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Dienstag, 11. März 2025

9. März 2025: Rosettennebel und manch andere NGC Objekte

In der Schönwetterzeit gelang mir auch eine längere Belichtung des Rosettennebels und des eingebetteten Sternhaufens NGC 2244. 

Rosettennebel am 9.3.25, 132 Minuten belichtet

Dieses Bild entstand mit Hilfe des Mosaik-Modus und unter Nutzung des Dualbandfilters des Vespera classic. Außerdem habe ich das Bild erstmalig versucht, ein wenig mit Pixinsight (Probeversion) und Photoshop zu bearbeiten, um den Nebel etwas prominenter im Bild wirken zu lassen. Hier muss ich jedoch sicherlich noch viel üben.

Außer dem Rosettennebel habe ich noch ein paar weitere NGC-Objekte besucht:

NGC1788, 36 Minuten belichtet


NGC 1788 wird auch "Fledermausnebel" genannt. Er befindet sich im Sternbild Orion.

 

NGC2264, der Konusnebel

Der Konusnebel, NGC 2264, ist in diesem Foto nicht das zunächst auffällige bläulich hell leuchtende Gebiet, sondern etwas links darunter, knapp links unterhalb der Mitte liegende rötliche Wasserstoffgebiet, in das eine dunkle, schware Wolke hinein ragt. Der Sternhaufen ist auch unter dem Namen "WEeihnachtsbaum-Haufen" bekannt. Wobei der hellste Stern jedoch der Fuß des Weihnachtsbaumes ist und der Konusnebel die Spitze des Baumes. Der Baum liegt uns also quasi zu Füßen. Auch hier wird sich sicherlich eine weitere Bildbearbeitung lohnen. Dieses Foto wurde mit dem Vespera Pro insgesamt 71 Minuten lang belichtet.

Leider lernt man nicht immer aus seinen Fehlern. Ich wollte in diesen Tagen auch "Thors Helm" fotografieren. Wie ich jetzt hinterher selbst nachgelesen habe, hatte ich dies schon einmal am 4. Februar 2023 probiert. Bei hellem Mondlicht und ohne Filter war das Foto war nicht besondern gut geworden, besser geklappt hatte es dann mit Dualbandfilter in der Nacht vom 6./7. Februar 2023. So habe ich 80 Minuten reine Belichtungszeit für ein weiteres Bild ohne Filter verschwendet, ich zeige es daher gar nicht. Hätte ich doch bloß vorher mal in meinen eigenen Daten recherchiert! Aber auch solche Pannen passieren natürlich mal in den langen Nächten.

Ein weiterer planetarischer Nebel zeigt einmal mehr die Grenzen der Vespera-Geräte auf:

NGC2440, 36,6 Minuten belichtet, 1.3.25 um 23:11 Uhr UT

NGC2440 (genau in der Mitte des Bildes) ist ein wunderschöner planetarischer Nebel im Sternbild Puppis ("Achterdeck"), wenn man ihn ausreichend groß darstellen kann. Vergleichen Sie mein Foto genau mit dem des Hubble-Teleskops im Wikipedia-Artikel, so kann man doch immerhin etwas von den rötlichen "Schmetterlingsflügeln" dieses Nebels erkennen. Klicken Sie am besten auf das Bild mit der rechten Maustaste und öffnen Sie es in einem neuen "Tab", dort könenn Sie es dann ggf. noch einmal auf Originalgröße vergrößern.

NGC3242 am 4.3.25 um 23:15 UT, 19,3 Minuten belichtet

 NGC3242 wird oft auch als "Jupiters Geist" bezeichnet, weil er am Himmel ein ähnliches Erscheinungsbild hat wie der Planet. Wegen dieser Ähnlichkeiten hat sich ja die Bezeichnung "planetarische Nebel" schnell durchgesetzt. Allerdings ist Jupiters Geist wesentlich lichtschwächer als Jupiter selbst, circa 7,7mag hell. Doch dadurch überstrahlt er auch nicht die Sterne in seiner Nachbarschaft. Er steht in rund 1400 Lichtjahren Entfernung und hat eine Ausdehnung von bis zu zwei Lichtjahren. Wenn man diesen Nebel kürzer belichtet, erscheint er übrigens viel stärker türkis als auf diesem Foto jetzt. Jupiters Geist befindet sich im Sternbild Hydra, Wasserschlange.

NGC3344 am 5.3.25 um 23:38 UT, 45min belichtet

 NGC 3344 ist eine sehr schöne Balkenspirale im Sternbild Kleiner Löwe, auf die wir eine gute Draufsicht haben. Sie ist ca. 24 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.

NGC 7635 am 6.3.25 um 20:30 Uhr MEZ, 23 min belichtet

 Und zum Schluss noch einmal ein Bild vom "Blasennebel", NGC 7635. Ich hatte die Gegend schon am 2. Januar 2025 fotografiert, da konnte ich jedoch nur 11 Minuten belichten, bevor die Wolken kamen. 23 Minuten ist jetzt doch schon deutlich mehr. 2021 hatte ich von dieser Gegend mehr Fotos gemacht, weil hier in der Nähe im Sternbild Cassiopeia eine Nova aufgeleuchtet war. Die Nova leuchtete damals für kurze Zeit sogar mit 5mag, war also mit bloßem Auge sichtbar, heute liegt ihre Helligkeit bei 13mag und darunter. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man sie übrigens auch auf diesem Bild noch finden.

Dienstag, 27. Juli 2021

26. April: Nova Cas 2021 schon wieder 6mag hell

 Die Nova im Sternbild Cassiopeia ist schon wieder für eine Überraschung gut. Seit einiger Zeit steigt ihre Helligkeit schon wieder Tag für Tag, so dass sie nun wieder mit dem bloßen Auge sichtbar sein kann, einen klaren, dunklen Himmel vorausgesetzt.

Heir ein Foto von mir vom 26. Juli 2021 um 23:21 Uhr. Leider war der Himmel dabei teilweise schon recht bewölkt. Die Nova ist jedoch einfach zu finden. Direkt unter ihr gibt es einen Stern, dessen Helligkeit bei Stellarium mit 6.6mag angegeben wird. Ich habe die Nova auf etwas heller eingeschätzt. Beobachter bei der AAVSO schätzen ihre Helligkeit aktuell sogar teilweise für leicht besser als 6.0mag.

(Zur Erläuterung: Die Astronomen teilen die Helligkeit der Sterne nach Größenklassen ein, so ähnlich wie Schulnoten. Die hellsten Sterne haben Helligkeit "1" und die schwächsten, gerade noch mit bloßem Auge sichtbaren Sterne die Helligkeit "6".)

Hier mein Foto:

Nova Cas 2021 am 26. Juli 2021

Die Aufnahmedaten im einzelnen: Canon 5D MarkII, 50mm Festbrennweite, f/1.8, ISO3200, 6 Sekunden Belichtungszeit.

Durch die Wolken erscheinen insbesondere die hellsten Sterne der Cassiopeia (das "Himmels-W") etwas diffus, dadurch aber deutlicher hervorgehoben. Die Nova befindet sich dicht beim kleinen Sternhaufen M52, im Fernglas ein schöner Anblick!

Und hier die Lichtkurve der Nova seit ihrer Entdeckung am 18. März 2021. Eingezeichnet sind visuelle Schätzungen (schwarze runde Kreise) und photografische Messungen im definierten grünen Bereicht, der am ehesten dem visuellen Eindruck entspricht:

Lichtkurve Nova Cas 2021 der AAVSO (siehe https://www.aavso.org/)

**** Nachträge vom 29.7.21: 

Aktuell soll am 29.7. in der Frühe laut Beobachtungsberichten bei der AAVSO die Helligkeit plötzlich wieder auf 7.1mag abgesackt sein. Leider war es hier die letzten Abende bedeckt, so dass ich die Nova nicht beobachten konnte. 

Am Abend des 29.7. habe ich nach 23 Uhr versucht, die Nova im Fernglas zu beobachten. Wegen immer wieder durchziehender Bewölkung war eine Helligkeitsschätzung schwierig. Sie war jedoch deutlich dunkler als der 6.6mag helle Stern unter ihr. Maximal würde ich die Helligkeit nur noch auf 7.0 mag einschätzen, eher noch darunter.


Donnerstag, 3. Juni 2021

3. Juni 2021: Die Nova in der Cassiopeia wird erneut wieder heller !?

 Die Lichtkurve der Nova im Sternbild Cassiopeia wird immer faszinierender. Zunächst der Anstieg "aus dem Nichts" auf etwa 7,8 mag, dann plötzlich zu Beginn des Monats Mai war sie sogar für ein paar Tage mit bloßem Auge sichtbar, bald danach jedoch wieder zurück auf ca. 7,5mag. In den letzten Tagen ist sie jedoch schon wieder deutlich mindestens eine halbe Größenklasse heller geworden. 

Trotz vieler durchziehender Cirruswolken konnte ich die Nova in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli um 1:33 Uhr fotografieren; mit meiner DSLR-Kamera und einem 50mm Standardobjektiv. Bei Blende f/1.8 und ISO 3200 habe ich zehn Sekunden belichtet:

Nova in der Cassiopeia am 3. Juni 2021

Hier die Lichtkurve der Nova in den Daten der AAVSO. Dem visuellen Eindruck entsprechen im wesentlichen die grünen Markierungen :

Lichtkurve aus 7040 Beobachtungen der AAVSO


Samstag, 15. Mai 2021

14. Mai 2021: Mond, ISS und Nova

 Auch dieser Monat Mai scheint mehr schlechtes Wetter zu haben als gutes. So ist zumindest der Eindruck, besonders wenn man das Wetter mit dem letzten Jahr vergleicht. Doch zwischendurch scheint auch immer mal wieder die Sonne. Und für Freitagabend waren endlich auch mal wieder weniger Wolken angekündigt. Nach der Tagesschau war der Himmel tatsächlich weitesgehend klar, nur im Nordwesten waren nah am Horizont ein paar Wolken zu sehen.

Also habe ich meine Fernrohre auf der Terasse aufgebaut und war voller Hoffnung auf einen schönen Astroabend. Zu Mittag hieß es noch, dass ab Mitternacht - und erst ab da wäre es ja wirklich dunkel - kein Wölkchen mehr am Himmel stehen sollte. 

Doch natürlich kam es wieder mal anders als ich es vorher dachte.

Zunächst wollte ich die schmale Mondsichel fotografieren, doch das war nicht einfach. Von meiner Terasse aus gesehen war sie leider schon hinter den Bäumen und Büschen auf dem Nachbargrundstücken verborgen. So konnte ich nur mit meinem "kleinen" Spektiv etliche Meter "zur Seite" laufen, um dann doch noch einen Blick auf den Mond zu erhaschen. Hier ein Foto vom Mond durch mein kleines Fernrohr, das Spektiv:

Mondsichel am 14. Mai, aufgenommen mit Nikon Coolpix P950

Danach wollte ich einen interessanten Überflug der ISS beobachten. Kurz vor 23 Uhr sollte die ISS über den Nachthimmel fliegen. Der Überflug sah schon auf der Ankündigungsseite von "heavens-above" spannend aus, zeigt das Bild doch keine durchgehende geschlossene Linie, sondern eine deutlich Unterbrechung. Dieses Phänomen tritt bei uns nur im Sommer auf, weil dann die Sonne nicht sehr tief unter den Horizont taucht und dadurch der Erdschatten scheinbar nicht besonders groß ist. Dadurch kann die ISS während eines Überflugs tatsächlich in den Erdschatten eintauchen, dadurch unsichtbar werden, aber kurz danach schon wieder auftauchen:

 

Bahn der ISS am Himmel

 Würde mir ein Foto von dieser Lücke gelingen?  Um es gleich zu sagen, ich habe es nicht geschafft. Im Westen war der Himmel zum Zeitpunkt des Überflugs schon sehr bewölkt. Die ISS wurde erst sichtbar, als sie schon gut an Spica vorübergezogen war.

Strichspur der ISS kurz vor dem Verschwinden im Erdschatten.

 Auf dem Foto erkennt man schnell, dass schon im letzten Abschnitt ihrer Sichtbarkeit vor dem Eintauchen in den Erdschatten, die ISS nur noch sehr flach über dem Horizont fliegt. Das kurze Wiederauftauchen vor dem (mathematischen) Horizont wäre sicherlich gar nicht mehr sichtbar  - und wahrscheinlich auch durch die Straßenlampe überstrahlt worden.

Leider zog es sich gegen 23 Uhr immer weiter zu - und sowohl die Wetteronline-App als auch die App vom Deutschen Wetterdienst kündigten sogar ein kleines Regengebiet für Bad Lippspringe an. Regen wollte ich jedoch meiner großen Fernrohrmontierung (und insbesondere der Elektronik) auf keinen Fall antun. Also habe ich die schwere Montierung mit meinem großen Fernrohr wieder abgebaut, ohne es an diesem Abend genutzt zu haben.

Zum Glück waren jedoch Richtung Norden immer noch ein paar Sterne zu sehen. Das Sternbild Cassiopeia stand zwar auch nur knapp über dem Horizont, war aber gut zu erkennen.

Also habe ich meine DSLR-Kamera auf einem Stativ aufgebaut, zusammen mit der automatischen LX3-Montierung, damit auf etwas länger belichteten Bildern keine Sternspuren zu sehen sein sollten. Leider war der Polarstern, den ich zu einer exakten Ausrichtung bräuchte, schon nicht mehr zu sehen. Dadurch sind die Stern auf dem nachfolgenden Bild nicht ganz exakt rund.

Nova Cas 2021, fotografiert mit Canon 5DS MarkII, 50mm Objektiv, ISO800, 20sec, f/2.8

Die Nova ist im Vergleich zum März noch einmal deutlich heller geworden. Ich habe diese Helligkeit am Abend auf ca. 6.5mag geschätzt. Vor ein paar Tagen war sie sogar noch etwas heller, leider war da der Himmel bei uns jeden Abend bedeckt. 

Die Lichtkurve aller bei der AAVSO eingereichten Beobachtungen zeigt, dass sie sogar schon 5.5mag hell war, also an dunklen Orten durchaus mit dem bloßen Auge sichtbar gewesen sein sollte. Aktuell nimmt die Helligkeit schon wieder ab. 

 

AAVSO-Lichtkurve der Nova Cassiopeia 2021

Das Bild zeigt die Helligkeitsentwicklung der Nova gleich in vielen verschiedenen Spektralbereichen. Man erkennt, dass die Nova nach dem ersten Anstieg über einen ganzen Monat recht konstant (bei ca. 7.8mag) leuchtete und seit ca. einer Woche deutlich heller wurde. Die grünen Quadrate entsprechen dabei am ehesten dem visuellen Eindruck.

Die spannende Frage wird jetzt sein, wie schnell und wie lange hält der Helligkeitsrückgang an. Hoffentlich gibt es noch viele klare Abende oder Nächte, um die Nova weiter im Blick behalten zu können. 

In dieser Nacht war jedoch nicht viel mehr an Beobachtungen drin. Das für kurz nach 23 Uhr angekündigte Regengebiet hatte sich übrigens kurz vor Bad Lippspringe aufgelöst, ich hätte also gar nicht so schnell abbauen müssen. Doch das nächste Regengebiet wurde gegen Mitternacht schon wieder angekündigt. Der Himmel zog sich immer weiter zu. Eigentlich wollte ich von der Nova eine Aufnahmeserie machen und die Bilder dann übereinander zu legen ("zu stacken"), doch nach wenigen Bildern war auch die Cassiopeia von Wolken bedeckt.

Im Vergleich zu meinen eigentlichen Erwartungen war auch diese Nacht enttäuschend. Merkur oder Venus konnte ich nicht beobachten, und erst recht keine schönen deep-sky Fotos oder Bilder der sommerlichen Milchstrasse machen. Doch andererseits habe ich in den wenigen Momenden klaren Himmels doch auch sehr schöne Beobachtungen gemacht. Man sollte also jede kleine Wolkenlücken nutzen!





Dienstag, 13. April 2021

Beobachtungen am 12./13. April

Am Dienstag, den 13. April passierte fast das gleiche wie am Montagabend. Nach der tagesschau um 20 Uhr sah es draußen wieder wunderschön klar aus. Also alles aufgebaut, die ersten Sterne gesehen, die Montierung ausgerichtet, fürs erste Foto scharf gestellt, die Dämmerung abgewartet - und als es dann endlich gegen 21:30 Uhr dunkel wurde und das Beobachten beginnen konnte, da kamen wieder die Wolken. Und ein Blick in den Radar zeigte, diesmal bringen sie sogar Regen oder Schnee mit. Also alles wieder abgebaut und in Sicherheit gebracht. Denn nass werden darf mein "Baby" wirklich nicht.

Dafür habe ich heute das Bild der Nova in der Cassiopeia ausgetauscht (siehe unten). Neben einige helle Sterne habe ich Zahlen geschrieben, diese geben die Helligkeit der Sterne nach dem Planetariumsprogramm "Stellarium" an, "78"bedeutet zum Beispiel, dieser Stern ist" 7.8mag" hell. Sie können ja mal selber versuchen abzuschätzen, wie hell die Nova wohl ist.

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  Für Montag, den 12. April war am Abend klarer Himmel angesagt. Ich hatte mich gefreut, endlich mal wieder klaren Himmel zu haben. Ein Freund hatte mir seine "Flatfieldbox" geliehen, ein wichtiges Hilfsmittel, wenn man mit dem Teleskop schöne Aufnahmen des Nachthimmels machen möchte. Damit kann man Bildfehler, die durch Vignettierung und ähnliche Fehler entstehen, wieder ausgleichen.

Doch leider blieb der Himmel nicht so klar, wie man in der Dämmerung zwischen tagesschau und 21 Uhr erhoffen konnte. Es zogen doch immer wieder Wolken durch. So konnte ich zwar meine Aufnahmeserie von "Flats" durchaus aufnehmen. Aber an normalen "lights", also Bildern, die tatsächlich Sternenhimmel zeigen, mangelte es am Ende doch sehr. Über 90 Prozent der Bilder waren durch Bewölkung beeinträchtigt. 

Deshalb kann ich hier nur zwei Einzelbilder zeigen, die nicht großartig bearbeitet wurden. Auf dem ersten ist noch einmal die Nova 2021 in der Cassiopeia zu sehen. Sie ist immer noch  ca. 8mag hell.

Im Vergleich mit den anderen Sternen und früheren Bildern kann man recht schnell erkennen, das die Nova immer noch recht hell leuchtet. 
 
Die Nova in der Cassiopeia am 13.4.2021 (Einzelbild)
 
 
Das nächste Objekt befindet sich nicht weit von der Nova im Sternbild Cassiopeia entfernt.  Ich hatte im Karkoschka (ein schönes Buch, das viele interessante Objekte am Himmel auflistet) plötzlich entdeckt, dass ich anscheinend den "Kleinen Hantelnebel", Messier 76, noch nie beobachtet hatte. Jedenfalls hatte ich zu diesem Objekt überhaupt keine eigene Notiz eingetragen. Vielleicht ist der Grund einfach, denn Karkoschka schreibt darüber, "das schwächste aller Messier -Objekte", 11.45mag.

Das erste Probefoto war gleich sehr erfolgreich, also wollte ich anschliessend eine lange Serie aufnehmen, um die Bilder dann zu stacken und um später hier ein richtig schönes Ergebnis zu produzieren. Der Himmel sah - nachdem etliche Wolken durchgezogen waren - wieder recht klar aus. Kamera eingestellt, Fernbedienung eingestellt auf 30 Aufnahmen a 1,5 Minuten .... ich rein in die warme Stube - doch als ich später wieder rausging, um zu kontrollieren, ob alles noch läuft, da sah ich schon wieder viele Wolken am Himmel. Allenfalls die ersten drei, vier Aufnahmen wären brauchbar.
 
 
M 76, Kleiner Hantelnebel, Einzelaufnahme, 90 Sekunden belichtet, Kamera 5D Mark II direkt am Teleskop (Celestron 8, f/10, f=2000mm), mit Antares Reducer f/6.3, also 1260mm Brennweite

Immerhin kann man erkennen, dass dieser kleine Nebel seinen Namen durchaus zu recht trägt.

Hoffentlich gibt es bald mal wieder wirklich einen schönen klaren Abend. Schade nur, das jetzt die Neumondnächte schon wieder vorbei sind.





Samstag, 3. April 2021

Himmelsbeobachtungen der letzten Tage, Nova Cas 2021, M 1, M 52

 In der letzten Woche gab es ja so einige schöne Abende, an denen es sich richtig gelohnt hat, den Himmel zu beobachten. Über die Flares der Starlink-Satelliten und den ISS-Überflug habe ich schon berichtet.

Ich war aber auch mit meiem großen Teleskop aktiv. Seit dem Herbst letzten Jahres habe ich eine neue Montierung, die mir viel Freude bereitet. Damit kann ich die verschiedenen Objekte des Himmels präzise anfahren und verfolgen. Und das funktioniert so gut. dass ich auch längere Belichtungszeiten wagen kann, wenn ich meine Kamera hinter das Teleskop schraube, um dieses als riesiges Teleobjektiv von 2000mm Brennweite zu nutzen. Die Blende ist dann f/10, also nicht besonders lichtstark, Dobson oder Newton-Teleskope sind da gegenüber meinem Celestron C8 in der Schmidt-Cassegrain-Bauweise natürlich stark im Vorteil, dafürist mein Fernrohr halt recht kompakt und immer noch sehr "handlich".

Gerne beobachte ich auch weiterhin visuell, denn die Astrofotografie erfordert neben der Präzision der Montierung und der Scharfstellung der Kamera auch einiges Wissen an Bildbearbeitung, das ich mir erst noch aneignen muss. Aner letzten Endes erschließen sich doch dadurch ganz neue Welten, die ich einfach auch erobern will.

Hier zunächst noch ein Bild vom Sternhaufen Messier 52 (M 52), unterhalb dessen sich ja gerade die Nova in der Cassiopeia befindet. Auch über die Nova habe ich schon berichtet. Sie ist immer noch recht hell, wie diese Aufnahme zeigt:

M 52 (oben) und die Nova in der Cassiopeia am 31. März

Haben Sie die Nova gefunden? Im Vergleich mit dem Bild vom 19. März sollte dies Ihnen sicherlich gelingen. Sie befindet sich etwas unterhalb der Bildmitte.

Da der abnehmende Mond in dieser Woche seit Montag jeden Tag eine gute Stunde aufging, konnte ich die Abende auch gut nutzen, um lichtschwache Objekte am Himmel aufzunehmen. Hier einmal ein Bild vom "Krebsnebel", M 1, also das erste Objekt im Messier-Katalog:

Einzelbild M 1, ISO-1600, 150 Sekunden belichtet

 Man muss schon etwas genauer hingucken, um den "verwaschenen Fleck" in der Bildmitte zu erkennen. Aber so in etwa ist auch der visuelle Eindruck im Teleskop. Farben kann man gar nicht erkennen. Und visuell ist das Bild insgesamt natürlich viel dunkler, auch nimmt das blosse Auge nicht so eine Vielzahl von Sternen um das Objekt drum herum wahr. Dieses Bild ist sozusagen "direkt" aus der Kamera heraus geholt. 

In der Astrofotografie verwendet man nun den "Trick", in dem man von solchen Aufnahmen ganz viele macht, so erhöht sich die Gesamt-Belichtungszeit erheblich. Würde man ohne Unterbrechung bei so hoher ISO-Zahl belichten, würde das Bild schnell zu hell werden und "absaufen". Würde man als "Ausweg" den ISO-Wert drastisch herunter drehen, bekommt man jedoch irgendwann Probleme mit der Nachführung der Kamera. Das Geheimnis liegt also darin, einen guten Kompromiss zwischen diesen Extremen zu finden und viele Bilder hintereinander zu machen, diese in der Verarbeitung dann jedoch quasi "übereinander" zu legen (man sprich dann vom "stacken") und so immer mehr an feinen Details heraus zu kitzeln.

Hier ist so ein gestacktes Bild, dass ich aus zwölf einzelnen Bildern wie oben gewonnen habe:

M 1, Krebsnebel, im Sternbild Stier, gestackt aus 12 Aufnahmen a 2 1/2 Minuten.

Profis in der Bildverarbeitung können da sicherlich noch schönere Bilder draus machen. Ich selbst bin jedoch schon ganz begeistert, wie plötzlich auf so einem Foto Farben sichtbar werden und wie in der Summe viel, viel mehr Details sichtbar werden als sich auf einem  Einzelbild auch nur erahnen lassen. (Achtung: die beiden Bilder sind nicht deckungsgleich, das untere ist ca. um 45° Grad gedreht und stellt einen etwas kleineren Ausschnitt dar.).

Ich habe noch viele weitere Objekte beobachtet, unter anderem M 35, M 42, M 43, M 44, M 48, M 65, M 66, M67, M 95, M 96, M 105 sowie die NGCs 2129, 2175, 2244, 2261, 2264, 2301, 2324, 2392, 3115, 3242, 2284, den Mond, die Planeten Mars und Uranus und wohl noch manch anderes Objekt. Das eine oder andere Objekt habe ich auch fotografiert. Jedoch häufig nur Einzelaufnahmen für meine persönliche Erinnerung. Die sehen dann meist genauso "schwach" aus wie das Einzelbild von M 1. Ich glaube, das würde zu langweilig, wenn ich die hier alle zeigen würde.