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Dienstag, 11. März 2025

9. März 2025: Rosettennebel und manch andere NGC Objekte

In der Schönwetterzeit gelang mir auch eine längere Belichtung des Rosettennebels und des eingebetteten Sternhaufens NGC 2244. 

Rosettennebel am 9.3.25, 132 Minuten belichtet

Dieses Bild entstand mit Hilfe des Mosaik-Modus und unter Nutzung des Dualbandfilters des Vespera classic. Außerdem habe ich das Bild erstmalig versucht, ein wenig mit Pixinsight (Probeversion) und Photoshop zu bearbeiten, um den Nebel etwas prominenter im Bild wirken zu lassen. Hier muss ich jedoch sicherlich noch viel üben.

Außer dem Rosettennebel habe ich noch ein paar weitere NGC-Objekte besucht:

NGC1788, 36 Minuten belichtet


NGC 1788 wird auch "Fledermausnebel" genannt. Er befindet sich im Sternbild Orion.

 

NGC2264, der Konusnebel

Der Konusnebel, NGC 2264, ist in diesem Foto nicht das zunächst auffällige bläulich hell leuchtende Gebiet, sondern etwas links darunter, knapp links unterhalb der Mitte liegende rötliche Wasserstoffgebiet, in das eine dunkle, schware Wolke hinein ragt. Der Sternhaufen ist auch unter dem Namen "WEeihnachtsbaum-Haufen" bekannt. Wobei der hellste Stern jedoch der Fuß des Weihnachtsbaumes ist und der Konusnebel die Spitze des Baumes. Der Baum liegt uns also quasi zu Füßen. Auch hier wird sich sicherlich eine weitere Bildbearbeitung lohnen. Dieses Foto wurde mit dem Vespera Pro insgesamt 71 Minuten lang belichtet.

Leider lernt man nicht immer aus seinen Fehlern. Ich wollte in diesen Tagen auch "Thors Helm" fotografieren. Wie ich jetzt hinterher selbst nachgelesen habe, hatte ich dies schon einmal am 4. Februar 2023 probiert. Bei hellem Mondlicht und ohne Filter war das Foto war nicht besondern gut geworden, besser geklappt hatte es dann mit Dualbandfilter in der Nacht vom 6./7. Februar 2023. So habe ich 80 Minuten reine Belichtungszeit für ein weiteres Bild ohne Filter verschwendet, ich zeige es daher gar nicht. Hätte ich doch bloß vorher mal in meinen eigenen Daten recherchiert! Aber auch solche Pannen passieren natürlich mal in den langen Nächten.

Ein weiterer planetarischer Nebel zeigt einmal mehr die Grenzen der Vespera-Geräte auf:

NGC2440, 36,6 Minuten belichtet, 1.3.25 um 23:11 Uhr UT

NGC2440 (genau in der Mitte des Bildes) ist ein wunderschöner planetarischer Nebel im Sternbild Puppis ("Achterdeck"), wenn man ihn ausreichend groß darstellen kann. Vergleichen Sie mein Foto genau mit dem des Hubble-Teleskops im Wikipedia-Artikel, so kann man doch immerhin etwas von den rötlichen "Schmetterlingsflügeln" dieses Nebels erkennen. Klicken Sie am besten auf das Bild mit der rechten Maustaste und öffnen Sie es in einem neuen "Tab", dort könenn Sie es dann ggf. noch einmal auf Originalgröße vergrößern.

NGC3242 am 4.3.25 um 23:15 UT, 19,3 Minuten belichtet

 NGC3242 wird oft auch als "Jupiters Geist" bezeichnet, weil er am Himmel ein ähnliches Erscheinungsbild hat wie der Planet. Wegen dieser Ähnlichkeiten hat sich ja die Bezeichnung "planetarische Nebel" schnell durchgesetzt. Allerdings ist Jupiters Geist wesentlich lichtschwächer als Jupiter selbst, circa 7,7mag hell. Doch dadurch überstrahlt er auch nicht die Sterne in seiner Nachbarschaft. Er steht in rund 1400 Lichtjahren Entfernung und hat eine Ausdehnung von bis zu zwei Lichtjahren. Wenn man diesen Nebel kürzer belichtet, erscheint er übrigens viel stärker türkis als auf diesem Foto jetzt. Jupiters Geist befindet sich im Sternbild Hydra, Wasserschlange.

NGC3344 am 5.3.25 um 23:38 UT, 45min belichtet

 NGC 3344 ist eine sehr schöne Balkenspirale im Sternbild Kleiner Löwe, auf die wir eine gute Draufsicht haben. Sie ist ca. 24 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.

NGC 7635 am 6.3.25 um 20:30 Uhr MEZ, 23 min belichtet

 Und zum Schluss noch einmal ein Bild vom "Blasennebel", NGC 7635. Ich hatte die Gegend schon am 2. Januar 2025 fotografiert, da konnte ich jedoch nur 11 Minuten belichten, bevor die Wolken kamen. 23 Minuten ist jetzt doch schon deutlich mehr. 2021 hatte ich von dieser Gegend mehr Fotos gemacht, weil hier in der Nähe im Sternbild Cassiopeia eine Nova aufgeleuchtet war. Die Nova leuchtete damals für kurze Zeit sogar mit 5mag, war also mit bloßem Auge sichtbar, heute liegt ihre Helligkeit bei 13mag und darunter. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man sie übrigens auch auf diesem Bild noch finden.

Freitag, 21. Februar 2025

17.-19. Februar 2025: Fledermaus am Winterhimmel und andere Schönheiten

In den Nächten vom 17. zum 19. Februar war es meist sehr klar und ich konnte wieder verschiedenste Beobachtungen machen. 

Ein nicht so häufig fotografiertes Objekt im Sternbild Orion ist der Fledermausnebel:

NGC1788, Fledermausnebel

 Das Bild von NGC 1788 habe ich insgesamt 169 Minuten belichtet (1016 Bilder a jeweils 10 Sekunden), also etwas unter drei Stunden. Die hellen Teile dieses Reflexionsnebels sind leicht zu erkennen. Einen äußeren Ring von Wasserstoffgas, also einen rot leuchtenden Nebel, hab ich auf meinem Bild nicht entdecken können. Dazu wäre sicherlich noch deutlich mehr Belichtungszeit und eine größere Öffnung  notwendig gewesen. Eine etwas ausführlichere Beschreibung zu diesem Objekt findet man auch auf der Webseite "Deep Sky Corner".

 Zumindest in der Astronomie Interessierten Fachwelt hat die Galaxie NGC 6505 in diesen Tagen Aufmerksamkeit erregt, hat doch der Beobachtungssatellit Euclid hier einen sehr schönen "Einstein-Ring" rund um die Galaxie entdeckt. Ich habe mir gedacht, das Objekt kann ich doch auch einmal probieren:

NGC 6505, 45 Minuten belichtet


 Natürlich ist auf meinem Bild kein Einstein-Ring zu erkennen. Ich bin froh, das sich diese kleine unscheinbare Galaxie überhaupt nach 45 Minuten Belichtungszeit gezeigt hat. Die Helligkeit der Galaxie beträgt nur 14,4mag und hat nur eine Ausdehnung von einer Bogenminute. Die in dem Bild unten links ebenfalls vorhandene Galaxie NGC 6536 ist immerhin 13,6 mag hell.

Am 17.Februar  habe ich dann auch noch einmal die Supernova SN2025aue probiert:

SN2025aue mit UGC3007

 Diesmal konnte ich 45 Minuten belichten. Jetzt hebt sich auch die Galaxie ganz schwach vom Himmelshintergrund ab. Auch die Supernova ist noch schwach als Stern zu erkennen. Es lohnt sich doch sehr, manchen Objekten eine zweite Chance zu geben, wenn denn der Himmel mitspielt.

Zum Abschluss noch ein "schönes" Bild:

M 35 in den Zwillingen

 Der offene Sternhaufen M 35 (Messier 35, auch NGC 2168) gehört für mich zu den schönsten Objekten am Winterhimmel. Er ist relativ einfach mit dem Fernglas zu finden und macht sich auch im größeren Teleskop durch die Vielzahl der Sterne sehr schön. Durch die visuelle Helligkeit von 5,1mag kann er sogar unter richtig dunklem, klaren Himmel mit dem bloßen Auge gesehen werden.

M35 ist mit 2800 Lichtjahren Entfernung relativ dicht bei der Erde und zählt mit einem Alter von ca. 150 Millionen Jahren zu den jüngeren Sternhaufen. Rechts unterhalb von ihm befindet sich NGC 2158, viermal weiter entfernt als M 35, zehnmal älter und wesentlich kompakter, da er viel mehr Sterne bei etwa gleichem Volumen enthält.

Ein wunderschönes Sternhaufen-Doppel!