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Donnerstag, 4. Januar 2024

3. Januar 2024: Ein kurzer Blick zum Jupiter

 Am Abend des 3. Januar gab es eine kleine Wolkenlücke, die immerhin reichte, einen kleinen Blick auf Jupiter zu werfen:

Jupiter mit drei Monden am 3.1.24 um 18:32 MEZ

Auf den ersten Blick sieht man wieder nur zwei Monde, einen dicht links von Jupiter, einen dicht rechts. Die anderen Lichtpunkte auf dem Bild sind Sterne.

Doch wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass links der eine Punkt eigentlich aus zweien besteht, die jedoch wieder sehr eng beieinander zu stehen scheinen. In Wirklichkeit sind die beiden Monde, Io und Ganymed jedoch weit voneinander getrennt auf ihren jeweiligen Umlaufbahnen um den Jupiter. Rechts der Mond ist Europa. Theoretisch wäre auch noch Kallisto zu sehen, dieser befindet sich jedoch zuu dicht am Jupiter dran und wird von ihm hoffnungslos überstrahlt.

Leider währte die Lücke nur wenige Minuten, so dass mir an diesem Abend keine weiteren Beobachtungen mehr vergönnt waren.

Dienstag, 2. Januar 2024

1. Januar 2024: Erste astronomische Beobachtungen im neuen Jahr

 Das neue Jahr hat gleich gut angefangen. Den Jahreswechsel selbst habe ich in Brandenburg, an der Stadtgrenze zu Berlin verbracht. Dort war in der Silvesternacht natürlich nicht an astronomische Himmelsbeobachtung zu denken. Doch am Morgen des ersten Tages konnte ich auch gleich den ersten Sonnenaufgang des Jahres genießen.

Sonnenaufgang an Neujahr, 1. Januar 2024

An meinem Übernachtungsort, südlich von Berlin, war die exakte Zeit des Sonnenaufgangs um 8:17 Uhr. Dieser Ort liegt auf 13,45° östlicher Länge. In Bad Lippspringe auf 8,83° östlicher Länge geht die Sonne erst um 8:32 Uhr auf, also rund 15 Minuten später

Und am Abend - dann wieder zuhause - gab es sogar ein paar Wolkenlücken, die ich gleich für ein paar erste Beobachtungen nutzen konnte. Mein erster Blick galt dem Kometen 12P/Pons-Brooks:

Komet 12P/Pons-Brooks am 1.1.24 um 19:06 Uhr MEZ

Der Komet stand heute dicht beim Stern HD 185620, der 7,5mag hell ist. Bei heavens-above wird die Helligkeit des Kometen zur Zeit mit 9,6mag angegeben. So hätte ich ihn auch eingeschätzt. Diese Helligkeit hat auch der von mir markierte Stern links oberhalb des Kometen.

Von der Wettervorhersage war es nur schwer einzuschätzen, wie lange der Himmel frei sein würde.  Eigentlich sollten immer wieder Wolken über Bad Lippspringe hinweg ziehen, doch bis nach 21 Uhr kam es dann überraschend anders, so dass mir einige weitere Aufnahmen von Planeten und Asteroiden (Kleinplaneten) gelangen.

Kleinplanet (48) Doris

Der Kleinplanet (48) Doris (11,3mag) sollte sich heute gegen 19 Uhr nur 5 Bogenminuten entfernt vom Stern HIP29371 (6,0mag)befinden. Und das tat er dann auch. 

(37) Fides und (562) Salome

 Als nächstes hatte ich mir den Kleinplaneten (37) Fides (10,1mag) als Ziel gesucht, da er sich in den kommenden Tagen dem hellen Stern Elnath (beta Tauri,( 1,6mag)) nähern wird. Als ich mein Bild mit der Software "ASTAP" untersuchte, wurde mir auch noch der Kleinplanet (562) Salome (14,6mag) angezeigt. Ein hübscher "Beifang"!

Kleinplanet (485) Genua

Das Bild vom Kleinplaneten (485) Genua wurde - wie die meisten Bilder heute - circa 10 Minuten belichtet. Auch hier gab es wieder einen kleinen "Beifang": NGC 1642 ist eine gut 200 Millionen Lichtjahre entfernte Spiralgalaxie im Sternbild Stier. NGC 1642 hatte ich bereits am 13. Februar des letzten Jahres aufgenommen, da sich dort eine Supernova befinden sollte. Für mich war diese Supernova (2023bhm) damals jedoch nicht identifizierbar, da sie sich zu dicht am Kern der Galaxie befand.

(319) Leona

 Wenn man schon in der Nähe des Sternbilds Orion beobachtet, dann darf natürlich auch nicht der Blick zu (319) Leona vergessen werden. Im letzten Monat hat dieser kleine Asteroid ja die Beteigeuze bedeckt. Inzwischen ist sie natürlich ein ganzes Stück weiter gezogen am Himmel.

 

(9) Metis

(9)Metis ist zur Zeit der zweithellste Kleinplanet am Nachthimmel. Sie ist 8,7mag hell und ist im Sternbild Stier zu finden.

 

(4) Vesta

Hellster Kleinplanet ist (4)Vesta, ebenfalls im Stier, gar nicht weit vom (9)Metis entfernt. Vesta ist mit 6,8mag deutlich heller als Metis und damit ein leichtes Fernglas-Objekt, allerdings in einer recht sternenreichen Gegend zwischen Orion und Stier.

(5) Astraea

 Das in der Reihe der Asteroiden als nächstes entdeckte Objekt, die (5) Astraea, befindet sich zur Zeit im Sternbild Orion, schon nahe an den Zwillingen. Dieser Kleinplanet hat zur Zeit eine Helligkeit von 9,5mag.

Uranus mit zwei Monden

Beim Planeten Uranus waren heute die Monde Titania und Oberon zu erkennen. Uranus selbst hat eine Helligkeit von 5,7mag, wäre also unter wirklich dunklem Himmel gerade noch mit bloßem Auge zu sehen. Titania ist der größte Mond des Uranus und hat eine Helligkeit von 13,9mag. Oberon ist der zweitgrößte Uranusmond mit einer Helligkeit von 14,1mag.

Jupiter mit Ganymed und Kallisto um 19:43 MEZ

 Jupiter habe ich an diesem Abend zweimal fotografiert. Um 19:43 Uhr waren bei ihm nur zwei Monde zu sehen, Ganymed und Kallisto. Io und Europa befanden sich zu diesem Zeitpunkt beide hinter Jupiter in seinem Schatten, so dass sie nicht zu erkennen waren. Beim zweiten Foto, das um 21:28 Uhr MEZ entstand, waren sie beide jedoch aus dem Jupiterschatten herausgetreten und wieder von der Sonne beleuchtet:

Jupiter mit allen (?) vier galiläischen Monden

 Um die Monde so dicht an Jupiter sichtbar zu machen, habe ich die Belichtungszeit und die Verstärkung des Sensors stark zurück genommen. Überraschenderweise taucht neben Jupiter jedoch nur ein heller Mond auf. Wo ist der zweite? Betrachtet man das Jupitersystem in der Planetariumssoftware Stellarium, findet man auch hier zunächst nur einen hellen Mond, allerdings beide Mondbezeichnungen. Offensichtlich stehen beide so eng nebeneinander, dass vielleicht der vordere (Io) tatsächlich noch eine ganze Zeitlang den hinteren (Europa) bedeckt hat? Dieses Ereignis wäre es sicherlich Wert gewesen, es mal mit einer größeren Öffnung und Vergrößerung zu beobachten. 

Ich hatte jedoch nur mein kleines Vespera aufgebaut. Und dabei auch nicht bedacht, dass zum Zeitpunkt des zweiten Fotos Jupiter schon hinter den Zweigen eines Baumes auf dem Nachbargrundstück stand. Dadurch zeigt das Bild diese "Strahlen". Doch um das große Fernrohr aufzubauen war es schon zu spät. Inzwischen war der Himmel schon wieder stark bewölkt und laut Wettervorhersage sollte es bald zu regnen anfangen. Also holte ich mein Vespera wieder ins Haus und fing an, diesen Beobachtungsbericht zu verfassen.

Es war wirklich ein schöner astronomischer Jahresanfang, zwei gute Stunden, die es wirklich in sich hatten.


Dienstag, 14. November 2023

14. November 2023: Ich fliege ins All! Kommen Sie mit?

Möchten Sie einmal weit hinaus ins Weltall fliegen? Nein, nicht nur eine kurze Stippvisite machen oberhalb von 100 Kilometern über unserer Erde, nicht nur zur ISS, sondern sogar weit über den Mond und den Mars hinaus in unser Planetensystem fliegen?

Okay, eine solche Reise werden Sie oder wir zusammen nicht persönlich machen, das ist sicherlich noch zu utopisch. Aber unsere Namen können ganz real weit hinaus ins All fliegen!

Der Start ist zur Zeit für Oktober 2024 geplant, unser Ziel - den Jupitermond Europa - werden wir dann voraussichtlich im Jahr 2030 erreichen. Europa ist mit einer Oberfläche aus Eis bedeckt, darunter soll es einen Ozean aus Wasser geben. Und der Satellit soll klären, ob es in diesem Ozean vielleicht Spuren von Leben gibt.

Bis Ende des Jahres kann noch jeder der Lust hat, der NASA seinen Namen zuschicken, um auf dieser Expedition mitzureisen. Bislang wurden etwa 700.000 Namen eingereicht. Sobald alle Namen gesammelt sind, werden Techniker des Microdevices Laboratory am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien sie mit einem Elektronenstrahl auf einen Mikrochip aus Silizium schablonieren, der nur wenige Millimeter groß ist. Jede Textzeile ist kleiner als 1/1000 der Breite eines menschlichen Haares (75 Nanometer).

Der Chip wird an einer Metallplatte befestigt, auf der das Originalgedicht "In Praise of Mystery" eingraviert ist, das von der US-Poet Laureate Ada Limón zur Feier der Mission geschrieben wurde. Das Gedicht und die Namen werden auf der Außenseite des Raumfahrzeugs wie eine Flaschenpost angebracht sein, während die Sonde etwa 50 nahe Vorbeiflüge an der Ozeanwelt des Mondes Europa unternimmt.

Die Mission wird während dieser Vorbeiflüge eine halbe Milliarde Meilen (800 Millionen Kilometer) zurücklegen, während die wissenschaftliche Nutzlast des Raumfahrzeugs Daten über den unterirdischen Ozean, die Eiskruste und die Atmosphäre von Europa sammelt, um festzustellen, ob der Mond Leben beherbergen könnte.

Ich bin dabei und habe meinen Namen auf der Webseite der NASA registriert, kommen Sie mit?


 Und so wird einer "unserer Vorbeiflüge" am Jupitermond Europa aussehen:

Visualisierung der NASA eines Vorbeiflugs des "Europa-Clipper" am Jupitermind Europa - im Hintergrund ist der Planet Jupiter zu sehen.

Die NASA hat in der Vergangenheit schon verschiedene ähnliche Aktionen durchgeführt. So flog meine Name, zusammen mit Millionen anderen, zum Beispiel auch schon mit der Sonde OSIRIS-Rex zum Kleinplaneten Bennu und wieder zurück:

Teilnahmezertifikat an der OSIRIS-Rex Mission zum Kleinplaneten Bennu

Ein solches Zertifikat kann vielleicht auch ein nettes und praktisch kostenloses Weihnachtsgeschenk für eine Freundin oder Freund sein. Und besonders spannend wird es im Jahr 2030 sein, wenn unsere Namen hoffentlich bei Europa ankommen. Werden wir  dann vielleicht gemeinsam mal durchs Fernrohr zu Europa hinaufschauen? Ich wünsche uns viel Spaß auf dieser Reise!



 

Sonntag, 26. Juni 2022

27. Juni - 3. Juli 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond. Die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. An wirklich dunklen Orten sollte man gut die Milchstraße erkennen können. Die hellen Planeten sind alle nur am Morgenhimmel zu finden, und leider meist auch nur flach über dem Horizont im Osten oder Südosten. Saturn geht als erster kurz nach Mitternacht auf, gefolgt von Jupiter (Aufgang ca. 1:30 Uhr) und Mars (2:00). Später (gegen 3:45) kommt dann auch noch die Venus hinzu. Und Spezialisten können vielleicht sogar ab ca. 4:15 Uhr auch noch Merkur finden. Auch die ISS ist wieder bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 27. Juni, geht die Sonne um 5:08 Uhr auf und um 21:48 Uhr unter. "Astronomisch dunkel" wird es erst wieder in ein paar Wochen, da die Sonne in dieser Woche maximal nur 15° Grad unter den Horizont sinkt. Die schmale nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 3:31 Uhr auf, wird aber in der Morgendämmerung kaum noch zu finden sein.

Am Dienstag, den 28. Juni, wandert zwischen 1:50 Uhr und 4:28 Uhr der Schatten von Jupitermond Europa vor der Planetenscheibe entlang. In der Frühe zwischen 4:10 Uhr und 4:14 Uhr ist die ISS erstmals wieder tief im Südosten in maximal 11° Grad Höhe bei einem Überflug zu erkennen. Gegen 22:38 Uhr kann vielleicht die chinesische Raumstation Tiangong im Süden am  Abendhimmel beim Durchfliegen des Skorpions beobachtet werden.

Am Mittwoch, den 29. Juni, erreicht der Mond um 4:52 Uhr seine exakte Neumondposition.

Am Donnerstag, den 30. Juni, ist in der Frühe zwischen 4:9 Uhr und 4:15 Uhr die ISS im Südosten in maximal 22° Grad Höhe bei einem Überflug zu erkennen. Sie fliegt knapp unterhalb der Planeten Saturn - Jupiter - Mars ihre Bahn. Um 23:20 Uhr geht die nur zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel unter, ob sie schon zu finden sein wird? Außerdem ist heute "Asteroid Day"!

Am Freitag, den 1. Juli, ist in der Frühe zwischen 3:22 Uhr und 3:27 Uhr die ISS tief im Südosten in maximal 16° Grad Höhe bei einem Überflug zu erkennen. Am Abend sollte der Mond erstmals nach Neumond wieder am Abendhimmel sichtbar sein. Seine zu 7 Prozent beleuchtete Sichel geht erst gegen 23:45 Uhr unter.

Am Samstag, den 2. Juli, ist die ISS einmal gegen 2:36 tief im Südosten kurz zu sehen. Zwischen 4:08 Uhr und 4:16 Uhr fliegt die ISS in maximal 41° Grad Höhe oberhalb der Planeten über unseren Morgenhimmel hinweg. Am Abend geht der zu 12 Prozent beleuchtete Mond erst kurz nach Mitternacht (0:10 Uhr Sonntag) unter. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können.

Am Sonntag, den 3. Juli, fehlt bei Jupiter nach seinem Aufgang zunächst Mond Io. Dieser wandert bis 3:07 Uhr vor der Planetenscheibe vorüber. Ios Schatten ist bis 1:45 Uhr vor der Jupiterscheibe zu sehen. Die ISS fliegt zwischen 3:21 Uhr und 3:27 Uhr etwas oberhalb von Jupiter, aber knapp unterhalb von Mars über unseren morgendlichen Nachthimmel hinweg. Abends steht die schon zu knapp 20 Prozent beleuchtete Mondsichel im Sternbild Löwe.Er geht am Montag gegen 0:30 Uhr unter.

Sonntag, 26. Dezember 2021

27. Dezember 2021 - 2. Januar 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche geht es auf Neumond zu, die Nächte zum Jahreswechsel und am Wochenende eignen sich also gut, um lichtschwache Objekte wie ferne Galaxien, Gasnebel oder andere "deep-sky"-Objekte zu beobachten. Von den großen Planeten sind am frühen Abend vielleicht noch die Venus zu beobachten (bis ca. 17:30 sehr tief im Südwesten), Saturn geht gegen 19 Uhr unter, Jupiter folgt gegen 20:45 Uhr. Mars kann mit Glück am Morgen gefunden werden, er steigt gegen 6:45 Uhr über die Egge. Zum neuen Jahr beginnt auch eine abendliche Merkur-Sichtbarkeitsperiode, noch ist er jedoch sehr schwer tief im Südwesten zu finden. Die ISS kann wieder bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 27. Dezember, geht die Sonne um 8:32 Uhr auf und um 16:20 Uhr unter. Das sind am Abend schon wieder vier Minuten später als noch vor einer Woche und die Tage werden tatsächlich langsam wieder länger. Die ISS ist vorher schon ab 6:18 Uhr zu sehen, Sie tritt in 78° Grad Höhe in Richtung Südsüdost aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 6:24 Uhr nach Osten zum Horizont. Der Mond ist am frühen Morgen gleich nach Mitternacht aufgegangen, um 3:24 Uhr exakt steht er exakt im Letzten Viertel. Am Abend um 21:44 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Dienstag, den 28. Dezember, fliegt die ISS zwischen 7:06 Uhr und 7:13 Uhr über unseren Morgenhimmel hinweg, Um 7:08 Uhr fliegt sie genau über unsere Stadt hinweg. Ab 17:48 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Europa über seinen Mutterplaneten. Der Durchgang von Europa vor der Jupiterscheibe ist um 18:28 Uhr zu Ende.

Am Mittwoch, den 29. Dezember, erscheint die ISS um 6:29 Uhr genau senkrecht über unseren Köpfen im Sternbild der Großen Bärin am Himmel und fliegt dann wieder in wenigen Minuten schnell nach Osten der Sonne entgegen. Um 19:36 Uhr endet ein Durchgang von Jupitermond Ganymed vor dem Planeten, alle vier galliläischen Monde stehen dann auf der gleichen Seite.

Am Donnerstag, den 30. Dezember, geht der nur noch zu ca. 14 Prozent beleuchtete Mond gegen 4:30 Uhr . Die ISS fliegt zwischen 7:07 Uhr und 7:14 Uhr in maximal 71° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der veränderliche Stern Algol zeigt um 18:33 Uhr ein weiteres Helligkeitsminimum. Um 19:55 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Io vor dem Planeten.

Am Freitag, den 31. Dezember, Sylvester, geht die nur noch zu 8 Prozent beleuchtete Mondsichel um 5:50 Uhr auf. Später gegen 7 Uhr bildet sie mit Mars und Antares ein Dreick am Morgenhimmel. Die ISS tritt um 6:22 Uhr in südlicher Richtung in 70° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann bis 6:27 Uhr schnell Richtung Horizont im Osten.Um 17:04 Uhr beginnt bei Jupiter eine Bedeckung von Mond Io.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein fröhliches, gesundes, erfolgreiches Neues Jahr!

Am Samstag, den 1. Januar, Neujahr, fliegt die ISS zwischen 7:09 Uhr und 7:16 Uhr in maximal 44° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. In der Frühe gegen Wer am Abend nach Sonnenuntergang die Venus sehen kann, sollte auch mal nach Merkur Ausschau halten. Der bedeutend lichtschwächere Planet steht etwa 7°  links (also östlich) neben der Venus. Um 17:43 Uhr endet ein Schattenwurf von Io auf die Jupiterscheibe.

Am Sonntag, den 2. Januar, kann die ISS am Morgenhimmel zwischen 6:23 Uhr und 6:28 Uhr in südöstlicher Richtung und zunächst in maximal 58° Grad Höhe beobachtet werden. Um 19:33 Uhr erreicht der Mond seine exakte Neumondposition. In der Nacht zum Montag erreicht der Meteorstrom der Quadrantiden sein Maximum.

Sonntag, 19. September 2021

20. - 26. September 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir am Mittwoch Herbstanfang. Außerdem ist am Dienstag Vollmond, nur schwach leuchtende Objekte am Nachthimmel sind in dieser Woche wegen des strahlenden Mondes nur schwer zu beobachten. Von den hellen Planeten kann aber immer noch die Venus abends im Westen kurz nach Sonnenuntergang gefunden werden. Saturn und Jupiter leuchten längere Zeit am Himmel. Saturn geht gegen 2:00 Uhr im Südwesten unter, Jupiter folgt gegen 3:30 Uhr. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 20. September, geht die Sonne um 7:08 Uhr auf und um 19:25 Uhr unter. Der helle Tag ist also nur noch knapp über 12 Stunden lang. Der volle Mond geht um 19:47 Uhr auf. Seine exakte Vollmondposition erreicht er jedoch erst Dienstagfrüh um 1:55 Uhr. Die ISS zieht zwischen 20:55 Uhr und 21:00 Uhr in maximal 50° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 23:42 Uhr beginnt ein Durchgang von Jupitermond Io vor dem Planeten, ab 0:29 Uhr (Dienstag) ist dann auch der Schatten des Io auf der Jupiterscheibe zu sehen.

Am Dienstag, den 21. September, geht der immer noch praktisch voll erscheinende Mond um 20:01 Uhr auf. Die ISS zieht zwischen 20:08 Uhr und 20:14 Uhr in maximal 38° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ein zweites Mal ist sie im Westen zwischen 21:44 Uhr und 21:48 Uhr zu sehen, in 54° Grad Höhe verschwindet sie dann jedoch schon im Erdschatten. Um 23:28 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Europa, da Mond Io bis 23:56 Uhr verfinstert wird, sind dann für eine knappe halbe Stunde bei Jupiter nur die beiden Monde Ganymed und Kallisto zu sehen.

Am Mittwoch, den 22. September, ist Herbstanfang. Die Sonne überquert exakt um 21:21 Uhr den Äquator nach Süden hin, so dass nun bei uns die Tage wieder kürzer sind als in südlicheren Breiten. Mondaufgang ist heute um 20:15 Uhr. Um 20:27 Uhr endet bei Jupiter ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe, Ios Schatten ist noch bis 21:16 Uhr auf der Planetenoberfläche zu sehen. Die ISS zieht zwischen 20:58 Uhr und 21:03 Uhr in maximal 77° Grad Höhe durch die Sternbilder Leier und Schwan über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 23. September, geht der immer noch zu 92 Prozent beleuchtete Mond um 20:28 Uhr auf, es dauert aber wahrscheinlich noch ein paar Minuten zusätzlich, bis er bei uns über die Höhen des Eggegebirges gestiegen ist. Die ISS zieht bereits zwischen 20:11 Uhr und 20:17 Uhr in maximal 65° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ein zweites Mal ist sie im Westen zwischen 21:47 Uhr und 21:51 Uhr zu sehen, in 46° Grad Höhe verschwindet sie dann jedoch schon im Erdschatten. Um 20:42 Uhr endet bei Jupiter ein Durchgang von Europa vor der Planetenscheibe, Europas Schatten wandert noch bis 22:20 Uhr auf der Planetenscheibe entlang. Um 23:25 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Ganymed.

Am Freitag, den 24. September, geht der zu 86 Prozent beleuchtete Mond um 20:44 Uhr auf. Um 21:04 Uhr fliegt die ISS exakt über Bad Lippspringe hinweg, also genau durch unseren Zenit. Sie steigt ab 21:01 Uhr genau im Westen hoch den Himmel hinauf, auf halbem Weg zwischen Zenit und Osthorizont verschwindet sie um 21:05 Uhr dann schon im Erdschatten.

Am Samstag, den 25. September, fliegt die ISS zwischen 20:14 Uhr und 20:20 Uhr mit maximal 86° Grad Höhe noch einmal fast genau über unsere Stadt hinüber. Der Mond geht um 21:03 Uhr auf, er nähert sich langsam dem "goldenen Tor der Ekliptik", dem "Durchgang" zwischen den Plejaden und den Hyaden im Stier.

Am Sonntag, den 26. September, befindet sich der inzwischen nur noch zu 71 Prozent beleuchtete Mond immer noch im Sternbild Stier. Die ISS fliegt zwischen 21:04 Uhr und 21:08 Uhr aus Westen kommend hoch durch das Sternbild Schwan über unseren Abendhimmel hinweg. Der inzwischen nur noch zu 71 Prozent beleuchtete Mond geht um 21:26 Uhr auf und befindet sich immer noch im Sternbild Stier.

Sonntag, 2. Mai 2021

3. - 9. Mai 2021: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond weiter kräftig ab und zieht sich vom Morgenhimmel zurück. Von den hellen Planeten kann Mars am Abend im Westen gefunden werden (bis ca. 1:00 Uhr), ebenso beginnt bei Merkur eine Periode der Abendsichtbarkeit, er ist jedoch nur schwer zu finden und geht gegen 22:30 Uhr unter. Am Morgenhimmel können Saturn (ab ca. 3:30 Uhr) und Jupiter(ab ca. 4:00 Uhr)  tief im Südosten gefunden werden. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 3. Mai, geht die Sonne um 5:52 Uhr auf und um 20:52 Uhr unter, der helle Tag dauert also jetzt schon 15 Stunden. Morgens und Abends werden auch die Dämmerungszeiten immer ausgedehnter, so richtig astronomisch dunkel ist es eigentlich nur noch zwischen Mitternacht und drei Uhr. Der Mond geht erst ca. 3:30 Uhr auf. Exakt um 21:50 Uhr erreicht er das letzte Viertel, steht dann jedoch bei uns unter dem Horizont. Zur gleichen Zeit mit dem aufgehenden Mond ist die ISS kurz im Südosten in ca. 20° Grad Höhe zu sehen. Besser beobachten kann man sie zwischen 5:06 Uhr und 5:14 Uhr bei einem Überflug in maximal 69° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel.

Am Dienstag, den 4. Mai, geht der Mond ca. um 4:00 Uhr über der Egge auf, er ist nur noch zu ca. 45 Prozent beleuchtet und steht dann deutlich tiefer als Saturn im Südosten. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Die ISS fliegt zwischen 4:21 Uhr und 4:28 Uhr in maximal 55° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 5. Mai, ist am Morgen die nur noch zu 37 Prozent beleuchtete Mondsichel zu Jupiter weiter gewandert, sie geht erst ca. 4:15 Uhr auf. Die ISS erscheint um 3:34 Uhr im Süden und fliegt dann bis 3:40 Uhr in maximal 42° Grad Höhe gen Osten der Sonne entgegen. Am Abend kann man mal ab ca. 21:30 Uhr versuchen, ob man Merkur tief (<9° Grad Höhe) in Westnordwest mit einem Fernglas finden kann.

Am Donnerstag, den 6. Mai, geht die Mondsichel um 4:34 Uhr auf, bis sie wirklich über der Egge erscheint dauert es bei mir jedoch nioch weitere 20 Minuten. Heute zeigt sie auch maximale Libration in Breite, so dass ein Blick auf den Nordpol möglich ist. Die ISS fliegt zwischen 4:22 Uhr und 4:29 Uhr in maximal 81° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Freitag, den 7. Mai,  fliegt die ISS zwischen 3:36 Uhr und 3:42 Uhr in maximal 82° Grad Höhe durch das Sternbild Leier aüber unseren Himmel hinweg. Die zu nur noch zu 19 Prozent beleuchtete Mondsichel geht um 4:49 Uhr auf.

Am Samstag, den 8. Mai, fliegt die ISS um 4:26 Uhr ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg. Sie steigt fünf Minuten vorher aus dem Westen kommend hoch auf unseren Himmel hinauf und verschwindet um 4:31 Uhr exakt im Osten am Horiziont. Mondaufgang ist erst um 5:02 Uhr, ob er da noch in der Dämmerung zu sehen sein wird?  Mit einem Fernrohr kann man heute Abend versuchen, die Annäherung von Kleinplanet (52) Europa (12.1mag) an delta Gem (Wasat, 3.5mag) zu beobachten.

Am Sonntag, den 9. Mai, fliegt die ISS ein weiteres Mal zwischen 3:37 Uhr und 3:42 Uhr fast genau (87° Grad Höhe) über unsere Stadt hinweg. Am Abend sollte man wieder versuchen, Merkur zu finden. Um 21:30 Uhr steht er immerhin 2° Grad höher als noch am Mittwoch und geht auch erst 20 Minuten später (exakt um 23:01 Uhr) unter.

Sonntag, 16. August 2020

17. - 23. August 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond. Die inzwischen wieder längeren Nächte eignen sich gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Sommerhimmel, wie zum Beispiel der Milchstrasse. Jupiter und Saturn sind am Abendhimmel in südlicher Richtung zusehen, sie gehen um 2:40 Uhr bzw. 3:20 Uhr im Südwesten unter. Ganz langsam nähern sie sich an, in vier Monaten kommen sie sich ganz nah. Der immer heller werdende Mars geht gegen 22:45 Uhr auf, die helle Venus etwa gegen 2:45 Uhr am Morgen. Die internationale Raumstation (ISS) ist nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 17. August, geht die Sonne um 6:13 Uhr auf und um 20:43 Uhr unter, der helle Tag dauert also nur noch 14 1/2 Stunden. Richtig "astronomisch" dunkel ist es zwischen 23:00 Uhr und 4:00 Uhr morgens. Die nur noch zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel geht heute um 3:32 Uhr auf. Am Abend ist bei Jupiter der Mond Io bis Mitternacht durch den Planeten verfinstert und daher nicht zu sehen.

Am Dienstag, den 18. August, endet um 21:52 Uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Ganymed durch den Planeten. In diesen Neumondnächten sollten sie auch mal schauen, wieviele Monde sie in ihrem Fernrohr vielleicht bei Saturn entdecken können. Titan (8,5mag), östlich von Saturn, ist relativ einfach zu erkennen, heute Nacht steht Dione (10,6mag) in östlicher Elongation und Rhea (9,9mag) in westlicher, sie werden also nicht vom Planeten überstrahlt.

Am Mittwoch, den 19. August, erreicht der Mond um 4:42 Uhr seine exakte Neumond-Position. Ab 21:44 Uhr wird bei Jupiter der Mond Europa bedeckt und ab 23:41 Uhr auch der Mond Kallisto, so dass dann nur noch zwei Monde (Io und Ganymed) zu sehen sein werden.

Am Donnerstag, den 20. August, geht der Mond eine Stunde nach der Sonne unter, seine schmale Sichel ist zu 4 Prozent beleuchtet, ob das ausreicht, um ihn zu sehen? Gegen Mitternacht erreicht Saturnmond Titan seine östliche Elongation.

Am Freitag, den 21. August, geht der zu 11 Prozent beleuchtete Mond kurz nach 22 Uhr unter, heute sollte er sicher zu sehen sein. Da er gleichzeitig auch maximale Libration in Breite zeigt, können wir heute auch auf seinen Südpol sehen. Für ein paar Abende ist in seinem dunklen Teil auch noch das Erdlicht am schimmern.

Am Samstag, den 22. August, geht der bereits zu 19 Prozent beleuchtete Mond um 22:23 Uhr unter, er steht in der Jungfrau oberhalb des Sterns Spica. Der innerste Saturnmond Tethys steht heute Abend um 22:30 Uhr in westlicher Elongation.

Am Sonntag, den 23. August, geht der Mond um 22:43 Uhr unter. In der Frühe um 3:32 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol sein Helligkeitsminimum. Am Abend um 21:30 Uhr steht der innerste Saturnmond Tethys schon wieder in in östlichster Elongation, er braucht also nur 2 Tage für einen Umlauf um seinen Mutterplaneten.

Sonntag, 20. Oktober 2019

21. - 27. Oktober: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der abnehmende Mond vom Nachthimmel zurück. Die Nächte eignen sich immer besser zur Beobachtung lichtschwacher "deep-sky"-Objekte. Von den hellen Planeten kann vielleicht Mars schon am frühen Morgen gesichtet werden. Er ist ab ca. 6 Uhr im Osten sichtbar, mit nur 1.8mag Helligkeit bleibt er jedoch recht unauffällig. Jupiter geht kurz nach 19 Uhr im Südwesten unter, Saturn folgt noch vor 21 Uhr. Beide Planeten haben die beste Sichtbarkeitsperiode des Jahres hinter sich. Uranuserreicht am 28. Oktober seine Oppositionsstellung und ist praktisch die ganze Nacht über sichtbar, man braucht jedoch mindestens ein Fernglas für ihn.

Am Montag, den 21. Oktober, geht die Sonne um 7:59 Uhr auf und um 18:19 Uhr unter. Der Mond erreicht heute um 14:39 Uhr das Letzte Viertel. Wenn er am Abend um 23:50 Uhr aufgeht, ist er nur noch zu 46 Prozent beleuchtet. Bei Jupiter stehen heute Abend alle vier galiläischen Monde auf der gleichen Seite. Und Kleinplanet Pallas (10.1mag) geht heute nur 12' Bogensekunden südlich an Stern Alpha Serpentis vorüber.

Am Dienstag, den 22. Oktober, endet um 3:35 Uhr die Bedeckung des Sterns nü Cancri (5.5mag) durch den Mond. Um 7:22 Uhr endet die Bedeckung von gleich zwei Sternen gleichzeitig: 39 Cancri (6.5mag) und 40 Cancri (6.6mag) tauchen am dunklen Mondrand wieder auf, doch vielleicht ist es dann schon zu dämmerig, dass diese Sterne noch sichtbar werden.

Am Mittwoch, den 23. Oktober, geht der Mond nach 1 Uhr in der Frühe auf, er steht (westlich) nicht weit entfernt von Regulus, dem hellsten Stern im Löwen.

Am Donnerstag, den 24. Oktober, steht die immer schmaler werdende Mondsichel schon deutlich östlich von Regulus. Um 18:28 Uhr endet ein Schattendurchlauf von Europa auf der Jupiterscheibe und um 18:58 Uhr ein Schattendurchlauf von Io.

Am Freitag, den 25. Oktober, geht der Mond gegen 4:00 Uhr auf, seine Sichel ist nur noch zu 12 Prozent beleuchtet.

Am Samstag, den 26. Oktober, beginnt wieder eine Morgensichtbarkeitsperiode der ISS. Heute früh fliegt sie ab 6:49 Uhr in maximal 19° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Wenn es nicht noch zu Korrekturen der Bahn der ISS kommt, wird sie um 6h:53m:20s exakt vor der schmalen Mondsichel vorüber fliegen. Der Mond geht um 5:18 Uhr auf, zum Zeitpunkt des ISS-Vorbeiflugs steht er 13° Grad hoch und ist zu nur noch 6 Prozent beleuchtet. Vom Mars ist der Mond heute früh gut 8° Grad nordwestlich entfernt, außerdem zeigt er maximale Libration in Breite, so dass wir diesmal auf seinen Südpol schauen können.

Am Sonntag, den 27. Oktober, endet die Sommerzeit. Um 3:00 Uhr MESZ früh werden die Uhren noch einmal auf 2:00 Uhr MEZ zurück gestellt. Wir bekommen eine Stunde Nachtschlaf geschenkt. Die Nacht selbst wird durch diesen "Uhrentrick" natürlich nicht länger. Die Sonne geht heute um 7:09 Uhr MEZ auf und um 17:07 Uhr MEZ unter. Der helle Tag dauert also nur noch knapp zehn Stunden, es wird am Abend jetzt wieder früh dunkel. Die ISS kann heute gegen 5:04 Uhr kurz und tief im Südosten (maximale Höhe 13° Grad) gesehen werden. Der Mond geht heute früh ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang auf, seine nur noch zu einem Prozent beleuchtete Sichel wird aber kaum noch in der Morgendämmerung zu finden sein. Am Abend geht Kleinplanet Psyche (10.8mag) nur 19' Bogenminuten nördlich an 19 Capricorni (5.9mag) vorüber. Uranus erreicht in dieser Nacht seine Oppositionsstellung, ist also von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang am Nachthimmel zu sehen. Im Heinz-Nixdorf-Museum dreht sich heute wieder einmal alles um das Weltall. Am Familientag "Space" ist von 10-18 Uhr der Eintritt frei. Auch die Volksternwarte Paderborn wird sich wieder aktiv an der Veranstaltung beteiligen.

Mittwoch, 26. Juni 2019

26. Juni: Abendrot und Jupiter

Heute hat es sich sich zum Abend hin doch etwas abgekühlt, kein Vergleich mehr zur Hitze am Tag. und endlich war der Himmel auch wieder recht transparent, es waren praktisch keine Cirren meh am Himmel wie in den letzten Tagen.

Zunächst beeindruckte mich nach Sonnenuntergang ein schönes Abendrot. Dies wurde sicherlich nicht zuletzt auch durch den Saharastaub beeinflusst:

Blickrichtung Nordwest, wo kurz vorher die Sonne untergegangen ist...
 Danach war dann auch schon shnell Jupiter im Süden zu sehen. Hier ein Spektivfoto mit seinen vier galiläischen Monden:

Jupiter mit seinen Monden, das sind von links nach rechts: Ganymed (oben), Io (unten), Europa und Kallisto.
Ein etwas kürzer belichtetes Foto zeigt keine Jupitermonde mehr, aber dafür kann man sogar Details auf seiner Oberfläche erkennen, wie z.B. die großen Streifen:


Jupiter am 26. Juni gegen 23 Uhr.



Samstag, 26. März 2016

28. März - 3. April 2016: Der Himmel über Bad Lippspringe



Am Ostersonntag, den 27. März, hat die Sommerzeit begonnen, um 2:00 Uhr sprangen alle Uhren gleich um eine Stunde weiter auf 3:00 Uhr. Natürlich sind jetzt alle Zeitangaben hier in meinem Blog in dieser bei uns üblichen Sommerzeit angegeben. Gegenüber gestern verschieben sich daher auch alle Sonnen-, Mond- oder Planetanaufgangszeiten zunächst um diese eine „geklaute“ Stunde. 

Der Mond stört in dieser Woche nicht mehr bei abendlicher Himmelsbeobachtung, man kann seine täglich andere Position jedoch gut am Morgenhimmel im Vergleich zur Stellung der hellen Planeten Mars und Saturn beobachten. Von den großen Planeten ist Jupiter fast die ganze Nacht über zu beobachten. Mars geht gegen 2 Uhr im Südosten auf, Saturn folgt eine Stunde später. Die ISS ist gegen Ende der Woche bei abendlichen Überflügen zu beobachten. 

In dieser Woche erreicht der Stern Mira im Wassermann (Mira= der „Wundersame“) sein Helligkeitsmaximum. Mira ist ein veränderlicher Stern, der jetzt 3,4mag hell wird, im Minimum leuchtet er mit nur 9mag, ist dann für das Auge unsichtbar. Seine Schwankungsperiode dauert ca. 330 Tage.

Am Montag, den 28. März, steht der Mond am Morgen gut 8° Grad nordwestlich von Mars.  Die Sonne geht um 7:08 Uhr Uhr auf und um 19:52 Uhr Uhr unter. Der helle Tag ist damit schon wieder 27 Minuten länger als noch vor einer Woche. 

Am Dienstag, den 29. März, steht der noch zu 74 Prozent beleuchtete Mond am Morgen bereits zwischen Mars (ca. 5° Grad nordöstlich) und Saturn (ca. 6° Grad nordwestlich). Er zeigt heute früh auch maximale Libration in Breite, so dass wir seinen Südpol sehen können. Um 20:54 Uhr kommt es fast exakt im Norden (357° Grad) in 37° Grad Höhe  zu einem -4mag hellen Iridiumflare.

Am Mittwoch, den 30. März, steht der Mond am Morgen bereits östlich des Saturn. Um 20:47 Uhr kommt es erneut fast exakt im Norden (357° Grad) in 38° Grad Höhe  zu einem -4mag hellen Iridiumflare.Um 23:18 Uhr kommen sich die Jupitermonde Ganymed und Io scheinbar sehr nahe.


Am Donnerstag, den 31. März, wird in den frühen Morgenstunden der Jupitermond Europa vom Planeten bedeckt während gleichzeitig die Monde Io und Ganymed vor der Planetenscheibe her wandern, so dass von 3:39 Uhr bis 4:21 Uhr nur der Jupitermond Kallisto zu sehen ist. Um 17:17 Uhr erreicht der Mond das Letzte Viertel, steht zu der Zeit bei uns jedoch tief unter dem Horizont. Zwischen 21:29 Uhr und 21:32 Uhr ist die ISS das erste Mal in dieser Abendsichtbarkeitsperiode kurz und tief am Horizont im Sternbild Großer Hund (unterhalb von  Sirius) zu sehen.

Am Freitag, den 1. April, kann auf der dunklen Seite des Mondes (Aufgang 3:32 Uhr) am frühen Morgen das Erdlicht beobachtet werden.  Um 20:35 Uhr gibt es fast exakt im Norden (356°) in 42° Grad Höhe einen mit -4mag hellen Iridiumflare. Die ISS fliegt zwischen 20:39 Uhr und 20:43 Uhr in maximal 15° Grad Höhe tief im Südosten über unseren Himmel entlang. Am Abend wandern die Schatten der Monde Io (ab 21:06 Uhr bis 23:22 Uhr) und Europa (ab 22:18 Uhr bis 1:05 Uhr am Samstag) über die Jupiterscheibe. Heute Abend gibt es 19 Uhr in Rietberg im "cultura" eine tolle Veranstaltung: "Vom Zauber der Sterne und dem Verschwinden der Nacht"

Am Samstag, den 2. April, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht fern vom Rand. Ab 20:37 Uhr taucht Io wieder neben Jupiter auf. Zwischen 21:21 Uhr und 21:26 Uhr fliegt die ISS in maximal 37° Grad Höhe über unseren Südhimmel entlang, dabei kommt sie auch Jupiter sehr nahe.

Am Sonntag, den 3. April, geht der nur noch zu 25 Prozent beleuchtete Mond erst gegen 5 Uhr über der Egge auf. Am Abend steigt die ISS zwischen 22:04 Uhr und 22:08 Uhr aus dem Osten kommend beim Orion hoch hinauf, fliegt an den Zwillingen entlang und verschwindet in 73° Grad Höhe im Süden im Erdschatten. Später am Abend taucht um 23:05 Uhr Jupitermond Ganymed aus dem Schatten von Jupiter wieder auf.

Dienstag, 1. März 2016

29.2./1.3.: ... eine wunderschöne Sternennacht

Die Nacht vom 29. Februar zum 1. März war wieder einmal eine Nacht, so richtig gut zum Beobachten des Sternenhimmels.

Zuerst gab es am Abend des 29. Februar jedoch den ersten Vortrag in den renovierten Räumen der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus. Es war gleich ein voller Erfolg. Das Thema "Kalender und Co. - Astronomie im Alltag" hatte gleich 70 Besucher angesprochen, die sich von Martin Otte über diesen besonderen Tag schlau machen ließen.

Dann stand ein besonderes Ereignis auf dem Beobachtungsprogramm  für diesen Abend. Bei Jupiter sollten gleich zwei Mondschatten gleichzeitig über seine Oberfläche wandern. Ab ca. 21:30 Uhr der Schatten von Europa und ab ca. 23:30 auch der Schatten von Io. Als ich nach dem Vortrag nach Hause kam wurde gleich das Fernrohr aufgebaut und auf Jupiter ausgerichtet. Schnell konnte man sehen, dass zwei Monde nah an Jupiter standen, das waren Io und Callisto. Aber wo war Europa und sein Schatten? Die waren vor der Jupiteroberfläche nicht leicht zu finden, denn groß sind sie ja nicht. Doch ab und an hatte ich das Gefühl, das man den Mondschatten erkennen konnte, ein winzig kleines schwarzes Pünktchen. Am besten gelang dies bei etwa 200facher Vergrößerung.  Gegen 23:30 Uhr wurde es dann spannend, jetzt trat Io vor die Jupiterscheibe. Zunächst war Io noch sehr einfach zu sehen, denn der helle Punkt hob sich deutlich von der doch eher etwas "verwaschenen" und leicht abgedunkelten Oberfläche de Jupiters ab. Und jetzt war es auch ganz deutlich zu erkennen, dass dicht neben ihm ein kleiner schwarzer Punkt zu erkennen war, sein Schatten. Ich weiß nicht, ob nun mein Auge zu sehen gelernt hatte, oder ob nicht einfach auch die Transparenz der Atmosphäre im Laufe der Nachtstunden besser geworden war, jetzt war auch der Schatten von Europa gut zu sehen.

Jupiter mit Streifen am 29. Februar 2016
Nur Fotografieren ließ sich dies Ereignis nicht. Dazu hätte ich eine andere Technik verwenden müssen. Denn so einzelnes Bild mit den Schatten drauf wäre schon ein absoluter Glückstreffer. Auf dem hier gezeigten Bild kann man zwar noch gut erkennen, dass die Oberfläche des Jupiters nicht gleichförmig ist, sondern von zwei dunkleren Bändern dominiert wird. und auch zu den Polen hin ergeben sich Verdunkelungen. Diese sind jedoch schon allein durch die Luftunruhe auf einem Einzelbild nicht scharf hinzubekommen. Dafür hatte man die Jupiter "filmen" müssen und dann die vielen Einzelbilder zu einem Gesamtbild aufaddieren müssen, so könnte man schärfere Bilder hinbekommen, die auch die Schatten zeigen.

Weit nach Mitternacht ging es dann ins Bett, doch gleich am nächsten Morgen wieder hoch. Inzwischen hat sich der Himmelsanblick deutlich geändert. Im Süden war jetzt der Mond oberhalb von Mars und Saturn im Sternbild Skorpion zu erkennen.
Der (überbelichtete) Mond am Morgen des 1. März. Rechts unterhalb vom Mond leuchtet der etwas rötliche Mars, weiter entfernt nach links der Saturn und zwischen Mond und Hausdach ist der hellste Stern dort Antares im Skorpion.


Der Mond am Morgen des 1. März 2016, noch zu 57% beleuchtet, rund 40 Stunden vor dem Letzten Viertel.
Kalt war es, das Thermometer zeigt morgens um 6 Uhr am Boden auf der Terrasse meines Hauses minus 4° Grad an, in zwei Meter Höhe waren es sogar nur -6,8° Grad. Doch dagegen kann man sich ja zum Glück warm anziehen.

Sonntag, 15. Februar 2015

15. Februar: Galileo hat Geburtstag und die ISS über Bad Lippspringe

Im letzten Jahr gab es den 450. Geburtstag von Galileo Galilei, dem berühmten Italiener, der wohl als erster Mensch ein Fernrohr zum Himmel ausrichtete und der durch die Entdeckung der Monde des Jupiters wohl auf ewig Ruhm erwarb.

Und deshalb, ihm zu Ehren, auch heute wieder ein aktuelles Foto von Jupiter und seinen vier "galileischen" Monden:

Jupiter und "galileische" Monde am 15. Februar 2016

Und hier die Namen der Monde von unten nach oben: Ganymed, Io, (Jupiter), Europa, Kallisto.

Außerdem gab es heute einen sehr schönen Überflug der ISS zu beobachten. Sie flog praktisch genau über unsere Stadt hinweg. Um 18:22 Uhr war sie dabei genau über unseren Köpfen im Zenit, nahe des hellsten Stern im Fuhrmann, der Capella, zu sehen. Später sank sie dann tief im Osten dicht neben Jupiter dem Horizont entgegen:

ISS bei Capella im Fuhrmann

ISS bei Jupiter, tief im Osten.

Bei heavens-above kann man sich zu den jeweiligen Überflügen der ISS auch die zugehörige Bodenspur ansehen. Hier das dort veröffentliche Bild:





Es zeigt ebenfalls, dass die ISS (fast) genau über unsere Stadt hinweg geflogen ist.

Wäre es etwas früher dunkel geworden, hätte ich vielleicht auch noch das ATV-Modul fotografieren können. Ein Versorgungsmodul, dass kurz zuvor von der ISS abgekoppelt wurde und ihr drei Minuten voraus geflogen war. Das ATV ist jedoch lange nicht so groß wie die ISS und dahernatürlich auch nicht so hell, so dass es in der Dämmerung, für mich zumindest, nicht aufzuspüren war.Mehr Informationen über diese ATV-Mission kann man in einem englischsprachigem Blog der ESA nachlesen.