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Sonntag, 24. August 2025

23./24. August 2025: Ein schwieriger Beobachtungsabend, der sich trotzdem gelohnt hat

 Für die Nacht von Samstag auf Sonntag war ein nur teilweise bewölkter Himmel angesagt. Später in der Nacht sollte es richtig aufklaren. Tatsächlich zogen zunächst immer wieder Wolken durch, so dass viele Beobachtungsversuche ergebnislos abgebrochen werden mussten. Auch das gehört leider zu unserem Hobby dazu. Zunächst macht man sich Hoffnung, stellt alles auf ein Zielobjekt ein, das man gerade am Himmel sieht - und wenn es dann losgeht, ziehen doch schon wieder Wolken vor das Objekt.

Trotzdem sind mir ein paar Beobachtungen gelungen, wenn auch oft nur mit kürzerer Belichtungszeit als eigentlich sinnvoll wäre.

Natürlich stand als erstes wieder die Überwachung von T CrB auf dem Beobachtungsplan , was zunächst auch gleich auf Anhieb klappte:

 

T CrB am 23.8.25 um 22:00 Uhr MESZ
 

Doch nach 250 Sekunden Belichtungszeit (knapp über 4 Minuten)  zogen Wolken auf und verhinderten eine längere Belichtung. Aber man kann deutlich erkennen: T CrB verhält sich noch ganz normal und ruhig, die Helligkeit liegt bei ca. 9,5mag.

Die nächsten Versuche, die anderen veränderlichen Sterne in der Nördlichen Krone aufzunehmen scheiterten dann zunächst. Später am Abend war es mir dann zumindest möglich, W CrB zu fotografieren.

W CrB am 23.8.25 um 22:23 Uhr MESZ
 

W CrB hat jetzt sein Helligkeits-Maximum überschritten und leuchtet "nur" noch 8,5mag hell. In etwa 230 Tagen wird das nächste Maximum erreicht, zwischendurch wird die Helligkeit auf ca. 14,3mag absinken. Zum Vergleich können Sie sich ja noch einmal mein Foto vom 9. August 2024 anschauen, als W CrB bei ca. 12,9mag lag und gerade auf dem Weg zum letzten Minimum war. Dieses Bild konnte ich etwas über 6 Minuten belichten.

Weitere Versuche an R CrB oder S CrB scheiterten leider. Auch war ich nicht erfolgreich, die Galaxie NGC 5961 zu fotografieren, hier hätte ich sonst vielleicht die Supernova SN2025ngs gefunden.

Erfolgreicher war jedoch der Versuch, die Galaxie M 101 abzubilden. Hier gab es ja im Jahr 2023 eine helle Supernova. 

 

M 101 am 23.8.25 um 23:18 Uhr MESZ

Von der Supernova von damals ist jetzt natürlich nichts mehr zu sehen. Ich habe versucht, ihre ungefähre Position durch die roten Markierung deutlich zu machen. In dieses Bild ist immerhin etwa über eine halbe Stunde Belichtungszeit eingeflossen. Brutto lag die Zeit deutlich dadrüber, zum Glück zogen die einzelnen Wolken recht schnell durch, so dass mein Vespera die Beobachtungen nicht so schnell von sich aus abgebrochen hat.

 

M 108 am 23.8.25 um 23:56 Uhr MESZ
 

Eine weiterer Versuch galt M108. Diese Galaxie konnte ich jedoch nur siebeneinhalb Minuten belichten, bevor die Wolken die Beobachtung wieder beendeten. 

Mehr Erfolg hatte ich da mit dem bekannten "Wildentenhaufen" Messier 11:

Messier 11 (M 11) am 23.8.25 um 23:37

 M 11 habe ich gut 20 Minuten lang belichtet. Ausreichend, um den Sternhaufen gut abzubilden und auch die Sterne und die etwas dunkleren Stellen in seiner Umgebung.

Kugelsternhaufen M 72 im Sternbild Wassermann am 24.8.25 um 00:30 Uhr MESZ

 Dieses Bild wurde exakt 30 Minuten lang belichtet. M72 ist ein mit 55000 Lichtjahren relativ weit entfernter Kugelsternhaufen, der uns dadurch auch recht klein erscheint. Seine visuelle Helligkeit liegt bei ca. 9,3mag.

Zum Schluss noch ein kleines für mich selbst etwas überraschendes Highlight:

NGC 6910 am 24.8.25 um 00:34 Uhr MESZ

 Eher zufällig hatte ich festgestellt, dass ich von den im Vespera-Katalog vorgeschlagenen Objekten ich den Sternhaufen NGC 6910 im Sternbild Schwan noch gar nicht fotografiert hatte. Dieses Bild ist nur etwas über 6 Minuten lang belichtet. Doch man erkennt nicht nur in der Mitte einen kleinen netten Sternhaufen, sondern in der Umgebung auch einige rötlich leuchtende Wasserstoff-Wolken. Ein Blick in Stellarium zeigte mir schnell, dass es sich hier um ein Objekt in der "Sadr-Region" handelt, in der es sehr ausgedehnte Wasserstoff-Komplexe gibt. Ich glaube, hier muss ich in den nächsten Tagen noch einmal wieder hinschauen. Dann ambesten auch mit dem Dualbandfilter fotografieren, um die Struktur der Wolken noch besser herauszuarbeiten.

Mittlerweile war es fast 1 Uhr in der Frühe am Sonntag geworden. Das war dann doch Zeit ins Bett zu gehen, musste ich am Sonntag doch gleich um 8 Uhr wieder raus, um am Vormittag in der Kirche meinen Dienst zu versehen. Trotz aller Schwierigkeiten mit den durchziehenden Wolken ist es so doch wieder ein interessanter Abend geworden. 

Donnerstag, 7. August 2025

6. August 2025: Endlich wieder Sterne! (plus Mond, Komet und Supernova)

 Das Wetter ist tatsächlich Tag für Tag etwas besser geworden. Am Abend des 6. August konnte man endlich auch mal wieder so richtig am Nachthimmel beobachten, was sich dort so tut. Die Bedingungen waren noch weit weg von einem "idealen Abend", der helle Mond stand (zum Glück nur tief) am Himmel, aber vor allem waren viele Aerosole von Waldbränden in Kanada in der Luft über uns. Doch bis ungefähr um Mitternacht konnte ich endlich mal wieder verschiedene Objekte fotografieren. Dann zog sich der Himmel wieder stärker zu und es waren kaum noch Sterne zu erkennen.

Der Mond um 22:18 MESZ

 Der Mond im Sternbild Schütze war zu 93 Prozent beleuchtet. Er zog jedoch nur in maximal 10° Grad Höhe über den Horizont.

Einmal mehr habe ich die bekannten veränderlichen Sterne im Sternbild Nördliche Krone beobachtet:

T CrB um 22:23 MESZ

T CrB leutet mit ca. 9,6mag und ist damit etwas heller als in letzter Zeit, wo er meist bei 10,x mag lag. Aber ist das jetzt ein Zeichen des bevorstehenden Helligkeitsausbruchs? Ich glaube nach wie vor, damit müssen wir bis 2026 warten. 

W CrB um 22:38 MESZ

Der mit einer Periode von 238 Tagen in der Helligkeit zwischen 14mag und 8mag schwankende Stern hat zur Zeit anscheinend wieder ein Maximum erreicht, ich schätze die Helligkeit auf 8,5mag ein.

S CrB um 23:04 MESZ

 Auch der mit einer Periode von 360 Tagen zwischen 5,3mag und 13,6mag schwankende Stern S CrB befindet sich noch in der Nähe seines Maximum. Ich würde ihn noch auf 7,8mag schätzen (der benachbarte leicht bläuliche Stern hat laut Stellarium eine Helligkeit von 6,9mag).

Ich habe dann auch noch R CrB fotografiert, dessen Helligkeit ist jedoch seit langer Zeit konstant bei 6mag. Dieser Stern trägt auch den Spitznamen "reverse Nova", also "umgekehrte Nova". In unregelmäßigen Intervallen kann seine Helligkeit plötzlich auf bis zu 14mag abfallen, in mehr oder wenigen langen Anstiegen kehrt er dann wieder zu ursprünglichen Helligkeit zurück. Der letzte Abfall fand im Juni 2023 statt, meine erste Aufnahme jedoch erst aus dem April 2024. 

Eine richtige Supernova leuchtet noch immer kräftig in der Galaxie NGC 7331:

SN2025rbs in NGC7331 um 23:23 MESZ

 Dieses Bild habe ich nur 5 Minuten belichtet. Das ist natürlich viel zu wenig, um die Galaxie deutlich hervortreten zu lassen. Dafür kann man auf diesem Bild die Supernova umso besser erkennen. Sie leuchtet leicht bläulich etwas oberhalb des hellen Kerns der Galaxie. Im Maximum soll die Supernova 11,9mag hell gewesen sein, ich würde sie jetzt auf ca. <12,5mag schätzen. Ich hatte diese Galaxie/Supernova auch schon in der letzten längeren klaren Nacht vom 18./19. Juli beobachten können.

Dann wollte ich nach langer Zeit auch mal wieder einen Kometen fotografieren. Auf der Webseite der Fachgruppe Kometen der VdS wird C/2025 K1 ATLAS zur Zeit mit 13mag angegeben, bei heavens-above sogar mit 12,4mag. Da wollte ich mir doch gerne auch selbst ein Bild von machen. 

Zuerst habe ich versucht, den Kometen mit meinem Vespera Pro abzulichten:

Komet C/2025 K1 Atlas ??  um 22:56 Uhr MESZ, 20 Minuten belichtet.

 Der Komet sollte sich dicht beim Stern 110 Her aufhalten, etwas links oberhalb von diesem Stern ungefähr in der Mitte des Bildes. Doch mal ehrlich: Können Sie einen Kometen erkennen? Ich erkenne an der vermuteten Stelle allenfalls ein bisschen "helleres Gerissel", wie immer man das auch nennen mag. Eine Stunde später habe ich die gleiche Gegend mit meinem Vespera classic abgelichtet, auch wieder 20 Minuten. Diesmal konnte ich dieses leichte "Gerissel" etwas rechts oberhalb von 110 Herkules sehen. Das machte mich jetzt doch etwas stutzig und ich schaute mir das ganze noch einmal genau im Programm Stellarium an. Und tatsächlich, der Komet zog wirklich sehr schnell an 110 Her vorbei - und sollte sich jeweils genau dort befinden, wo ich auch dieses leichte "Gerissel" festgestellt hatt. Weil er sich jedoch so schnell bewegt, entzieht er sich dadurch in gewisser Weise dem Stacking der Aufnahmen und hinterlässt kein auch nur annähernd punktförmiges helles Abbild von sich selbst.

Hier noch einmal die beiden Aufnahmen mit der ungefähren Lage des Kometen:

Der Komet kurz vor 23 Uhr im Vespera Pro
 
Der Komet kurz vor 24 Uhr im Vespera classic

Ein richtig schöner Nachweis des Kometen ist mir mit diesen Bildern sicherlich nicht gelungen. Das könnte vielleicht gelingen, wenn man die jeweiligen Einzelbilder der Aufnahmenserien gezielt auf den Kometen hin stacken würde. In diese Technik müsste ich mich jedoch erst noch einarbeiten, das geht leider nicht "auf die Schnelle".

Außerdem habe ich in dieser Nacht auch noch die Kleinplaneten (2)Pallas und (129)Antigone fotografiert. Bei anderen Kleinplanten, z.B. Pluto blieb ich leider erfolglos, da war der Smog in der Luft wohl doch zu stark.

 

Kleinplanet (2)Pallas um 23:11 Uhr MESZ

(2)Pallas (9,4mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Erstmalig hatte ich Pallas bereits bei der Opposition im Jahr 2014 fotografiert. Spannend war auch 2024 die Annäherung von Pallas an T CrB.

(129)Antigone um 23:39 MESZ

 Kleinplanet (129)Antigone stand einen Tag zuvor in Opposition zur Sonne. Während (2)Pallas sich jedoch relativ hoch am Himmel im Delphin befindet, steht (129)Antigone im Steinbock relativ flach über dem Horizont. Antigone hatte ich erstmalig am 15. Februar 2024 fotografiert, damals ganz in der Nähe der Galaxien Messier 65 und Messier 66.

Ich habe gerade noch einmal nachgezählt: Insgesamt habe ich bis jetzt genau 99 Asteroiden fotografiert. Wer wird wohl die Nummer 100? 

Donnerstag, 10. Juli 2025

9./10. Juli: (fast) klarer Himmel mit dem Mond, T CrB, M102, NGC5033 mit SN2025mvn

 Am Abend des 9. Juli 2025 klarte es tatsächlich auf. Zum Horizont hin blieben jedoch etliche Wolkenbänder. Die erhofften Aufnahmen der nur horizontnahen Messier-Objekte wie M30 oder auch M6 waren mir dadurch verwehrt. Aber in andere Himmelsregiuonen war der Himmel recht frei, so dass dort das eine oder andere Objekt beobachtet werden konnte.

Der Mond um 23:58 Uhr MESZ am 9.7.25

 Der Mond schiwen schon fast wie der Vollmond. Doch wenn man genau hinschaut, kann man am linken Rand die Kraterstrukturen noch gut erkennen. Er ist doch nur zu 99 Prozent beleuchtet und nicht zu 100 Prozent. Der Vollmond wird erst am 10.7.  um 22:37 Uhr erreicht, also erst nach knapp 23 Stunden.

Dann stand natürlich auch der Blick zu T Corona Borealis auf dem Programm:

T CrB am 9.7. um 23:11 Uhr

Noch immer ist nichts von einem Ansteigen der Helligkeit, von einer Nova zu sehen. Aber ich glaube ja sowieso, die ist erscheint erst 2026.

M 102, am 10.7.25 um 0:49 Uhr

Eine schöne Galaxie, auf die wir von der Seite schauen. Interessant ist die "Entdeckungsgeschichte" nachzulesen im zugehörigen Eintrag bei Wikipedia. Diese Galaxie stand sehr hoch am Himmel, das Bild wurde 56 Minuten, also fast eine Stunde lang belichtet. 

 Neben T CrB habe ich auch wieder die anderen veränderlichen Sterne in der nördlichen Krone (Corona Borealis, CrB) R, S und W beobachtet. Während R CrB sich seit gut zwei Jahren sehr stabil v erhält, folgen W und S CrB sehr schön den vorausberechneten Kurven. S CrB befindet sich zur Zeit wieder im Maxiomum, W CrB steht kurz davor. Vielleicht schaffe ich es ja in der nächsten zeit mal, einen ausführlicheren Blogbeitrag zu diesen Sternen zu verfassen.

Auch habe ich ein weiteres Mal NGC 5033 mit der Supernova 2025mvn beobachtet:

NGC 5033 mit SN 2025mvn am 10.7.2025, 0:59 MESZ

 Die Aufnahme entstand mit meinem Vespera "classic", ich konnte die Galaxie immerhin erneut eine komplette Stunde belichten. Wenn man das Bild vergrößert kann man immer noch eine deutliche Aufhellung unterhalb des Kerns der Galaxie erkennen, der vermutlich auf die Supernova zurückzuführen ist. Wenn man nach dieser Supernova im Internet sucht, kann man viele, deutlich bessere Fotos, als das meinige finden. Ich finde es spannend, das sie in den letzten 25 Tagen kaum an Helligkeit verloren hat.

 Der Abend hat sich für mich wieder einmal sehr gelohnt, auch wenn nicht alle Bilder etwas geworden sind. Mal schauen, wann der nächste wolkenfreie Abend kommt!

Freitag, 4. April 2025

4. April 2025: Ein paar weitere Himmelsbeobachtungen

Und weiter geht es mit den absolut trockenen, sonnigen Tagen. Hoffentlich führt die Trockenheit nicht zu einer neuen Dürrezeit, aber genießen wir jetzt erstmal die schönen klaren Nächte.

Der Mond nimmt von Tag zu Tag zu. Sein helles Licht macht die Beobachtung von lichtschwachen Objekten sicherlich nicht gerade einfacher, aber so ein Spaziergang entlang der Mare und Crater auf dem Mond kann doch auich ganz entspannend sein.

Der Mond am 3.4.25 um 21:23 Uhr MESZ

Sternhaufen und Galaxien lassen sich als relativ helle Objekte auch bei Mondlicht noch einigermaßen fotografieren.

M 67 am 3.4.25 um 22:30 MESZ

 Das Bild von Messier 67 im Sternbild Krebs wurde 33 Minuten lang belichtet. Rechts unterhalb von M 67 befindet sich noch der unscheinbare Sternhaufen NGC 2678. M 67 wird auch der "Königskobra-Sternhaufen" genannt.

Im Löwen gibt es die Galaxie Messier 96. Meistens wird diese zusammen mit ihren nachbargalaxien M 95 und M 105 abgebildet, ich wollte sie diesmal jedoch mal "ganz allein für sich" abbilden:

M 96 am 3.4.25, 37 Minuten belichtet

Dieses Bild von M 96 hätte sicherlich eine noch längere Belichtungszeit vertragen, um die Struktur der Spiralarme besser herauszuarbeiten. So wirkt es auch noch zu verrauscht. Mal sehen, vielleicht finde ich an einem anderen Tag ja etwas mehr Zeit dafür.

Dann standen nach längerer Zeit auch mal wieder die veränderlichen Sterne in der nördlichen Krone auf meinem Beobachtungsplan. Alle Bilder wurden am 3.4.25 aufgenommen und fünf Minuten lang belichtet. Der "Zielstern" liegt jedesmal genau in der Mitte des Bildes:

R CrB, 22:58 MESZ

S CrB, 22:49 MESZ

T CrB, 22:41 MESZ

W CrB um 23:10 MESZ

Vergleichbare Bedingungen also, aber doch sehr unterschiedliche Sterne und Helligkeiten. R CrB liegt seit Anfang 2024 ziemlich konstant bei ca. 6,0mag. S CrB ist deutlich schwächer , zur Zeit liegt er bei ca. 12,7mag. T CrB ist gegenüber S CrB etwas heller bei ca. 9,9mag und W CrB bei ca. 10,6mag.

S und W CrB sind regelmäßig pulsierende Sterne, die in einem festen Rhythmus mal mehr, mal weniger hell erscheinen. S CrB schwankt zwischen 5,3 und 13,6mag mit einer Periode von 360 Tagen, W CrB schwankt in 238 Tagen zwischen 7,8 und 14,3mag. R CrB sackt manchmal von seiner Helligkeit bei 6mag stark nach unten ab und bei T CrB warten ja alle auf einen Ausbruch als Nova und einen möglichen Helligkeitsanstieg auf vielleicht sogar bis zu 2mag. 

Einen weiteren Asteroiden konnte ich auch wieder fotografieren:

(113)Amalthea am 3.4.25 um 23:31 MESZ

 Auch konnte ich wieder mehrere Supernova (2025bvm, 2025efc und 2025fvw) fotografieren, doch diese Bilder zeige ich heute nicht mehr, für die gibt es bald einen eigenen Blogbeitrag.

Sonntag, 29. Dezember 2024

28. Dezember 2024: ... und noch ein Abend mit klarem Himmel

 Und auch am Samstag, den 28. Dezember hielt das klare Wetter zunächst noch an. In der Nacht zum Sonntag gingen die Tempertaturen auf -5° Grad runter, aber das konnte mich nicht abhalten, weitere Beobachtungen am Himmel über unserer Stadt durchzuführen. Im Laufe der Nacht zog dann auch wieder Nebel auf und die Zeit des klaren Himmels ging wieder zu Ende. Wahrscheinlich waren dies die letzten Beobachtungen in diesem Jahr. Aber auch in 2025 wird es bestimmt einige klare Nächte geben!

Zunächst habe ich einige Messier-Objekte beobachtet, aber dann - oder zwischendurch - auch Nebel aus anderen Katalogen, Asteroiden oder auch Planeten. Der ganze Himmel ist ja ständig in Bewegung.

M 33 im Sternbild Dreieck

M33 ist eine prachtvolle Spiralgalaxie, über die man viel Literatur finden kann. So lassen sich schon in einem kleinen Teleskop wie dem meinigen dort Gebiete identifizieren, in denen eine Vielzahl von Sternen neu am Entstehen ist, so zum Beispiel das Gebiet NGC 604. Diese und andere Sternentstehungsgebiete lassen sich einfach durch astrometry.net identifizieren,

M 33 und verschiedene weitere "Nebel" nach "astrometry.net"

 
M 74, eine viel kleinere, aber ebenso schöne Spiralgalaxie wie M33.
 

M74 befindet sich im Sternbild Fische. Ich hatte diese Galaxie zwar schon einmal im Jahr 2022 fotografiert, aber hier in diesem Blog davon noch gar kein Foto gezeigt. Der Karkoschka schreibt über dieses Objekt zutreffend: "mäßig heller Kern, nicht genau zentral, verlangt dunklen Himmel."

 

M 77

M 77 ist ebenfalls eine Spiralgalaxie, auf die wir "von oben herab" schauen. Bei dieser Galaxie ist der helle Kern einerseits, der große "Ring" um die Galaxie herum meines Erachtens besonders auffallend. Ganz oben am Bildrand ist auch noch die Galaxie NGC 1055 zu erkennen.

 In Stellarium wurde mir dann auch in einer relativ sternarmen Gegend "IC 70" angezeigt. Als "Größenklasse" wurde dort 8,3mag angegeben, also habe ich einfach mal auf dieses Objekt draufgehalten. Und Wikipedia schrieb "linsenförmige Galaxie", das hörte sich doch sehr nach einem interessanten Objekt an. 

IC 70, länger als 30 Minuten belichtet

 Nachdem ich dies Objekt ungefähr eine halbe Stunde belichtet hatte, war von einer Galaxie auf meinem Ipad-Bildschirm aber immer noch nichts zu erkennen.  Leider schaute ich erst dann bei Wikipedia in die Tabelle der Eigenschaften dieses Objekts: "Helligkeit 16,3mag"! Das war praktisch natürlich außerhalb der Reichweite meines kleinen Vespera-Gerätes.  So etwas passiert, wenn man spontan irgendwelche Objekte anfährt, ohne richtige Planung. Und es zeigt, man sollte in der Vorbereitung lieber mehrere Referenzen prüfen und sich nicht nur auf eine Quelle allein verlassen.

M 79 und zwei weitere sehr lichtschwache Galaxien

So habe ich dann ein weiteres Messier-Objekt mir herausgesucht, M 79. Dieser Kugelsternhaufen ist nicht einfach zu fotografieren, da er bei uns nur sehr tief über dem Horizont zu sehen ist, er steigt nur 13° Grad über den Horizont hoch und kann so auch seine eigentlich gute Helligkeit von 7,7mag meist nicht ausspielen, da hier die Atmosphäre doch noch sehr dämpfend wirkt. Als Beifang gingen mir bei diesem Mosaik-Bild dann auch noch die nur 13mag hellen Galaxien NGC 1886 und IC2121 ins Netz.

NGC 2232

NGC 2232 ist ein offener Sternhaufen, zu dem als hellerer Stern auch 10 Monoceros (5,05mag) gehört, durch die recht lose Struktur ist er jedoch nicht besonders auffällig.

Ich habe am Samstagabend jedoch nicht nur fernen Galaxien nachgespürt, sondern nach langer Zeit auch mal wieder einen veränderlichen Stern vermessen:

W CrB am 28. Dezember 2024

Am Abend steht die nördliche Krone bereits so tief im Westen und geht dann auch bald unter, so dass ich T CrB, bei dem alle Welt immer noch auf einen Nova-ähnlichen Ausbruch hofft, schon länger nicht mehr verfolgen konnte. Aber W CrB konnte ich noch erwischen:

W CrB am 28. Dezember 2024

Im Sommer zeigte W CrB sich noch eher im Helligkeitsminimum bei 12,9mag und weniger, jetzt hat er eher sein Maximum erreicht mit einer Helligkeit von ca. 8,5mag.

 Zum Abschluss noch ein "farbiges" Bild:

Flammennebel und Pferdekopfnebel im Orion ...

 Auch dieses Bild habe ich nicht weiterbearbeitet, sondern zeige es hier so, wie es aus meinem Vespera-Gerät heruntergeladen wurde. Es handelt sich um ein Mosaik aus insgesamt 497 Einzelbelichtungen, also insgesamt 82 Minuten Belichtungszeit (also nicht einmal 1,5 Stunden). 

Hier noch einmal das gleiche Bild, jetzt mit den Bezeichnungen von astrometry.net für die verschiedenen Nebelgebiete:

... mit den Bezeichnungen von astrometry.net

 Und hier die Links zu den entsprechenden Artikeln bei Wikipedia: Flammennebel (NGC2024), Pferdekopfnebel, IC 434, NGC 2023, IC 431, IC 432, IC 435.

Über die hier gezeigten Bilder hinaus habe ich noch weitere Planeten und Asteroiden fotografiert, aber ich denke, irgendwann ist es auch mal genug. Ich muss ja nicht alles zeigen :-)

Wahrscheinlich war es die letzte klare Nacht des Jahres. Die Wettervorhersagen für die kommenden Tagen zum Jahreswechsel sagen mal wieder eine ziemlich geschlossene Wolkendecke voraus. Doch wer weiß schon wirklich, was die Zukunft bringt?

Vor einer Woche schrieb ich in meiner Wochenübersicht: "In dieser Woche ist Weihnachten. In unserer Kultur auch das "Fest der Wünsche". Wird uns diese Woche einen klaren Nachthimmel bescheren? Am Abend wären dann endlich wieder einmal leuchtende Sterne zu sehen, denn der Mond nimmt weiter ab und zieht sich immer mehr in die frühen Morgenstunden zurück."  Ja, in dieser Woche sind meine Wünsche wirklich in Erfüllung gegangen! 

In diesem Sinne bleiben Sie optimistisch und freuen Sie sich mit mir auf das kommende Jahr, in dem uns sicherlich auch wieder viele schöne Beobachtungen gelingen können!

 

 

Freitag, 9. August 2024

9. August 2024: Veränderliche Sterne in der nördlichen Krone

 Zur Zeit schaut alle Welt immer wieder auf "T CrB", die "wiederkehrende Nova". Angeblich soll sie ja schon in diesem Jahr aufleuchten, auch wenn diesmal noch nicht 80 Jahre rum sind. Hier ein Bild von mir (alle Fotos auf dieser Seite wurden jeweils 5 Minuten lang am 4. August mit meinem Vespera Pro belichtet):

T CrB (exakt in der Bildmitte) am 4.8.2024 um 23:53 MESZ (fünf Minuten belichtet).

T CrB ist der Stern genau in der Mitte des Bildes. Auch ich habe T CrB in den lezten Monaten immer wieder fotografiert. Die Helligkeitsschwankungen sind nur sehr gering.

Alle Welt wartet auf einen erneuten Ausbruch der Nova.  Doch we hell wird sie wirklich werden? Bei den letzten beiden Ausbrüchen wurden am 12. Mai 1866 2,0mag erreicht und am 3. Februar 1946 3,0mag. Dieser zeitliche Abstand (und noch frühere Beobachtungen) deuten auf eine Periode von knapp 80 Jharen hin. Trotzdem wurde im letzten Jahr von einem Astronomen ein Ausbruch noch in diesem Jahr bis spätestens September 2024 prophezeit. Aber lassen sich solche dynamischen Systeme, die zu Novaausbrüchen führen, wirklich so präzise vorhersagen? Vielleicht müssen wir doch bis 2026 warten.

Hier einmal die visuellen Helligkeitsschätzungen der letzten Monate, wie sie bei der AAVSO eingereicht wurden. Man sieht sofort, dass der Stern immer nur ganz gering um die 10mag herum schwankt.

 

AAVSO Lichtkurve: T CRB 9.8.2022 bis 8.8.2024

 

Doch es gibt im Sternbild "nördliche Krone" noch ein paar weitere interessante veränderliche Sterne, die eine große Helligkeitsschwankung zeigen. Veränderliche Sterne werden mit großen Buchstaben gekennzeichnet:

R CrB:

R CrB (Variabilis Coronae)

 R CrB ist ein unregelmäßig veränderlicher Stern, der immer wieder mal von einer "Normalhelligkeit" von ca. 6mag auf bis zu 14mag abstürzt. Im Moment scheint er jedoch seine Normalhelligkeit von ca. 6,0mag zu besitzen.

Hier auch die Lichtkurve von R CrB:

Auch diese Lichtkurve zeigt die Schwankungen der letzten zwei Jahre

Man kann gespannt sein, wann wieder so ein starker Helligkeitsabfall passiert wie vor etwas über einem Jahr. Auf Grund der früheren Verläufe können wir ziemlich sicher annehmen, dies kann schon wieder bald der Fall sein. 80 Jahre warten müssen wir sicherlich nicht.

S CrB:

S CrB (von den beiden hellen Sternen der linke)

S CrB wurde 1860 von einem deutschen Amateurastronomen entdeckt. S CrB ist ein sog. Mira-Veränderlicher  Stern, der mit einer Periode von 360 Tagen zwischen den Helligkeiten 5,3mag und 13,6mag pendelt. Der helle Stern rechts von S CrB hat eine Helligkeit von 6,9mag. Für mich scheint S CrB etwas schwächer zu sein, vielleicht 7,3 mag.

Hier ebenfalls die Lichtkurve der AAVSO:

Lichtkurve von S CrB über die letzten zwei Jahre

Interressant ist, dass der Abfall langsamer erfolgt, danach ein schneller Anstieg, wobei die Maxima jedoch durchaus unterschiedlich hell ausfallen können.


W CrB:


W CrB

W CrB ist ebenfalls, wie S CrB, ein Veränderlicher vom Mira-Typ. Er schwankt zwischen 7,8mag und 14,3mag mit einer Periode von 238 Tagen. Im Moment nähert sich W CrB seinem Helligkeitsminimum. Ich schätze die Helligkeit auf Grund meines Fotos zur Zeit auf noch ca. 12,9mag ein.

Hier ebenfalls die aktuelle Lichtkurve:

Lichtkurve der AAVSO der letzten zwei Jahre für W CrB

Es gibt also in der nördlichen Krone einige spannende Sterne, deren regelmäßig Überwachung sich lohnt. Man braucht also nicht zu warten, dass sich irgendwann mal bei T CrB etwas tut, sondern man kann bis dahin vielleicht sogar noch mehrere vollständige Helligkeitsverläufe der anderen hier gezeigten Sterne verfolgen.