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Samstag, 16. März 2024

12. März 2024: Und noch ein klarer Abend

 Es sah lange nicht da nach aus, doch am Dienstag, den 12. März 2024, gab es einen weiteren recht klaren Abend, auf dem ich wieder etliche Objekte des Himmels über uns beobachten konnte.

Es begann mit der schmalen Mondsichel:

Der Mond am 12. März 2024

 

Die Mondsichel war zu nur 8 Prozent beleuchtet. Dieses Foto habe ich mit meinem Spektiv aufgenommen. Danach sollten noch viele Bilder mit dem Vespera folgen. Zuerst ein schneller Blick auf Jupiter:

Jupiter mit drei Monden

Wenn man genau hinschaut, kann man - noch ganz im Glanz des überstrahlenden Jupiters - etwas links oben (11 Uhr) den Mond Io erkennen. Genau gegenüber (ca. 5 Uhr) sieht man die Monde Ganymed und Kallisto. Mond Europa wird gerade von Jupiter selbst bedeckt.

Oberhalb, etwas östlich, von Jupiter hält sich Uranus auf:

Uranus, auch mit Monden

Uranus ist das etwas bläulich erscheinde Objekt in der Mitte des Bildes. Der kleine Stern unterhalb von ihm ist wirklich ein Stern, laut Stellarium 13mag hell. Dicht am Planetn kann man rechts den Mond Oberon erkennen und links den Mond Titania. Und wenn man ganz genau hinschaut - oder das ganze Bild am Monitor auf Pixelgröße vergrößert -  kann man auch noch den Mond Ariel erkennen.

Dann durfte natürlich der Komet 12P/Pons-Brooks nicht fehlen:

KOmet 12P Pons-Brooks

Der Komet wird von Tag zu Tag etwas heller, am 12.3. ist er vielleicht schon etwas heller als 6mag. In einem Fernglas ist er recht leicht zu finden.

Und ein zweiter Komet wartete auf seine Entdeckung durch mich:

Komet 13P Olbers

Der Komet 13P/Olbers befindet sich etwas rechts und oberhalb der Bildmitte. Zu diesem Kometen, der ähnlich wie der Halleysche Komet ca. alle 70 Jahre wiederkehrt, gibt es überraschenderweise gar keinen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag, nur eine  in englischer Sprache. Deshalb kann ich hier nur auf den Wikipedia-Eintrag über Heinrich Wilhelm Olbers selbst verweisen.

Dieser Komet hat zur Zeit nur eine Helligkeit von ca. 11,5mag, ist also wirklich kein auffälliges Objekt. Seinen sonnennächsten Punkt wird er am 30. Juni 2024 erreichen, dann soll er vielleicht 7-8mag hell werden.

Als nächstes habe ich mich an einem bekannten Messier-Objekt versucht, dem Reflexionsnebel M78 im Sternbild Orion:

M78 im Orion

M 78 ist der hellste Reflexionsnebel am Himmel. Das Bild habe ich ca. 30 Minuten belichten können.

Und noch ein weiteres Messier-Objekt stand auf meiner Beobachtungsliste, die Praesepe (M 44):

M 44, Praesepe

Dieser offene Sternhaufen im Krebs, die Praesepe, Krippe, Bienenkorbhaufen, habe ich im Mosaic-Mode der Vespera fotografiert. Dies Bild ist aus 310 einzelnen Bildern zusdammengestzt und gestackt. Versuchen Sie ruhig einmal "tief" hineinzuschauen: man kann durchaus ein paar weit hinter diesem Sternhaufen liegende Galaxien erkennen. Vergleichen Sie ruhig einmal dieses Bild mit den Angaben bei Stellarium!

Oder schauen Sie sich dieses bei nova.astrometry.net annotierte Bild an:

M 44 und Hintergrund-Galaxien

Von den verschedenen Galaxien scheint NGC 2647 die am weitesten entfernte zu sein, 736 Millionen Lichtjahre.

Dann wurde mein Ehrgeiz geweckt und ich habe wieder nach Supernova gesucht:

NGC 3206 mit Supernova

In der Galaxie NGC 3206 kann man zwei hellere Punkte erkennen: der eine ist praktisch das Zentrum der Galaxie, der zweite, etwas hellere Punkt ist die Supernova SN2024bch.

Außerdem hatte ich in meinem Blog geschrieben, das der Kleinplanet (23)Thalia heute in Opposaition zur Sonne steht:

Kleinplanet (23) Thalia

Der Kleinplanet (23) Thalia hat gerade eine Helligkeit von 8,4mag. Ein weiterer Kleinplanet in meiner Sammlung. :-)

Und dann habe ich auch noch R Leo fotografiert:

 R Leo, ganz am unteren Bildrand.

Ich habe R Leo ganz an den unterem Rand des Bildes aufgenommen, da ich ihn zusammen mit dem helleren Stern etwa auf Höhe der Mitte, aber deutlich rechts auf dem Bild haben wollte. Das ist 18 Leo mit einer Helligkeit von 5,5mag. Ist R leo nicht inzwischen genauso hell?

Ja, das waren wieder einige spannende Stunden am Nachthimmel. Mal sehen, wann die nächste ähnlich gute Nacht folgen wird.

Sonntag, 4. Juni 2023

3. Juni 2023: Kleinplanet bei M105 und Mars verlässt die Praesepe

 In der Nacht von Samstag auf Sonntag (3./4. Juni 2023) hatten wir einmal mehr klaren Himmel (was für eine herrliche Schönwetterperiode!) und so konnte ich wieder verschiedene Bilder machen. Hier steht Mars bereits am Rand des Sternhaufens M44, der Praesepe:

Mars neben M44, am 3. Juni 2023 um 23:45 MESZ

Das Bild wurde fünf Minuten belichtet. Man erkennt deutlich, wie Mars als "Wandelstern", als Planet von einem Tag zum nächsten seine Position verändert hat.

Und dann wollte ich auch noch den nahen Vorübergang von Kleinplanet (40)Harmonia an M105 und den benachbarten Galaxien dokumentieren. Hierbei habe ich eine kleine Überraschung erlebt:

(40)Harmonia bei M105

 In diesem Bild steht nicht der Kleinplanet (40)Harmonia in der Mitte, wie noch am 31. Mai, sondern die Galaxie M105. Außerdem habe ich diesmal eine halbe Stunde belichtet. Unterhalb der Galaxie NGC 3389 sieht man den Kleinplaneten. Da er sich in dieser halben Stunde wohl etwas bewegt hat, ist sein Abbild nicht kreisrund wie andere Sterne, sondern ein klein wenig in die Länge gezogen.

Als ich dieses Bild mit "Stellarium" verglichen habe, wurde ich auf einen weiteren Kleinplaneten aufmerksam, (1680)Per Brahe, der sich etwas links unterhalb von Harmonia befinden sollte und mit einer Helligkeit von 15,97mag angegeben wird. Genau an der umkreisten Stelle mit den drei "?" ist tatsächlich auch auf meinem Bild eine kleine Aufhellung zu sehen. Sollte ich in dieser Vollmondnacht tatsächlich einen solch lichtschwachen Kleinplaneten fotografiert haben? 

Theoretisch hätte der auch auf dem Bild vom 31. Mai mit drauf sein können. Leider hatte ich das Bild an diesem Tag weniger als eine Minute belichtet, und das war sicherlich nicht ausreichend, um "Per Brahe" abzubilden.


Samstag, 3. Juni 2023

2. Juni 2023: Mars in der Praesepe

 Am Freitag, den 2. Juni 2023, stand Planet Mars mitten im Sternhaufen M44, der auch Praesepe oder Krippe genannt wird, oder im amerikanischen "Beehive Cluster", Bienenstock. Hier zwei Bilder von gestern Abend gegen 23:30 Uhr, bzw.kurz nach Mitternacht:

Mars in M44
 

Mars in M44 (Ausschnitt aus einem größeren Mosaik-Bild)

Ein schöner Anblick, wie ich finde. 

Es war gar nicht so einfach mit meiner Vespera, diese Bilder zu machen. Denn leider stehen auf meinen Nachbargrundstücken in Blickrichtung Westen sehr große Bäume, welche die freie Sicht zum Himmel doch stark beeinträchtigen. Ich musste also den richtigen Moment in den Lücken abwarten. Und dann streikte auch noch meine Vespera. Ich hatte zunächst einfach nur "M44" als Ziel eingegeben, was dann auch richtig angefahren wurde, doch statt dann Fotos zu machen, gab es eine Fehlermeldung. Ins deutsche übersetzt ungefähr: "Vespera kann sich nicht korrekt bewegen." Das führte bei mir nur zum Kopfschütteln - was sollte da denn schon passiert sein? Vespera kann sich doch in alle möglichen Richtungen frei bewegen. Doch schnell hatte ich einen Verdacht, der wurde später auch durch ein Blick in die Logfiles bestätigt. Die wahre Ursache war, dass bei einer Vorgabe von einfach nur "M44", dieses Objekt natürlich wie andere schwache Sternhaufen oder Galaxien mit angepassten Einstellungen fotografiert werden soll. Wenn sich jetzt jedoch ein heller Planet mitten in diesem Objekt befindet, dann blendet dieser Planet einfach viel zu stark und Vespera merkt, dass keine guten Fotos möglich sind. Also musste ich schnell die Vorgaben für dieses Bild von M44 manuell eingeben. Und ich muss an Vaonis schreiben, dass in solchen Fällen das Vespera-Gerät leider eine "falsche Fehlermeldung" ausgibt.

Dadurch sind auch nicht ganz so viele Details und Einzelsterne von M44 zu sehen, wie auf einem früheren Foto aus dem März, auf dem Mars natürlich nicht gleichzeitig im Bild war. Und zusätzlich ist es jetzt im Sommer ohnehin nicht so dunkel und viel länger dämmerig als noch im März. Und auch der fast volle Mond tat sein Bestes um den Himmel zu erhellen.

Hier noch ein weiteres Bild, aufgenommen mit meiner DSLR bei 100mm Brennweite:

Venus rechts und Mars links, etwas höher


Sonntag, 28. Mai 2023

29. Mai - 4. Juni 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

 

 In dieser Woche haben wir am Sonntag Vollmond, die ohnehin kurzen Nächte eignen sich also nicht für Beobachtungen lichtschwacher Objekte am Himmel, ohnehin wird es in den Nächten gar nicht mehr "astronomisch dunkel", im Norden bleibt die ganze Nacht über ein heller Dämmerungsschein zu sehen, da die Sonne in dieser Woche nur noch 16-17° Grad unter den Horizont absinkt. Von den hellen Planeten bleibt die Venus (-4,2mag) als Abendstern am besten sichtbar, sie geht gegen 0:45 Uhr unter. Sie nähert sich immer mehr dem Planeten Mars (1,6mag), der um 1:15 Uhr untergeht. In der Frühe ist ab etwa 2:30 Uhr der Planet Saturn (1,0mag) am Morgenhimmel zu finden. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Pfingstmontag, den 29. Mai, geht die Sonne um 5:16 Uhr auf und um 21:29 Uhr unter. Der zu 71° Prozent beleuchtete Mond erreicht bereits vor Sonnenuntergang, um 21 Uhr seine größte Höhe über dem Horizont. Er geht am nächsten Morgen um 3:19 Uhr unter, kurz vorher kann noch der "goldene Henkel" beim Mond beobachtet werden.

Am Dienstag, den 30. Mai, geht Mars (1,6mag) in nur 10' Bogenminuten Abstand an nü Cancri (5,5mag) vorüber. Der Mond ist heute Abend schon zu 80 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (1)Ceres (8,1mag) geht in dieser Nacht n nur 5,5' Bogenminuten Abstand am Stern HIP58616 (6,9mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 31. Mai, steht der Mond abends bereits östlich von Spica in der Jungfrau, er ist zu 87 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 1. Juni, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nahe am Rand. Mars steht heute Abend direkt vor dem Sternhaufen M44, der Praesepe. Kleinplanet (20)Massalia (10,5mag) steht heute dicht beim offenen Sternhaufen NGC 6469.

Am Freitag, den 2. Juni, nähert sich der Mond dem Sternbild Skorpion, er ist schon zu 97 Prozent beleuchtet, er geht gegen 20 Uhr im Südosten auf. Mars steht heute Abend mitten im offenen Sternhaufen der Praesepe (M44) im Sternbild Krebs. Diesen Anblick im Fernglas sollte man sich unbedingt gönnen. Asteroid (40)Harmonia steht heute  Nacht bei der Galaxie M105. An diesem Freitag gibt es wieder eine öffentliche Veranstaltung an der Volkssternwarte Paderborn. Unter dem Thema "Fragerunde: Uns geht ein Licht auf" werden Martin Otte und ich uns bemühen, auf alle (astronomischen) Fragen, die sie haben, eine Antwort zu finden. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.

Am Samstag, den 3. Juni, steht der Mond am Abend nur mit einen Monddurchmesser Abstand oberhalb von Antares, dem hellsten Stern des Skorpion. Im Fernglas sicherlich ein reizvoller Anblick, genauso wie der Planet Mars, der heute den Sternhaufen Praesepe verlässt.

Am Sonntag, den 4. Juni, ist exakt um 5:41 Uhr Vollmond, da ist er bei uns jedoch schon seit einer knappen Stunde (4:48 Uhr) untergegangen. Am Abend geht der dann schon wieder abnehmende, aber immer noch zu 99 Prozent beleuchtete Mond um 22:48 Uhr auf. Um ca. 15:32 Uhr kommt es in einem Streifen von Lippstadt über Paderborn, im südlichen  Bad Lippspringe, unser Feldmark hin nach Altenbeken und Nieheim zu einem Transit der ISS vor der Sonne. Genaue Daten dazu gibt es auf  https://iss.vierwandfrei.de/.

Freitag, 22. Januar 2021

20. Januar 2021: Die ersten Stunden ohne Wolken am Himmel

 Am 20. Januar wurde es plötzlich hell. Richtig hell! Ob das Wetter angesichts des Ende der Amtszeit von Donald Trrump in den USA wohl auch dachte, jetzt muss es einfach besser werden? Egal, ich habe mich jedenfalls über beide Ereignisse sehr gefreut.

Endlich konnte man wieder die Sonne sehen, und es zeigte sich auf ihrer Oberfläche sogar eine kleine Fleckengruppe:

Sonne mit Flecken am 20.1.21 um 14:16 Uhr

Die kleine Fleckengruppe ist in der Nähe des linken Sonnenrandes zu finden. Bei genauem Hinschauen erkennt man einen etwas größeren "Doppelfleck" und daneben - Richtung Rand - noch einmal zwei sehr kleine schwache Fleckchen. Beim "Doppelfleck" kann man gut zwischen den dunklen Kernen, der "Umbra" und einem etwas helleren Bereich drum herum, der "Penumbra" unterscheiden. Mit dem bloßen Auge am Fernrohr gelang dies einfacher als auf dieser Fotografie. Denn die Sonne steht jetzt im Winter ja leider recht tief am Himmel. Da flimmert und wabert die Luft ganz erheblich, auch kann man auf dem Foto erkennen, das doch ein paar kleinere Wolkenschleier über den Himmel zogen. Sonnenfleckengruppen werden immer wieder gezählt, es handelt sich hier um die Gruppe 2797.

Am Abend waren dann auch richtig Sterne zu sehen. Hier mal ein Bild vom Sternbild Orion:

Sternbild Orion

Der Mond stand an diesem Mittwoch direkt unterhalb vom Mars. Auf dem nachfolgenden Bild überstrahlt er, am unteren Rand stehend, doch fast alles. Ich hatte 6 Sekunden bei 1600 ISO belichtet, um auch etwas schwächere Sterne hervor zu kitzeln:

Mond und Mars im Westen

In dem Lichtstrahl, der vom Mond nach oben ausgeht, sieht man Mars leuchten. Ich wollte auch den Planeten Uranus sehen, der sich dicht beim Mars befand. Ein 1:1-Ausschnitt aus diesem Bild zeigt uns den Planeten, der mit bloßem Auge praktisch nicht sichtbar ist, für den wir also immer ein Fernglas benötigen:

Mars und Uranus

Trotz der Wolken war daher für mich dieses Bild ein schöner Erfolg. Im Westen kamen die Wolken recht schnell wieder heran, es war am Abend leider nur für eine gute Stunde klar. Bevor die Wolken über den ganzen Himmel zogen, konnte ich jedoch noch eine Bilderserie in Richtung Osten schießen. 25 Bilder von der Umgebung des Sternbild Krebs habe ich gemacht und diese anschließend "gestackt", also aufaddiert. So kann ich mit meinem 50mm Objektiv doch tatsächlich Sterne bis zur 11. oder 12. Größenklasse sichtbar machen. 

Sternbild Krebs

 Auf den ersten Blick ein fast unheimliches Sternengewimmel. Etwas rechts der Mitte befindet sich das Sternbild Krebs mit dem wunderschönen Sternenhaufen "Praesepe", der "Krippe", wissenschaftlich M44 genannt, in der Mitte.Wenn man sich das Bild etwas genauer anschaut, kann man durchaus alle einzelnen Sterne mit Hilfe einer Sternkarte oder eines Planetariumsprogramms identifizieren. Ich habe dieses Sternbild fotografiert, da in der Januarausgabe der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Seite 68f.) darauf hingewiesen wurde, dass in dieser Tagen gleich drei Kleinplaneten im Krebs in Opposition zur Sonen stehen: (10) Hygiea am 28. Januar, (14) Irene am 24. Januar und (15) Eunomia am 21. Januar. (18) Melpomene wird am 1. Februar ihre Opposition erreichen. Außerdem wies die Zeitschrift noch auf den Kleinplaneten (472) Roma hin, der am 23. Januar seine größte Oppositionshelligkeit von 11,7mag erreichen sollte. Alle diese Kleinplaneten konnte ich identifizieren, Roma allerdings nicht ganz sicher. Die ist halt doch zusehr an der Nachweisgrenze. Dafür zeigten mir Stellarium und die Webseite Heavens-Above einen weiteren Kleinplaneten im Krebs an: (60) Echo, der dann mit 10.5mag auch gut zu identifizieren war.

Samstag, 6. Juni 2015

8. - 14. Juni: Der Himmel über Bad Lippspringe

Der Mond leuchtet in dieser Woche nur noch in der zweiten Nachthälfte. Von den großen Planeten sind abends im Westen Venus und Jupiter zu sehen, Saturn steht abends im Südosten. Die ISS ist noch bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 8. Juni, kommt es in der Frühe um 3:04 Uhr zu einem Minimim des veränderlichen Sterns Algol im Perseus. Die Sonne geht um 5:08 Uhr auf und um 21:40 Uhr unter. Gegenüber der letzten Woche ist der helle Tag nur noch geringfügig länger geworden, am Morgen um 6 Minuten und am Abend ebenfalls um sechs Minuten. Ab 22:44 Uhr steigt die ISS im Westen hoch hinauf, um um 22:46 Uhr direkt durch den Zenit, also direkt über  Bad Lippspringe hinweg zu fliegen. Ein weiterer Überflug findet nach Mitternacht um 00:22 Uhr (Höhe 49° Grad) statt.

Am Dienstag, den 9. Juni, erreicht der Mond um 17:42 Uhr das Letzte Viertel. Er geht jedoch erst am Mittwoch gegen 1:55 Uhr auf. Die ISS fliegt um 23:29 Uhr in 67° Grad Höhe über unseren Südhimmel entlang.

Am Mittwoch, den 10. Juni, erreicht die ISS um 22:36 Uhr eine Höhe von 82° Grad, fliegt also noch einmal fast genau über unsere Stadt hinweg.Beim nächsten Überflug um 12 Minuten nach Mitternacht erreicht sie nur noch eine Höhe von 32° Grad über dem Horizont.

Am Donnerstag, den 11. Juni, beginnt um 23:15 Uhr ein Schattendurchgang des Mondes Europa auf der Jupiterscheibe. Direkt danach, um 23:19 Uhr fliegt die ISS in 46° Grad Höhe über unseren Südhimmel hinweg.

Am Freitag, den 12. Juni,  erreicht um 3:12 Uhr der Kleinplanet Pallas (9,4mag) seine Oppositionsstellung, steht also genau gegenüber der Sonne und ist damit die ganze Nacht über zu beobachten. Die Venus steht nur 1° Grad (zwei Vollmonddurchmesser) nördlich des Sternhaufens M44 Praesepe (Krippe). Im Fernglas sicherlich ein sehr schöner Anblick. Um Mitternacht fliegt die ISS in nur noch 19° Grad Höhe am Südhimmel vorüber.

Am Samstag, den 13. Juni, bedeckt um 5:00 Uhr in der Frühe der Mond einen 5,5mag hellen Stern. Die ISS erreicht um 23:08 Uhr noch einmal eine Höhe von 29° Grad über dem Horizont.

Am Sonntag, den 14. Juni, endet um 22:03 Uhr ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe, Ios Schatten wandert noch bis 23:06 Uhr über den Planeten hinweg. Die ISS fliegt um 22:58 Uhr in nur noch 18° Grad Höhe tief am Südhimmel vorüber.

Samstag, 12. Januar 2013

11./12. Januar - Endlich wieder Sterne!

Ich wollte Freitagabend gerade ins Bett gehen, als ich kurz nach 23 Uhr doch noch einmal zum Fenster hinaus schaute. Hatte ich da nicht einen Stern gesehen?

Nach so vielen regnerischen, dunklen tagen und noch dunkleren Nächten hatte es diese Nacht endlich einmal aufgeklart. Vormittags war schon etwas Sonnenlicht zu sehen, doch mittags fielen schon wieder einzelne Schneeflocken. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. Das große Teleskop aufzubauen würde mir zu lange dauern, lieber schnell mit dem Spektiv nach draußen.

Ja, da strahlte Jupiter! Die Monde Kallisto (weit entfernt östlich vom Planeten) und Io links und rechts (westlich) Europa und Ganymed. Die großen grauen Streifen auf Jupiter waren klar zu erkennen.

Danach suchte ich Sirius auf, den hellsten Fixstern am Himmel. Sirius hatte besonders für die alten Ägypter eine ganz wichtige Bedeutung, sein Aufgang nach dem Sommer kündigte dort immer die wichtige Nilschwemme an. Und unterhalb von ihm war der Sternhaufen M41 nicht schwierig zu finden. M41 ist ein "offener Sternhaufen", der schon mit dem bloßen Auge als etwas diffuser Fleck zu erkennen ist. Im Fernglas oder einem kleinen Teleskop erkennt man sofort 40 oder mehr einzelne Sterne.

Dann ging es weiter zum Orion und dem berühmten Orionnebel (M42). Das "Trapez", eine kleine Sternengruppe mitten im Nebel war unschwer zu erkennen. Am Orionnebel kann man sich mit jedem Fernglas oder Fernrohr gar nicht satt sehen.

Doch jetzt zogen von Westen her schon wieder Wolken über den Himmel. Schnell noch einen Blick zu den Plejaden. Dieser offene Sternhaufen ist ja schon wirklich einfach mit dem bloßen Auge zu erkennen. Im Spektiv kann man ihn noch in seiner ganzen Größe überblicken und erkennt dort nicht nur 7 sondern mehr als 70 Sterne!

Dann ein Schwenk Richtung Osten. Dort ist schon das Sternbild Löwe aufgegangen. Über ihm das unscheinbare Sternbild Krebs. Darin jedoch ein weiterer offener Sternhaufen: M44, die Praesepe. Ebenfalls ein wunderschöner Anblick, der noch mehr Sterne als bei den Plejaden im gleichen Gesichtsfeld zu bieten scheint.

Das tat richtig gut, abends noch einmal draußen am Himmel etwas spazieren zu gehen. Die Sterne, sie sind wirklich noch alle da. Mal sehen, vielleicht besteht morgen, nein, heute Abend ja schon etwas eher die Möglichkeit, den Himmel zu beobachten, dann baue ich bestimmt mein Fernrohr auf!

Mittwoch, 3. Februar 2010

3. Februar - Die Sonne scheint und Sterne funkeln!

Hi!

Zu meiner großen Überraschung sind die Wolken am Himmel verschwunden, nicht ganz, aber es scheint sogar die Sonne! Ein schneller Blick mit dem Fernrohr zeigt einen kleinen Fleck, nichts spektakuläres. Auch im PST (H-alpha-Spezialfernrohr) ist nicht viel mehr zu erkennen außer dem Aktivitätsgebiet 1043 rund um den Fleck. Protuberanzen waren nicht auszumachen.

Aber immerhin - endlich mal wieder ein paar Sonnenstrahlen! Das tut der Seele gut!

**************   Ergänzung gegen 23 Uhr

Und auch am Abend hielt das gute Wetter an! Zwischendurch war es wieder kräftig bewölkt, aber so gegen 21 Uhr sah ich aus dem Dachfenster den Mars leuchten - so hell orangerot leuchtet nur einer am Himmel! Schnell nach draußen gegangen und die Lage gepeilt. Okay, es waren auch Wolken am Himmel, aber die Lücken dazwischen doch so groß, dass sich das warm anziehen lohnen könnte. Das Spektiv steht sowieso immer auf einem Stativ bereit in einer Ecke der Wohnung.

Es wurde zunächst tatsächlich eine Art Katz und Maus Spiel. Immer wenn man einen Stern anvisiert hatte, kam auch schon eine Wolke oder ein längeres Wolkenband an, um es baldmöglichst zu bedecken. Dann musste man sich an einer anderen Ecke des Himmels etwas Neues zum Anschauen aussuchen. Ich sah das als sportliche herausforderung an. Außerdem übt es gewaltig, wenn man mit einem Spektiv versucht, bestimmte Objekte anzupeilen. Durch die gewinkelte Ausführung ist ein anvisieren über "Kimme und Korn" nicht möglich, da braucht man schon sehr viel Gefühl und Ortskenntnis am Himmel.

Zunächst visierte ich natürlich Mars an, aber Oberflächendetails zeigt so ein Spektiv dann doch nicht, dafür ist die Vergrößerung mit 25-50fach zu klein. Oder täusche ich mich? War da im "Gefunkel" nicht vielleicht doch mitten drin ein "dunklerer Fleck" zu sehen? Naja, sicher ist das nicht. Dann wollte ich eigentlich zur Praesepe (M44), doch wegen der Wolken ging das erst deutlich später. Stattdessen Orionnebel. Hier gab es ein etwas größeres Wolkenloch und ich wagte es sogar, mal mit dem Spektiv zu fotografieren. Meine Kleinbildkamera kann ich gut am Spektiv befestigen. Hier das Ergebnis einer Belichtung von 4 Sekunden bei 3200 ASA:

Die Belichtungszeit ist schon zu lang, die Sterne zeigen Strichspuren. Aber der Nebel zeichnet sich trotzdem deutlich ab. Und wenn man genau hinschut, sieht man in der Bildmitte mehrere dicht gepackte, unterschiedliche helle Spuren. Die stammen von den vier Sternen des "Trapez". Selbst fotografisch lässt sich das also deutlich trennen. Und insoweit bin ich eigentlich ganz begeistert von der Aufnahme. Denn ich hatte eigentlich gar nicht erwartet, dass dies überhaupt funktioniert. Meine Befürchtung war, dass der "Autofocus" der Kamera mir ganz schnell einen Streich spielt und ein Foto ganz verhindert.

Beim nächsten Mal brauche ich natürlich eine richtige Nachführung des Spektivs zur Bewegung der Sterne. Wenn diese dann nicht mehr strichförmig weiterlaufen sondern punktförmig bleiben, steht schönen Astroaufnahmen vielleicht gar nichts mehr im Weg. Heute fehlte zunächst für längere Versuche die Zeit, denn kaum war dieses Foto "im Kasten", da kamen auch schon wieder die Wolken.

Doch an anderen Ecken war der Himmel frei und so konnte ich meinen Beobachtungsspaziergang in aller Ruhe fortsetzen. Castor in den Zwillingen ist ein Doppelstern. Die beiden Komponenten haben laut Karkoschka 4.7 Bogensekunden Abstand. Sie konnten sauber getrennt werden. Später schaute ich mir auch gamma Leonis ("Algieba") an, hier haben die Komponenten nur 4.4 Bogensekunden Abstand. Die Trennung war schon deutlich schwieriger, der Stern aber auch deutlich horizontnäher. Aber hier dürfte wohl auch die Auflösungsgrenze des Spektivs erreicht sein. Vielleicht wäre mit mehr Vergrößerung noch etwas zu machen, das Okular erlaubt jedoch nur 50fach, mehr ist zur Zeit also nicht drin. Der Kleinplanet Vesta nähert sich allmählich Wasat an. Wenn es in den nächsten Tagen Nachts klar bleibt, kann dies ein schönes Schaupiel werden.

In den Zwillingen schaute ich mir dann später M35 an, ein sehr schöner Sternhaufen. Zwischendurch dann auch mal schnell zu den Plejaden (M45) geschaut. Reflexionsnebel waren heute nicht zu erkennen. Meine Suche nach M78 im Orion war wohl vergeblich. Vielleicht hat sich da indirekt etwas angedeutet, aber sicher bin ich mir da wirklich nicht. Wahrscheinlich war es für solche Objekte einfach zu hell. Wenn überall Schnee liegt, dann wird es ja gar nicht richtig dunkel, das Licht jeder Straßenlampe wird vom Schnee in alle Richtungen reflektiert und vielleicht war ja auch immer noch etwas Hochnebel oder Dunst in der Luft. Die visuelle Grenzgröße in der kleinen Bärin lag für meine (kurzsichtigen) Augen nicht einmal bei 4mag, die Deichselsterne des kleinen Wagens konnte ich nicht erkennen!

Dafür war heute jedoch M41 im Großen Hund mit Spektiv viel besser zu sehen als letztes Mal. Schließlich schaute ich mir auch noch die Sternhaufen im Fuhrmann an. Der ist ja fast im Zenit, da war das "Peilen" kaum noch möglich. Doch wenn man erstmal einen der drei Sternhaufen dort im Blick hat, ist es nicht so schwierig, auch die anderen beiden zu finden. Zuerst fand ich M36, dann M38 und schließlich auch noch M37. Alle drei sind sehr schöne Objekte, die im Spektiv schon viele einzelne Sterne zeigten.

Trotz der immer wieder durchziehenden Wolken ein wunderschöner Abend!