Sonntag, 31. März 2024

1. - 7. April 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab, am Dienstag erreicht er das Letzte Viertel. Jupiter ist von den hellen Planeten am Abend noch kurz nach Sonnenuntergang zu sehen. Er geht gegen 23 Uhr im Westen unter. Etwas später folgt Uranus, der jedoch nur im Fernglas oder Fernrohr zu sehen ist. Experten können mit viel Glück in den ersten Tagen auch noch Merkur nach Sonnenuntergang erwischen. Alle anderen Planeten machen sich in dieser Woche rar. Der Komet 12P/Pons-Brooks kann in dieser Woche bei klarer Sicht zum Westhorizont noch gefunden werden, seine Helligkeit wurde zuletzt mit 4,8mag angegeben. Um 21 Uhr steht er noch ca. 15° Grad über dem Horizont in Richtung Westnordwest, um 22 Uhr nur noch 7° Grad hoch. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 1. April, Ostermontag, geht die Sonne um 6:59 Uhr auf und um 19;59 Uhr unter. Der helle Tag dauert also exakt 13 Stunden.Der noch zu 61 Prozent beleuchtete Mond geht um 3:34 Uhr auf. Er ist tief im Süden, weit südlich des Himmelsäquators, im Sternbild Schütze zu finden, bei Sonnenaufgang steht er keine 7° Grad über dem Horizont. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht fernab vom Rand. Um 21:41 Uhr beginnt bei Jupiter ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe.

Am Dienstag, den 2. April, geht der Mond um 4:29 Uhr auf und erreicht kurz danach, exakt um 5:15 Uhr, das Letzte Viertel. Bei Jupiter endet um 21:45 Uhr eine Verfinsterung von Mond Io. Asteroid (129)Antigone (11,1mag) geht geht um 22:00 Uhr in nur 1,5 Bogenminuten Abstand an Stern 51 Leo (5.5mag) vorüber. Und Kleinplanet  (3)Juno (9,5mag) zieht in 8,5' Bogenminuten Abstand an 49 Leo(5,7mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 3. April, geht die immer noch zu 39 Prozent beleuchtete Mondsichel um 5:09 Uhr auf. Um Mitternacht Asteroid zieht Asteroid (470) Kilia (12,5mag) in 11' Bogenminuten Abstand an Stern HIP 64457 (7,6mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 4. April, geht der Mond im Sternbild Steinbock um 5:29 Uhr auf, er ist noch zu 29 Prozent beleuchtet. Bei Jupiter beginnt Mond Europa um 21:28 Uhr mit einem Durchgang vor der Planetenscheibe. Spät am Abend, eigentlich schon am Freitag, um 0:25 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 5. April, geht der Mond um 5:57 Uhr auf, er ist zwar noch zu 18 Prozent beleuchtet, aber wohl kaum noch in der Morgendämmerung tief im Südosten zu finden. Bereits um 0:25 Uhr zieht Kleinplanet (9) Metis (10,8mag) in nur 3,5' Bogenminuten Abstand an 49 Auriga (5,3mag) vorüber. Und um 23:45 Uhr zieht Kleinplanet (30) Urania (11,0mag) in nur 4' Bogenminuten Abstand an NGC 4939 (11,4mag) vorüber.

Am Samstag, den 6. April, endet um 20:37 Uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Europa. Bereits um 5:00 Uhr zieht Asteroid (532)Herculina (9,1mag) in 12' Bogenminuten Abstand an eta Bootis ("Mufrid" mit 2,7mag) vorüber. Und um 23:05 Uhr begegnet (354)Eleonora (10,9mag) in nur 4' Bogenminuten Abstand dem Stern 79 Gem (6,3mag).

Am Sonntag, den 7. April, erreicht der bei uns nicht sichtbare Mond auf seiner Bahn Erdnähe mit nur 358000km Abstand, daher dauert morgen die (nur in den USA sichtbare) totale Sonnenfinsternis sogar etwas über 4 Minuten.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern noch eine schöne Oster(ferien-)woche!

Samstag, 30. März 2024

Donnerstag, 28. März 2024: Galaxien und mehr

 Und noch ein Tag mehr im März mit einer abendlichen Wolkenlücke. Diesmal zogen auch nicht so viele Schleierwolken durch wie noch am Montag.

Als erstes stand noch einmal mehr R Leo auf dem Programm:

R Leo am 29.3.24

Dieses Bild wurde etwas über drei Minuten belichtet, um die hellen Sterne bilden sich da schon "Überstrahlungsaufhellungen". Ein Zeichen für eine recht hohe Luftfeuchtigkeit.

Bei den Hobbyastronomen gilt das Frühjahr auch als "Galaxienzeit", denn dann sind am Nachthimmel die Sternbilder Löwe und Jungfrau dominierend, in denen und deren benachbarten Sternbilder es eine Unmenge von Galaxien auch für kleinere Teleskope zu sehen gibt.

Als erstes Objekt habe ich im Sternbild Löwen die Galaxie NGC 2903 fotografiert:

NGC 2903 im Sternbild Löwe

 Dieses Bild wurde eine Stunde lang belichtet, es wurde also aus 360 einzelnen Bildern gestackt. NGC 2903 ist eine recht große, helle Galaxie (8,8mag). Da sie nur 21 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist, kommen ihre Spiralarme sehr schön zur Geltung.

Danach habe ihc noch zwei weitere "Galaxien-Bilder" gemacht:

NGC 3227 und Algieba im Löwen

 Beim "durchblättern" des programms Stellarium fiel mir in der Nähe des hellen Sterns Algieba (gamma Leo, 2,0mag). dem "Hals-Stern" des Löwen eine kleine "Doppelgalaxie" auf. Sie ist in diesem Bild schnell etwas links der Mitte zu finden. Die größere Galaxie ist NGC 3227 (10,4mag). Der oberhalb liegende Begleiter ist das Objekt NGC 3226 (11,4mag). Beide Galaxien wechselwirken miteinander und werden zusammen auch als Arp 94 bezeichnet. Außerdem sind in diesem Bild auch nch die Galaxien NGC 3222 und NGC 3213 zu finden.

Algieba ist ein Doppelstern, der schon gut in kleinen Teleskopen mit nur 4 cm Öffnung zu trennen ist. In meinem eine halbe Stunde lang belichtetem Bild überstrahlt die hellere Komponente (2,2mag) die etwas dunklere (3,5mag) jedoch deutlich.

Damit Sie die kleinen Galaxien nicht lange suchen müssen, hier auch noch das von astrometry.net annotierte Bild:

NGC 3213, 3222, 3226, 3227 und Algieba im Löwen

Im nächsten Bld sind noch mehr Galaxien zu finden:

NGC 4274

Diese Galaxien befinden sich im Sternbild "Haar der Berenice" (lat. "Coma Berenice, Abkürzung Com), am Himmel links (östlich) vom Löwen zu finden. In diesem ansonsten völlig unscheinbarem Sternbild sind wirklich unzählige Galaxien zu finden, ganz viele Messier-Objekte befinden sich hier.

NGC 4274 ist dabei, anch den Messier Objekte, mit 10,5mag noch eher eine der helleren Galaxien. Auch hier wieder eine annotierte Version dieses Fotos von astrometry.net:

NGC 4245, 4274, 4278, 4283, 4286, 4308, 4314 und IC 779.

 Die meisten hier identifizierten Galaxien haben eine Helligkeit zwischen 10 und 12 mag, IC 779 wird bei Wikipedia mit 13,8mag angegeben und in Stellarium sogar nur mit mit 15,4mag. Sie soll nur 10 Millionen Lichtjahre von uns entfernt sein, NGC 4274 dagegen rund 60 Millionen Lichtjahre. So unterschiedlich auf die Helligkeit kann sich also die Größe der Galaxien auswirken.

Schließlich habe ich noch versucht eine weitere Supernova zu fotografieren, was sich jedoch eher als ein "mysteriöses" Objekt herausstellte:

 

NGC 4361 und Ort der SN AT2024ezy
 

Die Übersichtsseite für helle Supernovae hatte an diesem Abend gemeldet, dass vor kurzem die Supernova AT2024ezy mit 12mag entdeckt worden sei. Diese war als hellste aktuelle SN angegeben. Was mich jedoch schon etwas skeptisch machte, war die Tatsache, dass dort keine Galaxie als mögliche Quelle der Supernova angegeben war. Naja, dachte ich mir, das Ding sollte - selbst wenn sie inzwischen wieder etwas schwächer geworden wäre, noch gut mit meiner Vespera zu fotografieren sein. Bei der Eingabe der Koordinaten habe ich nicht die Bildmitte gwählt, sondern das Gesichtsfeld der Verspera etwas verschoben, um noch NGC 4361, den sog. "Rasensprenger-Nebel" mit abzulichten. Doch an der besagten Stelle ist überhaupt kein Stern mit meiner Vespera zu finden !? Und eine weitere Merkwürdigkeit: Vergleiche ich mein Bild mit dem Planetariumsprogramm Stellarium, so sind bei dem etwas hellerem Stern (HIP 60558) direkt oberhalb des angeblichen SN-Ortes gleich zwei kleinere "Begleitsterne" verzeichnet, mein Foto zeigt an dieser Stelle jedoch nur einen !?

Bild aus Stellarium

Ich werde mal versuchen, mich in einschlägigen Astronomieforen schlau zu machen. Vielleicht lässt sich ja eine plausible Erklärung zu den Unterschieden zwischen den Supernova-Angaben, meinem Foto und auch Stellarium finden.

Leider war der Tag vorher für mich recht anstrengend geworden, daher beendete ich meine Beobachtungssession schon rund um Mitternacht, es wäre sicherlich noch einiges mehr möglich gewesen.

Durch das Dachlukenfenster nahm ich noch schnell mit meiner DSLR-Kamera ein Bild des Mondes auf, der nur knapp 7° Grad über dem Horizont stand:

Der Mond um 0:05 Uhr am 29. März 2024

 Er war zu diesem Zeitpunkt noch zu 88 Prozent beleuchtet. Und danach ging es dann doch ein wenig müde ins Bett.


Donnerstag, 28. März 2024

Montag, 25. März 2024: Ostervollmond und ein bisschen mehr

 Am Montag, den 25. März 2024, gab es am Abend einigermaßen freie Sicht zum Himmel. Der Vollmond schien hell vom Himmel herab. Leider beleuchtete er dadurch auch hoch ziehende Schleierwolken, die ien gute Durchsicht auf den Himmel verhinderten. Trotzdemhabe ich probiert, mit meinem Vespera einige Bilder zu machen.

Hier zunächst der Mond:

Der "Ostervollmond"

Dieser erste Vollmond nach Frühlingsanfang wird auch der "Ostervollmond" genannt, weil nach Definition Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang gefeiert wird. Wer diese Regel einmal ganz genau hinterfragen und studieren möchte, dem sei ein hier verlinkter Artikel aus der Zeitschrift "Orion" empfohlen.

Hier noch ein weiteres Bild vom Mond:

Der Mond im Spektiv

Mit meinem Spektiv mit 400mm Brennweite und 82 mm Öffnung zeigt der Mond natürlich noch viel mehr als im Vespera. Doch da bei Vollmond keine Tag-/Nacht-Grenze (Terminator) über den Mond läuft, an dem man dank der langen Schatten oft viele einzelne Krater erkenenn kann, fällt der Unterschied in so einer Volmondnacht kaum ins Gewicht.
 

Nach dem Mond stand noch einmal der Komet 12P/Pons-Brooks auf meiner Beobachtungsliste.

12P Pons-Brooks am 25. April

 Der Komet ist inzwishen schon recht hell geworden. Bei heavens-above wird seine Helligkeit mit 4,9mag angegeben, andere schätzen ihn noch heller ein. Aus meinem Garten heraus ist es jedoch schon sehr schwierig, ihn überhaupt noch zu erwischen. In Richtung Westen stehen doch einige höhere Bäume auf den benachbarten Grundstücken, dieses Bild konnte nur noch durch die Äste hindurch fotografiert werden.

Als nächstes habe ich mich noch einmal an einem Mosaik versucht:

Der Rosettennebel, NGC 2244

Vor Jahren wäre wohl kein Astronom auf die Idee gekommen, den Rosettennebel in einer Vollmondnacht zu fotografieren. Doch dank Dualbandfilter und empfindlicher Kamerachips ist heute fotografisch vieles mehr möglich. Das obige Bild besteht aus 159 Einzelbildern, die Belichtungszeit betrug also nur 26,5 Minuten. Insgesamt hat die Aufnahme jedoch eine Stunde und 20 Minuten gedauert, also gut die dreifache Zeit. Zwischendurch hat der Vespera Algorithmus also viele, viele Einzelbilder verworfen. Wahrscheinlich weil leider doch auch immer wieder Schleierwolken durchzogen und diese Bilder dann zum Stacken nicht zu gebrauchen waren. Ansonsten ist das Bild von mir nicht weiter bearbeitet worden. Mit Photoshop oder anderer Software könnte man es sicherlich noch etwas "farbenfroher" gestalten.

Als ich sah, dass für die Verhältnisse draußen am Himmel dieses Bild doch noch recht gut gelungen war, habe ich mich noch auf die Suche nach weiteren Supernovae gemacht:

NGC 4619

In der Galaxie NGC 4619 hatte sich die Supernova SN2024drt gezeigt mit einer Helligkeit von 14,9 mag. Leider habe ich die Koordinaten dieser Galaxie nicht ganz korrekt eingegeben. Sie ist in etwa in mittig, aber am oberen Bildrand rechts oberhalb eines etwas helleren Sternes (HD110438, 9,2mag) zu finden. Dieses Bild wurde zwar 45 Minuten lang belichtet, aber die Supernova lässt sich doch nicht exakt von der Galaxie unterscheiden. Die Galaxie ist nur als kleiner - etwas verwaschener, leicht gestreckter - Fleck zu erkennen.

Ähnlich erging es mir beim nächsten Objekt:

NGC 6004

Dieses Bild wurde nur gut 15 Minuten belichtet. Hier ist selbst die Galaxie kaum zu erkennen, erst recht nicht die dort befindliche Supernova SN 2024cld, die im Februar entdeckt wurde und jetzt 15,1mag haben sollte. 

Schade! In dunklen und klaren Nächten hätte ich wahrscheinlich doch bessere Bilder dieser beiden Galaxien hinbekommen. So sorgten das helle Mondlicht und die durchziehenden Wolen wohl doch dafür, dass das Vespera seine Grenzgröße von gut 15mag heute nicht erreichen konnte.

Viel einfacher war dann doch das nächste Ziel:

R Leo (unten) im Bild mit 18 und 19 Leo

Dieses Bild wurde nur eine Minuten belichtet, also aus sechs Einzelbildern a 10 Sekunden zusammen gesetzt. Das letzte Mal hatte ich R Leo am 12. März beobachtet. Direkt oberhalb des rötlichen R Leo steht der eher bläuliche Stern 19 Leo, dieser hat 6,4mag. Und darüber dann etwas nach rechts 18 Leo mit 5,65mag. Ich habe das Gefühl, das R Leo inzwischen schon einen Tucken heller ist als 18 Leo. Bei der AAVSO sieht die Lichtkurve von R Leo aktuell so aus, als würde der veränderliche Stern jetzt mit ca. 5,7mag diesmal sein Helligkeitsmaximum erreichen:

Helligkeitskurve der AAVSO für R Leo 


 Danach habe ich noch einen weiteren "Veränderlichen" besucht:

T CrB am 25. März 2024 gegen 22:30 Uhr

T CrB war jedoch unscheinbar. Noch ist der erwartete Helligkeitsausbruch nicht passiert. T CrB hat eine Helligkeit, die bei etwas unter 10mag liegt. Die hellsten Sterne auf diesem Bild liegen bei 8,5mag. Hier ist Geduld angesagt.

Und ein letztes Bild:

Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS

Dieser Komet hat zur Zeit eine Helligkeit von ca. 11 bis 12 mag. Er befindet sich gegenwärtig nicht weit entfernt vom 3,8mag hellen Stern mü Vir, also im Sternbild Virgo (Jungfrau). Noch ist dieser Komet sehr unscheinbar. Er ist aber auch noch weit draußen im All und durchläuft sein Perihel, also den Zeitpunkt der größten Annäherung an die Sonne erst am 27. September 2024. Dann wird er bei uns gar nicht sichtbar sein, sondern nur auf der Südhalbkugel der Erde. Wir können ihn zunächst bis etwa Mitte Juni verfolgen, dann wird er aber auch wohl nur 9mag Helligkeit erreichen. Nach dem Perihel wird es jedoch spannend. Er taucht in etwa ab Mitte Oktober bei uns in der Abenddämmerung wieder am Himmel auf und bleibt dann bis Ende November sichtbar. Nach einigen Vorausberechnungen soll der Komet Mitte Oktober dann sogar eine Helligkeit von 1mag erreichen, wäre also recht einfach mit dem bloßen Auge zu sehen, bevor er im November wieder auf 5mag und weniger abfällt.

Lassen wir uns überraschen!

In der Zwischenzeit zog sich der Himmel immer weiter mit Wolken zu, so dass ich schließlich meine Beobachtungssession abgebrochen habe. Aber selbst wenn nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind, ich denke, ich habe in dieser Vollmondnacht viel gesehen und fotografieren können!

Sonntag, 24. März 2024

25. - 31. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

Diese Woche beginnt mit dem Ostervollmond, zum Ende der Woche zieht sich der Mond dann vom Abendhimmel zurück. Von den großen Planeten ist in dieser Woche nicht mehr viel zu sehen, Jupiter kann noch bis gegen 22 Uhr tief im Westen gefunden werden, zu Beginn der Woche ist auch Merkur noch kurz nach Sonnenuntergang gegen 19:15 Uhr zu finden. Der Komet 12P/Pons-Brooks kann bis ca. 21 Uhr ebenfalls gut im Westen gefunden werden. Die ISS ist bis zum Karsamstag bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 25. März, geht die Sonne um 6:15 Uhr auf und um 18:47 Uhr unter, der helle Tag dauert also schon länger als 12 1/2 Stunden. Exakt um 8:00 Uhr erreicht der Mond seine Vollmondposition, es kommt heute sogar zu einen "Halbschattenfinsternis", von der ist bei uns jedoch nichts zu sehen, da der Mond dann schon unter dem Horizont steht. Am Abend geht der volle Mond um 19:10 Uhr auf. Bei Jupiter beginnt um 19:33 Uhr ein Schattendurchgang von Io auf der Planetenscheibe. Ab 19:57 Uhr zieht auch Ganymed vor dem Planeten vorüber, sein Schatten fällt jedoch erst nach Jupiteruntergang auf den Planeten. Um 20:51 Uhr endet der Durchgang von Io vor der Planetenscheine. Zwischen 20:40 Uhr und 20:43 Uhr fliegt die ISS von Jupiter bis in den Süden, womsie dann im Erdschatten verschwindet.

Am Dienstag, den 26. März, steht um 3:50 Uhr Asteroid (43)Ariadne (11,3mag) nur 4,5' Bogenminuten entfernt von Stern 25 Sco (6,7mag). Am Abend steht der Mond nur 1° Grad entfernt von Spica, dem hellsten Stern in der Jungfrau. Beide gehen um 20:21 Uhr auf. Zwischen 19:52 Uhr und 19:57 Uhr fliegt die ISS in maximal 57° Grad Höhe über den Abendhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 27. März, geht der Mond um 21:34 Uhr auf, er ist noch zu 94 Prozent beleuchtet. Zwischen 20:40 Uhr und 20:44 Uhr fliegt die ISS in nur maximal 24°Grad Höhe über den südwestlichen Himmel hinweg.

Am Donnerstag, Gründonnerstag, den 28. März, geht der Mond um 22:50 Uhr auf, er ist noch zu 88 Prozent beleuchtet. Finden Sie heute den grünlich leuchtenden Kometen 12P/Pons-Brooks? Ab 19:32 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Europa auf die Planetenscheibe, ab 20 15 Uhr taucht Europa wieder neben dem Planeten auf. Zwischen 19:53 Uhr und 19:58 Uhr fliegt die ISS in maximal 33° Grad Höhe über den Abendhimmel hinweg. Asteroid (532)Herculina (9,1mag) geht um 5:00 Uhr in nur 6,5 Bogenminuten Abstand an Stern HIP68516 (6,4mag) vorbei.  Der nur noch 13,5mag helle Komet 62P/Tschuchinsan steht heute dicht beim Stern 12 Vir (5,8mag)

Am Freitag, Karfreitag, den 29. März, geht der Mond erst kurz nach Mitternacht (also am Samstag) im Sternbild Skorpion auf.  Zwischen 20:40 Uhr und 20:44 Uhr fliegt die ISS in nur noch maximal 12°Grad Höhe über den südwestlichen Himmel hinweg.

Am Samstag, den 30. März, erreicht der Mond um 3:52 Uhr mit nur 12° Grad seine größte Höhe über dem Horizont.  Um 5:26 Uhr endet die Bedeckung des 5,0mag hellen Sterns HIP78650. Zwischen 19:53 Uhr und 19:59 Uhr fliegt die ISS letztmaligin dieser Abendsichtbarkeitsperiode in maximal 18° Grad Höhe über den Abendhimmel hinweg.

Am Sonntag, Ostersonntag, den 31. März, wird auf Sommerzeit umgestellt. Um 2:00 Uhr werden die Uhren gleich auf 3:00 Uhr vorgestellt. Dadurch geht die Sonne erst um 7:01 Uhr auf und um 19:57 Uhr unter.  Der Mond geht um 1:25 Uhr auf, er ist noch zu 72 Prozent beleuchtet, seine maximale Höhe mit 9,9° Graderreicht er um 5:47 Uhr. Asteroid (404)Arsinoe (11,9mag) geht um 1:00 Uhr in nur 6,5 Bogenminuten Abstand an Stern HIP62653 (6,4mag) vorbei.

Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Osterfest!

Sonntag, 17. März 2024

22. März 2024, 19 Uhr Vortrag: Polarlichter - Wenn der Himmel in Flammen steht!

 Am Freitag, den 22. März 2024, halte ich um 19 Uhr einen Vortrag an der Volksternwarte Paderborn zum Thema :

Polarlichter - Wenn der Himmel in Flammen steht!

Oft wird vermutet, das majestätische Schauspiel der Polarlichter sei in unseren Breiten nicht zu beobachten. Doch es muss keine Reise ins nördliche Skandinavien sein, um das geheimnisvolle Himmelsleuchten sehen zu können. Auch in Deutschland, selbst hier bei uns in OWL, gibt es oft mehrfach im Jahr "Polarlichtalarm".

In meinem Vortrag zeige ich viele Fotografien und Videos aus den letzten 20 Jahren. Nicht nur von Polarlichtern, sondern auch von gewaltigen Explosionen auf der Sonne, bei denen große Mengen Materie ins All geschleudert werden. Treffen diese Teilchen auf das Magnetfeld der Erde, so kommt es zu Wechselwirkungen, die nicht nur für die faszinierenden Leuchterscheinungen am Himmel verantwortlich sind, sondern auch zu Störungen von Satelliten oder internationalen Kommunikationsverbindungen führen können. So wird auch auf die wissenschaftliche Erklärung der Polarlichter in dem hoffentlich leicht verständlichen Vortrag eingegangen.

Vor allem möchte ich zeigen, wie jeder mit Hilfe von aktuellen, öffentlich über das Internet zugänglichen Satellitendaten, Webseiten, einschlägigen Foren sowie einem weit gestreuten Beobachternetzwerk - und natürlich mit etwas Glück - auch in unseren Breiten Polarlichter zu sehen bekommen kann, und wie diese heute schon mit relativ einfachen Kameras jeder selbst dokumentieren kann.

Vor elf Jahren habe ich an der Volkssternwarte schon einmal einen Vortrag unter diesem Titel gehalten. Warum dieser zeitliche Abstand kein Zufall ist, erfahren Sie in diesem Vortrag. Und wenn Sie damals schon dabei waren - freuen Sie sich auf einige alte und viel neue Bilder!

Mit dem Eintritt fördern Sie die Arbeit der Volkssternwarte Paderborn. Dort finden Sie ggf. auch weitere Informationen zur Anfahrt usw. Ich freue mich schon auf ihren Besuch!

Polarlicht vom 3. März 2024


18. - 24. März 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Frühlingsanfang, astronomisch gesehen die "Tag- und Nachtgleiche". Der Mond nimmt von Tag zu Tag zu. Auch ist in dieser Woche die vielleicht beste Gelegenheit des Jahres, den Planeten Merkur am Abendhimmel zu finden. Er steht in der Dämmerung eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang in ca. 10° Grad Höhe über dem Horizont und ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang noch gut 5° Grad über dem Horizont. Bald nach 20 Uhr geht er dann im Westen unter. Jupiter steht gegen 20 Uhr noch knapp 24° Grad hoch über dem Westhorizont, er geht gegen 22:30 Uhr unter. Der Fernglasplanet Uranus folgt ca. 45 Minuten später. Der Komet 12P/Pons-Brooks (5,5mag) kann bis gegen 22 Uhr beobachtet werden, er steht unterhalb des Sternbilds Andromeda.

Am Montag, den 18. März, geht die Sonne um 6:31 Uhr auf und um 18:35 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also schon zwölf Stunden. Die richtige "astronomische Dunkelheit" dauert nur noch knapp acht Stunden von ca. 20:30 Uhr bis 4:30 Uhr. Der Mond steht heute Abend im Stermbild Zwillinge, er ist zu 66 Prozent beleuchtet. Von 19:41 Uhr bis 21:19 Uhr wandert der Schatten von Mond Ganymed über die Planetenscheibe des Jupiter. Bis 19:47 Uhr ist knapp zeitgleich noch der Schatten von Mond Io auf dem Planeten zu sehen.. Die ISS fliegt zwischen 19:46 Uhr und 19:51 Uhr in maximal 52° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Dienstag, den 19. März, ist der Mond am Abend zu 75 Prozent beleuchtet. In der Nacht zum Mittwoch bedeckt der Mond um 1:02 Uhr den 5,9mag hellen Stern lambda Cnc. Ab 20:44 Uhr wird Jupitermond Europa vom Planeten bedeckt. Um 19:45 Uhr steht Asteroid (230)Athamantis (11,2mag) in nur 6' Bogenminuten Abstand vom Stern HIP50552 mit 6,4mag. Die ISS fliegt zwischen 18:58 Uhr und 19:05 Uhr in maximal 39° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ein zweites Mal steigt sie ab 20:34 Uhr im Westen hoch auf und verschwindet dann in 87° Grad Höhe fast genau im Zenit über unseren Köpfen um 20:38 Uhr im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 20. März, ist exakt um 4:06 Uhr Frühlingsanfang, dann überschreitet die Sonne den Himmeläquator nordwärts. Am Nachmittag gegen 15:15 Uhr ist beim ca. 16° Grad über dem Horizont stehenden Mond der "goldene Henkel" am besten zu beobachten. Bis 19:16 Uhr fällt der Schatten von Jupitermond Europa auf den Planeten. Zwischen 19:46 Uhr und 19:52 Uhr fliegt die ISS in maximal 78° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 21. März, steht um 4:00 Uhr Asteroid (404)Arsinoe (11,9mag) in nur 1 (!) Bogenminute Abstand zu Stern HIP 63330 (7,2mag) und um 4:40 Uhr Asteroid (385)Ilmatar (11,5mag) in 1,5' Bogenminuzten Abstand zum Stern 55 Vir (5,3mag). Um 20:35 Uhr steigt die ISS im Westen auf, fliegt knapp an Jupiter vorbei, dann um 20:39 direkt über unsere Köpfe hinweg und verschwindet ca. 30 Sekunden später Richtugn Osten im Erdschatten.

Am Freitag, den 22. März, kann man vielleicht gut Merkur (-0,3mag) im Westen nach Sonnenuntergang beobachten. Zwischen 19:47 Uhr und 19:53 Uhr fliegt die ISS über unseren Himmel hinweg, um 19h:50m:54s fliegt sie exakt über Bad Lippspringe hinweg. Um 19:00 Uhr will ich an der Volkssternwarte Paderborn einen Vortrag über Polarlichter zu halten.

Am Samstag, den 23. März, bedeckt der Mond um 22:10 Uhr den 4,0mag hellen Stern sigma Leo. Der Eintritt findet am dunklen Rand des Mondes statt. So kann man erkennen, dass der Mond zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz voll ist, sondern eben nur zu 98 Prozent. Außerdem steht er heute in Erdferne, ist theoretisch also besonders klein.Bei Jupiter stehen heute Abend alle vier galiläischen Monde auf der gleichen, östlichen Seite. Zwischen 20:35 Uhr und 20:39 Uhr fliegt die ISS in maximal 71° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg.

Am Sonntag, den 24. März, beginnt mit dem Mondaufgang um 18 Uhr die Vollmondnacht, exakt Vollmond ist jedoch erst am Montag um 8:01 Uhr. Ab 21:18 Uhr wird Jupitermond Io vom Planeten bedeckt. Zwischen 19:47 Uhr und 19:53 Uhr fliegt die ISS noch einmal in maximal 82° Grad Höhe hoch über unseren nachthimmel hinweg.

Samstag, 16. März 2024

16. März 2024: Astrofotografie im Planetarium und ein Beobachtungsabend unter erschwerten Bedingungen

 Vor drei Tagen sah die Wettervorhersage in unserer Region für den Samstagabend noch recht gut aus. Wir hatten uns sogar Hoffnung gemacht, mit ein paar Sternfreunden am Abend gemeinsam zu beobachten. Doch leider wurde die Wolkenvorhersage immer schlechter und am Abend war der Himmel dann auch fast völlig zugezogen.

Tagsüber war ich übrigens in Wolfsburg. Dort gab es eine tolle Veranstaltung "Astrofotografie in 360°", an der sich viele sehr renommierte Himmelsfotografinnen und -fotografen beteiligten:

Planetarium Wolfsburg

In vielen kleinen Vorträgen zeigten Menschen wie Laura Kranich, Katja Seidel, Wolfgang Bischof, Kai-Oliver Detken, Memet Ergün, Bernd Gährken, Oliver Schneider, Sebastian Voltmer, Andreas Zirke und viele andere in der Planetariumskuppel ihre vielleicht schönsten oder interessantesten Bilder. Die Veranstaltung gab es vor der Corona-Pause schon fünfmal und findet jetzt hoffentlich auch wieder regelmäßig statt. Eine Fahrt, die sich wirklich gelohnt hat!

Ich habe trotzdem versucht, mit meinem Vespera etwas zu beobachten. Die Initialisierung gelang tatsächlich auf Anhieb. Schnell war auch ein Bild vom Mond erzeugt, aber von mindesten zehn Versuchen andere Objekte aufzunehmen scheiterten bis auf zwei leider alle.

Hier ein Mondbild, aufgenommen mit der Vespera Beobachtungsstation:

Der Mond am Abend des 16. April 2024

Und hier noch einmal ein Mondbild, diesmal mit einer Nikon Coolpix P950 bei längster Brennweite (f=216mm entspricht 2000mm-Vollformat) aufgenommen:

Der Mond am 16. März 2024, aufgenommen mit Nikon P950

Das Bild (ISO400, 1/500sec, F/6.3) zeigt, dank der langen Brennweite, doch deutlich mehr Details als das Bild der Vespera. Der Mond war an diesem Abend zu 47 Prozent beleuchtet, er stand also kurz vor dem Ersten Viertel.

Immerhin gelangen mir mit der Vespera noch zwei Bilder von Kleinplaneten bzw. Asteroiden:

(18) Melpomene

(18) Melpomene hat aktuell eine Helligkeit von 10,8 mag. Heute Abend sollte sie sehr dicht am Stern 83 Tauri (5,4mag) vorüber ziehen. Dies ist der helle Stern links oberhalb von Melpomene. Es handelt sich sogar um einen Doppelstern, dass Vespera kann die beiden Komponenten jedoch nicht auflösen.

(704) Interamnia

(704)Interamnia sollte heute ganz dicht am Stern HIP 25806 (6,3mag) vorüberziehen. Dies ist der Stern etwas links oberhalb von Interamnia.

Leider konnte ich diese Bilder nur jeweils zwei bis drei Minuten lang belichten, dann zogen schon wieder Wolken vorbei. Naja, es wird sicherlich bald wieder bessere Nächte geben.