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Donnerstag, 19. Juni 2025

19. Juni 2025: Sonnenuntergang

 Viel weiter nördlich kann bei mir die Sonne nicht untergehen. Heute sah der tatsächliche Sonnenuntergang von meinem Haus aus gesehen so aus:

Tatsächlicher Sonnenuntergang am 19. Juni 2025

 So verschwand von meinem Garten aus gesehen die Sonne hinter den Nachbarhäusern und -bäumen um 21:13 Uhr MESZ. Sie befand sich in diesem Moment noch 3,2° über dem mathematischen Horizont, der Azimut betrug 304,9° Grad, bis zur exakten Nordrichtung fehlten also nur noch 55° Grad. Der tatsächliche Sonnenuntergang wird heute erst um 21:47 Uhr sein, also eine gute halbe Stunde später. Dieser findet dann bei einem Azimut von 311° Grad statt, wird bei mir aber natürlich nur verdeckt stattfinden.

In der Praxis wird sich da auch in den kommenden Tagen nichts ändern. Übermorgen findet der "nördlichste" Sonnenuntergang statt, der Unterschied dürfte sich um Sekunden und wenige hundertstel Grad handeln.

Zur Wintersonnenwende am 22. Dezember geht die Sonne übrigens um 16:16 Uhr unter und bei einem Azimut von 232° Grad. Also nicht im Nordwesten, sondern fast 90° Grad südlicher im Südwesten. Dann steigt sie auch nicht wie jetzt auf 61,7° Grad Höhe über dem Horizont auf, sondern nur auf 14,8° Grad. 

Sonnenaufgang war heute um 5:05 Uhr. 

In Garmisch-Patenkirchen im Süden Deutschlands geht die Sonne übrigens heute tatsächlich (also "mathematisch") um 21:16 unter, sie ging dort um 5:18 Uhr auf. Der helle Tag beginnt bei uns also im Vergleich 13 Minuten früher und endet 31 Minuten später.

In Flensburg ging sie um 4:44 Uhr auf und geht um 22:02 Uhr unter. Im Vergleich zu uns dauert dort oben an der Grenze zu Dänemark der helle Tag dann 36 Minuten länger als bei uns. Zwischen Flensburg und Garmisch beträgt der Unterschied dann insgesamt sogar eine Stunde und zwanzig Minuten. 

 

Freitag, 16. Mai 2025

16. Mai 2025: Die Sonne sinkt ins Meer

 Sonennuntergänge sind in der Tat faszinierend. Immer wieder zieht es die Menschen an den Strand. Mit mir zusammen waren sicherlich allein an diesem kleinen Strandabschnitt über 30 Fotografinnen und Fotografen zum Sonnenuntergang mit ihren Kameras zusammen gekommen.  Und dies ist nur ein kleiner Abschnitt einer kleinen Insel. Wieviele Menschen mögen wohl tatgtäglich auf der Welt Sonnenuntergängen zuschauen?

Schnell direkt zum Wasser, sonst stehen zuviele Strandkörbe im Weg.

21:22 Uhr MESZ

21:24 Uhr MESZ, die Sonne zieht ihren Bauch ein, sie will über dem Horizont bleiben :-)


21:25 Uhr: Es nützt nichts, ich probiere mal, wie kalt das Wasser ist  

19:26 Uhr: es geht doch, bin doch kein Pilz, oder ?

21:27 Uhr: Lieber ein warmes Haus mit rundem Dach!

21:28 Uhr: Wer schnürt mich da ein?

21:29 Uhr: unten werde ich immer breiter ...

21:29 Uhr .... und breiter und ...

21:29 Uhr: Hilfe, man hat mich geteilt !!??

21:30 Uhr: Ein letzter Gruß!

Schön wars!

Mittwoch, 24. Juli 2024

24. Juli 2024: Sonne und mehr (u.a. Komet Olbers, Pluto, Saturn, NGC6760)

 Auch am 24.7.24 konnte ich Sonnenflecken fotografieren, auch wenn tagsüber recht viele Wolken am Himmel durchzogen:

Sonne mit Flecken gegen 14:30 Uhr MESZ

Auf dem Bild sind noch leichte Wolkenschleier zu erkennen, aber man kann doch alle Flecken oder Fleckengruppen durchzählen.

Später zum Abend klarte es  dann noch etwas weiter auf, die Wolken wurden immer weniger:

Die Sonne um 21:12 Uhr MESZ

Das Bild entstand wenige Minuten vor dem mathematischen Sonnenuntergang. 

Und meine Hoffnungen auf weitere astronomische Beobachtungen am Abend wurden erfüllt. Hier ein paar Ergebnisse:

T CrB (23:08 MESZ, 9m:30s belichtet)



 Mein erster Blick galt natürlich der angeblich dieses Jahr noch aufleuchtenden Nova T CrB, doch dieses Bild sieht aus wie alle anderen zuvor, da hat sich natürlich noch nichts getan.

Kleinplanet (40) Harmonia (24:03 Uhr MESZ, 9min:50s belichtet)



Kleinplanet (40) Harmonia stand am Sonntag, den 21. Juli in Opposition zur Sonne. Mit zur Zeit 8,9mag Helligkeit war dieser Kleinplanet (siehe Bildmitte) natürlich ein einfaches Ziel.

Komet 13P/Olbers (23:27 MESZ, 9m:50s belichtet)

Dieser Komet durfte natürlich auch nicht fehlen, der Schweif ist doch wirklich schön anzusehen.

Danach habe ich mit meinem Vespera Pro eine längere Belichtung gestartet:

NGC 6760, (25.7.24, 1:02 Uhr MESZ, 45m:40s belichtet)

Der Kugelsternhaufen NGC 6760 mitten im Sternengewimmel der Milchstrasse. Ein schönes Objekt wie ich finde. Leider gibt der Wikipedia Artikel nicht viel her, außer der Helligkeitsangabe von 9,1mag. In einer Skala von I bis XII, welche die "Konzentration der Sterne im Zentrum" beschreibt (vergl Karkoschka) ist dies eher ein "lockerer Haufen", der mit dem Wert von IX (XII sind die lockersten), I die dichtesten) eingestuft ist. Mittlerweile habe ich ja so einige Kugelsternhaufen fotografiert, vielleicht sollte ich mal schauen, ob sich meine Bilder gut mit dieser Klassifikation vertragen.

Am Montag stand Pluto in Opposition. Natürlich habe ich auch heute wieder versucht, ein Foto hinzubekommen:

Pluto (25.4.24, 0:35 MESZ, 32m:30s belichtet)

In der Bildmitte sieht man zwei schwache "Sterne" dicht nebeneinander stehen, der linke von beiden ist Zwergplanet Pluto. Mich freut es sehr, dass es mir auch in dieser Oppositionsperiode gelungen ist, Pluto aufzuspüren.

Und während mein Vespera Pluto fotografierte, waren inzwischen weiter östlich auch schon der Mond und Planet Saturn aufgegangen. Im Fernglas waren die beiden, keine 2° Grad von einander entfernt, wunderschön zusammen zu sehen. Auch im Spektiv passten beide noch gerade so rein, waren darin aber nicht mehr gleichzeitig zu fotografieren.

Der Mond, am 25.7.24 um 0:32 Uhr MESZ

Der abnehmende Mond zeigte trotz der niedrigen Höhe viele schöne Krater- und Marestrukturen.

Saturn (25.7.24, 0:39 Uhr MESZ)

Einzeln ließen sich Mond und Saturn mit dem Spektiv "gut" fotografieren. Natürlich ist ein Spektiv schon allein auf Grund der geringen Brennweite nicht für spektakuläre Planetenbilder geeignet (die heutigen "Smart Teleskope" wie meine Vespera oder andere) jedoch meist noch weniger. Aber man kann doch erkennen, dass die Ringöffnung von Saturn in dieser Saison sehr klein ist.

Mond und Saturn zusammen

Mit meiner Nikon P950 Kamera gelang mir dann doch noch eine Aufnahme von beiden zusammen. Um Saturn sichtbar zu machen musste ich hinterher jedoch noch einmal kräftig am Belichtungsregler drehen. Das Bild zeigt aber doch, wie gering der Abstand der beiden ist. Versuchen Sie den Abstand doch einmal in "Monddurchmessern" zu schätzen.

Im August kommen sich Saturn und der Mond wieder sehr nahe. Dann kommt es hier bei uns soger zu einer Bedeckung des Planeten (Beginn 5:32 MESZ). Am 25. Juli passierte eine solche Bedeckung schon in Asien. Dank eines Hinweises von Daniel Fischer in einer Mailingliste wurde ich auf ein Video aufmerksam, das technisch perfekt die dortige Bedeckung von Saturn eingefangen hat: https://www.youtube.com/watch?v=js81YZp3iTs

Zum Abschluss noch ein Bild meiner DSLR-Kamera. Diese hatte ich einfach Richtung Norden ausgerichtet und alle 30 Sekunden ein Bild machen lassen. Die vielen Einzelbilder (ca. 200) habe ich dann alle mit Hilfe der Software StarStax zu einem Einzelbild kombiiert:

Der Nordhimmel am 24./25. Juli 2024

Wenn man etwas genauer hinschaut, fällt auf, dass die Sternspuren im Laufe der Nacht etwas dünner werden. Habe ich bis in den Morgen hinein fotografiert, so dass es draußen schon wieder heller wurde? Nein, gar nicht. Dieser Effekt entstand wohl durch Feuchtigkeit der Luft, die sich auf dem Kameraobjektiv mit leichtem Beschlagen bemerkbar gemacht hat.




Samstag, 18. November 2023

17. November 2023 (Beobachtungsbericht Teil 1 von 2): Sonne, Mond und ISS

 Am Nachmittag des 17. November klarte es auf und zum ersten Mal nach langer Zeit gab es wieder einen schönen Sonnenuntergang zu bewundern. Auch die schmale Mondsichel stand (tief) am südlichen Himmel. Endlich konnte man wieder etwas beobachtende Astronomie betreiben. Als die Dunkelheit richtig einsetzte nahm ich mir vor, heute mal auf die Suche nach verschiedenen aktuell gemeldeten Supernova am Himmel Ausschau zu halten, darüber berichte ich in Teil 2. Leider zogen aber schon bald, so ab ca. 19 Uhr, wieder Wolken auf, später regnete es sogar wieder ein bisschen. Doch hier nun meine verschiedenen Fotos und Beobachtungen, der erste Teil des Beobachtungsberichts:

Sonne gegen 15 Uhr

 Als ich die Sonne fotografierte war es am Himmel immer noch gut bewölkt. Ich habe eine ganze Reihe Fotos machen müssen, bis es mir gelungen war, die beiden sichtbaren Fleckengruppen auch tatsächlich auf einem Foto drauf zu haben, ohne das auf der einen oder anderen Seite noch Wolken durchzogen. Man erkennt die kleinen dunklen Flecken in den roten Kreisen. Das ist auf dem Foto schwerer als beim "Live-Anblick" durchs Fernrohr. Denn im Gegensatz zu den schnell durchziehenden Wolken sind diese Punkte "ortsfest" auf der Sonne und dadurch schon sehr auffallend.

Die rechte Fleckengruppe, die in Kürze von der uns zugewandten Seite der Sonne weg rotiert sein wird, trägt die Bezeichnung AR3486. Ich kann dort zwei Flecken erkennen. Die neu in die sichtbare Sonne hinein rotierende Gruppe am linken Rand ist die AR3489. Hier kann ich nur einen Fleck erkennen. Die Profis sehen in diesen beiden Gruppen mit ihren deutlich größeren Geräten 4, bzw. 2 Einzelflecken. Es ist also im Moment nicht ganz so viel los auf der Sonne.

Die Sonne kurz vor ihrem Untergang um 16:18 Uhr

 Das Foto habe ich aus dem Fenster meines Arbeitszimmer im ersten Stock gemacht. Der mathematische Sonnenuntergang sollte um 16:32 Uhr erfolgen. Man erkennt gut, das durch Häuser und Bäume auf den Nachbargrundstücken mein Horizont deutlich höher liegt und daher der "Untergang" schon früher erfolgt.

Der Mond über dem Haus unserer Nachbarn auch bald nach 16 Uhr

 

Der Mond um 17:19 Uhr MEZ

Der Mond war schon vor dem Sonnenuntergang gut zu sehen, zeigte da vor dem hellblauen Himmel jedoch nur wenige Einzelheiten. Je dunkler es wurde, desto mehr Krater und Gebirge ließen sich erkennen. Leider sank er dann auch schon immer tiefer dem Horizont entgegen. Die Bedeckung des Stern SAO 188079 / HIP 95408 (6,0mag) um 18:13 Uhr konnte ich schon nicht mehr sehen, weil er dann durch die Bäume, Sträucher und Häuser auf den benachbarten Grundstücken verdeckt war.

Auf dem Bild kann man gut erkennen, dass das Mare Crisium recht nahe am Mondrand steht, wir heute also wieder eine große Libration in Länge haben. Morgen zeigt er auch maximale Libration in Breite, so dass theoretisch ein Blick auf seinen Nordpol möglich ist, was bei einer so schmalen Sichel jedoch nicht nicht einfach ist.

Um 18:15 Uhr flog jedoch erstmalig wieder die ISS in ihrer neuen Abendsichtbarkeitsperiode über den Himmel. Noch erfolgte der Überflug sehr tief am Horizont. Hier eine Kombination aus fünf Einzelbildern, die jeweils für 15 Sekunden belichtet wurden:

Die ISS knapp über dem Haus des Nachbarn um 18:16 Uhr.

 Etwa in der Mitte des Bildes, über dem Nachbarhaus, ist der Planet Saturn zu erkennen. Die Bilder wurden mit einem 24mm Weitwinkelobjektiv aufgenommen. Bei ISO800 und f/4 habe ich jeweils 15 Sekunden belichtet. Die Bilder habe ich zunächst verkleinert und dann zum übereinanderlegen die Software Startrax genutzt. Dadurch sind die Sterne weitgehend punktförmig geblieben und nur die ISS zeigte natürlich eine längere Spur. Da ich zwischen den einzelnen Bildern jedoch jeweils 3 Sekunden Pause hatte, ist die ISS-Spur mehrfach unterbrochen. Die ISS fliegt immer von West nach Ost, in diesem Bild also von rechts nach links.Man kann ganz gut erkennen, wie die ISS in den Erdschatten hineinfliegt, zum Schluß wird ihre Spur immer schwächer.

Hier einmal von heavens-above die Bodenspur der ISS bei diesem Überflug:

(c)heavens-above.com

Als die ISS in den Erdschatten eintrat, befand sie sich um kurz nach 18:16 Uhr "Luftlinie" von uns ca. 1400 Kilometer entfernt über dem südlichen Italien.

Am Sonntag, den 19. November könnte es am Abend übrigens zu einem Transit der ISS direkt vor dem Mond kommen. Nach Berechnungen von "vierwandfrei" erfolgt der Transit direkt um 18:16 Uhr, nach Berechnungen von heavens-above wird die ISS knapp oberhalb des Mondes entlang fliegen.




Sonntag, 26. Januar 2020

26. Januar 2020: Mondsichel, Venus, Neptun, ISS, Starlink-Satelliten


Heute Abend war es einige Zeit klar, so dass ich die Zeit für ein paar Fotos am Himmel nutzen konnte. In meinem Blog hatte ich ja ein paar interessante Ereignisse angekündigt - und es ist schön, wenn dann das Wetter mitspielt, so dass man seine Vorhersagen auch überprüfen kann.

Sonnenuntergang - am Himmel sind Schleierwolken zu erkennen, werde ich den Mond trotzdem finden?

Als erstes wollte ich schauen, ob es gelingt, die nur zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel am Himmel zu erwischen. Es war nicht ganz einfach, aber mit dem Fernglas hatte ich so schon kurz nach Sonnenuntergang erwischen können.

Finden Sie den Mond? (Etwas rechts, zwischen den Zweigen)

Das detailliertere Fotografieren einer solchen schmalen Sichel ist jedoch nicht einfach. Zum einen hebt sie sich wenig vom Dämmerungshimmel ab, zum anderen steht der Mond tief im Dunst, so dass praktisch noch keine Details auf seiner Oberfläche zu sehen sind:

Schmale Mondsichel hinter leichter Bewölkung
Danach wollte ich unseren fernsten Planeten, den Neptun fotografieren. Mit dem bloßem Auge ist bloßem Augen ist Neptun nicht zu sehen, man braucht ein gutes Fernglas oder Fernrohr, oder eine empfindliche Digitalkamera. Heute konnte man als "Wegweiser" zum Neptun gut die Venus benutzen. Morgen sollen sie ja ganz dicht beieinander stehen, heute betrug der Abstand noch etwas über einem Grad, ungefähr zwei Vollmonddurchmesser. Morgen werden sie sich auf nur etwa 0,1° Grad, etwa ein Fünftel eines Vollmonddurchmessers angenähert haben.

Venus mit Sternen und Neptun.
Neptun ist kaum zu erkennen. Deshalb hier ein etwas vergrößerter Ausschnitt aus dem Original mit Beschriftung:

Venus und Neptun
Morgen beträgt der Abstand nur etwa 1/10 des heutigen Abstands und die Venus dicht unterhalb von Neptun wird diesen vielleicht sogar überstrahlen. Heute waren auch die beiden Nachbarsterne von Neptun recht auffällig. der hellere etwas oberhalb von Neptun ist Phi Aquarius, ein deutlich rötlich leuchtender Stern vom Spektraltyp M1 und einer Helligkeit von 4.2mag. Und rechts neben Neptun das Sternchen SAO 146583, ein bläulich leuchtender Stern vom Spektraltyp B8 und nur 6.95mag. Neptun selbst leuchtet noch einmal eine ganze Größenklasse niedriger mit nur 7.95mag.

Dann flog heute Abend auch wieder die ISS über unseren Himmel:

Die ISS fliegt um 18:30 Uhr durch die Hyaden
In 50° Grad Höhe am Himmel flog die ISS heute Abend quer durch die Hyaden im Stier, nachdem sie neben der Venus aus dem Westen kommend aufgestiegen war.

Und leider fehlten auch die Starlink-Satelliten wieder nicht:

Starlink-Satelliten um 19:04 Uhr
Um 19:04 Uhr stiegen im Nordwesten die Satelliten wieder einer nach dem anderen den Himmel hinauf. Im Vergleich zur letzten Beobachtung waren die Satelliten der Kette jetzt schon etwas auseinander gezogen. Sie hatten etwa 13 Sekunden Abstand von einander und zeigten auch schon einen leichten seitlichen Versatz.

Heute wurde bei Twitter eine Animation veröffentlicht, die das Ausmaß der geplanten riesigen mengen von neuen Satelliten in den kommenden Jahren an unserem Himmel verdeutlicht. Wenn Sie bei Twitter angemeldet sind, können sie gerne diesem Link folgen: https://twitter.com/i/status/1220560799325773830.

Sonntag, 8. Dezember 2019

9. - 15. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Vollmond. Von den hellen Planeten sind am Abend nach Sonnenuntergang bis gegen 18 Uhr die Venus und Saturn zu sehen. Am Morgenhimmel kann Mars gefunden werden, er geht jetzt um ca. 5:30 Uhr auf. Und mit viel Glück am Anfang der Woche auch noch Merkur, Die ISS kann noch bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 9. Dezember, geht die Sonne um 8:19 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter. Damit haben wir die Tage der frühesten Sonnenuntergänge des Jahres erreicht. Warum das so ist und diese jetzt schon und nicht erst am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres auftreten, wird auf der Webseite von Wiener Astronomen genau erklärt. Der helle Tag ist jetzt also keine acht Stunden mehr lang.   Die ISS ist zwischen 17:37 Uhr und 17:45 Uhr in maximal 32° Grad Höhe bei ihrem Überflug am frühen Abend zu sehen. Um 21:06 Uhr bedeckt der Mond am dunklen Rand den Stern SAO93327 (6.1mag).

Am Dienstag, den 10. Dezember,  ist die ISS zwischen 16:49 Uhr und 16:57 Uhr in maximal 44° Grad Höhe bei ihrem Überflug am frühen Abend zu sehen, sie fliegt sehr dicht an Atair, dem hellsten Stern des Adlers vorüber. Der Mond steht abends ca. 8° Grad südlich der Plejaden. Der veränderliche Stern Algol hat um 22:58 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 11. Dezember,  ist die ISS zwischen 17:36 Uhr und 17:44 Uhr in maximal 17° Grad Höhe tief im Südwesten bei ihrem Überflug zu sehen. Heute Abend beginnt mit dem Mondaufgang um 15:59 Uhr die längste Vollmondnacht des Jahres, um Mitternacht erreicht der Vollmond seine größte Höhe am Nachthimmel mit 58,5° Grad und untergehen wird er erst am nächsten Morgen um 8:23 Uhr.

Am Donnerstag, den 12. Dezember, erreicht der Mond in der Frühe um 6:12 Uhr die exakte Vollmondposition. Merkur (-0,6mag) geht heute früh um 7:15 Uhr in nur 40' Bogenminuten Abstand (etwas mehr als eine Vollmondbreite) an beta Scorpii (2.9mag) vorüber und Mars (1.7mag) in nur 16' Bogenminuten Abstand an alpha Librae (2.9mag). Die ISS ist zwischen 16:47 Uhr und 16:56 Uhr in maximal 24° Grad Höhe tief im Süden bei ihrem Überflug zu sehen.

Am Freitag, den 13. Dezember, erreicht der veränderliche Stern Algol (beta Persei) um 19:47 Uhr ein Helligkeitsminimum. Der immer noch (fast) volle Mond geht um 17:28 Uhr auf und steht im Sternbild Zwillinge. Die ISS kann heute Abend nicht gesehen werden. Um 18:30 Uhr findet an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus der vierte Teil des Kinderkursus Astronomie statt. Und anschließend gegen 20:00 Uhr trifft sich die Beobachtergruppe an der Sternwarte.

Am Samstag, den 14. Dezember,  kann die ISS letztmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode zwischen 16:47 Uhr und 16:55 Uhr in maximal 13° Grad Höhe tief im Südwesten bei ihrem Überflug beobachtet werden. Heute Abend (ab etwa 23 Uhr) erreicht der Sternschnuppenstrom der Geminiden sein Maximum, der helle Mond wird aber wahrscheinlich fast alle Beobachtungen unmöglich machen.
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Am Sonntag, 3. Advent, den 15. Dezember, endet um 5:21 Uhr die Bedeckung des Stern mü im Krebs (5.4mag), der Stern tritt am dunklen Mondrand wieder hervor. Der immer noch zu 85 Prozent beleuchtete Mond geht um 19:46 Uhr auf.

Dienstag, 29. Oktober 2019

29. Oktober: Mond und Venus am Abendhimmel

Am Dienstag, den 29. Oktober, fuhr ich kurz vor Sonnenuntergang noch einmal raus aufs Feld. Der Himmel war recht klar geworden. Doch an meinem Beobachtungsplatz stellte ich schnell fest, dass es ausgerechnet in Richtung Südwesten doch einige Wolken gab. Trotzdem hatte ich Glück - denn unterhalb der Wolken gab es doch noch freie Sicht bis zum Horizont - und dort konnte ich einen schönen Sonnenuntergang fotografieren.

Blick in Richtung Südwesten zur untergehenden Sonne hin.

Noch schwebt die Sonne über dem Horizont

In der Ferne werden Windräder sichtbar

Die Sonne sinkt tiefer...

... und verschwindet pünktlich um 17:05 Uhr MEZ gleich ganz.

Doch würde ich auch die schmale Mondsichel zu sehen bekommen? Und unterhalb der Mondsichel sollte sogar schon die Venus leuchten. Und ich hatte Glück! Mit bloßem Auge war zunächst nichts zu erkennen. Doch im Fernglas entdeckte ich plötzlich einen hellen "Stern", das konnte nur die Venus sein. Und tatsächlich war da drüber ein "Hauch" von Mondsichel zu erkennen. Leider war es draußen schon sehr kalt geworden. So gelang mir nur ein Foto von beiden zusammen (und das ist leider nicht ganz scharf geworden). Zu diesem Zeitpunkt (um 17:19 Uhr) stand die Venus nur noch 2,8° Grad über dem Horizont:

Links im Bild knapp über den Wolken die Venus und da drüber die Mondsichel
Kurz danach verschwand die Venus schon in den Wolken. Zuvor gelang mir durch mein Spektiv noch dieses Foto:

Venus (ganz rechts) und ein Flugzeug
Es wird noch einige Tage dauern, bis es die Venus schafft, sich weiter von der Sonne zu entfernen und als strahlender Abendstern zu glänzen. So richtig gut wird das erst im nächsten Jahr wieder der Fall sein. Aber auch vor dem Mond flogen Flieger hin und her:


Mond mit Flugzeug

Einzelheiten waren auf dem Mond kaum zu erkennen. Die Sichel war ja nur zu 3 Prozent beleuchtet, und der Mond stand auch nur 2° Grad oberhalb der Venus. Hier zwei Fotos, die vielleicht noch am meisten Details enthalten:

Mond mit Kratern

Mondausschnitt

Ein schöner Abend!

Freitag, 10. Mai 2019

Wie lange dauert ein Sonnenuntergang?


In den Osterferien 2019 war ich wieder einmal bei herrlichstem Wetter auf der schönen Nordseeinsel Amrum zu Gast. Natürlich stand auch die Beobachtung eines Sonnenuntergangs auf meinem Programm. Am 16. April sollte der um 20:31 Uhr MESZ stattfinden. Doch - wie lange dauert so ein Sonnenuntergang eigentlich? Eine einfache Frage? Nicht, wenn man es genau nimmt.

Hier die erste einfache Rechnung: Die Größe der Sonnenscheibe beträgt ungefähr ein halbes Grad am Himmel. Die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um ihre Achse, also um 360 Grad. Der Tag hat 24h x 60m = 1440 Minuten, die Erde dreht sich also in vier Minuten um ein Grad weiter. Das bedeutet wiederum für die Sonne, sie braucht zwei Minuten, um eine bestimmte Linie am Himmel zu überqueren. Diese gedachte Linie kann ja zum Beispiel unser Horizont sein. Etwa so wie hier auf diesem Bild:

Sonnenuntergang auf Amrum am 16. April 2019 um 20:31 Uhr

Doch ganz so einfach ist es nicht. Zunächst einmal ist die Sonne nicht immer gleich groß, denn die Erde dreht sich nicht auf einer perfekten Kreisbahn, sondern auf eine Ellipsen-Bahn um die Sonne. Dadurch ist sie im Sommer (Juli) etwas weiter von der Sonne entfernt als im Winter (Januar). Dies bedeutet konkret, die Sonne braucht im Januar zwei Minuten und zehn Sekunden, im Juli sind es (weil sie ja minimal kleiner ist) vier Sekunden weniger. Jetzt zu Ostern sind wir sozusagen "etwa in der Mitte", also dauert ein Sonnenuntergang zwei Minuten und acht Sekunden ?

Nein, denn wir müssen berücksichtigen, dass wir ja nicht beim Äquator stehen, wo die Sonne z.B. am Frühlingsanfang exakt senkrecht den Horizont durchlaufen würde, sondern an der deutschen Nordseeküste. Hier sinkt die Sonne "schräg" ins Meer. Und das verlängert den Sonnenuntergang natürlich. Noch weiter nördlicher würde die Sonne noch flacher ins Meer sinken - und am Nordpol würde sie schon seit Frühlingsanfang ständig scheinen, da gäbe es bis zum Herbst ja gar keinen Sonnenuntergang mehr.

Was macht also die geographische Breite aus? Mein Standort auf Amrum liegt bei 54,667° Nord

Auf der Webseite "Welt der Physik" gibt es dafür ein schöne Berechnung mit Herleitung und Erklärung der notwendigen Formeln.  Ich erspare ihnen hier das Berechnen der Formeln und Einsetzen aller exakten Werte. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, komme ich für den 16. April für meinen Standort auf Amrum auf eine Zeit von vier Minuten und 18 Sekunden für die tatsächliche Dauer des Absinkens der Sonnenscheibe unter den Horizont.

Das ist ja schon gut doppelt solange wie in der ersten einfachen Überschlagsrechnung! Wird das stimmen? Machen wir doch einfach mal einen Praxistest, eine kleine wissenschaftliche Beobachtung. Also: ab nach draußen an den Strand!

Hier jetzt erst mal ein paar Bilder. Angegeben habe ich immer die Zeiten, wie sie meine Kamera in den Bilddaten angegeben hat. Ein späterer Vergleich mit der tatsächlichen Uhrzeit hatte übrigens ergeben, meine Kamera geht 16 Sekunden vor. Doch das ist fürdie Bestimmung der "Dauer" eines Sonnenuntergangs eigentlich auch unerheblich.

Hier beginnt der Sonnenuntergang am 16. April - Aufnahme von 20h:28m:31s

Nur vier Sekunden später, um 20h:28m:35s erscheint der Sonnenrand leicht abgeplattet - der Untergang hat wirklich begonnen.

Ausgerechnet zum Sonnenuntergang fährt ein Fischkutter genau in meine Sichtlinie - Foto von 20h:32m:12s
Jetzt ist der Fischkutter durch und die Sonne weg: 20h:32m:38s
Das waren genau vier Minuten und sieben Sekunden. Okay, ich denke mir, im Rahmen eines so einfachen Versuchsaufbau, und der Ungenauigkeit in der Auswertung  (wann "berührt" die Sonne tatsächlich den Horizont?), können wir mit dem Ergebnis doch recht zufrieden sein.

Es gibt jedoch noch ein weiteres optisches Phänomen, das unsere Sonnenuntergänge beeinflusst. Das ist die optische Brechung der Lichtstrahlen in unserer Atmosphäre. Der Fachausdruck dafür lautet "Refraktion". Er wird recht gut auf der Webseite "timeanddate" beschrieben. Praktisch bedeutet dies, das unser Bild der Sonne durch die Lichtbrechung in Horizontrichtung angehoben wird, wir also die Sonne tatsächlich noch sehen können, obwohl sie in Wirklichkeit schon unter dem Horizont versunken ist.

Diese Refraktion wird im übrigen von allen ernsthaften Sonnenauf- und untergangsberechnungen berücksichtigt. Sie macht am Horizont laut Wikipedia etwa 0,5° bis 0,6° Grad aus. Dies wird z.B. auf der Webseite von heavens-above deutlich, wenn sie angeben, dass im Moment des Sonnenuntergangs um 20:31 Uhr diese bereits -0,8° Grad unter dem Horizont stehe. Eigentlich würde man ja exakt 0° Grad erwarten, oder? Bei diesen Berechnungen wird immer vom "Sonnenmittelpunkt" ausgegangen, wenn dieser den Horizont überschreitet, gilt die Sonne als aufgegangen bzw. wenn dieser den Horizont unterschreitet gilt die Sonne als untergegangen. Also ein halbes Grad für die Refraktion plus ein Viertelgrad für den Sonnenradius, da liegt man mit -0,8° Grad für den "wahren" Sonnenort im Moment des Sonnenuntergangs schon nicht ganz falsch.

Und es erklärt auch, warum mein tatsächlicher Sonnenuntergang doch etwas später war als bei heavens-above oder anderswo angegeben wurde, denn auch die letzter Teil der Sonne musste bei mir ja richtig unter den Horizont.

Zwei Tage später war ich wieder am Strand zum Sonnenuntergang. Und diesmal wurde es noch spannender! Heute sollte die Sonne um 20:35 Uhr untergehen, also vier Minuten später.

Hier wieder ein paar Fotos:

Der Sonnenuntergang beginnt - Foto von 20h:31m:25s

Foto von 20h:31m:35s - Ohje, jetzt ist die Sonne ja richtig "abgerundet". Hat sie nun schon den Horizont berührt oder noch nicht?

Foto von 20h:31m:41s

Foto von 20h:35m:31s - sollte sie jetzt nicht schon fast verschwunden sein?

Foto von 20h:36m:31s - noch nicht weg!

Foto von 20h:37m:33s - immer noch nicht weg!

Foto von 20h:38m:27s - der allerletzte Sonnenstrahl (Ausschnittsvergrößerung)

Foto von 20h:38m:31s - jetzt ist sie wirklich weg

Der Sonnenuntergang hat pünktlich begonnen, etwa vier Minuten vor dem vorhergesagten tatsächlichem Verschwinden. Doch dann wollte und wollte sie nicht untergehen. Bis auch der letzte Sonnenstrahl verschwunden war, hat es diesmal etwas über sieben Minuten gedauert!

Wie kann das sein, dass ein Sonnenuntergang einmal vier Minuten dauert und nur zwei Tage später gleich sieben Minuten?

Am 19. April war ich noch einmal am Strand. Diesmal mit einer etwas anderen Kamera. Auch hier wieder ein paar Fotos:

Sonnenuntergang am 19. April - Foto von 20:29 Uhr, hier ist sicherlich noch etwas Zeit bis zum Beginn ...
 Der Sonnenuntergang war für 20:37 Uhr angesagt. Vier Minuten vorher ist bereits eine deutlich Verformung der Sonnenscheibe zu erkennen:

20:33:17 Uhr - Hat der Sonnenuntergang nun begonnen oder nicht? Eine Verformung der Sonnenscheibe ist unverkennbar.

20:33:59 Uhr - jetzt hat er sicherlich begonnen - obgleich die Sonne immer noch über dem Horizont zu schweben scheint.

20h:34m:28s Uhr

20:37:24 Uhr - sollte sie jetzt nicht weg sein?

Letzte Strahlen, schon wieder Minuten nach dem berechnetem Zeitpunkt.

20h:40m:49s - ein letzter Strahl ist noch zu erkennen...

20h:41m - nun ist sie doch endgültig weg.
Diese letzte Aufnahmeserie zeigt, dass schon der Beginn des Sonnenuntergangs nicht immer einfach zu bestimmen ist. Aber auch diesmal scheint der Sonnenuntergang in etwa vier Minuten vor dem berechnetem Untergangszeitpunkt zu beginnen. Das wurde ja auch durch die Serien der Tage zuvor in etwa bestätigt. Aber auch am 19. Mai hat es dann noch einmal vier Minuten gedauert, bis auch der letzte Sonnenstrahl weg war.

Und wenn sie die letzten Bilder ganz genau betrachten, kann man sogar sehen, wie dieser letzte Sonnenstrahl am Horizont langsam nach rechts (also in Richtung Norden) wandert. Mit bloßem Auge habe ich es zunächst auch nicht gesehen, sondern erst auf diesen Fotos erkannt: Vor dem Horizont befindet sich noch eine Sandbank (der "Jungnamensand"), auf der wohl ein paar Robben liegen. Geht man davon aus, das diese sich nicht gleichzeitig nach links (also Richtung Süden) vorgerobbt haben, können wir sie als feste Marke nutzen und stellen fest, um 20:37 Uhr befanden sie sich ziemlich genau in Richtung Sonne. Vier Minuten später befinden sie sich deutlich weiter links, etwa zwei Sonnendurchmesser. Laut heavens-above befand sich die Sonne um 20:37 Uhr bei einem Azimut von 291°, vier Minuten später hat sich die Erde um ein Grad gedreht und die Sonne befindet sich bei 292° Grad und 1,5° Grad unter dem Horizont. Eine weitere schöne Bestätigung, dass in der Tat der allerletzte Sonnenstrahl auch immer noch von unserer Sonne gekommen sein wird und nicht durch irgendeine andere Reflexion von Licht entstanden sein kann.

Doch woran liegt es nun, dass diese Sonnenuntergänge etwa doppelt so lange dauern wie sie eigentlich "dürfen"? Daran ist einfach nur das Wetter schuld! Denn die atmosphärische Refraktion ist abhängig vom Luftdruck, so schreibt es ja auch "timeanddate": "Je niedriger die Temperatur und je höher der Luftdruck, desto größer der Unterschied." Ob das wirklich der Fall war, habe ich natürlich nicht gemessen. Aus den Daten von Wetteronline konnte ich jedoch entnehmen, dass der Luftdruck an der Nordsee (Wetterstation auf Sylt) vom 16. zum 18.April von 1023 hPa auf  1031 hPa gestiegen war und zum 19. April noch einmal um 1034 hPa, das passt also. Die Luft-Temperatur auf der Insel war zwar auch etwas angestiegen, hier dürfte aber eher die Temperatur des Wassers entscheidend sein, welche sich jedoch innerhalb von zwei/drei Tagen kaum geändert haben kann.

Der letzte Verweis in diesem Artikel mag noch an eine weitere Webseite gehen. Auf sonnenuntergang.de fand ich noch diesen Hinweis:

"Oft begleiten beindruckende Farbspiele die Sonnenuntergänge. Nicht nur das berühmte Abendrot, auch gelb, violett sogar grüne Farbtöne sind oft zu sehen. Auch hier wirkt wieder die Strahlenbrechung der Atmosphäre. Die schwebenden Partikel der Erdatmosphäre dienen dabei als diffuses Medium der Streuung. Blaues Licht wird stärker gestreut wie rotes, und deshalb sehen wir mehr rotes Licht. Auch kann sich ein Prismeneffekt einstellen, wenn bestimmte Temperatur Schichtungen vorhanden sind. Da Resultat ist ein „Grüner Blitz“. Bei diesem Phänomen ist der rote Anteil der Sonne zuerst verschwunden, so dass ein grünlicher Saum aufblitzt. 

Doch all dieses Wissen um physikalische Hintergründe und nüchternen Fakten ändern nichts an der Tatsache, dass der Sonnenuntergang ein Ereignis ist, das jeden von uns in seinen Bann zieht und immer wieder aufs Neue fasziniert."

Einen grünen Blitz habe ich nicht gesehen. Doch besonders dem letzten Satz ist nichts hinzuzufügen:  Natur und Wissenschaft ist immer wieder faszinierend!