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Freitag, 22. Januar 2021

20. Januar 2021: Die ersten Stunden ohne Wolken am Himmel

 Am 20. Januar wurde es plötzlich hell. Richtig hell! Ob das Wetter angesichts des Ende der Amtszeit von Donald Trrump in den USA wohl auch dachte, jetzt muss es einfach besser werden? Egal, ich habe mich jedenfalls über beide Ereignisse sehr gefreut.

Endlich konnte man wieder die Sonne sehen, und es zeigte sich auf ihrer Oberfläche sogar eine kleine Fleckengruppe:

Sonne mit Flecken am 20.1.21 um 14:16 Uhr

Die kleine Fleckengruppe ist in der Nähe des linken Sonnenrandes zu finden. Bei genauem Hinschauen erkennt man einen etwas größeren "Doppelfleck" und daneben - Richtung Rand - noch einmal zwei sehr kleine schwache Fleckchen. Beim "Doppelfleck" kann man gut zwischen den dunklen Kernen, der "Umbra" und einem etwas helleren Bereich drum herum, der "Penumbra" unterscheiden. Mit dem bloßen Auge am Fernrohr gelang dies einfacher als auf dieser Fotografie. Denn die Sonne steht jetzt im Winter ja leider recht tief am Himmel. Da flimmert und wabert die Luft ganz erheblich, auch kann man auf dem Foto erkennen, das doch ein paar kleinere Wolkenschleier über den Himmel zogen. Sonnenfleckengruppen werden immer wieder gezählt, es handelt sich hier um die Gruppe 2797.

Am Abend waren dann auch richtig Sterne zu sehen. Hier mal ein Bild vom Sternbild Orion:

Sternbild Orion

Der Mond stand an diesem Mittwoch direkt unterhalb vom Mars. Auf dem nachfolgenden Bild überstrahlt er, am unteren Rand stehend, doch fast alles. Ich hatte 6 Sekunden bei 1600 ISO belichtet, um auch etwas schwächere Sterne hervor zu kitzeln:

Mond und Mars im Westen

In dem Lichtstrahl, der vom Mond nach oben ausgeht, sieht man Mars leuchten. Ich wollte auch den Planeten Uranus sehen, der sich dicht beim Mars befand. Ein 1:1-Ausschnitt aus diesem Bild zeigt uns den Planeten, der mit bloßem Auge praktisch nicht sichtbar ist, für den wir also immer ein Fernglas benötigen:

Mars und Uranus

Trotz der Wolken war daher für mich dieses Bild ein schöner Erfolg. Im Westen kamen die Wolken recht schnell wieder heran, es war am Abend leider nur für eine gute Stunde klar. Bevor die Wolken über den ganzen Himmel zogen, konnte ich jedoch noch eine Bilderserie in Richtung Osten schießen. 25 Bilder von der Umgebung des Sternbild Krebs habe ich gemacht und diese anschließend "gestackt", also aufaddiert. So kann ich mit meinem 50mm Objektiv doch tatsächlich Sterne bis zur 11. oder 12. Größenklasse sichtbar machen. 

Sternbild Krebs

 Auf den ersten Blick ein fast unheimliches Sternengewimmel. Etwas rechts der Mitte befindet sich das Sternbild Krebs mit dem wunderschönen Sternenhaufen "Praesepe", der "Krippe", wissenschaftlich M44 genannt, in der Mitte.Wenn man sich das Bild etwas genauer anschaut, kann man durchaus alle einzelnen Sterne mit Hilfe einer Sternkarte oder eines Planetariumsprogramms identifizieren. Ich habe dieses Sternbild fotografiert, da in der Januarausgabe der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Seite 68f.) darauf hingewiesen wurde, dass in dieser Tagen gleich drei Kleinplaneten im Krebs in Opposition zur Sonen stehen: (10) Hygiea am 28. Januar, (14) Irene am 24. Januar und (15) Eunomia am 21. Januar. (18) Melpomene wird am 1. Februar ihre Opposition erreichen. Außerdem wies die Zeitschrift noch auf den Kleinplaneten (472) Roma hin, der am 23. Januar seine größte Oppositionshelligkeit von 11,7mag erreichen sollte. Alle diese Kleinplaneten konnte ich identifizieren, Roma allerdings nicht ganz sicher. Die ist halt doch zusehr an der Nachweisgrenze. Dafür zeigten mir Stellarium und die Webseite Heavens-Above einen weiteren Kleinplaneten im Krebs an: (60) Echo, der dann mit 10.5mag auch gut zu identifizieren war.

Samstag, 14. Oktober 2017

14. Oktober: Der Mond am Morgenhimmel

heute früh, bevor ich frische Brötchen vom Bäcker holte, habe ich schnell noch einmal unseren Mond fotografiert. Die abnehmende Sichel strahlte wunderschön in der Morgendämmerung vom Himmel.

In der Mitte dicht am Terminator, der Tag/Nacht-Grenze auf dem Mond kann man sehr gut den großen Krater Kopernikus erkennen. Darüber sind noch ein paar Bergspitzen erkenen die gerade noch von der untergehenden Sonne beleuchtet werden.

Der Mond am 14.10.2017 gegen 7 Uhr früh.

Auf der nachfolgenden Aufnahme ist der Mond überbelichtet. Dadurch kann man jedoch auf der rechten Seite des Fotos noch zwei Sterne des Sternbilds Krebs erkennen.  Der linke der beiden Sterne (63 Cnc) wurde bis kurz vor 6 Uhr noch vom Mond bedeckt, da habe ich jedoch noch selig geschlafen.

Der Mond mit zwei Sternen im Sternbild Krebs (rechts oben)
Die beiden Sterne im Krebs haben eine Helligkeit von 5,2mag bzw. 5,8mag, sind also in dunklen Nächten durchaus noch mit dem bloßen Auge zu sehen. Sie stehen ungefähr 150 Lichtjahre von uns entfernt.

Donnerstag, 19. Januar 2017

18. Januar: Vesta in Opposition

*** Post wurde am 19.1. um 22 Uhr ergänzt mit einer weiteren Beobachtung von Vesta - siehe unten ***
Heute erreicht der Asteroid Vesta seine Oppositionsstellung. Das bedeutet, er steht - aus Sicht der Erde betrachtet - genau gegenüber der Sonne. Wie beim Vollmond bedeutet dies, das Vesta bei Sonnenuntergang aufgeht und bei Sonnenaufgang untergeht.

Vesta am 18.1.2017 ( Canon 5D Mark II,
50mm 1:1.8 Objektiv,
15 Sekunden belichtet bei ISO 3200,
 ohne Nachführung)
Diese Opposition ist sehr gut zu beobachten, denn der Kleinplanet steht jetzt zur Mitternacht sehr hoch am Himmel. Am Abend des 18. Januar gelang mir dieses Foto. Ich habe mit 8 Sekunden bei ISO3200 eigentlich schon zu lang (oder zu empfindlich) belichtet, denn auf dem Foto sind schon viel zu viele Sterne zu sehen, so dass man Vesta in diesem Gewimmel erstmal suchen muss. Vesta hat eine Helligkeit von ca. 6,3mag und ist damit für das bloße Auge praktisch nicht mehr zu sehen. Meine Kamera zeigt auf diesem Foto jedoch Sterne bis zur Helligkeit von ca. 10-11mag.

Am oberen Bildrand ist Pollux aus dem Sternbild Zwillinge zu sehen. Am unteren Bildrand, etwas nach links erkennt man den Sternhaufen Praesepe (Krippe), von den Astrnomen auch mit der Katalognummer M44 gekennzeichnet. Vesta befindet sich ziemlich genau an der Grenze der Sternbilder Krebs und Zwillinge.

Wikipedia schreibt über die Entdeckungsgeschichte von Vesta:

"Vesta wurde am 29. März 1807 von Heinrich Wilhelm Olbers in Bremen als vierter Asteroid entdeckt. Nachdem Olbers 1802 bereits Pallas entdeckt und benannt hatte, übertrug er das Recht der Benennung diesmal an Carl Friedrich Gauß, der mit seiner neuen Methode der kleinsten Quadrate zur Bahnbestimmung entscheidend zur Sicherung der neu entdeckten Asteroiden beigetragen hatte. Gauß benannte den Himmelskörper nach Vesta, der römischen Göttin von Heim und Herd und Schwester von Ceres.[4]
Wie der 1801 entdeckte Zwergplanet Ceres und die 1802 sowie 1804 entdeckten Asteroiden Pallas und Juno wurde zunächst auch Vesta als Planet bezeichnet. Da bis zur Entdeckung von Astraea noch mehr als 38 Jahre vergehen sollten, änderte sich daran zunächst nichts. Erst als nach etwa 1850 die Zahl der zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter gefundenen Himmelskörper rasch anstieg, setzen sich für diese Objekte die Bezeichnungen „Kleine Planeten“, „Kleinplaneten“, „Planetoiden“ oder „Asteroiden“ durch."

Im Jahr 2011 bekam Vesta Besuch von der NASA Raumsonde DAWN. Diese Raumsonde flog anschließend weiter zum Asteroiden Ceres und beobachtet diesen auch heute noch.

*** Ergänzung vom 19.1. 22 Uhr: ***

Vesta am 19.1.2017
Am 19.1. war es am Abend erneut klar, so dass ich ein zweites Foto machen konnte. Dieses Bild entstand mit den gleichen Einstellungen am Fotoapparat, jedoch zwei Stunden früher am Abend.
Wenn man die beiden Bilder vergleicht, kann man sofort erkennen, das Vesta ein kleines Stück nach "rechts", also in Richtung Westen, gewandert ist. Durch diese Bewegung wird klar, dass es sich nicht um einen  weit entfernten "Fixstern" handeln kann, sondern um ein Objekt unseres Sonnensystems. Vesta bewegt sich noch bis zum 9. März Richtung Westen in das Sternbild Zwillinge hinein. Diese Bewegung nennt man "gegenläufig", gehört jedoch zu jeder "Oppositionsschleife" von Planeten oder entsprechenden Objekten dazu. Dies liegt daran, dass die Erde praktisch den Kleinplaneten auf der "Innenbahn" überholt, dieser also gegenüber uns scheinbar am Himmel zurück bleibt. Erst ab März wird dann Vesta wieder "rechtläufig", also der "normale" Bewegungsrichtung nach Osten folgen.

Hier noch ein 1:1-Ausschnitt aus den beiden Bildern vom 18.1. und 19.1.. praktisch alle "Sterne" auf diesen beiden Bildern sind stabil am gleich Ort, nur Vesta "springt" hin und her.  Mit dieser "Blinktechnik" sind früher viele Kleinplaneten entdeckt worden. Damals natürlich noch nicht mit der heutigen Digitaltechnik, sondern durch Vergleich zweier identischer Fotoplatten.

Vesta am 18.1. und 19.1.

Samstag, 16. August 2014

18. - 24. August: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche scheint der Mond nur noch am Morgenhimmel, abends kann man schon wieder gute "deep-sky"-Beobachtung betreiben. Von den Planeten können abends noch Mars und Saturn gesehen werden, am Morgenhimmel sind die Venus und Jupiter zu finden. Die ISS ist nur noch wenige Tage am Abendhimmel zu sehen.

Am Montag, den 18. August, geht die Sonne um 6:21 Uhr auf und um 20:37 Uhr unter, das ist morgens 18 Minuten später und am Abend 19 Minuten früher als noch vor einer Woche, die Tage werden jetzt deutlich kürzer. Am frühen Morgen (gegen 5:15 Uhr) stehen Jupiter und Venus  tief in Richtung Ostnordost (6° Grad Höhe, also knapp über der Egge) im Sternbild  Krebs in der Morgendämmerung sehr eng beieinander. Der Abstand beträgt nur 13' Bogenminuten, weniger als der Monddurchmesser.  Die NASA hat zu diese Ereignis ein kleines Video produziert: http://youtu.be/yK57BMj2Vj4. Bei klarem Himmel lohnt sich bestimmt das frühe Aufstehen. Zwischen 21:44 Uhr und 21:49 Uhr überfliegt die ISS in maximal 55° Grad Höhe unseren Abendhimmel.

Am Dienstag, den 19. August, kommt es um 21:15 Uhr im Sternbild Schwan zu einem -4,5mag hellem Iridiumflare. Die ISS ist zwischen 22:32 Uhr und 22:35 Uhr nur noch kurz in maximal 18° Grad Höhe im Südwesten zu sehen.

Am Mittwoch, den 20. August, kommt es noch einmal um 21:09 zu einem sehr hellem Iridiumflare, diesmal noch heller als die Venus, die Stärke beträgt -6mag. Gegen 22:15 Uhr geht Kleinplanet Vesta (7,6mag) nur 7' Bogenminuten südlich an einem 6,7mag Stern (SAO 139953) vorüber. Vorher kann die ISS zwischen 21:44 Uhr und 21:49 Uhr in maximal 27° Grad Höhe tief im Südwesten und Süden beim Überflug gesehen werden.

Am Donnerstag, den 21. August, geht die nur noch zu 16° Grad beleuchtete Mondsichel erst gegen 3:00 Uhr in der Frühe auf, auch die unbeleuchtete Seite schimmert durch das "Erdlicht". Der Mond steht im Sternbild Zwillinge.

Am Freitag, den 22. August, zeigt der Mond am Morgen  seinen Nordpol. Am Abend ist vielleicht noch der Mars in der Nähe des Sterns alpha in der Waage zu sehen. Die ISS ist zwischen 21:44 Uhr und 21:48 Uhr ein letztes Mal tief im Südwesten, in maximal 13° Grad Höhe zu sehen. Um 18:30 Uhr findet an der Sternwarte in Schloß Neuhaus die Veranstaltung: "Unsere Sonne" - ein astronomischer Workshop für Kinder" statt.

Am Samstag, den 23. August, nähert sich der Mond am frühen Morgen der Venus, der Abstand beträgt jedoch noch 11° Grad. Während der Paderborner Museumsnacht präsentiert die Volkssternwarte Paderborn  astronomische Geräte und erklärt die unterschiedlichen Klimaverhältnisse auf anderen Planeten am Heinz Nixdorf Museumsforum.

Am Sonntag, den 24. August, steigt der Mond im Sternbild Krebs gegen 5:45 Uhr über die Egge, die nur noch zu 2 % beleuchtete Sichel wird aber kaum noch zu beobachten sein.

Sonntag, 23. Februar 2014

24. Februar - 2. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, gute Zeiten zur deep-sky-Beobachtung. Am Abendhimmel können die Wintersternbilder Orion mit dem berühmte "Orion-Nebel" und die offenen Sternhaufen im Sternbild Fuhrmann oder auch die berühmte "Krippe" im Sternbild Krebs gut beobachtet werden. Auch die Milchstraße ist durch die Sternbilder Cassiopeia bis zu den Zwillingen gut zu beobachten. Von den Planeten ist am Abendhimmel Jupiter in südlicher Richtung hoch am Himmel zu sehen. Mars ist ab etwa 23 Uhr im Südosten sichtbar, Saturn geht gegen 1:30 Uhr auf und die Venus ab ca. 5:30 Uhr. Die ISS beendet in dieser Woche ihre abendliche Sichtbarkeitsphase.

Am Montag, den 24. Februar, geht die Sonne um 7:21 Uhr auf und um 17:55 Uhr unter. Nur noch drei Wochen bis zum astronomischen Frühlingsbeginn. Der abnehmende Mond geht morgens um 3:27 Uhr auf. Am Abend kann zwischen 19:30 Uhr und 19:34 Uhr noch mit viel Glück die ISS tief über dem Südwesthorizont bei ihrem Vorbeiflug beobachtet werden. Um 18:30 Uhr bereits trifft sich heute die "Beobachtergruppe" an der Sternwarte Schloß Neuhaus in Paderborn.

Am Dienstag, den 25. Februar, geht der Mond um 4:21 Uhr auf. Die ISS ist zum letzten Mal am Abend zwischen 18:40 Uhr und 18:46 Uhr im Südwesten in maximal 17° Grad Höhe beobachtet werden. Bei Jupiter stehen heute alle vier Monde auf der westlichen (rechten) Seite, die Reihenfolge lautet Europa, Io, Ganymed, Kallisto. Ab 21:53 Uhr wird dann Europa von Jupiter bedeckt.

Am Mittwoch, den 26. Februar, steht die zu nur noch 14% beleuchtete Mondsichel ganz dicht etwas unterhalb der Venus. Dies wird sicherlich ab ca. 5:30 Uhr am Morgen ein reizvoller Anblick sein. In Afrika und Südostasien kommt es sogar zu einer Bedeckung der Venus durch den Mond. Am Abend kann - bei guter Sicht zum Horizont und klarer, trockener Luft - das Zodiakallicht erkannt werden. Von 20:45 bis 23:56 wird der Jupitermond Ganymed durch seinen Mutterplaneten bedeckt.

Am Donnerstag, den 27. Februar, kann vielleicht in der Morgendämmerung ein letztes Mal die zu 7% beleuchtete Mondsichel gefunden werden, sie geht um ca. 6:00 Uhr auf. Am Abend kann um 18:53 Uhr in 55° Grad Höhe in Richtung Norden (15° Grad NNO) ein mit -8mag sehr heller Iridiumflare beobachtet werden. Um 19:41 Uhr endet ein Durchgang von Europa vor der Jupiterscheibe, Europas Schatten wandert dabei von 19:11 Uhr bis 21:54 Uhr über den Planeten.

Am Freitag, den 28. Februar, stehen zunächst zwei Jupitermonde recht, zwei links vom Planeten. Mond Io beginnt um 23:55 Uhr einen Durchgang vor der Planetenscheibe.

Am Samstag, den 1. März, ist exakt um 9:00 Uhr Neumond. Um 21:15 Uhr beginnt eine Bedeckung von Mond Io bei Jupiter.

Am Sonntag, den 2. März, kann vielleicht schon wieder eine schmale Mondsichel am Abendhimmel entdeckt werden, da die nur zu 3% beleuchtete Mondsichel erst um 20 Uhr, also fast zwei Stunden nach Sonnenuntergang (18:06 Uhr) untergeht. Um 18:22 Uhr beginnt Io einen Durchgang vor der Jupiterscheibe (bis 20:38 Uhr), von 19:30 Uhr bis 21:47 Uhr fällt sein Schatten auf den Planeten.