Montag, 31. März 2025

31. März 2025: Schmale Mondsichel

 Heute Abend ist der Himmel schon wieder schön klar. Leider bin ich fürchterlich erkältet, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, alles, was man so nicht braucht. Da will ich dann - so schwer es mir auch fällt - doch lieber nicht nach draußen gehen ...

Aber zumindest  ein Foto der Mondsichel musste ich mir dann doch gönnen:

Mondsichel am 31.3.25 um 20:16 Uhr MESZ

 Der Mond steht im Sternbild Widder, seine Scheibe ist zu 8 Prozent beleuchtet. Die Libration in Breite ist schon gut ausgeprägt, man kann am Rand schon einige Krater sehen, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt. In den nächsten Tagen wird dieser Effekt noch etwas zunehmen.

Hoffentlich geht es mir morgen Abend wieder etwas besser. Denn morgen soll ab ca. 22:30 Uhr der Mond über die Plejaden hinweg ziehen. Im Fernglas sicherlich ein toller Anblick!

Sonntag, 30. März 2025

31. März - 6. April 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Der März hat uns ja viele schöne sonnige Tage und klare Nächte gebracht. Mal sehen, wie sich jetzt der April zeigen wird. In dieser Woche nimmt der Mond weiter zu und bestimmt zunehmend den Abend- und Nachthimmel. Von den hellen Planeten sind am Abend Jupiter und Mars noch gut zu sehen. Auch der Fernglas Planet Uranus kann noch im Westen gefunden werden, er geht gegen 23:30 Uhr unter. Jupiter ist bis ca. 1:30 Uhr im Westen zu finden, Mars geht erst deutlich nach 4:00 Uhr unter. Allerdings entfernt er sich zunehmend von der Erde, sein Scheibchen wird immer kleiner, der Durchmesser beträgt noch ca. 8'' Bogensekunden. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 31. März, geht die Sonne um 7:02 Uhr auf und um 19:57 Uhr unter. Durch die Sommerzeit wird es also erst deutlich nach 20 Uhr dunkel. Die nur zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 23:26 Uhr unter.

Am Dienstag, den 1. April, geht der Mond erst nach Mitternacht um 1:01 Uhr unter. Er ist um 22 Uhr zu 16 Prozent beleuchtet. Ab ca. 23 Uhr zieht der Mond über die Plejaden hinweg. Man benötigt jedoch eine klare Sicht zum Nordwest-Horizont, da sich die Bedeckungen nur in 14° Grad Höhe oder noch niedriger über dem Horizont abspielen. Zur Beobachtung kann ich jedoch nur ermutigen, es gibt kaum eine andere Gelegenheit so viele Sternbedeckungen nacheinander innerhalb einer kurzen Zeit am Mond zu beobachten. Ein Fernglas oder Teleskop ist jedoch sehr zu empfehlen, da der Mond ansonsten die Plejaden sehr schnell überstrahlen wird.

Am Mittwoch, den 2. April, steht der Mond am Abend rechts und etwas oberhalb von Jupiter am Himmel, seine Sichel ist zu 26 Prozent beleuchtet, Untergang erfolgt um 2:27 Uhr.

Am Donnerstag, den 3. April, ist der Mond im Sternbild Stier deutlich weitergewandert, seine Sichel ist zu 37 Prozent beleuchtet, Untergang erfolgt um 3:36 Uhr. Um 22:35 Uhr bedeckt der Mond den 5,8mag hellen Stern HIP 27629.

Am Freitag, den 4. April, steht der Mond im Sternbild Zwillinge, seine Sichel ist gegen 22 Uhr zu 47 Prozent beleuchtet, Untergang erfolgt am Samstag gegen 4:25 Uhr, gerade wenn er sein Erstes Viertel erreicht hat. Asteroid (113)Amalthea (11,2mag) zieht gegen 5:00 Uhr in nur 6,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP 67875 (8,5mag) vorüber. Am Abend zieht (15)Eunomia (10,5mag) immer dichter an den kleinen offenen Sternhaufen NGC 2129 (6,7mag) heran, größte Annäherung am Samstag um 1:00 Uhr.

Am Samstag, den 5. April, steht der Mond am Abend gegen 22 Uhr dicht beim Mars, der Abstand beträgt ca. 1,6° Grad, also drei Vollmonddurchmesser. Der Mond ist zu 58 Prozent beleuchtet. Am Morgen könnte zwischen 2:00 Uhr und 4:00 Uhr der Barrow-Lichtstrahl auf der Mondoberfläche beobachtet werden. Tagsüber könnte von 13:40 Uhr bis 15:40 Uhr das "Lunar X" und von 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr das "Lunar V" beobachtet werden. Außerdem zeigt der Mond heute Libration West, das Mare Crisium steht weit ab vom Rand. Um 0:34 Uhr beginnt ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe, Ios Schatten fällt erst ab Jupiter-Untergang auf den Planeten. Gegen 5:00 Uhr zieht Asteroid (129)Antigone (11,9mag) in nur 6' Bogenminuten Abstand am Doppelstern alpha Cap (4,2mag) vorüber.

Am Sonntag, den 6. April, geht der Mond um 4:57 Uhr unter. Am Abend steht er dann im Sternbild Krebs und ist zu 68 Prozent beleuchtet. Ab 21:46 Uhr wird Jupitermond Io vom Planeten bedeckt, ab 23:00 Uhr wandert Jupitermond Europa vor der Planetenscheibe entlang. Bereits um 4:00 Uhr zieht Kleinplanet (3)Juno (10,6mag) in nur 7' Bogenminuten Abstand am Stern HIP 78870 (6,4mag) vorüber.

29. März 2025: Partielle Sonnenfinsternis

Für Samstag, den 29. März 2025, hatte die VdS, die Vereinigung der Sternfreunde, wieder einen Astronomietag ausgerufen.


 Die Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus hat dies natürlich auch unterstützt. Von 10 Uhr am Vormittag bis weit in die Nacht hinein hatten wir geöffnet. Kurz nach zehn Uhr habe ich einen Vortrag gehalten, um bereits zahlreiche Gäste auf die bevorstehende Sonnenfinsternis einzustimmen.

Viele junge Familien waren mit ihren Kindern gekommen - und es wurde richtig spannend! Würden wir den Beginn der Sonnenfinsternis tatsächlich sehen können oder würden uns die Wolken einen Strich durch die Rechnung machen?

Wir hatten Glück! Wir konnten praktisch die komplette Sonnenfinsternis verfolgen, auch wenn zwischendurch immer mal wieder Wolken durchzogen. Ich selbst habe diesmal so gut wie gar nicht fotografiert, sondern lieber immer wieder unseren Besucherinnen und Besuchern und besonders den vielen netten Kindern versucht zu erklären, was man gerade sehen kann (Mondschatten, Sonnenflecken, Protuberanzen) oder wie man mit den verschiedenen Teleskopen umgehen kann. Für den Vortrag hatte ich auch mein schönes Lego-Modell von Sonne, Erde und Mond mitgebracht.

Sonne mit Sonnenfleckengruppen (Nummerierung nach spaceweather.com)

 Die meisten Besucherinnen und Besucher werden wohl nur den auffälligen Sonnenfleck 4046 gesehen haben, einige vielleicht auch noch die recht zentrale Gruppe 4043, die anderen Fleckengruppen habe ich auch erst hinterher auf diesem Foto wahrgenommen. Gut, dass es diese Gruppen gab, nach den Ursachen von Sonnenflecken wurde viel gefragt, und von dort ausgehend war man schnell im Gespräch über Sonnenaktivität, Weltraumwetter und Polarlichtern auch über Deutschland.

Meine Vespera-Beobachtungsstation von Vaonis hat wieder die ganze Zeit die Sonne verfolgt und ca. alle zwei Sekunden ein Foto gemacht, die wir hinterher zu einem Zeitraffer zusammengefügt haben. Zwischen 11:12 Uhr MEZ und 13:11 Uhr MEZ entstanden so über 6000 Aufnahmen. Die Finsternis selbst startete um 11:23 Uhr und endete um 13:04 Uhr. In diesem Zeitraffer werden die drei Stunden auf 3 Minuten und 18 Sekunden eingekürzt:


 Es lohnt sich, dieses Video direkt auf YouTube auf einem größeren Bildschirm anzuschauen, denn nach ca. 24 Sekunden steckt dort eine kleine Überraschung drin.

Wir hatten mehrere Teleskope zum Beobachten aufgestellt, an denen einige Besucherinnen und Besucher auch versuchten, mit ihren Handys das jeweilige Bild zu fotografieren. Hier zum Beispiel einmal ein Handyfoto, das an einem "PST" entstanden ist, einem speziellen Teleskop, was die Sonne im Licht der H-alpha-Wasserstofflinie zeigt, wodurch man nicht nur auf die Sonnenoberfläche schauen kann, sondern was auch Protuberanzen und ein wenig die Chromosphäre der Sonne deutlich macht:

Sonne nach der Finsternis mit Protuberanzen

 Während wir und die Besucher so am beobachten und reden waren, rief plötzlich eine Besucherin: "ich habe gerade ein Flugzeug vor der Sonne fotografiert!" Ich selbst hatte das Flugzeug gar nicht mitbekommen, dachte aber gleich, wenn sie gerade das Flugzeug gesehen hat, könnte es ja auch auf den Aufnahmen meines Vespera enthalten sein.

Nach der Finsternis ging ich die ca. 6000 Bilder meines Gerätes im Schnelldurchgang durch. Zu meiner großen Enttäuschung fand ich nichts. Sollte das Flugzeug just in der Lücke zwischen zwei Aufnahmen durchgeflogen sein?

Zum Glück nicht, später haben wir dann doch noch das richtige Bild gefunden, und oben im Video kann man es natürlich auch sehen:

Flugzeug vor der Sonne, 11:26 Uhr


 Auf den beiden nachfolgenden Bildern kann man noch etwas vom Kondensstreifen des Flugzeuges sehen, danach nehmen dann die Wolken wieder überhand. Vermutlich hat es sich um einen Flieger von Ryan Air gehandelt, auf dem Weg von Wroclaw in Polen nach Shannon in Irland, eine Boeing 737 Max 8-200 mit der Flugnummer FR1173 und der Flugzeugkennung EI-HMS.

Viele weitere Bilder zur Sonnenfinsternis findet man in einer "Spaceweather-Gallery".

Nach der Sonnenfinsternis kehrte dann an der Sternwarte etwas Ruhe ein, gegen Abend füllte es sich jedoch schnell wieder. Um 18 Uhr hielt ich dann einen zweiten Vortrag, in dem ich schon erste Bilder der Sonnenfinsternis und auch das obige Video zeigen konnte.  Und als es dann dunkel wurde, konnte erneut mit vielen Gästen der Himmel beobachtet werden: Jupiter und Mars, wie es auf den Astronomietag-Plakaten der VdS angekündigt war, aber auch der Orionnebel, die Plejaden und viele andere schöne Objekte. 

Wir hatten über 100 Besucher, die zahlreichen Mitglieder unserer Sternwarte nicht mitgezählt. Zum Glück waren von uns so viele gekommen, dass wir alle Besucher persönlich begrüßen konnten, das im Vortragsraum, in der Ausstellung, in der Kuppel oder an den Teleskopen immer jemand zur Verfügung stand um Fragen zu beantworten. Es wurden Brötchen geschmiert und zwischendurch blieb auch noch genügend Zeit für die eine oder andere Fachsimpelei. Es macht zur Zeit viel Spaß, im Team der Sternwarte mitzuarbeiten. Ein schöner Tag!

 

 

 

 

Montag, 24. März 2025

19. März 2025: Supernova AT2025euu ???

 Am letzten Donnerstag informierte mich ein Sternfreund über einen ganz neuen Eintrag auf der Liste der hellen Supernova von rochesterastronomy. Dort war ein neuer Eintrag gleich an erster Stelle, weil es eine derart helle Supernova in diesem Jahr noch nicht gegeben hatte: "AT2025euu" sollte 13,84mag hell sein. Die zugehörigen Daten in der Liste verwiesen auf eine Position im Sternbild Perseus, also durchaus gut erreichbar für meine Geräte.

So neu wie der Eintrag war, gab es auf der Seite noch keine verlinkten Bilder. Ob ich dann trotzdem das Objekt finden würde?

Als Referenz in der Liste wurde "TNS" angegeben mit folgendem Link. Auf dieser Seite kann man auch einen Link zu Fotos früherer Himmelsdurchmusterungen finden, auf denen das neu entdeckte Objekt nicht zu finden ist. Hier einmal ein Ausschnitt daraus:

AT2025euu sollte sich an der Stelle des roten Kreuzes befinden

 So direkt neben einem anderen hellen Stern befürchtete ich zunächst, dass die Auflösung meines Teleskop nicht reichen würde, dieses Objekt eindeutig zu identifizieren. Doch immerhin liess sich aus Stellarium erkennen, dass der Stern direkt neben dem Kreuz wohl eine Helligkeit von 13,7mag haben sollte.

Zum Glück war der Himmel klar, so dass ich gleich selbst ein Foto machen konnte:

AT2025euu in meinem Vespera Pro am 20.3. um 19:50 Uhr MEZ

 Dies Bild von mir wurde 5 Minuten lang belichtet. Es ist gegenüber der oberen Katalogaufnahme um ca. 90° Grad im Uhrzeigersinn gedreht. Ich habe noch länger belichtete Aufnahmen, die dann natürlich auch noch mehr lichtschwächere Sterne zeigen, aber in diesem Bild wird aus meiner Sicht am besten deutlich, dass an der betreffenden Stelle im Moment tatsächlich eine Art "Doppelstern" zu sehen ist (etwas links von der Mitte meines Bildes). Noch längere Belichtungszeiten führen eher zu einem "Zusammenschmelzen" der beiden einzelnen Sterne.

Das da ein neues Objekt ist, wird also durch mein Bild bestätigt. Doch trotzdem war der Eintrag auf der Supernova-Liste am Freitag schon wieder verschwunden. Was war passiert?

Da ich von Freitag bis Sonntag auf der Tagung des AKM war, habe ich erst am Montag etwas Zeit gefunden, um genauer zu recherchieren. Schließlich fand ich eine Webseite mit dem Bericht der tatsächlichen Entdecker dieses "Transients" (laut Astronomielexikon "eine Helligkeitsvariation, die nur gelegentlich und unregelmäßig auftritt. Dieser Helligkeitsvariation kann keine Periodendauer zugeordnet werden.")

Diese Webseite kam mir im ersten Moment natürlich sehr chinesisch vor, aber zum Glück lässt sich vieles Im Internet ja direkt übersetzen, was mein Firefox-Browser auch gleich bravorös erledigte: "We report the discovery of a possible CV" Jetzt fragen Sie sich wahrscheinlich, was denn nun ein "CV" sei?

Ein CV ist ein "kataklysmisch veränderlicher Stern", ein weiteres verrücktes Wort. Doch dazu gibt es einen längeren Wikipedia-Eintrag

Auch ein CV-Stern kann also einen starken Helligkeitsanstieg haben, ist aber am Ende doch keine Supernova, da die Entstehungsmechanismen eben doch andere sind. Und insofern ist es schon richtig, dass AT2025euu nicht mehr die Liste der hellsten Supernovae des Jahres anführt.

Ich finde es jedoch immer wieder faszinierend, wenn man eine Beobachtung macht, und sich dann zu einem späteren Zeitpunkt herausstellt, dass man da doch etwas ganz anderes beobachtet hat, als man es zuerst angenommen hat. Das macht die Astronomie doch immer wieder sehr spannend!

 

 

Sonntag, 23. März 2025

24. - 30. März 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche gibt es eine partielle (teilweise) Verfinsterung der Sonne. Sie sind herzlich eingeladen, dieses seltene Ereignis mit uns auf der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus zu beobachten! Sonnenfinsternis bedeutet auch "Neumond", der Mond steht also genau zwischen der Erde und der Sonne, und damit praktisch am Taghimmel, so dass es in den Nächten deutlich dunkler ist, als wenn der Mond am Himmel steht. Gute Zeiten für die Beobachtung lichtschwacher Objekte am Sternenhimmel!

In dieser Woche sind von den großen Planeten nur Jupiter (bis ca. 1:00 Uhr) und Mars (bis ca. 4:00 Uhr) am Nachthimmel zu sehen. Venus wechselt gerade vom Abend- zum Morgenstern, ist aber in der hellen Dämmerung nicht einfach zu finden. Die ISS ist in dieser Woche noch bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 24. März, geht die Sonne um 6:18 Uhr auf und um 18:45 Uhr unter. Um 12:31 Uhr erreicht sie ihre maximale Höhe von knapp 40° Grad über dem Horizont. Die Venus als Morgenstern geht um 5:27 Uhr auf, also knapp eine Stunde vor der Sonne. Der Mond geht in der Frühe um 4:37 Uhr auf, er ist zu 33 Prozent beleuchtet, zeigt also bereits eine schöne Sichel, im "dunklen" Mondteil schimmert ein wenig das "Erdlicht". Zwischen 20:16 Uhr und 20:21 Uhr fliegt die ISS in maximal 50° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Kleinplanet (39)Laetitia zieht um 23:35 Uhr in nur 4' Bogenminuten Abstand an Stern HIP13679 (6,0mag) vorbei.

Am Dienstag, den 25. März, geht der Mond um 5:03 Uhr auf, er ist nur noch zu 23 Ürpozent beleuchtet. Zwischen 19:28 Uhr und 19:34 Uhr fliegt die ISS in maximal 64° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Zwischen 21:04 Uhr und 21:07 Uhr kann die ISS noch einmal kurz und recht tief im Südwesten gesehen werden.

Am Mittwoch, den 26. März, geht der Mond um 5:22 Uhr auf, jetzt ist er nur noch zu 15 Prozent beleuchtet, wahrscheinlich die letzte Möglichkeit, ihn vor der Sonnenfinsternis zu sehen. Zwischen 20:16 Uhr und 20:21 Uhr fliegt die ISS in maximal 28° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, dabei fliegt sie ziemlich genau am Gürtel des Orion entlang. Kleinplanet (2)Pallas zieht um 3:00 Uhr in 7,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP100953 (6,2mag) vorbei.

Am Donnerstag, den 27. März, fliegt die ISS zwischen 19:28 Uhr und 19:35 Uhr in maximal 39° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Freitag, den 28. März, fliegt die ISS zwischen 20:15 Uhr und 20:21 Uhr über unseren südwestlichen Abendhimmel hinweg. Jupitermond Io beginnt um 21:35 Uhr e(bis 23:47 Uhr)inen Durchgang vor de Jupiterscheibe, ab 22:48 Uhr fällt Ios Schatten auf den Planeten.

Am Samstag, den 29. März, beginnt um 11:22 Uhr die Sonnenfinsternis. Die Sonne steht dann knapp 40° Grad hoch am Himmel. Ab jetzt schiebt sich der Mond immer weiter vor die Sonne. Um 12:13 Uhr erreicht die Finsternis ihren Höhepunkt, dann bedeckt der Mond 19,4 Prozent der Sonne. Ab jetzt wandert er wieder aus der Sonne heraus, um 13:04 Uhr endet die Finsternis. Am Abend fliegt die ISS zwischen 19:28 Uhr und 19:35 Uhr in nur noch maximal 21° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Damit endet die Periode der Abendsichtbarkeit der ISS, erst am 23. April beginnt eine neue Periode mit Morgensichtbarkeiten. Jupitermond Ganymed wird von 20:36 Uhr bis 23:05 Uhr vom Mutterplaneten bedeckt. Ab 21:41 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Europa auf den Planeten, der Durchgang von Europa vor der Planetenscheibe endet um 21:54 Uhr. Um 22:13 Uhr endet eine Verfinsterung von Mond Io. Lange Zeit ist also nur der Mond Callisto zu sehen. Kleinplanet (18)Melpomene zieht um 20:00 Uhr in 8' Bogenminuten Abstand an NGC4365 vorbei.

Am Sonntag, den 30. März, findet wieder die Umstellung auf die Mitteleuropäische Sommerzeit statt. Um 2:00 Uhr werden die Uhren gleich auf 3:00 Uhr umgestellt. Dadurch geht die Sonne am Morgen plötzlich erst wieder später auf, am Abend dafür auch später unter, es ist also scheinbar länger hell. Sonnenaufgang ist um 7:04 Uhr und Sonnenuntergang um 19:55 Uhr. Für mich als Hobbyastronom ist diese Sommerzeit eigentlich nur ärgerlich, muss ich doch eine Stunde länger warten, bis ich am Nachthimmel beobachten kann. Vielleicht kann heute aber schon wieder die junge Mondsichel gesehen werden. Sie ist zwar nur zu 3 Prozent beleuchtet, geht aber erst um 21:50 Uhr unter.

Freitag, 21. März 2025

20. März: Die Venus, die ISS und ein Satellit

 Neulich hatte ich ja gefragt, ob ich das letzte Mal in dieser "Abendsternsaison" die Venus gesehen hätte. Nein! Im Teleskop ist sie trotz der Nähe zur Sonne doch noch zu erkennen. Sie ist jetzt nur noch eine hauchdünne Sichel:

Venus am 20. März 2025 um 17:14 Uhr MEZ

 Für den Abend des 20. März war dann auch noch ein Überflug der ISS angesagt, genau über unsere Stadt hinweg. Ich konnte meine Kamera gerade noch vor meinem Haus senkrecht nach oben ausrichten. Dank der Helligkeit zeigte die ISS eine "fette" Strichspur auf dieser 30 Sekunden lang belichteten Aufnahme:

Die ISS um 20:19 Uhr über Bad Lippspringe


 Unten im Bild kann man noch eine weitere Satellitenspur erkennen, die sogar einen "Flare" zeigt. Ich habe noch nicht recherchiert, um welchen Satelliten es sich in diesem Moment gehandelt haben wird. 

(Ergänzung vom 23.3.25: Bei heavens-above habe ich in der Übersicht der "hellen Satelliten" dieses Tages schnell einen gefunden, dessen Bahnkurz gut zu meinem Foto passt: Es handelt sich nach Angaben der NASA um einen Satelliten mit der Bezeichnung "USA 186", ein Satellit des US-Militärs, der die Erde auf einer polaren Umlaufbahn umrundet. Dieser Satellit wurde am 19. Oktober 2025 gestartet. ) 

Die bläulich/violette Aufhellung ist leider aktuell aus meiner Sicht "Lichtverschmutzung". Im nahegelegenen Kurpark findet zur Zeit Abend für Abend ein sog. "Waldleuchten" statt. Schön für die Besucher des Kurparks und unsere Stadt. Für Astrofotografen leider ein Gräuel.

Sonntag, 16. März 2025

16. April 2025: Ein letzter Blick auf die Venus?

 Am Sonntag, den 16. März 2025, zogen - wie von der Wettervorhersage angekündigt - mit Beginn der Dämmerung von Nordosten her Wolken auf. Diese Nacht wird wohl keine Beobachtung möglich sein.

Doch im Nordwesten hatte ich noch etwas Glück. Noch kann man die Venus als Abendstern bewundern. Um 19 Uhr stand sie jedoch nur noch 7° Grad über dem Horizont. Und leider in einer Richtung, in der auf den Nachbargrundstücken hohe Bäume stehen. Eine Richtung und Höhe also, in der ich eigentlich nie beobachte.

Doch noch ist der Frühling nicht in all seiner Pracht ausgebrochen, noch sind die Bäume nicht belaubt:

Die Venus blinzelt durch die Bäume

 Können Sie die Venus auf diesem Bild ausfindig machen? Es ist in der Tat der kleine helle Punkt, ziemlich in der Mitte des Bildes. Dieses Bild entstand mit meiner Nikon Coolpix P950 Kamera bei ISO400, f/4, 0,4sec Belichtungszeit und einer Brennweite von 24,1mm (was 135mm Vollformat entsprechen würde).

Ich habe dann das Tele der Kamera gleich auch noch "voll" ausgefahren:

Venus bei 2000 mm  Brennweite

Es war nicht ganz einfach, auf die Venus scharf zu stellen, der Autofocus wollte sich natürlich viel lieber an den Ästen und Zweigen der Bäume orientieren. Hier die Daten zu diesem Bild: ISO400, Blende f/6.5, Brennweite 357mm (entspricht 2000mm Vollformat) und 1/3 Sekunde belichtet. Gehalten in freier Hand.

Man kann tatsächlich noch die Sichelform der Venus erkennen. Da die Kamera nicht auf einem Stativ stehen konnte, musste ich dies Bild auch aus "freier Hand" machen, klar, dass bei 1/3 Sekunde Belichtungszeit und dieser riesigen Brennweite die Venus ein wenig verwackelt ist.

War dies vielleicht schon das letzte Foto der Venus in dieser Saison als Abendstern? Ich bin gespannt, ob es mir in den nächsten Tagen noch einmal vergönnt sein wird, ein Foto der Venus machen zu können. 

Die Wettervorhersage ist für Montag bis Donnerstag der kommenden Woche gar nicht so schlecht. Vielleicht habe ich ja Glück. Am 23. März hat die Venus "untere Konjunktion", d.h. sie zieht dann an der Sonne vorbei und wechselt vom Abendstern zum Morgenstern. Da sie dabei jedoch sehr stark nördlich der Ekliptik steht, soll es eine "Übergangszeit" geben, an der sie sowohl als Abendstern nach Sonnenuntergang, als auch als Morgenstern, vor Sonnenaufgang gesehen werden kann. Heute zum Beispiel geht sie mathematisch um 19:42 Uhr unter (das ist mehr als eine Stunde nach Sonnenuntergang um 18:31 Uhr). Morgen geht sie um 6:00 Uhr auf (das ist 32 Minuten vor Sonnenaufgang). In den nächsten Tagen werden die Untergänge natürlich immer früher erfolgen, ebenso wie die Aufgänge. Mal schauen! Leider habe ich in östlicher Richtung das Eggegebirge liegen, so dass alle echten "Aufgänge" bei mir erst mit Verzögerung zu sehen sind, und damit erst bei deutlich fortgeschrittener Dämmerung. 

Aber vielleicht gelingt ja Ihnen ein solcher Nachweis, dass die Venus tatsächlich gleichzeitig Morgen- und Abendstern sein kann?
 

17. - 23. April 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir astronomischen Frühlingsanfang. Der Mond nimmt weiter ab und zieht sich deutlich vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten leuchten Jupiter im Sternbild Stier bis ca. 1:00 Uhr und Mars im Sternbild Zwillinge bis ca.  4:00 Uhr am Nachthimmel. Der Fernglasplanet Uranus, ebenfalls im Stier, kann noch bis ca. 23 Uhr gefunden werden. Die Venus steht am Sonntag, den 23. März in unterer Konjunktion, zieht also an der Sonne vorbei und wechselt vom Abendstern zum Morgenstern. Da sie dafür natürlich dicht bei der Sonne steht, ist dieser Wechsel in der Regel nicht zu beobachten. Da sie in diesem Jahr auf ihrer Bahn jedoch relativ hoch nördlich zieht, ist es eventuell möglich sie in dieser Woche sowohl als Abendstern, als auch als Morgenstern zu sehen, da sie erst nach der Sonne unter und bereits vor der Sonne aufgeht (siehe 19./20. März). Die ISS kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 17. März, geht die Sonne um 6:34 Uhr auf und um 18:33 Uhr unter. Die noch zu 90 Prozent beleuchtete Mondscheibe geht um 22:27 Uhr auf. Bereits um 2:05 Uhr tritt oben am dunklen Mondrand der 5,9mag helle Stern HIP66247 AB wieder hervor. Der veränderliche Stern Algol erreicht um 22:00 Uhr ein Helligkeitsminimum. Bereits um 2:00 Uhr begegnet Asteroid (92)Undina (11,9mag) in nur 4,5' Bogenminuten Abstand dem Stern 90 Leo (5,9mag). Um 5:00 Uhr begegnet (6)Hebe (10,7mag) in nur 6' Bogenminuten Abstand dem Stern 3 Cap (6,3mag). Zwischen 19:26 Uhr und 19:32 Uhr fliegt die ISS in maximal 47° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 21:04 Uhr steigt sie noch einmal kurz im Westen auf 39° Grad Höhe, bevor sie im Erdschatten verschwindet.

Am Dienstag, den 18. März, geht der noch zu 82 Prozent beleuchtete Mond erst um 23:41 Uhr auf. Um 5:00 Uhr begegnet (129)Antigone (12,0mag) in nur 3,5' Bogenminuten Abstand dem Stern HIP97423 (6,1mag). Zwischen 20:12 Uhr und 20:19 Uhr fliegt die ISS in maximal 84° Grad Höhe hoch über unseren Himmel hinweg.

Am Mittwoch, den 19. März, geht der Mond am Morgen um 7:45 Uhr unter und am Abend gar nicht mehr auf. Zwischen 19:25 Uhr und 19:32 Uhr fliegt die ISS u.a. haarscharf an Jupiter vorbei, sie erreicht eine maximale Höhe von 74° Grad über dem Horizont. Gegen 21:04 Uhr ist sie noch einmal kurz im Westen aufsteigend zu sehen. Heute erfolgt der Sonnenuntergang um 18:36 Uhr, die Venus geht um 19:26 Uhr unter.

Am Donnerstag, den 20. März, geht der zu 73 Prozent beleuchtete Mond um 0:56 Uhr auf um 8:08 Uhr unter. Von 2:33 Uhr bis 3:36 Uhr wird der 2,9mag(!) helle Stern pi Sco vom Mond bedeckt. Vielleicht ist sogar der Beginn der Bedeckung am hellen Mondrand zu beobachten. Die Venus geht um 5:45 Uhr auf. Die Sonne geht um 6:27 Uhr genau im Osten auf und überschreitet um 10:01 Uhr den Himmeläquator nach Norden, dieser Moment ist definiert als der astronomische Frühlingsanfang.  Ab jetzt sind auf der Nordhalbkugel der Erde die Tage wieder länger als auf der Südhalbkugel. Je weiter man nach Norden kommt, desto länger werden die Tage. Direkt am Nordpol steht die Sonne jetzt bis zum Herbstanfang am 22. September durchgehend am Himmel. Um 20h:17m:21s fliegt die ISS exakt über Bad Lippspringe hinweg, fünf Minuten vorher steigt sie exakt im Westen auf und kurz danach verschwindet sie Richtung Osten im Erdschatten. Um 21:54 Uhr bedeckt Jupiter den Mond Europa und ab 22:21 Uhr den Mond Io. Außerdem stehen heute Abend die Mond Ganymed und Kallisto recht eng nebeneinander.

Am Freitag, den 21. März, geht der zu 64 Prozent beleuchtete Mond um 2:07 Uhr im Sternbild Skorpion auf. Um 21:00 Uhr begegnet (139)Juewa (10,6mag) in nur 4' Bogenminuten Abstand dem Stern HIP58678 (7,8mag). Um 19:29:04 fliegt die ISS noch einmal genau über unsere Stadt hinweg, der gesamte Überflug dauert von19:25 Uhr bis 19:32 Uhr. Zwischen 21:02 Uhr und 21:05 Uhr steigt die ISS noch einmal im Westen im Sternbild Stier bis auf 47° Grad Höhe auf. Von 19:36 Uhr bis 21:49 Uhr zieht Jupitermond Io vor der Planetenscheibe entlang, sein Schatten fällt von 20:52 Uhr bis 23:04 Uhr auf den Planeten.

Am Samstag, den 22. März, geht der noch zu 54 Prozent beleuchtete Mond um 3:10 Uhr auf und um 9:29 Uhr unter. Um 6:20 Uhr erreicht er mit nur 8,6° Grad seine größte Höhe über dem Südhorizont. Um 12:30 Uhr, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont, steht er exakt im Letzten Viertel. Die ISS fliegt zwischen 20:13 Uhr und 20:18 Uhr in maximal 77° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Bis 19:13 Uhr zieht Jupitermond Europa noch vor dem Planeten entlang, Europas Schatten ist bis 21:42 Uhr auf dem Planeten zu sehen. Um 20:18 Uhr endet eine Verfinsterung von Mond Io. Um 22:30 beginnt eine Verfinsterung von Mond Ganymed.

Am Sonntag, den 23. März, geht der zu 44 Prozent beleuchtete Mond um 4:00 Uhr im Sternbild Schütze auf. Zwischen 19:25 Uhr und 19:31 Uhr fliegt die ISS ein weiteres Mal mit 86° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg. Um 21:01 Uhr steigt die ISS noch einmal kurz zwischen Stier und Orion bis auf 36° Grad Höhe auf, bevor sie im Erdschatten verschwindet. 

15. März 2025: Abell 24 und noch einmal der Rosetten-Nebel

 Am Samstagabend (15. März 2025) war der Himmel erneut klar und ich konnte zwei längere Belichtungen durchführen:

Abell 24 im Sternbild "Kleiner Hund", 15.3.25

 In der Mitte des Bildes kann man einen leichten roten Schimmer erkennen. Das ist der planetarische Nebel Abell 24. Das Bild entstand mit meinem Vespera "classic" ohne Nutzung eines Filters. Es wurde netto 3 Stunden und 21 Minuten belichtet, also ein Stack aus 1206 einzelnen Aufnahmen a 10 Sekunden. Der Wikipedia-Eintrag dazu ist recht kurz, mehr Informationen findet man wieder im Deep Sky Corner.

Das Objekt ist wirklich recht lichtschwach, es wurde auch erst 1955 im Rahmen des POSS-Programms entdeckt (Palomar Observatory Sky Surveys» (POSS)). 1955 - in meinem Geburtsjahr - wurde noch mit großen Fotoplatten gearbeitet. Heute sind kleine handliche digitale Geräte in der Lage, ähnliche Aufnahmen zu erzeugen.

Außerdem habe ich noch einmal den Rosetten-Nebel fotografiert:

Rosetten-Nebel am 15.3.25 mit dem Vespera Pro, knapp 3 Stunden belichtet

 Diesmal habe ich mein Vespera Pro mit dem Dualbandfilter eingesetzt. Vergleicht man dieses Bild mit meiner Aufnahme vom 9. März mit dem Vespera "classic", so muss man schon etwas genauer hinschauen, um zu erkennen, dass das Pro eine etwas bessere Auflösung hat als das "classic". Dieses Bild ist ist nicht weiter bearbeitet. Auch hier habe ich die Mosaik-Funktion eingesetzt, wobei das Pro wegen des größeren Sensors diese sicherlich viel weniger ausnutzen muss als das "classic". Vielleicht spielt beim Vergleich der beiden Bilder auch noch die Position des Mondes eine Rolle. Am 9. März stand der Mond nicht sehr weit vom Rosettennebel entfernt, nur etwas mehr als 30° Grad, schon fast senkrecht über ihm. Am 15.3., also eine Woche später, war der Mond schon gut 100° weiter östlich, wenn auch deutlich voller als am 9. März.

 

Samstag, 15. März 2025

... und weitere Beobachtungen von Anfang März: Komet, Dunkelnebel, Kopfhörer, Pferd, Flammen

 Der Komet 29P Schwassmann/Wachmann war auch im März noch hell genug für ein Foto:

Komet 29P/Schwassmann-Wachmann in der Mitte des Bildes am 6.3.25 um 22:48 Uhr MEZ.




Das Bild wurde 22 Minuten belichtet. In der Mitte kann man einen verwaschenen Fleck erkennen, das genau ist die Koma des Kometen. Laut heavens-above hat er zur Zeit eine Helligkeit von ungefähr 12,4mag, andere Beobachter sehen den Kometen durchaus bei 11mag. Bilder, ebenfalls vom 6.3.25 findet man zum Beispiel bei der Fachgruppe Kometen der Vereinigung der Sternfreunde.

 

Dunkelnebel Barnard174 am 2.3.25 um 22:50 Uhr
 

Dieses Bild mit dem Dunkelnebel Barnard 174 oder auch LDN 1164 habe ich 80 Minuten belichtet. Ich liess mein Gerät sogar noch länger laufen, doch dann zogen Wolken durch, welche die Ästhetik des Bildes stark verändert haben. Oberhalb des Dunkelnebels befinden sich ganz eng nebeneinander  zwei Sterne, die in meinem Bild miteinander verschmolzen sind: HD210432 und HD210433. Ob diese beiden Sterne ein echter Doppelstern sind oder nur scheinbar so dicht nebeneinander stehen konnte ich leider noch nicht klären. Ich vermute, dies ist nur Zufall, denn sonst hätten die Sterne nur eine Bezecihnung bekommen. Andere Sternenfreunde haben von diesem Dunkelnebel mit Hilfe von stundenlanger Belichtung phantastische Bilder hinbekommen. Ich finde es faszinierend, wie am Himmel einen auch ganz schwarze Bereiche, ohne jeden einzelnen Stern, beeindrucken können.

 

Kopfhörer-Nebel, 6.3.25, 22:41 Uhr MEZ, 64 min belichtet  

Der Kopfhörer-Nebel ist ein sehr lichtschwacher planetarischer Nebel im Sternbild Luchs. Eine ausführliche Beschreibung dazu gibt es auf der Webseite "deepskycorner". Er ist auch unter der Bezeichnung JnEr1 bekannt, was auf die Entdecker Rebecca Jones und Richard Emberson zurück geht, Hierüber kann man ihn auch bei Wikipedia finden.

Ein sehr schönes Objekt, das jedoch eine noch viel längere Belichtungszeit bräuchte. Zudem war meine Aufnahme sehr stark verrauscht, ich habe versucht, dies mit Hilfe von Photoshop ein wenig "auszubügeln". 

Flammennebel, Pferdekopfnebel, 2.3.25 23:40 MEZ, 120 min belichtet

Dieses Bild vom Flammennebel (links) und dem Pferdekopfnebel (rechts) habe ich zwei Stunden belichten können. Es ist ohne weitere Filter entstanden.

 Auf diesem Bild sind gleich mehrere "Highlights" des Sternbilds Orion zu erkennen. Der hellste Stern auf dem Bild, etwas links von der Mitte ist der Stern Alnitak, das ist der östlichste, linke Stern der drei Gürtelsetrne des Orion. Unterhalb von ihm liegt der Flammennebel, NGC 2024. Rechts neben Alnitak befindet sich der Pferdekopfnebel, eine Dunkelwolke, die sich vor dem rötlichen Nebel IC 434 abhebt. Darunter liegt noch der bläulich leuchtende Nebel NGC 2023. Links am Rand sind noch zwei weitere bläuliche Nebel zu erkennen, IC 431 (oben) und IC 432 und unterhalb von NGC 2023 auch noch IC 435. Die Entfernungsangaben sind je nach Quelle zum Teil unterschiedlich, die meisten Objekte liegen jedoch in einer Entfernung von ca. 1500 Lichtjahren.

 

C/2022 E2 ATLAS am 6.3.25 um 23:34 MEZ, 30 min belichtet

Zum Abschluss noch ein weiterer Komet, über den ich hier noch gar nicht geschrieben habe. Am 24. September 2024 erreichte dieser Komet seine größte Annäherung an die Sonne., am 1. Dezember die größte Annäherung an die Erde. Aber auch da entwickelte er keine besonders auffälllige Helligkeit, durch diesen großen Abstand der Daten zeigt seine Helligkeitskurve jedoch zwei ausgeprägte Maxima. Für mich ist er jedoch nur ein recht unscheinbares dunstiges Miniwölkchen.

 

Damit habe ich jetzt große Teile meiner Beobachtungen aus der ersten Märzwoche auch hier im Blog publiziert. Es fehlen jedoch noch meine Beobachtungen zu verschiedenen Planeten, zu Mond und Sonne und natürlich habe ich auch wieder geschaut, was T CrB macht. Doch dort passiert nichts auffälliges. Nach wenigen Tagen mit Bewölkung kommen aber inzwischen schon wieder neue Beobachtungen hinzu. Ich schaffe es gar nicht, hier alles zu zeigen. Ist die Astronomie nicht ein tolles, vielfältiges und immer wieder überraschend schönes Hobby?

 

 


Weitere Asteroiden im März

 Während der Schönwetterperiode Anfang März hatte ich schon vom erfolgreichen Nachweis des "erdnahen" Asteroiden "137126 1999CF9" berichtet. 

In der Zeit habe ich noch einige weitere Asteroiden beobachten können:

(24)Themis am 1.3.25 um 23:41 MEZ, 14 min belichtet

 Am 26. Februar stand (24)Themis in Opposition zur Sonne, erreichte also seine größte Helligkeit von 10,9mag. Auf (24)Themis wurden Spuren von Wassereis nachgewiesen, so dass schon Raumfahrtmissionen zu ihm vorgeschlagen wurden, die jedoch bislang nicht umgesetzt wurden.

(35)Leukothea am 1.3.25 um 23:59 MEZ, 12 min belichtet

 (35)Leukothea hatte am 1.3.25 nur eine Helligkeit von 14,7mag. Ich war auf sie nur aufmerksam geworden, weil ich im Sternbild Stier nach anderen Objekten Ausschau gehalten hatte und mir auf der Sternkarte plötzlich auffiel, dass ich diesen Asteroiden noch nie abgelichtet hatte.

Auf die Begegnung von (313)Chaldaea und NGC 4006 hatte ich schon hingewiesen. Ich habe (313)Chaldaea auch noch einmal am 5. März abgelichtet, da war der Asteroid natürlich schon deutlich weiter gezogen:

(313)Chaldaea am 5.3.25 um 23:27 Uhr MEZ, 6 min belichtet


 Unten links sieht man auf dem Bild zwei kleine Strichspuren. Diese entstanden gleich auf den ersten beiden Bildern dieser Belichtungsserie. Wahrscheinlich ist da ein relativ weit entfernter Satellit gerade durch das Bildfeld gezogen. 

 

(60)Echo am 6.3. um 23:18 UT, 5 min belichtet

Beim Bild von (60)Echo habe ich gleich das von astronomy.net beschriftete Bild genommen, um auf die Galaxien in diesem Bild, NGC 4697 und NGC 4731 hinzuweisen. (60)Echo habe ich ja schon am 17. Oktober 2023 oder auch am 20. Januar 2021 abgelichtet. Diesmal hatte Echo 11,7mag und er befand sich im Sternbild Jungfrau.

(8)Flora am 6.3.25 um 23:46 MEZ, 5,5 min belichtet

 Kleinplanet (8)Flora hatte ich zwar immer mal wieder in meinen Wochenvorrausschauen erwähnt, aber hier - glaube ich - noch nie gezeigt. Deshalb hier endlich einmal Bild, auf dem dieser Asteroid eine Helligkeit von 9,7mag hat.

(21) Lutetia hatte ich ja auch schon in meinem Posting direkt vom 1. März gezeigt.

 

Donnerstag, 13. März 2025

14. März 2025: Mondfinsternis im Internet

Am Morgen des 14. März gibt es eine totale Mondfinsternis. Für uns in Deutschland ist davon jedoch nur der allerewrste Beginn sichtbar, weil der Mond dann bei uns schon untergeht. Und wer weiß, ob das Wetter überhaupt mitspielt. Gerade dicht über dem Horizont stehen ja häufig dichte Wolken.

Man kann die Mondfinsternis jedoch auch live über das Internet verfolgen. Die Webseite "Time and Date" will aus verschiedenen Orten in den USA und Chile live-Bilder zeigen. Ich versuche hier auch gleich direkt auf den Livestream zu verlinken. Die Übertragung soll am 14. März um 6:00 Uhr in der Frühe unserer Zeit beginnen. In den USA ist es da an vielen Orten noch Donnerstagabend, der 13. März:


 

In den USA gibt es noch eine Vielzahl weiterer Livbestreams, die man natürlich auch hier empfangen kann. Eine (englischsprachige) Übersicht dazu gibt es auf dieser Webseite von space.com.

 Falls es bei uns klaren Himmel gibt, - und der Mond nicht durch die Bäume und Häuser auf den Nachbargrundstücken bedeckt wird -  hoffe ich, vielleicht auch das eine oder andere Foto hier zu posten. Drückt die Daumen! 

 

Der Vollmond um 20:15 Uhr MEZ

 

Mond und Wolken um 23 Uhr


 Leider hat am Ende das Daumendrücken doch nicht geholfen. Am Morgen um 6 Uhr hat es bei uns sogar leicht geschneit. Der Himmel war die ganze Zeit so zugezogen, das nchts von der Mondfinsternis zu beobachten war. Aber durch die Liveübertragungen aus den USA hat man doch einen guten Eindruck vom Verlauf der Mondfinsternis bekommen können.

P.S.: Sternfreunde von mir waren extra in die USA geflogen, sie wollten dort im Death Valley die Mondfinsternis beobachten. Man glaubt es kaum, aber dort hat es dann tatsächlich geregnet, so dass sie sich schnell einen anderen Beobachtungsplatz in Nevada suchen mussten. :-) Aber glücklicherweise hat es doch noch geklappt und so konnten sie schöne Bilder auf facebook veröffentlichen.

 

13. März 2025: Die Sonne scheint

 Hier ein Foto der Sonne vom Vormittag des 13. März:

Sonne am 13. März 2025 um 10:23 Uhr MEZ

 Heute zeigt die Sonne wieder eine Vielzahl von Fleckengruppen. Diese Flecken sind auch über viele Breitengrade auf der Sonne verteilt, was nach meiner Erfahrung etwas ungewöhnlich ist, aber wohl auch ein Zeichen dafür ist, dass wir uns noch immer im Rahmen des 11jährigen Sonnefleckenzyklus im Bereich des "Solarmaximums" befinden, also im Zeitraum höchster Sonnenaktivität. Meistens ziehen die Flecken auf der Nord- und der Südhalbkugel ziemlich gleichmäßig auf ihrer Bahn, wobei zu Beginn eines Sonnenfleckenzyklus die Bahnen sich in höheren Breiten befinden und im Laufe des Zyklus sich dann tendenziell in niedrigere Breiten sich bewegen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem "Schmetterlingsdiagramm" (für eine Erläuterung auf diesen Link gehen und auf der Seite etwas nach unten scrollen).

Hier noch von spaceweather.com die heutige Bezeichnung der aktiven Regionen:

Sonnenfleckenregionen am 13.3.25 ((c)Photo credit: NASA/SDO, spaceweather)

 

Mittwoch, 12. März 2025

15. März: Wanderung auf dem Planetenweg

 Am Samstag, den 15. März 2025, leitet mein Sternfreund Hubert Hermelingmeier von 16:00 Uhr bis ca. 20:00 Uhr wieder eine Führung über den Planetenweg in Bad Lippspringe.

Bei wolkenfreiem Himmel wird die Führung mit einer Himmelbeobachtung am Teleskop ergänzt. 

Der Treffpunkt ist an der Sonne im Arminiuspark. Der Parkplatz ist an der Burgstr. 18.
Anmeldungen bitte gerne bei Carina Moss (05251 68330-01 oder gesunde-kommune@ksb-paderborn.de) oder bei Hubert Hermelingmeier per SMS mit dem Stichwort „Planetenwanderung Bad Lippspringe“  unter der Nr. 01706102398.

Kostenbeitrag: Pay what you want

Weitere Wanderungen sind am
Fr. 13.06.2025: 18:00 Uhr, Fr. 17.10.2025: 15:00 Uhr, und am  Sa. 15.11.2025: 14:00 Uhr geplant.

Weitere Informationen zum Planetenweg gibt es auf dieser Webseite der Stadt und vom dahinter stehenden Trägerverein hier.

 

Dienstag, 11. März 2025

Supernovae: SN2025bco, SN2025byq und SN2025coe

Natrlich habe ich mich in den letzten Schönwettertagen auch wieder auf die Suche nach Supernova-Ereignissen in fernen Galaxien gemacht und bin auch fündig geworden. Leider sind diese meist sehr lichtschwach. Auch habe ich meine Bilder nicht weiter bearbeitet, sondern so gelassenm, wie mein Vespera Pro Gerät sie darstellt. Zur besseren Identifizierung habe ich sie jedoch bei astrometry.net hochgeladen, von dieser Webseite stammen die grünen Markierungen und Informationen. Es empfiehlt sich vielleicht, die jeweiligen Bilder in einem separaten Tab zu öffnen, um sie dann ggf. auch vergrößert darstellen zu können.

SN2025coe bei NGC 3277 am 1.3.25 um 21:21 MEZ, 64 min belichtet


 Die Supernova SN2025coe wurde am 24.2.25 vom Japaner Koichi Itagaki entdeckt. Da hatte sie eine Helligkeit von 17,4mag. Danach stieg sie auf 14,6mag an. Auf meinem Bild hat sie vielleicht 16,4 mag.

Sternfreund Manfred Mrotzek schrieb zu dieser Supernova am 27. Februar in der "Astro-Liste" folgenden sehr interessanten Text:  "... der japanische Amateur Koichi Itagaki hat wieder eine Supernova entdeckt, dieses Mal in NGC 3277 im Kleinen Löwen. Dabei befindet sich die Position aber nicht in NGC 3277, sondern ca. 5,25 Bogenminuten südöstlich von ihrem Kern. Und selbst auf den tiefsten Aufnahmen dieser Galaxie (z.B. vom Legacy Project) hat sie nur einen Radius von 3 Bogenminuten. Der Galaxienhaufen im Hintergrund kommt auch nicht als Muttergalaxie in Frage, der dürfte mehrere Milliarden Lichtjahre weit weg sein, und die Supernova wurde als Typ II, also als Kernkollaps eines massiven Sterns, im frühen Stadium identifiziert. Die Helligkeit von 16,4 mag (meine Schätzung von gestern Abend) passt zu der Entfernung von NGC 3277 von 76 Millionen Lichtjahren.

Die oben genannten 5,25 Bogenminuten entsprechen in einer Entfernung von 76 Millionen Lichtjahren einer projizierten Distanz von 116.000 Lichtjahren. Von einer etwaigen Begleitgalaxie von NGC 3277 ist an der Position der SN nicht das Geringste zu erkennen. Der Vorläuferstern muss also aus NGC 3277 stammen. Ist das möglich?

Wir kennen Sterne, die unsere Milchstraße mit hohen Geschwindigkeiten von mehreren hundert Kilometern/Sekunde verlassen. Typische Geschwindigkeiten reichen von 600-800 km/s und darüber hinaus. Man vermutet, dass diese Sterne eine enge Begegnung mit dem zentralen Schwarzen Loch in der Milchstraße hatten und dadurch auf diese Geschwindigkeiten beschleunigt wurden. Nehmen wir mal an, dass der Vorläufer von SN2025coe ein solches Schicksal erfahfren hat, dann würde er die Distanz von 116.000 Lichtjahren bei einer Geschwindigkeit von 600 km/s in 58 Millionen Jahren zurückgelegt haben. Diese Zeitspanne ist sehr gut verträglich mit der Lebenserwartung massiver Sterne."

SN2025bco am 7.3.25 um 23:51 MEZ, 42min belichtet

 Die Supernova SN2025bco wurde am 9.2.25 entdeckt mit einer Helligkeit von 15,9mag. In meinem Foto ist die SN der kleine schwache Stern in der Mitte des Kreises, nicht der etwas hellere rechts darunter. Etwas links vom Stern, noch innerhalb des Kreises, kann man einen sehr schwachen etwas verwaschenen Fleck erkennen. Ich vermutete zunächst, das ist die Host-Galaxie "Leda 1142503".  Ein Hinweis von Manfred Mrotzek zeigte mir jedoch, das ist eine andere benachbarte Galaxie, LEDA  46142. Identifiziert habe ich sie nur nach einem Foto von Markus Kempf, dass er auf der Astro-Liste gezeigt hat.

SN2025byq am 6.3.25 um 20:17MEZ, nur 5,5 min belichtet

Leider habe ich das Bild von SN2025byq nur fünfeinhalb Minuten lang belichten können. Dadurch ist eine korrekte Identifizierung nur sehr grenzwertig möglich. Auch hier habe ich wieder auf Fotos der Astroliste von Markus Kempf zurückgegriffen. Er konnte die SN mit seinem Seestar-Gerät jedoch deutlich länger (zwei Stunden) belichten. Diese SN wurde am 17.2.25 entdeckt. Es ist keine zuordnenbare Hostgalaxie bekannt.

Das sind jetzt gleich drei neue Supernovae aus diesem Jahr gewesen, so dass ich jetzt schon sechs diesjährige Supernovae beobachtet habe. Ich denke, damit kann ich sehr zufrieden sein. Ich brauche vielleicht nur noch etwas mehr Geduld (und klaren Himmel), um bei den nächsten Bildern doch etwas mehr Belichtungszeit zusammen zu bekommen.

9. März 2025: Rosettennebel und manch andere NGC Objekte

In der Schönwetterzeit gelang mir auch eine längere Belichtung des Rosettennebels und des eingebetteten Sternhaufens NGC 2244. 

Rosettennebel am 9.3.25, 132 Minuten belichtet

Dieses Bild entstand mit Hilfe des Mosaik-Modus und unter Nutzung des Dualbandfilters des Vespera classic. Außerdem habe ich das Bild erstmalig versucht, ein wenig mit Pixinsight (Probeversion) und Photoshop zu bearbeiten, um den Nebel etwas prominenter im Bild wirken zu lassen. Hier muss ich jedoch sicherlich noch viel üben.

Außer dem Rosettennebel habe ich noch ein paar weitere NGC-Objekte besucht:

NGC1788, 36 Minuten belichtet


NGC 1788 wird auch "Fledermausnebel" genannt. Er befindet sich im Sternbild Orion.

 

NGC2264, der Konusnebel

Der Konusnebel, NGC 2264, ist in diesem Foto nicht das zunächst auffällige bläulich hell leuchtende Gebiet, sondern etwas links darunter, knapp links unterhalb der Mitte liegende rötliche Wasserstoffgebiet, in das eine dunkle, schware Wolke hinein ragt. Der Sternhaufen ist auch unter dem Namen "WEeihnachtsbaum-Haufen" bekannt. Wobei der hellste Stern jedoch der Fuß des Weihnachtsbaumes ist und der Konusnebel die Spitze des Baumes. Der Baum liegt uns also quasi zu Füßen. Auch hier wird sich sicherlich eine weitere Bildbearbeitung lohnen. Dieses Foto wurde mit dem Vespera Pro insgesamt 71 Minuten lang belichtet.

Leider lernt man nicht immer aus seinen Fehlern. Ich wollte in diesen Tagen auch "Thors Helm" fotografieren. Wie ich jetzt hinterher selbst nachgelesen habe, hatte ich dies schon einmal am 4. Februar 2023 probiert. Bei hellem Mondlicht und ohne Filter war das Foto war nicht besondern gut geworden, besser geklappt hatte es dann mit Dualbandfilter in der Nacht vom 6./7. Februar 2023. So habe ich 80 Minuten reine Belichtungszeit für ein weiteres Bild ohne Filter verschwendet, ich zeige es daher gar nicht. Hätte ich doch bloß vorher mal in meinen eigenen Daten recherchiert! Aber auch solche Pannen passieren natürlich mal in den langen Nächten.

Ein weiterer planetarischer Nebel zeigt einmal mehr die Grenzen der Vespera-Geräte auf:

NGC2440, 36,6 Minuten belichtet, 1.3.25 um 23:11 Uhr UT

NGC2440 (genau in der Mitte des Bildes) ist ein wunderschöner planetarischer Nebel im Sternbild Puppis ("Achterdeck"), wenn man ihn ausreichend groß darstellen kann. Vergleichen Sie mein Foto genau mit dem des Hubble-Teleskops im Wikipedia-Artikel, so kann man doch immerhin etwas von den rötlichen "Schmetterlingsflügeln" dieses Nebels erkennen. Klicken Sie am besten auf das Bild mit der rechten Maustaste und öffnen Sie es in einem neuen "Tab", dort könenn Sie es dann ggf. noch einmal auf Originalgröße vergrößern.

NGC3242 am 4.3.25 um 23:15 UT, 19,3 Minuten belichtet

 NGC3242 wird oft auch als "Jupiters Geist" bezeichnet, weil er am Himmel ein ähnliches Erscheinungsbild hat wie der Planet. Wegen dieser Ähnlichkeiten hat sich ja die Bezeichnung "planetarische Nebel" schnell durchgesetzt. Allerdings ist Jupiters Geist wesentlich lichtschwächer als Jupiter selbst, circa 7,7mag hell. Doch dadurch überstrahlt er auch nicht die Sterne in seiner Nachbarschaft. Er steht in rund 1400 Lichtjahren Entfernung und hat eine Ausdehnung von bis zu zwei Lichtjahren. Wenn man diesen Nebel kürzer belichtet, erscheint er übrigens viel stärker türkis als auf diesem Foto jetzt. Jupiters Geist befindet sich im Sternbild Hydra, Wasserschlange.

NGC3344 am 5.3.25 um 23:38 UT, 45min belichtet

 NGC 3344 ist eine sehr schöne Balkenspirale im Sternbild Kleiner Löwe, auf die wir eine gute Draufsicht haben. Sie ist ca. 24 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.

NGC 7635 am 6.3.25 um 20:30 Uhr MEZ, 23 min belichtet

 Und zum Schluss noch einmal ein Bild vom "Blasennebel", NGC 7635. Ich hatte die Gegend schon am 2. Januar 2025 fotografiert, da konnte ich jedoch nur 11 Minuten belichten, bevor die Wolken kamen. 23 Minuten ist jetzt doch schon deutlich mehr. 2021 hatte ich von dieser Gegend mehr Fotos gemacht, weil hier in der Nähe im Sternbild Cassiopeia eine Nova aufgeleuchtet war. Die Nova leuchtete damals für kurze Zeit sogar mit 5mag, war also mit bloßem Auge sichtbar, heute liegt ihre Helligkeit bei 13mag und darunter. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man sie übrigens auch auf diesem Bild noch finden.

Sonntag, 9. März 2025

5. März: Erdnaher Kleinplanet (137216) 1999 CF9

 Die Zeitschrift Sterne und Weltraum hatte mich in ihrer Ausgabe 2/2025 auf den "Erdnahen Kleinplaneten" (137126) 1999 CF9 aufmerksam gemacht. Dieser Asteroid wurde 1999 entdeckt. Am 8. März sollte ersich unserem Planeten auf 0,053 Astronomische Einheiten nähern und dann ca. 14,3mag Helligkeit besitzen. Ich hatte mir vom MPC eine tagesaktuelle Ephemeride (Bahndaten) für mein Stellariumsprogramm heruntergeladen, mit dessen Hilfe ich hoffte, den Asteroiden identifizieren zu können. Am 5. März sollte dieser Asteroid nahe am Kugelsternhaufen M5 vorbei ziehen.

14,3mag Helligkeit hört sich zunächst so an, als sei dies für das Vespera ein Kinderspiel, sind doch Sterne bis zu 16mag durchaus erreichbar. Doch was für Sterne gilt, gilt leider nicht genauso für nahe Asteroiden. Sterne sind ortsfest, Fixsterne eben, mit jedem kurzbelichteten Bild mehr, was man zum Stacken verwenden kann, steigert sich die Helligkeit des Objekts und der Kontrast zur Umgebung. Asteroiden bewegen sich jedoch auf ihrer Bahn, sind also gerade nicht ortsfest. Und je näher sie unserer Erde kommen, desto länger werden ihre jeweiligen Bahnabschnitte. Dieser Asteroid bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 Bogensekunden pro Minute. Das heiß, innerhalb von zwei Minuten Belichtungszeit ist er schon eine ganze Bogenminute weiter gewandert. Was soll das Stacking-Programm machen? Die Einzelbelichtungen dauern immer nur zehn Sekunden, von Bild zu Bild wandert dieser lichtschwache Punkt also etwas weiter. Ein "Aufaddieren" der Helligkeit ist also praktisch nicht möglich. Würde ich also trotzdem eine kleine Spur auf meinen Bildern zu sehen bekommen? Dies war mir ja schon früher bei bestimmten Objekten gelungen, zum Beispiel auch beim Satelliten Gaia

Die Beobachtung ist sehr grenzwertig, beurteilen Sie selbst, ob es mir gelungen ist:

(137216) 1999 CF9 am 5.3.25 um 23:23UT (20 Belcihtungen)

 
(137216) 1999 CF9 am 5.3.25 um 23:29UT (45 Belichtungen)

Ich glaube, das man innerhalb der roten Umrandung eine ganz gleine Strichspur erkennen kann, die auf dem zweiten Bild auch länger ist als auf dem ersten. Das könnte meines Erachtens tatsächlich auf den Asteroiden zurückzuführen sein. Der etwas hellere Punkt quasi innerhalb dieser Strichspur ist ein Stern, der von Stellarium mit 15,9 mag angegeben wird und an dem der Asteroid genau im fraglichen Zeitraum sewhr dicht dran vorbeigezogen sein soll.

Schöne Messier-Objekte Anfang März

 In der langen Schönwetterperiode zu Beginn des Monat März habe ich auch einige Messier-Objekte aufgenommen. 

Den berühmten Orionnebel, Messier 42, habe ich gleich zweimal aufgenommen:

M42 am 1.3.25 um 19:47 MEZ, 20,2 Minuten belichtet im Vespera Pro

 
M42 am 2.3.25 um 23:19 MEZ,  20,6 Minuten belichtet mit Dualband-Filter im Vespera classic

Neben den unterschiedlichen Bildformaten der beiden vesperas fällt auf, dass im unteren Bild die rötliche Farbe viuel dominanter wirkt, was natürlich am verwendeten Dualbandfilter liegt. Und wahrscheinlich hat auch die etwas kürzere Brennweite (200mm statt 250mm beim Pro) und damit verbunden die etwas größere Lichtstärke (f/4 statt f/5 beim Pro). zum helleren Bild beigetragen.

 

M65, M66 sowie NGC3628 am 4.3.25 um 23:31, 62 Minuten belichtet, Vespera Pro

Das berühmte "Leo-Triplett besteht gleich aus drei Galaxien, M 65 (rechts), M 66 (unten Mitte) und NGC 3628 (Links oben). Das Bild wurde etwas über eine Stunde belichtet. Der hellste Stern im Bild  (HIP 55262), ungefähr zwischen NGC 3628 und M 65, hat übrigens eine Helligkeit von 7,1mag. M 65 und M 66 wurden beide von Charles Messier am 1. März 1780 entdeckt, also vor 245 Jahren. Ich bin immer wieder überrascht, warum er NGC 3628 nicht gesehen hat, diese Galaxie wurde im April 1784, also erst vier Jahre später, durch Wilhelm Herschel entdeckt. Für mich ist NGC 3628 eines der schönsten Objekte am Hiummel, weil wir auf diese Galaxie sehr schön von der Seite schauen, so dass sie durch ihr Stabband in zwei große Teile getrennt wird. Nicht umsonst trägt sie daher auch den Namen die "Hamburger-Galaxie".

M 81 und M 82, 6.3.25, 21:13 MEZ, 30min belichtet

 Die beiden Galaxien, M 81 und M 82, wurden übrigens nicht von Messier, sondern vom deutschen Astronomen Johann Elert Bode am 31. Dezember 1774 entdeckt. M 81 (rechts im Bild) wird daher nach ihrem Entdecker auch oft als "Bodes Galaxie" bezeichnet. M 82 trägt dagegen eher den Namen "Zigarren-Galaxie". Gerade bei M 82 lohnt es sich, mal die zugehörigen Hubble-Bilder anzuschauen.

Während der "Schönwetterkatastrophe" vom 1. bis 9. März habe ich noch viele weitere Bilder von Galaxien, Nebel, Planeten, Asteroiden, Mond, Sonne, Sternen und Supernovae gemacht, die kommen hoffentlich noch alle in den kommenden Tagen.