Montag, 30. April 2018

29. / 30. April / 1./3. Mai 2018: Abenteuer Astronomie - ein Stern wächst über sich hinaus

Es gibt seit einiger Zeit eine sehr schöne Astronomie-Zeitschrift auf dem deutschsprachigem Markt: "Abenteuer Astronomie" heißt sie. Meines Erachtens für alle ambitionierten Hobbyastronomen sehr empfehlenswert. Doch von dieser Zeitschrift soll in diesem Artikel nicht die Rede sein, sondern von meinem eigenen Beobachtungsabenteuer an diesem Sonntagabend.

Der Himmel war bei uns am späten Nachmittag ziemlich bedeckt, so dass ich den Abend hinter dem Computer verbrachte, da postete Daniel Fischer bei facebook in der Gruppe "Astronomie als Hobby" folgende Nachricht: "Dringender Beobachtungsaufruf - da könnte gerade was sehr Ungewöhnliches im Perseus abgehen, mit 6 mag. ziemlich hell aber leider nicht besonders hoch im Norden." Und angehängt war die folgende Meldung aus den facebook-Seiten von "Astronomie aktuell":

Alarm im Perseus! Da ist gerade ein 'neuer Stern' mit ~6,2 mag. aufgetaucht - bei dem es sich um einen Nova-artigen Ausbruch der Zwergnova V392 Per handeln könnte (die sonst zwischen 14 und 17 mag. schwankt). Oder es ist eine normale Nova-Explosion ganz in der Nähe. Oder noch was anderes - die Informationen sind bisher sehr spärlich: http://www.cbat.eps.harvard.edu/…/fo…/J04432130+4721280.html und https://www.aavso.org/tcp-j044321304721280-v392-nova-erupti… und https://www.cloudynights.com/…/616375-potential-nova-per-2…/ und http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=224648 sowie https://www.aavso.org/v392 zum Treiben von V392 Per in den letzten Monaten, als sich was angebahnt haben *könnte*.

Diese Nachricht machte mich neugierig. Ein neuer Stern mit 6.2mag Helligkeit? Sterne dieser Helligkeit kann man mit bloßem Auge sehen. Allerdings nur unter besten Voraussetzungen an einem wirklich dunklem Himmel ohne helles Mondlicht. Und heute Abend war Vollmond!

Ich ging erstmal gleich den angegebenen Links nach. Etliche waren auf englisch und sie gaben wirklich nicht viel her. Dieser veränderliche Stern V392 Perseus war normalerweise vielleicht bei seinen Helligkeitsausbrüchen 14mag hell, also bestenfalls für größere Fernrohre zu erreichen. Und auch im Link zum "astrotreff" las ich nur einen Beobachtungsaufruf des renommierten Astrophysikers Erik Wischnewski, Autor mehrerer sehr interessanter Astronomiebücher, aber noch keine weiteren Informationen, gewschweige denn sogar Bilder.

Doch jetzt hatte mich meine Neugier gepackt. "Wie cool ist das denn?" ging es mir durch den Kopf. Da soll ein veränderlicher Stern plötzlich so hell werden, dass man ihn (theoretisch) mit bloßem Auge sehen könnte? Ein Helligkeitsanstieg von 14mag auf 6mag, also um acht Größenklassen, bedeutet einen Anstieg um das etwa 1500fache! Bei einem Helligkeitsanstieg von neun Größenklassen sprechen Astronomen von einer Nova, eine Supernova wäre noch stärker. Eine Supernova hatte ich schon mit Fernrohr beobachten können, aber die war weit entfernt in einer anderen Galaxie (M82 im Februar 2014). Dieser Stern hier käme aber aus unserer "Nachbarschaft".

Ein Blick aus dem Dachfenster nach Norden zeigte mir kurz nach 22 Uhr über den Nachbarhäusern strahlte noch die Venus, sie sollte kurz nach 23 Uhr untergehen. Und meines Erachtens noch recht hoch über der Venus war ein weiterer heller Stern zu sehen, das konnte nur Capella, der hellste Stern im Fuhrmann sein. "Verdammt noch mal", ging es mir durch den Kopf, "da müsste doch mehr zu sehen sein!"

Schnell habe ich meine Kamera gepackt, auf ein Stativ geschnallt und draußen im Garten Richtung Nordwesten gepeilt. Die Venus war hier hinter den nachbarhäusern schon nicht mehr zu sehen. Neben Capella waren aber auch die hellsten Sterne des Perseus mit bloßem Auge zu erkennen. Der Mond  schien zum Glück auf der anderen Seite des Hause, im Südosten. Nur ein paar Schleierwolken trübten etwas den Blick.

Ich schoss gleich mal ca. 20 verschiedene Fotos mit unterschiedlichsten Belichtungseinstellungen. Ich wollte ein Optimum aus "tiefer" Belichtung haben und trotzdem kurzer Aufnahmezeit. Bei zu längerer Belichtungszeit mit zu hoher Empfindlichkeit gepaart war der Himmel viel zu hell und alles war praktisch überbelichtet, bei zu kurzer Zeit merkte ich schon auf dem Kameradisplay, da wären nur Schleierwolken und die allerhellsten Sterne wie etwa Capella zu sehen.

Hier vielleicht mein bestes Einzelbild:

Capella (oben links) und das Sternbild Perseus am 29. April gegen 22:45 Uhr im Nordwesten (Kamera Canon 5D Mark II, 50mm Objektiv f1.8, abgeblendet auf 2.8, 2 sec belichtet, ISO 1600)

Aber wo war jetzt dieser ominöse Stern? Schon ein erster Blick zeigte mir, die Kamera hat sicherlich alle mit bloßem Auge sichtbaren Sterne eingefangen.

Jetzt galt es also schnell mal das Bild mit einem Sternenatlas zu vergleichen. Auf meinem Computer nutze ich dafür das Planetariumsprogramm Stellarium. Hier sollte die Position von V392 Per doch zu finden sein. Dann schnell Photo und Karte vergleichen - und dann wüsste ich, was Sache ist.

Zunächst suchte ich in Stellarium ganz simpel nach V392 Per: Keine Antwort! Mir war auch schnell klar, warum das nicht funktionieren könnte. Normalerweise ist dieser Stern ja nur 14 bis 17mag hell. hatte ich überhaupt die Kataloge solch schwacher Sterne in mein Programm geladen? Stellarium zeigt nämlich nach einem einfach Download des Programms nur die helleren Sterne, schwächere kann man - abgestuft nach Helligkeiten - Schritt für Schritt nachladen. Stattdessen gab ich jetzt die genauen Koordinaten von V392 Per ein: 04 43 21.30 +47 21 28.0.

Da zeigte das Programm erwartungsgemäß natürlich keinen Stern, aber es war doch ein auffälliges "Viereck" zu sehen, das müsste doch auch auf meinem Photo zu erkennen sein. Hier das Bild aus Stellarium:

Hier in der Nähe sollte V392 Per sein.

Und ja, dieses Viereck fand ich tatsächlich auf meinem Photo. Aber !? Wo war denn nun das Objekt meiner Begierde tatsächlich zu finden?  Ich verglich immer wieder mein Photo mit der Sternkarte und suchte - inzwischen etwas frustriert - nach einem fünften Stern, der sich etwas unterhalb dieses Vierecks befinden sollte. Aber da war nichts auf dem Bild zu erkennen.

Ich schaute wieder in das Forum beim astrotreff. Dort hatte inzwischen Ronny gepostet: "ich habe den Stern gerade im 20x60-Fernglas gesehen. Wegen den Schleierwolken ist eine Schätzung schwierig, die 6,2 mag kommen etwa hin." 

Wie konnte das sein? Wenn ich den doch gar nicht finde? Was mache ich falsch? Schließlich entschied ich mich, mein Bild einfach mal selbst zu posten:


Erste Suche nach V392 Per
Dazu schrieb ich: "Ich kann das leider nicht bestätigen. Ich bin Anfänger, aber auf diesem Bild sollte V Per sich doch etwa in dem Kreis befinden. Auf dem Foto sind Sterne bis 8mag und dunkler drauf, da sollten 6.2 mag doch kein Problem sein. Oder habe ich an einer falschen Stelle gesucht?"

Ja, und dann dauerte es zum Glück nicht lange, dass ich von Dominik Elsässer eine Antwort bekam:  "...ich habe grad mal auf die Schnelle geschaut: Das Objekt das Du mit "7.9" beschriftet hast ist doch offensichtlich deutlich heller als der 7.25mag Stern oberhalb davon. Und es passt zur Position des fraglichen "neuen" Sterns. Deine Aufnahme _könnte_ (könnte!) also in Wahrheit eine Bestätigung sein. Von wann ist sie denn, und was wurde verwendet?"

Und auch Ronny antwortete gleich:  "V392 Per ist der Stern, den du mit 7,9 beschriftet hast."

Hey, man war das spannend! Sollte ich doch - zumindest als erster in diesem Forum - ein richtiges Foto von V392 Per geschafft haben?

Ich schaute mir mein Bild noch einmal genauer an. Und - naklar - jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Der Punkt, den ich mit 7.9 beschriftet hatte, war wirklich viel heller als andere Sterne, nur etwas schwächer als der Stern HIP 21823, der in Stellarium mit 5.6mag angegeben und etwas schwächer als der andere "Eckstern" dieses Vierecks mit 6.75mag. Statt des "7.9" Sterns war der von mir mit "? (10.4?" markierte Stern die "vierte Ecke", laut Stellarium 7.9mag hell, was ja auch in etwa mit der Helligkeit meines Photos übereinstimmt, wenn man diesen mit den beiden mit 8.3 und 8.7 mag bezeichneten Sternen vergleicht. Und jetzt stimmte es auch wirklich mit der Sternkarte überein: die Position meines hellen Stern lag tatsächlich etwas unterhalb des "Vierecks"!

Und so postete ich dann gleich mal auf facebook eine "richtige" Version meines Photos:

Jetzt wurde V392 Per richtig identifiziert

Daniel Fischer antwortete sogleich "Klasse!" und Patrick Schmeer gab den guten Hinweis: "Super, Wolfgang! "V Per" --> "V392 Per" (könnte mit V Persei = Nova Per 1887 verwechselt werden)."

Und im astrotreff Forum schrieb Dominik Elsässer: "Danke für die Daten. Sehr spannende Sache, immerhin wissen wir nun, dass es ein echtes Ereignis ist und kein Fehler bei der CBAT - Meldung."

Diesen Dank kann ich nur zurück geben! Astronomie ist schon ein tolles Hobby! Da kann man tolle Abenteuer erleben, man entdeckt einen "neuen Stern" und sieht (wie es im Sprichwort heißt: "den Wald vor lauter Bäumen nicht") den Stern vor lauter Sternen nicht, doch dank der Hilfe und den klugen Auge der anderen wird doch noch eine ganz tolle Sache daraus. Im Team macht unser Hobby noch einmal so viel Spaß! Danke!

Ich ging dann erstmal ins Bett, inzwischen war es schon Mitternacht vorbei und um 5:45 Uhr sollte wieder der Wecker klingeln...

Am Montag morgen habe ich mich dann gleich mal auf die Suche gemacht, ob ich nicht zufällig früher schon mal ein Photo dieser Gegend gemacht habe. Am 6. Februar 2015 habe ich tatsächlich den gleichen Himmelsausschnitt fotografiert. Im ersten Moment wirken die Bilder sehr verschieden, damals habe ich die Gegend zehn Sekunden lang belichtet, es schien auch kein Mond und es waren keine Schleierwolken am Himmel. Dadurch sind natürlich viel mehr Sterne zu sehen, und sie zeichnen längere Strichspuren. Aber man erkennt doch das "Viereck" wieder und kann erkennen, der ganz helle Stern vom 29. April 2018 fehlt auf dieser Aufnahme:

Vergleich zwischen 2015 und 2018


Mal sehen, ob diese Geschichte noch weiter geht und was sich noch über diesen Stern V392 Per erfahren lässt...

********************* Nachtrag vom 30. April 2018 ********************

Auch heute Abend konnte ich wieder V392 Per fotografieren, der Stern scheint mir heute etwas schwächer zu sein als gestern:

V392 Per am 30. April 2018, 22:46 MESZ, Canon 5D Mark 2, 50mm Objektiv 1.8 auf 2.8 abgeblendet, 2 sec, ISO 1600
Im "astrotreff" gibt es inzwischen ein paar weitere Fotos, Photometrieergebnisse, Verweise auf Spektren des Sterns und mehr.

******************************** Nachtrag vom 1. Mai 2018 ************************

Auch heute Abend, am 1. Mai, war es wieder klar. V392 Per ist jedoch noch lichtschwächer geworden als gestern:

V392 Per am 1. Mai
Hier noch ein weiteres Bild, diesmal 10 Sekunden belichtet. Dann zeichnen die Sterne zwar schon Spuren, aber dafür kommen auch die Farben eher zur Geltung. Deutlich erkennt man die rötliche Farbe von V392 Per, typisch für Nova-Sterne.

V392 Per zeigt auf längeren Belichtungen eine rötliche Farbe.

*********************************** Nachtrag 3. Mai 2018 ***********************

Gestern, am 2. Mai war der Himmel bewölkt, heute war es wieder klar. V392 Per ist fotografisch immer noch zu sehen, sinkt jedoch weiter in der Helligkeit ab. Ich schätze heute liegt die helligkeit nur noch bei ca. 8mag. Dafür geriet mir jedoch eine Sternschnuppe (?) mit aufs Bild:

V392 Per am 3. Mai, zusammen mit einer kleinen Sternschnuppe.

Sonntag, 29. April 2018

30. April - 6. Mai: Der Himmel über Bad Lippspringe

Die Woche beginnt mit dem Vollmond, anschließend zieht er sich vom Abendhimmel zurück. Die Venus ist nach Sonnenuntergang im Westen strahlender Abendstern. Jupiter geht gegen 22 Uhr im Osten auf,  Saturn um ca. 2:00 Uhr und Mars um ca. 3:00 Uhr im Südosten. Die ISS kann ab Ende der Woche wieder bei morgendlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 30. April, erreicht der Mond um 2:58 Uhr exakt die Vollmondposition. Am Abend (Aufgang 21:11 Uhr) steht er dann ca. 3 1/2 Grad entfernt westlich von Jupiter.   Die Sonne geht um 5:58 Uhr auf und um 20:47 Uhr unter. Der helle Tag dauert also wiederum 26 Minuten länger als noch vor einer Woche. Richtig dunkel ist es in der Nacht nur noch zwischen 23:18 Uhr und 3:29 Uhr, wenn die Sonne mehr als 18° Grad unter dem Horizont steht.

Am Dienstag, den 1. Mai, geht am Abend die Venus in nur 13' Bogenminuten Abstand am Stern nü Tauri (4,4mag) vorüber. Der noch zu 96 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:19 Uhr auf.

Am Mittwoch, den 2. Mai, geht Jupiter scheinbar zunächst nur mit drei Monden auf, der Mond Io läuft vor der Planetenscheibe vorüber, in einem Fernrohr kann man bis 23:43 Ios Schatten auf der Jupiteroberfläche sehen, kurz danach tritt auch Io auf der westlichen Seite des Planeten wieder hervor. Der immer noch zu 26 Prozent beleuchtete Mond geht um 23:12 Uhr im Südosten auf.

Am Donnerstag, den 3. Mai,  kommt es morgens um 4:44 Uhr im Westen (Azimut 261° Grad) in 63° Grad Höhe zu einem sehr hellen Iridiumflare von -8mag. Am Abend steht Jupiter nur 5' Bogenminuten entfernt vom Stern v Librae (5,3mag), dieser Stern steht unterhalb von Jupiter, so dass man ihn nicht mit einem seiner Monde verwechseln kann. Der Mond geht erst nach Mitternacht auf.

Am Freitag, den 4. Mai, stehen bei Jupiter zwei Monde rechts, zwei Monde links. Heute Nacht wird es um Mitternacht herum (bis der Mond aufgeht) schon wieder richtig dunkel, so dass auch deep-sky-Beobachtungen möglich sein werden.

Am Samstag, den 5. Mai, stehen Mond und Saturn bei ihrem Aufgang gegen 1:30 Uhr nur wenige Grad auseinander. Zwischen 5:04 Uhr und 5:10 Uhr ist die ISS in maximal 19° Grad Höhe im Südosten zu sehen, sie fliegt knapp unterhalb von Saturn und Mond am Morgenhimmel entlang. Von 10  Uhr bis 18 Uhr ist in Essen wieder Europas größte Astronomiemesse, das ATT geöffnet. Am Abend stehen alle vier Jupitermonde auf der östlichen Seite des Planeten.

Am Sonntag, den 6. Mai, ist die ISS gegen 4:13 Uhr tief im Südosten bei ihrem kurzen Überflug zu sehen, er fliegt genau zwischen Mars und Mond über den Himmel. Am Abend zieht der größte Jupitermond, Ganymed, vor der Planetenscheibe vorüber. Ab 23:13 Uhr fällt schon Ganymeds Schatten auf den Planeten, ab 23:42 Uhr wandert der Planet selbst vorüber.

Samstag, 28. April 2018

27. April: Noch einmal der Mond am Abend

Heute Abend war der Mond schon fast voll. Hier ein Überblicksbild:

Mond am 27. April
Heute Abend wollte ich mir die Mondlandschaft beim hellen Krater Aristarchus etwas genauer ansehen. Dort gibt es eine berühmte "Rille", das sog. "Schröter-Tal". Dabei gelang mir sogar "frei Hand" ein Foto:

Die Rille des "Schröter-Tals auf dem Mond beim hellen Krater Aristarchus
 Das Foto ist nicht besonders gut geworden, andere können das sicherlich besser. Der direkte Eindruck mit dem eigenen Auge war natürlich auch viel besser als auf diesem Einzelbild. Die Gegend um Aristarchus ist sehr spannend. Der junge, helle Krater selbst (die hellste Stelle auf dem Mond), der mit Lava gefüllte Krater Herodot daneben und dann natürlich das Schrötertal und die verschiedenen Erhebungen und Berge in der Umgebung. Mondspaziergänge sind wirklich nicht langweilig.

Montag, 23. April 2018

23. April: Der Mond am Abend

Heute Abend strahlt der Mond am Himmel. Am Sonntagabend wurde das Erste Viertel erreicht, heute sind wir schon etwas drüber, was man aber durchaus erkennen kann:

Der zunehmende Mond am 23. April 2018
Insbesondere wenn man das Bild vergrößert, kann man im oberen Bereich das berühmte Alpental erkennen. Im unteren Bereich sind viele, viele Krater zu sehen. und wer am Terminator entlang wandert kann auch noch andere Mondberge erkennen. Vielleicht schaffe ich es morgen, ein paar Monddetails zu beschriften. Heute ist es schon zu spät, auch Astronomen müssen irgendwann ins Bett, besonders wenn sie am nächsten Tag früh aufstehen müssen.

Sonntag, 22. April 2018

23. - 29. April: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche geht es auf den Vollmond zu, dieser beherrscht mehr und mehr die Nacht. Die Venus leuchtet als Abendstern und geht gegen 23 Uhr unter. Jupiter geht gegen 22:30 im Osten auf, Saturn geht im Südosten bald nach 2:00 Uhr auf, und Mars folgt eine knappe Stunde später. Die ISS ist diese Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 23. April, geht die Sonne um 6:12 Uhr auf und um 20:35 Uhr unter. Der helle Tag dauert also erneut 27 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der Meteorstrom der Lyriden erreicht sein Maximum. Um 23:49 Uhr kommt es im Westen (Azimut 274° Grad)  in nur 13° Grad Höhe zu einem -6mag hellen Iridiumflare.

Am Dienstag, den 24. April, steht der Mond am Abend dicht bei Regulus, dem hellsten Stern des Löwen. Der Abstand beträgt nur etwa einen Vollmonddurchmesser. An fast der gleichen Stelle wie gestern kommt es heute um 23:43 Uhr zu einem -5mag hellen Iridiumflare.

Am Mittwoch, den 25. April, kann man am späten Abend und in der frühen Nacht den "Goldenen Henkel" am Mond beobachten. Und auch heute kommt es um 23:46 Uhr noch einmal im Westen (Azimut 279° Grad, Höhe 12° Grad) zu einem -6mag hellen Iridiumflare.

Am Donnerstag, den 26. April, kommt es um 23:40 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond, da der Stern nur eine Helligkeit von 6,7 mag hat, ist sicherlich ein gutes Fernglas oder Fernrohr erforderlich für die Beobachtung. Und auch wieder heute kommt es um 23:49 Uhr noch einmal im Westen (Azimut 283° Grad, Höhe 10° Grad) zu einem -6mag hellen Iridiumflare.

Am Freitag, den 27. April, kommt es ebenfalls am Abend zu einem Iridiumflare, um 23:42 Uhr im Westen bei Azimut 284° Grad und 11° Grad Höhe, allerdings nur noch etwa "Venus-hell" von -3mag.

Am Samstag, den 28. April, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht fern ab vom Rand. Bald nach Mitternacht, um 0:17 Uhr (also am Sonntagfrüh) kommt es eher im Südwesten (Azimut 235° Grad) in einer Höhe von 35° Grad zu einem -6mag hellen Iridiumflare.

Am Sonntag, den 29. April,ist Vollmondnacht. Der Mond geht um 20:01 Uhr auf, die exakte Vollmondposition wird jedoch erst nach Mitternacht, um 2:58 Uhr erreicht. Bei Jupiter stehen alle vier Monde auf der gleichen, der westlichen Seite.

Freitag, 20. April 2018

21. April 2018: Astronomie für Einsteiger in Rheda-Wiedenbrück

Okay, von Bad Lippspringe aus sind es schon ein paar Kilometer zufahren, aber sicher ist diese Veranstaltung doch einen Hinweis wert:


VHS-Mitmach-Vortrag:  Astronomie für Einsteiger, der Sternenhimmel über Rheda-Wiedenbrück

Dieser Mitmach-Vortrag führt uns von der Mitte unseres Sonnensystems aus über unsere Nachbarplaneten Merkur, Venus und Mars hin zum Mond und zur Erde selbst. Der Hobbyastronom der Planetariumsgesellschaft OWL, Dipl. Ing. Arnold Hoppe zeigt darüber hinaus, wie alles zusammenhängt und beantwortet die Frage, warum unser Himmel blau und die Sonne gelb ist. Wenn der Abendhimmel kaum Wolken hat, kann der Mond und der Planet Jupiter mit seinen 4 Monden mit den Teleskopen und Feldstechern beobachtet werden.

Dies ist ein Vortrag, der nicht nur Kinder faszinieren wird.

Termin: Sa. 21.04.2018
Uhrzeit: 16:00 - 18:00 Uhr
Kursort:
    Haus der Kreativität, Vortragsraum
    Lange Str. 87  in 33378 Rheda-Wiedenbrück
Kosten: 3,00 € 

Material: Teleskop oder Feldstecher, wenn vorhanden


LINK:  https://www.vhs-re.de/index.php?id=41&kathaupt=11&knr=I1NE105&kursname=K-E-Mitmach-Vortrag-Astronomie-fuer-Einsteiger

Sonntag, 15. April 2018

16. bis 22. April 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir einen zunehmenden Mond, der immer stärker den Nachthimmel für sich vereinnahmt. Von den großen Planeten ist am Abend die Venus bis ca. 22:30 Uhr im Westen zu sehen. Zu dieser Zeit geht im Osten Jupiter auf, der sich langsam seiner Oppositionsstellung nähert. Saturn geht um ca. 2:30 Uhr im Südosten auf, Mars folgt eine Dreiviertelstunde später. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 16. April, geht die Sonne um 6:27 Uhr auf und um 20:23 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also praktisch schon 14 Stunden und entsprechend kürzer sind die Nächte. Heute ist Neumond, die Nacht eignet sich also noch gut für die Beobachtung von deep-sky-Objekten. Ab 23:49 Uhr zieht Jupitermond Io vor der Scheibe des Planeten vorüber, sein Schatten fällt schon ab 23:17 Uhr auf die Jupiteroberfläche.

Am Dienstag, den 17. April, zeigt am Abend der Mond vielleicht das erste Mal nach Neumond seine schmale nur zu 4 Prozent beleuchtete Sichel. Er steht unterhalb der Venus und geht um 22 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 18. April, ist der Mond an der Venus vorbeigezogen und nähert sich den Hyaden mit Aldebaran. Er geht um 23:23 Uhr unter. In seinem "dunklen" Teil schimmert das Erdlicht. Bei Jupiter stehen am Abend alle vier Monde auf der gleichen Seite.

Am Donnerstag, den 19. April, ist die Mondsichel schon weit an den Hyaden vorbeigezogen. Heute geht der Mond erst nach Mitternacht um 0:37 Uhr unter. Vorher gibt es um 23:54 Uhr einen mit -6mag sehr hellen Iridiumflare im Westen bei Azimut 263° Grad und in einer Höhe von 16° Grad.

Am Freitag, den 20. April, gibt es in der Frühe um 5:45 Uhr hoch am Himmel in 68° Grad Höhe und etwa südsüdwestlicher Richtung (Azimut 212° Grad) einen mit -8,5mag sehr hellen Iridiumflare. Am Abend ist die Mondsichel schon zu 27 Prozent bleuchtet. Um 22:09 Uhr kommt es zur Bedeckung des Sterns 68 Orionis mit 5,75mag. Ein Fernglas ist zur Beobachtung dieser Bedeckung zu empfehlen.

Am Samstag, den 21. April, kommt es kurz vor Mitternacht noch einmal zu einer Sternbedeckung durch den Mond, diesmal ist das Sternchen jedoch nur 7,20mag schwach

Am Sonntag, den 22. April, erreicht der Mond um 23:46 Uhr das Erste Viertel, er steht dann im Sternbild Krebs. Er geht erst nach 3 Uhr unter.

Montag, 9. April 2018

9./10. April: Mond am Morgen

Heute früh um 6:15 Uhr schien der Mond im Südosten. Am Sonntag,vor 21 Stunden, hatte er das Letzte Viertel erreicht. Jetzt stand er 12° Grad hoch in südsüdöstlicher Richtung, er ist zu 42 Prozent beleuchtet. Der Krater Kopernikus (in der Mitte) ist sehr auffällig zu sehen. Hier ein schnelles Foto:

Mond in der Morgendämmerung am 9. April 2018
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber die Morgendämmerung schon so weit fortgeschritten, dass kein Stern mehr zu sehen war. Es sieht so aus, als hätten wir heute wieder einen schönen Tag. Ob das Wetter wohl noch ein paar Tage anhält?

*****   10. April  *****

Auch  heute früh war der Mond wieder zu sehen. Leider war der HimmelRichtung Südosten hin diesmal viel dunstiger als gestern, deshalb hier nur ein Bild mit weniger Zoom. Heute war die Mondsichel nur noch zu 33 Prozent beleuchtet.

Mond am 10. April 2018

Sonntag, 8. April 2018

9. - 15. April: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond immer weiter vom Morgenhimmel zurück, die Nächte eignen sich gut zur "deep-sky"-Beobachtung, zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den großen Planeten entwickelt sich am Abend die Venus immer besser als strahlender Abendstern. Sie ist bis nach 22:00 Uhr im Westen zu sehen. Jupiter geht bald nach 23 Uhr im Südosten auf, Saturn (ab 3:00 Uhr ) und Mars (eine halbe Stunde später) sind dann gut vor Sonnenaufgang sichtbar.

Am Montag, den 9. April, geht die Sonne um 6:42 Uhr auf und um 20:12 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt 13 einhalb Stunden. Der nur noch zu 42 Prozent beleuchtete Mond geht um 4:00 Uhr in der Frühe auf. Am Abend kann die ISS ein letztes Mal in dieser Sichtbarkeitsperiode am Abendhimmel zwischen 21:15 Uhr und 21:21 Uhr im Südwesten flach über dem Horizont (Höhe maximal 17° Grad) gefunden werden.

Am Dienstag, den 10. April, geht die nur noch zu 30° Prozent beleuchtete Mondsichel gegen 5:00 Uhr über der Egge im Südosten auf. Am Abend kann bei klarer Sicht nach Westen in diesen Tagen das Zodiakallicht beobachtet werden.In Lippstadt findet um 19 Uhr am Evangelischen Gymnasium wieder der "Astrotreff" für alle am Nachthimmel Interessierten statt.

Am Mittwoch, den 11. April, geht die schmale Mondsichel erst um ca. 5:20 Uhr über der Egge im Südosten auf. Auch der "dunkle" Teil des Mondes ist durch das von der Erde reflektierte Sonnenlicht ("Erdlicht") leicht aufgehellt. Am Abend gibt es um 21:13 Uhr im Norden (Azimut 353° Grad) in 26° Grad Höhe einen Iridiumflare der Helligkeit -2mag.

Am Donnerstag, den 12. April, ist die schmale Mondsichel nur noch zu 15 Prozent beleuchtet und geht ungefähr eine Stunde vor Sonnenaufgang im Südosten auf. Wahrscheinlich ist sie heute letztmalig vor Neumond am kommenden Montag zu sehen.

Am Freitag, den 13. April, kann man bis 1:36 Uhr bei Jupiter eine Bedeckung des Monds Europa beobachten, am Abend stehen bei Jupiter zwei Monde rechts (Io und Kallisto), zwei Monde links (Europa und Ganymed). Kurz nach Mitternacht, also eigentlich schon am Samstag, den 14. April, gibt es im Westsüdwesten gleich drei Iridiumflares kurz hintereinander. Einen ersten um 0h:07m:51s und einen zweiten um 0h:08m:05s von -1mag bzw. -2,8mag in 20° Grad Höhe und einen dritten, etwas tiefer in nur 14° Grad Höhe um 0h:21m von -1mag. An der Volkssternwarte in Paderborn gibt es um 17:30 Uhr eine Kinderlesung: "Das Fest der Sternbilder". Anschließend, gegen 20 Uhr, trifft sich die Beobachtergruppe.

Am Samstag, den 14. April, gibt es um 6:13 Uhr einen mit -8,3mag sehr hellen Iridiumflare fast genau im Süden (Azimut 188° Grad) in 66° Grad Höhe.  Am Abend stehen bei Jupiter wieder zwei Monde rechts, zwei Monde links, imVergleich zu gestern haben jedoch Europa und Io die Plätze getauscht. Der verändeerliche Stern Algol erreicht um 23:54 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 15. April, stehen am Abend bei Jupiter alle vier Monde auf der rechten, westlichen Seite (v.i.n.a.: Io, Ganymed, Europa, Kallisto)

Samstag, 7. April 2018

13. April 17:30 Uhr: Lesung für Kinder "Das Fest der Sternbilder"

Am Freitag, den 13. April, gibt es um 17:30 Uhr an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus eine besondere Veranstaltung für Kinder bis zum Grundschulalter. Es liest Beatrix Lord, Tochter von Uta Koppel, der Autorin des Kinderbuchs "Das Fest der Sternbilder":

In der Ankündigung der Sternwarte dazu heißt es:

„Es lebte vor vielen hundert Jahren in dem Kaiserreich China der berühmte Hofsternforscher Tsching Fu.“ So beginnt das Kinderbuch „Das Fest der Sternbilder“ der Paderborner Autorin Uta Koppel. Es ist 2016 posthum erschienen und richtet sich an Kinder bis zum Grundschulalter.

Im Rahmen dieser Veranstaltung liest die Tochter der Autorin, Beatrix Lord, aus dem Werk ihrer 2005 verstorbenen Mutter. Die Zuhörer lernen zahlreiche Sternenbilder kennen, die in dieser märchenhaften Erzählung ihre Positionen am Himmelszelt verlassen haben. Die Geschichte um Tsching Fu stellt zahlreiche dieser Konstellationen unterhaltsam vor.

Im Anschluss an die Lesung zeigt Sigrid Haak, dass sich um viele Sternbilder tatsächlich faszinierende Geschichten und Legenden ranken. Einige dieser interessanten Figuren kann man sehr einfach am Himmel erkennen. Die Referentin erklärt, wie dies an einem klaren Abend auch für unerfahrene „Sterngucker“ leicht möglich ist und welche interessanten Phänomene sich ohne weitere Hilfsmittel verfolgen lassen.


Über die Autorin Uta Koppel kann man bei Wikipedia lesen:

Nach dem Abitur (1957) studierte Koppel Germanistik und Theatergeschichte in Mainz, Saarbrücken und Wien. Sie bestand ihr Examen in Philosophie und Pädagogik und absolvierte eine Ausbildung als Schauspielerin in Wien und Wiesbaden. 1963 erlangte sie die Bühnenreifeprüfung. Seit 1967 wohnte sie in Paderborn. Dort war sie pädagogisch tätig. Von 1981 bis 1983 hatte Koppel einen Lehrauftrag an der Universität Paderborn und seit 1979 bot sie Literaturkurse an der Volkshochschule Paderborn an. Von 1988 bis 1994 machte sie Pressearbeit für die Autorenvereinigung „Die Kogge“. Sie lebte als Malerin und Schriftstellerin in Paderborn. 
 

Buchcover: Bibi Philipp/Grafikdesign Beatrix Lord
Das Buch ist als gebundene Ausgabe im ausgewählten Buchhandel, zum Beispiel hier in Bad Lippspringe über die Buchhandlung Waltemode, für 19,90 Euro (vor)bestellbar.



Mittwoch, 4. April 2018

Ostersonntag, 1. April: Die ISS über Amrum

Über die Osterfeiertage war ich auf der schönen Nordseeinsel Amrum. Am Ostersonntag gab es herrlichstes Wetter, so das ich als erstes auf ein schönes Foto vom Sonnenuntergang hoffte.

Sonnenuntergang am 1. April 2018
Doch, wie man unschwer erkennt, das hat nicht ganz geklappt. Der Sonnenuntergang war schön, aber im Meer "versank" sie nicht. Am Horizont war doch eine undurchdringbare Wolkenschicht.

Bald nach 21 Uhr ging der Mond im Osten auf:

Aufgang des schon leicht abnehmenden Monds...

Doch dann sollte die ISS kommen. Um 21:48 Uhr stieg die ISS im Westen auf.

Alle folgenden Bilder entstanden mit meiner Canon 5D Mark II und einem 20mm Sigma Weitwinkel-Objektiv bei ISO 1600, f/2.5 und 10 bzw. 20 Sekunden Belichtungszeit.

Hier sieht man die ISS in der Mitte des Bildes als kurze Leuchtspur. Rechts oben im Bild ist eine längere "gepunktete" Spur zu sehen, die stammt von einem Flugzeug. Die ISS ist zu diesem Zeitpunkt noch rund 1500 Kilometer von Amrum entfernt, sie fliegt in diesem Moment gerade zwischen Irland und Wales....
Jetzt fliegt sie genau oberhalb des Sternbilds Orion.

Hier habe ich die Belichtungszeit auf 20 Sekunden erhöht, dadurch ist sie mir glatt "entwischt".

... weiter geht es Richtung Osten ... jetzt ist die ISS etwa 600 Kilometer von Beobachtungsplatz entfernt. 200 bis 300 Kilometer Luftlinie südlich von Amrum - zum Beispiel in Bad Lippspringe - fliegt sie ziemlich genau über die Köpfe der Leute hinweg....


Und bevor sie im Osten untergeht, bzw. vorher mit dem (gerade nicht mehr auf dem Foto) aufgehenden Mond zusammenkommt, verschwindet sie doch schon im Schatten der Erde. Man erkennt dies daran, dass die Leuchtspur immer schwächer wird.
Und weils so schön ist, hier noch ein weiteres Bild vom Amrumer Leuchtturm mit Sternenhimmel:

Der Amrumer Leuchtturm unter österlichem Sternenhimmel (Belichtungszeit 3 Sekunden)

Sonntag, 1. April 2018

2. - 8. April: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond ab und zieht sich vom Abendhimmel zurück und ist bald nur noch in der zweiten Nachthälfte zu sehen. Von den großen Planeten ist abends im Westen die Venus als Abendstern zu sehen. Jupiter geht bereits vor Mitternacht im Osten auf, Saturn und Mars folgen vor 4 Uhr im Südosten und leuchten am Morgenhimmel bis zur Dämmerung. Mars zieht in den ersten Tagen der Woche ganz dicht unterhalb an Saturn vorbei, der Abstand beträgt nur etwas mehr als ein Grad (= 2 Vollmonddurchmesser), Die scheinbare Helligkeit des Mars beträgt am 2. April 0,3 mag, die des Saturn 0,5 mag. Die beiden Planeten bilden für das freie Auge ein auffälliges Doppelgestirn, das durch seinen schönen Farbkontrast besticht. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Ostermontag, den 2. April, geht die Sonne um 6:58 Uhr auf und um 20:00 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also schon etwas mehr als 13 Stunden. Der noch zu 94 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:19 Uhr auf, bis er wirklich über der Egge zu sehen ist, dauert es sicher noch ein paar Minuten länger. Bereits zwischen 20:56 Uhr und 21:02 Uhr fliegt die ISS direkt über unsere Stadt hinweg, exakt um 20:59 Uhr und 26 Sekunden befindet sie sich genau im Zenit über unseren Köpfen.

Am Dienstag, den 3. April, ist die ISS zwischen 21:40 Uhr und 21:44 Uhr in maximal 70° Grad Höhe an unserem südlichen Abendhimmel zu sehen. Der Mond geht heute erst nach Jupiter gegen Mitternacht im Ostsüdosten auf.

Am Mittwoch den 4. April,  fliegt die ISS zwischen 20:47 Uhr und 20:54 Uhr über unseren Himmel hinweg. Im Westen steigt sie neben der Venus auf, erreicht dann 83° Grad Höhe im Süden und fliegt dann Richtung Osten oberhalb des Sternbilds Löwe hinweg.

Am Donnerstag, den 5. April, fliegt die ISS zwischen 21:36 Uhr und 21:42 Uhr in maximal 48° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Der Mond geht erst nach Mitternacht um 0:33 Uhr auf und ist noch zu 80 Prozent beleuchtet.

Am Freitag, den 6. April, fliegt die ISS um 20:40 Uhr fast exakt über die Venus hinweg im Westen aufsteigend auf bis zu 64° Grad Höhe, um 20:46 Uhr wird sie im Ostsüdosten wieder unsichtbar.

Am Samstag, den 7. April,  geht der Mond gegen 3:00 Uhr auf, er nähert sich Saturn und Mars. Um 5:34 Uhr endet die Sternbedeckung von pi Sgr, ein 2.9mag heller Stern durch den Mond, der Stern erscheint plötzlich wieder am dunklen Mondrand. Am Abend fliegt die ISS zwischen 21:24 Uhr und 21:29  Uhr in maximal 30° Grad Höhe, hauptsächlich im Südosten, quer durch das Sternbild Orion, über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Sonntag, den 8. April,  geht der Mond erst nach Mars und Saturn gegen 3:45 Uhr auf. Um 9:18 Uhr wird exakt das Letzte Viertel erreicht. Ob er dann noch am Himmel zu sehen sein wird? Am Abend ist die ISS gegen 22:10 Uhr ein vorletztes Mal in dieser Sichtbarkeitsperiode am Abend zu sehen, heute jedoch nur noch in maximal 11° Grad Höhe über dem südöstlichen Horizont.