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Donnerstag, 10. April 2025

6.-10. April 2025: Auf der Suche nach Asteroiden

 Die Suche nach dem Kometen P/2010 H2 (Vales) motivierte mich, nach anderen kleinen Objekten unseres Sonnensystems zu schauen, die am Ende doch etwas einfacher zu finden und zu identifizieren sein sollten: Kleinplaneten und Asteroiden.

Denn inzwischen hatte sich herausgestellt, dass der Komet wirklich vermisst wird. Nur ein Sternfreund hatte bislang zwei Fotos auf der Webseite der VdS veröffentlicht, doch schnell stellte sich heraus, zumindest auf einem Foto müsste er sich geirrt haben, nicht der Komet hatte eine kleine, etwas verwaschene Lichtspur hinterlassen, sondern eine ferne unscheinbare Galaxie. Die Fotos befinden sich jetzt auch schon nicht mehr auf der Webseite der Fachgruppe Kometen der VdS. Heute hieß es in den einschlägigen Diskussionsgruppen, der Komet müssen wohl eine Helligkeit von weniger als 21mag haben, also für die allermeisten Amateurgeräte praktisch unerreichbar. 

Und so habe ich dann am Abend des Sonntags lieber ein knappes Dutzend Kleinplaneten fotografiert, in der Hoffnung, diese dann in der Nacht vom Montag noch einmal fotografieren zu können, so dass sich durch den Vergleich der beiden Bilder dann eindeutig die flinken Kleinplaneten identifizieren lassen.

Hier kommen meine Ergebnisse, in der Reihenfolge wie ich die Objekte fotografiert habe. 

(15)Eunomia am 6.4.25

 Am 6.4. befand sich (15) Eunomia (10,5mag) "rechts", also westlich vom hellen Stern 1 Gem.

(15)Eunomia am 7.4.25

 Am 7.4. befand sich Eunomia schon auf der anderen, linken, östlichen Seite. Durch Vergleich der beiden Bilder kann man deutlich erkennen, wie der Kleinplanet innerhalb eines Tages seine Position verändert. Unten rechts in den beiden Bildern ist übrigens der kleine offene Sternhaufen NGC 2129 zu sehen.

Der nächste Kleinplanet auf meiner Liste war  (69) Hesperia (12,4mag):

Hesperia am 6.4. um 21:33 Uhr MESZ

Hesperia am 7.4. um 21:36 Uhr MESZ

Hesperia ist am Himmel zur Zeit etwas schneller als Eunomia unterwegs, deshalb habe ich beim zweiten Bild am 7.4. schon etwas nachjustieren, damit die Bilder wirklich vergleichbar sind. Wirklich notwendig wäre es jedoch nicht gewesen, die roten Kreise kennzeichnen die jeweilige Position von Hesperia am anderen Tag.

Und hier der dritte Kleinplanet, (13)Egeria (12,0mag):

(13)Egeria am 6.4. um 21:41 Uhr MESZ 

(13)Egeria am 6.4.25 um 21:44 MESZ

 Als nächstes der nur 12,9mag helle Asteroid (116)Sirona

(116)Sirona am 6.4.25 um 21:48 Uhr MESZ  

(116)Sirona am 7.4.25 um 21:52 Uhr MESZ

Übrigens wurden die meisten Fotos genau 5 Minuten lang belichtet, damit man einen realistischen Eindruck der jeweiligen Helligkeiten der Sterne und Kleinplaneten bekommen kann.

Dann passierte mir ein Mißgeschick. Ich wollte den Kleinplaneten (51)Nemausa fotografieren, der sich im Sternbild Zwillinge befand. Doch wie sich erst später herausstellte, habe ich mich bei der Eingabe der Koordinaten vertan und am 6.4. und 7.4. eine Gegend abgelichtet, die sich ca. 7° Grad südlicher befand. Dies habe ich erst gemerkt, als ich am 9. April ein weiteres Foto, diesmal jedoch mit den richtigen Koordinaten, aufgenommen habe:

(51)Nemausa am 9.4.25 um 23:52 Uhr MESZ

Dadurch fehlt mir jetzt hier natürlich ein echtes "Vergleichsfoto", so dass man die Bewegung des Asteroiden nachvollziehen kann.

Ohne Fehler ging es dann mit dem nächsten Kleinplaneten, (14)Irene, (zur Zeit nur 11,2mag) weiter:

(14)Irene am 6.4.25 um 22:20 Uhr MESZ

(14)Irene am 7.4.25 um 22:09 Uhr MESZ

Im Sternbild Wasserschlange entdeckte ich einen weiteren Kleinplaneten, (409)Aspasia, 11.9mag hell:

 

(409)Aspasia am 6.4.25 um 22:37 Uhr MESZ

(409)Aspasia am 7.4.25 um 22:31 Uhr MESZ

Das Bild vom 7.4. zeigt schon nicht mehr ganz so viele Sterne wie das Bild vom 6.4. Dies liegt daran, dass inzwischen der Mond immer volelr, also heller wird und sich nur ca. 20° Grad von (409)Aspasia befand.

Auch beim nächsten Kleinplaneten, (287)Nephthys (12,0mag) im Sternbild Löwe machte sich am 7.4. das Mondlicht störend aufhellend bemerkbar;

(287)Nephthys am 6.4.25 um 22:45 Uhr MESZ

(287)Nephthys am 7.4.25 um 22:48 Uhr MESZ 

Dieser Kleinplanet wurde in den USA von dem Dänen Christian Heinrich Friedrich Peters entdeckt. Ein Sohn aus einer Flensburger Pastorenfamilie, der in seinem Leben immer wieder am Existenzminimum leben musste, aber in vielen Ländern seine Leidenschaft für die Astronomie ausleben konnte und der großartige Entdeckungen gemacht hat. Es lohnt sich, seine Lebensgeschichte bei Wikipedia einmal nachzulesen. 


(704)Interamnia am 6.4.25 um 22:59 UT

(704)Interamnia (11,9mag) im Sternbild Sextant bewegt sich zur Zeit nur sehr langsam:

(704)Interamnia am 7.4.25 um 22:57 UT

 Sehr lesenswert ist der Wikipedia-Eintrag zu diesem Asteroiden, der in Oppositionszeiten auch mal 8,5mag hell werden kann.

(674)Rachele am 6.4.25

(674)Rachele hatte ebenfalls nur eine Helligkeit von 12,0 mag

(674)Rachele am 7.4.25 um 23:11 Uhr MESZ

 Am 10. April gelang mir noch ein weiterer besonderer Schnappschuss:

Leo-Triplett mit (8)Flora am 10.4.25 um 23:00 Uhr MESZ

Bei diesem Bild kam es mir nicht darauf an, die Schönheit dieses Galaxien-Trios zu dokumentieren, sondern ich wollte dokumentieren, wie gerade Kleinplanet (8)Flora (10,4mag) über die Hamburger-Galaxie NGC 3628 hinweg zieht (10.4.25, ca. 21:30-23:00 Uhr MESZ). Mit den Standardeinstellungen meines Vespera war dieses Bild nicht möglich, denn der Mond stand doch viel zu nah (14° Grad entfernt) und hätte mit seinem hellen Licht die lichtschwachen Galaxien schnell überstrahlt. Deshalb habe ich für dieses Bild die Belichtung manuell eingestellt und den Gain von 20 auf 10 reduziert. So konnte ich dieses Bild entstehen lassen. Es wurde aus insgesamt 360 Einzelbildern a 10 Sekunden gestackt, also eine gute Stunde lang netto belichtet. In dieser Stunde hat sich der Kleinplanet (8)Flora natürlich deutlich bewegt, so dass er nicht punktförmig, sondern als Strich oben links in diesem Bild abgebildet wurde.


Ich habe noch einige weitere Kleinplaneten beobachtet und werde wahrscheinlich diesen Blogbeitrag bald ergänzen. Nun steht jedoch schon wieder der nächste klare Abend an. Mal sehen, was ich heute noch alles vor die Linse bekomme.

Sonntag, 2. Februar 2025

3. bis 9. Februar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond kräftig zu, sein heller werdendes Licht bestimmt zunehmend den Nachthimmel. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin kräftig strahlender Abendstern. Wer die Venus mit einem Fernglas oder Fernrohr beobachtet, wird feststellen, dass sie jetzt wie ein kleiner Mond erscheint, ihre Sichel wird immer dünner, aber auch größer. Sie geht erst nach 21:00 Uhr im Westen unter. Jupiter steht um 20:00 Uhr hoch im Süden, er geht nach 3:30 Uhr im Westen unter. Mars steht zunächst im Südosten und erreicht gegen 22:40 Uhr seine höchste Stellung im Süden. Saturn kann noch bis gegen 19:30 Uhr tief im Südwesten gefunden werden. Die ISS kann in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 3. Februar, geht die Sonne um 8:00 Uhr auf und um 17:17 Uhr unter. Besonders am Abend merkt man jetzt schon, dass die Tage wieder länger werden. Geht doch jetzt die Sonne schon 46 Minuten später unter als noch vor einem Monat, am Morgen sind es nur 30 Minuten, welche die Sonne früher aufgeht. Der Mond ist am Abend zu 33 Prozent beleuchtet, etwa um 17 Uhr (also noch vor Sonnenuntergang) erreicht er seine höchste Position im Süden, er geht erst kurz nach Mitternacht im Westen unter. Gegen 6:34 Uhr in der Frühe kann die chinesische Raumstation Tiangong bei einem Überflug tief im Süden in maximal 10° Grad Höhe gesehen werden. Etwa 4° Grad südlich der Venus kann heute der Fernglas-Planet Neptun(7,9mag) gefunden werden. Um 19:09 Uhr (bis 21:21 Uhr) zieht Io vor der Jupiterscheibe vorüber, von 20:20 Uhr bis 22:31 Uhr fällt Ios Schatten auf den Planeten.

Am Dienstag, den 4. Februar, ist der Mond am Abend (gegen 21:00 Uhr) schon zu 44 Prozent beleuchtet. Er geht erst am Mittwoch um 1:41 Uhr unter. Morgens in der Frühe um 5:37 Uhr taucht die Tiangong in 11° Grad Höhe (bei Azimut 167° Grad, also etwa SSO) aus dem Erdschatten auf und kann kurz im Südosten gesehen werden. Asteroid (20)Massalia (11,3mag) begegnet um 21:00 Uhr dem Stern Zeta Psc (4,8mag) in nur 7' Bogenminuten Abstand.

Am Mittwoch, den 5. Februar, nähert sich der Mond am Abend den Plejaden im Stier. Bereits morgens um 9:02 Uhr erreichte er exakt das Erste Viertel, zu dieser Zeit steht er jedoch bei uns unter dem Horizont. Am Abend ist er dann schon zu 56 Prozent beleuchtet. Asteroid (7)Iris (11,3mag) begegnet um 20:00 Uhr dem Stern 22 Psc (4,85,6mag) in nur 6' Bogenminuten Abstand. Asteroid (24)Themis (11,4mag) begegnet um 20:00 Uhr dem Stern HIP53148 (8,3mag) in nur 3' Bogenminuten Abstand.Um 18:04 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 6. Februar, bedeckt um 1:20 Uhr der Mond tief im Westen stehend den 6,2mag hellen Stern 66 Ari, um 3:10 Uhr geht der Mond dann unter. Am Abend ist der Mond bereits zu 67 Prozent beleuchtet. Er steht deutlich oberhalb von Jupiter. Ab kurz nach 23:00 Uhr (bis Freitag 1:00 Uhr) kann man am Mond den Hesiodus-Strahl beobachten.

Am Freitag, den 7. Februar, geht der Mond um 4:35 Uhr unter. Am Abend gegen 21:00 Uhr ist er zu 77 Prozent beleuchtet. Um 21:16 Uhr bedeckt der Mond den Stern HIP24984 (6,3mag). Asteroid (13)Egeria (11,3mag) begegnet um 22:30 Uhr dem Stern Xi Per (4,0mag) in nur 1,5' Bogenminuten Abstand.

Am Samstag, den 8. Februar, bedeckt der Mond um 3:54 einen 6,3mag hellen Stern (HIP26291), er geht danach um 5:48 Uhr im Nordwesten unter und bereits um 12:16 Uhr im Nordosten wieder auf. Am Nachmittag kann man beim Mond den "goldenen Henkel" beobachten. Am Abend ist er zu 85 Prozent beleuchtet, gegen 21:30 Uhr steht er 66° Grad hoch am Himmel. Heute gibt es nocheinmal einen Schattenwurf von Saturnmond Titan auf den Planeten. Eintritt 15:42 Uhr Uhr bei Tag, Saturn-Untergang ist um 19.53 Uhr, der Austritt um 21.17 Uhr Uhr ist nicht mehr beobachtbar. Saturn steht sehr tief im Südwesten, eine Beobachtung wird sehr schwierig werden.

Am Sonntag, den 9. Februar, geht der Mond um 6:43 Uhr unter. Am Abend ist er zu 92 Prozent beleuchtet und zieht gegen 20:00 Uhr ganz knapp oberhalb am Mars vorbei. In Teilen Skandinaviens, Ostkanadas, Grönlands und anderen hauptsächlich nördlichen Regionen kommt es sogar zu einer Bedeckung des Mars durch den Mond. 

Samstag, 28. Dezember 2024

26./27. Dezember: Asteroiden, Kleinplaneten

*** aktualisiert, berichtigt und ergänzt am 28. Dezember ***

 Der klare Himmel, mein schönstes Weihnachtsgeschenk, bot nicht nur freien Blick zu (fast) allen Planeten, sondern natürlich auch zu vielen kleineren Körpern in unserem Sonennsystem. Leider gibt es keine wohldefinierte Abgrenzung zwischen dem Begriff "Kleinplanet" und "Asteroid", manchmal gehen diese Begriffe in der Literatur richtig durcheinander. Am ehesten passt meiner Meinung nach die folgende Definition: "Ein  Kleinplanet ist annähernd groß genug, um eine kugelförmige Gestalt anzunehmen." Um jetzt die Begriffe richtig zu gebrauchen, muss man jedoch die Form des jeweiligen Objekts kennen. Manchmal hilft da ja Wikipedia weiter, aber sicherlich nicht immer. 

Egal, hier meine Bilder vom 26. Dezember 2024. Diese wurden alle gut zehn Minuten belichtet, also zwischen 60 und 64 mal zehn Sekunden lang.

(350)Ornamenta beim Stern HIP23043 (5,5mag)

(350)Ornamenta hat zur Zeit eine Helligkeit von 12,3mag. Die Bilder bei Wikipedia zeigen hier deutlich keine Kugelform, also ist dieses Objekt ein Asteroid. Leider ließ sich mit Hilfe von Stellarium nicht genau klären, welcher der beiden Punkte in meinem Bild in dem runden roten Kreis tatsächlich (350)Ornamenta ist. Bei "Stellarium" wurde an dieser Stelle kein weiterer Stern angezeigt. HIP23043 ist ein "roter Riese", dies lässt sich selbst auf meinem Bild auf Grund der orangenen Färbung erahnen.

Nachdem ich HIP23043 als "identifier" im großen französischen astronomischen Datenbank "Simbad" eingegeben hatte, konnte ich durch einen Vergleich meines Biuldes mit dem dort hinterlegten Bild klären, dass (350)Ornamenta wohl das etwas hellere Objekt innerhalb des roten Kreises sein musste. Dies hat sich auch einen Tag später bestätigt, als ich noch einmal ein Bild genau dieser Gegend aufgenommen habe, (350)Ornamenta hat sich inzwischen deutlich weiter nach rechts oben hin bewegt.

(679)Pax auf dem Weg zu Beteigeuze

Der Asteroid (679)Pax (11,7mag) soll in den kommenden Tagen an der hellen Beteigeuze (alpha Orionis) vorbeiziehen. Mich erinnerte dies ein wenig an das besondere Ereignis vom letzten Jahr, als der Asteroid (319)Leona am 12. Dezember 2023 von Spanien aus gesehen sogar direkt vor der hellen Beteigeuze vorüberzog. Und was für ein schöner Asteroidenname diesmal: "Pax" = "Frieden", passend zur Weihnachtszeit.  Diesmal war die Identifizierung einfach. Im roten Kreis stehen drei in etwa gleich helle Lichtpunkte, der unterste der dreien ist laut Stellarium eindeutig (679)Pax. Auch hier hat sich durch ein Foto vom Folgetag die Identifizierung bestätigt. Hier das Bild vom 27. Dezember:

(679)Pax am 27. Dezember 2024

Dieses Bild wurde länger belichtet, daher sind hier viel mehr schwächere Sterne zu sehen, Die neue Position von (679)Pax ist wieder als geschlossener runder Kreis markiert, die Position vom 26.12. wurde mit einem unterbrochenen Kreis markiert.

(888)Parysatis

Der nächste Asteroid auf meiner "Suchliste" für diese Woche trägt die "Schnapszahl" 888. Er war doch sehr lichtschwach, die Identifizierung war nicht ganz einfach, denn Stellarium zeigte diesmal viel mehr Sterne an als ich auf meinem Foto hatte. (888)Parysatis soll heute eine Helligkeit von 12,1mag haben. Mir erscheint er schwächer, aber vielleicht zogen, als ich dieses Bild gemacht hatte, auch leichte Schleierwolken durch das Bild.

(887)Alinda

Ein Bild mit einer ungeklärten Überraschung. Zunächst dachte ich spontan, der Asteroid ist der "Stern mit Schweif" in dem Kreis mit dem Fragezeichen. Wenn sich ein Objekt sehr schnell bewegt, kann ein Stacking-Programm in Probleme laufen, an welcher Position soll es denn nun diesen Stern aufaddieren? So kommt es häufig bei langen Belichtungen dazu, das Asteroiden sich durch kleine Strichspuren verraten, denn sie bewegen sich im Vergleich zu anderen Sternen ja wirklich recht schnell. Doch dann zeigte der Vergleich mit Stellarium, das sich (887)Alinda an anderer Stelle befinden müsste, dort wo der kleine Kreis jetzt eingezeichnet ist. Aber um was für ein Objekt handelt es sich wohl bei dem "?" ? Vielleicht lässt sich dieses Rätsel ja in den kommenden Tagen klären.

Zum Glück gelang mir auch hier ein Foto am nächsten Tag. Und dies zeigt eindeutig, die mit dem "?" Fragezeichen markierte Strichspur ist die wirkliche Spur von (887)Alinda und nicht der markierte Stern. Denn dieser Stern ist auch auf dem Foto am nächsten Tag an der gleichen Stelle zu sehen, hier handelt es sich mit Sicherheit nicht um einen Asteroiden, sondern natürlich um einen Fixstern.

Foto der gleichen Gegend vom 27. Dezember 2024

Offensichtlich muss es am 26. Dezember also einen Fehler gegeben haben. Vielleicht habe ich die Koordinaten nicht richtig eingegeben (normalerweise ist dies dann ja immer die exakte Mitte des Bildes), oder die Koordinaten haben von vornherein gar nicht gestimmt. Es kommt durchaus vor, dass in Stellarium die Koordinaten für Asteroiden nicht aktuell sind, die Software weißt häufig selbst darauf hin, dass man sich ggf. vom MPC eine neue Koordinatendatei herunterladen sollte. Auf dem Bild vom 27. Dezember wird man übrigens (887)Alinda vergeblich suchen, sie bewegt sich zur Zeit tatsächlich um circa 2° Grad pro Tag weiter, wofür ja auch die relativ lange Strichspur vom 26.12. ein deutliches Zeichen war.

(1626)Sadeya am 27.12.24 um 0:07 Uhr MEZ

Auch in diesem Bild ist ein Stern mit einer kleinen Schweifspur zu erkennen. Und diesmal scheint es sich hier tatsächlich um den gesuchten Asteroiden (1626)Sadeya zu handeln, soweit zumindest der Vergleich mit Stellarium. Ich glaube, auch hier werde ich trotzdem noch einmal in den nächsten Tagen etwas genauer nachforschen. 

Auch habe ich noch (69)Hesperia fotografiert, auf diesem Foto habe ich jedoch den Asteroiden noch gar nicht identifizieren können, daher zeige ich es hier noch nicht.

Zum Abschluss dieses Blogbeitrags noch ein letztes Foto:

(13)Egeria zwischen dem California-Nebel und dem Stern Menkip

(13)Egeria ist ein gutes Beispiel für die Frage, handelt es sich nun um einen Kleinplaneten? Ist ein Körper der Größe von ca. 217 x 196 km annähernd rund? In der Vergrößerung kann man auch hier erkennen, dass (13)Egeria nicht einfach rund abgebildet worden ist, sondern ebenfalls eine kleine Spur zeigt. 

Dieses Bild ist durch die Vespera-Mosaik-Modus entstanden, um so auch gleich den California-Nebel (NGC 1499) und den daneben stehenden recht hellen Stern Menkib abzubilden. Leider war es in den Tagen zuvor ja immer bewölkt, es wäre sicher spannend gewesen, zu verfolgen, wie (13)Egeria vor dem Nebel seine Bahn gezogen hat. Menkib hat eine visuelle Helligkeit von 4mag. Er ist wohl verantwortlich für das Leuchten des California-Nebels. 

Das Bild wurde insgesamt 67 Minuten, also etwas über eine Stunde belichtet, um auch etwas mehr Einzelheiten des Nebels erkennen zu lassen. 

(Am Abend des 27. Dezember war es abends wieder klar. Ich habe an diesem Abend die Fotos der Asteroiden vom 26.12. unter den gleichen Einstellungen wiederholt. Einige Bilder habe ich schon, andere muss muss ich noch auswerten. Da die Asteroiden sich ja täglich ein Stückchen weiter bewegen, sollten sie am 27.12. nicht mehr dort zu sehen sein, wo sie am 26.12. waren, sondern sich an anderen Positionen aufhalten. Die "Schnellläufer" sind vielleicht sogar schon ganz aus den Bildern herausgewandert. Das muss ich jedoch noch auswerten, aber danach werden wir mehr Klarheit haben, ob ich wirklich die richtigen Lichtpunkte als Asteroiden identifiziert habe oder nicht.)





Sonntag, 22. Dezember 2024

23. - 29. Dezember 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Weihnachten. In unserer Kultur auch das "Fest der Wünsche". Wird uns diese Woche einen klaren Nachthimmel bescheren? Am Abend wären dann endlich wieder einmal leuchtende Sterne zu sehen, denn der Mond nimmt weiter ab und zieht sich immer mehr in die frühen Morgenstunden zurück. Von den hellen Planeten kann Merkur (ca. -0,3mag) am Morgenhimmel ab ca. 7:30 Uhr gefunden werden, er steht dann ca. 6° Grad hoch im Südosten. Die Venus (-4,2mag) ist weiterhin strahlender Abendstern, sie geht kurz nach 20:00 Uhr im Südwesten unter. Mars (-1,1mag) geht gegen 19:00 Uhr im Osten auf, Jupiter (-2,6mag) steht kurz vor 23:00 Uhr hoch im Süden und geht gegen 6:30 Uhr im Westen unter, Saturn kann nur noch bis gegen 22 Uhr im Südwesten gefunden werden. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 23. Dezember, geht die Sonne um 8:31 Uhr auf und um 16:17 Uhr unter, Noch ist nichts davon zu merken, dass die Tage nun wieder länger werden. Der Mond geht um 0:29 Uhr auf, gegen 7 Uhr ist er zu 47 Prozent beleuchtet. Am Abend beginnt um 22:42 Uhr ein Schattendurchgang von Jupitermond Europa (Ende 1:15 Uhr am Dienstag). Am Morgen zwischen 7:06 Uhr und 7:13 Uhr fliegt die ISS fast genau über Bad Lippspringe am Morgenhimmel hinweg, um 7h:8m:25s fliegt sie fast exakt über uns durch den Zenit.

Am Dienstag, den 24. Dezember, Heiligabend, geht der Mond um 1:39 Uhr auf, er steht im Sternbild Jungfrau und nähert sich dort dem hellen Stern Spica. am Morgen gegen 7 Uhr beträgt der Abstand rund 6° Grad. Gegen Mitternacht kann bei Jupiter der GRF (Große Rote Fleck) gut beobachtet werden.  Die ISS tritt heute um 6:19 Uhr fast genau im Zenit, also direkt über Bad Lippspringe, aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 6:24 Uhr dem Horizont im Osten entgegen.

Am Mittwoch, den 25. Dezember, Erster Weihnachtsfeiertag, geht der Mond um 2:59 Uhr auf. Er ist jetzt deutlich an Spica vorübergezogen und ist gegen 7 Uhr noch zu 29 Prozent beleuchtet. Von 3:16 Uhr bis 5:28 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten. Zwischen 7:05 Uhr und 7:11 Uhr fliegt die ISS in maximal 73° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Beim nächsten Überflug (schon am Taghimmel, ISS "eigentlich" unsichtbar) kommt es um ca. 8:46 Uhr zu einem Transit der ISS vor der Mondsichel. Dies Ereignis kann in etwa auf einer Linie von Werther - Bielefeld - Oerlinghausen - Detmold - Schlangen - Brakel - ... beobachtet werden. Merkur steht heute in größter westlicher Elongation, d.h. 22° Grad von der Sonne entfernt, also die beste Voraussetzung ihn in diesen Tagen am Morgenhimmel zu finden. Kleinplanet (7)Iris (19,0mag) steht heute um 20:00 Uhr in nur 4,5' Bogenminuten Abstand vom Doppelstern 51 Aqr (5,8mag). In dieser Nacht (gegen 2:00 Uhr früh am Donnerstag) steht Asteroid (887)Alinda (10,7mag) in 8' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP21377 (6,4mag) im Sternbild Eridanus.

Am Donnerstag, den 26. Dezember, Zweiter Weihnachtsfeiertag, geht der Mond um 4:03 Uhr auf, er steht im Sternbild Waage und ist noch zu 21 Prozent beleuchtet. In seinem dunklen Teil kann man den "Erdschein" erkennen. Um 19:34 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Europa (bis 23:36 Uhr) Von 21:45 Uhr bis 23:57 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten. Von 21:45 bis 23:27 Uhr sind bei Jupiter nur die Monde Europa und Kallisto sichtbar. Um 6:17 Uhr tritt die ISS erneut in der Nähe des Zenits aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell (maximal Höhe 84° Grad) bis 6:22 Uhr in Richtung Horizont im Osten. Zwischen 7:50 Uhr und 7:58 Uhr fliegt die ISS noch einmal, dicht vorbei an Mars und Merkur, in maximal 35° Grad Höhe über unseren schon recht aufgehellten Morgenhimmel hinweg. Asteroid (350)Ornamenta (12,3mag) steht heute um 20:00 Uhr in 4' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP23043 (5,5mag) im Sternbild Stier.

Am Freitag, den 27. Dezember, geht der Mond erst um 5:19 Uhr auf, seine immer schmaler werdende Sichel ist nur noch zu 14 Prozent beleuchtet. Zwischen 7:03 Uhr und 7:09 Uhr fliegt die ISS in maximal 48° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Asteroid (1626)Sadeya steht heute in Opposition zur Sonne und ist dadurch 12,0mag hell, und Asteroid (679) Pax (11,7mag) zieht heute Nacht in nur 26' Bogenminuten Abstand an Beteigeuze im Orion vorüber. Und (888)Parysatis (12,1mag) zieht in nur 5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP31899 (/,9mag) im Sternbild Zwillinge vorüber.

Am Samstag, den 28. Dezember, steht der Mond im Sternbild Skorpion, er geht erst um 6:35 Uhr auf und ist nur noch zu 7 Prozent beleuchtet. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol sehen können. Merkur geht zehn Minuten später auf, er steht gut zehn Grad weiter östlich des Mondes. Um 18:26 Uhr endet ein Schattendurchgang von Jupitermond Io. Zwischen 6:15 Uhr und 6:20 Uhr ist die ISS das erste Mal am Morgenhimmel zu sehen, etwa in südlicher Richtung tritt sie in 62° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell Richtung Osten. Beim zweiten Überflug zwischen 7:49 Uhr und 7:56 Uhr erreicht sie nur noch 19° Grad Höhe maximal über dem Horizont. Kleinplanet (13)Egeria (10,5mag) zieht nach der Überquerung des California-Nebels in den letzten Tagen gegen 19:00 Uhr in nur 7' Bogenminuten Abstand am Stern Menkip (Xi Perseus) vorüber.

Am Sonntag, den 29. Dezember, ist die nur noch zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel in der Morgendämmerung wohl nicht mehr zu finden, sie geht erst um 7:48 Uhr auf.  Zwischen 7:01 Uhr und 7:07 Uhr fliegt die ISS in maximal 27° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. In der Frühe um 3:30 Uhr zieht (887)Alinda (10,4mag) in nur 5' Bogenminuten Abstand an Omega Eridanus (4,4mag) vorüber und gegen 4:00 Uhr zieht (69)Hesperia (10,9mag) in 6,5' Bogenminuten Abstand an 13 Ori (6,2mag) vorüber.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest!


Donnerstag, 14. November 2024

Anfang November 2024: Viele verschiedene Kleinplaneten und ein paar kleine Überraschungen.

Anfang November gab es zum Glück noch ein paar Abende, in denen es wenige Stunden klaren Himmel gab, bevor dann meist der Hochnebel zuschlug. Ich habe in dieser Zeit verschiedene Kleinplaneten beobachtet. Einige konnte ich an verschiedenen Tagen beobachten, so dass sich ihre Bewegung am Sternenhimmel gut verfolgen lässt. 

Die Bilder sind jetzt nicht chronologisch geordnet, sondern nach den Nummern der Kleinplaneten. Diese Zahlen vor den eigentlichen Namen geben die Reihenfolge der Entdeckungen an. (1) Ceres war der erste entdeckte Kleinplanet, (2)Pallas der zweite usw.

 (10) Hygiea

(10)Hygiea am 3. November 2024 um 20:46 Uhr

Und hier gleich als Beweis, dass meine obige Markierung korrekt ist:

Hygiea am 5. November 2024 (Bildmitte)

Schaut man sich das Bild vom 5.11. etwas genauer an, stellt man fest, dass insbesondere die helleren Sternchen kleine "Fähnchen" haben. Da muss ich wohl irgendwie während des Belichtens das Gerät angestoßen haben. Aber zum Glück kommt es hier auf solche Schönheitsfehler ja nicht drauf an. Hygiea befindet sich zur Zeit im Sternbild Fische. Hygiea konnte ich übrigens schon am 20. Januar 2021 mit einer ganz normalen DSLR fotografieren und identifizieren.

(11) Parthenope

(11) Parthenope am 5. November

 (11) Parthenope konnte ich leider nur einmal fotografieren, aber es ist immerhin mein erstes Foto von diesem Kleinplaneten. Die ersten zehn hatte ich ja schon zusammen, nun schließt sich hoffentlich bald auch die nächste "Zehnergruppe" der Kleinplaneten.. Am 5. November stand sie um 22:57 Uhr im Sternbild Stier. Die Helligekit beträgt 9,8mag. Am Mittwoch, den 13. November steht Parthenope in Opposition zur Sonne und kann dann vielleicht noch ein wenig heller sein.


(13) Egeria

(13) Egeria am 5. November

 (13) Egeria befindet sich im Sternbild Fuhrmann mitten in einer sehr sternenreichen Gegend und hat eine Helligkeit von 10,5mag. So ist er zum Glück auch in diesem Sternengetümmel auf Grund seiner Helligkeit schnell zu identifizieren. Leider ist mir hier nur ein Bild gelungen. Doch immerhin ist auch dieses Bild mein erstes Photo von Egeria überhaupt.

(19)Fortuna

(19)Fortuna am 3. November um 20:41 Uhr

(19)Fortuna am 5. November um 21:53 Uhr

(19)Fortuna bewegt sich im Sternbild Fische ungefähr in Richtung des hellen Sterns Revati (5,2mag), wissenschaftlich Zeta Psc genannt. Ein Doppelstern aus zwei Komponenten (5,2/6,3mag) in einem Abstand von knapp 23'' Bogensekunden, was natürlich mit meinem kleinen Vespera nicht aufzulösen ist. Auch hier ist das Foto vom 5.November leicht "verwackelt" Vielleicht habe ich an diesem Tag das Vespera nicht stabil genug aufgestellt.

(20) Massalia

(20)Massalia am 3. November um 20:46 Uhr

(20)Massalia am 5.11. um 21:27 Uhr

Beide Bilder zeigen in etwa den gleichen Ausschnitt am Himmel. Im ersten Bild vom 3.11. steht (20)Massalia noch ganz links am Rand, am 5.11. ist der Kleinplanet in die Mitte des Bildausschnitts gewandert. (20) Massalia befindet sich zur Zeit im Sternbild Fische und hat eine Helligkeit von 10,3mag. Ob der "Doppelstern", den Massalia auf seiner Bahn am 4.11.gegen 11 Uhr überquert haben muss, ein echter Doppelstern ist, oder nur zwei zufällig nebeneinander erscheinende Sterne sind, konnte ich leider noch nicht ermitteln.


(33) Polyhymnia

(33)Polyhymnia am 3. November um 23:26 Uhr

(33)Polyhymnia am 5. November um 23:01 Uhr

 (33) Polyhymnia befindet sich gerade im Sternbild Widder. Sie hat eine Helligkeit von 11,0mag. Wer mehr über diesen Asteroiden erfahren will, sollte statt des deutschsprachigen Wikipediaeintrags mal in den englischsprachigen schauen, dort ist der zugehörige Eintrag viel länger und hat auch viele Verweise auf weitere wissenschaftliche Arbeiten zu diesem interessanten Kleinplaneten. Dies gilt übrigens auch für andere Kleinplaneten, es lohnt sich sicherlich öfters auch die englischsprachigen Wikipedia-Seiten zu durchstöbern.

(39)Laetitia

(39)Laetitia am 3. November um 21:01 Uhr

Von (39) Laetitia habe ich leider nur ein Bild. Laetitia steht relativ tief über dem Horizont im Sternbild Walfisch (Cetus) und hat eine Helligkeit von 9,9mag. Dieses Bild habe ich - wie die meisten der anderen auch - 10 Minuten (600 Sekunden) lang belichtet. Trotz dieser kurze Belichtungszeit konnte ich auf dem Bild auch gleich drei ferne Galaxien erkennen. Daher habe ich in diesem Fall nicht das Originalbild, sondern das von "nova.astrometry.net" beschriftete Bild genommen. Die Galaxie NGC 273 ist von uns ca. 220 Millionen Lichtjahre entfernt, das Galaxienpaar NGC 274 und NGC 275 nur ca. 81 Millionen Lichtjahre.


(270)Anahita

(270)Anahita am 3. November um 22:52 Uhr

 
(270)Anahita am 5. November um 22:30 Uhr

 Im Bild vom 5. November ist der helle Stern oben rechts 27 Ari. (270)Anahita bewegt sich zur Zeit im Sternbild Widder, die Helligkeit betrug Anfang November 10,7mag, ist jetzt (14.11.) jedoch schon wieder auf unter 11mag gesunken.

(511)Davida

Hier habe ich mal keine Markierungen angebracht, sie dürfen selber suchen. Der Kleinplanet befindet sich auf beiden Bildern im Zentrum.

(511)Davida am 3. November um 23:07 Uhr

Ganz oben links in der Ecke sieht man hier auch noch eine etwas längere Leuchtspur, vermutlich von einem Flugzeug, wofür die grünliche Frabe spricht. Aber wozu könnten direkt darunter die beiden sehr schwach leuchtenden, parallelen Strichspuren gehören? Sicher nicht zum Flugzeug, dafür passt der Winkel nicht.

Davida am 5. November um 22:46 Uhr

Auch dieses Bild enthält im oberen Bereich interessante Leuchtspuren, mal mehr, mal weniger intensiv, die aber ziemlich parallel zu verlaufen scheinen. Auch dieses Bild wurde wieder zehn Minuten belichtet, das Ergebnisbild ist also die Summe aus 60 einzelnen Belichtungen von jeweils zehn Sekunden. Und schaut man sich diese Einzelbelichtungen an, kann man erkennen, das hier offensichtlich Objekte relativ langsam durch das Bildfeld fliegen. Ein Blick in das Planetariumsprogramm "Stellarium" zeigt dann recht schnell, dass sich (511)Davida zum Zeitpunkt der Aufnahmen sehr nahe an dem Bereich des Himmels aufgehalten hat, an dem die geostationären Satelliten zu finden sind. Diese Satelliten haben eine Entfernung von rund 38000km, ihre Bewegung ist also deutlich langsamer als zum Beispiel die der Starlink-Satelliten, die sich meist nur in einer Entfernung von 400 bis 600 km befinden. Die hellste Strichspur beginnt beim zehnten Einzelbild und schiebt sich dann in den folgenden 19 Bildern von oben rechts nach links. Wahrscheinlich stammt sie vom Arabsat6A, und in der Nähe (daher wohl die schächeren Spuren) waren etwa zur gleichen Zeit auch Arabsat5A, Turksat5A und EDRS-C laut Stellarium im Bildfeld. Im ersten Bild vom 3.11. könnte die "Doppelspur" von den Satelliten ARABSAT6B und Arabsat7B gekommen sein.

(511) Davida befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen im Sternbild Eridanus und hatte eine Helligkeit von 10,4mag. Auch auf dem letzten Bild sind wieder drei Galaxien zu finden: NGC 1108 (12,9mag) und NGC 1110 (16mag) sind schwer zu finden etwas rechtsoberhalb unweit von (511)Davida, nicht zu übersehen mit 10,7mag ist rechts oben in der Ecke des Bildes NGC 1084.

Für meine Kleinplanetenbeobachtungen war der Monatsanfang also wirklich eine gute Jahreszeit. Wenn ich mich nicht verzählt habe, komme ich jetzt auf insgesamt 64 beobachtete und fotografierte Kleinplaneten.


Sonntag, 1. September 2024

2. - 8. September 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also noch gut zur Beobachtung von lichtschwachen "deep-sky"-Objekten am Himmel. Saturn erreicht diese Woche seine Opposition zur Sonne, geht also im Prinzip bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter. Jupiter geht kurz vor Mitternacht auf, Mars folgt ca. 45 Minuten später. Merkur kann mit viel Glück vor Sonnenaufgang ab ca. 5:30 Uhr tief im Nordosten gefunden werden. Die ISS und die chinesische Raumstation Tiangong können noch bis Samstag bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden. Mit viel Glück kann man an dunklen Orten in dieser Woche auch das Morgen-Zodiakallicht im Osten vor Sonnenaufgang beobachten.

Am Montag, den 2. September, geht die Sonne um 6:39 Uhr auf und um 20:08 Uhr unter. Von 22:15 Uhr bis 4:35 Uhr haben wir jetzt schon wieder in der Nacht mehr als sechs Stunden lang astronomische Dunkelheit. Die ISS kann zwischen 5:20 Uhr und 5:28 Uhr bei einem Überflug in maximal 71° Grad Höhe an unserem Morgenhimmel beobachtet werden. Bei Jupiter stehen am gleich nach Mitternacht alle vier Monde auf der westlichen Seite, um 0:42 Uhr beginnt dann eine Verfinsterung von Mond Io. Kleinplanet (194)Prokne (9,5mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Dienstag, den 3. September, erreicht der Mond exakt um 3:56 Uhr seine Neumondposition. Die ISS tritt um 4:34 Uhr in 57° Grad Höhe im Westen aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 4:40 Uhr im Osten der Sonne entgegen. Die Tiangong ist kurz zwischen 5:06 Uhr und 5:10 Uhr in maximal 10° Grad Höhe über dem Südosthorizont zu sehen. Um 0:31 Uhr beginnt eine Verfinsterung von Jupitermond Europa, um 1:23 Uhr endet ein Durchgang von Io vor dem Jupiter, dazwischen sind dann nur die Monde Ganymed und Kallisto zu sehen. Am Abend erreicht der veränderliche Stern Algol um 3:39 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 4. September, wird der Mond nach Sonnenuntergang noch nicht wieder zu sehen sein. Die ISS kann zwischen 5:22 Uhr und 5:29 Uhr bei einem Überflug in maximal 44° Grad Höhe an unserem Morgenhimmel beobachtet werden. Zwischen 5:40 Uhr und 5:44 Uhr ist die Tiangong in maximal 13° Grad Höhe tief im Süden bei einem Überflug zu sehen.

Am Donnerstag, den 5. September, könnte der Mond vielleicht erstmalig nach Neumond wieder gesichtet werden. Er ist zu sechs Prozent beleuchtet, geht aber schon um 20:41 Uhr unter. Die ISS tritt um 4:36 Uhr in 57° Grad Höhe im Süden aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell durch das Sternbild Orion hindurch dem Osthorizont entgegen. Die Tiangong ist um 4:40 Uhr kurz im Südosten zu sehen. Asteroid (186)Celluta (11,7mag) zieht in 3,5' Bogenminuten Abstand an Stern7 PsA (6,1mag) vorüber, und eine Stunde später zieht (13)Egeria (11,8mag) in nur 2' Bogenminuten Abstand an Stern 95 Tau (6,1mag) vorüber.

Am Freitag, den 6. September, ist der Mond nach Sonnenuntergang zu 12 Prozent beleuchtet und geht um 20:50 Uhr unter. Die ISS kann am Morgen zwischen 5:24 Uhr und 5:30 Uhr noch einmal bei einem Überflug in maximal 24° Grad Höhe beobachtet werden. Zwischen 5:14 Uhr und 5:19 Uhr ist die Tiangong im Süden, bzw. Südosten in maximal 12° Grad Höhe zu beobachten. Saturnmond Titan steht in westlicher Elongation.

Am Samstag, den 7. September, ist der Mond nach Sonnenuntergang zu 18 Prozent beleuchtet und geht um 21:02 Uhr unter. Letztmalig in dieser Morgensichtbarkeitsperiode kann die ISS um 4:40 Uhr kurz im Südosten gesichtet werden. Zwischen 5:48 Uhr und 5:53 Uhr ist die Tiangiong in maximal 10° Grad Höhe tief im Süden zu sehen. Von 2:13 Uhr bis 4:12 Uhr zieht Jupitermond Ganymed vor der Planetenscheibe vorüber.

Am Sonntag, den 8. September, ist der Mond nach Sonnenuntergang zu 26 Prozent beleuchtet und geht um 21:16 Uhr unter. Saturn steht heute Abend genau Opposition zur Sonne. Um 20:29 Uhr bedeckt der Mond den Mehrfachstern HIP73144 (5,9mag). Leider steht der Mond dann nur 4° Grad hoch über dem Horizont, was eine Beobachtung sicher sehr schwierig macht.

Sonntag, 25. August 2024

26. August - 1. September 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche erreicht der Mond gleich am Montag das Letzte Viertel, es geht also auf Neumond zu. Die Nächte eignen sich mehr und mehr zur Beobachtung von lichtschwachen "deep-sky"-Objekten am Himmel. Der Ringplanet Saturn geht ca. 21 Uhr über der Egge auf, Jupiter kurz nach Mitternacht, Mars folgt ca. 25 Minuten später. Mit Glück kann gegen Ende der Woche Merkur ab 6:00 Uhr kurz vor Sonnenaufgang in Ostnordost gefunden werden. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen gut zu beobachten, zum Ende der Woche fliegt sie gleich mehrfach direkt über unsere Stadt hinweg.

Am Montag, den 26. August, geht die Sonne um 6:28 Uhr auf und um 20:24 Uhr unter. Der helle Tag dauert also keine 14 Stunden mehr. Der Mond hat bereits um 11:26 Uhr das Letzte Viertel erreicht. Zu diesem Zeitpunkt befindet er sich in westlicher Richtung (Azimut 267°) in 34° Grad Höhe. Er geht erst 15:47 Uhr unter. Am Abend geht er dann, nur noch zu 45 Prozent beleuchtet, um 22:57 Uhr auf. Am Morgen gegen 5 Uhr steht der Mond direkt unterhalb der Plejaden, um 5:54 Uhr wird der Stern 27 Tau (3,5mag) vom Mond bedeckt. Saturnmond Rhea steht am Abend in westlicher Elongation. Zwischen 4:30 Uhr und 4:35 Uhr fliegt die ISS in maximal 30° Grad Höhe im Südosten über unseren Himmel.

Am Dienstag, den 27. August, geht der noch zu 34 Prozent beleuchtete Mond kurz vor Mitternacht auf, er steht (etwas links) oberhalb des Planeten Mars. Bei Jupiter wird Mond Europa bis 3:01 Uhr vom Planeten selbst bedeckt, Ganymed wird ab 2:41 Uhr verfinstert, so dass dann nur Kallisto und Io zu sehen sind. Um 3:43 Uhr taucht die ISS im Osten aus dem Erdschatten auf und fliegt quer durch das gerade aufgegangene Sternbild Orion. Der nächste Überflug findet zwischen 5:16 Uhr und 5:23 Uhr in maximal 66° Grad Höhe über unseren gesamten Morgenhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 28. August, taucht um 1:09 Uhr der Stern HIP26291 (6,3mag) am dunklen Mondrand aus seiner Bedeckung wieder auf.  Am Abend geht der Mond erst nach Mitternacht auf. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Am frühen Morgen gegen 2:00 Uhr stehen die Saturnmonde Tethys und Dione in östlicher Elongation. Die ISS fliegt zwischen 4:29 Uhr und 4:34 Uhr  knapp unterhalb von Mond, Mars und Jupiter über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 29. August, geht der Mond mathematisch um 0:39 Uhr auf, er ist dann nur noch zu 24 Prozent beleuchtet. Saturnmond Tethys steht kurz nach Mitternacht in westlicher Elongation, am Abend um 23 Uhr in östlicher Elongation. Titan steht gegen 2:00 Uhr in östlicher Elongation. Asteroid (74)Galatea (12,0mag) zieht in 2,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP103077 (6,4mag) vorbei. Die ISS ist wieder um 3:43 Uhr kurz im Osten zu sehen, diesmal schon etwas oberhalb von Orion. Zwischen 5:15 Uhr und 5:22 Uhr fliegt die ISS mit maximal 86° Grad Höhe schon fast genau über unsere Stadt hinweg.

Am Freitag, den 30. August, verschiebt sich der Mondaufgang bereits auf 1:45 Uhr, er ist dann nur noch zu16 Prozent beleuchtet. U 6:21 Uhr taucht der Stern 76 Gemini (6,3mag) am dunklen Mondrand aus seiner Bedeckung wieder auf.  Abends steht Saturnmond Tethys in westlicher Elongation. Um 4:00 Uhr zieht Asteroid (13)Egeria (11,9mag) in 5,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP21459 (6,0mag). Um 4:27 Uhr taucht die ISS im Südwesten in 61° Grad Höhe auf und fliegt dann bis 4:33 Uhr dem Horizont im Osten entgegen. Um 18 Uhr gibt es auch wieder eine Wanderung auf unserem Planetenweg in Bad Lippspringe.

Am Samstag, den 31. August, geht die nur noch zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel erst kurz nach 3:00 Uhr auf. Abends steht Saturnmond Tethys wieder in östlicher Elongation. Zwischen 5:13 Uhr und 5:20 Uhr fliegt die ISS über unseren Himmel hinweg, exakt um 5:15 Uhr fliegt sie praktisch genau durch unseren Zenit, also direkt über unserer Stadt hinweg.

Am Sonntag, den 1. September, geht die nur noch zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel erst um 4:19 Uhr auf. Um 2:43 Uhr steht der veränderliche Stern Algol im Perseus im Helligkeitsminimum. Von 3:24 Uhr bis 5:34 Uhr wandert der Schatten von Io über die Jupiteroberfläche hinweg.  Ab 6:03 Uhr wandert dann auch noch der Schatten von Europa über den Planeten. Noch unterhalb vom Mond, etwas nach rechts (süd), kann vielleicht Merkur gefunden, der mathematisch um 5:07 Uhr aufgeht und vielleicht ab 5:30 Uhr sichtbar wird. Um 4:25 Uhr taucht die ISS fast im Zenit auf, den sie exakt um 4:25:27 durchquert. Um 4:00 Uhr zieht Asteroid (29)Amphitrite (11,2mag) in 7,7' Bogenminuten am Stern 4 Cnc (6,3mag) vorbei und abends um 23 Uhr (109)Felicitas (12,1mag) in nur 2' Bogenminuten am Doppelstern Zeta Psc vorbei.

Sonntag, 18. August 2024

19. - 25. August 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir gleich am Montag Vollmond, nur langsam zieht der Mond sich vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist Saturn ab ca. 21:30 Uhr zu sehen, im September steht er in Opposition zur Sonne. Mars und Jupiter können ab etwa 1:00 Uhr im Osten beobachtet werden. Vielleicht kann nach Sonennuntergang tief im Westen auch schon die Venus gesichtet werden. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 19. August, geht die Sonne um 6:16 Uhr auf und um 20:39 Uhr unter, das ist am Morgen 11 Minuten später und am Abend 14 Minuten früher als noch vor genau einer Woche. Der Mond erreicht um 20:26 Uhr seine exakte Vollmondposition, aufgehen wird er bei uns jedoch erst eine guite halbe Stunde später um 20:57 Uhr.

Am Dienstag, den 20. August, steht am Morgen gegen 4:00 Uhr Saturnmond Rhea in östlicher Elongation. Der Mond geht am Abend um 21:12 Uhr auf, er ist noch zu 98 Prozent beleuchtet und nähert sich langsam Saturn.

Am Mittwoch, den 21. August, zieht bereits gegen 1:00 Uhr Kleinplanet (13)Egeria (12,0mag) in nur 3,5' Bogenminuten Abstand an 67 Tauri (5,3mag) vorüber. Die ISS kann zwischen 5:18 Uhr und 5:24 Uhr ganz tief im Südosten bei einem Überflug gesehen werden. Um 5:32 Uhr bedeckt der Mond an seiner hellen Seite den Planeten Saturn. Saturn steht dann in südwestlicher Richtung ca. 20° Grad hoch. Um 6:28 Uhr erscheint Saturn wieder am dunklen Rand des Mond, etwa in Höhe des unteren Randes des Mare Crisium. Dann ist jedoch die Sonen auch schon aufgegangen und Saturn steht nur noch 13° Grad hoch im Südwesten. Mit einem guten Fernglas könnte der Austritt jedoch noch zu beobachten sein. Der Mond geht am Abend um 21:25 Uhr auf, er ist noch zu 94 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 22. August, endet um 4:08 Uhr die Bedeckung des Stern HIP417 (6,3mag) durch den Mond. Am Abend geht der Mond um 21:37 Uhr auf, er ist dann noch zu 87 Prozent beleuchtet.

Am Freitag, den 23. August, endet um 4:50 Uhr die Bedeckung des Stern HIP4655 (6,1mag) durch den Mond. Kleinplanet (194)Prokne (9,5mag) zieht in nur 2' Bogenminuten Abstand an Stern HIP113184 (5,7mag) vorüber. Die ISS fliegt zwischen 5:17 Uhr und 5:24 Uhr in maximal 22° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel hinweg. Der noch zu 77 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:51 Uhr auf.

Am Samstag, den 24. August, stehen bei Jupiter um 0:00 Uhr zunächst zwei Monde links, zwei Monde recht. Um 4:19 Uhr beginnt eine Verfinsterung von Mond Io. Zwischen 4:29 Uhr und 4:33 Uhr ist die ISS tief (maximal 15° Grad hoch) im Südosten bei einem Überflug zu sehen. Der noch zu 67 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:07 Uhr auf.

Am Sonntag, den 25. August, beginnt bei Jupiter um 1:31 Uhr (bis 3.41 Uhr) ein Schattendurchgang von Mond Io, um 3:26 Uhr (bis 5:55 Uhr) ein Schatten durchgang von Mond Europa vor der Planetenscheibe. Zwischen 5:14 Uhr und 5:22 Uhr fliegt die ISS in maximal 39° Grad Höhe (oberhalb von Orion, aber unterhalb von Jupiter uns Mars) über unseren Himmel hinweg. Der noch zu 56 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:28 Uhr auf.

Sonntag, 1. Mai 2022

2. - 8. Mai 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond mehr und mehr den Abendhimmel. Von den hellen Planeten kann am Abend vielleicht noch Merkur gefunden werden, er geht erst nach 22 Uhr im Westen unter. Die anderen  Planeten sind alle am Morgenhimmel zu finden, wo die Dämmerung jedoch immer früher beginnt. Saturn geht gegen 3:45 Uhr im Osten auf, Mars folgt gegen 4:20 Uhr und Jupiter und Venus gegen 4:45 Uhr. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 2. Mai, geht die Sonne um 5:54 Uhr auf und um 20:50 Uhr unter. Der helle Tag dauert also praktisch schon 15 Stunden. Entsprechend verlängern sich auch die Dämmerungszeiten. Richtig "astronomische Dunkelheit" haben wir nur noch zwischen 23:30 Uhr und 3:20 Uhr, also keine vier Stunden lang. Der schmale Mond ist heute Abend nur zu 4 Prozent beleuchtet und zieht knapp unterhalb von Merkur durch das "goldene Tor" der Ekliptik. Er geht um 22:58 Uhr unter, in der Dämmerung wird von den umgebenden Sternen jedoch kaum etwas zu sehen sein. Die ISS fliegt heute früh zwischen 4:11 Uhr und 4:17 Uhr in maximal 37° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 3. Mai, ist die ISS einmal um ca. 3:25 Uhr tief im Südosten/Osten zu sehen, zwischen 4:58 Uhr und 5:06 Uhr fliegt sie dann in maximal 76° Grad Höhe hoch über unseren Morgenhimmel hinweg, ganz dicht an der Wega, dem hellsten Stern der Leier vorbei. Die Mondsichel ist heute zu 1cht Prozent beleuchtet und geht kurz nach Mitternacht unter. Im dunklen Teil des Mondes schimmert heute und in den nächsten Tagen noch das Erdlicht.

Am Mittwoch, den 4. Mai, fliegt die ISS zwischen 4:10 Uhr und 4:17 Uhr in maximal 62° Grad Höhe über unseren früh morgendlichen Himmel hinweg. Kleinplanet (13) Egeria (10mag) steht heute in Opposition zur Sonne und ca. 1 Grad von alpha Librae (2,8mag) entfernt. Die Mondsichel ist heute zu 14 Prozent beleuchtet und geht kurz nach 1:00 Uhr am Donnerstag unter.

Am Donnerstag, den 5. Mai, ist die ISS morgens wieder zweimal zu sehen: zwischen 3:24 Uhr und 3:29 Uhr in maximal 48° Grad Höhe im Südosten und zwischen 4:59 Uhr und 5:06 Uhr fliegt sie aus dem Westen kommend genau über unsere Stadt hinweg in Richtung Osten der Sonne entgegen. Der Mond steht abends im Sternbild Zwillinge und ist zu ca. 22 Prozent beleuchtet.

Am Freitag, den 6. Mai, ist die ISS gegen 2:38 Uhr das erste Mal tief im Osten zu sehen, beim zweiten Überflug zwischen 4:10 Uhr und 4:17 Uhr fliegt sie mit maximal 85° Grad Höhe nur fast genau über unsere Stadt hinweg. Heute früh erreicht der Meteorstrom der Eta-Aquariden sein Maximum, es ist nach 3:00 Uhr mit mehreren Sternschnuppen zu rechnen. Diese gehen zurück auf Staubteilchen in der Bahn des berühmten Halleyschen Kometen. Am Abend ist der Mond zu gut 30 Prozent beleuchtet.

Am Samstag, den 7. Mai, kann die ISS gleich dreimal gesehen werden: Um 1:51 Uhr ist sie ganz kurz im Osten zwischen Sternbild Delphin und dem Horizont zu sehen. Um 3:23 Uhr tritt sie dicht bei Arkturus aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann bis 3:29 Uhr in maximal 74° Grad Höhe nach Osten und beim dritten Mal ist sie von 4:58 Uhr bis 5:05 Uhr mit 85° Grad Höhe auch wieder fast durch unseren Zenit Richtung Osten, wo sie dicht bei dem gerade aufgegangenem Planeten Jupiter hinter dem Horizont verschwindet. Der Mond ist am Abend zu gut 40 Prozent beleuchtet, er geht erst am Sonntag gegen 3:00 Uhr unter.

Am Sonntag, den 8. Mai, ist die ISS gegen 2:38 Uhr tief im Osten kurz zu sehen, beim zweiten Überflug zwischen 4:09 Uhr und 4:16 Uhr fliegt sie exakt durch unseren Zenit, also genau über unsere Stadt hinweg. Der Mond ist am Abend zu 49 Prozent beleuchtet. Erst am Montag in aller Frühe erreicht er um 2:21 Uhr das Erste Viertel.