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Donnerstag, 11. April 2024

10. April 2024: Bye, Bye, Pons-Brooks!

 Am Mittwoch, den 10. April 2024, klarte zum Abend der Himmel immer besser auf, eine schmale Mondsichel war schon bei Sonnenuntergang sichtbar, bald darauf auch der Planet Jupiter.

Mond und Jupiter am Abendhimmel des 10. April 2024 (21:20 Uhr), aufgenommen mit Canon RP, Brennweite 105mm, Blende f/4, 4 Sekunden Belichtungszeit, ISO 400,
 

Die große Frage war für mich, würde es mir noch einmal gelingen, den Kometen 12P/Pons-Brooks zu fotografieren? Auf dem Weg um die Sonne herum hat sich der Komet in den letzten - bei uns leider viel zu bewölkten Wochen - immer prächtiger entwickelt. Seine Helligkeit soll schon auf 4,5mag angestiegen sein - so dass er theoretisch mit dem bloßen Auge sichtbar sein sollte. Und es gibt schon viele Fotos, in denen er einen prächtigen, detailreichen Schweif zeigt.

Für uns hier in Deutschland ist seine "beste Zeit" jedoch vorbei. In der hellen Abenddämmerung würde er nur noch schwer zu finden sein, das war mir schon klar. Jetzt nähert er sich ja immer weiter der Sonne an, am 21. April erreicht er das Perihel seiner Bahn und anschließend ist er nur noch am Südhimmel der Erde zu beobachten.

Zunächst dachte ich mir, das wird gar nicht gelingen, denn Richtung Westen stehen bei mir Bäume und Nachbarhäuser viel zu nah, so dass ich gar keinen "freien" Blick Richtung Horizont habe. Doch dann entdeckte ich, dass sich das schöne Schauspiel von Mondsichel, Jupiter und vielleicht ja auch noch der Kome,t etwas weiter nordwestlich abspielte - und da gab es tatsächlich noch eine kleine "Lücke".

Und - Glück gehabt - als kleines Fleckchen ist der Komet tatsächlich doch auf diesem Foto zu sehen:

Ausschnitt aus dem obigen Bild mit Erläuterungen

Der Komet befand sich zu diesem Zeitpunkt noch 9,6° Grad über dem Horizont, der Mond rund 14° Grad. Bei Jupiter kann man sogar drei seiner Monde erkennen, das sind von oben nach unten: Kallisto - Europa - Jupiter - Ganymed. Mond Io stand noch zu dicht direkt am Jupiter dran.Gefreut hat mich auch, das selbst der Planet Uranus auf dem Bild zu sehen ist. Es entstanden noch ein paar Fotos mehr in den folgenden Minuten, doch besser ist der Komet nicht zu sehen, denn man sieht schon: von unten stiegen ein paar dunkle Wolken auf.

Dies dürfte wohl mein letztes Bild dieses Kometen sein. Er wird erst in 76 Jahren wieder unsere Erde besuchen.

Ich habe versucht, ihn auch noch mit meiner Vespera aufzunehmen, doch das ist mir nicht mehr gelungen. Dazu war es in der Gegend um ihn herum wohl einfach zu hell, so dass - wenn ich die Fehlermeldungen richtig interpretiere -  ein Stacken der Einzelbilder nicht mehr möglich war.

Donnerstag, 28. März 2024

Montag, 25. März 2024: Ostervollmond und ein bisschen mehr

 Am Montag, den 25. März 2024, gab es am Abend einigermaßen freie Sicht zum Himmel. Der Vollmond schien hell vom Himmel herab. Leider beleuchtete er dadurch auch hoch ziehende Schleierwolken, die ien gute Durchsicht auf den Himmel verhinderten. Trotzdemhabe ich probiert, mit meinem Vespera einige Bilder zu machen.

Hier zunächst der Mond:

Der "Ostervollmond"

Dieser erste Vollmond nach Frühlingsanfang wird auch der "Ostervollmond" genannt, weil nach Definition Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang gefeiert wird. Wer diese Regel einmal ganz genau hinterfragen und studieren möchte, dem sei ein hier verlinkter Artikel aus der Zeitschrift "Orion" empfohlen.

Hier noch ein weiteres Bild vom Mond:

Der Mond im Spektiv

Mit meinem Spektiv mit 400mm Brennweite und 82 mm Öffnung zeigt der Mond natürlich noch viel mehr als im Vespera. Doch da bei Vollmond keine Tag-/Nacht-Grenze (Terminator) über den Mond läuft, an dem man dank der langen Schatten oft viele einzelne Krater erkenenn kann, fällt der Unterschied in so einer Volmondnacht kaum ins Gewicht.
 

Nach dem Mond stand noch einmal der Komet 12P/Pons-Brooks auf meiner Beobachtungsliste.

12P Pons-Brooks am 25. April

 Der Komet ist inzwishen schon recht hell geworden. Bei heavens-above wird seine Helligkeit mit 4,9mag angegeben, andere schätzen ihn noch heller ein. Aus meinem Garten heraus ist es jedoch schon sehr schwierig, ihn überhaupt noch zu erwischen. In Richtung Westen stehen doch einige höhere Bäume auf den benachbarten Grundstücken, dieses Bild konnte nur noch durch die Äste hindurch fotografiert werden.

Als nächstes habe ich mich noch einmal an einem Mosaik versucht:

Der Rosettennebel, NGC 2244

Vor Jahren wäre wohl kein Astronom auf die Idee gekommen, den Rosettennebel in einer Vollmondnacht zu fotografieren. Doch dank Dualbandfilter und empfindlicher Kamerachips ist heute fotografisch vieles mehr möglich. Das obige Bild besteht aus 159 Einzelbildern, die Belichtungszeit betrug also nur 26,5 Minuten. Insgesamt hat die Aufnahme jedoch eine Stunde und 20 Minuten gedauert, also gut die dreifache Zeit. Zwischendurch hat der Vespera Algorithmus also viele, viele Einzelbilder verworfen. Wahrscheinlich weil leider doch auch immer wieder Schleierwolken durchzogen und diese Bilder dann zum Stacken nicht zu gebrauchen waren. Ansonsten ist das Bild von mir nicht weiter bearbeitet worden. Mit Photoshop oder anderer Software könnte man es sicherlich noch etwas "farbenfroher" gestalten.

Als ich sah, dass für die Verhältnisse draußen am Himmel dieses Bild doch noch recht gut gelungen war, habe ich mich noch auf die Suche nach weiteren Supernovae gemacht:

NGC 4619

In der Galaxie NGC 4619 hatte sich die Supernova SN2024drt gezeigt mit einer Helligkeit von 14,9 mag. Leider habe ich die Koordinaten dieser Galaxie nicht ganz korrekt eingegeben. Sie ist in etwa in mittig, aber am oberen Bildrand rechts oberhalb eines etwas helleren Sternes (HD110438, 9,2mag) zu finden. Dieses Bild wurde zwar 45 Minuten lang belichtet, aber die Supernova lässt sich doch nicht exakt von der Galaxie unterscheiden. Die Galaxie ist nur als kleiner - etwas verwaschener, leicht gestreckter - Fleck zu erkennen.

Ähnlich erging es mir beim nächsten Objekt:

NGC 6004

Dieses Bild wurde nur gut 15 Minuten belichtet. Hier ist selbst die Galaxie kaum zu erkennen, erst recht nicht die dort befindliche Supernova SN 2024cld, die im Februar entdeckt wurde und jetzt 15,1mag haben sollte. 

Schade! In dunklen und klaren Nächten hätte ich wahrscheinlich doch bessere Bilder dieser beiden Galaxien hinbekommen. So sorgten das helle Mondlicht und die durchziehenden Wolen wohl doch dafür, dass das Vespera seine Grenzgröße von gut 15mag heute nicht erreichen konnte.

Viel einfacher war dann doch das nächste Ziel:

R Leo (unten) im Bild mit 18 und 19 Leo

Dieses Bild wurde nur eine Minuten belichtet, also aus sechs Einzelbildern a 10 Sekunden zusammen gesetzt. Das letzte Mal hatte ich R Leo am 12. März beobachtet. Direkt oberhalb des rötlichen R Leo steht der eher bläuliche Stern 19 Leo, dieser hat 6,4mag. Und darüber dann etwas nach rechts 18 Leo mit 5,65mag. Ich habe das Gefühl, das R Leo inzwischen schon einen Tucken heller ist als 18 Leo. Bei der AAVSO sieht die Lichtkurve von R Leo aktuell so aus, als würde der veränderliche Stern jetzt mit ca. 5,7mag diesmal sein Helligkeitsmaximum erreichen:

Helligkeitskurve der AAVSO für R Leo 


 Danach habe ich noch einen weiteren "Veränderlichen" besucht:

T CrB am 25. März 2024 gegen 22:30 Uhr

T CrB war jedoch unscheinbar. Noch ist der erwartete Helligkeitsausbruch nicht passiert. T CrB hat eine Helligkeit, die bei etwas unter 10mag liegt. Die hellsten Sterne auf diesem Bild liegen bei 8,5mag. Hier ist Geduld angesagt.

Und ein letztes Bild:

Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS

Dieser Komet hat zur Zeit eine Helligkeit von ca. 11 bis 12 mag. Er befindet sich gegenwärtig nicht weit entfernt vom 3,8mag hellen Stern mü Vir, also im Sternbild Virgo (Jungfrau). Noch ist dieser Komet sehr unscheinbar. Er ist aber auch noch weit draußen im All und durchläuft sein Perihel, also den Zeitpunkt der größten Annäherung an die Sonne erst am 27. September 2024. Dann wird er bei uns gar nicht sichtbar sein, sondern nur auf der Südhalbkugel der Erde. Wir können ihn zunächst bis etwa Mitte Juni verfolgen, dann wird er aber auch wohl nur 9mag Helligkeit erreichen. Nach dem Perihel wird es jedoch spannend. Er taucht in etwa ab Mitte Oktober bei uns in der Abenddämmerung wieder am Himmel auf und bleibt dann bis Ende November sichtbar. Nach einigen Vorausberechnungen soll der Komet Mitte Oktober dann sogar eine Helligkeit von 1mag erreichen, wäre also recht einfach mit dem bloßen Auge zu sehen, bevor er im November wieder auf 5mag und weniger abfällt.

Lassen wir uns überraschen!

In der Zwischenzeit zog sich der Himmel immer weiter mit Wolken zu, so dass ich schließlich meine Beobachtungssession abgebrochen habe. Aber selbst wenn nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind, ich denke, ich habe in dieser Vollmondnacht viel gesehen und fotografieren können!

Mittwoch, 17. Januar 2024

16. Januar 2024: Mond, Komet, ISS, Planeten, Sterne ...

 Am Dienstag, den 16. Januar 2024, klarte es am Abend auf. Als erstes war der Mond schön am Abendhimmel zu sehen:

Mond am 16. Januar 2024 um 17:17 Uhr.

Als es dunkel genug war, habe ich mein Vespera aufgebaut und als erstes ein weiteres Bild des Kometen 12P/Pons-Brooks aufgenommen:

Komet 12P/Pons-Brooks und der offene Sternhaufen Messier 29

Der Komet befindet sich gerade im Sternbild Schwan, unweit vom offenenSternhaufen M 29.

Danach sollte um ca. 18;50 Uhr die ISS zum ersten Mal nach längerer Zeit wieder am Abendhimmel zu sehen sein. Und so war es auch. Sie kam zwar einen kleinen Tick später als vorhergesagt, wahrscheinlich gab es in den letzten zwei Tagen eine Bahnkorrektur. Ich habe hier gleich meine einzelnen Bilder, die ich jeweils 10 Sekunden belichtet habe, zu einem Gesamtbild zusammen gefasst:

ISS beim Überflug

Oben rechts der helle Mond und in der Mitte oben Jupiter. Da die Gesamtbelichtungszeit aus diesen zehn Einzelbildern bei fast zwei Minuten liegt, sind die Sterne natürlich auch nicht mehr punktförmig, sondern zu kleinen Strichspuren lang gezogen. 

Gut erkennen kann man bei der ISS-Spur, wie diese am Ende viel schwächer wird, da verschwindet die ISS dann im Schatten der Erde und wird nicht mehr von der Sonne angestrahlt.

So flach über dem Horizont hier von uns aus gesehen, bedeutet dies natürlich, dass die ISS weit entfernt von Deutschland fliegt. Sie befindet sich bei diesem Bild zu Beginn über Sardinien und taucht dann über Italien in den Schatten ein. Hier (von der Webseite "heavens-above") eine Grafik zur "Bodenspur" der ISS:


Danach habe ich zunächst einmal die Planeten im Süden aufgesucht. Hier ein Bild von Uranus:

Uranus

Uranus ist der helle "Stern" etwas rechs der Bildmitte. Wenn man in der Vergrößerung ganz genau hinschaut, sieht man direkt oberhalb von ihm sogar einen seiner Monde, Oberon (laut Stellarium).

Nach diesem großen Planeten habe ich einen Kleinplaneten fotografiert:

M 1 und Kleinplanet (4)Vesta

 Inzwischen ist Kleinplanet Nr. 4,Vesta, westlich von M 1 zu finden. Dieses Bild wurde nur knapp 5 Minuten belichtet.

Anschliessend habe ich noch eine längere Belichtung probiert, und zwar vom "Hexenkopfnebel". Leider verschwand das Objekt nach einer guten Stunde Belichtungszeit schon hinter einem Baum auf einem Nachbargrundstück. Eigentlich empfiehlt Vespera für dieses Objekt 3 Stunden Belichtungszeit.

Hier zunächst mein Originalbild:

Viele Sterne im Sternbild Eridanus

Hier ist zunächst nichts von diesem Nebel zu sehen. Deshalb habe ich mein Bild mal bei "nova.astrometry.net" hochgeladen, um zu sehen, ob ich denn die richtige Richtung erwischt habe. Und das stimmte schon:

Die gleiche Gegend bei astrometry.net

Zumindest habe ich einige kleinere NGC-Objekte mit erwischt. Aber wo ist der "Hexenkopf" ?

astrometry.net verweist auch auf "unWISE" Aufnahmen. Hier der gleiche Ausschnitt:

So hätte ich mir auch mein Bild gewünscht.

 

Deshalb habe ich mein Bild einfach mal mittels Photoshop etwas aufgehellt. Dadurch ist es zwar nicht schöner geworden, aber einen kleinen Teil der Strukturen des Hexenkopfnebels kann man schon erahnen:

Noch einmal mein Bild.... (kräftig an der Graduationskurve gezerrt)


 Doch ich habe noch mehr beobachtet:

Kleinplanet (354)Eleonora

Dieser 354. Kleinplanet, der entdeckt wurde, ist leider selbst Wikipedia nur einen sehr kurzen Eintrag würdig. Ich habe dieses Bild 5 Minuten lang belichtet.

NGC 2392, Eskimonebel, im Sternbild Zwillinge

Über NGC 2392, den "Eskimonebel" findet man in Wikipedia und an vielen anderen Stellen schon wesentlich mehr zu lesen. Schade, dass die allermeisten "planetarischen Nebel" so klein sind. Für solche Objekte ist das Vespera dann leider doch nicht wirklich geeignet, da bräuchte man viel mehr Vergrößerung, viel längere Brennweiten.

Alles in allem ein sehr schöner Astroabend - und die Wolkenlücke ist sogar immer noch da, doch ich will jetzt ins Bett.








Dienstag, 9. Januar 2024

8./9.Januar 2024: Eine späte, lange Astronacht

 Die Nacht vom 8. auf den 9. Januar , von Montag auf Dienstag, war endlich nach langer Zeit wieder eine lange, klare Nacht. Kalt wurde es natürlich auch. Gegen Morgen am 9. Januar hatten wir bei uns -9° Grad Celsius.

Leider hatte ich am Montagabend gleich noch zwei andere (schöne) Termine, sodass ich so richtig erst nach 22 Uhr mit meinen Beobachtungen anfangen konnte.

Hier mein erstes Bild an diesem Abend war der Komet 12P/Pons-Brooks, das konnte ich noch vor meinen Termin um 17:45 Uhr aufnehmen

12P/Pons-Brooks am 8. Januar 2024

Später wieder zuhause habe ich dann ein großes Mosaik vom Pferdekopfnebel (IC434) und dem Flammennebel (NGC2024) im Orion aufgenommen:

Flammen- und Pferdekopfnebel am 8.1.24, von 22-24 Uhr aufgenommen

Dieses Bild habe ich mit einem Dualbandfilter aufgenommen. Dies hebt die roten Wasserstoffwolken um das Pferd hervor und "dämpft" etwas das Licht der hellen Sterne.

Danach folgte ich einem Tipp eines Sternfreunds von unserer Volkssternwarte Paderborn, der sagte, das Kleinplanet (4)Vesta sich in diesen Tagen dem berühmten Krebsnebel, Messier 1 (M 1), nähert:

Kleinplanet Vesta läuft auf M 1 zu

Der Krebsnebel M1 ist unschwer auf der rechten Bildseite zu erkennen. Aber welcher der vielen Sterne ist Vesta? Links unten können Sie einen sehr hellen Stern sehen, das ist Tianguan (3mag). Der nächsthelle Stern, etwas rechts und oberhalb vonTianguan ist der gesuchte Kleinplanet. Vesta ist zur Zeit 7,0mag hell. Irgendwo dazwischen befindet sich noch ein weiterer Kleinplanet, (4299)WIYN, benannt nach einer Sternwarte auf dem Kitt Peak in Arizona. Vielleicht kann ich diesen mit nur 15,5mag sehr schwach leuchtenden Asteroiden später in diesem Bild noch markieren.

Gegen 1 Uhr bin ich dann selbst ins Bett gegangen, habe mein Vespera-Teleskop jedoch noch weiter laufen lassen, damit es automatisch noch verschiedene Aufnahmen macht. Es ist tatsächlich fast die ganze Nacht durchgelaufen, leider habe ich nicht aufgepasst, irgendwann war der Speicher voll und es konnten keine neuen Dateien mehr aufgezeichnet werden. Der Akku selbst hat bis ca. 6:30 Uhr durchgehalten. Hier ein paarder Bilder aus der Nacht:

M 44 (Die "Krippe")

Leider kann ich bei diesen automatischen Aufnahmeserien nicht bei einzelnen Bildern den Mosaik-Modus einschalten. Das wäre bei diesem offenen Sternhaufen im Sternbild Krebs sicherlich sehr sinnvoll gewesen.

IC 2169

Dieser nicht leicht zu erkennende blaue Reflexionsnebel befindet sich im Sternbild Einhorn. Hier hätte eine längere Belichtungszeit sicherlich noch mehr Einzelheiten hervor gebracht. IC 2169 wird auch "Dreyer-Nebel" genannt. Interessant ist, dass man zum einen den etwas größeren Nebel (etwas unterhalb der Bildmitte) erkennen kann, aber auch einige noch weitere kleineblaue Nebelflecken oberhalb des größeren Nebels.

M96 (Mitte) und M95 (ganz rechts) im Sternbild Löwe

Diese beiden fernen Galaxien wurden zwischen 3:30Uhr und 4:15 Uhr aufgenommen.

Der Sombrero-Nebel

Der Sombrero ( M 104) wurde ab ca. 5:30 Uhr aufgenommen. Diese Galaxie befindet sich im Sternbild Jungfrau.

Auf die Idee, das Vespera einfach weiterlaufen zu lassen, war ich spontan gekommen. Für zukünftige Nächte muss ich mir mal einen richtigen Plan machen, um diese Möglichkeit noch besser zu nutzen.

Am Morgen des 9. Januar war ich dann gleich um 7 Uhr wieder aufgestanden. Ich wollte doch noch die in meiner Wochenübersicht angekündigte "Dreiecks-Konstellation" von Venus, Mond und Merkur fotografieren. Leider ist mir das nicht gelungen. Zum einen stand der Mond zu tief, er ist erst um kurz vor 8 Uhr hinter den benachbarten Häusern und dem Eggegebirge aufgegangen, da war dann die Dämmerung schon so hell, dass ich Merkur gar nicht mehr gefunden habe. Ohnehin wäre nur die Venus hoch genug gewesen. Der Mond war - selbst vom Dachfenster aus - nur durch die Zweige der fernen Bäume hindurch zu sehen und auch Merkur war wohl sicherlich hinter den Ästen versteckt. 

Venus - Mond - Merkur?

Die Venus ist auf halber Bildhöhe auf der rechten Seite des Bildes noch leicht zu erkennen. Um den Mond zu finden, müssen Sie das Bild am besten schon vergrößern. Auf dem Hausdach finden Sie zwei Schornsteine, rechts davon ist hinter den Bäumen ein Hochspannungsmast zu sehen - und genau dahinter finden Siedie schmale Mondsichel. Merkur befindet sich etwa auf halber Höhe der Linie Venus-Mond und soll mit diesen beiden ein schönes Dreieck bilden. Ich habe ihn jedoch noch nicht gefunden, wahrscheinlich wird er ebenfalls durch die Äste verdeckt, oder ist einfach schon zu lichtschwach.


Dienstag, 28. November 2023

28. November 2023: Mond und ein Komet

 Als ich heute Abend von einem abendlichen Termin kurz vor 22 Uhr nach hause kam, sah ich den Mond am Himmel leuchten. Schnell habe ich mein Spektiv nach draußen gebracht und die Gelegenheit für dieses Foto genutzt:

Der Mond am 28. November 2023 um 21:46 Uhr MEZ

Auf den ersten Blick sieht er ja noch voll aus, aber am rechten Rand sieht man doch schon die Kraterstrukturen recht deutlich. Und in der Tat, Vollmond war gestern, heute ist er nur noch zu 97 Prozent beleuchtet.

Meine Vespera Beobachtungsstation habe ich dann auch noch aufgestellt und auf den Kometen 12P/Pons-Brooks ausgerichtet. Dieser steht im Moment im Sternbild Leier, zum Zeitpunkt der Aufnahme stand er nur noch ca. 16° Grad hoch am Himmel.

12P/Pons-Brooks ist ein Komet mit einer Umlaufperiode um die Sonne von 71 Jahren, also ähnlich wie der Komet Halley. Zur Zeit macht der Komet viel "Wirbel", so dass sogar die normale Presse über ihn berichtet, wie hier z.B. die Frankfurter Rundschau oder Radio Bayern. Anders als dort beschrieben sind auf meinem Bild jedoch keine "Teufelshörner" zu sehen:

Komet 12P/Pons-Brooks um 22:09 Uhr (Stack aus 90 Bildern a 10sec)

Der Komet ist der verwaschene Fleck in der Mitte des Bildes. Auffällig ist, dass er nicht so grünlich schimmert wie viele andere Kometen.  Bei grünlichen Kometen kommt es zu richtigen "Ausgasungen", während dieser Komet "nur" Staub von sich fort schleudert. Bei heavens-above wird seine Helligkeit zur Zeit mit 8,9mag angegeben. 

Dieser Komet erreicht am 21. April seinen sonnennächsten Punkt auf seiner Bahn und im Juni dann den geringsten Abstand zur Erde. Es gibt schon Spekulationen, dass er zu dieser Zeit dann sogar mit dem bloßem Auge sichtbar sein soll. Ich bin da jedoch eher skeptisch. Bei uns in Mitteleuropa ist er ohnehin nur bis ca. April sichtbar, danach müsste man sich am besten schon auf die Südhalbkugel der Erde begeben, um ihn zu beobachten.

Sollte es in den kommenden Abenden noch einmal aufklaren, will ich versuchen, ein besseres Foto von diesem Kometen zu erreichen. Nach Einbruch der Dunkelheit, zum Beispiel gegen 19 Uhr steht er doch deutlich höher am Himmel als jetzt um 22 Uhr.

Leider schlossen sich gegen 22:15 Uhr schon wieder die Wolkenlücken, so dass ich keine anderen Aufnahmen machen konnte.