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Sonntag, 22. Mai 2022

23. - 29. Mai 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche zieht sich der Mond immer weiter vom Morgenhimmel zurück. Die Nächte sind wieder besser geeignet, lichtschwache Objekte am Himmel aufzusuchen. So lässt sich nachts auch wieder das Zentrum unserer Milchstraße im Sternbild Schützen beobachten. Helle Planeten sind auch alle am Morgenhimmel zu finden. Saturn im Sternbild Steinbock geht gegen 2:30 Uhr auf, später folgen im Sternbild Fische Mars und Jupiter (ab ca. 3:40 Uhr) und dann die Venus ( ab ca. 4:20 Uhr). Die ISS kann noch bei einigen nächtlichen Überflügen beobachtet werden. Am 26. und 27. Mai lassen sich zwei sehr kleine Kleinplaneten beobachten, da sie der Erde sehr Nahe kommen ("near earth asteroids" NEA). Einzelheiten zu ihrer Bahnbewegung findet man in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Sterne und Weltraum, auf Wunsch kann ich diese Daten auch zur Verfügung stellen.

Am Montag, den 23. Mai, geht die Sonne um 5:21 Uhr auf und um 21:23 Uhr unter. Der helle Tag dauert also schon länger als 16 Stunden. Der noch zu 45 Prozent beleuchtete, abnehmende Mond geht um ca. 3:30 Uhr im Sternbild Wassermann auf.  Die ISS ist zum einen kurz nach Mitternacht zwischen 0:11 Uhr und 0:14 Uhr zu beobachten, wie sie im Südwesten auf ca. 40° Grad Höhe aufsteigt, bevor sie im Erdschatten verschwindet. Zum anderen  kann sie am Abend zwischen 23:23 Uhr und 23:28 Uhr in maximal 53° Grad Höhe bei einem Überflug beobachtet werden.

Am Dienstag, den 24. Mai, geht der Mond um ca. 3:45 Uhr auf, er nähert sich allmählich Mars und Jupiter. Um 4:29 Uhr endet beim Mond eine Sternbedeckung. Der 6,2mag helle Stern HIP115906 tritt am dunklen Mondrand wieder hervor. Außerdem zeigt er heute früh wieder maximale Libration in Breite, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Die ISS ist am Abend zwischen 22:35 Uhr und 22:41 Uhr in maximal 67° Grad Höhe bei einem Überflug zu beobachten.

Am Mittwoch, den 25. Mai, kann die ISS gegen 0:10 Uhr kurz und tief im Südwesten bei einem Überflug gesehen werden.geht die zu ca. 26 Prozent beleuchtete Mondsichel gegen 4:00 Uhr unterhalb von Mars und Jupiter auf. Der Abstand beträgt ca. 3° Grad. Die ISS ist am Abend im Südwesten zwischen 23:24 Uhr und 23:28 Uhr in maximal 30° Grad Höhe bei einem Überflug zu beobachten, sie verschwindet ziemlich genau im Süden im Erdschatten.

Am Donnerstag, den 26. Mai, Christi Himmelfahrt, will ich nach einem Hinweis in der Zeitschrift Sterne und Weltraum mal Ausschau halten nach dem Kleinplaneten (660) Crescentia, der jedoch nur 12,2mag hat. Er geht dann in nur 4' Bogenminuten Abstand am Stern HIP80542 mit 7,8mag vorüber. So etwas lässt sich natürlich nur mit einem Teleskop beobachten. Die ISS ist am Abend zwischen 22:35 Uhr und 22:41 Uhr in maximal 41° Grad Höhe bei einem Überflug zu beobachten.

Am Freitag, den 27. Mai, geht der nur noch zu zehn Prozent beleuchtete Mond zusammen mit der Venus gegen 4:20 Uhr über der Egge auf.Der Abstand beträgt weniger als 1° Grad. Dies dürfte auch die letzte Morgensichtbarkeit der abnehmenden Mondsichel sein. Die Venus ist zu gut 78 Prozent beleuchtet, da sie sich von uns aus gesehen bereits hinter der Sonne befindet, ihr Scheibchen ist nur noch 14 Bogensekunden groß, also deutlich kleiner als z.B. Jupiter. Die ISS ist am Abend gegen 23:26 bis 23:28 Uhr in nur 16° Grad Höhe maximal tief im Südwesten zu sehen.

Am Samstag, den 28. Mai, stehen bei Jupiter in der Frühe zwei Monde links, zwei Monde rechts. Die ISS ist am Abend zwischen 22:35 Uhr und 22:41 Uhr maximal 23° Grad hoch über dem Horizont im Südwesten in dieser Sichtbarkeitsperiode letztmalig bei einem Überflug zu sehen.

Am Sonntag, den 29. Mai, besteht noch einmal die Chance Kleinplanet (660) Crescentia zu finden, der Abstand zu HIP80360 (8,6mag) beträgt dann nur 5' Bogenminuten.

Donnerstag, 20. Mai 2021

18./19. Mai 2021: In den Lücken der Wolken

 Leider macht der Mai in diesem Jahr weiterhin seinem Namen keine große Ehre. Zwischen den Wolken, Regen- und Hagelschauern gibt es immer wieder nur kurze Lücken mit klarem Himmel. Vielleicht klart es nachts manchmal etwas länger auf, doch wenn man um 5:45 Uhr vom Wecker geweckt wird, braucht man eigentlich vorher seinen Schlaf.

In der Nacht vom 18. zum 19. Mai gab es schon am Abend eine kurze Lücke zwischen den Wolken, so das zumindest ein Foto des Mondes möglich war:

Mond am 18. Mai 2021 (Kamera Nikon P950, ISO400, F/6.5, f=357mm, 1/20 sec)

Später in der Nacht, es war schon nach 2:00 Uhr in der Frühe klarte es teilweise etwas mehr auf und so konnte ich aus dem Dachfenster heraus doch tatsächlich ein Foto der Milchstrasse im Süden probieren. Leider strahlt die Straßenbeleuchtung auch hier in der Siedlung heftig und in alle Richtungen, nicht nur auf die Straße hinunter, sondern auch sinnlos in den Himmel hinauf. Hier mein Foto:

Der Nachthimmel um 2:40 Uhr, Canon 5D MarkII, 20mm WW, f/2, 10sec, ISO-1600

 

Von rechts strahlt die Straßenbeleuchtung in das Bild hinein, so dass alle hellen Sterne überstrahlt werden, die genaue Südrichtung ist ungefähr über dem Hausfirst am rechten Bildrand, wir schauen also eher in Richtung Südsüdost. Es sind einige "Lensflares" auf dem Bild zu erkennen. Lassen Sie sich dadurch nicht irritieren, diese entstehen durch Reflexionen im Kameraobjektiv durch die starken Lichtquellen.

Trotz dieser enormen Lichtverschmutzung kann man, dank der 10 Sekunden Belichtungszeit, in der Mitte des Bildes doch die aufsteigende Milchstrasse erkennen. Im Bild in der Ecke links oben ist der Stern Altair, das Auge des Adlers, gut zu erkennen.

Einen Ausschnitt dieses Bildes habe ich daher mal bei der Webseite "nova.astronometry.net" hochgeladen, um weitere Sterne zu ermitteln. Hier die Antwort:

Bildausschnitt mit markierten Sternen und Sternbildern

Die Sternbilder Adler (Aql, Aquila), Schild (Scu, Scutum), Schlange (Ser, Serpens) und Schlangenträger (Oph, Ophiuchus) sind (teilweise) auf dem Bild zu erkennen. Ganz unten am Rand sind auch noch zwei Sterne aus dem Stermbild Schütze (Sgr, Sagittarius) markiert. Unterhalb des Bildausschnitts sind auf dem kompletten Foto dicht über den Büschen weitere Sterne dieses Sternbildes zu erkennen.

Auch ist eine Reihe von Messier-Objekten zu erkennen, diese sind jedoch in dem Bild nicht markiert.  Aber vielleicht finden Sie ja selbst mit Hilfe eines Planetariumsprogrammes zum Beispiel M 11,  den Sternhaufen im Sternbild Schild, oder M 16, den Adlernebem oder auch M23, M24, M25 ?

Einen Tag später bot der Himmel ein ähnliches Bild. Gab es gegen 23 Uhr noch einige Lücken, durch die der Mond schien, war es später in der Nacht dann wieder stärker bewölkt und am frühen Morgen sogar recht neblig. Den Flug der ISS direkt vor der Mondscheibe um 1:21 Uhr am 20. Mai konnte ich nicht beobachten. Hier aber noch ein Bild des Monds, aufgenommen am 19. Mai um 22:18 Uhr:

Mond am 19.5.21 um 22:18 Uhr

Dieses Bild entstand mit einer Kleinbildkamera an meinem Spektiv. Man erkennt deutlich, wie der Terminator (die Tag-/Nacht-Schattengrenze auf dem Mond im Vergleich zum oberen Bild weiter gewandert ist.


Freitag, 25. September 2020

19. September 2020: ISS und Nordamerikanebel

 Endlich bin ich dazu gekommen, noch ein paar weitere Astroaufnahmen aus der Kamera zu holen und sie zur Veröffentlichung hier im Blog aufzubereiten. Alle Bilder enttanden am 19. September.

Zunächst "ein" Foto vom Überflug der ISS an diesem Abend:

Strichspur der ISS über den Südhimmel

Ich muss zugegeben, ich habe im Computer gnadenlos den Kontrast hochgeregelt´und den Himmel abgedunkelt, um dieses Foto so darzustellen.

Außerdem ist es in Wirklichkeit gar nicht ein einziges Foto, sondern zusammengesetzt aus vier Bildern, die jeweils dreißig Sekunden belichtet wurde. Das "Zusamensetzen" habe ich mit der Software "Sequator" gemacht. Ein einfach zu erlernendes Programm für das "Stacken", also zusammensetzen von Sternfeldaufnahmen.

Die Einzelbilder sahen eher so aus:

Einzelbild, Canon 5D Mark II, 20mm, f/2, ISO800, 30sek

Unterhalb der ISS ist der hellste "Stern" unser Planet Jupiter, etwas weiter nach links ist Saturn zu sehen. Über den beiden und der Spur der ISSist sogar andeutungsweise die Milchstrasse zu erkennen.

Und hier noch ein anderes Bild der Milchstrasse. So sieht sie zur Zeit bei uns gegen 22 Uhr im Zenit (also genau über unseren Köpfen) aus:

Milchstrasse rund um Deneb im Schwan (Canon 5D Mark II, 50mm, f/2.5, ISO-3200, 30sec, LX3-Nachführung, Stack aus 20 Aufnahmen)

 Deneb, der hellste Stern des Schwan steht etwas rechts von der Mitte des Bildes. Für dieses Bild wurden zwanzig Einzelbilder gestackt. Schaut man sich dieses Bild in der Vergrößerung etwas genauer an, erkennt man sofort, dass selbst teure "APO"-Objektive nicht vor Abbildungsfehlern gefeit sind. Nur in der Bildmitte sind die Sterne wirklich punktförmig, je weiter man nach außen kommt, desto eher ähneln die Sterne davonfliegendenden Schwalben. 

Durch das Zusammensetzen der Bilder werden hier übrigens Sterne sichtbar, die nur 12mag Helligkeit oder ogar noch weniger haben. Man kann also schon wirklich "tief" in den Himmel hineinschauen, "deep-sky" also.

Hier noch ein fast 1:1 Ausschnitt aus dem Bild mit einer kleinen Erläuterung. NGC7000 ist die Bezeichnung für den sog. "Nordamerikanebel". Erkennen Sie die Ähnlichkeit?

Deneb und Nordamerikanebel

Der "Nebel" ist im Gegensatz zu den bekannten Landkartenbildern etwas nach vorne oder unten gekippt, aber der "Golf von Mexiko" ist gut zu erkennen.


Sonntag, 16. August 2020

15./16. August 2020: Ein Astrofotografie-Workshop mit Katja Seidel

 

An diesem Wochenende war ich im Harz wieder einmal auf einem Astrofotografie-Workshop mit Katja Seidel. Katja ist die Autorin des Buchs "Astrofotografie - Spektakuläre Bilder ohne Spezialausrüstung". (Ein sehr empfehlenswertes Buch - ich denke, ich muss mal meine Buchempfehlungen aktualisieren.)

Der Workshop ging von Samstagvormittag bis Sonntagnachmittag und war vollgestopft mit vielen Inhalten. Am Samstagabend gab es darin auch einen ganz praktischen Workshopteil, bei dem wir Teilnehmenden draußen auf der Wiese vor dem Tagungsgelände und der Sternwarte St. Andreasberg mit unser eigenen Hardware - oder der einen oder anderen Leihgabe von Katja - mit ihrer Unterstützung selbst Bilder gemacht haben.

 Hier eine kleine Auswahl meiner Bilder (alles Einzelbilder, unbearbeitet, direkt aus der Kamera): 

Das Wetter sah zunächst gar nicht freundlich aus und wir fürchteten schon, der "Praxisteil" würde nicht möglich sein.

Doch am Abend klarte es - bis auf wenige Schleierwolken - doch noch auf.

Milchstrasse und Jupiter unten links (fast hinter Wolken)

Milchstrasse und Sommerdreick

Andromedagalaxie und Satelliten-Doppelflare.

Der Workshop fand in St. Andreasberg in der Bildungsstätte "Internationales Haus Sonnenberg" statt, auf dessen Gelände sich auch die "Sternwarte St. Andreasberg" befindet. Leider war die Sternwarte an diesem Wochenende geschlossen. Unser zehnköpfiges Seminar war die einzige Gruppe im Haus Sonnenberg. So hatten wir viel Platz und konnten auch in dieser Corona-Zeit unter Beachtung des Hygienekonzepts des Hauses unseren Workshop durchführen. Die Unterbringung erfolgte in einfachen Einzelzimmern. Die Verpflegung war gut und reichlich, wir sind alle mehr als satt geworden. 

Einige der Teilnehmenden kannte ich schon von einem früheren Workshop mit Katja im Sternenpark Westhavelland. Andere hatten schon einen Workshop auf dem "Wunderwelten-Festival" am Bodensee besucht, wo Katja jetzt wohl regelmäßig zu Gast ist. Ich denke, es spricht für Katja, die ihre Seminare einfach kompetent und freundlich durchführt, dass man gerne wieder kommt. 

Dieses Seminar war Katjas erster Workshop "Erweiterte Techniken der Astrofotografie". Genau wie in ihrem Einsteigerseminaren hat sie auch hier viel Wissen und Erfahrungen weiter gegeben. Ihr Buch ist in viele einzelne praktische Projekte gegliedert, und so hat sie es auch auf diesem Workshop gehalten.  Mit fünf Projekte haben wir uns jeweils ausführlich beschäftigt (z.B. "Astro-Landschaftsstacking mit Spiegelung", "Nachgeführtes Panorama" oder "Deep Sky mit Landschaft"). Katja beschreibt diese Projekte ausführlich, zunächst die Idee und Vorbereitung, dann die verwendeten Hilfsmittel (Hardware, Apps), die praktische Durchführung und die abschließende Bildbearbeitung. Dabei werden alle einzelnen Schritte kompetent und detailliert dargestellt, so dass sie hinterher auch gut nachzuvollziehen sind. Und bei nur zehn Teilnehmenden bleibt auch immer Zeit genug, auf jede Frage ausführlich einzugehen.

Es war ein sehr intensives Seminar, viele hätten gerne noch einen Tag angehängt und noch mehr Zeit gehabt, ihre praktischen Fähigkeiten zu verbessern. So kam dann schnell die Idee auf, ob Katja nicht auch mal ein Astrofotografie-Seminar eine ganze Woche lang auf den Kanarischen Inseln anbieten könnte...  

Katjas Buch, Webseite und Workshops sind sehr empfehlenswert. Auch für Katja ist Fotografie und Astronomie nur Hobby, ihren Lebensunterhalt muss sie mit eine ganz normalen Job bestreiten. Von daher kann sie leider nur wenige Workshops oder Seminare im Jahr anbieten. Wer aber die Gelegenheit hat, dabei zu sein, sollte das unbedingt nutzen!

Ich habe wieder viel gelernt. Die Kamera wird sicherlich noch häufiger als früher mein Begleiter sein. Jetzt freue ich mich auf die nächsten "Astronächte", um das Gelernte auch anwenden zu können und natürlich auch auf die nächste Gelegenheit, Katja mal wieder zu treffen.:-)

Freitag, 23. August 2019

23. August: Der Sternenhimmel über uns


Schon den ganzen Tag über war es sonnig und klar. Auch die Luftfeuchtigkeit war nicht sehr hoch, so dass man am Abend gut den Sternenhimmel über uns genießen konnte. Hier einmal fünf Übersichtsbilder, aufgenommen kurz vor Ende des "Rosenberger Weges", also oberhalb unserer Stadt in der Nähe des Eggewaldes. Entstanden am 23. August 2019 zwischen 22 und 23 Uhr. Auf einigen Bildern sind mehr oder weniger lange Striche zu sehen, das sind Leuchtspuren von Flugzeugen:

Blick Richtung Osten zu den Sternbildern Andromeda (etwas rechts) und Perseus (links von der Mitte) hin. Die recht geraden Striche kommen von Flugzeugen. Das Bild wurde ca. 30 Sekunden belichtet. Etwa auf mittlerer Bildhöhe, leicht nach rechts erkennt man einen hellen Fleck, der zu beiden Seiten hin etwas "ausgefranst", also länglich erscheint. Das ist die Andromedagalaxie (Andromedanebel) in einer Entfernung von 2,5 Millionen Lichtjahren - das ist so ziemlich die weiteste Strecke, die der Mensch mit bloßem Auge von uns aus gucken kann.

Blick Richtung Nordwesten. Unten sieht man die Lichter von Bad Lippspring, ganz rechts (etwas schief wegen des 20mm Weitwinkel-Objektivs) der Funkturm auf der Egge Nähe Herrmannsdenkmal. Über der Stadt der "Große Wagen".

Blick Richtung Südwesten. Rechts (hinter den Bäumen) die "Lichtglocke" von Paderborn. Etwas links von der Mitte unten der Planet Jupiter, ganz links ist leicht die Milchstrasse zu erkennen.

Blickrichtung Süden. Die hellen Streifen kommen von Flugzeugen, die Bilder wurden bis zu zwei Minuten belichtet, wobei die Kamera der Bewegung der Sterne nachgeführt wurde, daher sind auf diesem Bild die (ortsfesten) Lichter von Paderborn (rechts unten) verzerrt.

Die Milchstrasse mit denSternbildern Leier, Schwan und Adler (das Sommerdreieck) genau über unseren Köpfen. Auch hier leider wieder mit einer Flugzeugspur.





Samstag, 27. Juli 2019

23. Juli: Astronomie im Urlaub


Wenn immer möglich nehme ich auf meinen Urlaubsreisen zumindest mein kleines Fernrohr, ein Spektiv, und natürlich auch meine Kamera mit. Bilder von der ISS hatte ich neulich schon gepostet. Heute mal drei Bilder von einem wunderschönen Sommerabend "mitten in der Pampa", irgendwo in Schleswig-Holstein.

Zunächst ein Bild der Milchstrasse, wie sie sich im Süden zeigt. eingerahmt von den Planeten Saturn (links, östlich) und Jupiter (rechts, westlich):

Milchstrasse, 23. Juli 2019, 24:00 Uhr, , Canon 5D Mark II, 20mm, 15sec, If/2.8, ISO1600
Und hier noch drei Bilder, die mit Hilfe des Spektivs entstanden sind:

Jupiter mit den galiläischen Monden, entstanden am gleichen Abend. Jupi ist leider etwas überbelichtet, um die Monde sichtbar zu machen.

Ringplanet Saturn

Der Mond am nächsten Morgen um 10:00 Uhr am Taghimmel

Sonntag, 30. Juni 2019

1. - 7. Juli: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist zunächst Neumond, danach erscheint langsam wieder die zunehmende Mondsichel am Abendhimmel. Die ISS (Internationale Raumstation) ist in der zweiten Wochenhälfte bei morgendlichen Überflügen zu sehen. Von den hellen Planeten steht Jupiter Abends im Süden, Saturn geht bald nach Sonnenuntergang im Südosten auf. Jupiter ist bis ca. 3:15 Uhr zu sehen, Saturn die ganze Nacht. Da der helle Mond in diesen Nächten noch nicht zu sehr stört, kann man von dunklen Orten aus auch gut die Milchstraße sehen. Das Milchstraßenzentrum im Sternbild Schütze  steht in der Nacht ungefähr in Richtung Süden zwischen den beiden hellen Planeten Jupiter und Saturn.

Am Montag, den 1. Juli, geht die Sonne um 5:10 Uhr auf und um 21:47 Uhr unter. Bei nur vier Minuten Unterschied in der Tageslänge ist praktisch noch nicht zu merken, dass die Tage wieder kürzer werden.

Am Dienstag, den 2. Juli, ist exakt um 21:16 Uhr Neumond. In Chile und Argentinien kommt es zu einer totalen Sonnenfinsternis. Vielleicht gibt es dafür ja im Internet eine Liveübertragung. Bis ca. 0:26 am Mittwoch kann bei Jupiter am Abend der Schatten von Europa auf der Planetenscheibe beobachtet werden.

Am Mittwoch, den 3. Juli, ist die ISS erstmalig wieder bei einem morgendlichen Überflug zu sehen. Zwischen 4:12 Uhr und 4:16 Uhr ist sie im Südosten zu sehen, allerdings nur in maximal 15° Grad Höhe.

Am Donnerstag, den 4. Juli, heute ist wahrscheinlich die schmale, nur zu 6 Prozent beleuchtete Mondsichel, am Abendhimmel im Nordwesten wieder zu sehen. Sie geht um 23:15 Uhr unter. heute Abend wird im Heinz-Nixdorf-Museum eine Ausstellung zur Raumfahrt eröffnet.

Am Freitag, den 5. Juli, ist der Mond am Abend zu 13 Prozent beleuchtet, er geht um 23:52 Uhr unter. Am Morgen ist die ISS zwischen 4:08 Uhr, wo sie in der Nähe von Saturn aus dem Erdschatten auftaucht bis 4:14 Uhr im Südosten in maximal 28° Grad Höhe zu sehen. Heute ist übrigen die Erde auf ihrer elliptischen Bahn um die Sonne am weitesten in diesem Jahr von dieser entfernt.

Am Samstag, den 6. Juli, ist die ISS gegen 3:20 Uhr kurz in 20° Grad Höhe im Südosten zu sehen.. Am Abend geht die zu ca. 22 Prozent beleuchtete Mondsichel erst kurz nach Mitternacht (also schon am Sonntag) unter. Von 22:28 Uhr bis 0:39 Uhr wandert Io vor der Jupiterscheibe vorüber, Ios Schatten fällt dabei von 23:05 Uhr bis 1:17 Uhr auf den Planeten.

Am Sonntag, den 7. Juli, ist die ISS zwischen 4:05 Uhr und 4:13 Uhr in maximal 48° Grad Höhe am Morgenhimmel zu sehen. Um 4:05 Uhr soll es im Südosten (Azimut 108° Grad, Höhe 40° Grad) auch noch einmal einen Iridiumflare, allerdings nur von 0mag Helligkeit, geben.





Sonntag, 25. September 2016

26. September - 2. Oktober: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, gute Voraussetzungen um in den länger gewordenen Nächten die Sterne und die Milchstraße zu genießen. Am frühen Abend sind noch Venus (Untergang ca. 19:30 Uhr), Saturn (bis 21:30) und Mars (bis 22:30) im Westen bzw. Südwesten zu sehen. Zum Ende der Woche hin ist die ISS wieder bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 26. September, geht die Sonne um 7:18 Uhr auf und um 19:13 Uhr unter, die hellen Tage dauern jetzt keine 12 Stunden mehr. Der Mond geht in der Frühe um 2:09 Uhr auf, seine Sichel ist nur noch zu 22 Prozent beleuchtet, man kann im dunklen Teil das Erdlicht schimmern sehen. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Um 19:30 Uhr gibt es an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag zum Thema: "Astronomie aktuell: Zu Gast unter dem Kreuz des Südens".

Am Dienstag, den 27. September, zeigt der veränderliche Stern Algol um 2:48 Uhr ein Helligkeitsminimum. Er strahlt dann nur mit 3,4mag, statt wie sonst mit 2,1mag.

Am Mittwoch, den 28. September, sollte man eine Stunde vor Sonnenaufgang mal nach Merkur im Osten Ausschau halten. Wir haben in diesen Tagen die beste Sichtbarkeitsperiode des Jahres am Morgenhimmel für den flinken, kleinen Planeten. Am Abend gibt es um 20:56 Uhr einen -3mag hellen Iridiumflare an der oberen Ecke des Sternbilds Pegasus.

Am Donnerstag, den 29. September, kann man morgens wohl zum letzten Mal vor Neumond eine schmale Sichel des Mondes erkennen, der Mond ist nur noch zu 3 Prozent beleuchtet. Er steht nur 3° Grad von Merkur entfernt. heute Abend gibt es um 20:50 Uhr noch einmal einen -3mag hellen Iridiumflare an der oberen Ecke des Pegasus.

Am Freitag, den 30. September, kann vielleicht bei klarster Sicht am Morgen nach Osten auch das Zodiakallicht beobachtet werden. Am Abend kann die ISS kurz zwischen 20:24 Uhr und 20:26 Uhr tief im Süden, unterhalb von Mars in maximal 18° Grad Höhe gesehen werden.

Am Samstag, den 1. Oktober, ist Neumond. Merkur (-0,6mag) geht um 5:43 Uhr auf, ab 6 Uhr könnte er vielleicht bei klarer Sicht zum Osthorizont gefunden werden. Heute Abend ist die ISS einmal ganz tief im Süden in maximal 12° Grad Höhe gegen 19:34 Uhr zu sehen, ein zweites Mal ab 21:07 im Südwesten auf immerhin 30° Grad Höhe, verschwindet dann um 21:10 Uhr vor Erreichen des Sternbilds Adler bereits im Erdschatten.

Am Sonntag, den 2. Oktober, fliegt die ISS zwischen 20:15 Uhr und 20:20 Uhr in maximal 31° Grad Höhe über unseren Südhimmel hinweg.




Sonntag, 26. Juni 2016

27. Juni - 3. Juli: Der Himmel über Bad Lippspringe

Der Sommer ist da. Astronomisch gesehen werden die Tage jetzt wieder kürzer, in der Praxis ist davon jedoch in dieser Woche kaum etwas zu merken. Der Mond nimmt ab und steuert auf Neumond zu. Von den Planeten ist abends nach Einbruch der Dunkelheit Jupiter tief im Nordwesten zu sehen. Mars und Saturn stehen auch nur ca. 15° Grad über dem Horizont im Südwesten. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei ihren Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 27. Juni, geht die Sonne um 5:08 Uhr auf und um 21:47 Uhr unter. Im Vergleich zum längsten Tag des Jahres sind dies nur zwei Minuten weniger. Der Mond erreicht um 20:19 Uhr exakt das Letzte Viertel, er geht jedoch erst weit nach Mitternacht am Dienstag um 1:29 Uhr auf.


Am Dienstag, den 28. Juni, kann der abnehmende Mond auch noch am Morgenhimmel nach dem Sonnenaufgang gefunden werden.

Am Mittwoch, den 29. Juni, kann man bei Saturn mit einem kleinen Fernrohr seinen hellsten Mond, Titan, am Abend direkt unterhalb des Planeten sehen.

Am Donnerstag, den 30. Juni, zeigt Jupiter seine Monde wieder einmal paarig, zwei links, zwei rechts. In diesen Tagen zeigt der Mira-Stern R Leo wieder ein Helligkeitsmaximum. Da sein Sternbild Löwe jedoch schon um 23 Uhr untergeht, kann dieses Maximum diesmal kaum beobachtet werden.

Am Freitag, den 1. Juli, geht der nur noch zu 14 Prozent beleuchtete Mond kurz nach 3 Uhr auf. Eine gute Stunde vorher geht der Planet Uranus auf, der langsam wieder ein lohnendes Ziel für Fernrohrbesitzer wird. Am Abend gibt es um 22:48 Uhr im Sternbild Kepheus im Nordosten (Azimut 40° Grad) in 45° Grad Höhe einen mit -6mag recht hellem Iridiumflare.

Am Samstag, den 2. Juli, können wir beim Mond wieder auf den Nordpol schauen, er zeigt maximale Libration in Breite. Allerdings ist seine Sichel heute morgen nur noch zu 7 Prozent beleuchtet und bei Sonnenaufgang steht er gerade mal 10° Grad über dem Horizont.

Am Sonntag, den 3. Juli, zeigt der veränderliche Stern Algol um 2:28 Uhr ein Helligkeitsminimum. Durch das fehlende Mondlicht eignen sich die Nächte dieses Wochenendes noch am besten, in diesem Sommer mal einen Blick in das Zentrum der Milchstrasse zu werfen. Notwendig ist jedoch eine freie, klare Sicht nach Süden. Gegen 1 Uhr morgens erreicht es im Sternbild Schützen seinen höchsten Stand am Himmel.




Montag, 21. Juli 2014

21. - 27. Juli 2014: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist die Internationale Raumstation (ISS) wieder bei nächtlichen Überflügen am Morgenhimmel zu sehen. Mars beendet allmählich seine Sichtbarkeitsperiode und geht schon vor Mitternacht im Südwesten unter, Saturn folgt etwa eine Stunde später. Spezialisten können Nachts nach den Planeten Uranus und Neptun Ausschau halten. Am Morgenhimmel vor Sonnenaufgang können die Venus (Aufgang ca. 3:45 Uhr) und vielleicht auch Merkur (Aufgang ca. 4:20 Uhr) gefunden werden. Der abnehmende Mond zieht sich immer weiter vom Morgenhimmel zurück, die lauen Nächte eignen sich daher gut zur Beobachtung von deep-sky-Objekten.

Am Montag, den 21. Juli, geht die Sonne um 5:31 Uhr auf und um 21:30 Uhr unter. Damit ist die Dauer des hellen Tages jetzt auf unter 16 Stunden gesunken.

Am Dienstag, den 22. Juli, fliegt die ISS zwischen 4:24 Uhr und 4:31 Uhr in maximal 41° Grad Höhe am Südhimmel vorüber. Der Mond geht um 2:00 Uhr in der Frühe auf und steht bereits im Sternbild Stier.

Am Mittwoch, den 23. Juli, erscheint die ISS um 3:37 Uhr im Süden im Sternbild Steinbock und fliegt dann schnell Richtung Osten, wo sie 6 Minuten später am Horizont verschwindet. Am Abend steht Saturnmond Titan in östlicher Elongation.

Am Donnerstag, den 24. Juli, erreicht die ISS bei ihrem Überflug zwischen 4:24 Uhr und 4:31 Uhr schon eine Höhe von 66° Grad im Süden. im Osten sind, wenn die ISS verschwindet, die schmale Mondsichel (Aufgang 3:32 Uhr), die Venus und vielleicht noch Merkur zu sehen.

Am Freitag, den 25. Juli, fliegt die ISS zwischen 3:37 Uhr und 3:43 Uhr am Südhimmel vorüber. Die nur noch zu 2% beleuchtete Mondsichel geht heute um 4:26 Uhr auf und kann wahrscheinlich nicht mehr am Morgenhimmel gefunden werden.

Am Samstag, den 26. Juli, fliegt die ISS, um 4:23 Uhr aus dem Westen kommend, um 4:26 hoch im Zenit (86° Grad Höhe) über unsere Köpfe hinweg und verschwindet um 4:30 Uhr im Osten.

Am Sonntag, den 27. Juli, erreicht die ISS bei ihrem Überflug zwischen 3:36 Uhr und 3:43 Uhr eine Höhe von ca. 77° Grad im Süden. Heute ist Neumond, dieses Wochenende eignet sich daher gut zur Beobachtung des Nachthimmels mit der Sommermilchstrasse.

Sonntag, 18. Mai 2014

19. - 25. Mai: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der abnehmende Mond immer weiter vom Nachthimmel zurück, die Bedingungen für die "deep-sky"-Beobachtung verbessern sich von Nacht zu Nacht, die wirklich "richtig dunkle" Zeitspanne der Nacht wird jedoch immer kürzer. Die ISS ist wieder bei morgendlichen Überflügen in der Dämmerung zu beobachten. Mit etwas Glück können auch in dieser Woche noch alle fünf Planeten gesichtet werden. Merkurs beste Abendsichtbarkeitsperiode in diesem Jahr geht jedoch diese Woche zu Ende. Die Venus ist kurz vor Sonnenaufgang im Südosten zu finden. Am Abendhimmel kann Jupiter noch im Südwesten gefunden werden. Mars und Saturn sind beinahe die ganze Nacht zu sehen, zunächst im Süden, bzw. Südosten, im Laufe der Nacht wandern sie natürlich auch nach Westen hin.

Am Montag, den 19. Mai, geht die Sonne um 5:26 Uhr auf und um 21:17 Uhr. Astronomische Dunkelheit (d.h. die Sonne steht mindestens 18° Grad unter dem Horizont, es fehlt also jede Dämmerung) wird es jedoch nur noch zwischen 0:42 Uhr und 2:00 Uhr geben. Um 0:44 Uhr geht jedoch auch der abnehmende Mond auf. Durch seine Libration können wir heute seinen Südpol sehen.

Am Dienstag, den 20. Mai, wird Mars "stationär" und anschließend wieder "rechtläufig". Dies bedeutet, das sich der Planet auf seiner Bahn am Himmel vor den Sternen von seiner scheinbaren Bewegung Richtung Westen hin verabschiedet und nun wieder Richtung Osten strebt. Nachdem er sich in den letzten Wochen immer weiter von Spica in der Jungfrau entfernt hat, strebt er jetzt wieder auf sie zu. 

Am Mittwoch, den 21. Mai, erreicht der Mond (exakt um 14:59 Uhr) das Letzte Viertel. Vielleicht kann heute Merkur am Abend gegen 22:00 Uhr zum letzten Mal im Südwesten gefunden werden, der kleine Planet wird jetzt wieder zunehmend lichtschwächer und damit schwieriger in der Dämmerung zu finden. Saturnmond Titan steht heute Abend in östlicher Elongation, kann also vielleicht schon mit einem Fernglas (auf Stativ oder ganz ruhig gehalten) gefunden werden. Und Kleinplanet Pallas (8,8mag) geht nur 12' Bogenminuten nördlich am Stern 37 Leonis (5,7mag) vorüber. In der frühe ist die ISS zwischen 4:16 Uhr und 4:23 Uhr in maximal 23° Grad Höhe im Süden und Südosten zu sehen.

Am Donnerstag, den 22. Mai, stehen am Abend bei Jupiter zwei Monde rechts, zwei links vom Planeten. Jupiter selbst (-1,9mag) steht heute Abend nur einen Vollmonddurchmesser von delta Geminorum (3,5mag) entfernt. Für die ISS muss man schon sehr früh aufstehen: zwischen 3:19 Uhr und 3:23 Uhr fliegt sie knapp über dem Horizont und dem Mond im Südosten entlang.

Am Freitag, den 23. Mai, kann in der Frühe bei dem nur noch zu 30% beleuchtetem Mond (Aufgang 2:49 Uhr) schon das "Erdlicht" im dunklen Teil beobachtet werden. Zwischen 4:15 Uhr und 4:23 Uhr erreicht die ISS heute früh immerhin schon 42° Grad Höhe über dem Horizont im Südsüdosten. Am Abend wird bei Jupiter ab 22:17 Uhr der Mond Ganymed vom Planeten bedeckt.

*** Und wie die Sternwarte Lübeck am 20. Mai schreibt, könnte es in der Morgendämmerung zum Samstag sogar einen intensiven "Sternschnuppenregen" geben. Einzelheiten dazu finden sie in dem verlinkten Artikel. ***

Am Samstag, den 24. Mai, kann bis fast 4:00 Uhr am Sonntag der dunkle Nachthimmel in seiner vollen Pracht bewundert werden, der Mond geht erst dann über der Egge auf. In wirklich dunklen Ecken ohne künstliche Straßen- oder Häuserbeleuchtung kommt jetzt vielleicht die ganze Pracht der Sommermilchstrasse zur Geltung. Die ISS fliegt zwischen 3:28 Uhr und 3:33 Uhr am Dämmerungshimmel im Südosten in maximal 31° Grad Höhe vorüber.

Am Sonntag, den 25. Mai,  fliegt die ISS zwischen 4:13 Uhr und 4:21 Uhr in maximal 61° Grad Höhe am Himmel entlang. Sie verschwindet im Osten in der Gegend, wo anschließend bald Mond und Venus relativ dicht beieinander aufgehen. Der Mond zeigt wieder einmal maximale Libration in Breite, diesmal ist der Krater Grimaldi nah am Rand. Vergleichen Sie den Mondrand vielleicht mal mit meinem Bild vom Vollmond aus der letzten Woche Am Abend kommt es dann zu dem seltenen Ereignis, dass bei Jupiter ab 22:04 Uhr nur noch ein Mond zu sehen ist, nämlich Ganymed. Kallisto wird ab dieser Uhrzeit bedeckt, Europa und Io befinden sich schon bei Einbruch der Dunkelheit hinter dem Planeten. Und da Jupiter gegen 0:30 Uhr im Westen untergeht, ist ihr Wiederauftauchen bei uns praktisch nicht mehr zu beobachten.


Montag, 1. März 2010

1.-7. März: Der Nachthimmel über uns

Am 1. März beginnt für die Meterologen das Frühjahr. Astronomischer Frühlingsanfang ist erst später im Monat. Am Abendhimmel können wir noch die Wintersternbilder genießen. Vollmond war am Sonntag, den 28. Februar, in dieser Woche zieht sich der Mond langsam vom Abendhimmel zurück. Die Venus ist mit etwas Glück in der frühen Abenddämmerung tief im Westen zu sehen. Ihr Untergang erfolgt etwa um 19 Uhr. Mars ist die ganze Nacht bis gegen Morgen um 5:30 Uhr zu sehen. Saturn geht um 20 Uhr auf und ist dann ebenfalls die ganze Nacht zu beobachten.

Am Montag, den 1. März steht abends der Mond 9° südwestlich von Saturn. Noch strahlt er zu hell, um deep-sky-Beobachtungen zu ermöglichen. Passend zu seiner Erscheinung gibt es heute um 19:30 Uhr einen Vortrag in der Sternwarte in Paderborn:  "Der Mond - unser kosmischer Nachbar" von Sigrid Haak und Ulrike Neumann.

Am Dienstag, den 2.März wird es am frühen Abend schon etwas dunkler als gestern. Heute ist Mondaufgang erst um 21 Uhr. Vom Saturn kommend ist er jetzt schon in die Jungfrau in die Nähe des Sterns Spica gewandert. In der Nacht zum Mittwoch gegen 1:30 Uhr hat der veränderliche Stern Algol wieder einmal ein Minimum.

Mittwochabend, den 3. März kann man nach Sonnenuntergang so um 19 Uhr im Westen mal nach dem Zodiakallicht Ausschau halten. Dies braucht jedoch einen klaren Himmel gen Westen. nach meienr Erfahrung ist so etwas am besten doch immer an der deutschen Nordseeküste zu beobachten gewesen. Mondaufgang ist erst um 22:30 Uhr.

Donnnerstag, 4. März geht der Mond erst um kurz vor Mitternacht auf. Wir können also den ganzen Abend lang "deep-sky-beobachtung" treiben. Die Milchstrasse sollte gut zu beobachten sein.

Freitag, den 5. März erreicht Algol zur beobachtungsfreundlichen Zeit um 22:19 Uhr sein Minimum. Er ist dann nur 3,4mag hell. Im Maximum leuchtet er sinst mit 2,1mag. Der Mond geht in der Nacht zum Samstag erst um 1:24 Uhr auf.  In dieser Nacht zeigt er maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi ist sehr randnah.

Heute Abend ist auch die ISS wieder zu sehen. Um ca. 19:15 Uhr erfolgt ein Überflug, allerdings in relativ geringer Höhe von maximal 16° im Süden. Die ISS wird -1,4mag hell, könnte also durchaus schon auffallen.

Samstag, den 6. März kann man um 22:15 Uhr einen Blick zum Saturn werfen, der Mond Titan vollzieht einen nördlichen Vorbeigang. Wieviele weitere Monde können Sie mit Ihrem Fernrohr wohl entdecken? Heute ist der ISS Überflug schon etwas auffälliger als gestern. Er findet um ca. 19:32 Uhr statt, da ist es dann schon dunkler, die ISS selbst ist mit -2,4mag heller und mit ca. 32° Höhe im Südsüdosten doppelt so hoch über dem Horizont wie noch am Freitag. Sie fliegt knapp unter Orion über den Himmel.

In der Nacht von Samstag zu Sonntag kommt es um 2:16 Uhr zu einer seltenen Bedeckung eines Sterns (10mag) durch einen Asteroiden (mit 16mag eigentlich nicht sichtbar). Wir liegen zwar nicht genau im vorhergesagten Bedeckungsgebiet, ein Streifen von nur 27 Kilometer Breite, aber noch innerhalb der möglichen Fehlertoleranz. Einzelheiten zu diesem Ereignis unter http://www.asteroidoccultation.com/2010_03/0307_2929_21991_Summary.txt

Sonntag, den 7. März um 16:42 Uhr ist der Mond im letzten Viertel.  Heute zeigt er sich jedoch nur noch kurz. Aufgang war um 2:22 Uhr, Untergang ist schon um 9:41 Uhr. Seinen höchsten Stand erreicht er um 6:02 im Süden, aber nur mit knapp über 10 Grad über dem Horizont. Er steht jetzt nur 1,5° entfernt von Antares im Skorpion. Frühaufsteher können in der kommenden Woche mal schauen, wie lange sie noch die immer schmaler werdende Sichel in der Morgendämmerung finden.
Weiterhin gibt es heute den wohl besten Überflug der ISS in dieser Woche zu sehen. Mit -3,2mag ist sie um ca. 20:05 Uhr über dem Orion wohl sehr gut zu sehen. Allerdings verschwindet sie dann im Erdschatten schnell im Sternbild Zwillinge. Die kommende Woche wird noch mehr sichtbare Überflüge bringen.