Montag, 28. Juni 2021

26./27. Juni 2021: Astronomie am Wochenende

 Am Abend des Samstag, 26. Juni 2021, klarte es wunderschön auf. Für mich endlich mal eine gute Gelegenheit auszuprobieren, wie präzise meine Montierung bei längeren Belichtungszeiten tatsächlich laufen würde. Nach einer möglichst genauem Einnorden der Montierung wollte ich ein Bild der "Strudelgalaxie" M51 machen. 

Dafür habe ich meine Spiegelreflexkamera Canon 5D Mark II direkt an mein Celestorn C8 teleskop angeschlossen. Ich habe das Teleskop also als großes Tele mit 2000mm Brennweite benutzt. Zunächst habe ich mich geärgert, denn irgendwie fand ich meine Bahtinov-Maske nicht, konnte also nur über den Liveview der Kamera scharf stellen. 

M51, die "Strudelgalaxie"

 

Es gibt sicherlich viele tausend schönere Bilder von M51, ich denke jedoch, für meine Zwecke kann ich zufrieden sein. Mein Celestorn C8 Teleskop ist halt kein besonders lichtstarkes Fernrohr. Mit f/10 wird es da von vieen anderen Geräten leicht geschlagen. Das Bild ist ein Stack mit Hilfe der Software Sequator von 15 Aufnahmen a jeweils 3 Minuten sowie drei Darks. Insgesamt habe ich also 45 Minuten belichtet. Die Sterne sind schön rund geblieben, wenn auch nicht ganz scharf. Mehr wollte ich am Ende ja gar nicht wissen.

Der Hintergrund ist nicht wirklich schwarz. Das entspricht zum einen der Wirklichkeit, denn der Mond war zu dieser Zeit schon über den Horizont gestiegen. Zum anderen wollte ich aber auch nicht viel mit Photoshop nachbearbeiten.

 Apropo Mond, von dem habe ich natürlich auch ein paar Fotos gemacht. Hier ein einzelnes Bild:

 

Der abnehmende Mond am frühen Morgen des 27. Juni

Dann hat es mich an diesem Abend gereizt, mal einen Blick auf den Saturn und besonders seine Monde zu werfen. Die meisten seiner Monde sind recht lichtschwach. Wieviel würde ich tatsächlich fotografieren können? Um die lichtschwachen Monde sichtbar zu machen, wurde Saturn natürlich stark überbelichtet. Auch hier das Ergebnis:

 

Saturn mit Monden (Sterne sind nicht markiert)

Titan ist der hellste Saturnmond mit 8.5mag.  Links neben Titan ist Rhea zu erkennen, Rhea ist nur 9.89mag hell. Der Stern rechts unterhalb von Titan ist 10.3mag hell. Direkt am überbelichteten Saturnkann man gerade noch Mond Thethys erahnen, 10.4mag hell. Auf der anderen Seite von Saturn ist noch Dione, 10.5mag hell zu erkennen. Auch hier gibt es wieder einen Stern in der Nähe, laut Stellarium. Theoretisch müsste ich auch noch die Monde Encelados (11.9mag) und Mimas (13.1mag) sehen können, sie standen heute jedoch zu dicht an Saturn dran.

Am nächsten Tag war der Himmel erneut klar und so konnte ich noch einen guten Blick auf die Sonne werfen. 

Sonne mit Flecken
 

Hier waren einige Sonnenflecken zu sehen. Die beiden größeren fallen sofort auf. Sie zeigen einen schönen dunklen Kern (Umbra) und darum herum eine hellere Penumbra. Wenn man etwas genauer hinschaut,kann man unterhalb des einen Flecks zwei weitere kleine weitere Flecken erkennen. Die beiden großen Flecken gehören zur Gruppe mit der Nummer 2835, die darunter bilden eine neue Gruppe 2836. Wieviele einzelne Flecken können Sie zählen, mehr als vier? Hier noch ein etwas größerer Ausschnitt der Sonne:

Sonnenflecken 

Am Sonntagabend war der Himmel dann wieder zugezogen. Es gab jedoch kurz nach 22 Uhr noch ein etwas merkwürdiges "Abendrot" am Himmel zu sehen. hier einmal drei Bilder:

   
Abendrot

Abendrot mit Rastermuster!?


Zunächst dachte ich nur, dass sich am Himmel halt edas Abendrot hinter ein paar Wolkenstreifen zeigen würde. Doch dann entdecke ich links am Nachbarhaus dieses interessante Muster. Was könnte die Ursache sein? Das sich Wolken so anordnen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ich vermute eher, es handelt sich hier um eine Überlagerung von zwei Effekten. In der "waagrechten" zeigen die dunklen Streifen tatsächlich Wolkenstrukturen. Die "senkrechten" Streifen halte ich jedoch eher für "Wolkenstrshlen". Denn dort hinten ist vor einiger Zeit die Sonne untergegangen. Und wenn die Sonne am Untergehen ist, oder sich tiefstehend hinter horizontnahen Wolken befindet, kann man oftmals sog. "Wolkenstrahlen" beobachten, weil dann diese tiefstehenden Wolken an einigen Stellen Schatten auf die höheren Wolken werfen. Eine schöne Sammlung von Bildern solcher Wolken- oder Dämmerungsstrahlen findet man übrigens auf den Meteoros-Webseiten.

Sonntag, 27. Juni 2021

28. Juni - 4. Juli 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der Mond vom Nachthimmel zurück. Von den hellen Planeten sind Venus und Mars bis kurz nach 23 Uhr im Nordwesten zu finden. Saturn geht schon deutlich vor Mitternacht im Südosten auf, Jupiter folgt kurz nach Mitternacht. Die Fernrohrplaneten Neptun (Aufgang ca. 1:00 Uhr) und Uranus (Aufgang ca. 2:30 Uhr) sind morgens tief im Osten zu finden. Die ISS beginnt wieder eine Morgensichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 28. Juni, ist um 5:08 Uhr Sonnenaufgang und um 21:47 Uhr Sonnenuntergang. Der helle Tag ist also schon zwei Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Der noch zu 86 Prozent beleuchtete Mond geht erst nach Mitternacht, gegen 0:30 Uhr über der Egge auf. Er steht unterhalb von Saturn und Jupiter. Von 1:31 Uhr bis 3:49 Uhr zieht der Schatten von Jupitermond Io über seinen Mutterplaneten.

Am Dienstag, den 29. Juni,  geht der Mond um 0:45 Uhr auf und steht unterhalb von Jupiter, er zeigt heute maximale Libration in Breite, so dass wir auf den Nordpol sehen können. Gegen 4:18 Uhr fliegt die ISS in nur 13° Grad Höhe tief über unserem Südosthorizont.

Am Mittwoch, den 30. Juni, geht der Mond kurz nach 1:00 Uhr auf, heute zeigt er auch maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand.  Uranus (5.8mag) geht in nur 11' Minuten Abstand an 37 Arietis (auch 5.8mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 1. Juli,  geht der Mond um 1:18 Uhr auf. Am Abend um 23:11 Uhr zeigt der Mond exakt das Letzte Viertel, steht dann aber bei uns noch unter dem Horizont. Die ISS fliegt zwischen 4:17 Uhr und 4:24 Uhr in maximal 25° Grad Höhe über den südöstlich Himmel entlang, knapp unterhalb von Saturn und Jupiter und knapp oberhalb des Mondes.

Am Freitag, den 2. Juli, geht der Mond um 1:31 Uhr auf. Zwischen 3:30 Uhr und 3:37 Uhr fliegt die ISS erneut über den südöstlichen Himmel in maximal 18 Prozent Höhe vorüber.

Am Samstag, den 3. Juli, geht der Mond um 1:45 Uhr auf. Die ISS ist zum ersten Mal um 2:46 Uhr zu sehen, wenn sie unterhalb von Jupiter aus dem Erdschatten austritt. Ein zweites Mal fliegt sie zwischen 4:18 Uhr und 4:26 Uhr in maximal 46° Grad Höhe über den Morgenhimmel.

Am Sonntag, den 4. Juli, geht der Mond um 1:59 Uhr auf. Von 1:50 Uhr bis 4:41 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Europa über Jupiters Scheibe. Die ISS ist zwischen 3:32 Uhr und 3:39 Uhr bei ihrem Überflug in maximal 34° Grad Höhe zu sehen.

Sonntag, 20. Juni 2021

21. - 27. Juni 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Sommeranfang und Vollmond. Auch wenn der Mond am Himmel nicht besonders hoch steigt, überstrahlt sein helles Licht in dieser Woche doch alle schwächer leuchtenden Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist die Venus am Abend tief im Nordwesten als erster zu sehen, sie geht bald nach 23 Uhr unter. Der viel lichtschwächere Mars folgt ihr eine halbe Stunde später. Saturn steigt bald nach Mitternacht im Südosten über der Egge auf, Jupiter folgt eine gute dreiviertel Stunde später. Beide Planeten können am besten beobachtet werden, bevo es gegen drei Uhr anfängt, wieder heller zu werden. Die ISS ist auch in dieser Woche bei nächtlichen Überflügen nicht zu sehen.

Am Montag, den 21. Juni, ist Sommeranfang, der längste Tag des Jahres. Die Sonne geht auf um 5:06 Uhr und geht unter um 21:47 Uhr. Der helle Tag dauert hier also 16 Stunden und 41 Minuten. In List auf Sylt ist er 42 Minuten länger, in Oberstdorf/Allgäu ist er 44 Minuten kürzer als bei uns. Bei uns sinkt die Sonne nicht tiefer als 14,8° Grad unter den Horizont. Doch für alle Sternengucker tröstlich: ab heute werden die Nächte wieder von Tag zu Tag etwas länger. 

Am Dienstag, den 22. Juni, erreicht Kleinplanet (419) Aurelia seine Oppositionsstellung.

Am Mittwoch, den 23. Juni, steht der praktisch volle Mond in Erdnähe, erscheint also etwas größer als im Durchschnitt. Um 1:25 Uhr (also bereits Donnerstag) bedeckt der Mond den 3.3mag hellen Stern Delta im Schlangenträger.

Am Donnerstag, den 24. Juni, erreicht der Mond  exakt um 20:40 Uhr seine Vollmondposition, da steht er bei uns noch unter dem Horizont, er geht erst kurz nach 22:00 Uhr auf.  In der Nacht zum Freitag erreicht er um 1:40 Uhr seine höchste Position am Himmel, er steht dann allerdings nur knapp 12° Grad über dem Horizont.

Am Freitag, den 25. Juni, beginnt um 4:17 Uhr eine Verfinsterung des Jupitermonds Europa.

Am Samstag, den 26. Juni, geht der immer noch zu 94 Prozent beleuchtete Mond kurz vor Mitternacht auf. Er nähert sich langsam Saturn.

Am Sonntag, den 27. Juni, endet um 4:05 Uhr die Bedeckung eines 6.4mag hellen Sterns am dunklen Rand des Mondes. Am Abend geht der Mond erst nach Mitternacht auf.

Montag, 14. Juni 2021

13. - 16. Juni 2021: Der Mond am Abend und etwas zur Libration.

 Im Fernsehen läuft die Fußballeuropameisterschaft - draußen leuchtet der Mond über Europa:

Der Mond am 14. Juni 2021

Der Blick durchs Fernrohr zeigt eine zerklüftete, gebirgige Oberfläche voller Krater und ausgedehnter flacherer Ebenen, die von den ersten Entdeckern als "Mare" benannt wurden.

Schon am Tag vorher, am 13. Juni, konnte ich ein Foto des Mondes machen. Da war die Sichel noch schmaler. Allerdings stand der Mond auch tiefer am Horizont - und durch das Wabern deraufgewärmten  Luftschichten am Abend ist dieses Bild nicht so schön scharf geworden:

Die Mondsichel vom 13. Juni 2021

 Im oberen Teil des Mondes kann man erkennen, das der beleuchtete Teil am 13. Juni so gerade die große rundliche Fläche des "Mare Crisium" umfasst. Im Vergleich lässt sich gerade an dieser Stelle sehr gut erkennen, wie der Mond von einem Tag zum anderen zugenommen hat.

Vergleicht man diese Mondfotos mit anderen, früheren Aufnahmen, so sieht man, dass das "Mare Crisium" sich zur Zeit dicht am Rand des Mondes befindet. Vergleichen Sie mal mit diesem Bild vom 11. April 2016:

Mond vom 11. April 2016, das "Mare Crisium" steht weit ab vom Mondrand.

Hier befindet sich das Mare Crisium weit ab vom Mondrand, der Mond zeigt uns also nicht immer exakt das gleiche Gesicht, sondern er "wackelt" schon noch etwas hin und her auf seiner Bahn um die Erde. Diese Schwankungen werden "Libtration" genannt. Zur Zeit zeigt er eine ausgeprägte Libration in Länge und zeigt uns bevorzugt seine östliche Seite (die allerdings im Dunklen liegt, er dreht sich also quasi von uns weg. In Jahrbüchern wird die Libration dann mit negativem Vorzeichen angegeben , heute -6.6). Auf dem Foto von April 2016 war die Libration genau in die andere Richtig ausgeprägt, wir konnten also eher auch Teile des Mondes sehen, die uns sonst nicht so zugänglich sind (positive Libration +7.7). Zusammengerechnet zeigt uns der Mond dadurch nicht nur 50 Prozent seiner Oberfläche, sondern ungefähr 59 Prozent.

(Achtung: bei der Definition der Himmelsrichtungen auf dem Mond habe ich die "irdische" Betrachtungsweise gewählt, für uns auf der Nordhalbkugel ist dann "links"="Osten", dort wo der Mond aufgeht und "rechts"="Westen". )

***********************  Ergänzung vom 15. Juni *******************

Die Schönwetterphase macht es möglich, auch heute wieder ein Bild des Mondes zu zeigen. Der Himmel war nicht ganz klar, hohe Cirren dämpften doch ein wenig die Sicht:

Der Mond am 15. Juni nach 23 Uhr Uhr am Abendhimmel

Die ausgeprägte Libration wird am Morgen des 17. Juni den größten Wert erreichen. Dies wird jedoch selbst fotografisch im Vergleich zu diesem Bild nicht mehr viel ausmachen. Gleichzeitig haben wir zur zeit auch eine ausgeprägte Libration in Breite, so das man auf den Südpol des Mondes schauen kann. 

*******************************  Ergänzung 16. Juli 2021  ***************************

Der ;Mond am 16. Juni 2021 um 22:01 Uhr:

Mond am Mittwochabend um 22 Uhr.




Sonntag, 13. Juni 2021

12.-16. Juni 2021: Helle Nova im Herkules

Samstagmittag entdeckte Seiji Ueda in Japan einen "neuen Stern" im Herkules. Genau an der Grenze der Sternbilder von Herkules und Adler, ganz in der Nähe des Sterns FF Aql. Zum Zeitpunkt der Entdeckung war die Helligkeit schon auf 8mag gestiegen. Weitere Beobachter bestätigten dies in Japan mit steigender Helligkeit.

Glücklicherweise hatte mein Sternfreund Heinz-Bernd Eggenstein diese Nachricht mitbekommen (in englisch: http://www.cbat.eps.harvard.edu/unconf/followups/J18573095+1653396.html) und die Mitglieder der Volkssternwarte in unserer Threema-Chatgruppe informiert. 

Zum Glück spielte bei uns das Wetter mit und es klarte am Abend gut auf. Nach 23 Uhr ging ich mit meiner DSLR auf Jagd. So richtig dunkel wird es in diesen Nächten ja leider nicht mehr, aber mit den inzwischen vermuteten 6mag sollte so ein neuer heller Stern doch gut zu finden sein. Zumal die Koordinaten ja bekannt sind: Rektaszension: 18h 57m 30.95s und Deklination +16° 53' 39.6' .

Zunächst fotografierte ich die Gegend der Nova mit einem 20mm Weitwinkelokular. 

Blick nach Osten, 12. Juni, 23:33 MESZ, f=20mm, ISO800, 9sec, f/2.5

 Eine halbe Stunde vor Mitternacht war es noch gar nicht richtig dunkel, doch schaut man sich dieses Foto etwas genauer an, kann man schon sehr viele Sterne erkennen.

Da ist dann natürlich die ganze Himmelsgegend Richtung Osten mit drauf, die Sommersternbilder Leier (oben), Schwan, Adler  (knapp über dem Horizont) und mehr. Schon auf diesem Foto ist die Nova zu erkennen, wie mir ein schneller Vergleich mit dem Planetariumsprogramm "Stellarium" zeigte. 

Anschließend machte ich gleich noch mehrere Fotos mit einem 50mm Objektiv, das natürlich schon eine ganze Reihe mehr an Details am Himmel zeigt.

Hier ein Ausschnitt aus einem der Bilder, in dem ich die Nova mit einem roten Kreis markiert habe:

  
Detailansicht mir markierter Nova (50mm, ISO800, 9sec, f/2.5)


In diesem Bild fällt vielleicht als erstes in der linken Bildhälfte unten die Konstellation des "Kleiderbügels" auf, eines meiner Lieblingssternbilder am Himmel. Natürlich kein offizielles Sternbild sondern "nur" ein Asterismus. In der Mitte dann, eingekreist, die Nova. Wie hell ist die Nova nun wirklich auf diesem Foto? Leider ist das nicht ganz einfach zu bestimmen. Sie scheint etwas dunkler zu sein als der Stern direkt neben ihr. Doch leider ist dieser Stern, "FF Aql", selbst ein veränderlicher Stern, der regelmäßig zwischen 5.18mag und 5.51mag schwankt. Wir müssen uns also schon in der etwas weiteren Umgebung nach Sternen vergleichbarer Helligkeit umschauen. Das ist dann zunächst natürlich nur eine grobe subjektive Schätzung, aber für mich sieht es so aus, als ob die Nova sogar durchaus 6.0mag erreicht hat, vielleicht sogar noch etwas heller. Schicken Sie mir gerne auch ihre Schätzung zu!

Das obige Bild habe ich dann auch gleich in einem der deutschsprachigen astronomischen Foren publiziert. Vielleicht ja sogar das erste im deutschsprachigen Raum veröffentlichte Foto eines hiesigen Beobachters?

In der Zwischenzeit wurde die Nova von vielen weiteren Beobachtern untersucht. Auch wurden erste Spektren erstellt und analysiert. Die wissenschaftliche Untersuchung ist also in vollem Gange. 

Und die weiteren Beobachtungen versprechen spannend zu werden. Im Moment (Sonntagnachmittag) sieht es so aus, als ob die Helligkeit der Nova schon wieder deutlich nachlässt. In neuesten Beobachtungen aus Japan ist nur noch von einer Helligkeit zwischen 7mag und 8mag die Rede. Ob ich heute Nacht wieder klaren Himmel für weitere Fotos haben werde? Und sollte ich gestern die Nova vielleicht tatsächlich in ihrem hellsten Moment erwischt haben? Wir werden es sehen.

********************  Ergänzung aus der Nacht vom 13./14. Juni ************************

Die Nova wird tatsächlich schon wieder deutlich schwächer. Am Sonntagabend fotografierte ich die Gegend erneut mit meinem 50mm Objektiv, diesmal mit ISO1600, 6sec, f/1.8:

Die Nova am 13. Juni 2021 um 23:35 MESZ

Die Nova ist deutlich schwächer geworden. Der kleine Stern im Kreis neben ihr (HD 175919) hat 8,5mag, ganz so dunkel würde ich sie noch nicht einschätzen. Der Stern senkrecht unter ihr wird mit 7.05mag angegeben, er scheint mir deutlich heller zu sein als die Nova. Ich schätze sie daher grob auf nur noch ungefähr 8mag ein. 

*********************** weitere Ergänzung vom 14. Juni 2021 *********************

Und hier noch ein Foto der Nova. Sie ist erneut schwächer geworden und erreicht langsam die Nachweisgrenze meiner DSLR:

Die Nova am 14. Juni um 23:39 Uhr (50mm, ISO3200, 8sec, f/2.5)

Jetzt ist sie schon deutlich schwächer geworden als der benachbarte Stern HD 175919 mit 8.5 mag. Ich schätze, sie liegt bei ungefähr 9mag. Meine Kamera bildet bei dunklem Himmel auf Einzelfotos Sterne bis zu 10mag ab, wenn ich Bilder stacke komme ich sogar noch etwas darunter. Jetzt im Sommer ist es aber selbst um Mitternacht noch gar nicht richtig dunkel. Um diese Zeit geht gerade die nautische Dämmerung in die astronomische Dämmerung über, die Sonne steht im Norden nur 11 bis 12 Grad unter dem Horizont. Da muss man aufpassen, das man mit der Kamera nicht zu lange und zu stark belichtet, weil sonst einfach alles im Himmelshintergrund unter geht.

*************************** Ergänzung vom 15. Juni ************************

Die Nova schwächt sich weiter ab, wenn auch nicht mehr ganz so rasant wie zuletzt. Hier ein "Suchbild":

Nova am 15. Juni um 23:51 Uhr (50mm, 8sec, f/2.5, ISO3200)

Die Nova befindet sich im roten Kreis genau in der Mitte. Der hellere Stern rechts neben ihr ist HD 175919 mit 8.5 mag. Der Stern links neben der Nova hat eine Helligkeit von 9.5mag, oberhalb der Nova kann man zwei Sterne erkennen, der rechte, etwas hellere hat 10.0mag, der linke kaum noch erkennbare 10.9mag. Wie schätzen Sie für heute die Helligkeit der Nova ein?

******************************** Ergänzung 16. Juni 2021 ***************************

Die Nova wird immer schwächer. Abends am 16. Juni 2021 dürfte die Helligkeit nur noch bei knapp 10mag gelegen haben. 

Nova im Herkules, 16.6.21, 23:44 MESZ, f=50mm, f/2.5, 10sec, ISO3200


14. - 20. Juni 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir den frühesten Sonnenaufgang im Jahr. Da sich die Sonnenuntergangszeit jedoch zur nächsten Woche hin noch etwas verlängert, haben wir aber noch nicht den längsten Tag im Jahr. In der Praxis sind dies jedoch nur Unterschiede von wenigen Sekunden, die kaum wahrnehmbar sind. Der zunehmende Mond bestimmt den Abend und frühen Nachthimmel. Von den hellen Planeten können die Venus (bis ca. 23 Uhr) und der Mars (vielleicht bis 23:30) Uhr) am Abend nach Sonnenuntergang in der nordwestlichen Dämmerung gefunden werden. Saturn (ca. 0:45 Uhr)  und Jupiter (ca. 1:20 Uhr) gehen von Tag zu Tag etwas früher im Südosten auf. Sichtbare Überflüge der ISS gibt es in diesen kurzen Nächten bei uns nicht.

Am Montag, den 14. Juni, geht die Sonne um 5:05 Uhr auf und um 21:45 Uhr unter. Der Mond ist kurz vor Mitternacht zu ca. 18 Prozent beleuchtet, er geht erst am Dienstag gegen 1:00 Uhr unter. Am Montag in der Frühe geht Kleinplanet (3) Juno (10.1mag) in nur 9' Bogenminuten Abstand an 30 Oph (5,0mag) vorüber.

Am Dienstag, den 15. Juni, stehen am Morgen bei Jupiter zwei Monde rechts, zwei Monde links.

Am Mittwoch, den 16. Juni, ist der Mond am Abend zu 37 Prozent beleuchtet. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Am Morgen endet um 3:23 Uhr eine Bedeckung von Ganymed durch den Planeten Jupiter.

Am Donnerstag, den 17. Juni, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nah am Rand. Am Abend ist er zu 47 Prozent beleuchtet.

Am Freitag, den 18. Juni, erreicht der Mond exakt um 5:54 das Erste Viertel, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Am Abend ist er dann schon zu ca. 58 Prozent beleuchtet. Von 1:40 Uhr bis 2:31 Uhr zeigt Jupiter nur zwei Monde: Io und Ganymed. Kallisto wird durch Jupiters Schatten bis 2:32 Uhr verfinstert, und Europa ab 1:40 Uhr.

Am Samstag, den 19. Juni, stehen bei Jupiter alle vier Monde auf der gleichen linken, östlichen Seite des Planeten. In der Frühe zieht Kleinplanet Juno direkt am Kugelsternhaufen M10 vorüber. M10 kann bereits in einem Fernglas gesehen werden (Helligkeit 6,6mag), für Juno selbst ist jedoch ein kleines Fernrohr notwendig.

Am Sonntag, den 20. Juni, endet um 1:57 Uhr ein Durchgang von Europa vor der Jupiterscheibe, und um 2:29 Uhr beginnt eine Verfinsterung von Io, so dass auch in dieser Nacht nicht immer alle vier galiläischen Monde bei Jupiter zu sehen sind.

Freitag, 11. Juni 2021

10. Juni 2021: Partielle Sonnenfinsternis

 Es war ein schöner Tag! Das Wetter hat weitestgehend mitgespielt. Ich konnte die Sonnenfinsternis von meinem Garten aus in aller Ruhe verfolgen.

Nachbarn und einzelne Freunde kamen vorbei, draußen konnte man jedoch gut Abstand einhalten und die Corona-Regeln zur Vermeidung von Ansteckungen gut einhalten. Ich hatte auch noch genügend "alte" Sonnenfinsternisbrillen zuhause. Das "Fernrohrbild" ließ sich gut auf dem Display der angehängten Kamera betrachten. Durch die Sofi-Brille konnte dann jeder ganz individuell für sich hoch in den Himmel schauen und die angeknabberte Sonne genießen. Für einige ja vielleicht wirklich ein "Highlight" des Tages.

Hier mal ein paar meiner Bilder. Leider habe ich während all der netten Gespräche mit den Nachbarn oder Freunden nicht ganz aufgepasst, so dass die Sonne zum Ende der Finsternis langsam zu stark an den Rand des Bildes gewandert war und dadurch leicht abgeschnitten wurde. Ungefähr in der zweiten Hälfte der Finsternis kamen Wolken auf, aber die verleihen den Bildern eigentlich zusätzlich einen schönen dramatischen Ausdruck.

11:28 Uhr MESZ

11:33 Uhr MESZ

11:49 Uhr MESZ

12:04 Uhr MESZ

12:24 Uhr MESZ

12:35 Uhr MESZ

12:43 Uhr MESZ

13:24 Uhr MESZ

13:32 Uhr MESZ

13:33 Uhr MESZ

Die nächste Sonnenfinsternis, die man in unserer Region beobachten kann, findet am Dienstag, den 25. Oktober 2022 statt, dann immerhin mit 25 Prozent Bedeckung - und auch wieder zur Mittagszeit. Ich freue mich jetzt schon!

Im Internet gibt es viele weitere schöne Bilder dieser Finsternis zu bewundern. Das vielleicht schönste aus meiner Sicht wurde auch gleich zum "Astronomy Picture of the Day" (APOD) gekürt. Sie finden es hier: https://apod.nasa.gov/apod/ap210611.html. Dieses und weitere Bilder des Künstlers findet man auch auf ihrer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/fiddleoak.

 (Sobald ich ein "okay" der Künstler habe, werde ich es hier auch direkt zeigen).


Sonntag, 6. Juni 2021

7. - 13. Juni 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

Die Nächte im Juni sind kurz, viel gibt es da meist nicht zu erwähnen. Diese Woche wartet jedoch mit einem ganz besonderem Highlight auf:  In dieser Woche haben wir am Donnerstag Neumond. Dabei zieht der Neumond direkt vor der Sonnenscheibe entlang, so dass es bei uns zum ersten Mal seit 6 Jahren wieder zu einer partiellen Sonnenfinsternis kommt. Für diese Sonnenfinsternis habe ich ein separates Posting geschrieben.

Am Abendhimmel kann nach Sonnenuntergang tief im Nordwesten die Venus gefunden werden, sie geht gegen 23 Uhr unter. Der deutlich lichtschwächere Mars folgt eine Stunde später. Am Morgenhimmel geht im Südosten der Saturn gegen 1:00 Uhr auf und Jupiter folgt eine Dreiviertelstunde später. Die ISS ist nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 7. Juni, geht die Sonne um 5:08 Uhr auf und um 21:40 Uhr unter. Der helle Tag dauert also länger als 15 1/2 Stunden. Nachts sinkt die Sonne nur noch 15° Grad unter den Horizont, Richtung Norden hin bleibt der Himmel also immer leicht aufgehellt. Die nur noch zu zehn Prozent beleuchtete Mondsichel geht heute kurz nach 4:00 Uhr auf, da ist der morgendliche Himmel schon richtig dämmerig. Kleinplanet (419) Aurelia (10,6mag) geht gegen 1:20 Uhr in nur 6 Bogenminuten Abstand an Stern HIP89470 (6,1mag) vorüber. Kleinplanet (3) Juno, 10,0mag steht heute im Sternbild Schlangenträger in Opposition zur Sonne

Am Dienstag, den 8. Juni, geht die nur noch zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel gegen 4:15 Uhr auf. Ob sie in der nun schon hellen Dämmerung noch zu finden sein wird? Kleinplanet (4) Vesta (7.8mag) geht in nur 9 Bogenminuten Abstand südlich an 73 Leo (5.3mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 9. Juni, findet wohl gar nichts auffälliges am Nachthimmel statt? Vielleicht können wir heute Nacht ja einfach nur mal still die Sterne genießen?

Am Donnerstag, den 10. Juni, erreicht der Mond bei uns exakt um 12:28 Uhr seine Neumondposition. Er steht dann direkt vor der Sonnenscheibe und verfinstert diese zu 14,4 Prozent. Mehr Informationen zu dieser partiellen Sonnenfinsternis in meinem extra Posting.

Am Freitag, den 11. Juni, endet um 4:33 Uhr die Bedeckung von Jupitermond Europa.

Am Samstag, den 12. Juni, ist am Abend der Mond wohl erstmalig nach der Sonnenfinsternis wieder zu sehen. Er ist zu 6 Prozent beleuchtet und zeigt eine schmale Sichel, östlich und etwas oberhalb der Venus. Er geht um 23:52 Uhr unter.

Am Sonntag, den 13. Juni, steht der zu 11 Prozent beleuchtete Mond dicht oberhalb vom Mars, der Abstand beträgt nur ca. 2° Grad, also vier Vollmonddurchmesser. Der Mond geht erst kurz nach Mitternacht unter.

Freitag, 4. Juni 2021

10. Juni 2021: Eine partielle Sonnenfinsternis

 Am 10. Juni ist Neumond. Und diesmal stehen Erde, Mond und Sonne exakt auf einer Linie in einer Ebene, so dass es zu einer Sonnenfinsternis gekommt. Für einige Orte auf dieser Erde schiebt sich der Mond sogar gant exakt vor die Sonne. Da er sich zur Zeit jedoch in der Nähe seines Apogäums befindet, also in "Erdferne", erscheint er uns etwas kleiner als gewöhnlich. Das bedeutet, er kann die Sonnenscheibe nicht vollständig bedecken, es kommt also nicht zu einer totalen, sondern nur zu einer maximal ringförmigen Sonnenfinsternis. 

Diese Finsterniszone liegt leider von uns weit weg, im Polarmeer, im Norden Kanadas, Grönlands und Russlands. Alles sehr entlegene Gebiete, so dass der sehr erfahrene Sonnenfinsternisbeobachter Xavier Jubier auf seiner Webseite sogar schreibt: "which may well be one of the least observed during modern times" Von mir übersetzt: "Das wird sicher eine der am wenigsten beobachteten Sonnenfinsternisse in der modernen Zeit werden." (http://xjubier.free.fr/en/site_pages/solar_eclipses/ASE_20210610_pg01.html)

Wir liegen zum  Glück noch dicht genaug an der Ringförmigen Zone dran, so dass es bei uns zu einer teilweisen, einer partiellen Verfinsterung der Sonnenscheibe durch den Mond kommt. Bei uns werden maximal 14,4 Prozent der Sonnenoberfläche bedeckt. Das ist sehr wenig, insbesondere im Vergleich zur letzten bei uns sichtbaren Sonnenfinsternis vom 10. März 2015, also vor über 6 Jahren.

Wer diese Sonnenfinsternis beobachten möchte, muss jedoch unbedingt lebenswichtige Schutzmaßnahmen beachten. Um in die Sonne zu schauen ist unbedingt eine Sofi-Schutzbrille zu benutzen. Und dies gilt natürlich auch für Fotokameras und erst Recht für die Beobachtung mit Ferngläsern oder Fernrohren, die ebenfall spezielle Sonnenfilterfolien brauchen. Die Optiken bündeln ja nicht nur das Sonnenlicht, sondern fokussieren ja auch die geballte Wärmeenergie der Sonne in ihrem Brennpunkte, so dass bei ungeschützen Blick sofort die Augen verbrennen und wir augenblicklich erblinden würden.

Bei uns beginnt die Sonnenfinsternis um 11:26 Uhr, wenn der Mond beginnt, sich langsam vor die Sonne zu schieben. Um 12:28 Uhr wird die maximale Verfinsterung erreicht und um 13:34 Uhr ist die Finsternis beendet, da steht der Mond aus unserer Perspektive nicht mehr vor der Sonne. Hier eine grafische Darstellung, die ich der Webseite von heavens-above entnommen habe:

Bilder aus (c)heavens-above.com

Ich bin mal gespannt, ob es - trotz oder gerade wegen der Spekulation von Xavier Jubier - aus der Zone der Ringförmigkeit Internetübertragungen oder später zumindest Bilder geben wird.

Es sind einige Übertragungen im Internet angekündigt:

Die Walter-Hohmann-Sternwarte will von der Außenstelle Duisburg aus einen Livestream zeigen: https://www.youtube.com/watch?v=LZ6mG42W7_o

Die Gesellschaft der Planetarien in Deutschland zeiogt über die Stiftung Planetarium Berlin  ab 11:15 Uhr einen Livestream "mit Bildern aus aller Welt". An diesem Stream ist auch das Planetarium in Münster beteiligt: https://www.youtube.com/watch?v=NIQLVzygwt0

Der YouTube-Kanal "CosmoSapiens" verspricht ab 9:00 Uhr einen Livestream "We will show live feed along the path of the eclipse in Canada.": https://www.youtube.com/watch?v=cJ9fDbx7QkM

Auf der Webseite "timeanddate" wird es ebenfalls einen ausführlichen (englischsprachigen) Livestream geben: https://www.youtube.com/watch?v=7S6dhT1voAo

Auch das "Virtual Telescope"-Projekt plant einen Livestream: https://www.virtualtelescope.eu/webtv/

 Hoffentlich spielt das Wetter mit, so dass wir diese Sonnenfinsternis wirklich genießen können. 

Heute (am Freitag, den 4. Juni) zeigt die Sonne in der Frühe im Fernrohr an zwei Stellen Flecken auf ihrer Oberfläche. Wenn solche Flecken auch am Sonnenfinsternistag zu sehen sind, lassen sie sich gut nutzen, um die Aufnahmeoptik für die Sonnenfinsternis exakt zu fokussieren:

Sonne mit zwei Fleckengruppen am 4. Juni 2021


Donnerstag, 3. Juni 2021

3. Juni 2021: Die Nova in der Cassiopeia wird erneut wieder heller !?

 Die Lichtkurve der Nova im Sternbild Cassiopeia wird immer faszinierender. Zunächst der Anstieg "aus dem Nichts" auf etwa 7,8 mag, dann plötzlich zu Beginn des Monats Mai war sie sogar für ein paar Tage mit bloßem Auge sichtbar, bald danach jedoch wieder zurück auf ca. 7,5mag. In den letzten Tagen ist sie jedoch schon wieder deutlich mindestens eine halbe Größenklasse heller geworden. 

Trotz vieler durchziehender Cirruswolken konnte ich die Nova in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli um 1:33 Uhr fotografieren; mit meiner DSLR-Kamera und einem 50mm Standardobjektiv. Bei Blende f/1.8 und ISO 3200 habe ich zehn Sekunden belichtet:

Nova in der Cassiopeia am 3. Juni 2021

Hier die Lichtkurve der Nova in den Daten der AAVSO. Dem visuellen Eindruck entsprechen im wesentlichen die grünen Markierungen :

Lichtkurve aus 7040 Beobachtungen der AAVSO


Dienstag, 1. Juni 2021

3. Juni 2021 19:29 MESZ: NASAs 22. kommerzieller SpaceX Start

 Zur besten Abendzeit ist für Donnerstag, den 3. Juni (Fronleichnam) um 19:29 MESZ wieder einmal ein Raketenstart der NASA geplant, die 22. kommerzielle Nachschubmission von SpaceX für die NASA. Der Flug wird der Crew der Expedition 65 Wissenschaft und Vorräte bringen, beginnend mit dem Start der SpaceX Falcon 9-Rakete vom Launch Complex 39A im Kennedy Space Center der NASA in Florida.

Das Logo der Mission

 Wenn Sie diesen Start live im Internet verfolgen möchten, registrieren Sie sich einfach auf der folgenden Internertseite: https://www.eventbrite.com/e/nasas-22nd-spacex-commercial-resupply-mission-launch-registration-148009056071

1. Juni: Astronomisches vom Tage

 Auch am hellichten Tag kann man interessante Erscheinungen am Himmel beobachten.

Als erstes hier ein Foto des Mondes von heute Vormittag gegen 7:30 Uhr, also zwei Stunden nach Sonnenaufgang. Morgen, einen Tag später, wird der Mond das Letzte Viertel zeigen, heute früh war er noch etwas mehr, zu 61 Prozent beleuchtet.

Mond am Taghimmel, 1.6.2021 um 7:30 Uhr

Auf den ersten Blick sind auf dem Mond nicht so viele Details zu erkennen wie in der Nacht, aber wenn man etwas genauer hinschaut...

Nicht direkt "astronomisch", aber auf alle Fälle "meterologisch" und damit auch eine Erscheinung am Himmel: Gegen Mittag, heute um 14 Uhr, zeigt sich um die Sonne herum ein sehr schönes 22°-Grad-Halo.

Sonne mit Halo am 1.6.2021 gegen 14 Uhr

Wenn nicht gerade Wolken vor der Sonne stehen, lohnt es sich auch immer wieder - mit entsprechenden Schutzmaßnahmen - einen Blick direkt auf die Sonnenoberfläche zu werfen. Von heute habe ich kein Foto, aber vom letzten Freitag:

Die Sonne am 28.Mai 2021

Hier ein Ausschnitt, der die Flecken am Rand etwas genauer zeigt (1:1 Ausschnitt aus dem obigen Bild):

Sonnenflecken im Detail

In diesem Jahr zeigt die Sonne wieder viel häufiger Flecken als noch vor einem oder gar zwei Jahren. Waren 2019 noch 77 Prozent aller Tage des Jahres auf der Sonne fleckenlos und 2020 immer noch 57 Prozent, so sind es in diesem Jahr nur noch 30 Prozent aller bisherigen Tage. Der neue aktive Zyklus der Sonne hat also deutlich begonnen und bald wird es wieder für mehrere Jahre praktisch keine fleckenfreien Tage mehr geben.