Sonntag, 31. August 2025

1. - 7. September 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Am Ende der Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht überstrahlt im Laufe der Woche mehr und mehr schwächere Objekte am Himmel. Von den hellen Planeten geht Saturn gegen 21 Uhr im Osten auf. Der Fernglasplanet Neptun befindet sich noch immer in seiner Nähe. Ab ca. 23 Uhr ist mit Uranus ein weiterer Planet im Fernglas oder Teleskop sichtbar. Jupiter geht ca. um 2:00 Uhr in der Frühe auf, die Venus folgt als heller Morgenstern gegen 4:00 Uhr. Vom 31. August bis 2. September zieht die Venus etwa in einem Grad Abstand südwestlich an der Praesepe (M 44) im Sternbild Krebs vorbei. Die internationale Raumstation (ISS) ist in dieser Woche noch bei morgendlichen Überflügen zu sehen. Am 10. September beginnt dann wieder eine Zeit mit abendlichen Überflügen.

Am Montag, den 1. September, geht die Sonne um 6:37 Uhr auf und um 20:11 Uhr unter, der helle Tag ist also 27 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Die ISS taucht um 4:07 Uhr im Osten auf und fliegt bis 4:12 Uhr zum dortigen Horizont. Zwischen 5:40 Uhr und 5:47 Uhr fliegt sie noch einmal über unseren ganzen Morgenhimmel in maximal 54° Grad Höhe hinweg. Der zu 65 Prozent beleuchtete Mond geht um 23:33 Uhr unter. Um 20:23 Uhr erreicht er im Süden die höchste Stellung über dem Horizont mit nur 8,7° Grad. Zwischen 20:30 Uhr und 22:30 Uhr kann heute besonders auch das "Mond-Quincunx" beobachtet werden. Kleinplanet (89)Julia (9,2mag) steht heute am frühen Abend nur 5' Bogenminuten westlich von Stern 7 Aqr (5,5mag). Der Sternschnuppenstrom der Aurigen erreichte heute in der ersten Nachthälfte seinen Höhepunkt,

Am Dienstag, den 2. September, fliegt die ISS zwischen 4:54 Uhr und 5:00 Uhr in maximal 68° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Der Mond steigt im Sternbild Schütze heute schon ein Grad höher über den Horizont als gestern (um 21:19 Uhr auf 9,2° Grad). Er ist zu 74 Prozent beleuchtet und geht erst kurz nach Mitternacht gegen 0:30 Uhr unter. Gegen 21:15 Uhr kann beim Mond auch wieder einmal gut der "goldene Henkel" beobachtet werden.

Am Mittwoch, den 3. September, ist die ISS einmal kurz um 4:08 Uhr tief im Osten zu sehen, zwischen 5:40 Uhr und 5:48 Uhr fliegt sie in maximal 31° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond ist am Abend schon zu 82 Prozent beleuchtet. In der Nacht zum Donnerstag zieht Kleinplanet (52)Europa (12,0mag) in nur 3,5' Bogenminuten Abstand an Stern 30 Tau (5,1mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 4. September, tritt die ISS um 4:54 Uhr oberhalb von Saturn aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann mit maximal 42° Grad Höhe bis 4:59 Uhr dem Osthorizont entgegen. Heute Abend ist der Mond bereits zu 90 Prozent beleuchtet.

Am Freitag, den 5. September, ist die ISS zwischen 5:41 Uhr und 5:47 Uhr noch einmal in nur maximal 17° Grad Höhe bei einem morgendlichen Überflug zu sehen.  Heute ist der Mond zu 95 Prozent beleuchtet. Um Mitternacht erreicht der veränderliche Stern Algol (beta Per) ein Helligkeitsminimum (3,4mag). (379)Huenna (12,2mag) steht heute in Opposition im Sternbild Wassermann.

Am Samstag, den 6. September, geht der zu 99 Prozent beleuchtete, fast volle Mond um 19:42 Uhr auf, und zwar bei Azimut 110° Grad. Die Stelle sollte man sich schon mal für morgen merken, am Sonntag zur Mondfinsternis, erfolgt der Aufgang ca. zehn Grad weiter östlich, also noch etwas weiter nach "links" am Horizont.

Am Sonntag, den 7. September, ist genau um 20:09 Uhr Vollmond. Diesmal befindet sich die Erde exakt zwischen Sonne und Mond, so dass es zu einer totalen Mondfinsternis bekommt. Da der Mond bei uns um 19:55 Uhr im Osten (Azimut 100° Grad) aufgeht, geht er also bereits total verfinstert auf. Dies macht es nicht einfach, den Mond in der noch hellen Dämmerung zu finden. Es wird schon möglichst freie, klare Sicht nach Osten gebraucht. Die totale Verfinsterung endet bereits um 20:52 Uhr (dann steht der Mond knapp 8° Grad hoch am Himmel) die gesamte Finsternis endet dann um 21:56 Uhr. Um 22:00 Uhr steht Asteroid (444)Gyptis (11,0mag) in nur 2,5' Bogensekunden Abstand bei omega Psc (4,0mag).

Wenn Sie die Mondfinsternis zusammen mit anderen Sternfreunden beobachten wollen, können Sie dies am Römerlager in Anreppen machen. Hier soll bei klarem Himmel ab etwa 19:45 Uhr beobachtet werden. 

Freitag, 29. August 2025

23. - 29. August 2025: Die Sonne zeigt wieder viele Flecken

 Nachdem in der ersten Augusthälfte die Zahl der Sonnenflecken deutlich zurück gegangen war, drehte die Sonne in den letzten Tagen wieder kräftig auf. Zum Glück konnte ich an den meisten Tagen die Sonne auch fotografieren, um diese Entwicklung festzuhalten.

Die folgenden Bilder habe ich so ausgerichtet (gedreht), dass sie jeweils ungefähr den Eindruck der Sonne zur Mittagszeit zeigen. Da es in den letzten Tagen auch immer wieder bewölkt war, musste ich schauen, die günstigsten Wolkenlücken abzupassen. Das war mal mittags, mal am frühen Vormittag oder auch erst zu späterer Stunde möglich. Je nach Uhrzeit ist der Sonnenäquator zu uns jedoch unterschiedlich ausgerichtet. (Die original Uhrzeiten der Aufnahmen habe ich daher in Klammern gesetzt.) Die Sonnenfleckenrelativzahlen ("R=xx") habe ich jeweils der Webseite spaceweather.com entnommen.

 

Sonne am 23.8.25 (14:15 MESZ) R=51

24.8.25 (14:23 Uhr MESZ) R=87

25.8.25 (17:01Uhr MESZ) R=102

26.8.25 (11:07 Uhr MESZ) R=136

27.8.25 (09:50 Uhr MESZ) R=193

Am 28. August gelang mir leider keine Aufnahme, da war der Himmel praktisch den ganzen Tag über bewölkt, da wurde R=227 gemeldet.

29.8.25 (10:46 Uhr MESZ) R=201

Im Vergleich der Bilder wird auch sehr schön die Rotation der Sonne um ihre eigene Achse deutlich.

Beim Blick durch eine Sonnenfinsternisbrille hatte ich das Gefühl, die große Fleckenzone sogar mit dem bloßen Auge sehen zu können. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob mir da nicht doch mein Gehirn einen Streich gespielt hat, da ich ja vorher wusste, an welcher Position die Flecken befinden.

 Die letzten Tage zeigen deutlich, das wir uns immer noch in einer sehr dynamischen Phase des Sonnenzyklus befinden. Die Flecken haben auch schon wieder eine Reihe von M-Flares produziert. Vielleicht erzeugen sie ja auch wieder einmal einen größeren CME, so dass es möglicherweise zu weiteren Polarlichtsichtungen bei uns kommen kann.

***** 

Als Nachtrag zu diesem Posting hier noch die Sonne vom 30. August:

Die Sonne am 30.8.25 um 14:40 MESZ (R=195)

 

Sonntag, 24. August 2025

25. - 31. August 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder zu und erscheint zurück am Abendhimmel, er geht jedoch fast die ganze Woche noch immer früh unter. Von den hellen Planeten ist Saturn am Abend ab ca. 21:30 Uhr im Osten zu sehen. Jupiter ab ca. 2:30 Uhr und die Venus als heller Morgenstern ab ca. 3:45 Uhr. Die Fernglasplaneten Uranus ab ca. 23:30 Uhr und Neptun steht immer noch nahe bei Saturn, also auch ab ca. 21:30 Uhr. Mit viel Glück kann auch noch Merkur gegen 5:30 Uhr in der Morgendämmerung gefunden werden, seine Morgensichtbarkeit endet in dieser Woche. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 25. August, geht die Sonne um 6:26 Uhr auf und um 20:27 Uhr unter, der helle Tag dauert also nur noch 14 Stunden. Die ISS fliegt bereits zwischen 4:56 Uhr, wo sie dicht bei Saturn aus dem Erdschatten heraustritt, und 5:02 Uhr über unseren morgendlichen Himmel hinweg.

Am Dienstag, den 26. August, kann am Abend die zu 12 Prozent beleuchtete Mondsichel erstmalig nach Neumond wieder gesichtet werden. Sie geht um 21:13 Uhr unter. Kleinplanet (6)Hebe (7,6mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Um 4:09 Uhr tritt die ISS in 34° Grad Höhe im Südsüdosten aus dem Erdschatten hervor und fliegt dann schnell zum Osthorizont hin. Zwischen 5:43 Uhr und 5:50 Uhr fliegt sie noch einmal in maximal 83° Grad Höhe sehr hoch über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 27. August, ist die Mondsichel schon zu 19 Prozent beleuchtet und geht um 21:23 Uhr unter. Gegen 2:00 Uhr steht Kleinplanet (130)Elektra dicht beim 5,3mag hellen Stern Aludhi III. Um 22:00 Uhr steht Asteroid (584)Semiramis (10,2mag) in nur 2' Bogenminuten Abstand zum Stern HIP108038 (9,0mag). Die ISS ist das erste Mal um 3:24 Uhr ganz kurz über dem aufgehenden Orion im Osten zu sehen, zwischen 4:56 Uhr und 5:02 Uhr fliegt sie dann noch einmal in maximal 72° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Und hier noch ein aktueller Tipp aus dem Newsletter des Oculum-Verlags: Ab 05:58 Uhr tritt Titan in den Schatten seines Planeten Saturn; es dauert 21 Minuten, eher er komplett verdunkelt und damit unsichtbar wird. Ebenso lang dauert der Austritt, der allerdings erst um 09:09 Uhr, also nach Sonnenaufgang beginnt.

Am Donnerstag, den 28. August, ist die Mondsichel schon zu 28 Prozent beleuchtet und geht um 21:36 Uhr unter. Die ISS ist zum einen zwischen 4:08 Uhr und 4:13 Uhr im Südosten zu sehen, zum anderen bei einem Überflug exakt über unsere Stadt hinweg um 5:45:05 Uhr, wobei sie ab 5:41 Uhr aus dem Westen aufsteigt und um 5:50 Uhr im Osten untergeht.

Am Freitag, den 29. August, ist die Mondsichel schon zu 35 Prozent beleuchtet und geht um 21:53 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 4:55 Uhr und 5:02 Uhr ein weiteres Mal mit maximal 88° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg.

Am Samstag, den 30. August, ist der Mond zu 46 Prozent beleuchtet und geht um 22:15 Uhr unter. Um 21:19 Uhr bedeckt der Mond den 5,6mag hellen Stern 4 Sco. Die ISS tritt um 4:08 Uhr in 78° Grad Höhe im SSO aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell Richtung Osthorizont (4:13 Uhr). Zwischen 5:41 Uhr und 5:49 Uhr fliegt sie noch einmal in maximal 78° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg.

Am Sonntag, den 31. August, erreicht der Mond um 8:25 Uhr exakt das Erste Viertel, steht dann bei uns jedoch unter dem Horizont. Am Abend gegen 21:30 Uhr ist er zu 55 Prozent beleuchtet, er steht um 19:28 Uhr  in einer maximalen Höhe von nur 9,7° Grad über dem Horizont und geht um 22:48 Uhr unter. Bereits gegen 3:00 Uhr steht (16)Psyche (11,3mag) in nur 5' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP22850 (6,3mag). Die ISS fliegt zwischen 4:54 Uhr und 5:01 Uhr ein weiteres Mal mit 87° Grad Höhe fast genau über unsere Stadt hinweg. Vom 31. August bis 2. September zieht die Venus etwa in einem Grad Abstand südwestlich an der Praesepe (M 44) im Sternbild Krebs vorbei.

23./24. August 2025: Ein schwieriger Beobachtungsabend, der sich trotzdem gelohnt hat

 Für die Nacht von Samstag auf Sonntag war ein nur teilweise bewölkter Himmel angesagt. Später in der Nacht sollte es richtig aufklaren. Tatsächlich zogen zunächst immer wieder Wolken durch, so dass viele Beobachtungsversuche ergebnislos abgebrochen werden mussten. Auch das gehört leider zu unserem Hobby dazu. Zunächst macht man sich Hoffnung, stellt alles auf ein Zielobjekt ein, das man gerade am Himmel sieht - und wenn es dann losgeht, ziehen doch schon wieder Wolken vor das Objekt.

Trotzdem sind mir ein paar Beobachtungen gelungen, wenn auch oft nur mit kürzerer Belichtungszeit als eigentlich sinnvoll wäre.

Natürlich stand als erstes wieder die Überwachung von T CrB auf dem Beobachtungsplan , was zunächst auch gleich auf Anhieb klappte:

 

T CrB am 23.8.25 um 22:00 Uhr MESZ
 

Doch nach 250 Sekunden Belichtungszeit (knapp über 4 Minuten)  zogen Wolken auf und verhinderten eine längere Belichtung. Aber man kann deutlich erkennen: T CrB verhält sich noch ganz normal und ruhig, die Helligkeit liegt bei ca. 9,5mag.

Die nächsten Versuche, die anderen veränderlichen Sterne in der Nördlichen Krone aufzunehmen scheiterten dann zunächst. Später am Abend war es mir dann zumindest möglich, W CrB zu fotografieren.

W CrB am 23.8.25 um 22:23 Uhr MESZ
 

W CrB hat jetzt sein Helligkeits-Maximum überschritten und leuchtet "nur" noch 8,5mag hell. In etwa 230 Tagen wird das nächste Maximum erreicht, zwischendurch wird die Helligkeit auf ca. 14,3mag absinken. Zum Vergleich können Sie sich ja noch einmal mein Foto vom 9. August 2024 anschauen, als W CrB bei ca. 12,9mag lag und gerade auf dem Weg zum letzten Minimum war. Dieses Bild konnte ich etwas über 6 Minuten belichten.

Weitere Versuche an R CrB oder S CrB scheiterten leider. Auch war ich nicht erfolgreich, die Galaxie NGC 5961 zu fotografieren, hier hätte ich sonst vielleicht die Supernova SN2025ngs gefunden.

Erfolgreicher war jedoch der Versuch, die Galaxie M 101 abzubilden. Hier gab es ja im Jahr 2023 eine helle Supernova. 

 

M 101 am 23.8.25 um 23:18 Uhr MESZ

Von der Supernova von damals ist jetzt natürlich nichts mehr zu sehen. Ich habe versucht, ihre ungefähre Position durch die roten Markierung deutlich zu machen. In dieses Bild ist immerhin etwa über eine halbe Stunde Belichtungszeit eingeflossen. Brutto lag die Zeit deutlich dadrüber, zum Glück zogen die einzelnen Wolken recht schnell durch, so dass mein Vespera die Beobachtungen nicht so schnell von sich aus abgebrochen hat.

 

M 108 am 23.8.25 um 23:56 Uhr MESZ
 

Eine weiterer Versuch galt M108. Diese Galaxie konnte ich jedoch nur siebeneinhalb Minuten belichten, bevor die Wolken die Beobachtung wieder beendeten. 

Mehr Erfolg hatte ich da mit dem bekannten "Wildentenhaufen" Messier 11:

Messier 11 (M 11) am 23.8.25 um 23:37

 M 11 habe ich gut 20 Minuten lang belichtet. Ausreichend, um den Sternhaufen gut abzubilden und auch die Sterne und die etwas dunkleren Stellen in seiner Umgebung.

Kugelsternhaufen M 72 im Sternbild Wassermann am 24.8.25 um 00:30 Uhr MESZ

 Dieses Bild wurde exakt 30 Minuten lang belichtet. M72 ist ein mit 55000 Lichtjahren relativ weit entfernter Kugelsternhaufen, der uns dadurch auch recht klein erscheint. Seine visuelle Helligkeit liegt bei ca. 9,3mag.

Zum Schluss noch ein kleines für mich selbst etwas überraschendes Highlight:

NGC 6910 am 24.8.25 um 00:34 Uhr MESZ

 Eher zufällig hatte ich festgestellt, dass ich von den im Vespera-Katalog vorgeschlagenen Objekten ich den Sternhaufen NGC 6910 im Sternbild Schwan noch gar nicht fotografiert hatte. Dieses Bild ist nur etwas über 6 Minuten lang belichtet. Doch man erkennt nicht nur in der Mitte einen kleinen netten Sternhaufen, sondern in der Umgebung auch einige rötlich leuchtende Wasserstoff-Wolken. Ein Blick in Stellarium zeigte mir schnell, dass es sich hier um ein Objekt in der "Sadr-Region" handelt, in der es sehr ausgedehnte Wasserstoff-Komplexe gibt. Ich glaube, hier muss ich in den nächsten Tagen noch einmal wieder hinschauen. Dann ambesten auch mit dem Dualbandfilter fotografieren, um die Struktur der Wolken noch besser herauszuarbeiten.

Mittlerweile war es fast 1 Uhr in der Frühe am Sonntag geworden. Das war dann doch Zeit ins Bett zu gehen, musste ich am Sonntag doch gleich um 8 Uhr wieder raus, um am Vormittag in der Kirche meinen Dienst zu versehen. Trotz aller Schwierigkeiten mit den durchziehenden Wolken ist es so doch wieder ein interessanter Abend geworden. 

Samstag, 23. August 2025

21. August 2025: Supernova verpasst

 Nach einem kurzen Urlaub im Allgäu bin ich wieder zuhause. Dort habe ich mich am Abend des 21. August gleich wieder auf die Suche nach einer Supernova gemacht. 

SN2025ngs wurde bereits am  12. Juni 2025 in der Galaxie NGC 5961 entdeckt. Ich hatte mir die zugehörigen Daten gleich eingetragen, doch irgendwie fehlte die Zeit für ein Foto dieser Galaxie und der Region.

Jetzt sollte es endlich soweit sein, doch für mein Vespera war es wohl zu spät:

NGC 5961 am 21.8.25 um 23:05 Uhr MESZ (30min belichtet)

 NGC 5961 ist die Galaxie in der Mitte des Bildes. Leider ist die Supernova bei mir nicht mehr zu erkennen, sie geht sozusagen in der Helligkeit der Galaxie unter. Dies wäre kurz nach der Entdeckung wahrscheinlich noch anders gewesen, wie verschiedene Bilder zeigen.

Auch eine kürzere Belichtung zeigt nicht wirklich die Supernova:

NGC 5961 100sec belichtet

 Die Galaxie zeigt sich auf diesem Bild zwar recht flächig, aber das entspricht auch dem Erscheinungsbild von anderen Aufnahmen der Galaxie, als hier noch keine Supernova aufleuchtete. Also doch etwas anders als in meinem Aufnahmen der Supernova in NGC 7331, in der die SN zumindest auf den küzer belichteten Bildern recht eindeutig zu erkennen war.

Dafür zeigte sich die Supernova in UGC 11622 immer noch präsent:

UGC 11622 in der Mitte des Bildes, 21.8.25, 23:45 Uhr MESZ

 Diese Aufnahme von UGC11622 mit der Supernova SN2025qpk wurde zwar nur 20 Minuten belichtet, also deutlich kürzer als mein Foto vor zehn Tagen, aber die Supernova, die hier den Kern der sehr schwachen Galaxie deutlich überstrahlt ist immer noch gut zu erkennen. Im Vergleich mit anderen Sternen mit Hilfe der Software ASTAP müsste die SN immer noch eine Helligkeit von ca. 1^5,3mag haben, was mir doch etwas zu hoch vorkommt.

 

23. August 2025: Ein bisschen Sonnenschein

 Heute reichte meine Zeit und das Wetter auch wieder für eine Aufnahme der Sonne und ihrer Flecken.

Hier zunächst eine Aufnahme mit meinem Vespera Pro:

Sonne mit Flecken um 14:15 MESZ

 Ein großer Fleck ist gut erkennbar und mindestens zwei weitere kleine Flecken, bei genauerem Hinschauen noch etwas mehr. Aber nichts besonders spektakuläres.

Zuvor hatte ich die Sonne mit meinem Spektiv aufgenommen:

Die Sonne im Spektiv um 14:04 Uhr MESZ

 Das Spektiv hat eine größere Öffnung als das Vespera (82 mm versus 50 mm). In dieser Aufnahme habe ich die Nummern der aktiven Regionen aus spaceweather.com übernommen. Zusätzlich habe ich zwei Regionen markiert, denen noch keine offizielle Fleckennummer zugeteilt wurde. Mal schauen, ob sich hier richtige Flecken entwickeln oder es nur bei einer kurzen sporadischen Erscheinung bleibt.

Erdgerichtet ist die Sonne zur Zeit recht ruhig. Auf der Rückseite hat es jedoch vor zwei Tagen einen starken CME gegeben, der um den 25. August herum auf dem Mars zu Polarlichtern führen kann. Ob die dafür verantwortliche Region wohl weiter aktiv bleibt, wenn sie in wenigen Tagen auf die uns zugewandte Sonnenseite rotiert? Ich bin gespannt! 

Sonntag, 17. August 2025

18. -24. August 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 Zum Ende der Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut, um auch lichtschwache deep-sky-Objekte am Himmel zu beobachten. Ach, wäre es doch schön, wenn wir keine Sommerzeit mehr hätten. Man könnte am Abend eine ganze Stunde eher mit der Himmelsbeobachtung beginnen! Von den hellen Planeten geht Saturn gegen 22:00 Uhr auf. Am Morgenhimmel sind dann ab 2:45 Uhr Jupiter, ab 3:30 Uhr die Venus und zum Wochenende ab ca. 5:00 vielleicht auch noch Merkur im Osten zu sehen. Die Fernrohrplaneten Neptun geht in etwa zusammen mit Saturn auf und Uranus folgt etwas später gegen Mitternacht. Uranus steht im "Goldenen Tor" der Ekliptik, zwischen den Hyaden und den Plejaden. Der Komet C/2025 K1 ATLAS wandert vom Sternbild Herkules in das Sternbild Schlange, sollte also immer noch gut am Abendhimmel zu sehen sein. Die ISS beginnt eine neue Phase der Sichtbarkeit von Überflügen am Morgen.

Am Montag, den 18. August, geht die Sonne um 6:14 Uhr auf und um 20:41 Uhr unter. Der um 1:00 Uhr in der Frühe noch zu 31 Prozent beleuchtete Mond geht erst nach 18:00 Uhr unter.

Am Dienstag, den 19. August, geht der zu 21 Prozent beleuchtete Mond um 0:55 Uhr auf.

Am Mittwoch, den 20. August, geht die nur noch zu 12 Prozent beleuchtete Mondsichel um ca. 2:15 Uhr auf, sie gesellt sich zu Jupiter und Venus. Die ISS ist zwischen 5:40 Uhr und 5:46 Uhr in maximal 18° Grad Höhe bei einem Überflug von ca. Süd nach Ost tief in der Morgendämmerung zu sehen.

Am Donnerstag, den 21. August, ist der Mond am Morgen (Aufgang ca. 3:45 Uhr) nur noch zu 5 Prozent beleuchtet. Dies dürfte die letzte Sichtbarkeit vor Neumond sein. Der Mond steht noch deutlich oberhalb von Merkur. Die ISS kann gegen 4:46 Uhr tief im Südosten kurz gesehen werden.

Am Freitag, den 22. August, fliegt die ISS zwischen 5:39 Uhr und 5:47 Uhr in maximal 33° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Bereits um 0:30 Uhr steht Kleinplanet (30)Urania (10,5mag) nur 7' Bogenminuten von omikron Cap (5,5mag) entfernt.

Am Samstag, den 23. August, erreicht der Mond um 8:07 Uhr seine exakte Neumondstellung. Die ISS fliegt zwischen 4:52 Uhr und 4:58 Uhr in maximal 24° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel hinweg.

Am Sonntag, den 24. August, kann die ISS einmal kurz um 4:06 Uhr gesehen werden, wie sie durch den Gürtel des kurz zuvor aufgegangenen Orion fliegt. Bei einem zweiten Überflug zwischen 5:38 Uhr und 5:45 Uhr fliegt sie zunächst maximal 56° Grad hoch über unserem Himmel, bevor sie unterhalb der Planetenkette Jupiter - Venus - Merkur wieder im Osten untergeht. Zwischen 5:45 Uhr und 5:48 Uhr fliegt auch die chinesische Raumstation Tiangong ganz knapp (10° Grad Höhe) über unseren südlichen Horizont hinweg. Um 4:30 Uhr steht (22)Kalliope (11,1mag) nur 1 Bogenminute neben HIP1331 (6,5mag).