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Dienstag, 9. Januar 2024

8./9.Januar 2024: Eine späte, lange Astronacht

 Die Nacht vom 8. auf den 9. Januar , von Montag auf Dienstag, war endlich nach langer Zeit wieder eine lange, klare Nacht. Kalt wurde es natürlich auch. Gegen Morgen am 9. Januar hatten wir bei uns -9° Grad Celsius.

Leider hatte ich am Montagabend gleich noch zwei andere (schöne) Termine, sodass ich so richtig erst nach 22 Uhr mit meinen Beobachtungen anfangen konnte.

Hier mein erstes Bild an diesem Abend war der Komet 12P/Pons-Brooks, das konnte ich noch vor meinen Termin um 17:45 Uhr aufnehmen

12P/Pons-Brooks am 8. Januar 2024

Später wieder zuhause habe ich dann ein großes Mosaik vom Pferdekopfnebel (IC434) und dem Flammennebel (NGC2024) im Orion aufgenommen:

Flammen- und Pferdekopfnebel am 8.1.24, von 22-24 Uhr aufgenommen

Dieses Bild habe ich mit einem Dualbandfilter aufgenommen. Dies hebt die roten Wasserstoffwolken um das Pferd hervor und "dämpft" etwas das Licht der hellen Sterne.

Danach folgte ich einem Tipp eines Sternfreunds von unserer Volkssternwarte Paderborn, der sagte, das Kleinplanet (4)Vesta sich in diesen Tagen dem berühmten Krebsnebel, Messier 1 (M 1), nähert:

Kleinplanet Vesta läuft auf M 1 zu

Der Krebsnebel M1 ist unschwer auf der rechten Bildseite zu erkennen. Aber welcher der vielen Sterne ist Vesta? Links unten können Sie einen sehr hellen Stern sehen, das ist Tianguan (3mag). Der nächsthelle Stern, etwas rechts und oberhalb vonTianguan ist der gesuchte Kleinplanet. Vesta ist zur Zeit 7,0mag hell. Irgendwo dazwischen befindet sich noch ein weiterer Kleinplanet, (4299)WIYN, benannt nach einer Sternwarte auf dem Kitt Peak in Arizona. Vielleicht kann ich diesen mit nur 15,5mag sehr schwach leuchtenden Asteroiden später in diesem Bild noch markieren.

Gegen 1 Uhr bin ich dann selbst ins Bett gegangen, habe mein Vespera-Teleskop jedoch noch weiter laufen lassen, damit es automatisch noch verschiedene Aufnahmen macht. Es ist tatsächlich fast die ganze Nacht durchgelaufen, leider habe ich nicht aufgepasst, irgendwann war der Speicher voll und es konnten keine neuen Dateien mehr aufgezeichnet werden. Der Akku selbst hat bis ca. 6:30 Uhr durchgehalten. Hier ein paarder Bilder aus der Nacht:

M 44 (Die "Krippe")

Leider kann ich bei diesen automatischen Aufnahmeserien nicht bei einzelnen Bildern den Mosaik-Modus einschalten. Das wäre bei diesem offenen Sternhaufen im Sternbild Krebs sicherlich sehr sinnvoll gewesen.

IC 2169

Dieser nicht leicht zu erkennende blaue Reflexionsnebel befindet sich im Sternbild Einhorn. Hier hätte eine längere Belichtungszeit sicherlich noch mehr Einzelheiten hervor gebracht. IC 2169 wird auch "Dreyer-Nebel" genannt. Interessant ist, dass man zum einen den etwas größeren Nebel (etwas unterhalb der Bildmitte) erkennen kann, aber auch einige noch weitere kleineblaue Nebelflecken oberhalb des größeren Nebels.

M96 (Mitte) und M95 (ganz rechts) im Sternbild Löwe

Diese beiden fernen Galaxien wurden zwischen 3:30Uhr und 4:15 Uhr aufgenommen.

Der Sombrero-Nebel

Der Sombrero ( M 104) wurde ab ca. 5:30 Uhr aufgenommen. Diese Galaxie befindet sich im Sternbild Jungfrau.

Auf die Idee, das Vespera einfach weiterlaufen zu lassen, war ich spontan gekommen. Für zukünftige Nächte muss ich mir mal einen richtigen Plan machen, um diese Möglichkeit noch besser zu nutzen.

Am Morgen des 9. Januar war ich dann gleich um 7 Uhr wieder aufgestanden. Ich wollte doch noch die in meiner Wochenübersicht angekündigte "Dreiecks-Konstellation" von Venus, Mond und Merkur fotografieren. Leider ist mir das nicht gelungen. Zum einen stand der Mond zu tief, er ist erst um kurz vor 8 Uhr hinter den benachbarten Häusern und dem Eggegebirge aufgegangen, da war dann die Dämmerung schon so hell, dass ich Merkur gar nicht mehr gefunden habe. Ohnehin wäre nur die Venus hoch genug gewesen. Der Mond war - selbst vom Dachfenster aus - nur durch die Zweige der fernen Bäume hindurch zu sehen und auch Merkur war wohl sicherlich hinter den Ästen versteckt. 

Venus - Mond - Merkur?

Die Venus ist auf halber Bildhöhe auf der rechten Seite des Bildes noch leicht zu erkennen. Um den Mond zu finden, müssen Sie das Bild am besten schon vergrößern. Auf dem Hausdach finden Sie zwei Schornsteine, rechts davon ist hinter den Bäumen ein Hochspannungsmast zu sehen - und genau dahinter finden Siedie schmale Mondsichel. Merkur befindet sich etwa auf halber Höhe der Linie Venus-Mond und soll mit diesen beiden ein schönes Dreieck bilden. Ich habe ihn jedoch noch nicht gefunden, wahrscheinlich wird er ebenfalls durch die Äste verdeckt, oder ist einfach schon zu lichtschwach.


Sonntag, 15. Januar 2012

15. Januar - Beobachtungsbericht

Heute war endlich mal ein Tag zur Freude der Hobbyastronomen. Am Vormittag setzte sich die Sonne mehr und mehr durch und den ganzen Abend blieb es sternenklar. Kein Mondlicht störte - ideale Bedingungen. Gegen die Kälte am Abend von -3° Grad konnte man sich ja warm anziehen. Besonders die dicken Socken sind beim Sterne gucken wichtig, denn viel bewegt man sich dabei ja nicht.

Schon tagsüber konnte ich auf der Sonne mehrere größere Fleckengruppen beobachten. Am östlichen Rand sind gerade zwei neue, anscheinend sehr große Gruppen aufgetaucht. Doch auch an anderen Stellen gibt es durchaus sehenswerte Fleckengruppen. Ein Bild dieser Flecken gibt es z.B. beim Observatorium Kanzelhöhe in Österreich, ein renommiertes Sonnenobservatorium.

Am Abend stand dann zunächst die Beobachtung von Jupiter auf meinem Programm. Der Mond Io sollte heute vor der Planetenscheibe herlaufen und auch seinen Schatten auf Jupiter werfen. Mit meinem Fernrohr konnte ich nach der tagesschau, also etwa gegen 20:30 Uhr bei circa 200-facher Vergrößerung von Jupiter den Schatten von Io sehr gut als kleinem dunklen Punkt auf der Planetenscheibe ausmachen. Und um ungefähr 20:50 Uhr war, wie vorhergesagt, auch nicht schwierig, das Wiederauftauchen von Io neben dem Jupiter zu erkennen.

Danach beobachtete ich im Sternbild Orion, zunächst natürlich den großen Orionnebel, M42.



Später habe ich versucht, den "Flammennebel" (NGC2024) zu beobachten. Dieser ist fast so groß wie der Vollmond. Selbst im Fernrohr ist er jedoch kaum zu erkennen, da der helle Stern Alnitak, der linke Stern des Gürtels, ihn durch seine Nähe ziemlich überstrahlt. Ich habe dann jedoch mal mit einer Kleinbildkamera eine Minute durch das Fernrohr belichtet, auf diesem Bild sind seine "flammigen" Strukturen unterhalb des hellen Sternes zu erkennen.



Später beobachtete ich im Sternbild Großer Hund noch den offenen Sternhaufen M41 unterhalb von Sirius. Dieser Sternhaufen ist ungefähr 2500 Lichtjahre von uns entfernt. Schon im Fernglas kann man viele einzelne Sterne erkennen, erst recht natürlich mit dem Fernrohr. Auf diesem Bild habe ich an die hundert Sterne gezählt:



Zwischendurch schaute ich immer wieder zu Jupiter. Die Wanderung des Schatten von Io war im Fernrohr sehr gut zu erkennen. Der Schatten wanderte in etwa genau über dem südlichen dunklen Wolkenband, in dem sich auch der sogenannte "Große rote Fleck" befindet. Auch hier habe ich probiert, ein Bild zu schießen. Dies ist mir jedoch nicht gelungen, dafür war der Himmel dann doch zu diesig, um ein ausreichend scharfes Einzelbild der Jupiteroberfläche mit dem Schatten darauf zu erzeugen. Eine tolle Bildsequenz von heute Abend hat Silvia Kowollik veröffentlicht.

Am frühen Morgen des Montag konnte ich die Beobachtungen fortsetzen. Saturn, sein Ring und der Mond Titan waren im Spektiv gut zu beobachten. Mars leuchtete schön rötlich, war aber im Spektiv kaum als Fläche auszumachen, der muss erst noch näher an die Erde herankommen. Um 7 Uhr war am Osthimmel schon deutlich ein leichter Silberstreif zu erkennen, die Dämmerung hatte begonnen. Der Mond zeigte schöne Krater am Terminator und um 8 Uhr konnte ich auch noch am schon hellen Himmel den Überflug der ISS verfolgen.