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Samstag, 30. März 2024

Donnerstag, 28. März 2024: Galaxien und mehr

 Und noch ein Tag mehr im März mit einer abendlichen Wolkenlücke. Diesmal zogen auch nicht so viele Schleierwolken durch wie noch am Montag.

Als erstes stand noch einmal mehr R Leo auf dem Programm:

R Leo am 29.3.24

Dieses Bild wurde etwas über drei Minuten belichtet, um die hellen Sterne bilden sich da schon "Überstrahlungsaufhellungen". Ein Zeichen für eine recht hohe Luftfeuchtigkeit.

Bei den Hobbyastronomen gilt das Frühjahr auch als "Galaxienzeit", denn dann sind am Nachthimmel die Sternbilder Löwe und Jungfrau dominierend, in denen und deren benachbarten Sternbilder es eine Unmenge von Galaxien auch für kleinere Teleskope zu sehen gibt.

Als erstes Objekt habe ich im Sternbild Löwen die Galaxie NGC 2903 fotografiert:

NGC 2903 im Sternbild Löwe

 Dieses Bild wurde eine Stunde lang belichtet, es wurde also aus 360 einzelnen Bildern gestackt. NGC 2903 ist eine recht große, helle Galaxie (8,8mag). Da sie nur 21 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist, kommen ihre Spiralarme sehr schön zur Geltung.

Danach habe ihc noch zwei weitere "Galaxien-Bilder" gemacht:

NGC 3227 und Algieba im Löwen

 Beim "durchblättern" des programms Stellarium fiel mir in der Nähe des hellen Sterns Algieba (gamma Leo, 2,0mag). dem "Hals-Stern" des Löwen eine kleine "Doppelgalaxie" auf. Sie ist in diesem Bild schnell etwas links der Mitte zu finden. Die größere Galaxie ist NGC 3227 (10,4mag). Der oberhalb liegende Begleiter ist das Objekt NGC 3226 (11,4mag). Beide Galaxien wechselwirken miteinander und werden zusammen auch als Arp 94 bezeichnet. Außerdem sind in diesem Bild auch nch die Galaxien NGC 3222 und NGC 3213 zu finden.

Algieba ist ein Doppelstern, der schon gut in kleinen Teleskopen mit nur 4 cm Öffnung zu trennen ist. In meinem eine halbe Stunde lang belichtetem Bild überstrahlt die hellere Komponente (2,2mag) die etwas dunklere (3,5mag) jedoch deutlich.

Damit Sie die kleinen Galaxien nicht lange suchen müssen, hier auch noch das von astrometry.net annotierte Bild:

NGC 3213, 3222, 3226, 3227 und Algieba im Löwen

Im nächsten Bld sind noch mehr Galaxien zu finden:

NGC 4274

Diese Galaxien befinden sich im Sternbild "Haar der Berenice" (lat. "Coma Berenice, Abkürzung Com), am Himmel links (östlich) vom Löwen zu finden. In diesem ansonsten völlig unscheinbarem Sternbild sind wirklich unzählige Galaxien zu finden, ganz viele Messier-Objekte befinden sich hier.

NGC 4274 ist dabei, anch den Messier Objekte, mit 10,5mag noch eher eine der helleren Galaxien. Auch hier wieder eine annotierte Version dieses Fotos von astrometry.net:

NGC 4245, 4274, 4278, 4283, 4286, 4308, 4314 und IC 779.

 Die meisten hier identifizierten Galaxien haben eine Helligkeit zwischen 10 und 12 mag, IC 779 wird bei Wikipedia mit 13,8mag angegeben und in Stellarium sogar nur mit mit 15,4mag. Sie soll nur 10 Millionen Lichtjahre von uns entfernt sein, NGC 4274 dagegen rund 60 Millionen Lichtjahre. So unterschiedlich auf die Helligkeit kann sich also die Größe der Galaxien auswirken.

Schließlich habe ich noch versucht eine weitere Supernova zu fotografieren, was sich jedoch eher als ein "mysteriöses" Objekt herausstellte:

 

NGC 4361 und Ort der SN AT2024ezy
 

Die Übersichtsseite für helle Supernovae hatte an diesem Abend gemeldet, dass vor kurzem die Supernova AT2024ezy mit 12mag entdeckt worden sei. Diese war als hellste aktuelle SN angegeben. Was mich jedoch schon etwas skeptisch machte, war die Tatsache, dass dort keine Galaxie als mögliche Quelle der Supernova angegeben war. Naja, dachte ich mir, das Ding sollte - selbst wenn sie inzwischen wieder etwas schwächer geworden wäre, noch gut mit meiner Vespera zu fotografieren sein. Bei der Eingabe der Koordinaten habe ich nicht die Bildmitte gwählt, sondern das Gesichtsfeld der Verspera etwas verschoben, um noch NGC 4361, den sog. "Rasensprenger-Nebel" mit abzulichten. Doch an der besagten Stelle ist überhaupt kein Stern mit meiner Vespera zu finden !? Und eine weitere Merkwürdigkeit: Vergleiche ich mein Bild mit dem Planetariumsprogramm Stellarium, so sind bei dem etwas hellerem Stern (HIP 60558) direkt oberhalb des angeblichen SN-Ortes gleich zwei kleinere "Begleitsterne" verzeichnet, mein Foto zeigt an dieser Stelle jedoch nur einen !?

Bild aus Stellarium

Ich werde mal versuchen, mich in einschlägigen Astronomieforen schlau zu machen. Vielleicht lässt sich ja eine plausible Erklärung zu den Unterschieden zwischen den Supernova-Angaben, meinem Foto und auch Stellarium finden.

Leider war der Tag vorher für mich recht anstrengend geworden, daher beendete ich meine Beobachtungssession schon rund um Mitternacht, es wäre sicherlich noch einiges mehr möglich gewesen.

Durch das Dachlukenfenster nahm ich noch schnell mit meiner DSLR-Kamera ein Bild des Mondes auf, der nur knapp 7° Grad über dem Horizont stand:

Der Mond um 0:05 Uhr am 29. März 2024

 Er war zu diesem Zeitpunkt noch zu 88 Prozent beleuchtet. Und danach ging es dann doch ein wenig müde ins Bett.


Donnerstag, 28. März 2024

Montag, 25. März 2024: Ostervollmond und ein bisschen mehr

 Am Montag, den 25. März 2024, gab es am Abend einigermaßen freie Sicht zum Himmel. Der Vollmond schien hell vom Himmel herab. Leider beleuchtete er dadurch auch hoch ziehende Schleierwolken, die ien gute Durchsicht auf den Himmel verhinderten. Trotzdemhabe ich probiert, mit meinem Vespera einige Bilder zu machen.

Hier zunächst der Mond:

Der "Ostervollmond"

Dieser erste Vollmond nach Frühlingsanfang wird auch der "Ostervollmond" genannt, weil nach Definition Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang gefeiert wird. Wer diese Regel einmal ganz genau hinterfragen und studieren möchte, dem sei ein hier verlinkter Artikel aus der Zeitschrift "Orion" empfohlen.

Hier noch ein weiteres Bild vom Mond:

Der Mond im Spektiv

Mit meinem Spektiv mit 400mm Brennweite und 82 mm Öffnung zeigt der Mond natürlich noch viel mehr als im Vespera. Doch da bei Vollmond keine Tag-/Nacht-Grenze (Terminator) über den Mond läuft, an dem man dank der langen Schatten oft viele einzelne Krater erkenenn kann, fällt der Unterschied in so einer Volmondnacht kaum ins Gewicht.
 

Nach dem Mond stand noch einmal der Komet 12P/Pons-Brooks auf meiner Beobachtungsliste.

12P Pons-Brooks am 25. April

 Der Komet ist inzwishen schon recht hell geworden. Bei heavens-above wird seine Helligkeit mit 4,9mag angegeben, andere schätzen ihn noch heller ein. Aus meinem Garten heraus ist es jedoch schon sehr schwierig, ihn überhaupt noch zu erwischen. In Richtung Westen stehen doch einige höhere Bäume auf den benachbarten Grundstücken, dieses Bild konnte nur noch durch die Äste hindurch fotografiert werden.

Als nächstes habe ich mich noch einmal an einem Mosaik versucht:

Der Rosettennebel, NGC 2244

Vor Jahren wäre wohl kein Astronom auf die Idee gekommen, den Rosettennebel in einer Vollmondnacht zu fotografieren. Doch dank Dualbandfilter und empfindlicher Kamerachips ist heute fotografisch vieles mehr möglich. Das obige Bild besteht aus 159 Einzelbildern, die Belichtungszeit betrug also nur 26,5 Minuten. Insgesamt hat die Aufnahme jedoch eine Stunde und 20 Minuten gedauert, also gut die dreifache Zeit. Zwischendurch hat der Vespera Algorithmus also viele, viele Einzelbilder verworfen. Wahrscheinlich weil leider doch auch immer wieder Schleierwolken durchzogen und diese Bilder dann zum Stacken nicht zu gebrauchen waren. Ansonsten ist das Bild von mir nicht weiter bearbeitet worden. Mit Photoshop oder anderer Software könnte man es sicherlich noch etwas "farbenfroher" gestalten.

Als ich sah, dass für die Verhältnisse draußen am Himmel dieses Bild doch noch recht gut gelungen war, habe ich mich noch auf die Suche nach weiteren Supernovae gemacht:

NGC 4619

In der Galaxie NGC 4619 hatte sich die Supernova SN2024drt gezeigt mit einer Helligkeit von 14,9 mag. Leider habe ich die Koordinaten dieser Galaxie nicht ganz korrekt eingegeben. Sie ist in etwa in mittig, aber am oberen Bildrand rechts oberhalb eines etwas helleren Sternes (HD110438, 9,2mag) zu finden. Dieses Bild wurde zwar 45 Minuten lang belichtet, aber die Supernova lässt sich doch nicht exakt von der Galaxie unterscheiden. Die Galaxie ist nur als kleiner - etwas verwaschener, leicht gestreckter - Fleck zu erkennen.

Ähnlich erging es mir beim nächsten Objekt:

NGC 6004

Dieses Bild wurde nur gut 15 Minuten belichtet. Hier ist selbst die Galaxie kaum zu erkennen, erst recht nicht die dort befindliche Supernova SN 2024cld, die im Februar entdeckt wurde und jetzt 15,1mag haben sollte. 

Schade! In dunklen und klaren Nächten hätte ich wahrscheinlich doch bessere Bilder dieser beiden Galaxien hinbekommen. So sorgten das helle Mondlicht und die durchziehenden Wolen wohl doch dafür, dass das Vespera seine Grenzgröße von gut 15mag heute nicht erreichen konnte.

Viel einfacher war dann doch das nächste Ziel:

R Leo (unten) im Bild mit 18 und 19 Leo

Dieses Bild wurde nur eine Minuten belichtet, also aus sechs Einzelbildern a 10 Sekunden zusammen gesetzt. Das letzte Mal hatte ich R Leo am 12. März beobachtet. Direkt oberhalb des rötlichen R Leo steht der eher bläuliche Stern 19 Leo, dieser hat 6,4mag. Und darüber dann etwas nach rechts 18 Leo mit 5,65mag. Ich habe das Gefühl, das R Leo inzwischen schon einen Tucken heller ist als 18 Leo. Bei der AAVSO sieht die Lichtkurve von R Leo aktuell so aus, als würde der veränderliche Stern jetzt mit ca. 5,7mag diesmal sein Helligkeitsmaximum erreichen:

Helligkeitskurve der AAVSO für R Leo 


 Danach habe ich noch einen weiteren "Veränderlichen" besucht:

T CrB am 25. März 2024 gegen 22:30 Uhr

T CrB war jedoch unscheinbar. Noch ist der erwartete Helligkeitsausbruch nicht passiert. T CrB hat eine Helligkeit, die bei etwas unter 10mag liegt. Die hellsten Sterne auf diesem Bild liegen bei 8,5mag. Hier ist Geduld angesagt.

Und ein letztes Bild:

Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS

Dieser Komet hat zur Zeit eine Helligkeit von ca. 11 bis 12 mag. Er befindet sich gegenwärtig nicht weit entfernt vom 3,8mag hellen Stern mü Vir, also im Sternbild Virgo (Jungfrau). Noch ist dieser Komet sehr unscheinbar. Er ist aber auch noch weit draußen im All und durchläuft sein Perihel, also den Zeitpunkt der größten Annäherung an die Sonne erst am 27. September 2024. Dann wird er bei uns gar nicht sichtbar sein, sondern nur auf der Südhalbkugel der Erde. Wir können ihn zunächst bis etwa Mitte Juni verfolgen, dann wird er aber auch wohl nur 9mag Helligkeit erreichen. Nach dem Perihel wird es jedoch spannend. Er taucht in etwa ab Mitte Oktober bei uns in der Abenddämmerung wieder am Himmel auf und bleibt dann bis Ende November sichtbar. Nach einigen Vorausberechnungen soll der Komet Mitte Oktober dann sogar eine Helligkeit von 1mag erreichen, wäre also recht einfach mit dem bloßen Auge zu sehen, bevor er im November wieder auf 5mag und weniger abfällt.

Lassen wir uns überraschen!

In der Zwischenzeit zog sich der Himmel immer weiter mit Wolken zu, so dass ich schließlich meine Beobachtungssession abgebrochen habe. Aber selbst wenn nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind, ich denke, ich habe in dieser Vollmondnacht viel gesehen und fotografieren können!

Samstag, 16. März 2024

12. März 2024: Und noch ein klarer Abend

 Es sah lange nicht da nach aus, doch am Dienstag, den 12. März 2024, gab es einen weiteren recht klaren Abend, auf dem ich wieder etliche Objekte des Himmels über uns beobachten konnte.

Es begann mit der schmalen Mondsichel:

Der Mond am 12. März 2024

 

Die Mondsichel war zu nur 8 Prozent beleuchtet. Dieses Foto habe ich mit meinem Spektiv aufgenommen. Danach sollten noch viele Bilder mit dem Vespera folgen. Zuerst ein schneller Blick auf Jupiter:

Jupiter mit drei Monden

Wenn man genau hinschaut, kann man - noch ganz im Glanz des überstrahlenden Jupiters - etwas links oben (11 Uhr) den Mond Io erkennen. Genau gegenüber (ca. 5 Uhr) sieht man die Monde Ganymed und Kallisto. Mond Europa wird gerade von Jupiter selbst bedeckt.

Oberhalb, etwas östlich, von Jupiter hält sich Uranus auf:

Uranus, auch mit Monden

Uranus ist das etwas bläulich erscheinde Objekt in der Mitte des Bildes. Der kleine Stern unterhalb von ihm ist wirklich ein Stern, laut Stellarium 13mag hell. Dicht am Planetn kann man rechts den Mond Oberon erkennen und links den Mond Titania. Und wenn man ganz genau hinschaut - oder das ganze Bild am Monitor auf Pixelgröße vergrößert -  kann man auch noch den Mond Ariel erkennen.

Dann durfte natürlich der Komet 12P/Pons-Brooks nicht fehlen:

KOmet 12P Pons-Brooks

Der Komet wird von Tag zu Tag etwas heller, am 12.3. ist er vielleicht schon etwas heller als 6mag. In einem Fernglas ist er recht leicht zu finden.

Und ein zweiter Komet wartete auf seine Entdeckung durch mich:

Komet 13P Olbers

Der Komet 13P/Olbers befindet sich etwas rechts und oberhalb der Bildmitte. Zu diesem Kometen, der ähnlich wie der Halleysche Komet ca. alle 70 Jahre wiederkehrt, gibt es überraschenderweise gar keinen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag, nur eine  in englischer Sprache. Deshalb kann ich hier nur auf den Wikipedia-Eintrag über Heinrich Wilhelm Olbers selbst verweisen.

Dieser Komet hat zur Zeit nur eine Helligkeit von ca. 11,5mag, ist also wirklich kein auffälliges Objekt. Seinen sonnennächsten Punkt wird er am 30. Juni 2024 erreichen, dann soll er vielleicht 7-8mag hell werden.

Als nächstes habe ich mich an einem bekannten Messier-Objekt versucht, dem Reflexionsnebel M78 im Sternbild Orion:

M78 im Orion

M 78 ist der hellste Reflexionsnebel am Himmel. Das Bild habe ich ca. 30 Minuten belichten können.

Und noch ein weiteres Messier-Objekt stand auf meiner Beobachtungsliste, die Praesepe (M 44):

M 44, Praesepe

Dieser offene Sternhaufen im Krebs, die Praesepe, Krippe, Bienenkorbhaufen, habe ich im Mosaic-Mode der Vespera fotografiert. Dies Bild ist aus 310 einzelnen Bildern zusdammengestzt und gestackt. Versuchen Sie ruhig einmal "tief" hineinzuschauen: man kann durchaus ein paar weit hinter diesem Sternhaufen liegende Galaxien erkennen. Vergleichen Sie ruhig einmal dieses Bild mit den Angaben bei Stellarium!

Oder schauen Sie sich dieses bei nova.astrometry.net annotierte Bild an:

M 44 und Hintergrund-Galaxien

Von den verschedenen Galaxien scheint NGC 2647 die am weitesten entfernte zu sein, 736 Millionen Lichtjahre.

Dann wurde mein Ehrgeiz geweckt und ich habe wieder nach Supernova gesucht:

NGC 3206 mit Supernova

In der Galaxie NGC 3206 kann man zwei hellere Punkte erkennen: der eine ist praktisch das Zentrum der Galaxie, der zweite, etwas hellere Punkt ist die Supernova SN2024bch.

Außerdem hatte ich in meinem Blog geschrieben, das der Kleinplanet (23)Thalia heute in Opposaition zur Sonne steht:

Kleinplanet (23) Thalia

Der Kleinplanet (23) Thalia hat gerade eine Helligkeit von 8,4mag. Ein weiterer Kleinplanet in meiner Sammlung. :-)

Und dann habe ich auch noch R Leo fotografiert:

 R Leo, ganz am unteren Bildrand.

Ich habe R Leo ganz an den unterem Rand des Bildes aufgenommen, da ich ihn zusammen mit dem helleren Stern etwa auf Höhe der Mitte, aber deutlich rechts auf dem Bild haben wollte. Das ist 18 Leo mit einer Helligkeit von 5,5mag. Ist R leo nicht inzwischen genauso hell?

Ja, das waren wieder einige spannende Stunden am Nachthimmel. Mal sehen, wann die nächste ähnlich gute Nacht folgen wird.

Mittwoch, 28. Februar 2024

27. Februar 2024: Und noch ein klarer Abend

 Am Dienstag, den 27. Februar 2024, war es am Abend ein weiteres mal klar am Himmel. Und zunächst sah der Himmel wirklich sehr passabel aus, der Mond sollte ja auch erst nach 21 Uhr aufgehen. So habe ich um kurz vor 20 Uhr eine "Langzeit"-Aufnahme gestartet. Ein Mosaik des Himmel vom Christbaumnebel (NGC 2264) bis hin zu "Hubbles veränderlicher Nebel" (NGC 2261).

Es fing auch gut an, doch dann gab es immer längere Pausen. Der Himmel wurde leider immer dunstiger. Am Ende der Aufnahme, gegen 23 Uhr, hatte das Vespera insgesamt 278 einzelne Bilder aufaddiert, von insgesamt jedoch 945. Das heisst 667 Bilder, also mehr als zwei drittel konnten nicht verwendet werden.

Das ist schade, denn so kommt insbesondere die rote Wasserstoffwolke rund um NGC 2264 noch nicht wirklich zur Geltung:


Der Weihnachtsbaum liegt unten links im Bild auf der Seite (genau wie die letzten Satelliten auf dem Mond :-) ), Hubbles veränderlicher Nebel befindet sich oben rechts. Dieser wird durch den roten Riesenster R Monoceros zum Leuchten gebracht.

In der englischsprachigen Wikipedia heisst es zu diesem Stern: "Es handelt sich um einen massereichen Herbig-Ae/Be-Stern, eine Art Vor-Hauptreihenstern, der von einer zirkumstellaren Scheibe aus Gas und Staub umgeben ist. Diese Scheibe hat eine Masse von ~0,007 M☉ und erstreckt sich bis zu einer Entfernung von weniger als 150 AE vom Wirtsstern nach außen. Wegen dieses Staubs ist der Stern für den direkten visuellen Blick verdeckt, kann aber im Infrarot beobachtet werden.R Mon befindet sich noch in der Akkretionsphase der Sternentstehung und treibt einen optisch undurchsichtigen bipolaren Ausfluss mit einer Geschwindigkeit von 9 km/s an. Der nördliche Ausfluss ist blauverschoben und bewegt sich daher stärker auf die Sonne zu. "(Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version))

Ein ganz anderer Stern ist der veränderliche Stern R Leonis. Dieser veränderliche Stern vom Mira-Typ befindet sich gerade wieder in einer Phase stark ansteigender Helligkeit.

R Leo und Asteroid (372)Palma
 

R Leo ist der etwas rötlich leuchtende Stern in der Mitte des Bildes. Der bläuliche Stern darüber ist 19 Leo, der von Stellarium mit einer Helligkeit von 6,45mag angegeben wird. Ich denke, dass R Leo jetzt schon 6mag, wenn nicht sogar etwas heller ist. Er wird also bald sein Helligkeitsmaximum erreichen. Und erfreulicherweise ist auch noch ein kleiner Asteroid mit auf diesem Bild. (372)Palma hat zur Zeit eine Helligkeit von 11,2mag.

Über R Leo habe ich schon vor Jahren berichtet. Damals habe ich mit einer ganz anderen Ausstattung beobachtet. Neben 19 Leo war auch noch 18 Leo im Bildfeld, der jetzt knapp oberhalb dieses Bildes steht und leider für einen Vergleich dadurch nicht zur Verfügung steht. Aber es ist schon faszinierend zu sehen, wie auch auf der Aufnahme von 2013 der farbliche Unterschied zwischen R Leo und 19 Leo zur Geltung kommt.


Sonntag, 25. Februar 2024

26. Februar - 3. März 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond ab und zieht sich relativ zügig vom Abendhimmel zurück. Von den hellen Planeten ist am Abend nur Jupiter (Untergang bald nach 23 Uhr) zu sehen. Der nur mit Fernglas oder Fernrohr sichtbare Planet Uranus bleibt etwa eine Stunde länger am Himmel sichtbar. Alle anderen Planeten stehen zu dicht an der Sonne und bleiben so praktisch nicht sichtbar. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 26. Februar, geht die Sonne um 7:18 Uhr auf und um 17:58 Uhr unter, der helle Tag dauert also 27 Minuten länger als noch am Montag vor einer Woche. Die ISS tritt um 5:18 Uhr fast genau über unseren Köpfen (in 81° Grad Höhe) im Süden aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 5:23 Uhr nach Osten der Sonne entgegen. Der immer noch zu 95 Prozent beleuchtete Mond geht um 20:10 Uhr im Osten auf. Am Abend stehen bei Jupiter alle vier galiläischen Monde auf der rechten, westlichen Seite.

Am Dienstag, den 27. Februar, tritt die ISS um 6:04 im Westen im Sternbild Löwe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann in 87° Grad Höhe (um 6h:06m.19s), also praktisch direkt über unsere Stadt hinweg, bis sie um 6:11 Uhr im Osten verschwindet. Der noch zu 91 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:20 Uhr im Osten auf. Kleinplanet (372)Palma (11,1mag) steht heute um 1:10 Uhr dicht beim Stern 19 Leo (6,5mag) und dem veränderlichen Stern "R Leo". Diesen veränderlichen Stern des Mira-Typs habe ich 2013 beobachtet, ich bin gespannt, wie hell er jetzt sein wird, das nächste Maximum wird für Ende März erwartet. Ebenfalls heute früh steht (129)Antigione (10,7mag) dicht beim Stern HIP 54688 mit 6,3mag.

Am Mittwoch, den 28. Februar, fliegt die ISS um 5:17 Uhr und 32 Sekunden ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg, nur 20 Sekunden vorher taucht sie in 71° Grad Höhe in westlicher Richtung aus dem Erdschatten auf und verschwindet dann um 5:23 Uhr am Osthorizont. Der noch zu 83 Prozent beleuchtete Mond geht um 22:31 Uhr in der Nähe von Spica in der Jungfrau auf. Heute stehen die Planeten Merkur und Saturn in Konjunktion mit der Sonne, vielleicht sind sie im Bildfeld des SOHO-Sonnensatelliten zu erkennen. Bei klarem Himmel nach Westen hin, kann ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang, also gegen 19 Uhr vielleicht das Abend-Zodiakallicht gesehen werden.

Am Donnerstag, den 29. Februar, fliegt die ISS zwischen 6:04 Uhr und 6:10 Uhr in maximal 68° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der zu 76 Prozent beleuchtete Mond geht um 23:45 Uhr im Sternbild Waage auf. Bei Jupiter endet um 18:26 Uhr eine Bedeckung von Mond Ganymed, der dann jedoch ab 21:25 Uhr durch Jupiters Schatten wieder verfinstert wird.

Am Freitag, den 1. März, erreicht der Mond um 4:18 Uhr mit knappp 20° Grad seine größte Höhe über dem Horizont. Er geht um 8:49 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 5:16 Uhr und 5:22 Uhr in maximal 81° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Um 20:00 Uhr steht Aasteroid (38)Leda (12,0mag) dicht beim Stern 60Cnc mit 5,4mag. Ab 20:47 Uhr wird Jupitermond Io von Jupiter selbst bedeckt.

Am Samstag, den 2. März, geht der Mond um 1:02 Uhr auf und bald nach 9:00 Uhr unter. Er nähert sich dem Sternbild Skorpion und ist nur noch zu 65 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 6:03 Uhr und 6:09 Uhr in maximal 43° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. bei Jupiter endet um 20:18 Uhr ein Durchgang von Mond Io vor der Planetenscheibe, Ios Schatten fällt von 19:17 Uhr bis 22:27 Uhr auf den Planeten.

Am Sonntag, den 3. März, geht der Mond um 2:21 Uhr auf und um 9:33 Uhr unter. Er erreicht um 5:57 Uhr mit 11,6° Grad seine größte Höhe über dem Horizont, er ist dann zu 56 Prozent beleuchtet, er steht dann nur  1 1/2° Grad von Antares entfernt. Um 16:24 Uhr erreicht er exakt das Letzte Viertel, steht dann jedoch bei uns tief unter dem Horizont. Die ISS fliegt zwischen 5:15 Uhr (dann tritt sie im Sternbild Bärenhüter aus dem Erdschatten heraus)  und 5:20 Uhr in maximal 57° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Jupitermond Europa zieht von 20:07 Uhr bis 22:31 Uhr vor der Planetenscheibe vorüber. Europas Schatten fällt ab 22:25 Uhr auf die Planetenoberfläche.Kleinplanet (3) Juno (8,6mag) steht heute im Löwen in Opposition zur Sonne.


Samstag, 26. Januar 2013

28. Januar - 3. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

Der abnehmende Mond zieht sich im Laufe der Woche vom Abendhimmel zurück. Hier ist Jupiter mit seinen Monden sehr gut zu beobachten. Saturn ist Planet der zweiten Nachthälfte, er geht ab etwa zwei Uhr auf. Die ISS ist in nur noch in der ersten Wochenhälfte am Morgenhimmel zu finden.

Am Montag, den 28. Januar, geht die Sonne um 8:10 Uhr auf und um 17:06 Uhr unter, das sind morgens neun Minuten früher und abends zwölf Minuten später als noch vor einer Woche, besonders abends hat man jetzt schon das Gefühl, dass die Tage wieder länger werden. Bis 19:03 Uhr wird Ganymed von Jupiter bedeckt. Der noch fast volle Mond geht um 19:10 Uhr auf. Am frühen Morgen um 5:45 Uhr taucht die ISS in der Nähe von Saturn aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell Richtung Osten.

Am Dienstag, den 29. Januar, hat beta Persei (Algol) um 21:16 Uhr ein Helligkeitsminimum, statt 2,1mag leuchtet er dann nur noch mit 3,4mag Helligkeit. Der Mond zeigt diese Nacht maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi ist fern vom Mondrand. Zwischen 6:30 Uhr und 6:34 Uhr kann die ISS vielleicht noch ganz flach am Südhimmel bei ihrem Überflug beobachtet werden.

Am Mittwoch, den 30. Januar, geht am Abend Kleinplanet Pallas (9,7mag) im Sternbild Walfisch nur vier Bogenminuten nördlich am Stern SAO 147464 (5,8mag) vorbei. Um 22:50 beginnt eine Bedeckung des Jupitermonds Europa. Um 5:42 Uhr taucht ein letztes Mal die ISS am Morgenhimmel unterhalb von Saturn auf. Sie ist bei ihren Überflügen voraussichtlich ab 8. Februar, dann aber am Abendhimmel, wieder zu beobachten.

Am Donnerstag, den 31. Januar, geht der Mond erst um 22:45 Uhr auf. Bis dahin ist durchaus "deep-sky"-Beobachtung möglich. In diesen Tagen erreicht der veränderliche Stern R Leo sein Helligkeitsmaximum mit ca. 5,8mag, also unter besten Bedingungen so eben mit dem bloßen Auge zu sehen, für ein Fernglas jedoch ein einfaches Objekt. Mit einer Periode von 10 Monaten schwankt er zwischen 11mag und 5mag Helligkeit hin und her. Er steht rund 5° Grad westlich von Regulus im Löwen und fällt dort durch seine rote Farbe deutlich auf.

Am Freitag, den 1. Februar, kommt es ab 17:52 Uhr (bis 20:17 Uhr) zu einem Durchgang von Europa vor der Jupiterscheibe, ab 20:16 Uhr (bis 22:41 Uhr) wandert auch Europas Schatten über den Planeten. Ab 23:16 Uhr wird dann Io von Jupiter bedeckt. Der Mond geht um Mitternacht auf und steht am Samstagmorgen nur 1° Grad südlich von Spica in der Jungfrau.

Am Samstag, den 2. Februar, kommt es am Abend ab 20:25 Uhr (bis 22:37 Uhr) zu einem Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe, Ios Schatten folgt ab 21:39 Uhr (bis 23:51 Uhr). Der Mond geht erst nach 1:00 am Sonntag auf, so dass man den Abend sehr gut ohne seine oftmals störende Helligkeit den Nachthimmel beobachten kann.

Am Sonntag, den 3. Februar, zieht Io dann wieder hinter Jupiter seine Bahn, von 17:44 Uhr bis 21:07 Uhr wird er bedeckt, bzw. verfinstert. Um 14:57 Uhr erreicht der Mond das letzte Viertel.


Freitag, 25. Januar 2013

25. Januar: Der Mira-Stern R Leo

In diesen Tagen erreicht der veränderliche Stern "R Leo" wieder einmal ein Helligkeitsmaximum. Die Bezeichnung "Mira-Stern" klassifiziert bestimmte veränderliche Sterne. Der erste dieser Art wurde 1596 vom ostfriesischen Pfarrer und Amateurastronomen David Fabricius im Sternbild Walfisch entdeckt (Omicron Ceti), der plötzlich einen Stern an einer Stelle fand, wo es zuvor eigentlich keinen gegeben hat. Johann Hevelius taufte diesen Stern damals "Mira", die "Wundersame". "Mira-Sterne" verändern langsam, aber stetig ihre Helligkeit und sind manchmal mit bloßem Auge zu sehen und manchmal eben nicht. Sie sind keine Nova, die nur einmal plötzlich aufblitzen, sondern zeichnen sich durch eine sehr konstante Priode des Lichtwechsels aus.

Mit ca 5,5mag kann er bei klarem, dunklem Himmel ohne störende künstliche Beleuchtung so gerade eben mit bloßem Auge erkannt werden. Zumeist ist er jedoch wesentlich dunkler, denn er verändert seine Helligkeit mit einer ca. zehnmonatigen Periode. Im Minimum bei nur noch 11mag ist er nur noch mit besseren optischen Geräten zu erkennen, ein gewöhnliches Fernglas wird nicht mehr ausreichen, man braucht schon ein Teleskop mit ca. 7 cm Objektivdurchmesser.

Hier die Lichtkurve von r Leo:

Lichtkurve des veränderlichen Sterns r Leo der letzten Jahre

R Leo befindet sich ca. 5° Grad westlich von Regulus, dem hellsten Stern des Löwen und ist relativ einfach zu finden. Hier einmal ein Übersichtsbild des Löwen mit einer Markierung, wo r Leo zu finden ist:

Das Sternbild Löwe, r leo befindet sich in der Mitte des Kreises am rechten Bildrand

Und hier eine genaue Aufsuchkarte, die für einige schwächere Sterne in der Umgebung von r Leo Helligkeitsangaben enthält, mit denen man die wechselnde Helligkeit von r Leo vergleichen kann.

Vergleichschart der amerikanischen Organisation zur Beobachtung veränderlicher Sterne

Auf diesem oberen Chart ist Regulus ganz links zu erkennen. Direkt oberhalb der Markierung für r Leo fallen zwei ähnlich helle Sterne auf, es sind dies die Sterne "18 Leo" und "19 Leo" mit einer Helligkeit von 5,7mag bzw. 6,4mag.

Auf der Suche nach einer früheren Aufnahme dieser Gegend bin ich tatsächlich fündig geworden. Am 21. März 2009 habe ich ein Foto des Löwen gemacht. Daraus ist für uns der nachfolgende Ausschnitt interessant:

Foto der Umgebung von r Leo (21.3.2009 20:50 UT, Canon 350D, f=20mm, ISO400, 30sec

Oben rechts habe ich in das Bild einen vierfach vergrößerten Ausschnitt der Bildmitte kopiert. Man erkennt leicht die Sterne 18 und 19 Leo und darunter kann man so gerade eben drei weitere schwache Lichtpunkte erkennen. Der linke davon ist r Leo. An diesem Tag (der 21. März 2009 entspricht dem Julianischem Datum 2454912) hat r Leo nach der Helligkeitskurve ganz oben in etwa eine Helligkeit zwischen 9mag und 10mag gehabt. Solche Sterne sind mit der genannten Fotoausrüstung gerade noch eben abbildbar. Die beiden anderen Sterne dieses kleinen "Dreiecks" haben laut Stellarium-Planetariumsprogramm eine Helligkeit von 9,15mag und 9,85mag. Der schwache Stern neben 18 Leo hat eine Helligkeit von 9,05mag.

Im "Interstellarum-Newsletter" (Nr. 180, 25.1.2013) gibt es von Wolfgang Vollmann noch eine kleine Erläutetung zur Natur von r Leo:

Mirasterne sind späte Entwicklungsphasen von Sternen ähnlich der Sonne. Sie sind aufgeblähte verdünnte Sternhüllen um einen heißen Kern, in dem der Wasserstoff bereits aufgebraucht ist. Mirasterne verlieren ständig Masse und entwickeln sich zukünftig zu einem Weißen Zwergstern (dem Überrest des Kerns) umgeben von einem Planetarischen Nebel. R Leonis ist etwa 270 Lichtjahre entfernt. Der Stern hat einen interferometrischen messbaren Durchmesser von 30 bis 80 Millibogensekunden und ist abgeplattet. An die Stelle der Sonne gesetzt würde R Leonis bis über die Erdbahn hinausreichen.

Ein paar weitere  Informationen gibt es auch bei Wikipedia (deutsch, englisch).

Mal sehen, ob es mir gelingt, in diesen Tagen eine neue Aufnahme dieses Sternfelds zu machen. Der Löwe geht zwischen 19 und 20 Uhr MEZ auf. Bis die Sterne eine für ein Foto ausreichende Höhe erreichen kann man noch einmal gut zwei Stunden hinzugeben. Im Moment wird allerdings das Mondlicht stören. Nach dem 1. Februar ist der Mond jedoch durch das Sternbild Löwe hindurch gezogen, da könnte es vielleicht besser klappen. Und vor allem muss auch das Wetter mitspielen!

***********    So schnell kann es gehen // Nachtrag 26.1. 0:30 Uhr   ********************

Den obigen Text schrieb ich heute Abend gegen 18 Uhr.  Vorhin hat es tatsächlich schon geklappt mit dem Wetter. Das Licht des hellen Mondes hatte mich ans Fenster gelockt. Es zogen zwar auch dauernd Wolken über den Himmel, aber mit Geduld und Spucke konnte ich dann nach einer guten halben Stunde in einer Wolkenlücke doch das Objekt meiner Begierde ausfindig machen. Zuerst hatte ich Regulus gefunden, von dort etwas nach Westen und etwas höher gepeilt und langsam immer weiter nach Westen gezogen ... Ja! Da war das gesuchte Sternenpaar 18 Leo und 19 Leo, wie oben aus dem Foto - und direkt dadrunter ein auf den ersten Blick ebenso heller rötlicher Stern. Das muss r Leo sein!

Ein ähnliches Foto wie oben mit meiner Spiegelreflex wird heute kaum möglich sein, dachte ich mir. Dafür strahlt der Mond zu hell, andauernd ziehen Wolken durch, das würde schwierig werden. Aber vielleicht könnte ich es mit meinem Spektiv probieren, da könnte ich mit der angeschlossenen Kleinbildkamera vielleicht ja auch mit nur wenig Sekunden Belichtungszeit ein Bild bekommen. Und - Voila! Hier ist es:

r Leo ist der helle rote "Strich" im unteren Bereich

Dieses Foto hat jetzt natürlich eine viel größere Vergrößerung als ein DSLR-Objektiv, es ist ja bei etwa 400 mm Brennweite entstanden. Durch die Belichtungszeit von 5 Sekunden bei ISO800 haben die Sterne auch schon kleine Strichspuren erzeugt.

r Leo ist deutlich heller als 19 Leo, der bläulichere Stern, also heller als 6,4mag bestimmt, etwa so hell wie 18 Leo, also ca. 5,7mag. Vielleicht sogar etwas heller, auch wenn dies durch die deutliche rote Färbung nicht ganz so wirkt.

Und wenn man genau hinschaut, kann man neben r Leo auch noch schwach die Spuren der beiden anderen Sterne von ca. 9mag erkennen, und natürlich auch den schwachen Stern neben 18 Leo im oberen Bereich. Das Spektivfoto entspricht vom Ausschnitt her also tatsächlich in etwa der Vergrößerung im Bild oben rechts.

Die Nacht hat sich gelohnt! Jetzt kann ich ruhig ins Bett gehen :-)