief) am Himmel, aber vor allem waren viele Aerosole von Waldbränden in Kanada in der Luft über uns. Doch bis ungefähr um Mitternacht konnte ich endlich mal wieder verschiedene Objekte fotografieren. Dann zog sich der Himmel wieder stärker zu und es waren kaum noch Sterne zu erkennen.

Der Mond um 22:18 MESZ

 Der Mond im Sternbild Schütze war zu 93 Prozent beleuchtet. Er zog jedoch nur in maximal 10° Grad Höhe über den Horizont.

Einmal mehr habe ich die bekannten veränderlichen Sterne im Sternbild Nördliche Krone beobachtet:

T CrB um 22:23 MESZ

T CrB leutet mit ca. 9,6mag und ist damit etwas heller als in letzter Zeit, wo er meist bei 10,x mag lag. Aber ist das jetzt ein Zeichen des bevorstehenden Helligkeitsausbruchs? Ich glaube nach wie vor, damit müssen wir bis 2026 warten. 

W CrB um 22:38 MESZ

Der mit einer Periode von 238 Tagen in der Helligkeit zwischen 14mag und 8mag schwankende Stern hat zur Zeit anscheinend wieder ein Maximum erreicht, ich schätze die Helligkeit auf 8,5mag ein.

S CrB um 23:04 MESZ

 Auch der mit einer Periode von 360 Tagen zwischen 5,3mag und 13,6mag schwankende Stern S CrB befindet sich noch in der Nähe seines Maximum. Ich würde ihn noch auf 7,8mag schätzen (der benachbarte leicht bläuliche Stern hat laut Stellarium eine Helligkeit von 6,9mag).

Ich habe dann auch noch R CrB fotografiert, dessen Helligkeit ist jedoch seit langer Zeit konstant bei 6mag. Dieser Stern trägt auch den Spitznamen "reverse Nova", also "umgekehrte Nova". In unregelmäßigen Intervallen kann seine Helligkeit plötzlich auf bis zu 14mag abfallen, in mehr oder wenigen langen Anstiegen kehrt er dann wieder zu ursprünglichen Helligkeit zurück. Der letzte Abfall fand im Juni 2023 statt, meine erste Aufnahme jedoch erst aus dem April 2024. 

Eine richtige Supernova leuchtet noch immer kräftig in der Galaxie NGC 7331:

SN2025rbs in NGC7331 um 23:23 MESZ

 Dieses Bild habe ich nur 5 Minuten belichtet. Das ist natürlich viel zu wenig, um die Galaxie deutlich hervortreten zu lassen. Dafür kann man auf diesem Bild die Supernova umso besser erkennen. Sie leuchtet leicht bläulich etwas oberhalb des hellen Kerns der Galaxie. Im Maximum soll die Supernova 11,9mag hell gewesen sein, ich würde sie jetzt auf ca. <12,5mag schätzen. Ich hatte diese Galaxie/Supernova auch schon in der letzten längeren klaren Nacht vom 18./19. Juli beobachten können.

Dann wollte ich nach langer Zeit auch mal wieder einen Kometen fotografieren. Auf der Webseite der Fachgruppe Kometen der VdS wird C/2025 K1 ATLAS zur Zeit mit 13mag angegeben, bei heavens-above sogar mit 12,4mag. Da wollte ich mir doch gerne auch selbst ein Bild von machen. 

Zuerst habe ich versucht, den Kometen mit meinem Vespera Pro abzulichten:

Komet C/2025 K1 Atlas ??  um 22:56 Uhr MESZ, 20 Minuten belichtet.

 Der Komet sollte sich dicht beim Stern 110 Her aufhalten, etwas links oberhalb von diesem Stern ungefähr in der Mitte des Bildes. Doch mal ehrlich: Können Sie einen Kometen erkennen? Ich erkenne an der vermuteten Stelle allenfalls ein bisschen "helleres Gerissel", wie immer man das auch nennen mag. Eine Stunde später habe ich die gleiche Gegend mit meinem Vespera classic abgelichtet, auch wieder 20 Minuten. Diesmal konnte ich dieses leichte "Gerissel" etwas rechts oberhalb von 110 Herkules sehen. Das machte mich jetzt doch etwas stutzig und ich schaute mir das ganze noch einmal genau im Programm Stellarium an. Und tatsächlich, der Komet zog wirklich sehr schnell an 110 Her vorbei - und sollte sich jeweils genau dort befinden, wo ich auch dieses leichte "Gerissel" festgestellt hatt. Weil er sich jedoch so schnell bewegt, entzieht er sich dadurch in gewisser Weise dem Stacking der Aufnahmen und hinterlässt kein auch nur annähernd punktförmiges helles Abbild von sich selbst.

Hier noch einmal die beiden Aufnahmen mit der ungefähren Lage des Kometen:

Der Komet kurz vor 23 Uhr im Vespera Pro
 
Der Komet kurz vor 24 Uhr im Vespera classic

Ein richtig schöner Nachweis des Kometen ist mir mit diesen Bildern sicherlich nicht gelungen. Das könnte vielleicht gelingen, wenn man die jeweiligen Einzelbilder der Aufnahmenserien gezielt auf den Kometen hin stacken würde. In diese Technik müsste ich mich jedoch erst noch einarbeiten, das geht leider nicht "auf die Schnelle".

Außerdem habe ich in dieser Nacht auch noch die Kleinplaneten (2)Pallas und (129)Antigone fotografiert. Bei anderen Kleinplanten, z.B. Pluto blieb ich leider erfolglos, da war der Smog in der Luft wohl doch zu stark.

 

Kleinplanet (2)Pallas um 23:11 Uhr MESZ

(2)Pallas (9,4mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Erstmalig hatte ich Pallas bereits bei der Opposition im Jahr 2014 fotografiert. Spannend war auch 2024 die Annäherung von Pallas an T CrB.

(129)Antigone um 23:39 MESZ

 Kleinplanet (129)Antigone stand einen Tag zuvor in Opposition zur Sonne. Während (2)Pallas sich jedoch relativ hoch am Himmel im Delphin befindet, steht (129)Antigone im Steinbock relativ flach über dem Horizont. Antigone hatte ich erstmalig am 15. Februar 2024 fotografiert, damals ganz in der Nähe der Galaxien Messier 65 und Messier 66.

Ich habe gerade noch einmal nachgezählt: Insgesamt habe ich bis jetzt genau 99 Asteroiden fotografiert. Wer wird wohl die Nummer 100? 

Mittwoch, 23. Juli 2025

23./24./26. Juli 2025: Ein wenig Sonne und ein bisschen mehr

Leider ist der Himmel diese Tage sehr bewölkt. Der Aufbau und die Initialisierung eines Vespera-Smart-Teleskop geht zwar deutlich schneller als der eines großen Setups, aber für die kleinen Wolkenlücken, die man zur Zeit für die Astronomie nutzen könnte, ist auch dies noch deutlich zu lang. 

So musste wieder einmal mein Spektiv herhalten, um wenigstens tagsüber mal schnell ein Foto der Sonne mit ihren Flecken hinzubekommen:

Sonne am 23. Juli um 14:17 Uhr MESZ

Allmählich merkt man schon, dass das Maximum dieses Sonnenfleckenzyklus vorbei ist. Es sind nur wenige und relativ kleine Flecken auf der Sonnenoberfläche zu sehen. Ob es in diesem Jahr vielleicht schon wieder einen Tag ganz ohne sichtbare Flecken geben wird? In diesem und den vergangenen beiden Jahren war das noch nicht der Fall. 2022 gab es zuletzt einen fleckenfreien Tag. Im Sonnenfleckenminimum wie 2019 gab es 281 fleckenfreie Tage im Jahr.

Am 24. Juli war es tagsüber länger klar, ich konnte für eine Aufnahme der Sonnenflecken auch wieder mein Vespera nutzen:

Sonne am 24. Juli 2025 um 13:19 Uhr MESZ

Am Abend habe ich es dann noch einmal probiert. Zunächst sah es auch ganz gut noch nach klarem Himmel aus:

T CrB am 24. Juli um 22:41 Uhr MESZ

 Leider reichte es nur für eine kurze Aufnahme von T-Corona Borealis, Dreieinhalb Minuten lang belichtet, dann verschwand der Stern hinter den Wolken. Nicht überraschend, T CrB zeigt immer noch kein Anwachsen seiner Helligkeit.

Ich versuchte noch mein Vespera auf ein anderes Objekt, mehr nach Norden hin auszurichten, doch auch dort bewölkte es sich schnell und dann war am Himmel auch schon wieder kein einziger Stern zu sehen. Also habe ich das Vespera wieder "runtergefahren", ins Haus gebracht, Zähne geputzt, ins Bett gegangen - vorher noch schnell mal ein Blick durchs Dachfenster - leuchtet da nicht doch die Wega durch die Wolken hindurch? Nein! Das durfte nicht sein, ich beschloß, doch lieber ins Bett zu gehen.

Sonne am 26. Juli 2025 um 11:49 Uhr MESZ

 Am 25. Juli klappte es gar nicht mit einer passenden Wolkenlücke, dafür hatte ich am 26. Juli wieder etwas mehr Glück.

Sonntag, 20. Juli 2025

18./19. Juli 2025: Endlich wieder eine lange Astronacht

 Von Freitag, den 18. Juli auf Samstag, den 19. Juli, war es in der Nacht endlich mal wieder klar und ich konnte mehrere Stunden lang Astronomie betreiben.

In der Dämmerung noch sah es gar nicht so gut aus, weil doch noch viele Schleierwolken am Himmel standen, aber das stellte sich am Ende als doch nicht so schlimm heraus.

Wolken beim Sonnenuntergang am 18. Juli 2025

Hier viele Fotos aus dieser Nacht:

T CrB am 18.7.25 um 22:44 (6min belichtet)

 Bei T CrB tut sich immer noch nichts. Der Stern dümpelt weiter so um die 10mag herum, von einem Nova-Ausbruch ist nichts zu merken. Aber, wie schon öfters gesagt, meiner Meinung nach wird der auch erst in 2026 passieren und nicht in diesem Jahr.

NGC 5033 mit SN2025mvn, 27,5 Minuten belichtet

 Anders als zuletzt vor zehn Tagen habe ich diesmal wieder die Galaxie NGC 5033 mit der Supernova SN2025mvn mit meinem Vespera Pro beobachtet. Die Supernova ist noch als deutliche Aufhellung unterhalb des Kerns der Galaxie zu erkennen, aber doch nicht mehr so deutlich wie auf meinem ersten Bild vom 14. Juni. Leider konnte ich jedoch dieses Bild nur eine knappe halbe Stunde belichten, weil dann NGC 5033 auch schon für mein Gerät zu weit im Westen stand.

Dann habe ich mir einen kleinen "Scherz" erlaubt:

Kein 3I/ATLAS am 18.7.25 um 23:19 MESZ, 12 Minuten belichtet

 Irgendwo hinter diesen Sternen (vermutlich ziemlich genau in der Mitte des Bildes) treibt sich der dritte entdeckte interstellare Besucher unseres Sonnensystems herum. Über 3I/ATLAS wurde ja schon viel in der Presse berichtet. Die Koordinaten sind bekannt und so habe ich vermutlich schon in die richtige Richtung gezielt. Allerdings hat 3I/ATLAS nur eine Helligkeit von ca. 18mag - und die ist mit meinen Vespera-Geräten dann doch nicht zu erreichen, da ist bei 15/16mag Schluss. Bei diesem Bild sicherlich noch etwas früher, denn es wurde nur knapp 12 Minuten belichtet. Aber trotzdem für mich ein faszinierendes Foto: Irgendwo da draußen im Weltall - selbst wenn es für mich und meine Technik zur Zeit noch unsichtbar ist - gibt es ein Objekt, das wohl gewisse Ähnlichkeit mit einem Kometen hat, das aber nur für wenige Monate durch unser Sonnensystem durchziehen wird. Da es sich zur Zeit der Sonne und auch der Erde noch weiter annähert, kann es sein, dass es vielleicht wirklich noch etwas heller wird. Ob das ausreichen wird, damit ich es vielleicht doch noch fotografieren kann?

Pluto am 19.7.25 um 1:42 Uhr MESZ,  52 Minuten belichtet

Vor 95 Jahren wurde Pluto entdeckt. Ich konnte diesen ehemaligen Planeten 2022 und 2024 beobachten und fotografieren. In diesem Jahr hat Pluto am 25. Juli im Sternbild Steinbock seine Oppositionsstellung. Bei uns steigt er jetzt maximal 14,9° Grad über den Horizont, was wirklich nicht viel ist.

Hier noch zwei weitere "pretty picture" aus dieser Nacht

Kugelsternhaufen M13, 43 Minuten belichtet, 19.7.25 0:31 MESZ

Kugelsternhaufen M15,  19.7.25, 2:15 Uhr MESZ, 21 Minuten belichtet

Diese beiden Kugelsternhaufen sind für mich wahre Prachtexemplare am Sommerhimmel, M 13 steht im Sternbild Herkules und M 15 im Sternbild Pegasus.

 Zwischendurch war in der Nacht dann auch der Mond aufgegangen, fotografiert habe ich ihn allerdings erst ziemlich am Ende dieser Astronacht:

Der abnehmende Mond am 19.7.25 um 3:26 Uhr MESZ

Der Mond stand dann schon 26° Grad hoch im Osten im Sternbild Widder. Er war noch zu 38 Prozent beleuchtet.

Saturn

 Um 2:39 Uhr habe ich zun ersten Mal nach langer Zeit auch wieder Saturn aufgenommen. Eigentlich kein gutes Ziel für das Vespera. Um mehr zu erkennen braucht man eine viel größere Brennweite als diese Geräte haben. Wenn man genau hinschaut, kann man aber doch erkennen, dass der Ring des Saturn wieder zu sehen ist. Während des Frühjahrs haben wir noch direkt auf die Ringkante geschaut, so dass der Ring praktisch gar nicht zu erkennen war. Jetzt hat er doch schon wieder eine leichte Neigung, bzw. Öffnung. Leider habe ich es verpasst, auch gleich nach Neptun Ausschau zu halten, der sich zur Zeit ganz in der Nähe vonm Saturn aufhält.

Und einen weiteren Kleinplaneten konnte ich erstmalig beobachten:

(63)Ausonia am 19.7.25 um 3:24 Uhr MESZ

 Der Asteroid (63)Ausonia ist auf diesem Bild leicht an der etwas verwischten Spur zu erkennen. Das Bild wurde ingesamt fast eine tunde lang belichtet, da bewegt sich so ein Kleinplanet schon ein kleines Stück auf seiner Bahn am Himmel vor den anderen Sternen weiter. (63)Ausonia hat zur Zeit eine Helligkeit von 9,6mag und ist damit zur Zeit bei uns der sechsthellste Kleinplanet am Himmel. Da sich der Asateroid jedoch im Sternbild Steinbock aufhält, steigt er bei uns auch nur ca. 15° Grad über den Horizont hoch. Daher wurden viele einzelne Bilder verworfen und nicht für das Stacking verwendet, so dass die Nettobelichtungszeit nur knapp 35 Minuten betrug.

Mein wichtigstes Beobachtungsziel in dieser Nacht war jedoch die Suche nach einer weiteren Supernova:

NGC 7331 am 19.7.25, 1:23 Uhr MESZ, 63 Minuten belichtet

 In NGC 7331 wurde am 14. Juli eine Supernova gemeldet, jedoch dicht am Kern. Ist diese in dem obigen Bild zu sehen? In der kompletten Aufnahme ist kaum etwas zu erkennen. Deshalb hier einmal ein 1:1-Ausschnitt:

NGC7331 in Originalgröße

 Auch in dieser Vergrößerung ist - ehrlich gesagt - eine Supernova nahe am Kern nicht wirklich zu erkennen. Aber sieht der Kern nicht doch ein wenig ausgebeult aus? So ging es mir zwischendurch beim Anblick der immer weiter live-gestackten Bilder während der Aufnahme durch den Kopf.

 Gehen wir doch noch einmal an den Anfang der Belichtungsserie zurück:

NGC7331 mit SN2025rbs, eine Minute belichtet

 Nach nur einer Minute Belichtungszeit ist der Kern der Galaxie noch nicht so groß. Und da ist tatsächlich ein Stern deutlich zu erkennen, das kann nur die gesuchte Supernova sein. Wenn man sich die weiteren Bilder anschaut, kann man deutlich erkennen, wie der Kern heller wird und dann Supernova und Galaxienkern scheinbar miteinander verschmelzen. 

Innerlich muss ich ja ein wenig "grinsen": Normalerweise kann man ja je länger man belichtet umso mehr Einzelheiten erkennen, hier ist es jedoch anscheinend genau umgekehrt.

(Nachtrag vom 21. Juli)

In unser Montagsrunde der Volkssternwarte Paderborn haben wir auch über das obige Bild von NGC 7331 mit der Supernova gesprochen. Das vom Vespera ausgegebene jpg-Bild nach 63 Minuten zeigt tatsächlich ein stark überlappendes Bild von Nova und Galaxienkern. Betrachtet man jedoch das "reine" Stackingergebnis (ausgegeben als tiff-Datei) lassen sich Supernova und Galaxienkern auch nach 63 Minuten Belichtungszeit sehr sauben unterscheiden. Dies lässt sich sehr schön mit der Software "Astro Art" visualisieren. Hier ein Screenshot:

Galaxie und Supernova in der Software "Astro Art".

Die Software "Astro Art" bietet eine Art 3D-Darstellung des Helligkeitsverlaufs innerhalb eines Bildes. Die unterschiedlichen Helligkeitsmaxima lassen sich damit sehr schön darstellen.
 

Donnerstag, 10. Juli 2025

9./10. Juli: (fast) klarer Himmel mit dem Mond, T CrB, M102, NGC5033 mit SN2025mvn

 Am Abend des 9. Juli 2025 klarte es tatsächlich auf. Zum Horizont hin blieben jedoch etliche Wolkenbänder. Die erhofften Aufnahmen der nur horizontnahen Messier-Objekte wie M30 oder auch M6 waren mir dadurch verwehrt. Aber in andere Himmelsregiuonen war der Himmel recht frei, so dass dort das eine oder andere Objekt beobachtet werden konnte.

Der Mond um 23:58 Uhr MESZ am 9.7.25

 Der Mond schiwen schon fast wie der Vollmond. Doch wenn man genau hinschaut, kann man am linken Rand die Kraterstrukturen noch gut erkennen. Er ist doch nur zu 99 Prozent beleuchtet und nicht zu 100 Prozent. Der Vollmond wird erst am 10.7.  um 22:37 Uhr erreicht, also erst nach knapp 23 Stunden.

Dann stand natürlich auch der Blick zu T Corona Borealis auf dem Programm:

T CrB am 9.7. um 23:11 Uhr

Noch immer ist nichts von einem Ansteigen der Helligkeit, von einer Nova zu sehen. Aber ich glaube ja sowieso, die ist erscheint erst 2026.

M 102, am 10.7.25 um 0:49 Uhr

Eine schöne Galaxie, auf die wir von der Seite schauen. Interessant ist die "Entdeckungsgeschichte" nachzulesen im zugehörigen Eintrag bei Wikipedia. Diese Galaxie stand sehr hoch am Himmel, das Bild wurde 56 Minuten, also fast eine Stunde lang belichtet. 

 Neben T CrB habe ich auch wieder die anderen veränderlichen Sterne in der nördlichen Krone (Corona Borealis, CrB) R, S und W beobachtet. Während R CrB sich seit gut zwei Jahren sehr stabil v erhält, folgen W und S CrB sehr schön den vorausberechneten Kurven. S CrB befindet sich zur Zeit wieder im Maxiomum, W CrB steht kurz davor. Vielleicht schaffe ich es ja in der nächsten zeit mal, einen ausführlicheren Blogbeitrag zu diesen Sternen zu verfassen.

Auch habe ich ein weiteres Mal NGC 5033 mit der Supernova 2025mvn beobachtet:

NGC 5033 mit SN 2025mvn am 10.7.2025, 0:59 MESZ

 Die Aufnahme entstand mit meinem Vespera "classic", ich konnte die Galaxie immerhin erneut eine komplette Stunde belichten. Wenn man das Bild vergrößert kann man immer noch eine deutliche Aufhellung unterhalb des Kerns der Galaxie erkennen, der vermutlich auf die Supernova zurückzuführen ist. Wenn man nach dieser Supernova im Internet sucht, kann man viele, deutlich bessere Fotos, als das meinige finden. Ich finde es spannend, das sie in den letzten 25 Tagen kaum an Helligkeit verloren hat.

 Der Abend hat sich für mich wieder einmal sehr gelohnt, auch wenn nicht alle Bilder etwas geworden sind. Mal schauen, wann der nächste wolkenfreie Abend kommt!