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Sonntag, 9. März 2025

Schöne Messier-Objekte Anfang März

 In der langen Schönwetterperiode zu Beginn des Monat März habe ich auch einige Messier-Objekte aufgenommen. 

Den berühmten Orionnebel, Messier 42, habe ich gleich zweimal aufgenommen:

M42 am 1.3.25 um 19:47 MEZ, 20,2 Minuten belichtet im Vespera Pro

 
M42 am 2.3.25 um 23:19 MEZ,  20,6 Minuten belichtet mit Dualband-Filter im Vespera classic

Neben den unterschiedlichen Bildformaten der beiden vesperas fällt auf, dass im unteren Bild die rötliche Farbe viuel dominanter wirkt, was natürlich am verwendeten Dualbandfilter liegt. Und wahrscheinlich hat auch die etwas kürzere Brennweite (200mm statt 250mm beim Pro) und damit verbunden die etwas größere Lichtstärke (f/4 statt f/5 beim Pro). zum helleren Bild beigetragen.

 

M65, M66 sowie NGC3628 am 4.3.25 um 23:31, 62 Minuten belichtet, Vespera Pro

Das berühmte "Leo-Triplett besteht gleich aus drei Galaxien, M 65 (rechts), M 66 (unten Mitte) und NGC 3628 (Links oben). Das Bild wurde etwas über eine Stunde belichtet. Der hellste Stern im Bild  (HIP 55262), ungefähr zwischen NGC 3628 und M 65, hat übrigens eine Helligkeit von 7,1mag. M 65 und M 66 wurden beide von Charles Messier am 1. März 1780 entdeckt, also vor 245 Jahren. Ich bin immer wieder überrascht, warum er NGC 3628 nicht gesehen hat, diese Galaxie wurde im April 1784, also erst vier Jahre später, durch Wilhelm Herschel entdeckt. Für mich ist NGC 3628 eines der schönsten Objekte am Hiummel, weil wir auf diese Galaxie sehr schön von der Seite schauen, so dass sie durch ihr Stabband in zwei große Teile getrennt wird. Nicht umsonst trägt sie daher auch den Namen die "Hamburger-Galaxie".

M 81 und M 82, 6.3.25, 21:13 MEZ, 30min belichtet

 Die beiden Galaxien, M 81 und M 82, wurden übrigens nicht von Messier, sondern vom deutschen Astronomen Johann Elert Bode am 31. Dezember 1774 entdeckt. M 81 (rechts im Bild) wird daher nach ihrem Entdecker auch oft als "Bodes Galaxie" bezeichnet. M 82 trägt dagegen eher den Namen "Zigarren-Galaxie". Gerade bei M 82 lohnt es sich, mal die zugehörigen Hubble-Bilder anzuschauen.

Während der "Schönwetterkatastrophe" vom 1. bis 9. März habe ich noch viele weitere Bilder von Galaxien, Nebel, Planeten, Asteroiden, Mond, Sonne, Sternen und Supernovae gemacht, die kommen hoffentlich noch alle in den kommenden Tagen.

Montag, 24. Juni 2024

23./24. Juli 2024: und noch ein schöner Beobachtungsabend, mit NLCs und einer weiteren Supernova!

 Die Nacht von Sonntag auf Montag sollte auch wieder sehr klar beginnen, doch leider gab es mehr Wolken als vorher gesagt. So war ich hin und her gerissen. Es waren zwar einzelne kleine Lücken zu sehen durch welche auch die Sterne hindurch funkelten, aber würden diese ausreichen, das mein Vespera wirklich initialisiert werden könnte? Dafür braucht man schon eine gewisse Zeitlang klaren Himmel. Zuerst muss ja überhaupt einen Sternfeld gefunden werden, dass muss dann zur richtigen Ausrichtung des Gerätes identifiziert und mit der internen Datenbank abgeglichen werden (Plate Solving) und schliesslich braucht die automatische "Autofocus"-Prozedur auch eine gewisse Zeit, um die Sterne am Himmel wirklich scharf abzubilden.

Doch überraschenderweise klappte das diesmal sehr schnell - gleichzeitig erreichtig mich jedoch auch die Nachricht, es sollte heute NLCs geben. Das sind "nachtleuchtende Wolken". Diese treten nur in den Wochen um die Sommersonnenwende auf, sie stehen meist tief im Norden. Diese Wolken bilden sich in einer Höhe von ca. 80 km oberhalb der Erde (also dort, wo es "eigentlich" gar keine Wolken mehr geben kann) und werden dadurch in den Sommernächten auch immer noch von der nicht so tief sinlenden Sonne angestrahlt und so zum leuchten gebracht.

Um diese aufzunehmen braucht man jedoch keine Vespera sondern eine ganz normale Digitalkamera. Ich rechnete nicht damit, diese von meinem Garten aus sehen zu können, ist doch die Sicht Richtung Nordhorizont durch Nachbarhäuser und Büsche und Bäume recht eingeschränkt. Aber schauen Sie doch einmal selbst:

NLC am 23. Juni 2024 um 23:31 Uhr MESZ

Die große Pappel, etwas rechts der Buildmitte markiert von meinem Garten aus gesehen recht gut die Nordrichtung. Eher zum Bildrand hin, direkt über dem Nachbarhaus ist die Sonne vor zwei Stunden zwei Stunden zuvor untergegangen. Neben einigen nahen (dunklen) Wolken kann man auf diesem Weitwinkelbild auch deutlich Aufhellungen sehen, die vielleicht auf den ersten Blick aussehen wie hohe Cirruswolken, die noch von der Sonne beleuchtet werden. Doch da die Sonne um diese Uhrzeit schon 10° Grad unter dem Horizont steht, können dies keine Wolken aus unser Atmossphäre mehr sein. Es sind tatsächlich NLCs (Noctulent Clouds). Mein Sternfreund Stefan Krause hat dazu eine schöne Webseite erstellt.

Hier noch drei weitere Fotos von diesem Abend, mit etwas mehr Zoom "näher herangeholt":




Die Woken haben sich recht dynamisch am Himmel bewegt. Die wellenförmigen Strukturen sind dabei recht typisch und treten sehr häufig auf. Es war durchaus ein beeindruckendes Erlebnis. Viele weitere und schönere Bilder zu diesen NLCs gibt es im NLC-Forum des AKM der Vereinigung der Sternfreunde.

Danach hatte ich dann auch wieder zeit für mein Vespera. Eine vernünftige Aufnahem von T CrB und (2)Pallas wollte mir jedoch nicht gelingen. Hier ballten sich die Wolken geradezu. Doch Richtung Große Bärin war der Himmel frei und so entstand diese Aufnahme:

M 81 (oben "mitte"), M82 (oben rechts) und NGC 2976 (unten links) gegen 23:30

 Dieses Mosaik- Bild habe ich etwas über 20 Minuten belichtet. Dann juckte es mich doch in den Fingern, nach einer weiteren Supernova Ausschau zu halten, die in der Galaxie NGC 4566 gemeldet war: SN2024kjb.

Hier gleich mein Bild, mit Beschriftungen von nova.astronomy.net:

IC 4566 mit SN2024kjb gegen 1:00 Uhr MESZ am 24. Juni 2024

Das Bild wurde netto 1320 Sekunden lang belichtet (das sind 22 Minuten), das Vespera Pro hat insgesamt 155 Einzelbelichtungen gemacht, von denen jedoch dann 23 verworfen wurden.

Können Sie IC 4566 in der Mitte des Bildes finden? Am besten einmal auf das Bild klicken und dann (z.B. mit Klick auf rechte Maustaste) das Bild in einem separaten Browserfenster öffnen, um es richtig gut vergrößern zu können.Noch innerhalb des grünen Kreis rund um IC 4566 sehen sie einen kleinen Stern leuchten. Das ist die Supernova SN2024kjb!

Alles in allem also ein sehr erfolgreicher Beobachtungsabend diesmal!

Zum Abschluss konnte ich dann noch dieses Foto des Mondes aus meinem Dachfenster aufnehmen:

Der Mond nach 1:00 Uhr MESZ am 24. Juni 2024


Donnerstag, 9. Mai 2024

8. Mai 2024: First Light für Vespera Pro

 Am 7. Mai brachte der Paketbote endlich mein lange vorbestelltes neues Teleskop, ein "Vespers Pro". Am  Mittwoch, den 8. Mai war die Nacht zum Himmelfahrtstag klar, so dass ich das neue Gerät auch schnell testen konnte. Um einen möglichst direkten Vergleich mit meinem bisherigen Gerät, das ich zur besseren Unterscheidung jetzt "Vespera classic" nenne, zu haben, habe ich an diesem Abend beide Gerät nahe beieinander aufgestellt und vielfach die gleichen Objekte angefahren.

Da ich am Abend zunächst noch netten Besuch hatte, habe ich als erstes jedoch nur das neue Vespera Pro gestartet. Das erste Ziel, "first light" also war die Sombrero-Galaxie, M 104:

Sombrero-Galaxie, M 104, "first light" für mein neues Vespera Pro

Das war doch gleich eine ganz ordentliche Aufnahme. Kennern fällt natürlich sofort das unterschiedliche Bildformat auf, das neue Pro erstellt quadratische Bilder, das Classic bekanntlich rechteckige.

Danach startete ich dann meine Vergleichssession. Erstes Objekt war die Zigarrengalaxie M 82. Zunächst das "classic"-Bild:

M 82 mit meinem Vespera "classic"

  

Und hier das Bild mit dem "Pro":

M 82 im Vespera Pro

In beiden Bildern kann man am linken Rand auch noch die Galaxie M 81 ("Bodes Galaxie") erkennen.

Leider ist die Belichtungszeit nicht ganz identisch, die Gesamtzahl der aufgenommenen Bilder lag zwar bei 150, beim classic wurden jedoch für den Stack 2 Bilder verworfen, das Pro war wohl etwas kritischer und verwarf 12 Bilder. Ich denke, trotzdem sollte der Vergleich fair sein.

Die Bilder sind von mir nicht weiter bearbeitet. 

Als erstes fiel mir auf, das die Ausrichtung der aufgenommenen Bilder auf meinem Ipad (damit habe ich Pro gesteuert) und meinem Handy (für das classic) nicht gleich, sondern um 90° Grad versetzt war, aber so etwas ist in der Praxis ja kein Problem, denn ggf. kann man Bilder ja später immer noch beliebig ausrichten.

Schon beim Entstehen der Bilder fiel mir dann auf, dass das classic schneller ist als das Pro. Ich vermute, das liegt daran, dass der Sensor des classic mit 2,1MP viel kleiner ist als der des Pro mit 12,5 MP. Die Belichtungszeit an sich war ja gleich, aber das Auslesen des Sensors und das Speichern der Daten geht natürlich bei einem kleinen Sensor viel schneller.

Betrachtet man die Bilder im 1:1-Maßstab (worauf ich hier im Blog verzichte) sind die Pro-Bilder, wie man es von einem größeren Sensor mit mehr und kleineren Pixeln erwarten kann, natürlich größer. Aber zeigen sie auch wirklich mehr Details? Schauen Sie ruhig genau und auch etwas länger hin. Ich vermag bei diesen Bildern keine großen Unterschiede erkennen. De Grenzhelligkeit der schwächsten Sterne liegt bei 15-16mag. Das classic zeigt einige Sterne etwas bläulicher als das pro, das mag aber auch an dem besseren Öffnungsverhältnis des classic von f/4 (Brennweite 200mm) gegenüber f/5 (Brennweite 250mm) beim Pro liegen. 

Man muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, das z.B, eng beieinander liegende Sterne im Pro doch mit etwas mehr Abstand abgebildet werden und das Pro dadurch das Potenzial hat, doch mehr Details zu zeigen.

Andererseits habe ich das Gefühl, das Bild des Pro zeigt etwas mehr "Rauschen" als das classic Bild. Dies könnte ein nachteiliger Effekt der doch kleineren Pixel des größeren Sensors sein. Hierzu muss ich sicherlich noch etwas mehr recherchieren.

Anschliessend habe ich beide Galaxien (M81 und M82) noch einmal fotografiert, diesmal im "Mosaik-Modus". Beide Bilder wurden auf eine Größe von 1,6° mal 1,9° Grad eingestellt. Das lässt sich in der App natürlich nicht pixelgenau machen, aber auch hier wieder ein Vergleich mit interessanten Ergebnissen:

M 81 und M 82 im classic mit Mosaic-Modus

 
M 81 und M 82 im Pro Mosaic-Modus

Ein Vorteil des Mosaic-Modus bei Vaonis ist nicht nur das größere Bild an sich, sondern auch das sog. "Dithern". Vanis schreibt dazu selbst: "Das von Vaonis entwickelte innovative Verfahren zur Aufnahme dieser Weitwinkelbilder ermöglicht es, von einem „Dithering“-Effekt zu profitieren (der gleiche Himmelsausschnitt wird nacheinander von verschiedenen Bereichen des Sensors aufgenommen), der die Auswirkungen der inhärenten Mängel des Sensors (Rauschen, heiße Pixel) abschwächt und eine bessere Qualität der endgültigen Wiedergabe ermöglicht." (Zitiert von hier, übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version))

Und beim Mosaic-Modus kehrt sich der Geschwindigkeitsvorteil des classic natürlich in das Gegenteil um. Während das Classic zum Ausfüllen der gesamten eingestellten Bildgröße insgesamt über 45 Minuten braucht, löste das Pro diese Aufgabe durch den größeren Sensor schon in 12 Minuten. Hier ist das Pro meiner Meinung nach deutlich im Vorteil.

Hier ein weiteres Vergleichsobjekt, der Komet C/2023 A3 Tschuchinshan-ATLAS:

Komet im "classic"

 

Komet im Pro

Beide Bilder wurden jeweils zehn Minuten lang belichtet. Auch hier muss ich feststellen, ein Unterschied zwischen den Bildern ist sehr marginal, die vielleicht etwas bessere Auflösung des Pro-Bilds wird durch das auffälligere Rauschen konterkariert.

Und ein weiterer Vergleich, Kleinplanet (27)Euterpe:

(27)Euterpe im classic

 

(27)Euterpe im Pro

(27) Euterpe ist der "Stern" etwas links unterhalb des hellsten Sterns, etwa in der Mitte des Bildes. Der hellste Stern im Bild ist mü Lib mit 5,5mag. (27) Euterpe hat etwa 10,4mag.

Ich habe an dem Abend aber auch noch ein paar andere Objekte jeweils nur mit dem einen oder anderen Gerät fotografiert.

Hier der Kugelsternhaufen M 3 im Vespera classic:

M 3 im Vespera classic, 910 Sekunden belichtet.

 Und hier Kugelsternhaufen M 4 im Vespera Pro:

M 4 im Vespera Pro, 500 Sekunden belichtet

 Und natürlich musste ich auch heute Abend wieder schauen, ob T CrB endlich heller wird:

T CrB im Vespera classic, 110 Sekunden belichtet

 Da hat sich doch noch nicht viel getan.T CrB ist nachwievor etwas schwächer als 10mag hell, also ganz "normal".

Und zum Abschluss noch ein kleiner planetarischer Nebel, NGC 40:

NGC 40 im Vespera Classic, 490 Sekunden belichtet

Hier hätte ich gerne parallel ein Bild mit meinem Vespera Pro gehabt, um zu testen, ob man gerade bei den kleineren Objekten wie den planetarischen Nebeln doch etwas mehr an Details erkennen kann. Leider passt hier die Blickrichtung nicht mehr, für das Pro war NGC 40 schon gerade hinter der Hauswand verschwunden.




Samstag, 2. Juli 2022

1. Juli 2022: Ein paar Impressionen aus der Nacht

 Am Freitagabend, 1. Juli 2022, sollte der Himmel klar sein. Leider zogen doch immer wieder Wolken durch. So musste ich immer wieder mal die Beobachtungsrichtung ändern, neue Ziele suchen. Entspannend war das nicht so wirklich, aber ich denke, Spaß gemacht hat es trotzdem. Einige Fotos sind mir unter den nicht optimalen Bedingungen doch so gelungen, dass ich sie hier zeigen möchte. Da hat die Vespera-Beobachtungsstation schon einen klaren Vorteil: durch das Live-Stacking hat man schnell ein anschaubares Bild zur Hand. Bilder, die ich in dieser Nacht an meinem großen Teleskop parallel mache, muss ich erst anschließend noch "entwickeln". Also die Einzelbilder von der Kamera auf den PC kopieren, durch die Stacking-Software laufen lassen, mit guter Bildbearbeitungssoftware nachbearbeiten usw. Vorher natürlich nicht Flats und Darks vergessen. 

Doch ich will nicht lamentieren, sondern einfach ein paar Bilder zeigen.

Zunächst der Mond, als schmale Sichel noch in der Abenddämmerung gegen 22 Uhr fotografiert:

Der Mond am 1.7.22 um 22:15 MESZ

 Das Foto entstand mit meinem Spektiv und einer Kleinbildkamera. Dann wurde es langsam dunkel und meine Vespera kam zum Einsatz:

Kugelseternhaufen M3

Dieses Bild vom Kugelsternhaufen M3 war das erste heute Abend. Die ersten drei Ziele (NGC4490, NGC5907 und M5) waren für das Vespera noch nicht zu erreichen, da war es entweder noch zu hell, oder es scheiterte an durchziehenden Wolken. Doch dann hatte ich etwas mehr Glück.

Als nächstes habe ich das Galaxienpaar M81/M82 fotografiert:

M81 (unten) und M82 (oben rechts) / 120 Einzelbilder


Zur Abwechslung hier ein kleiner Sternenhaufen, NGC 6712:

NGC 6712 (15 Minuten belichtet)


Und schließlich den Schwanennebel:

M17, der Schwanennebel oder auch Omeganebel genannt


Dieses Bild müsste man eigentlich um 180° Grad drehen, um den Schwan richtig herum zu sehen. Für mich ist dieser Nebel einer der schönsten am Nachthimmel. An dunklen Orten ist er schon im Fernglas gut zu erkennen. Das Bild wurde eine halbe Stunde belichtet, es ist also aus 180 Einzelbilder gestackt worden.

Den Schwanennebel habe ich parallelauch mit meinem großen Teleskop fotografiert. An mein Celestron C8 habe ich eine Vollformatkamera angeschlossen (Canon EOS RP). Diese Bilder muss ich natürlich erst noch von der Speicherkarte holen. Da diese Kamera nicht astromodifiziert ist, wird hier der Schanennebel sicherlich nicht so farbig aussehen. Die Kamera in der Vespera ist da sicherlich deutlich rotempfindlicher alses der Chip in der Canon Kamera ist.

Zusätzlich habe ich mit einer weiteren Kamera noch ganz ohne Teleskop Übersichtsbilder der Himmelsregionen fotografert, in der ich die oben abgebildeten Objekte so ungefähr fotografiert habe. Ob es mit wohl gelingt, aus allen drei Kameras am Ende brauchbare Bilder zu bekommen?Dummerweise habe ich nicht wirklich aufgepasst, und die Speicherkarte der Canon am C8 ist vollgelaufen. Mal sehen, wieviele brauchbare Aufnahmen ich dort tatsächlich noch geschafft habe. Ich werde dsrüber in den kommenden Tagen berichten.

Ein paar mehr Fotos und Beobachtungen habe ich noch gemacht, diesen Text habe ich praktisch "nebenbei" geschrieben. Doch jetzt (2:15 Uhr) will auch ich so langsam ins Bett.

Mittwoch, 4. Mai 2022

Eine neue Beobachtungsstation (Folge 4/4)

 Das Foto von NGC 4647 mit der Supernova 2022hrs war für mich ein erster voller Erfolg. So etwas macht natürlich gleich Lust auf mehr. Und so steuerte ich über das iPad in den Nächten vom 27. auf den 28. April und vom 28. auf den 29. April gleich ein paar weitere Objekt an. Nicht nur aus Spaß an der Freude, sondern auch um weitere Erfahrungen mit Vespera und der zugehörigen App zu sammeln.

In der ersten Nacht habe ich mich anschließend gleich an der Zigarrengalaxie, M 82, versucht. Hier ein erstes Bild nach nur 1min20sec Belichtungszeit, also aus nur 8 Einzelbildern gestackt:

M82 (Mitte) mit M81 (links)

Und hier das gleiche Objekt, nach 30 Einzelbildern, also 5 Minuten Belichtungszeit:

M 82 mit 5 Minuten Belichtungszeit

Etwas später entdeckte ich eine nette kleine Funktion, die es erlaubt, den zu belichtenden Ausschnitt am Himmel etwas zu verschieben. Dadurch wird das Bild nicht mehr exakt auf M82 zentriert, so dass ich das schöne Paar, M 81 und M 82, viel besser nebeneinander fotografieren konnte.

M81 und M82, 20 Minuten belichtet

Hier eine andere Galaxie, M 64:

M 64 - 30 Minuten belichtet (180 Einzelbilder a 10 Sekunden)

 M 64 ist die Galaxie mit dem "schwarzen Auge". Dieses war auf dem allerersten Einzelbild viel besser und leichter zu erkennen als jetzt auf diesem lange belichteten Bild.

Und weiter geht es:

M 104 - die Sombrero Galaxie, ebenfalls 30 Minuten belichtet

Und hier wieder ein schönes kosmisches Paar:

NGC 4631 (Mitte) und NGC 4651 (links)

NGC 4631 wird auch die Walfisch- oder die Herings-Galaxie genannt. NGC 4651 ist auch unter den Namen "Brecheisen- oder Hockeyschläger-Galaxie bekannt. Das Bild wurde 11 Minuten lang belichtet.7min 10sec)

Und hier noch zwei Kugelsternhaufen:

M 3 - mit 43 Einzelbelichtungen (7m10s)

M 5 - 46 Einzelbelichtungen, 7m40s)

Soweit erstmal an dieser Stelle mit den gelungenen Bildern. Einmal aufgebaut und initialisiert ist es wirklich einfach, mit Vespera schnell zu ganz akzeptablen Bildern zu kommen.

Voraussetzung ist natürlich immer, das auch der Himmel klar ist. Ein Objekt ist mir nicht gelungen, M 51, die berühmte "Strudel-Galaxie". Dies kann an zwei Dingen gescheitert sein: Ich hatte diese Galaxie versucht, am 29 April irgendwann zwischen 0 und 1 Uhr zu fotografieren, genau habe ich es mir nicht aufgeschrieben. Da stand die Galaxie bei mir ziemlich im Zenit. Als ich selbst nach oben blickt, entdeckte ich dort Wolken, die wohl aus Richtung Norden (also hinter meinem Rücken) aufgezogen waren. Etwas später las ich jedoch auch, das Vespera Objekte im Zenit gar nicht fotografieren kann, wohl weil das für die azimutale Steuerung des Systems zu schwierig sei. Was von beiden am Ende ursächlich war, werden weitere Erfahrungen mit Vespera sicherlich zeigen.

Es ist klar, dass jedes System "seinen Himmel", aber auch seine Grenzen hat. Vespera ist im Prinzip ein kleines Fernrohr mit einem 50mm Objektiv und einer Brennweite von 200mm, also einem f/4 Öffnungsverhältnis. Das ist vergleichbar mit einer Kamera mit einem kleinem Teleobjektiv oder einem 2-Zoll-Refraktor. Da mag mancher denken, das ist doch nicht mehr optische Leistung als mein Fernglas hergibt. Zusammen mit dem Sony-Chip IMX462 kann diese Kombination ein Feld am Himmel in einer Größe von 1,6° x 0,9° erfassen, was in etwa der Fläche von 6 Vollmonden entspricht. 

Es ist daher gut für etwas größere, flächige Objekte am Himmel geeignet. Planeten werden in diesem kleinen Fernrohr auch immer nur klein bleiben.

Etwa 500 Objekte sollen in der Datenbank der App gespeichert sein. Davon sind etliche auf dem Südhimmel, also für unsere Breiten in Europa nicht erreichbar. Ich vermute, für uns sind davon also vielleicht 300 Objekte ansteuerbar. Vespera bietet jedoch auch die Möglichkeit, ganz dediziert bestimmte Orte am Himmel anzufahren, wenn man die entsprechenden Koordinaten eingibt. Das setzt natürlich schon etwas mehr als astronomische Grundkenntnisse voraus, macht das Gerät aber auch für mich längerfristig sehr interessant.

Und wer möchte, kann sich auch alle Einzelbilder, die in einem Belichtungsprozeß entstehen einzeln im tiff- oder fits-Format herunterladen und sich selbst mit anderer Software am Stacken und Optimieren der Bilddarstellung versuchen. Hier muss man jedoch etwas aufpassen. Das Vespera hat intern einen Speicher von 10 Gigabyte. Eine 30-Minütige Aufnahmenserie erzeugt dann schon schnell 1 Gigabyte an Daten. Man sollte sich diese Einzelbilder, wenn sie selbst weiter bearbeiten will, also schnell auf seinen PC überspielen, bevor der 10 GB-Speicher voll wird. Dann werden nämlich intern die alten Dateien einfach durch die neuen überschrieben.

In den FAQs zu Stellina, dem ersten ähnlichen Produkt von Vaonis habe ich schon gesehen, das es auch eine Möglichkeit gibt, Darks und Flats zu erzeugen. Auch das muss ich natürlich erst noch ausprobieren.

Weiterhin soll es auch die Möglichkeit geben, einzelne Parameter der Chipsteuerung zu ändern, aber das habe ich alles noch nicht ausprobiert. Vielleicht schaffe ich das in der nächsten Schönwetterperiode.

Damit ist meine erste kleine Blogserie zu meiner neuen Vespera beendet, sicherlich werden später weitere Bilder und Beiträge folgen. 

Ich bedanke mich bei meinen Lesern, schön, dass Sie mir bis hierhin gefolgt sind. Vielen Dank auch für das Verständnis, das ich nicht alle ersten Erfahrungen in einem einzigen Blogbeitrag reingequetscht habe.

Viele weitere Informationen zu Vespera und vergleichbaren Beobachtungsstationen (Vaonis Stellina, eVscope usw.) findet man auf den hervorragenden Webseiten von Gerd Waloszek.

Wenn Sie weitere Fragen zu Vespera haben, schreiben Sie mir gerne eine Mail. Vielleicht kann ich die ja beantworten.