Sonntag, 9. März 2025

Schöne Messier-Objekte Anfang März

 In der langen Schönwetterperiode zu Beginn des Monat März habe ich auch einige Messier-Objekte aufgenommen. 

Den berühmten Orionnebel, Messier 42, habe ich gleich zweimal aufgenommen:

M42 am 1.3.25 um 19:47 MEZ, 20,2 Minuten belichtet im Vespera Pro

 
M42 am 2.3.25 um 23:19 MEZ,  20,6 Minuten belichtet mit Dualband-Filter im Vespera classic

Neben den unterschiedlichen Bildformaten der beiden vesperas fällt auf, dass im unteren Bild die rötliche Farbe viuel dominanter wirkt, was natürlich am verwendeten Dualbandfilter liegt. Und wahrscheinlich hat auch die etwas kürzere Brennweite (200mm statt 250mm beim Pro) und damit verbunden die etwas größere Lichtstärke (f/4 statt f/5 beim Pro). zum helleren Bild beigetragen.

 

M65, M66 sowie NGC3628 am 4.3.25 um 23:31, 62 Minuten belichtet, Vespera Pro

Das berühmte "Leo-Triplett besteht gleich aus drei Galaxien, M 65 (rechts), M 66 (unten Mitte) und NGC 3628 (Links oben). Das Bild wurde etwas über eine Stunde belichtet. Der hellste Stern im Bild  (HIP 55262), ungefähr zwischen NGC 3628 und M 65, hat übrigens eine Helligkeit von 7,1mag. M 65 und M 66 wurden beide von Charles Messier am 1. März 1780 entdeckt, also vor 245 Jahren. Ich bin immer wieder überrascht, warum er NGC 3628 nicht gesehen hat, diese Galaxie wurde im April 1784, also erst vier Jahre später, durch Wilhelm Herschel entdeckt. Für mich ist NGC 3628 eines der schönsten Objekte am Hiummel, weil wir auf diese Galaxie sehr schön von der Seite schauen, so dass sie durch ihr Stabband in zwei große Teile getrennt wird. Nicht umsonst trägt sie daher auch den Namen die "Hamburger-Galaxie".

M 81 und M 82, 6.3.25, 21:13 MEZ, 30min belichtet

 Die beiden Galaxien, M 81 und M 82, wurden übrigens nicht von Messier, sondern vom deutschen Astronomen Johann Elert Bode am 31. Dezember 1774 entdeckt. M 81 (rechts im Bild) wird daher nach ihrem Entdecker auch oft als "Bodes Galaxie" bezeichnet. M 82 trägt dagegen eher den Namen "Zigarren-Galaxie". Gerade bei M 82 lohnt es sich, mal die zugehörigen Hubble-Bilder anzuschauen.

Während der "Schönwetterkatastrophe" vom 1. bis 9. März habe ich noch viele weitere Bilder von Galaxien, Nebel, Planeten, Asteroiden, Mond, Sonne, Sternen und Supernovae gemacht, die kommen hoffentlich noch alle in den kommenden Tagen.

10. - 16. März 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Mensch, was war das für eine tolle letzte Woche, immer wieder klarer Himmel am Abend. Ob wir in dieser Woche auch wieder so viel Glück haben? Ich glaube es nicht, aber trotzdem dürfen die Beobachtungshinweise auch diesmal nicht fehlen. Man weiß ja nie...! Mit der Dokumentation meiner vielen Beobachtungen von letzter Woche dauert es jedoch noch etwas, wenn man immer wieder draußen ist, kann man nicht gleichzeitig drinnen am Computer schreiben. Ich danke für Euer Verständnis!

Als besonderes "Highlight" gibt es diese Woche sogar eine Mondfinsternis, die jedoch bei uns kaum und nur schwer zu beobachten ist. Viel besser lässt sich diese von Island aus oder gar vom amerikanischen Kontinent aus beobachten.

In dieser Woche haben wir am Freitag Vollmond, sein helles Licht überstrahlt viele lichtschwächere Objekte am Nachthimmel. Von den hellen Planeten kann die Venus als Abendstern noch gefunden werden, ihre Zeit als Abendstern geht jetzt jedoch schnell zu Ende, sie ist nur noch bis gegen 20 Uhr am Abendhimmel zu finden. Ähnlich sieht es auch mit dem viel lichtschwächeren Merkur aus, der kaum noch zu finden sein wird, steht Ende der Woche ca. 6° Grad links (südlich) der Venus. Jupiter ist bis deutlich nach 1:00 Uhr im Westen zu finden, Mars steht kurz nach 20 Uhr im Süden und geht nach 4:00 Uhr im Westen unter. Die ISS kann ab Mitte der Woche bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 10. März, geht die Sonne um 6:50 Uhr auf und um 18:21 Uhr unter. Wir sind nicht mehr weit vom Frühlingsanfang, der Tag- und Nachtgleiche entfernt. Der Mond erreicht um 22:00 Uhr seine größte Höhe im Süden, er ist bereits zu 89 Prozent beleuchtet.

Am Dienstag, den 11. März, nähert sich der Mond dem hellen Stern Regulus im Löwen, er ist zu 94 Prozent beleuchtet. Heute bedeckt die Venus von 18:57 Uhr bis 19:50 Uhr einen 9,4mag hellen Stern, aber wahrscheinlich wird das nicht zu beobachten sein, zumindest was meine Ausrüstung angeht. Die Bedeckung beginnt an der hell leuchtenden Venussichel, die den Stern wohl hoffnungslos überstrahlen wird, der Austritt könnte eher zu beobachten sein, wenn sich das ganze dann bloß nicht mehr so horizontnah (Höhe 4° Grad) abspielen würde.

Am Mittwoch, den 12. März, ist der Mond schon fast voll, er ist zu 98 Prozent beleuchtet. Um 20:16 Uhr kann die ISS in dieser neuen abendlichen Sichtbarkeitsperiode erstmalig kurz im Südsüdwesten gesehen werden.

Am Donnerstag, den 13. März, geht der Mond um 17:40 Uhr auf, er ist praktisch voll. Die ISS kann zwischen 19:28 Uhr und 19:31 Uhr in maximal 14° Grad Höhe tief im Süden gesehen werden. Asteroid (354)Eleonora (11,1mag) zieht um 21:00 Uhr in nur 1,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP80693 (5,4mag) vorüber.

Am Freitag, den 14. März, geht der volle Mond um 6:47 Uhr unter. Seine exakte Vollmondposition erreicht er um 7:55 Uhr, dann steht er bei uns jedoch schon unter dem Horizont. In dieser Vollmondnacht" kommt es zu einer Mondfinsternis. Um 4:57 Uhr tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein, was jedoch zu Beginn noch gar nicht zu bemerken ist. Ab 6:09 Uhr beginnt sich der Mond dann richtig zu verfinstern, dann steht er jedoch nur noch 5° Grad über dem Horizont - und geht bereits keine 40 Minuten später ganz unter, wir bekommen also leider nur einen sehr kleinen Teil der Verfinsterung zu sehen. Zusätzlich erschwerend kommt hinzu, dass ab 6:00 Uhr auch schon die Morgendämmerung immer heller wird. Am Abend geht der immer noch volle Mond um 18:52 Uhr auf. Die ISS kann zwischen 20:15 Uhr und 20:18 Uhr in maximal 35° Grad Höhe im Südwesten/Süden gesehen werden.

Am Samstag, den 15. März, geht der immer noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 20:02 Uhr auf. Zuvor kann die ISS zwischen 19:27 Uhr und 19:32 Uhr in maximal 26° Grad Höhe (knapp über Sirius) bei einem Überflug gesehen werden. Asteroid (92)Undina (11,9mag) zieht bereits um 2:00 Uhr in 4,5' Bogenminuten Abstand am Dreifachstern 90 Leo,(5,9mag) vorüber.

Am Sonntag, den 16. März, geht der noch zu 94 Prozent beleuchtete Mond um 21:14 Uhr auf. Die ISS kann zwischen 20:14 Uhr und 20:19 Uhr in maximal 65° Grad Höhe bei einem Überflug (knapp unterhalb von Mars) beobachtet werden.

Donnerstag, 6. März 2025

6. März 2025: Mondlandung

Heute, am Donnerstag, den 6. März 2025, soll es wieder eine Mondlandung geben, IM-2 ist seit einigen Tagen unterwegs und soll gegen 18:30 unserer Zeit in der Nähe des Südpols landen.

Grund genug, einmal wieder selbst nach oben zum Mond zu schauen:

Mond im Ersten Viertel am 6.3.25 um 17:32 Uhr MEZ

 Um 17:32 Uhr stand der Mond gerade exakt im Ersten Viertel, wurde also zu 50 Prozent beleuchtet. Ich habe um diese Uhrzeit gleich mehrere Fotos des Mondes gemacht, mit unterschiedlichen Belichtungen, um diese dann wie ein HDR-Bild zu einem Foto zusammenzusetzen. Damit der Mond auch wirklich in das Bild reinpasst, habe ich ihn etwas gedreht.

Die Landung von IM-2 auf dem Mond wird übrigens live übertragen:  https://www.youtube.com/watch?v=VOPL8nhmQU4 . Ich vermute, auch nach der Landung wird es hier eine Wiederholung geben, so dass man sich dieses Ereignis auch noch später anschauen kann.

 

Sonntag, 2. März 2025

3. - 9. März 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond kräftig zu, dies lässt sich an den Abenden der Woche gut beobachten, zahlreiche besondere Formationen werden sichtbar. Von den hellen Planeten ist die Venus strahlend als erste nach Sonnenuntergang und Mond zu sehen, sie geht jedoch Abend für Abend früher unter, ihre Zeit als Abendstern geht in diesem Monat jetzt schnell zu Ende. Mit Glück kann man Merkur, sehr tief im Westen, bis gegen 19:30 Uhr finden. Jupiter steht zu Beginn der Nacht noch im Süden, er geht gegen 2:00 Uhr im Westen unter, Mars steht zunächst weiter östlich und geht drei Stunden später als Jupiter unter. Die ISS ist in der ersten Wochenhälfte noch bei morgendlichen Überflügen sichtbar.

Am Montag, den 3. März, geht die Sonne um 7:06 Uhr auf und um 18:08 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also schon länger als 11 Stunden. Zwischen 5:55 Uhr und 6:01 Uhr fliegt die ISS in maximal 23° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond ist am Abend zu 19 Prozent beleuchtet und geht um 23:22 Uhr unter. Um 18:50 Uhr bedeckt er einen 6,5mag hellen Stern.

Am Dienstag, den 4. März, taucht die ISS um 5:08 Uhr in fast genau südlicher Richtung in 29° Grad Höhe aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell in Richtung Südosten dem Horizont entgegen. Der Mond ist am Abend zu 29 Prozent beleuchtet und geht erst nach Mitternacht um 0:55 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 5. März, kann die ISS zwischen 5:55 Uhr und 6:01 Uhr  in maximal 12° Grad Höhe gesehen werden. Ab 22:31 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über die Planetenscheibe.(bis 0:43 Uhr). Asteroid (313)Chaldaea (11,4mag) zieht gegen 5:00 Uhr in nur 3,5 Bogenminuten Abstand an Stern HIP58191 (8,5mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 6. März, ist die ISS letztmalig in dieser Morgensichtbarkeitsperiode gegen 5:09 Uhr im Sternbild Skorpion kurz im Süden zu sehen. Exakt um 17:32 Uhr erreicht der Mond das Erste Viertel. Ab ca. 22:45 Uhr kann beim Mond das "Lunar X" gut beobachtet werden (bis ca. 0:45 Uhr am Freitag). Asteroid (60)Echo (11,7mag) zieht gegen 2:00 Uhr in nur 2 Bogenminuten Abstand an Stern HIP62421 (6,3mag) vorüber.

Am Freitag, den 7. März, kann bald nach Mitternacht von 0:35 Uhr bis 2:35 Uhr das "Lunar V" beobachtet werden. Am Abend ist der Mond zu 62 Prozent beleuchtet, um 19:27 Uhr erreicht er seine höchste Höhe mit über 66,5° Grad über dem Horizont.

Am Samstag, den 8. März, steht der zu 72 Prozent beleuchtete Mond dicht beim Planeten Mars im Sternbild Zwillinge, gegen 1:30 Uhr am Sonntag beträgt der Abstand nur 1 Grad (zwei Vollmonddurchmesser). Um 22:47 Uhr bedeckt er den Stern 47 Gem (5,8mag). Von 21:50 Uhr bis 23:50 Uhr kann das Mond "Quincunx" beobachtet werden. Planet Merkur steht heute in größter östlicher Elongation (d.h. im weitesten Abstand von der Sonne) und ist daher relativ günstig am Abendhimmel zu sehen. Mathematisch geht er um 19:59 Uhr unter, mit einer Helligkeit von -0,2mag dürfte er jedoch schon vorher im horizontnahmen Dunst unsichtbar werden. Die Sonne geht um 18:17 Uhr unter

Am Sonntag, den 9. März, ist der Mond am Abend zu deutlich über 80 Prozent beleuchtet, er geht erst gegen 6 Uhr am nächsten Morgen unter. Ab ca. 21:25 Uhr ist der "goldene Henkel" beim Mond gut zu beobachten.

Samstag, 1. März 2025

1. März 2025: Mond und Venus und manches mehr

 Nach Sonnenuntergang am Abend des 1. März klarte es plötzlich auf. Ich konnte sogar noch einen Blick auf den Mond erhaschen:

Mond und Venus am 1. März, kurz nach 19 Uhr.

 Der Mond stand zwar schon hinter den Ästen der Bäume der Nachbargrundstücke, doch noch sind diese nicht belaubt und so war seine schmale Sichel gut durch die Äste zu sehen.

Kurz nach 19 Uhr war die von der Erde sichtbare Mondoberfläche zu 4 Prozent durch die Sonne beleuchtet, eine sehr schmal Sichel also. Aber Neumond war ja auch erst gestern. Er stand gerade mal zehn Grad über dem Horizont.  Das "aschgraue" Licht im nicht von der Sonne beleuchteten Teil des Mondes ist von der Erde reflektiertes Licht. Denn dort - würde man auf der Mondoberfläche stehen - würde jetzt die helle Erde am dunklen Nachthimmel stehen. Und vom Mond aus gesehen ist die Erde ungefähr viermal größer als dfer Mond von uns aus gesehen. Und so ist das Licht der Erde auf dem Mond natürlich auch noch heller als das Licht des Mondes auf der Erde. Der Erdschein sorgt also dafür, dass es dort nicht völlig dunkel ist. Und wenn man dann auch noch die Belichtung des Fotos etwas hochschraubt, kommt dieser Teil des Mondes durchaus zur Geltung.

Die Mondsichel "frei Hand"


 Mit meinem 400mm Teleobjektiv habe ich versucht, die Mondsichel freihändig zu fotografieren: bei f/8 und ISO3200 habe ich 1/15 Sekunde belichtet. Man kann sogar durchaus einige Strukturen und Krater auf der Mondsichel erkenenn. Eine genaue Zuordnung, welche Krater welchen Namen trägt ist jedoch schwierig, dafür ist die Sichel wohl doch noch zu schmal.

Auch die Venus zeigt heute eine schöne Sichelgestalt. Noch ist sie jedoch deutlich mehr als 4 Prozent beleuchtet - und sichtbar wird die Sichel auch erst im Fernglas oder Fernrohr (oder ausreichend starkem Teleobjektiv:

Venus am 1.3.2025

 

Hier noch ein paar weitere Beobachtungen aus dieser Nacht:

T CrB am 2.3.25 um 0:38 Uhr MEZ

 T Corona Borealis ist wohl immer noch nicht zur Nova explodiert. Die Helligkeit bewegt sich ganz im üblichen Rahmen, mit 9,8mag (gemessen mit dem Programm ASTAP tendenziell eher am oberen Rand.

 Vorher gelang mir zwisvchendurch auch wieder einmal ein "schönes" Bild:

Orionnebel, M 42, am 1.3.2025

 Das Bild habe ich etwas über 20 Minuten mit meinem Vespera Pro belichtet, ohne Filter zu nutzen.

 Danach habe ich noch nach zwei gemeldeten Supernova gesucht:

SN2025coe bei NGC 3277


 Eine so lichtschwache Supernova habe ich bislang wohl noch nie fotografiert, liegt sie doch wohl nur bestenfalls bei 16,5mag. Über die Entfernung von NGC 3277 gibt es schon bei Wikipedia zwei deutlich verschiedene Angaben, einmal ca. 61 Millionen Lichtjahre oder auch einmal 148 ± 39 Millionen Lichtjahre.

Bei einer zweiten Supernova war ich weniger erfolgreich:

UGC6763 am 1.3.25 um 23:11 UT

 Manfred Motzeck konnte diese SN im Februar mit ca. 17,9mag fotografieren, allerdings mit wesentlich größerer Ausrüstung als sie mir zur Verfügung steht. Ich bin froh, immerhin schon die Galaxie abbilden zu können. Mein Bild habe ich 41 Minuten belichtet. Die Galaxie hat laut SYtellarium eine Helligkeit von ca. 15,6mag.  Im Bild dieser Galaxie auf meinem Foto wwerden sicherlich auch ein paar Photonen der Supernova drin stecken. Um diese wirklich sichtbar werden zu lassen, müsste die Supernova aber wahrscheinlich zum einen doch etwas heller sein und zum anderen vielleicht doch etwas weiter vom Kern der Galaxie entfernt sein. 

Außerdem habe ich mich wieder einmal auf die Suche nach Asteroiden gemacht:

Asteroid (313)Chaldaea dicht bei NGC 4006

Der Asteroid (313)Chaldaea (11,4mag) stand heute dicht bei NGC 4006

(21)Lutetia am 1.3.25 um 22:14 Uhr MEZ

(21)Lutetia hat zur Zeit auch nur 11,7mag Helligkeit. Es ist jetzt, wenn ich mich nicht verzählt habe, der 84. Asteroid, den ich beobachtet habe.