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Sonntag, 20. August 2023

18./19. August 2023: T-Shirt-Astronomie

 In der Nacht vom Freitag, den 18. August auf den Samstag, 19. August, blieb es weitestgehend klar und warm. Um Mitternacht waren es immer noch 23° Grad draußen, die Tiefsttemperatur in dieser Nacht soll 21° Grad gewesen sein. Bis gegen 4 Uhr war ich draußen und habe den Sternenhimmel genossen. Im T-Shirt und kurzer Hose, so macht Astronomie Spaß.

Durch die Wärme waren die Beobachtungsbedingungen jedoch nicht die allerbesten, die Luft war zeitweise viel zu flimmerig. Auch zogen in großer Höhe teilweise Schleierwolken durch. Doch ich will gar nicht klagen, solch laue Nächte mit ziemlich freien Himmel hatte man in diesem Jahr bisher selten. 

Hier ein paar meiner Beobachtungen:

Bildhauer-Galaxie, NGC 253

Im Sternbild "Bildhauer" (lat. Sculptor) gibt es diese wunderschöne Galaxie, deshalb auch die "Bildhauer-Galaxie" genannt, Sie trägt auch die Bezeichnung NGC 253. Sie ist von uns etwa 11 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihr Durchmesser beträgt 100 000 Lichtjahre, sie ist also in etwa so groß wie unsere eigene Milchstrasse. 

Asteroid (26) Proserpina (im roten Kreis)

Der von einem Astronomen 1853 in Düsseldorf entdeckte Kleinplanet (26)Proserpina ist am 18.8. gegen 3 Uhr in der Frühe sehr dicht an dem Stern 14 Cetus vorbeigezogen, ich hatte diese Begegnung ja in meiner Vorschau erwähnt. Nun konnte ich sie mit ungefähr 24-Stunden Verspätung fotografieren.

NGC 7293 - Der Helix-Nebel

 NGC 7293, der Helix-Nebel ist ein schöner planetarischer Nebel im Sternbild Wassermann. Mit nur 650 Lichtjahren Entfernung ist er einer der uns nächsten planetarischen Nebel. Für mich eines der schönsten Objekte an unserem Nachthimmel. Dieses Bild habe ich gut 30 Minuten belichtet.

RR Lyra (HD182989)

Hier habe ich einmal ein Bild hochgeladen, in dem ich durch die Webseite "Astrometry.net" schon ein paar Sterne habe markieren lassen. Es geht um den Stern in der Mitte mit der Bezeichnung HD182989. Dieser Stern im Sternbild Leier ist auch unter der Bezeichnung RR Lyrae bekannt. Ein veränderlicher Stern mit einer sehr konstanten Lichtkurve, die Sie in dem verlinkten Wikipedia-Artikel finden. Wenn Sie ein Planetariumsprogramm wie Stellarium haben, in dem die Helligkeiten der Sterne angegeben werden, können Sie ja vielleicht mal versuchen abzuschätzen, an welcher Stelle in seiner Lichtkurve sich RR Lyrae gerade befindet. Die Helligkeit schwankt zwischen 7,2mag und 8,0mag. (Kleiner Tipp: Die Auflösung finden Sie in der Augustausgabe der Zeitschrift "Sterne und Weltraum".)

NGC 6709

NGC 6709 ist ein weiterer kleiner offener Sternhaufen im Sternbild Adler. Mitten in der ja sternenreichen Milchstrasse gelegen ist er zunächst wenig auffällig. Entsprechend kurz ist auch sein Wikipedia-Eintrag. Dieses Bild habe ich insgesamt 30 Minuten belichtet.

NGC 6712

Über NGC 6712 erfährt man bei Wikipedia leider auch nur wenig, wer die Sprache kann, sollte hier unbedingt in die englischsprachige Wikipedia wechseln. Dabei handelt es sich hier um ein sehr spannendes Objekt. Etwas mehr verrät die Webseite "deepskycorner". Der dort ebenfalls erwähnte Planetarische Nebel IC 1295 ist auf meiner Aufnahme leider nicht zu sehen. Wahrscheinlich hätte ich dafür länger belichten müssen. Doch leider konnte ich dieses Objekt nur knapp 20 Minuten belichten, bevor es hinter den Bäumen auf dem Nachbargrundstück verschwand.

 

M26, ein "Klassiker"


Der offene Sternhaufen M26 wurde am 20. Juni 1764 von Charles Messier entdeckt und dann in seinen Katalog aufgenommen. Ein richtiger "Klassiker" am Sternenhimmel also. Dieses Foto habe ich eine halbe Stunde belichtet.


M11 im Sternbild Schild

Der "Wildentenhaufen" wurde bereits 1681 von Gottfried Kirch entdeckt und später dann von Charles Messier als M11 in seinen Katalog mit aufgenommen. Dieser Haufen ist wirlich groß und hell und leicht im Fernglas zu finden, dieses Bild habe ich nur 15 Minuten belichtet.

M51 - Strudelgalaxie

Das erste Objekt, das ich in dieser Nacht abgelichtet habe, ist jetzt das letzte in diesem Posting. M51, auch Strudelgalaxie oder hirlpool-Galaxie genannt, befindet sich im Sternbild Jagdhunde, unweit der Großen Bärin. Der Himmel war gegen 22 Uhr noch gar nicht richtig dunkel, aber als "Testaufnahme" erschien mir dieses schöne Ziel doch durchaus geeignet zu sein. Auch dieses Bild habe ich nur 15 Minuten belichtet.

Parallel zu diesen mit meiner Vespera gemachten Bildern habe ich in dieser Nacht auch den Planeten Saturn und seine Monde beobachtet. Doch das steht in einem separaten Posting.





Freitag, 16. Juli 2021

14./15. Juli: Eine lange Astronacht

 Man bekommt ja schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man nach einer langen, wunderschönen Astronacht die ersten Nachrichten im Morgenradio verfolgt und dann vom "Weltuntergang" in großen Teilen des eigenen Bundeslandes und benachbarter Länder hört. Eben hat man zuhause noch den klaren Sternenhimmel unter der Milchstraße genossen, und nicht weit entfernt sind viel zu viele Menschen in den Fluten gestorben oder haben alles verloren, was mal ihr eigen war. Deshalb hier zuerst einmal ein mögliches Spendenkonto für die Opfer 

Empfänger: Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
IBAN: DE79 3506 0190 1014 1550 20 
Stichwort: Hochwasser-Hilfe

Hier finden Sie weitere Spendenmöglichkeiten: Online, QR-Code und Betterplace

 oder auch für die Helfer in den Fluten:

Stiftung THW
Sparkasse KölnBonn, IBAN: DE03 3705 0198 1900 4433 73, BIC: COLSDE33XXX

Doch möchte ich auch von meiner wunderschönen Nacht berichten. Auch hier hatte es (fast) den ganzen Tag geregnet, insgesamt kamen aber nur 11 Liter pro Quadratmeter herunter, ein angenehmer Landregen. Am Abend klarte es dann auf und auch die Vorhersage für die Nacht sah nicht schlecht aus, es sollte doch einige Stunden klar bleiben. So holte ich am frühen Abend mein Teleskop auf die Terasse und bereitete es auf die Nacht vor.

Als erstes war natürlich am noch hellen Himmel der Mond zu sehen. Seine schmale Sichel war am Abend zu etwas über 23 Prozent beleuchtet:

Der Mond gegen 21:20 Uhr (MESZ)

Deutlich kann man erkennen, dass das Mare Crisium recht nah am Rand steht. Außerdem ist die Libration in Breite groß, so dass unten ein Blick in die Südpolregion möglich ist. Diese Details haben mich heute Abend jedoch nicht so sehr interessiert, und vor 22 Uhr war es natürlich auch noch viel zu hell. Die Sonne war zum Zeitpunkt des Fotos ja noch gar nicht untergegangen.

Bald nach Sonnenuntergang war im Nordwesten dann die Venus zu sehen.  Da sie sich dort jedoch in der sehr hellen Dämmerung befindet, macht sie keinen besonders strahlenden Eindruck. Ein recht bescheidener Auftritt als Abendstern.

Heute Abend galt mein Interesse viel mehr einem ehemaligen Planeten, den ich noch nie selbst gesehen hatte, dem Pluto! Kurz vor seiner Opposition am 28. Juli soll er jetzt ca. 14.6 mag hell sein. Zumindest fotografisch müsste er daher mit meinem Fernrohr (Celestron C8 f/10, 2000mm Brennweite) und der angeschlossenen Kamera (Canon 5D Mark II) abzubilden sein. Und das ist mir tatsächlich auch gelungen:

Pluto am 15.7. um 0:05 Uhr.

 Bei ISO3200 und 90 Sekunden Belichtu8ngszeit ließ er sich anschließend eindeutig identifizieren. Ich habe mich richtig gefreut, meine erste eigene Plutobeobachtung! Wenn man irgendwann nach der Corona-Pandemie wieder reisen kann: Eine Tour durch das Observatorium in Flagstaff/Arizona, wo Pluto entdeckt wurde, ist sehr lohnenswert!

Zuvor hatte ich versucht, veränderliche Sterne zu beobachten und deren Helligkeit zu schätzen. Auf der Seite der AAVSO gibt es dazu (in englischer Sprache) ein paar Vorschläge für Anfänger. Ich habe mich zum Beispiel an Beta Lyra und Eta Aquila versucht:

Beta Lyra gegen 23:25 Uhr (30sec, ISO400)

Eta Aquila gegen 23:20 Uhr (30sec, ISO400)

Da es vor Mitternacht noch gar nicht richtig dunkel war, war dies gar nicht so einfach. Auf den Fotos sieht man auch viele schwächere Sterne, mit dem bloßen Augen waren diese aber natürlich gar nicht zu erkennen, die Grenzgröße lag zunächst bei vielleicht nur 4.5mag. Beide Sterne schätzte ich an diesem Abend eher am oberen Rand ihres Helligkeitskorridors.

Eine viertel Stunde vor Mitternacht gab es dann auch noch einen schönen Überflug der ISS, von dem ich diesmal jedoch kein Foto gemacht habe.

Nach Mitternacht habe ich dann noch lange Zeit verschiedene Messier-Objekte beobachtet. Der Südhimmel ist ja zur Zeit voll davon, eine wahre Pracht! Die nachfolgenden Fotos sind nicht vergleichbar mit gen üblichen "Pretty Pictures", die viele Amateurastronomen in oft mehrstündigen Belichtungsreihen und ebenso langen Bearbeitungszeiten anfertigen. Es sind alles Einzelaufnahmen von jeweils nur 2 Minuten Belichtungszeit, also keine gestackten Aufnahmen. Ich habe in Lightroom nur die Ränder beschnitten und ein paar weitere kleine Korrekturen vorgenommen.

M 8, nur als s/w-Foto, dieser Nebel stand sehr nahe bei einer Straßenlaterne, die ihn fast überstrahlte.

M11, im Sternbild Scutum, eine große Sternenzahl im Zentrum dieses Haufens.

M 16, der Adlernebel


M 17, der Omega- oder auch Schwanennebel, wunderschön im Teleskop!

M 18, ein eher unauffälliger Sternhaufen


M 23, im Fernglas schöner, weil kompakter als im Teleskop

M 24, Sternhaufen oder dichte Milchstraßenwolke?

M 25, ein weiterer schöner Sternhaufen.

M 26, auch im Sternbild Scutum, nahe bei M11

M 57, der berühmte "Ringnebel" in der Leier.

Dies sind nur die fotografierten Objekte dieser Nacht. Natürlich habe ich auch Saturn und Jupiter gesehen und noch einige weitere Objekte. Immer wieder zogen mal einzelne Wolken durch, so dass ich keine schönen Milchstraßenbilder des ganzen Himmels erstellt habe, wie es zuerst meine Idee für den Abend war. Dafür waren jedoch die vielen Beobachtungen durch das Teleskop ein richtiger Genuss!

Aber wir sollten uns alle immer wieder klar machen: Solche schönen Nächte können wir nur genießen, wenn wir von den schlimmen Folgen des Klimawandels verschont bleiben. Die Ereignisse in Wuppertal, Ahrweiler, Schuld und vielen anderen Orten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sollten uns Mahnung genug sein, weiter aktiv für den Erhalt der Schöpfung und gegen diesen menschengemachten Klimawandel einzutreten.


Donnerstag, 3. Juni 2010

Wunderschöne Beobachtungsnacht

Die letzte Nacht war wunderschön zum Beobachten des Himmels geeignet. Nach halb zehn war die Sonne untergegangen. Die Venus war schon kurze Zeit später am Himmel zu sehen. Im Fernrohr sieht sie recht "dicklich" aus. Zur Zeit sind noch rund 80% der Oberfläche beleuchtet, eine "Sichelphase" wird sie erst später im Jahr zeigen. Bald nach 22 Uhr flogen auch wieder die Fledermäuse ums Haus.

Dann fielen mir kurz vor halb elf zunächst die hellen Sterne Arktur und Wega auf. Nicht viel später waren jedoch auch der Saturn und dann - schon relativ nahe zum Horizont im Westen hin - Regulus und Mars zu sehen. Die beiden bilden zur Zeit wirklich ein schönes Paar. Es wird interessant zu beobachten sein, wie Mars in den kommenden Tagen an Regulus vorbei zieht. Am Doppelstern gamma Leo zeigte sich, dass die Luftqualität diese Nacht recht gut war. Mit dem 30mm Okular liessen sich die beiden Komponenten leicht trennen. Bei saturn liessen sich mit meinem C8 von Celestron mehrere Monde erkennen. Iapetus (weiter weg), Rhea und Thetis auf der einen, Titan auf der anderen Seite waren klar zu erkennen. Leider habe ich erst hinterher nachgeschaut, wo sich welcher Mond befindet. Dione muss ich wegen der Nähe zu Titan wohl glatt übersehen haben? Auch Enceladus war wohl zu dicht am Ring.

Hier ein Foto vom Sternbild Löwe, tief im Westen. Fotografiert um 23:24 MESZ mit ISO1600 und 15 Sekunden Belichtungszeit bei 18mm Brennweite mit meiner Canon EOS350D.

Unten, gleich oberhalb der Blätter im Vordergrund, erkennt man das Paar aus Regulus und Mars. Darüber der "Kopf" des Löwen. Am linken Bildrand ist auch noch der Saturn zu sehen, quasi als verlängerter "Schwanz" des Königs der Tiere. Zum oberen Bildrand hin kann man eine kleine Sternensammlung erkennen, dies ist das Sternbild des "Haar der Berenice", nach rechts daneben, oberhalb des "großen Löwen" noch das unscheinbare Sternbild des "kleinen Löwen".

Kurz nach Mitternacht verglühte eine Sternschnuppe unterhalb des großen Wagens (von N nach S fliegend). Nach Mitternacht wurde es dann recht dunkel und man konnte gut "deep-sky" Beobachtung betreiben. Viele Galaxien waren heute Nacht zu beobachten. Zunächst suchte ich die "Strudelgalaxie" ("Whirlpool-Galaxie") M51 im Sternbild Jagdhunde auf. Von dort aus ging es weiter zu M63, M94, M106 und NGC 4449, 4490 und 4244. Gerade das letzte Objekt zeigte die Qualität des Himmels. Ich war schon früher oft in diesem Gebiet des Himmels unterwegs, habe die flache "Kantengalaxie" aber boch nie gesehen. Im Karkoschka wird sie als "ziemlich lichtschwache Galaxie" (10.5mag) bezeichnet, im "Deep Sky Reiseführer" von Ronald Stoyan wird sie gar nicht erwähnt. Heute sprang mir dieser "Strich" jedoch richtig ins Auge. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man mit den Jahren doch immer mehr Beobachtungspraxis entwickelt und dadurch wirklich mehr erkennt. Auch in der Astronomie gilt wohl "Übung macht den Meister".

Im Osten stiegen die Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler immer höher am Himmel hinauf. Im Süden leuchtete Antares im Skorpion. Dort waren M4 und M80 schön zu sehen. In der Leier ließ ich mir den Ringnebel M57 natürlich nicht entgehen.

Später in der Nacht kamen dann noch Objekte des Südhimmels hinzu. Zunächst M11, dann M26, M8, M20 und M21, M22. Als der Mond aufging und es mir langsam doch etwas kälter wurde, ging es gegen 2 Uhr wieder ins Haus zum Bett.