Sonntag, 28. Januar 2024

29. Januar - 4. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab und zieht sich allmählich vom Abendhimmel zurück. An den Abenden kann bei klarer Sicht nach Westen vielleicht ca. eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang das Zodiakallicht erkannt werden. Die Venus ist weiterhin ab kurz vor 7:00 Uhr als heller Morgenstern flach über dem Horizont im Südosten zu sehen. Am Abend steht Jupiter um 18:00 Uhr hoch im Süden und geht dann gegen 1:00 Uhr im Westen unter. Saturn ist nur noch kurz bis gegen 19 Uhr im Westen zu sehen. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 29. Januar, geht die Sonne um 8:09 Uhr auf und um 17:07 Uhr unter, der helle Tag dauert also schon wieder praktisch länger als neun Stunden. Der abnehmende Mond geht um 21:11 Uhr auf und ist noch zu 85 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 18:03 Uhr und 18:09 Uhr in maximal 70° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ein zweites Mal ist sie zwischen 19:40 Uhr und 19:42 Uhr in maximal 23° Grad Höhe in westsüdwestlicher Richtung zu sehen. Bald nach Mitternacht, um 0:32 Uhr, steht der veränderliche Stern Algol im Helligkeitsminimum.

Am Dienstag, den 30. Januar, geht der Mond um 22:21 Uhr auf, er ist noch zu 78 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 18:51 Uhr und 18:56 Uhr in maximal 32° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Bei Jupiter zieht Mond Io von 21:13 Uhr bis 23:25 Uhr vor dem Planeten entlang, Ios Schatten fällt ab 22:35 Uhr auf den Planeten. Kleinplanet (1685)Toro (12,8mag) steht um 20 Uhr  nur 6' Bogenminuten entfernt von Stern 39 Eri (4,9mag)

Am Mittwoch, den 31. Januar, geht der Mond erst kurz vor Mitternacht um 23:31 Uhr auf, er nähert sich der hellen Spica in der Jungfrau. Die ISS fliegt zwischen 18:03 Uhr und 18:10 Uhr in maximal 44° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Ein zweites Mal ist sie zwischen 19:40 Uhr und 19:42 Uhr in nur 12° Grad Höhe in südwestlicher Richtung zu sehen. Bei Jupiter wird Mond Io ab 18:27 Uhr bedeckt und anschließend noch bis 21:55 Uhr verfinstert. Mond Europa zieht von 20:02 Uhr bis 22:25 Uhr vor dem Planten entlang, Europas Schatten fällt ab 22:42 Uhr auf die Planetenscheibe.  Mond Ganymed wird ab 23:37 Uhr bedeckt.

Am Donnerstag, den 1. Februar, fliegt die ISS zwischen 18:51 Uhr und 18:57 Uhr in maximal 18° Grad Höhe über unseren südwestlichen Abendhimmel hinweg. Um 21:21 Uhr, steht der veränderliche Stern Algol im Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 2. Februar, geht der Mond um 0:43 Uhr auf. Um 6:36 Uhr endet die Bedeckung des 6,3mag hellen Sternchens HIP68763 am dunklen Rand des Mondes. Die ISS fliegt zwischen 18:02 Uhr und 18:08 Uhr in maximal nur noch 25° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Von 17:35 Uhr bis 19:53 Uhr wird Jupitermond Europa durch Jupiters Schatten verfinstert.

Am Samstag, den 3. Februar, erreicht der Mond um 0:18 Uhr das Letzte Viertel, er geht jedoch bei uns erst um 1:59 Uhr auf. Kleinplanet (582)Olympia (11,8mag) steht um 19:00 Uhr nur eine halbe Bogenminute entfernt von Stern HIP35707 mit 6,4mag.

Am Sonntag, den 4. Februar, geht die nur noch zu 39 Prozent beleuchtete Mondsichel erst um 3:19 Uhr auf, sie nähert sich dem Sternbild Skorpion. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht weitab vom Rand. Um 4:18 Uhr endet die Bedeckung des 5,0mag hellen Stern 42 Lib.Die ISS fliegt zwischen 18:02 Uhr und 18:05 Uhr in maximal 13° Grad Höhe flach  über unseren südwestlichen Abendhimmel hinweg. Sie wird voraussichtlich erst wieder ab Mitte Februar bei morgendlichen Überflügen zu sehen sein.Von 19:30 Uhr bis 21:06 Uhr wandert Ganymeds Schatten über die Jupiteroberfläche hinweg. Kleinplanet (1)Ceres (9,0mag) steht um 6:00 Uhr nur 8' Bogenminuten entfernt vom offenen Sternhaufen NGC 6469, der selbst einen Durchmesser von ca. 12' Bogenminuten besitzt und eine Helligkeit von 8,2mag.

Donnerstag, 25. Januar 2024

25. Januar 2024: Eine weitere neue Supernova und etwas mehr "Wolkenlücken-Astronomie".

 Heute hatte ich Glück. Kurz vor 18 Uhr riss die Wolkendecke auf und ich konnte meine Vespera Beobachtungsstationwieder einmal aufbauen.

Als erstes "Testobjekt" habe ich schnell mal auf Jupiter gezielt:

Jupiter mit drei Monden

Eigentlich sollten bei Jupiter vier Monde zu sehen sein, in dieser Reihenfolge von links nach rechts:  Ganymed - Jupiter - Io - Europa -Kallisto. Mond Io ist auf diesem Bild jedoch nicht zu sehen, er wird schon von Jupiter überstrahlt.

Dann kam die ISS vorbeigeflogen. Heute flog sie fast exakt über unsere Köpfe hinweg, es war daher leicht, ihre Strichspur einzufangen. Ich brauchte nur die Kamera nach Westen auszurichten:

Die ISS steigt um 18:04 Uhr im Westen auf ...

... und fliegt dann immer höher hinauf bs durch den Zenit.

 Beide Bilder wurden 30 Sekunden belichtet. Beim zweiten Bild verschwindet die ISS schon über den Bildrand hinaus nch oben in dieser kurzen Zeit.

Als nächstes noch ein Blick auf den Planeten Uranus:

Planet Uranus  gegen 18:10 Uhr.

Vergrößert man die Ansicht auf Uranus, sieht es im ersten Moment so aus, als hätte er drei Monde, der hellste davon ist jedoch nur einzufällig dicht bei Uranus stehender Stern. Zu sehen sind nur die beiden größeren Monde Oberon (links)und Titania (rechts).

Doch dann wurde es höchste Zeit, zur Galaxie NGC 1222 zu schwenken. Hier ist am 19. Januar eine Supernova entdeckt worden, die ersten Bilder zeigten mir, dass diese Supernova deutlich abseits vom Kern der Galaxie stand, also mit etwas Glück sollte auch mir eine Aufnahme gelingen:

NGC 1222 mit SN2024any

Im Vergleich mit den Bildern zweier anderer Hobbyastronomen (John Stevenson aus Australien, Carlos Segarra aus Spanien), die mit wesentlich größerem Gerät die Supernova fotografiert haben, bin ich doch sehr sicher, dass der kleine Punkt links oben in meiner Kreismarkierung die Supernova sein muss. Meine zweite Supernova bereits in diesem Jahr.

Das Bild von NGC 1222 konnte ich insgesamt 16 Minuten belichten, dann war der Himmel auch schon wieder so zugezogen, dass meine Vespera nicht mehr durch die Wolken durchkam. 

Hier noch einmal ein Ausschnitt aus meinem Bild, die gleiche Region im Planetariumsprogramm "Stellarium" und im Foto von Segarra:

mein Bild


Bild von C. Segarra


Stellarium

Was mich doch etwas überrascht, ist der Ausschnitt aus dem Planetariumsprogramm. Im oberen Bereich des Bildes, die etwa dreieckige Struktur stimmt in allen drei Bildern gut überein. Carlos Segarra hat noch ein paar schwächere Sterne zusätzlich auf seinem Bild. Aber insbesondere im Bereich rechts unten scheinen bei Stellarium doch einige Sterne zu fehlen, die bei mir genauso wie auf dem Foto von C. Segarra zu erkennen sind - und die eigentlich hell genug sein sollten, um sich auch im Planetariumsprogramm wieder zu finden.

Der Himmel Richtung Süden um 18:30 Uhr

So sah der Himmel gegen 18:30 Uhr aus. Ich hatte gehofft, die Wolkenlücke würde noch etwas länger andauern, doch der Himmel schloss sich in den nächsten wenigen Minuten so schnell, dass weder Mond noch Sterne zu sehen waren.

Den Vollmond konnte ich dann jedoch kurz vor 20Uhr in einer anderen Wolkenlücke erwischen:

Vollmond gegen 19:45 Uhr

Den exakten Vollmod Zeitpunkt habe ich zwar um eine knappe Stunde verpasst, aber das fällt praktisch nicht ins Gewicht. Einzig im Südpolbereich lassen sich so gerade eben einzelne Kraterwälle durch ihre erahnen, ansonsten ist alles im vollsten Sonnenlicht.


Mittwoch, 24. Januar 2024

23. Januar 2024: Sonne hinter Wolken

 Die letzten Tage war es ziemlich bewölkt, doch am Dienstag wurde es kurzzeitig etwas heller, blinzelte da eta doch die Sonne zwischen den Wolken durch?

Schnell holte ich mein Spektiv nach draußen und versuchte ein Foto zu machen. Es wurden dann aber doch recht viele, denn immer wieder waren die Wolken schneller als ich den Auslöser betätigen konnte. Hier das beste meiner Bilder, immerhin waren hier die Wolken so "dünn", das die Flecken auf der Sonne doch meist sichtbar wurden:


Die Sonne am 23. Januar 2024 um 14:16 Uhr MEZ

Zum Vergleich hier einmal das entsprechende Bild von spaceweather.com, ebenfalls vom 23. Januar:

Die Sonne mit den Nummern der aktiven Zonen

Trotz der Wolken kann man alle Fleckengruppen auf der Sonne auch auf meinem Bild erkennen, lediglich bei der Gruppe 3560 muss man etwas genauer hinschauen.

Die große obere Gruppe 3559 und auch die Gruppe 3561 sind magnetisch als "beta-gamma" Gruppen eingestuft worden, d.h. sie haben komplexe Magnetfeldstrukturen, die zu stärkeren Flares oder gar Materieauswürfen führen können. Einer dieser Auswürfe vom 23. Januar  ist teilweise erdgerichtet, so dass es vielleicht am 26. Januar zu erhöhter Polarlichtaktivität kommen könnte.

Sonntag, 21. Januar 2024

21. Januar 2024: Der Mond

 Gerade eben war in einer Wolkenlücke unser Mond zu sehen:

Mond am 21. Januar 2024 um 19:40 Uhr

Es ist noch gut zu erkennen, dass der Mond gestern maximale Libration gezeigt hat, auch heute ist das Mare Crisium noch weit ab vom Rand. So tauchen hier am Rand Mare auf, die nicht immer zu sehen sind. Der Mond zeigt uns also nicht immer exakt das gleiche Gesicht, sondern er "schwankt" etwas hin und her"Dieses "Schwanken" des Mondes habe ich in einem früheren Post schon mal etwas ausführlicher gezeigt und beschrieben.

Hier noch einmal dasselbe Bild, diesmal mit ein paar Bezeichnungen ausgeprägter Krater, Berge und Mare auf dem Mond:

Mond mit Landschaftsbezeichnungen

Die Mare am rechten Mondrand sind so nur bei ausgeprägter Libration zu erkennen. Im Mare Smythii, eher eine jüngere Mondlandschaft ist als "dunkler Fleck" der Krater Kiess auszumachen. Weiter unten im Mare Australis, eher eine ältere Mondlandschaft der Krater Lyot.

Einie der Mare habe ich gekennzeichnet, im Mare Tranquilitatis ist seinerzeit Apollo 11 gelandet. Das Juragebirge ("Montes Jura") bildet den bekannten "goldenen Henkel" des Mondes, der am Nachmittag gut sichtbar gewesen wäre, wenn der Himmel nicht so bewölkt gewesen wäre.

22. - 28. Januar 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, hoch vom Himmel überstrahlt er in der Nacht viele schwächere Sterne. Von den großen Planeten ist die Venus ab etwa 6:45 Uhr als Morgenstern tief im Südosten zu sehen. Gegen 7:45 Uhr steht sie nur ca. 8° Grad über dem Horizont. Jupiter erreicht am Abend gegen 18 Uhr seine höchste Stellung genau im Süden, er wird nach 1:00 Uhr im Westen unsichtbar, Saturn ist nach der Dämmerung nur noch kurz bis ca. 19:30 Uhr tief im Westen zu finden. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 22. Januar, geht die Sonne um 8:18 Uhr auf und um 16:54 Uhr unter, das sind morgens 5 Minuten früher und abends 11 Minuten später als noch vor einer Woche. Der Mond ist zu 90 Prozent beleuchtet, um 22:16 Uhr erreicht er seine höchste Stellung im Süden. Es kommt heute zu zwei Sternbedeckungen durch den Mond: gegen 19:30 Uhr der etwas helleren Stern 136 Tau (4,6mag) und kurz nach Mitternacht um 0:08 Uhr der Stern HIP 28500 mit 6,0mag. Die ISS steigt um 18:50 Uhr im Westen hoch und verschwindet um 18:54 Uhr in 62° Grad Höhe im Erdschatten. Kleinplanet (4)Vesta (7,0mag) steht gegen 21 Uhr nur 4' Bogenminuten südwestlich vom Stern 114 Tau (4,9mag). Um 22:03 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io und um 22:49 Uhr eine Bedeckung von Jupitermond Europa.

Am Dienstag, den 23. Januar, fliegt die ISS zwischen 18:02 Uhr und 18:08 Uhr in maximal 69° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Um 19:40 Uhr ist sie noch einmal kurz im Westen zu sehen, steigt aber nur auf 30° Grad Höhe. Von 19:18 Uhr bis 21:29 Uhr wandert Io vor der Planetenscheibe entlang, Ios Schatten ist von 20:39 Uhr bis 22:49 Uhr auf dem Planeten zu sehen. Kleinplanet (78)Diana (10,6mag) steht heute um 20:00 Uhr in nur 4' Bogenminuten Abstand beim Stern nü Cnc (5,5mag).

Am Mittwoch, den 24. Januar, bedeckt der Mond um 18:32 Uhr den 5,3mag hellen Stern 76 Geminorum. Die ISS steigt um 18:50 Uhr im Westen auf und fliegt exakt um 18:54 Uhr und 50 Sekunden durch den Zenit über unserer Stadt hinweg, Nur 40 Sekunden später verschwindet sie im Erdschatten. Von 17:26 Uhr bis 19:48 Uhr zieht Europa vor Jupiter entlang, Europas Schatten fällt von 20:06 Uhr bis 22:26 Uhr auf den Planeten. Io wird noch bis 20:00 Uhr verfinstert und ab 19:36 Ganymed bedeckt, so dass dann für wenige Minuten nur der Mond Kallisto neben Jupiter zu sehen sein wird.

Am Donnerstag, den 25. Januar, fliegt die ISS um18:06 Uhr ein weiteres Mal fast genau (Höhe 87° Grad) über unsere Stadt hinweg. Fünf Minuten vorher steigt sie im Westen auf, drei Minuten später verschwindet sie im Osten. Um 19:40 Uhr steigt sie noch einmal kurz im Westen bis ins Pegasus-Viereck in35° Grad Höhe auf. Um 18:55 Uhr erreicht der Mond seine exakte Vollmondposition. Er steht dann nur 20° Grad hoch über dem Horizont  im Sternbild Krebs, steigt aber schnell noch höher am Himmel hinauf.

Am Freitag, den 26. Januar, fliegt die ISS zwischen 18:51 Uhr und 18:56 Uhr in maximal 80° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Samstag, den 27. Januar, fliegt die ISS zwischen 18:01 Uhr (Aufstieg im Westen) und 18:09 Uhr (tief im Osten) mit 88° Grad Höhe um 18:06:45s Uhr (fast) genau über unsere Stadt hinweg. Nach 19:40 Uhr ist sie noch einmal kurz im Westen zu sehen. Der noch zu 96 Prozent beleuchtete Mond geht um 18:46 Uhr auf, er steht 3° Grad nordöstlich von Regulus, dem hellsten Stern des Löwen.

Am Sonntag, den 28. Januar, fliegt die ISS zwischen 18:51 Uhr und 18:56 Uhr in maximal 56° Grad Höhe hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Der immer noch zu 92 Prozent beleuchtete Mond geht um 20:01 Uhr auf.

Donnerstag, 18. Januar 2024

18. Januar 2024: Mond und Jupiter ... und mehr

 Heute Abend stehen der Mond und Jupiter nicht weit auseinander am Abendhimmel:

Mond und Jupiter um 17:20 Uhr am 18.1.24

Im Laufe der Nacht wird der Mond an Jupiter vorbei ziehen. Die Aufnahme habe ich mit meiner Nikon P950 Kamera gemacht, ISO400, 1/15sec bei f=280mm und Blende f/4.5.

Später am Abend - nach 20 Uhr - klarte es sogar noch etwas mehr auf, so dass ich mein Vespera wieder auf die Terasse stellen konnte.

Der Mond um ca. 20:15 Uhr


Uranus mit Monden, ca. 20:20 Uhr

 Bei Uranus waren heute die Monde Oberon und Titania identifizierbar. 

NGC 1023 im Perseus

Für die Galaxie NGC 1023 empfiehlt das Vespera eine Belichtungszeit von zwei Stunden. Das gefiel mir gut, konnte ich so doch in Ruhe das  Hallenhandball-Europameisterschaftsspiel zwischen Island und Deutschland sehen. Leider zog dann irgendwann doch Hochnebel auf, so dass mein Gerät leider nur gut 105 Minuten immer neue Bilder addieren konnte, was ich wegen des Handballkrimis jedoch erst viel zu spät bemerkte. Ich hatte die kleine Hoffnung, das bei ausreichend langer Belichtungszeit auch die NGC 1023 begleitende Zwerggalaxie abbilden zu können. Diese kann ich jedoch gar nicht erkennen. 

Morgen soll es wieder aufklaren, vielleicht gelingen mir da ja wieder ein paar schöne Bilder.

Mittwoch, 17. Januar 2024

16. Januar 2024: Mond, Komet, ISS, Planeten, Sterne ...

 Am Dienstag, den 16. Januar 2024, klarte es am Abend auf. Als erstes war der Mond schön am Abendhimmel zu sehen:

Mond am 16. Januar 2024 um 17:17 Uhr.

Als es dunkel genug war, habe ich mein Vespera aufgebaut und als erstes ein weiteres Bild des Kometen 12P/Pons-Brooks aufgenommen:

Komet 12P/Pons-Brooks und der offene Sternhaufen Messier 29

Der Komet befindet sich gerade im Sternbild Schwan, unweit vom offenenSternhaufen M 29.

Danach sollte um ca. 18;50 Uhr die ISS zum ersten Mal nach längerer Zeit wieder am Abendhimmel zu sehen sein. Und so war es auch. Sie kam zwar einen kleinen Tick später als vorhergesagt, wahrscheinlich gab es in den letzten zwei Tagen eine Bahnkorrektur. Ich habe hier gleich meine einzelnen Bilder, die ich jeweils 10 Sekunden belichtet habe, zu einem Gesamtbild zusammen gefasst:

ISS beim Überflug

Oben rechts der helle Mond und in der Mitte oben Jupiter. Da die Gesamtbelichtungszeit aus diesen zehn Einzelbildern bei fast zwei Minuten liegt, sind die Sterne natürlich auch nicht mehr punktförmig, sondern zu kleinen Strichspuren lang gezogen. 

Gut erkennen kann man bei der ISS-Spur, wie diese am Ende viel schwächer wird, da verschwindet die ISS dann im Schatten der Erde und wird nicht mehr von der Sonne angestrahlt.

So flach über dem Horizont hier von uns aus gesehen, bedeutet dies natürlich, dass die ISS weit entfernt von Deutschland fliegt. Sie befindet sich bei diesem Bild zu Beginn über Sardinien und taucht dann über Italien in den Schatten ein. Hier (von der Webseite "heavens-above") eine Grafik zur "Bodenspur" der ISS:


Danach habe ich zunächst einmal die Planeten im Süden aufgesucht. Hier ein Bild von Uranus:

Uranus

Uranus ist der helle "Stern" etwas rechs der Bildmitte. Wenn man in der Vergrößerung ganz genau hinschaut, sieht man direkt oberhalb von ihm sogar einen seiner Monde, Oberon (laut Stellarium).

Nach diesem großen Planeten habe ich einen Kleinplaneten fotografiert:

M 1 und Kleinplanet (4)Vesta

 Inzwischen ist Kleinplanet Nr. 4,Vesta, westlich von M 1 zu finden. Dieses Bild wurde nur knapp 5 Minuten belichtet.

Anschliessend habe ich noch eine längere Belichtung probiert, und zwar vom "Hexenkopfnebel". Leider verschwand das Objekt nach einer guten Stunde Belichtungszeit schon hinter einem Baum auf einem Nachbargrundstück. Eigentlich empfiehlt Vespera für dieses Objekt 3 Stunden Belichtungszeit.

Hier zunächst mein Originalbild:

Viele Sterne im Sternbild Eridanus

Hier ist zunächst nichts von diesem Nebel zu sehen. Deshalb habe ich mein Bild mal bei "nova.astrometry.net" hochgeladen, um zu sehen, ob ich denn die richtige Richtung erwischt habe. Und das stimmte schon:

Die gleiche Gegend bei astrometry.net

Zumindest habe ich einige kleinere NGC-Objekte mit erwischt. Aber wo ist der "Hexenkopf" ?

astrometry.net verweist auch auf "unWISE" Aufnahmen. Hier der gleiche Ausschnitt:

So hätte ich mir auch mein Bild gewünscht.

 

Deshalb habe ich mein Bild einfach mal mittels Photoshop etwas aufgehellt. Dadurch ist es zwar nicht schöner geworden, aber einen kleinen Teil der Strukturen des Hexenkopfnebels kann man schon erahnen:

Noch einmal mein Bild.... (kräftig an der Graduationskurve gezerrt)


 Doch ich habe noch mehr beobachtet:

Kleinplanet (354)Eleonora

Dieser 354. Kleinplanet, der entdeckt wurde, ist leider selbst Wikipedia nur einen sehr kurzen Eintrag würdig. Ich habe dieses Bild 5 Minuten lang belichtet.

NGC 2392, Eskimonebel, im Sternbild Zwillinge

Über NGC 2392, den "Eskimonebel" findet man in Wikipedia und an vielen anderen Stellen schon wesentlich mehr zu lesen. Schade, dass die allermeisten "planetarischen Nebel" so klein sind. Für solche Objekte ist das Vespera dann leider doch nicht wirklich geeignet, da bräuchte man viel mehr Vergrößerung, viel längere Brennweiten.

Alles in allem ein sehr schöner Astroabend - und die Wolkenlücke ist sogar immer noch da, doch ich will jetzt ins Bett.