Natrlich habe ich mich in den letzten Schönwettertagen auch wieder auf die Suche nach Supernova-Ereignissen in fernen Galaxien gemacht und bin auch fündig geworden. Leider sind diese meist sehr lichtschwach. Auch habe ich meine Bilder nicht weiter bearbeitet, sondern so gelassenm, wie mein Vespera Pro Gerät sie darstellt. Zur besseren Identifizierung habe ich sie jedoch bei astrometry.net hochgeladen, von dieser Webseite stammen die grünen Markierungen und Informationen. Es empfiehlt sich vielleicht, die jeweiligen Bilder in einem separaten Tab zu öffnen, um sie dann ggf. auch vergrößert darstellen zu können.
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SN2025coe bei NGC 3277 am 1.3.25 um 21:21 MEZ, 64 min belichtet |
Die Supernova SN2025coe wurde am 24.2.25 vom Japaner Koichi Itagaki entdeckt. Da hatte sie eine Helligkeit von 17,4mag. Danach stieg sie auf 14,6mag an. Auf meinem Bild hat sie vielleicht 16,4 mag.
Sternfreund Manfred Mrotzek schrieb zu dieser Supernova am 27. Februar in der "Astro-Liste" folgenden sehr interessanten Text: "... der japanische Amateur Koichi Itagaki hat wieder
eine Supernova entdeckt, dieses Mal in NGC 3277 im Kleinen Löwen. Dabei
befindet sich die Position aber nicht in NGC 3277, sondern ca. 5,25
Bogenminuten südöstlich von ihrem Kern. Und selbst auf den tiefsten
Aufnahmen dieser Galaxie (z.B. vom Legacy Project) hat sie nur einen
Radius von 3 Bogenminuten. Der Galaxienhaufen im Hintergrund kommt auch
nicht als Muttergalaxie in Frage, der dürfte mehrere Milliarden
Lichtjahre weit weg sein, und die Supernova wurde als Typ II, also als
Kernkollaps eines massiven Sterns, im frühen Stadium identifiziert. Die
Helligkeit von 16,4 mag (meine Schätzung von gestern Abend) passt zu der
Entfernung von NGC 3277 von 76 Millionen Lichtjahren.
Die
oben genannten 5,25 Bogenminuten entsprechen in einer Entfernung von 76
Millionen Lichtjahren einer projizierten Distanz von 116.000
Lichtjahren. Von einer etwaigen Begleitgalaxie von NGC 3277 ist an der
Position der SN nicht das Geringste zu erkennen. Der Vorläuferstern muss
also aus NGC 3277 stammen. Ist das möglich?
Wir
kennen Sterne, die unsere Milchstraße mit hohen Geschwindigkeiten von
mehreren hundert Kilometern/Sekunde verlassen. Typische
Geschwindigkeiten reichen von 600-800 km/s und darüber hinaus. Man
vermutet, dass diese Sterne eine enge Begegnung mit dem zentralen
Schwarzen Loch in der Milchstraße hatten und dadurch auf diese
Geschwindigkeiten beschleunigt wurden. Nehmen wir mal an, dass der
Vorläufer von SN2025coe ein solches Schicksal erfahfren hat, dann würde
er die Distanz von 116.000 Lichtjahren bei einer Geschwindigkeit von 600
km/s in 58 Millionen Jahren zurückgelegt haben. Diese Zeitspanne ist
sehr gut verträglich mit der Lebenserwartung massiver Sterne."
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SN2025bco am 7.3.25 um 23:51 MEZ, 42min belichtet |
Die Supernova SN2025bco wurde am 9.2.25 entdeckt mit einer Helligkeit von 15,9mag. In meinem Foto ist die SN der kleine schwache Stern in der Mitte des Kreises, nicht der etwas hellere rechts darunter. Etwas links vom Stern, noch innerhalb des Kreises, kann man einen sehr schwachen etwas verwaschenen Fleck erkennen. Ich vermutete zunächst, das ist die Host-Galaxie "Leda 1142503". Ein Hinweis von Manfred Mrotzek zeigte mir jedoch, das ist eine andere benachbarte Galaxie, LEDA 46142. Identifiziert habe ich sie nur nach einem Foto von Markus Kempf, dass er auf der Astro-Liste gezeigt hat.
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SN2025byq am 6.3.25 um 20:17MEZ, nur 5,5 min belichtet |
Leider habe ich das Bild von SN2025byq nur fünfeinhalb Minuten lang belichten können. Dadurch ist eine korrekte Identifizierung nur sehr grenzwertig möglich. Auch hier habe ich wieder auf Fotos der Astroliste von Markus Kempf zurückgegriffen. Er konnte die SN mit seinem Seestar-Gerät jedoch deutlich länger (zwei Stunden) belichten. Diese SN wurde am 17.2.25 entdeckt. Es ist keine zuordnenbare Hostgalaxie bekannt.
Das sind jetzt gleich drei neue Supernovae aus diesem Jahr gewesen, so dass ich jetzt schon sechs diesjährige Supernovae beobachtet habe. Ich denke, damit kann ich sehr zufrieden sein. Ich brauche vielleicht nur noch etwas mehr Geduld (und klaren Himmel), um bei den nächsten Bildern doch etwas mehr Belichtungszeit zusammen zu bekommen.
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