Sonntag, 9. März 2025

Schöne Messier-Objekte Anfang März

 In der langen Schönwetterperiode zu Beginn des Monat März habe ich auch einige Messier-Objekte aufgenommen. 

Den berühmten Orionnebel, Messier 42, habe ich gleich zweimal aufgenommen:

M42 am 1.3.25 um 19:47 MEZ, 20,2 Minuten belichtet im Vespera Pro

 
M42 am 2.3.25 um 23:19 MEZ,  20,6 Minuten belichtet mit Dualband-Filter im Vespera classic

Neben den unterschiedlichen Bildformaten der beiden vesperas fällt auf, dass im unteren Bild die rötliche Farbe viuel dominanter wirkt, was natürlich am verwendeten Dualbandfilter liegt. Und wahrscheinlich hat auch die etwas kürzere Brennweite (200mm statt 250mm beim Pro) und damit verbunden die etwas größere Lichtstärke (f/4 statt f/5 beim Pro). zum helleren Bild beigetragen.

 

M65, M66 sowie NGC3628 am 4.3.25 um 23:31, 62 Minuten belichtet, Vespera Pro

Das berühmte "Leo-Triplett besteht gleich aus drei Galaxien, M 65 (rechts), M 66 (unten Mitte) und NGC 3628 (Links oben). Das Bild wurde etwas über eine Stunde belichtet. Der hellste Stern im Bild  (HIP 55262), ungefähr zwischen NGC 3628 und M 65, hat übrigens eine Helligkeit von 7,1mag. M 65 und M 66 wurden beide von Charles Messier am 1. März 1780 entdeckt, also vor 245 Jahren. Ich bin immer wieder überrascht, warum er NGC 3628 nicht gesehen hat, diese Galaxie wurde im April 1784, also erst vier Jahre später, durch Wilhelm Herschel entdeckt. Für mich ist NGC 3628 eines der schönsten Objekte am Hiummel, weil wir auf diese Galaxie sehr schön von der Seite schauen, so dass sie durch ihr Stabband in zwei große Teile getrennt wird. Nicht umsonst trägt sie daher auch den Namen die "Hamburger-Galaxie".

M 81 und M 82, 6.3.25, 21:13 MEZ, 30min belichtet

 Die beiden Galaxien, M 81 und M 82, wurden übrigens nicht von Messier, sondern vom deutschen Astronomen Johann Elert Bode am 31. Dezember 1774 entdeckt. M 81 (rechts im Bild) wird daher nach ihrem Entdecker auch oft als "Bodes Galaxie" bezeichnet. M 82 trägt dagegen eher den Namen "Zigarren-Galaxie". Gerade bei M 82 lohnt es sich, mal die zugehörigen Hubble-Bilder anzuschauen.

Während der "Schönwetterkatastrophe" vom 1. bis 9. März habe ich noch viele weitere Bilder von Galaxien, Nebel, Planeten, Asteroiden, Mond, Sonne, Sternen und Supernovae gemacht, die kommen hoffentlich noch alle in den kommenden Tagen.

10. - 16. März 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Mensch, was war das für eine tolle letzte Woche, immer wieder klarer Himmel am Abend. Ob wir in dieser Woche auch wieder so viel Glück haben? Ich glaube es nicht, aber trotzdem dürfen die Beobachtungshinweise auch diesmal nicht fehlen. Man weiß ja nie...! Mit der Dokumentation meiner vielen Beobachtungen von letzter Woche dauert es jedoch noch etwas, wenn man immer wieder draußen ist, kann man nicht gleichzeitig drinnen am Computer schreiben. Ich danke für Euer Verständnis!

Als besonderes "Highlight" gibt es diese Woche sogar eine Mondfinsternis, die jedoch bei uns kaum und nur schwer zu beobachten ist. Viel besser lässt sich diese von Island aus oder gar vom amerikanischen Kontinent aus beobachten.

In dieser Woche haben wir am Freitag Vollmond, sein helles Licht überstrahlt viele lichtschwächere Objekte am Nachthimmel. Von den hellen Planeten kann die Venus als Abendstern noch gefunden werden, ihre Zeit als Abendstern geht jetzt jedoch schnell zu Ende, sie ist nur noch bis gegen 20 Uhr am Abendhimmel zu finden. Ähnlich sieht es auch mit dem viel lichtschwächeren Merkur aus, der kaum noch zu finden sein wird, steht Ende der Woche ca. 6° Grad links (südlich) der Venus. Jupiter ist bis deutlich nach 1:00 Uhr im Westen zu finden, Mars steht kurz nach 20 Uhr im Süden und geht nach 4:00 Uhr im Westen unter. Die ISS kann ab Mitte der Woche bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 10. März, geht die Sonne um 6:50 Uhr auf und um 18:21 Uhr unter. Wir sind nicht mehr weit vom Frühlingsanfang, der Tag- und Nachtgleiche entfernt. Der Mond erreicht um 22:00 Uhr seine größte Höhe im Süden, er ist bereits zu 89 Prozent beleuchtet.

Am Dienstag, den 11. März, nähert sich der Mond dem hellen Stern Regulus im Löwen, er ist zu 94 Prozent beleuchtet. Heute bedeckt die Venus von 18:57 Uhr bis 19:50 Uhr einen 9,4mag hellen Stern, aber wahrscheinlich wird das nicht zu beobachten sein, zumindest was meine Ausrüstung angeht. Die Bedeckung beginnt an der hell leuchtenden Venussichel, die den Stern wohl hoffnungslos überstrahlen wird, der Austritt könnte eher zu beobachten sein, wenn sich das ganze dann bloß nicht mehr so horizontnah (Höhe 4° Grad) abspielen würde.

Am Mittwoch, den 12. März, ist der Mond schon fast voll, er ist zu 98 Prozent beleuchtet. Um 20:16 Uhr kann die ISS in dieser neuen abendlichen Sichtbarkeitsperiode erstmalig kurz im Südsüdwesten gesehen werden.

Am Donnerstag, den 13. März, geht der Mond um 17:40 Uhr auf, er ist praktisch voll. Die ISS kann zwischen 19:28 Uhr und 19:31 Uhr in maximal 14° Grad Höhe tief im Süden gesehen werden. Asteroid (354)Eleonora (11,1mag) zieht um 21:00 Uhr in nur 1,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP80693 (5,4mag) vorüber.

Am Freitag, den 14. März, geht der volle Mond um 6:47 Uhr unter. Seine exakte Vollmondposition erreicht er um 7:55 Uhr, dann steht er bei uns jedoch schon unter dem Horizont. In dieser Vollmondnacht" kommt es zu einer Mondfinsternis. Um 4:57 Uhr tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein, was jedoch zu Beginn noch gar nicht zu bemerken ist. Ab 6:09 Uhr beginnt sich der Mond dann richtig zu verfinstern, dann steht er jedoch nur noch 5° Grad über dem Horizont - und geht bereits keine 40 Minuten später ganz unter, wir bekommen also leider nur einen sehr kleinen Teil der Verfinsterung zu sehen. Zusätzlich erschwerend kommt hinzu, dass ab 6:00 Uhr auch schon die Morgendämmerung immer heller wird. Am Abend geht der immer noch volle Mond um 18:52 Uhr auf. Die ISS kann zwischen 20:15 Uhr und 20:18 Uhr in maximal 35° Grad Höhe im Südwesten/Süden gesehen werden.

Am Samstag, den 15. März, geht der immer noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 20:02 Uhr auf. Zuvor kann die ISS zwischen 19:27 Uhr und 19:32 Uhr in maximal 26° Grad Höhe (knapp über Sirius) bei einem Überflug gesehen werden. Asteroid (92)Undina (11,9mag) zieht bereits um 2:00 Uhr in 4,5' Bogenminuten Abstand am Dreifachstern 90 Leo,(5,9mag) vorüber.

Am Sonntag, den 16. März, geht der noch zu 94 Prozent beleuchtete Mond um 21:14 Uhr auf. Die ISS kann zwischen 20:14 Uhr und 20:19 Uhr in maximal 65° Grad Höhe bei einem Überflug (knapp unterhalb von Mars) beobachtet werden.

Donnerstag, 6. März 2025

6. März 2025: Mondlandung

Heute, am Donnerstag, den 6. März 2025, soll es wieder eine Mondlandung geben, IM-2 ist seit einigen Tagen unterwegs und soll gegen 18:30 unserer Zeit in der Nähe des Südpols landen.

Grund genug, einmal wieder selbst nach oben zum Mond zu schauen:

Mond im Ersten Viertel am 6.3.25 um 17:32 Uhr MEZ

 Um 17:32 Uhr stand der Mond gerade exakt im Ersten Viertel, wurde also zu 50 Prozent beleuchtet. Ich habe um diese Uhrzeit gleich mehrere Fotos des Mondes gemacht, mit unterschiedlichen Belichtungen, um diese dann wie ein HDR-Bild zu einem Foto zusammenzusetzen. Damit der Mond auch wirklich in das Bild reinpasst, habe ich ihn etwas gedreht.

Die Landung von IM-2 auf dem Mond wird übrigens live übertragen:  https://www.youtube.com/watch?v=VOPL8nhmQU4 . Ich vermute, auch nach der Landung wird es hier eine Wiederholung geben, so dass man sich dieses Ereignis auch noch später anschauen kann.

 

Sonntag, 2. März 2025

3. - 9. März 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond kräftig zu, dies lässt sich an den Abenden der Woche gut beobachten, zahlreiche besondere Formationen werden sichtbar. Von den hellen Planeten ist die Venus strahlend als erste nach Sonnenuntergang und Mond zu sehen, sie geht jedoch Abend für Abend früher unter, ihre Zeit als Abendstern geht in diesem Monat jetzt schnell zu Ende. Mit Glück kann man Merkur, sehr tief im Westen, bis gegen 19:30 Uhr finden. Jupiter steht zu Beginn der Nacht noch im Süden, er geht gegen 2:00 Uhr im Westen unter, Mars steht zunächst weiter östlich und geht drei Stunden später als Jupiter unter. Die ISS ist in der ersten Wochenhälfte noch bei morgendlichen Überflügen sichtbar.

Am Montag, den 3. März, geht die Sonne um 7:06 Uhr auf und um 18:08 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also schon länger als 11 Stunden. Zwischen 5:55 Uhr und 6:01 Uhr fliegt die ISS in maximal 23° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond ist am Abend zu 19 Prozent beleuchtet und geht um 23:22 Uhr unter. Um 18:50 Uhr bedeckt er einen 6,5mag hellen Stern.

Am Dienstag, den 4. März, taucht die ISS um 5:08 Uhr in fast genau südlicher Richtung in 29° Grad Höhe aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell in Richtung Südosten dem Horizont entgegen. Der Mond ist am Abend zu 29 Prozent beleuchtet und geht erst nach Mitternacht um 0:55 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 5. März, kann die ISS zwischen 5:55 Uhr und 6:01 Uhr  in maximal 12° Grad Höhe gesehen werden. Ab 22:31 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über die Planetenscheibe.(bis 0:43 Uhr). Asteroid (313)Chaldaea (11,4mag) zieht gegen 5:00 Uhr in nur 3,5 Bogenminuten Abstand an Stern HIP58191 (8,5mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 6. März, ist die ISS letztmalig in dieser Morgensichtbarkeitsperiode gegen 5:09 Uhr im Sternbild Skorpion kurz im Süden zu sehen. Exakt um 17:32 Uhr erreicht der Mond das Erste Viertel. Ab ca. 22:45 Uhr kann beim Mond das "Lunar X" gut beobachtet werden (bis ca. 0:45 Uhr am Freitag). Asteroid (60)Echo (11,7mag) zieht gegen 2:00 Uhr in nur 2 Bogenminuten Abstand an Stern HIP62421 (6,3mag) vorüber.

Am Freitag, den 7. März, kann bald nach Mitternacht von 0:35 Uhr bis 2:35 Uhr das "Lunar V" beobachtet werden. Am Abend ist der Mond zu 62 Prozent beleuchtet, um 19:27 Uhr erreicht er seine höchste Höhe mit über 66,5° Grad über dem Horizont.

Am Samstag, den 8. März, steht der zu 72 Prozent beleuchtete Mond dicht beim Planeten Mars im Sternbild Zwillinge, gegen 1:30 Uhr am Sonntag beträgt der Abstand nur 1 Grad (zwei Vollmonddurchmesser). Um 22:47 Uhr bedeckt er den Stern 47 Gem (5,8mag). Von 21:50 Uhr bis 23:50 Uhr kann das Mond "Quincunx" beobachtet werden. Planet Merkur steht heute in größter östlicher Elongation (d.h. im weitesten Abstand von der Sonne) und ist daher relativ günstig am Abendhimmel zu sehen. Mathematisch geht er um 19:59 Uhr unter, mit einer Helligkeit von -0,2mag dürfte er jedoch schon vorher im horizontnahmen Dunst unsichtbar werden. Die Sonne geht um 18:17 Uhr unter

Am Sonntag, den 9. März, ist der Mond am Abend zu deutlich über 80 Prozent beleuchtet, er geht erst gegen 6 Uhr am nächsten Morgen unter. Ab ca. 21:25 Uhr ist der "goldene Henkel" beim Mond gut zu beobachten.

Samstag, 1. März 2025

1. März 2025: Mond und Venus und manches mehr

 Nach Sonnenuntergang am Abend des 1. März klarte es plötzlich auf. Ich konnte sogar noch einen Blick auf den Mond erhaschen:

Mond und Venus am 1. März, kurz nach 19 Uhr.

 Der Mond stand zwar schon hinter den Ästen der Bäume der Nachbargrundstücke, doch noch sind diese nicht belaubt und so war seine schmale Sichel gut durch die Äste zu sehen.

Kurz nach 19 Uhr war die von der Erde sichtbare Mondoberfläche zu 4 Prozent durch die Sonne beleuchtet, eine sehr schmal Sichel also. Aber Neumond war ja auch erst gestern. Er stand gerade mal zehn Grad über dem Horizont.  Das "aschgraue" Licht im nicht von der Sonne beleuchteten Teil des Mondes ist von der Erde reflektiertes Licht. Denn dort - würde man auf der Mondoberfläche stehen - würde jetzt die helle Erde am dunklen Nachthimmel stehen. Und vom Mond aus gesehen ist die Erde ungefähr viermal größer als dfer Mond von uns aus gesehen. Und so ist das Licht der Erde auf dem Mond natürlich auch noch heller als das Licht des Mondes auf der Erde. Der Erdschein sorgt also dafür, dass es dort nicht völlig dunkel ist. Und wenn man dann auch noch die Belichtung des Fotos etwas hochschraubt, kommt dieser Teil des Mondes durchaus zur Geltung.

Die Mondsichel "frei Hand"


 Mit meinem 400mm Teleobjektiv habe ich versucht, die Mondsichel freihändig zu fotografieren: bei f/8 und ISO3200 habe ich 1/15 Sekunde belichtet. Man kann sogar durchaus einige Strukturen und Krater auf der Mondsichel erkenenn. Eine genaue Zuordnung, welche Krater welchen Namen trägt ist jedoch schwierig, dafür ist die Sichel wohl doch noch zu schmal.

Auch die Venus zeigt heute eine schöne Sichelgestalt. Noch ist sie jedoch deutlich mehr als 4 Prozent beleuchtet - und sichtbar wird die Sichel auch erst im Fernglas oder Fernrohr (oder ausreichend starkem Teleobjektiv:

Venus am 1.3.2025

 

Hier noch ein paar weitere Beobachtungen aus dieser Nacht:

T CrB am 2.3.25 um 0:38 Uhr MEZ

 T Corona Borealis ist wohl immer noch nicht zur Nova explodiert. Die Helligkeit bewegt sich ganz im üblichen Rahmen, mit 9,8mag (gemessen mit dem Programm ASTAP tendenziell eher am oberen Rand.

 Vorher gelang mir zwisvchendurch auch wieder einmal ein "schönes" Bild:

Orionnebel, M 42, am 1.3.2025

 Das Bild habe ich etwas über 20 Minuten mit meinem Vespera Pro belichtet, ohne Filter zu nutzen.

 Danach habe ich noch nach zwei gemeldeten Supernova gesucht:

SN2025coe bei NGC 3277


 Eine so lichtschwache Supernova habe ich bislang wohl noch nie fotografiert, liegt sie doch wohl nur bestenfalls bei 16,5mag. Über die Entfernung von NGC 3277 gibt es schon bei Wikipedia zwei deutlich verschiedene Angaben, einmal ca. 61 Millionen Lichtjahre oder auch einmal 148 ± 39 Millionen Lichtjahre.

Bei einer zweiten Supernova war ich weniger erfolgreich:

UGC6763 am 1.3.25 um 23:11 UT

 Manfred Motzeck konnte diese SN im Februar mit ca. 17,9mag fotografieren, allerdings mit wesentlich größerer Ausrüstung als sie mir zur Verfügung steht. Ich bin froh, immerhin schon die Galaxie abbilden zu können. Mein Bild habe ich 41 Minuten belichtet. Die Galaxie hat laut SYtellarium eine Helligkeit von ca. 15,6mag.  Im Bild dieser Galaxie auf meinem Foto wwerden sicherlich auch ein paar Photonen der Supernova drin stecken. Um diese wirklich sichtbar werden zu lassen, müsste die Supernova aber wahrscheinlich zum einen doch etwas heller sein und zum anderen vielleicht doch etwas weiter vom Kern der Galaxie entfernt sein. 

Außerdem habe ich mich wieder einmal auf die Suche nach Asteroiden gemacht:

Asteroid (313)Chaldaea dicht bei NGC 4006

Der Asteroid (313)Chaldaea (11,4mag) stand heute dicht bei NGC 4006

(21)Lutetia am 1.3.25 um 22:14 Uhr MEZ

(21)Lutetia hat zur Zeit auch nur 11,7mag Helligkeit. Es ist jetzt, wenn ich mich nicht verzählt habe, der 84. Asteroid, den ich beobachtet habe.

 

Montag, 24. Februar 2025

28. Februar 2025: Vortrag "Faszination Astrofotografie"

 Am Freitag, den 28. Februar 2025 gibt es um 19 Uhr an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen sicherlich tollen Vortrag zum Thema

Faszination Astrofotografie

 Dazu heußt es auf der Webseite unser Sternwarte:

Unser Mitglied Tobias Scholz wird in diesem Vortrag das spannende und herausfordernde Feld der Astrofotografie vorstellen und erklären, wie die atemberaubenden Aufnahmen unseres Nachthimmels entstehen.

Sobald die Dunkelheit einbricht, schlägt die Stunde von Astrofotografen. Sie fangen mit unterschiedlichen Techniken spektakuläre Himmelsobjekte und astronomische Phänomene mit Hilfe von speziellem Equipment ein und halten somit die Schönheit unseres Nachthimmels auf faszinierenden Bildern fest. Mit ihren Kameras zeigen Astrofotografen Himmelsphänomene, die für das bloße Auge oft nicht zu entdecken sind.

 Tobias Scholz richtet sich in seinem Vortrag an alle, die sich von der Schönheit des Himmels inspiriert fühlen und lernen möchten, wie sich Sterne, Planeten, Galaxien und Weltraumnebel eindrucksvoll fotografisch einfangen lassen. Hierbei berichtet er von eigenen Erfahrungen und erklärt, welche Ausrüstung für die Astrofotografie nötig ist und vor allem, wie man diese optimal einsetzt. Ziel des Abends ist es, sowohl Neulingen als auch fortgeschritteneren Fotografen einen fundierten Start und hilfreiche Tipps für die Aufnahme von spektakulären Himmelsobjekten zu geben.

 Anschließend findet bei klarem Wetter auf dem Dach der Volkssternwarte noch eine gemeinsame Beobachtung des Nachthimmels statt. Hierbei kann auch mitgebrachtes oder vorhandenes Aufnahmeequipment gemeinsam getestet werden.

Der Vortrag richtet sich an alle, die sich von der Schönheit des Himmels inspiriert fühlen und lernen möchten, wie sich Sterne, Planeten, Galaxien und Weltraumnebel eindrucksvoll fotografieren lassen.

 Einzelheiten zu Eintritt, Anfahrt usw. wie immer auf der Webseite der Volkssternwarte.

 

23. Februar 2025: M78, ein Reflexionsnebel im Sternbild Orion

 Am Tag der Bundestagswahl war es am Abend lange klar am Himmel, so dass ich ein etwas länger belichtetes Bild des Reflexionsnebel M78 im Sternbild Orion aufnehmen konnte:

M 78, am 23.2.25 um 22:41 Uhr MEZ

 M 78 ist der hellste Reflexionsnebel am Himmel. Im Fernrohr habe ich immer eine deutliche Aufhellung um zwei Sterne herum erkenenn können. Das Foto zeigt zusätzlich eine weitere Aufhellung um einen etwas links darüber befindlichen Stern. Und es wird deutlich, dass die große Aufhellung durch einen geschwungenen dunklen Nebel unterbrochen zu sein scheint. Und wenn man ganz genau hinschaut, kann man erkennen, dass ein durchaus größerer Bereich um die zentrlen Sterne herum zumindest etwas aufgehellt erscheint. 

Man erkennt deutlich mehr Einzelheiten als noch auf einem Bild vor knapp einem Jahr. Damals hattte ich M78 mit meinem ersten Vespera "klassisch" nur 30 Minuten belichtet. Diesmal betrug die Belichtungszeit etwas über eine Stunde (genau 63 Minuten und 20 Sekunden) und ich habe mein Vespera Pro verwendet. Das Bild entstand ganz ohne Verwendung von Filtern.  Gerne hätte ich noch etwas länger belichtet, doch leider zogen dann gegen 23 Uhr Wolken auf und meine "Astrosession" ging zu Ende.

Ich habe mein Bild auch bei astrometry.net hoch geaden. Die Antwort zeigt, dass verschiedene Elemente des Nebels eine eigene NGC-Nummer tragen.

Das gleiche Bild mit den Daten von "astrometry.net".

 Wir haben es hier also mit NGC 2064, NGC 2067, NGC 2068 (= M 78) und NGC 2071 zu tun. 

Eine wunderschöne, sehr lange belichtete Aufnahme dieser Himmelsregion wurde im Juni 2024 bei astronomie.de  als "Astrophoto des Monats (AdM)" veröffentlicht. Bei einem längeren Vergleich meines Bildes mit diesem  AdM kann man erkenenn, das auf meinem Bild zum Beispiel auch noch das Sternentstehungsgebiet HH24 (Herbig-Haro-Komplex 24) und das Nebelchen "Bernes 106" gerade so zu erkennen sind.

Sonntag, 23. Februar 2025

24. Februar - 2. März 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher "deep-sky"-Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin strahlender Abendstern, ihre Sichel wird immer größer und schmaler. Sie geht um kurz nach 21 Uhr unter. Jupiter ist bis 2:00 Uhr am Himmel zu sehen und Mars noch bis 5:00 Uhr. Spezialisten können versuchen, ob sie nach Sonnenuntergang tief im Westen den Merkur finden (Untergang kurz nach 19:00 Uhr). Saturn steht noch näher als Merkur am Horizont und dürfte nicht mehr zu finden sein. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 24. Februar, geht die Sonne um 7:21 Uhr auf und um 17:56 Uhr unter. Der helle Tag ist also schon wieder 27 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der nur noch zu 11 Prozent beleuchtete Mond geht erst um 6:06 Uhr auf und befindet sich (noch) im Sternbild Schützen., er ist wohl letztmalig vor Nemond zu sehen. Die ISS ist um 5:06 Uhr in 66° Grad Höhe in Richtugn Ostsüsost zu sehen, wie sie aus dem Erdschatten austritt und dann schnell Richtung Osten zum Horizont hinfliegt. Ein zweites Mal fliegt sie zwischen 6:39 Uhr und 6:48 Uhr in maximal 80° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 25. Februar, tritt um 5:53 Uhr tritt die ISS im Westen im Sternbild Löwe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann fast genau über unsere Stadt hinweg (87° Grad Höhe) und verschwindet um 6:00 Uhr am Horizont im Osten. Heute kommt es zu mehreren Schattenereignissen auf dem Jupiter, alle vier galiläischen Monde stehen am Abend recht dicht am Planeten. Ab 2:06 Uhr fällt der Schatten von Io auf die Planetenscheibe. Von 19:41 Uhr bis 22:06 Uhr fällt der Schatten von Ganymed auf Jupiter und von 22:01 Uhr bis 0:37 Uhr (am Mittwoch) fällt Europas Schatten auf den Planeten. Und am Morgen fällt bereits ab 2:06 Uhr der Schatten von Io auf die Planetenscheibe. Der veränderliche Stern Algol steht um 20:30 Uhr im Helligkeitsminimum. Kleinplanet (14)Irene (10,7mag) teht um 20:50 Uhr in nur 6' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP30518 (6,7mag).

Am Mittwoch, den 26. Februar, tritt die ISS um 5:07 Uhr in 80° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell in nur fünf Minuten nach Osten zum Horizont. Bei einem zweiten Überflug zwischen 6:40 Uhr und 6:49 Uhr erreicht sie eine Höhe von 55° Grad maximal über dem Südhorizont. Um 21:00 Uhr steht (20)Massalia (11,4mag) in nur 8' Bogenminuten Abstand neben 54 Cet (5,9mag). (24) Themis (10,8mag) steht heute im Löwen in Opposition zur Sonne.

Am Donnerstag, den 27. Februar, fliegt die ISS zwischen 5:54 Uhr und 6:01 Uhr in maximal 68° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Freitag, den 28. Februar, erreicht der Mond um 1:56 Uhr seine exakte Neumond-Position. Ähnlich wie am Mittwoch tritt die ISS um 5:08 Uhr in 80° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell in nur fünf Minuten nach Osten zum Horizont. Und am Abend um 19:00 Uhr gibt es an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus wieder einen schönen Vortrag: Mein Freund Tobias Scholz zum Thema "Faszination Astrofotografie".

Am Samstag, den 1. März, geht die nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel erst um 20:20 Uhr unter. Rechts (westlich) und unterhalb von ihr könnte Merkur zu finden sein. Der Mond steht um 18:30 Uhr 14° Grad über dem Horizont und Merkur noch 9° Grad darüber. Die ISS fliegt zwischen 5:55 Uhr und 6:01 Uhr in maximal 42° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Sonntag, den 2. März, ist der Mond am Abend schon an der Venus vorbeigezogen, er geht um 21:50 Uhr unter und ist zu 11 Prozent beleuchtet. Die ISS ist noch einmal zwischen 5:08 Uhr und 5:13 Uhr im Osten in maximal 55° Grad Höhe zu sehen. Bei einem zweiten Überflug zwischen 6:40 Uhr und 6:49 Uhr mit maximal 17° Grad Höhe wird sie in der hellen Morgendämmerung wohl nicht mehr zu sehen sein.







Samstag, 22. Februar 2025

17. Februar 2025: Weitere Beobachtungen, ein Asteroid, eine Supernova, ein Sternhaufen, ein Komet

 Nach den schönen Tagen und den klaren Nächten habe ich noch ein paar mehr Fotos auf meiner Festplatte liegen, die sich hier zeigen lassen.

Zum Beispiel ein weiterer Asteroid:

(346)Hermentaria am 17.2.25 um 22:34 MEZ

 Der Asteroid (346)Hermentaria (11,9 mag) gehört bereits zu den Asteroiden, über die Wikipedia nur noch wenig zu berichten weiß. Ich wurde durch einen kleinen Hinweis in der aktuellen Februar-Ausgabe der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Seite 53) auf diesen Asteroiden aufmerksam. Vier Tage zuvor war dieser Asteroid dicht am Stern 81 Leo (5,6mag) vorbei gezogen. Das ist jetzt "lange" her, 81 Leo befindet sich nicht mehr im Gesichtsfeld meiner Kamera. Die beiden hellen Sterne in meinem Bild links von Hermentaria haben eine Helligkeit von 7,2mag bzw. 7,4mag. Das Bild wurde zehn Minuten belichtet. (346)Hermentaria ist immerhin schon mein 82. Asteroid oder Kleinplanet.

Dann habe ich eine weitere von mir fotografierte Supernova hier noch gar nicht dokumentiert:

SN2025gj in NGC 2986 am 17.2.25 um 23:51 Uhr

 NGC 2986 ist von uns circa 120 Millionen Lichtjahre entfernt. Die Supernova wurde bereits am 8. Januar 2025 entdeckt. Die Galaxie ist nicht einfach zu fotografieren, da sie bei uns nur ca. 15° Grad am Südhimmel aufsteigt. Meine ersten Fotoversuche im Januar scheiterten an der horizontnahen Bewölkung, doch jetzt ist mir ein ganz passables Ergebnis gelungen. Das Bild wurde gut 30 Minuten belichtet. Die Supernova hatte eine ungefähre Helligkeit von 13,5mag. Jetzt liegt sie jedoch wohl nur noch bei 15,5mag.

NGC 2266 in den Zwillingen am 17.2.25 um 23:09 Uhr MEZ

 Ein schöner, kleiner offener, aber doch recht kompakter Sternhaufen ist NGC 2266 in den Zwillingen.

 Wie am 4. Februar habe ich auch wieder NGC2744 aufgenommen, um vielleicht doch noch die Supernova SN2025oq sicher zu identifizieren. Doch trotz diesmal sogar 45 Minuten Belichtungszeit, ist es mir nicht besser gelungen.

 

Komet 29P/Schwassmann-Wachmann am 17.2.25 um 21:30 Uhr

Haben Sie erkannt, dass ich hier nach längerer Zeit m al wieder einen Kometen fotografiert habe? Ich muss zugeben, das ist auch nicht ganz so einfach. Einen richtigen Schweif ziegt der Komet in dieser halbstündigen Belichtung nicht und seine Koma ist auch nicht sehr grünlich wie bei einigen anderen Kometen. Dieser Komet läuft zur Zeit durch das Sternbild Löwe, er hat eine Helligkeit von 11,9mag und ist zur Zeit der hellste Komet an unserem (Nord-)Himmel. Ich hab ihn auch schon in den letzten Jahren fotografieren können, so am 26. November 2022 und am 14. Februar 2023.

Ein Asteroid,  eine Supernova, ein Sternhaufen, ein Komet, lauter verschiedene Objekte. Astronomie ist schon ein sehr interessantes Hobby, das für viele verschiedene Geschmäcker etwas zu bieten hat!

 

Freitag, 21. Februar 2025

17.-19. Februar 2025: Fledermaus am Winterhimmel und andere Schönheiten

In den Nächten vom 17. zum 19. Februar war es meist sehr klar und ich konnte wieder verschiedenste Beobachtungen machen. 

Ein nicht so häufig fotografiertes Objekt im Sternbild Orion ist der Fledermausnebel:

NGC1788, Fledermausnebel

 Das Bild von NGC 1788 habe ich insgesamt 169 Minuten belichtet (1016 Bilder a jeweils 10 Sekunden), also etwas unter drei Stunden. Die hellen Teile dieses Reflexionsnebels sind leicht zu erkennen. Einen äußeren Ring von Wasserstoffgas, also einen rot leuchtenden Nebel, hab ich auf meinem Bild nicht entdecken können. Dazu wäre sicherlich noch deutlich mehr Belichtungszeit und eine größere Öffnung  notwendig gewesen. Eine etwas ausführlichere Beschreibung zu diesem Objekt findet man auch auf der Webseite "Deep Sky Corner".

 Zumindest in der Astronomie Interessierten Fachwelt hat die Galaxie NGC 6505 in diesen Tagen Aufmerksamkeit erregt, hat doch der Beobachtungssatellit Euclid hier einen sehr schönen "Einstein-Ring" rund um die Galaxie entdeckt. Ich habe mir gedacht, das Objekt kann ich doch auch einmal probieren:

NGC 6505, 45 Minuten belichtet


 Natürlich ist auf meinem Bild kein Einstein-Ring zu erkennen. Ich bin froh, das sich diese kleine unscheinbare Galaxie überhaupt nach 45 Minuten Belichtungszeit gezeigt hat. Die Helligkeit der Galaxie beträgt nur 14,4mag und hat nur eine Ausdehnung von einer Bogenminute. Die in dem Bild unten links ebenfalls vorhandene Galaxie NGC 6536 ist immerhin 13,6 mag hell.

Am 17.Februar  habe ich dann auch noch einmal die Supernova SN2025aue probiert:

SN2025aue mit UGC3007

 Diesmal konnte ich 45 Minuten belichten. Jetzt hebt sich auch die Galaxie ganz schwach vom Himmelshintergrund ab. Auch die Supernova ist noch schwach als Stern zu erkennen. Es lohnt sich doch sehr, manchen Objekten eine zweite Chance zu geben, wenn denn der Himmel mitspielt.

Zum Abschluss noch ein "schönes" Bild:

M 35 in den Zwillingen

 Der offene Sternhaufen M 35 (Messier 35, auch NGC 2168) gehört für mich zu den schönsten Objekten am Winterhimmel. Er ist relativ einfach mit dem Fernglas zu finden und macht sich auch im größeren Teleskop durch die Vielzahl der Sterne sehr schön. Durch die visuelle Helligkeit von 5,1mag kann er sogar unter richtig dunklem, klaren Himmel mit dem bloßen Auge gesehen werden.

M35 ist mit 2800 Lichtjahren Entfernung relativ dicht bei der Erde und zählt mit einem Alter von ca. 150 Millionen Jahren zu den jüngeren Sternhaufen. Rechts unterhalb von ihm befindet sich NGC 2158, viermal weiter entfernt als M 35, zehnmal älter und wesentlich kompakter, da er viel mehr Sterne bei etwa gleichem Volumen enthält.

Ein wunderschönes Sternhaufen-Doppel!

 

Montag, 17. Februar 2025

17. Februar 2025: Sonne am Mittag

 

Die Sonne am 17.2.25 um 13:35 Uhr MEZ

Leider war die Durchsicht heute nicht so gut wie gestern. Viele der kleineren Flecken scheinen verschwunden zu sein. Dabei ist laut spaceweather die Sonnenfleckenrelativzahl noch deutlich angestiegen, von 153 auf 271.

 Ich hoffe jetzt, dass das klare Wetter auch heute Abend und heute Nacht noch anhält, so dass ich wieder das eine oder andere Objekt fotografieren kann.

 

Sonntag, 16. Februar 2025

16. Februar 2025: Eine weitere Supernova, SN2025aue im Sternbild Perseus

 Die Purdue Universität mit ihrem Verzeichnis der aktuellen Supernovas meldete, dass seit dem 3. Februar in der Galaxie UGC 3007 (im Sternbild Perseus) eine Supernova aufleuchtet, die inzwischen auch zweimal von Amateurastronomen fotografiert wurde. Die Supernova mit der Bezeichnung SN2025aue soll eine Helligkeit von 15,5mag haben, die zugehörige Galaxie nur von 17mag.

Mir war klar, die Galaxie würde außerhalb der Reichweite meiner Optik und Sensoren liegen, auch wenn sie in den Bildern von Carlos Segarra und Rafael Ferrando gut zu sehen ist. Aber die Helligkeit der SN selbst sollte für mein Vespera machbar sein. 

Hier mein Fotoversuch:

SN2025aue in UGC 3007 am 16. Februar um 21:13 MEZ


 Leider konnte ich nur 32 Minuten netto belichten, der Himmel war am Sonntagabend einfach immer wieder zu bewölkt. An der entscheidenden Stelle ist tatsächlich ein kleines "Fleckchen" eines Sterns zu erkennen. Aber ist dies als Nachweis der Supernova schon ausreichend? Ich habe da doch meine Zweifel. Vielleicht gelingt mir ja in den kommenden Tagen noch einmal ein vielleicht dann noch besseres Bild dieser Gegend. Andererseits: UGC 3007 ist von uns knapp 360 Millionen Lichtjahre entfernt. Bei der berühmten Andromedagalaxie sind es nur etwas über 2 Millionen Lichtjahre. Ist es nicht phantastisch, das wir da überhaupt noch einen einzelnen Stern erkennen können?

 Etway mehr Glück hatte ich bei meinem ersten Fotoversuch an diesem Abend, beim "Doppelsternhaufen" h und chi im Perseus, oder auch NGC 884 und NGC 869.  Für diese hellen Sternhaufen in der Milchstraße im Sternbild Perseus empfiehlt Vaonis nur eine Belichtungszeit von zehn Minuten, ich habe mein Bild sogar 16 Minuten belichten können:

NGC 884 und NGC 869 am 16.2.25 um 19:46 Uhr MEZ

 

17. - 23. Februar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab, die Abende und später auch die ganzen Nächte eignen sich wieder zur Beobachtung lichtschwacher "deep-sky" Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten ist die Venus nachwievor strahlender Abendstern im Westen, sie geht bald nach 21 Uhr unter. Jupiter steht abends genau im Süden und geht gegen 3:00 Uhr unter, Mars steht zunächst im Südosten, erreicht gegen 21:30 Uhr seine höchste Stellung im Süden und geht gegen 6:00 Uhr im Westen unter. Saturn kann nur noch bis gegen 19:00 Uhr tief im Westen gefunden werden.  Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 17. Februar, geht die Sonne um 7:35 Uhr auf und um 17:43 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also schon länger als 10 Stunden. Der Mond geht um 23:29 Uhr auf und ist noch zu 75 Prozent beleuchtet. Er geht erst am nächsten Morgen nach 9:00 Uhr unter. Zwischen 5:50 Uhr und 5:57 Uhr fliegt die ISS in maximal 23° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Und um 6:06 Uhr endet eine Bedeckung von Stern 50 Vir (6,0mag) durch den Mond.

Am Dienstag, den 18. Februar, geht am Abend der Mond erst nach Mitternacht auf. Die ISS kann einmal kurz um ca. 5:05 Uhr im Südosten gesehen werden, der nächste Überflug zwischen 6:37 Uhr und 6:45 Uhr mit maximal 56° Grad Höhe fällt wesentlich prachtvoller aus. Zwischen 19:26 Uhr und 22:01 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Europa auf den Planeten.

Am Mittwoch, den 19. Februar, geht der Mond um 0:42 Uhr auf, er ist dann zu 66 Prozent beleuchtet. Zwischen 5:50 Uhr und 5:57 Uhr fliegt die ISS in maximal 42° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Zwischen 18:40 Uhr und 20:52 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Io auf den Planeten.

Am Donnerstag, den 20. Februar, geht der Mond um 2:00 Uhr an der Grenze zwischen den Sternbildern Waage und Skorpion auf. Er ist dann noch zu 57 Prozent beleuchtet. Um 18:33 Uhr erreicht er exakt das Letzte Viertel, steht dann jedoch bei uns tief unter dem Horizont. Zwischen 5:03 Uhr und 5:08 Uhr ist die ISS heute zum ersten Mal kurz im Südosten in maximal 30° Grad Höhe zu sehen, zwischen 6:37 Uhr und 6:44 Uhr fliegt sie ein zweites Mal in bis zu 80° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Freitag, den 21. Februar, geht der Mond um 3:11 Uhr auf, er ist dann nur noch zu 46 Prozent beleuchtet. Zwischen 5:49 Uhr und 5:56 Uhr fliegt die ISS in maximal 68° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Bereits gegen 3:00 Uhr zieht Kleinplanet (4)Vesta (7,3mag) in nur 7,5' Bogenminuten Abstand an der Galaxie NGC 5812 (11,2mag) vorüber.

Am Samstag, den 22. Februar, geht die nur noch zu 36 Prozent beleuchtete Mondsichel um 4:21 Uhr auf. Zwischen 5:03 Uhr und 5:07 Uhr ist die ISS heute zum ersten Mal kurz im Südosten in maximal 45° Grad Höhe zu sehen, zwischen 6:36 Uhr und 6:445Uhr fliegt sie ein zweites Mal über unseren Morgenhimmel hinweg, um 6h:38m:44s fliegt sie dabei exakt über Bad Lippspringe hinweg. Um 23:30 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 23. Februar, geht die nur noch zu 27 Prozent beleuchtete Mondsichel um 5:21 Uhr auf. Inzwischen steht der Mond im Sternbild Schütze und bewegt sich nur noch dicht über dem Horizont. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol blicken können. Zwischen 5:49 Uhr und 5:55 Uhr fliegt die ISS mit maximal 87° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg.

16. Februar 2025: Sonne am Sonntag

 Tief in der Nacht klarte es bei uns auf. Draußen wurde es sehr kalt, -4° Grad gegen 4 Uhr morgens. Da bin ich doch lieber im Bett geblieben. 

Aber tagsüber schien dann wenigstens endlich mal wieder die Sonne. Klar gab es auch etliche Wolken, aber zum Glück auch größere Wolkenlücken. 

Sonne mit Fleken am 16. Februar 2025 um 12:25 Uhr MEZ

Drei größere Flecken fallen sofort auf. Doch wenn man genau hinschaut, kann man noch viele weitere kleine und kleinste Flecken entdecken. Spaceweather gibt eine Sonnenfleckenrelativzahl von 153 an. Lege ich die gleiche Struktur von zehn Fleckengruppen zu Grunde, komme ich auf eine Zahl von 135 . Welche Zahl mag denn nun die "richtige" Sonnenfleckenzahl sein?

Auf der Webseite von spaceweather gibt es auch dazu eine Erklärung, wenn auch inenglischer  Sprache. Aber vielleicht kann Ihnen Ihr Browser ja auch diesen Text einfach übersetzen.

Mittwoch, 12. Februar 2025

Besuche in unserem Planetensystem

 An den klaren Abenden Ende Januar/ Anfang Februar habe ich auch mehrere der Planeten in unserem Sonnensystem besucht. Hier eine Auswahl meiner Fotos, alle wurden mit der gleichen Optik aufgenommen, einer Kombination aus meinem Teleskop der Firma Celestron, ein C8 mit 2032mm Brennweite und einer Öffnung von 203mm, also eine f/10-Optik, und mit einer als Okular angeschlossenen spiegellosen Canon RP Vollformatkamera.

Die Venus am 2.2.25 um 18:58 Uhr MEZ

Das Bild der strahlenden Venus (-4,5mag) wurde mit 1/60 Sekunde und ISO100 aufgenommen. Obwohl sie hier noch rund 40° Grad hoch am Himmel stand, war es schwierig, von ihr ein klares scharfes Bild aufzunehmen, die Luft war um diese Uhrzeit doch zu "flimmerig". Der Durchmesser der Venus betrug an diesem Tag ca. 32,7'' Bogensekunden.
 

Jupiter am 2.2.25 um 19:17 Uhr MEZ

Dieses Einzelbild von Jupiter wurde mit 1/20 Sekunde Belichtungszeit bei ISO100 aufgenommen. Neben den Streifen kann man sogar den GRF, den "Großen Roten Fleck", auf dem Bild erkennen oder zumindest erahnen. Jupiter hat eine Helligkeit von -2,4mag und eine Größe von 43,2'' Bogensekunden.

Jupitermonde Kallisto, Ganymed und Io (v.l.n.r.), 2.2.25, 19:16 MEZ

 Von den vier galiläischen Monden waren bei Jupiter an diesem Abend zunächst nur drei zu sehen. Mond Europa zog gerade hinter Jupiter vorbei, wurde also zuerst von ihm bedeckt und anschließend auch noch eine Weile durch den Schatten des Jupiters verfinstert.

Saturn am 1.2.25 um 17:27 Uhr MEZ

 Saturn (1,1mag hell) war in der Abenddämmerung selbst im Fernrohr nicht einfach zu finden, sein Bild hob sich nur leicht vom Himmelshuintergrund ab. Umso erstaunlicher für mich, das man in diesem Bild bei ISO100 und 1/8 sec Belichtungszeit in der C8-Teleskop/Canon RP-Kamera-Kombination den Planeten und seinen Ring mit der gegenwärtigen Kantenstellung so gut erkennen konnte. Der Saturndurchmesser beträgt 15,9'' Bogensekunden, also nur ungefähr ein Drittel des Durchmessers von Jupiter.

Uranus am 2.2.25 um 19:18 Uhr MEZ

 Beim Planeten Uranus konnte ich gleich mehrere Monde des Planeten mit aufnehmen. Das Foto wurde bei ISO800 30 Sekunden lang belichtet. Uranus hat einen Durchmesser von 3,65'' Bogensekunden, ist jedoch schon leicht überbelichtet. Uranus hat also nur noch ein Viertel des Durchmessers von Saturn.

Drei Monde um Uranus herum sind leicht zu identifizieren; Titania (13,9mag), Oberon (14,1mag) und Umbriel (15mag). Mond Ariel (14,3mag) ist nicht sicher zu identifizieren, Ariel wird von dem überbelichteten Uranus (5,7mag) ziemlich überstrahlt. Der kleine helle Punkt rechts unterhalb von Titania ist kein weiterer Mond des Uranus, sondern ein Stern mit einer Helligkeit von 15,2mag.

Neptun am 2.2.25 um 19:00 Uhr

 Neptun ist noch einmal deutlich weiter von uns entfernt als Uranus. Seine Helligkeit beträgt 7,9mag. Und sein Scheibchen hat nur noch einen Durchmesser von 2,34 Bogensekunden. Auch dieses Bild wurde wie das von Uranus 30 Sekunden bei ISO800 aufgenommen. Bei Neptun konnte ich bislang einzig seinen Mond Triton fotografieren, heute stand dieser jedoch ziemlich genau vor Neptun, so dass er nicht zu fotografieren war. 

 Die eine oder der andere wird in diesem Posting den Mars vermissen, der zur Zeit ja auch gut am Himmel steht. Da er jedoch am Abend noch relativ tief im Osten stand und ich von meiner Terasse aus gar nicht in diese Richtung blicken kann, habe ich von Mars leider gar kein Bild auf diese Weise gemacht.

Parallel habe ich in diesen Tagen die Planeten teilweise auch noch mit meiner Vespera-Gerät beobachtet, dort waren die Planeten jedoch wegen der viel kürzeren Brennweite der Optik viel, viel kleiner als auf diesen Bildern zu sehen. Und teilweise habe ich auch mit meinem C8 und einer angeschlossenen Astrokamera (ZWO ASI 178MC) Aufnahmen gemacht, diese muss ich jedoch noch auswerten, das würde dann sicher ein weiteres Posting werden.

Montag, 10. Februar 2025

Im Himmel finden sich viele Götter, Tiere und was sich die Menschen so denken wieder

 Die Überschrift dieses Blogbeitrags mag für viele meiner Leserinnen und Leser etwas befremdlich wirken. Und ich muss gestehen, ich hatte auch überhaupt nicht damit gerechnet, das ich so etwas wie die kommenden Zeilen schreibe. Es fing alles ganz harmlos an: Am 4. Februar hatte ich wieder einmal den Asteroiden (20)Massalia fotografiert:

(20)Massalia am 4.2.2025 um 18:30 MEZ

 In meiner Wochenübersicht hatte ich unter dem 4. Februar geschrieben: "Asteroid (20)Massalia (11,3mag) begegnet um 21:00 Uhr dem Stern Zeta Psc (4,8mag) in nur 7' Bogenminuten Abstand." Und dieses Ereignios wollte ich mir an diesem Abend nicht entgehen lassen.

Nachdem ich das Foto gemacht hatte, suchte ich Stellarium auf, um (20)Massalia genauer zu identifizieren. Außerdem stutzte ich, der helle Stern Zeta Psc war ja gar nicht ein Stern sondern zwei? Das machte mich neugierig.

In Stellarium trug diese Stern den nNmen "Revati".  Über diesen Namen wollte ich etwas mehr herausfinden. Die deutschsprachige Wikipedia kannte diesen Namen jedoch gar nicht, erst eine ausführliche Suche führte zu einem langen Eintrag in einer Liste hinduistischer Götter. Erst in der englischsprachigen Wikipedia kann man mehr über diesen Namen erfahren. Aber wie kommt so ein hinduistischer Name plötzlich zu einem Stern, der bei uns eher am Rand des Sternbilds Fische liegt?

Erst ein zweiter englischsprachiger Wikipedia-Artikel brachte mir die Antwort, als ich dort nämlich nach "Revati Star" suchte: "Revati is the Hindu name for Zeta Piscium, a star on the edge of the Pisces zodiac constellation. In Hindu sidereal astronomy this star is identified as the First Point of Aries, i.e. when the Sun crosses this star, a new solar year begins. Revathi is the last star in the Pisces constellation, which is the last zodiac sign." In deutsch mit Hilfe von deepL übersetzt: „Revati ist der hinduistische Name für Zeta Piscium, einen Stern am Rande des Sternbilds der Fische. In der hinduistischen siderischen Astronomie wird dieser Stern als der erste Punkt des Widders bezeichnet, d. h. wenn die Sonne diesen Stern durchquert, beginnt ein neues Sonnenjahr. Revathi ist der letzte Stern im Sternbild Fische, das das letzte Tierkreiszeichen ist." 2016 hat eine Arbeitsgruppe der IAU eindeutige Sternennamen vergeben, und seitdem trägt der Stern Zeta Psc diesen Eigennamen Revati.

So unterschiedlich können Kulturen sein. Für die einen ist es nur ein kleiner Stern, also ein kleiner Teil des großen Sternbilds Fische, für die anderen eine Gottheit, die ein neues Sonnenjahr einleutet. Ist es nicht manchmal toll, was die Menschen so alles in diesen kleinen Sternen am Himmel sehen?

Ein wenig weitere Recherche zeigte mir, dass dieser Stern tatsächlich sogar ein echter Doppelstern ist in 174 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten haben eine Helligkeit von 5,2 bzw. 6,3mag und einen Abstand voneinander von 23 Bogensekunden. Das ist etwas zu dicht, so dass sie sich mit dem Vespera Pro nicht mehr direkt in zwei einzelne Sterne trennen lassen, aber immer noch weit genug, um die doppelte Struktur zu erkennen.

Fotos, welche Zeta Psc resp. Revati schön getrennt zeigen findet man natürlich auch im Internet, z.B. hier oder hier. Auch findet man diesen schönen Stern in der "Vollständigen Liste der Doppelsterne" der Fachgruppe "Deep sky" der Vereinigung der Sternfreunde. In dieser Liste ist er in der "Auswahl für Ferngläser" einsortiert und es werden Beobachtungen mit verschiedenen Optiken von 7fach bis 110facher Vergrößerung beschrieben.


10. Februar 2025: Sonnenflecken hinter Wolken

Am Montag, den 10. Februar 2025, war es die meiste Zeit des Tages bewölkt. Vormittags fielen sogar ein paar (sehr wenige) Schneeflocken vom Himmel. Am Nachmittag schaffte die Sonne es jedoch etwas besser durchzukommen, so dass ich ein Foto ihrer Flecken probiert habe.

Schnell wurde mir jedoch klar, dass dies nicht einfach war, denn der Himmel war doch sehr dunstig, in höheren Schichten gab es doch so einiges an Wolken, was meinen Fotos jedoch durchaus einen gewissen "dramatischen" Anstrich verlieh:

Die Sonne am 10.2.25 um 15:14 Uhr MEZ

  Können Sie auf diesem Bild die Sonnenflecken erkennen? Ein paar Bilder weiter sah die Sonen so aus:

Die Sonne am 10.2.25 um 15:18 Uhr MEZ

Einige schwarze Flecken waren für mich recht schnell zu erkennen, im Gegensatz zu den Wolken wechselten sie nicht von Bild zu Bild, sondern blieben immer an der gleichen Position auf der Sonnenoberfläche. Andere konnte ich jedoch erst durch den Vergleich mit dem Sonnenfoto auf spaceweather identifizieren:

 

Sonne mit Nummerierung der Aktivitätszonen

Ich war einmal mehr überrascht, dass sich doch die meisten Fleckengruppen auf der Sonne - trotz Wolken - auch auf meinem Bild identifizieren lassen.

Leider ist für die nächsten Tagen sehr viel Bewölkung, Regen und vielleicht sogar noch einmal etwas Schnee vorhergesagt. Aber es wird sicher auch wieder besseres "Astrowetter" geben.

Sonntag, 9. Februar 2025

10. - 16. Februar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht erleuchtet die Nächte. Von den hellen Planeten ist die Venus noch immer strahlender Abendstern im Westen, sie geht bald nach 21 Uhr im Westen unter. Saturn ist dort nur noch kurz zu sehen, er verabschiedet sich bald und geht schon bald nach 19 Uhr unter. Jupiter steht gegen 19:30 Uhr hoch im Süden und geht nach 3:00 Uhr am Morgen unter. Mars erreicht seine höchste Position im Süden gegen 22 Uhr und ist noch bis gegen 7:00 Uhr morgens zu sehen. Die ISS beginnt wieder eine morgendliche Sichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 10. Februar, geht die Sonne um 7:48 Uhr auf und um 17:30 Uhr unter. Der helle Tag ist damit 25 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der bereits zu 96 Prozent beleuchtete Mond geht um 14:43 Uhr auf, um 23:23 Uhr steht er dann mehr als 63° Gard hoch am Himmel. Er zeigt heute größte Libration West, das heißt, das Mare Crisium steht fern vom Rand. Um 22:15 Uhr beginnt ein Schattendurchgang von Mond Io auf der Jupiterscheibe (bis 0:27 Uhr). Asteroid (887)Alinda (11,9mag) zieht heute um 20 Uhr in nur 5,5' Bogenminuten Abstand an lambda UMa (3,4mag) vorüber.

Am Dienstag, den 11. Februar, geht der zu 99 Prozent beleuchtete Mond um kurz nach 16:00 Uhr auf. Heute beginnt praktisch die erste Vollmondnacht der Woche. Um 18:18 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io, gleichzeitig ist noch bis 19:25 Uhr der Schatten von Mond Europa auf der Jupiteroberfläche zu sehen. Um 6:00 Uhr zieht (28)Bellona (10,3mag) in nur 0,5' Bogenminuten Abstand an HIP42943 (8,1mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 12. Februar, erreicht der Mond um 14:53 Uhr seine exakte Vollmondposition, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Er geht um 17:25 Uhr auf und zieht im Laufe der Nacht dicht an Regulus im Löwen vorbei. Um 18:56 Uhr endet ein Schattenwurf von Io auf der Jupiteroberfläche, der Schatten zieht vorher dicht am "Großen Roten Fleck" entlang. Asteroid (29)Amphitrite (9,2mag) steht heute in Opposition zur Sonne im Sternbild Löwe.

Am Donnerstag, den 13. Februar, geht der Mond um 18:41 Uhr auf, um 21:00 Uhr ist er noch immer zu 98 Prozent beleuchtet. Bereits um 5:00 Uhr zieht Asteroid (346)Hermentaria (11,9mag) in nur 3' Bogenminuten Abstand an 81 Leo (5,6mag) vorüber.

Am Freitag, den 14. Februar, Valentinstag, schenken Sie ihrer Liebsten oder ihrem Liebsten doch am Abend einmal einen Blick zur Venus, der Göttin der Liebenden. Sie ist nach Sonnenuntergang im Westen gar nicht zu übersehen. Die Venus erreicht heute ihre größte Helligkeit des Jahres "Venus im größten Glanz" von 4,9mag. Im guten Fernglas oder Teleskop sieht man eine wunderschöne Venus-Sichel. Der Mond geht um 19:55 Uhr im Osten auf und ist zu 95 Prozent beleuchtet. Um 21:56 Uhr endet am nördlichen Mondrand eine Bedeckung von 89 Leonis (5,8mag hell), ob diese jedoch angesichts des sehr hellen Mondes wirklich beobachtet werden kann ist eine spannende Frage. Die ISS ist erstmalig wieder am Morgen zwischen 6:38 Uhr und 6:46 Uhr bei einem Überflug in maximal 18° Grad Höhe über dem Horizont in Richtung Süden / Südosten zu sehen. Jupitermond Ganymed wird von 20:21 Uhr bis 22:40 Uhr vom Planeten verdeckt.

Am Samstag, den 15. Februar, geht der Mond erst um 21:06 Uhr auf, er ist dann noch zu 90 Prozent beleuchtet. Die ISS kann am Morgen zwischen 5:50 Uhr und 5:57 Uhr bei einem Überflug in maximal 12° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Sonntag, den 16. Februar, geht der Mond erst um 22:17 Uhr auf, er nähert sich Spica in der Jungfrau und ist noch zu 83 Prozent beleuchtet. Die ISS erreicht am Morgen bei einem Überflug zwischen 6:37 Uhr und 6:45 Uhr bereits eine Höhe von 33° Grad über dem Horizont.

 

9. Februar 2025: Sonnenschein am Vormittag

 Am Sonntag, den 9. Februar grüßte die Sonne strahlend am Morgenhimmel. Leider wurde es im Laufe der Stunden immer dunstiger - und am Nachmittag soll es sich dann wiedr richtig zuziehen.

So habe ich gegen 11:30 Uhr noch schnell ein Bild der Sonne mit ihren Flecken gemacht:

Sonne am 9.2.25 um 11:26 Uhr MEZ

 Der große Fleckenkomplex der letzten Tage ist gerade dabei, aus der Sonne rauszurotieren. Rechts am Rand sind nur noch kleine Reste zu erkennen. Mal schauen, ob wir diesen Komplex in ca. 14 Tagen noch einmal so auf der Sonne erleben.

Trotzdem bleiben auf der Sonne weitere Flecken. Bei spaceweather kann man noch ein paar mehr Flecken erkennen als auf meinem Foto. Das Bild dort stammt jedoch von einem Satelliten im Weltall, da stören kein Dunst und schon gar keine Wolken.

Samstag, 8. Februar 2025

4. Februar 2025: Sonne, Mond und Sterne

Schon der 4. Februar - und immer noch klarer Himmel! Das muss mit weiteren Beobachtungen "gefeiert" werden.

 Zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht (was jetzt Anfang Februar leider auch nur 22° Grad ausmacht), gelang mir diese Aufnahme unserer großen Fleckengruppe:

Sonne am 4.2.25 um 12:23 Uhr MEZ

 Die Fleckengruppe hat zwar eine ganze Reihe von durchaus starken Flares verursacht, aber leider kaum einen CME und dadurch auch keine nennenswerten Polarlichter für unsere Region verursacht.

Der Mond stand heute Abend kurz vor dem Ersten Viertel:

Der Mond, um 20:27 Uhr


 Um 20:30 Uhr war der Mond zu 44 Prozent beleuchtet, das exakte Erste Viertel wird er in gut 12 Stunden erreichen, am Mittwoch um 9:02 Uhr. Dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont.

Und dann verfolge ich ja immer noch das Ziel, endlich eine "vernünftige" Aufnahme von M79 hinzubekommen. Zuletzt konnte ich diesen Kugelsternhaufen ja nur zwei Minuten belichten, bevor die Wolken kamen und davor hatte ich nur eine sehr weitwinklige Aufnahme hinbekommen.

 

M79 am 4.2.25, 35 Minuten belichtet

Die Entfernung von M 79 im Sternbild Hase wird auf 43000 Lichtjahre geschätzt. Er hat einen Durchmesser von 50 Lichtjahren und enthält ungefähr 900000 Sterne. Es wird sogar vermutet, dass er gar nicht in unserer Galaxis, unserer Milchstraße entstanden ist, sondern aus unserer nächsten Nachbargalaxie stammt, die erst 2003 entdeckt wurde.

Außerdem habe ich heute ein neues Buch bekommen: "PixInsight lieb gewinnen" von Erik Wischnewski. Ein Übungsbuch zur gleichnamigen, leider sehr teuren, aber wohl auch sehr professionellen gleichnamigen Software. Für dieses Buch gibt es Übungsdateien zum Download, unter anderem vom Quallennebel, IC 443. Da dachte ich mir, es wäre doch toll, wenn ich genau diesen Nebel auch gleich selbst fotografieren könnte:

IC 443, 4.2.2025, 23:01 Uhr, 65 Minuten belichtet

 Dies ist das originale Bild von IC 443, wie es mein Vespera Pro nach einer guten Stunde Belichtungszeit erstellt hat. Ich bin gespannt, ob es mir in den kommenden Tagen oder Wochen gelingt, mit Hilfe von PixInsight ein besseres (schöneres? helleres? detailreicheres?) Bild hinzubekommen.

Auch habe ich an diesem Abend versucht, einen Reflexionsnebel zu fotografieren:

NGC 2183 u.a. am 4.2.2025 um 19:44 MEZ, 31 Minuten belichtet

 Das Bild zeigt gleich mehrere Galaxien oder Nebel im Sternbild Einhorn. NGC 2183 ist ein flächiger Reflexionsnebel, von dem sich aber nur bestenfalls beim zentralen "Stern" direkt unter der Bezeichnung etwas erahnen lässt. Vergleichen Sie einmal bei Wikipedia die dort jeweils zu NGC 2183 und NGC 2185 gezeigten Bilder, beide zeigen die gleiche Gegend, wurden an der gleichen Sternwarte aufgenommen, jedoch mit unterschiedlichen Instrumenten zu unterschiedlichen Zeiten. NGC2182 ist ebenfalls ein Reflexionsnebel, ebenso wie NGC 2170. NGC 2167 ist dagegen "nur" ein Stern, der fälschlicherweise in den NGC Katalog mit aufgenommen wurde. Um die Reflexionsnebel deutlich sichtbarer zu machen, hätte ich dieses Bild jedoch sicherlich wesentlich länger belichten müssen als nur gerade 31 Minuten.

Ehrlich gesagt, habe ich die letzte Aufnahme eigentlich auch nur gemacht, um die Zeit bis zu meinen eigentlichen "Objekten der Begierde" für diese Nacht zu überbrücken. Das war zum einen der Satellit Gaia, zu dem ich schon ein eigenen Posting geschrieben habe, zum anderen wollte ich auch wieder eine richtige Supernova fotografieren.

In der Galaxie NGC 2744 im Sternbild Krebs sollte die Supernova  SN2025oq mit ca. 15,5mag leuchten. Würde ich diese auch abbilden können?

NGC2744 am 4.2. nach 30 Minuten Belichtungszeit


Hier die Galaxie mit der Supernova (?) in einem 1:1 Ausschnitt aus diesem Bild:

NGC2744 mit SN2025oq in Originalauflösung

 Zwei Tage zuvor, am 2.2.25 hatte ich das gleiche Bild gemacht, ebenfalls eine halbe Stunde belichtet. Es zeigt die Sterne sogar ein kleines bisschen schärfer, wahrscheinlich war an diesem Tag der Himmel etwas weniger dunstig als am 4.2. Aus dieser Session habe ich ein von astometry.net beschriftetes Bild genommen, damit sie NGC2744 neben den anderen Galaxien auch sicher finden.

NGC2744 am 2.2.25, 30 Minuten belichtet

Die Aufhellung im oberen Tel von NGC 2744 könnte möglicherweise auf die Supernova zurückzuführen sein. Sicher bin ich mir - auch im Vergleich zu den anderen Bildern - jedoch noch nicht. Dazu muss ich wahrscheinlich doch noch eine Weile abwarten, bis mir ein Bild dieser Galaxie gelingt, ohne dass die Supernova noch so hell strahlt wie jetzt noch.

 In dieser Gegend gibt es gleich eine ganze Menge an Galaxien, nicht nur NGC2744, sondern auch NGC2741, NGC2745, NGC2747, NGC2749, NGC2751, NGC2752 und NGC2761. Mal sehen, vielleicht bricht in einer dieser Galaxien ja auch einmal eine Supernova aus, dann kann ich diese im Vergleich mit diesem Bild ja vielleicht eher identifizieren.

Und fast hätte ich es vergessen zu erwähnen: Nebenbei ist mir in diesem Bild am 4.2. auch noch ein kleiner Asteroid entlang gezogen. Finden Sie die kleine Strichspur, die er hinterlassen hat? Kleiner Tipp: gehen Sie von NGC2744 senkrecht nach oben bis zum hellsten Stern und biegen Sie dann nach rechts ab! Diese Spur hat der Asteroid (1156)Kira hinterlassen, er war da 14,75mag hell.