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Mittwoch, 15. Januar 2025

12./13. Januar: offene Sternhaufen und Mond

 Nicht nur am 12., auch am 13. Januar war es am Abend klar und ich konnte die Zeit für weitere Beobachtungen nutzen. Hier ein paar Fotos:

M34 - am 12.1. um 22 Uhr (gut 20 Minuten belichtet)

Messier 34, ein Sternhaufen im Perseus, besteht aus nur rund 100 Sternen und wird daher häufig als "unauffällig" bezeichnet, doch warum soll es nicht auch "unauffällige Schönheiten" geben?

M 41 - am 12.1. gegen 23 Uhr ca. 25 Minuten belichtet

uch dieser offene Sternhaufen, Messier 41, enthält rund 100 Sterne. Durch seine auffällige Lage 4 Grad unterhalb von Siriusdem hellsten Fixstern am Nachthimmel, ist er schon seit sehr langer Zeit bekannt. Leider zogen dann Wolken oder Hochnebel durch, so dass ich nicht länger belichten konnte.

M 50 - 12.1. gegen 21:30 Uhr, eine halbe Stunde belichtet.

Messier 50, ein Haufen mit mindestens 500 Sternen im Sternbild Einhorn. Diesen Sternhaufen habe ich mmit meinem älteren ersten Vespera-Gerät aufgenommen. Die quadratischen Bilder stammen aus dem neuen Vespera Pro.

Mit meinem alten Vespera habe ich auch noch eine Aufnahmen der Plejaden gemacht. Da ich jedoch den ;osaik-Modus nicht eingeschaltet habe, passte aber Sternhaufen gar nicht komplett in das Foto:

M 45 - am 13.1. gegen 18:45 fotografiert, knapp 25 Minuten belichtet

 Die Plejaden haben mindestens 400 Sterne, vielleicht auch bis zu 1000. 

Der Mond zeigt in diesen Tagen sich als Vollmond, der zusätzlich praktisch aus "Rekordhöhen" vom Himmel strahlt, bietet es sich geradezu an, hauptsächlich "helle" Objekte wie Sternhaufen zu fotografieren.

Der Mond am 12.1. um 19:22 Uhr

Mond am 13.1. um 18:09 Uhr

Die exakte Vollmondposition wurde erst am 13.1. um 23:37 Uhr erreicht, streng genommen zeigen diee Bilder also immer noch einen "zunehmenden" Mond.

 



Dienstag, 7. Februar 2023

6./7. Februar 2023: Beobachtungsbericht

 Irgendwie ist auf den Wetterbericht kein wirklicher Verlass mehr. Am Montagabend klarte es plötzlich auf, eigentlich waren Wolken und Hochnebel vorhergesagt. 

Doch ich habe die Gelegenheit gleich genutzt und natürlich auch ieder auf den Kometen drauf gehalten. ich habe diesmal mehrere Bilder nacheinander gemacht. Jedes Bild wurde insgesamt zwei Minuten belichtet, dann gesichert und auf den Computer überspielt und dann das nächste angestoßen. Da kann dann natürlich wieder eine schöne Reihe herauskommen, so wie ich es schon am 4. Februar veröffentlicht hatte.  Doch diesmal hatte ich eine andere Idee. Mein Sternfreund Tobi war abends auch noch wach, ich habe im meine Bilder zugeschickt und er hat daraus wieder eine kleine Animation gemacht, so kann man doch viel besser die tatsächliche Bewegung des Kometen erkennen. Ganz herzlichen Dank an Tobi für diesen mitternächtlichen Freundschaftsdienst!

Komet C/2022 E3 ZTF im Sternbild Fuhrmann am 6.2.23

(Leider stelle ich jetzt nach dem Hochladen der Animation fest, dass diese wohl im Blog nicht wirklich angezeigt wird. Schade! Ich muss mal nach dem möglichen Fehler such.)

Außerdem habe ich am Montag noch einmal "Thors Helm" (NGC 2359) fotografiert. Es herrschten ja eigentlich sehr ähnlich Beobachtungsbedingungen wie vor zwei Tagen am Samstag. Auch am Tag nach Vollmond war dieser noch zu 99 Prozent beleuchtet, strahlte also sehr, sehr hell vom Himmel. Diesmal habe ich für das Foto von Thos Helm jedoch einen Dualbandfilter genutzt. Und sofort erkennt man den Sinn solcher Filter. Die bläulichen Nebelstrukturen seines Helms treten doch viel deutlicher zum Vorschein als auf dem Bild ohne Filterunterstützung vom Samstag:

Thors Helm mit Dualbandfilter am 6.2.23, 30 Minuten belichtet  
 

Wegen des hellen Mondlichts habe ich dann am 7. Februar vor allem auch wieder offene Sternhaufen fotografiert. Hier M 41, ein offener Sternhaufen im Sternbild Canis Major ("Großer Hund"), er ist mit einem Fernglas senkrecht unterhalb von Sirius, dem hellsten Fixstern, zu finden:

M 41 im Sternbild Canis Major

M41 ist rund 2300 Lichtjahre von uns entfernt und umfasst rund 100 Sterne.

Und hier ein weiterer, eher unscheinbarer Sternhaufen: das sog. tau Canis Majoris Cluster (NGC 2362):

NGC 2362, 15 Minuten belichtet

Dieser Sternhaufen steht praktisch genau um den Stern tau CMa herum, er ist rund 5000 Lichtjahre von uns entfernt.

Und ein weiterer Sternhaufen, NGC 2360:

NGC 2360, 15 Minuten belichtet

NGC 2360 wird auch "Carolines Sternhaufen" genannt, da er von der Astronomin Caroline Herschel entdeckt wurde. In der Beschreibung von Karkoschka heißt es "asymmetrisch, Kern länglich, drei Sternenketten", was man auf diesem Foto auch gut erkennen kann.

Aber auch am 7. Februar stand natürlich der Komet auf dem Beobachtunsprogramm:

C/2022 E3 ZTF am 7. Februar um 21:55 Uhr, 2 Minuten belichtet (12x10sec)

Samstag, 12. Januar 2013

11./12. Januar - Endlich wieder Sterne!

Ich wollte Freitagabend gerade ins Bett gehen, als ich kurz nach 23 Uhr doch noch einmal zum Fenster hinaus schaute. Hatte ich da nicht einen Stern gesehen?

Nach so vielen regnerischen, dunklen tagen und noch dunkleren Nächten hatte es diese Nacht endlich einmal aufgeklart. Vormittags war schon etwas Sonnenlicht zu sehen, doch mittags fielen schon wieder einzelne Schneeflocken. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. Das große Teleskop aufzubauen würde mir zu lange dauern, lieber schnell mit dem Spektiv nach draußen.

Ja, da strahlte Jupiter! Die Monde Kallisto (weit entfernt östlich vom Planeten) und Io links und rechts (westlich) Europa und Ganymed. Die großen grauen Streifen auf Jupiter waren klar zu erkennen.

Danach suchte ich Sirius auf, den hellsten Fixstern am Himmel. Sirius hatte besonders für die alten Ägypter eine ganz wichtige Bedeutung, sein Aufgang nach dem Sommer kündigte dort immer die wichtige Nilschwemme an. Und unterhalb von ihm war der Sternhaufen M41 nicht schwierig zu finden. M41 ist ein "offener Sternhaufen", der schon mit dem bloßen Auge als etwas diffuser Fleck zu erkennen ist. Im Fernglas oder einem kleinen Teleskop erkennt man sofort 40 oder mehr einzelne Sterne.

Dann ging es weiter zum Orion und dem berühmten Orionnebel (M42). Das "Trapez", eine kleine Sternengruppe mitten im Nebel war unschwer zu erkennen. Am Orionnebel kann man sich mit jedem Fernglas oder Fernrohr gar nicht satt sehen.

Doch jetzt zogen von Westen her schon wieder Wolken über den Himmel. Schnell noch einen Blick zu den Plejaden. Dieser offene Sternhaufen ist ja schon wirklich einfach mit dem bloßen Auge zu erkennen. Im Spektiv kann man ihn noch in seiner ganzen Größe überblicken und erkennt dort nicht nur 7 sondern mehr als 70 Sterne!

Dann ein Schwenk Richtung Osten. Dort ist schon das Sternbild Löwe aufgegangen. Über ihm das unscheinbare Sternbild Krebs. Darin jedoch ein weiterer offener Sternhaufen: M44, die Praesepe. Ebenfalls ein wunderschöner Anblick, der noch mehr Sterne als bei den Plejaden im gleichen Gesichtsfeld zu bieten scheint.

Das tat richtig gut, abends noch einmal draußen am Himmel etwas spazieren zu gehen. Die Sterne, sie sind wirklich noch alle da. Mal sehen, vielleicht besteht morgen, nein, heute Abend ja schon etwas eher die Möglichkeit, den Himmel zu beobachten, dann baue ich bestimmt mein Fernrohr auf!

Sonntag, 15. Januar 2012

15. Januar - Beobachtungsbericht

Heute war endlich mal ein Tag zur Freude der Hobbyastronomen. Am Vormittag setzte sich die Sonne mehr und mehr durch und den ganzen Abend blieb es sternenklar. Kein Mondlicht störte - ideale Bedingungen. Gegen die Kälte am Abend von -3° Grad konnte man sich ja warm anziehen. Besonders die dicken Socken sind beim Sterne gucken wichtig, denn viel bewegt man sich dabei ja nicht.

Schon tagsüber konnte ich auf der Sonne mehrere größere Fleckengruppen beobachten. Am östlichen Rand sind gerade zwei neue, anscheinend sehr große Gruppen aufgetaucht. Doch auch an anderen Stellen gibt es durchaus sehenswerte Fleckengruppen. Ein Bild dieser Flecken gibt es z.B. beim Observatorium Kanzelhöhe in Österreich, ein renommiertes Sonnenobservatorium.

Am Abend stand dann zunächst die Beobachtung von Jupiter auf meinem Programm. Der Mond Io sollte heute vor der Planetenscheibe herlaufen und auch seinen Schatten auf Jupiter werfen. Mit meinem Fernrohr konnte ich nach der tagesschau, also etwa gegen 20:30 Uhr bei circa 200-facher Vergrößerung von Jupiter den Schatten von Io sehr gut als kleinem dunklen Punkt auf der Planetenscheibe ausmachen. Und um ungefähr 20:50 Uhr war, wie vorhergesagt, auch nicht schwierig, das Wiederauftauchen von Io neben dem Jupiter zu erkennen.

Danach beobachtete ich im Sternbild Orion, zunächst natürlich den großen Orionnebel, M42.



Später habe ich versucht, den "Flammennebel" (NGC2024) zu beobachten. Dieser ist fast so groß wie der Vollmond. Selbst im Fernrohr ist er jedoch kaum zu erkennen, da der helle Stern Alnitak, der linke Stern des Gürtels, ihn durch seine Nähe ziemlich überstrahlt. Ich habe dann jedoch mal mit einer Kleinbildkamera eine Minute durch das Fernrohr belichtet, auf diesem Bild sind seine "flammigen" Strukturen unterhalb des hellen Sternes zu erkennen.



Später beobachtete ich im Sternbild Großer Hund noch den offenen Sternhaufen M41 unterhalb von Sirius. Dieser Sternhaufen ist ungefähr 2500 Lichtjahre von uns entfernt. Schon im Fernglas kann man viele einzelne Sterne erkennen, erst recht natürlich mit dem Fernrohr. Auf diesem Bild habe ich an die hundert Sterne gezählt:



Zwischendurch schaute ich immer wieder zu Jupiter. Die Wanderung des Schatten von Io war im Fernrohr sehr gut zu erkennen. Der Schatten wanderte in etwa genau über dem südlichen dunklen Wolkenband, in dem sich auch der sogenannte "Große rote Fleck" befindet. Auch hier habe ich probiert, ein Bild zu schießen. Dies ist mir jedoch nicht gelungen, dafür war der Himmel dann doch zu diesig, um ein ausreichend scharfes Einzelbild der Jupiteroberfläche mit dem Schatten darauf zu erzeugen. Eine tolle Bildsequenz von heute Abend hat Silvia Kowollik veröffentlicht.

Am frühen Morgen des Montag konnte ich die Beobachtungen fortsetzen. Saturn, sein Ring und der Mond Titan waren im Spektiv gut zu beobachten. Mars leuchtete schön rötlich, war aber im Spektiv kaum als Fläche auszumachen, der muss erst noch näher an die Erde herankommen. Um 7 Uhr war am Osthimmel schon deutlich ein leichter Silberstreif zu erkennen, die Dämmerung hatte begonnen. Der Mond zeigte schöne Krater am Terminator und um 8 Uhr konnte ich auch noch am schon hellen Himmel den Überflug der ISS verfolgen.

Donnerstag, 3. Juni 2010

Wunderschöne Beobachtungsnacht

Die letzte Nacht war wunderschön zum Beobachten des Himmels geeignet. Nach halb zehn war die Sonne untergegangen. Die Venus war schon kurze Zeit später am Himmel zu sehen. Im Fernrohr sieht sie recht "dicklich" aus. Zur Zeit sind noch rund 80% der Oberfläche beleuchtet, eine "Sichelphase" wird sie erst später im Jahr zeigen. Bald nach 22 Uhr flogen auch wieder die Fledermäuse ums Haus.

Dann fielen mir kurz vor halb elf zunächst die hellen Sterne Arktur und Wega auf. Nicht viel später waren jedoch auch der Saturn und dann - schon relativ nahe zum Horizont im Westen hin - Regulus und Mars zu sehen. Die beiden bilden zur Zeit wirklich ein schönes Paar. Es wird interessant zu beobachten sein, wie Mars in den kommenden Tagen an Regulus vorbei zieht. Am Doppelstern gamma Leo zeigte sich, dass die Luftqualität diese Nacht recht gut war. Mit dem 30mm Okular liessen sich die beiden Komponenten leicht trennen. Bei saturn liessen sich mit meinem C8 von Celestron mehrere Monde erkennen. Iapetus (weiter weg), Rhea und Thetis auf der einen, Titan auf der anderen Seite waren klar zu erkennen. Leider habe ich erst hinterher nachgeschaut, wo sich welcher Mond befindet. Dione muss ich wegen der Nähe zu Titan wohl glatt übersehen haben? Auch Enceladus war wohl zu dicht am Ring.

Hier ein Foto vom Sternbild Löwe, tief im Westen. Fotografiert um 23:24 MESZ mit ISO1600 und 15 Sekunden Belichtungszeit bei 18mm Brennweite mit meiner Canon EOS350D.

Unten, gleich oberhalb der Blätter im Vordergrund, erkennt man das Paar aus Regulus und Mars. Darüber der "Kopf" des Löwen. Am linken Bildrand ist auch noch der Saturn zu sehen, quasi als verlängerter "Schwanz" des Königs der Tiere. Zum oberen Bildrand hin kann man eine kleine Sternensammlung erkennen, dies ist das Sternbild des "Haar der Berenice", nach rechts daneben, oberhalb des "großen Löwen" noch das unscheinbare Sternbild des "kleinen Löwen".

Kurz nach Mitternacht verglühte eine Sternschnuppe unterhalb des großen Wagens (von N nach S fliegend). Nach Mitternacht wurde es dann recht dunkel und man konnte gut "deep-sky" Beobachtung betreiben. Viele Galaxien waren heute Nacht zu beobachten. Zunächst suchte ich die "Strudelgalaxie" ("Whirlpool-Galaxie") M51 im Sternbild Jagdhunde auf. Von dort aus ging es weiter zu M63, M94, M106 und NGC 4449, 4490 und 4244. Gerade das letzte Objekt zeigte die Qualität des Himmels. Ich war schon früher oft in diesem Gebiet des Himmels unterwegs, habe die flache "Kantengalaxie" aber boch nie gesehen. Im Karkoschka wird sie als "ziemlich lichtschwache Galaxie" (10.5mag) bezeichnet, im "Deep Sky Reiseführer" von Ronald Stoyan wird sie gar nicht erwähnt. Heute sprang mir dieser "Strich" jedoch richtig ins Auge. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man mit den Jahren doch immer mehr Beobachtungspraxis entwickelt und dadurch wirklich mehr erkennt. Auch in der Astronomie gilt wohl "Übung macht den Meister".

Im Osten stiegen die Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler immer höher am Himmel hinauf. Im Süden leuchtete Antares im Skorpion. Dort waren M4 und M80 schön zu sehen. In der Leier ließ ich mir den Ringnebel M57 natürlich nicht entgehen.

Später in der Nacht kamen dann noch Objekte des Südhimmels hinzu. Zunächst M11, dann M26, M8, M20 und M21, M22. Als der Mond aufging und es mir langsam doch etwas kälter wurde, ging es gegen 2 Uhr wieder ins Haus zum Bett.

Freitag, 5. Februar 2010

4. Februar - noch ein Sternenabend!

Nachdem ich gestern Abend gegen 22 Uhr von einer interessanten Diskussionsveranstaltung nach Hause kam, leuchteten schon wieder die Sterne vom Himmel. Und die nächste große Überaschung: das Thermometer zeigte noch 3° plus an! Da musste ich doch gleich noch einmal mit meinem Spektiv nach draußen.

Insgesamt schien der Himmel dunkler, durchsichtiger zu sein als in der Nacht zuvor. Der Orionnebel, M42,  war mit seinen feinen nebligen Strukturen viel besser zu beobachten. Deshalb suchte ich noch einmal nach M78. Und diesmal klappte es praktisch auf Anhieb! Ausgangspunkt der Suche ist der linke, östliche Gürtelstern zeta Orionis. Dieser bildet mit zwei nicht ganz so hellen Sternen in etwa ein "offenes Dreieck", nimmt man hiervon die Winkelhalbierende und zieht in etwa zweimal die Strecke des Dreiecks durch, ist man schon in der richtigen Gegend. Schnell war hier jetzt der Nebel identifiziert. Der Nebel? Eigentlich sind es zwei, eng beieinander. Zunächst denkt man vielleicht, "warum kriege ich diesen Doppelstern nicht richtig scharf gestellt?" Doch schnell merkman, das diese beiden kleinen Objekte irgendwie duiffus bleiben. Durch diesen "Doppelcharakter" ein sehr interessantes Objekt.

Dann schaute ich mir natürlich auch noch ein paar andere Sternhaufen an. M41 wieder im Großen Hund, M44, die Praesepe und hier natürlich auch den nahen Mars. Vesta im Löwen habe ich wieder gesucht und auch gefunden. Man sollte sich genaue Aufzeichnungen der Position machen. Ich hatte doch das Gefühl, sie hat sich seit gestern wieder etwas mehr auf Algieba zubewegt.

Bei Algieba probierte ich wieder, ob er wirklich als Doppelstern zu erkennen sei. Doch dies klappte nicht. Dann noch einmal zu Castor, aber auch Castor liess sich heute nicht wirklich sauber trennen. Die Luft war wohl insgesamt zu feucht und wirbelig, die Astronomen sprechen dann vom "Seeing", was nicht gut sei. Die Durchsicht selbst, die Transparenz des Himmels war jedoch deutlich besser als am vorangegangenen Abend. Im kleinen Wagen konnte ich diesmal die Deichselsterne auch mit bloßem Auge (und Brille) erkennen. Die visuelle grenzgöße dürfte etwa bei 4,5mag bis 4,7maggelegen haben.

Erfolglos blieb auch die Suche nach dem Rosettennebel (NGC 2237/2244). In diesem Gebiet der Milchstrasse wimmelt es nur so von Sternen. Da muss ich mich bei einer späteren Gelegenheit noch einmal richtig langsam heranpirschen.

Im Löwen wollte ich diesmal noch etwas mehr sehen. Ich steuerte zunächst theta leonis dann. Unterhalb davon war auch iota Leo schnell zu finden. Dazwischen ein paar Sterne. Und genau dort schaute ich genauer hin. Ja, auch dort gab es neblige, diffuse Flecken. Es handelt sich hierbei um ferne Galaxien. M65 und M66, die zusammen mit NGC 3628 ein "Triplett" bilden. Ein schöner Anblick! Diese Galaxien sind rund 35 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Habe ich schon jemals mit meinem Spektiv so tief ins Weltall hinausgeschaut?

Es war schon spät geworden und ging langsam auf Mitternacht zu. Orion senkte sich im Südwesten schon langsam wieder dem Horizont entgegen. Der Löwe war schon gut am Himmel hoch gestiegen,  Knapp über der hohen Hecke zum Nachbargrundstück konnte ich im Südosten, unterhalb des Löwen einen weiteren hellen Stern entdecken. Das konnte doch nur Saturn sein - und es war auch Saturn!  Im Spektiv wegen des Rings sofort zu erkennen. Der Ring ist nicht weit geöffnet. Saturn sah eher aus wie eine kleine Kugel, die von einem Stift oder einer Nadel mittig durchbohrt ist. Schon irgendwie verrückt! Östlich von Saturn, nur wenige Ringdurchmesser entfernt genau in der Ringebene war ein kleines Lichtpünktchen auszumachen. Das muss Titan, der hellste Saturnmond sein!

So ging dieser Abend mit einem echten Highlight zu Ende. Von Westen kamen Wolken (oder war es Hochnebel?) auf und langsam war es auch Zeit, ins Bett zu gehen.

Mittwoch, 3. Februar 2010

3. Februar - Die Sonne scheint und Sterne funkeln!

Hi!

Zu meiner großen Überraschung sind die Wolken am Himmel verschwunden, nicht ganz, aber es scheint sogar die Sonne! Ein schneller Blick mit dem Fernrohr zeigt einen kleinen Fleck, nichts spektakuläres. Auch im PST (H-alpha-Spezialfernrohr) ist nicht viel mehr zu erkennen außer dem Aktivitätsgebiet 1043 rund um den Fleck. Protuberanzen waren nicht auszumachen.

Aber immerhin - endlich mal wieder ein paar Sonnenstrahlen! Das tut der Seele gut!

**************   Ergänzung gegen 23 Uhr

Und auch am Abend hielt das gute Wetter an! Zwischendurch war es wieder kräftig bewölkt, aber so gegen 21 Uhr sah ich aus dem Dachfenster den Mars leuchten - so hell orangerot leuchtet nur einer am Himmel! Schnell nach draußen gegangen und die Lage gepeilt. Okay, es waren auch Wolken am Himmel, aber die Lücken dazwischen doch so groß, dass sich das warm anziehen lohnen könnte. Das Spektiv steht sowieso immer auf einem Stativ bereit in einer Ecke der Wohnung.

Es wurde zunächst tatsächlich eine Art Katz und Maus Spiel. Immer wenn man einen Stern anvisiert hatte, kam auch schon eine Wolke oder ein längeres Wolkenband an, um es baldmöglichst zu bedecken. Dann musste man sich an einer anderen Ecke des Himmels etwas Neues zum Anschauen aussuchen. Ich sah das als sportliche herausforderung an. Außerdem übt es gewaltig, wenn man mit einem Spektiv versucht, bestimmte Objekte anzupeilen. Durch die gewinkelte Ausführung ist ein anvisieren über "Kimme und Korn" nicht möglich, da braucht man schon sehr viel Gefühl und Ortskenntnis am Himmel.

Zunächst visierte ich natürlich Mars an, aber Oberflächendetails zeigt so ein Spektiv dann doch nicht, dafür ist die Vergrößerung mit 25-50fach zu klein. Oder täusche ich mich? War da im "Gefunkel" nicht vielleicht doch mitten drin ein "dunklerer Fleck" zu sehen? Naja, sicher ist das nicht. Dann wollte ich eigentlich zur Praesepe (M44), doch wegen der Wolken ging das erst deutlich später. Stattdessen Orionnebel. Hier gab es ein etwas größeres Wolkenloch und ich wagte es sogar, mal mit dem Spektiv zu fotografieren. Meine Kleinbildkamera kann ich gut am Spektiv befestigen. Hier das Ergebnis einer Belichtung von 4 Sekunden bei 3200 ASA:

Die Belichtungszeit ist schon zu lang, die Sterne zeigen Strichspuren. Aber der Nebel zeichnet sich trotzdem deutlich ab. Und wenn man genau hinschut, sieht man in der Bildmitte mehrere dicht gepackte, unterschiedliche helle Spuren. Die stammen von den vier Sternen des "Trapez". Selbst fotografisch lässt sich das also deutlich trennen. Und insoweit bin ich eigentlich ganz begeistert von der Aufnahme. Denn ich hatte eigentlich gar nicht erwartet, dass dies überhaupt funktioniert. Meine Befürchtung war, dass der "Autofocus" der Kamera mir ganz schnell einen Streich spielt und ein Foto ganz verhindert.

Beim nächsten Mal brauche ich natürlich eine richtige Nachführung des Spektivs zur Bewegung der Sterne. Wenn diese dann nicht mehr strichförmig weiterlaufen sondern punktförmig bleiben, steht schönen Astroaufnahmen vielleicht gar nichts mehr im Weg. Heute fehlte zunächst für längere Versuche die Zeit, denn kaum war dieses Foto "im Kasten", da kamen auch schon wieder die Wolken.

Doch an anderen Ecken war der Himmel frei und so konnte ich meinen Beobachtungsspaziergang in aller Ruhe fortsetzen. Castor in den Zwillingen ist ein Doppelstern. Die beiden Komponenten haben laut Karkoschka 4.7 Bogensekunden Abstand. Sie konnten sauber getrennt werden. Später schaute ich mir auch gamma Leonis ("Algieba") an, hier haben die Komponenten nur 4.4 Bogensekunden Abstand. Die Trennung war schon deutlich schwieriger, der Stern aber auch deutlich horizontnäher. Aber hier dürfte wohl auch die Auflösungsgrenze des Spektivs erreicht sein. Vielleicht wäre mit mehr Vergrößerung noch etwas zu machen, das Okular erlaubt jedoch nur 50fach, mehr ist zur Zeit also nicht drin. Der Kleinplanet Vesta nähert sich allmählich Wasat an. Wenn es in den nächsten Tagen Nachts klar bleibt, kann dies ein schönes Schaupiel werden.

In den Zwillingen schaute ich mir dann später M35 an, ein sehr schöner Sternhaufen. Zwischendurch dann auch mal schnell zu den Plejaden (M45) geschaut. Reflexionsnebel waren heute nicht zu erkennen. Meine Suche nach M78 im Orion war wohl vergeblich. Vielleicht hat sich da indirekt etwas angedeutet, aber sicher bin ich mir da wirklich nicht. Wahrscheinlich war es für solche Objekte einfach zu hell. Wenn überall Schnee liegt, dann wird es ja gar nicht richtig dunkel, das Licht jeder Straßenlampe wird vom Schnee in alle Richtungen reflektiert und vielleicht war ja auch immer noch etwas Hochnebel oder Dunst in der Luft. Die visuelle Grenzgröße in der kleinen Bärin lag für meine (kurzsichtigen) Augen nicht einmal bei 4mag, die Deichselsterne des kleinen Wagens konnte ich nicht erkennen!

Dafür war heute jedoch M41 im Großen Hund mit Spektiv viel besser zu sehen als letztes Mal. Schließlich schaute ich mir auch noch die Sternhaufen im Fuhrmann an. Der ist ja fast im Zenit, da war das "Peilen" kaum noch möglich. Doch wenn man erstmal einen der drei Sternhaufen dort im Blick hat, ist es nicht so schwierig, auch die anderen beiden zu finden. Zuerst fand ich M36, dann M38 und schließlich auch noch M37. Alle drei sind sehr schöne Objekte, die im Spektiv schon viele einzelne Sterne zeigten.

Trotz der immer wieder durchziehenden Wolken ein wunderschöner Abend!