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Samstag, 4. November 2023

3. November 2023: Ein Asteroid kommt der Erde "gefährlich" nahe

 Am 3. November wollte ich ja eigentlich zum Vortrag zur "Spektroskopie" in die Sternwarte. Doch leider war ich immer noch nicht gesund. Corona hatte mich erwischt, "das Schlimmste" war zwar überstanden, aber da immer noch beim Teststreifen ein zweiter Strich zu sehen war, wollte ich natürlich nicht "unter Leute".

Gut in solcher Situation ist es jedoch, wenn man ein vollautomatisches Teleskop wie das Vaonis Vespera hat. Dies brauchte ich nur einfach nur in der Abenddämmerung auf den Terrassentisch zu stellen und alles andere lief vollautomatisch, bzw. liess sich dann ganz bequem vom Sofa im Wohnzimmer aus steuern.

Und der Himmel war in dieser Nacht viele Stunden klar! In der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" wurde im Novemberheft (11/23, S.55) darauf hingewiesen, dass der Asteroid (164121) 2003 YT heute Abend am südlichen Himmel gefunden werden könnte. 

(164121) 2003 YT1 umkreist die Sonne alle 427 Tage (1,17 Jahre), kommt dabei bis auf 0,79 Astronomische Einheiten (AE) heran und entfernt sich bis auf 1,43 AE von der Sonne. Er zählt zur Gruppe der sog. "Apollo-Asteroiden", das sind Asteroiden, deren Bahnen die Erdbahn kreuzen können. Dabei bewegt sich der Asteroid zur Zeit mit einer Geschwindigkeit von ca. 23,25 km/s auf seiner Bahn.

Es gibt zu (164121) 2003 YT keinen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag. In der englischsprachigen Ausgabe kann man lesen (übersetzt mit deepL): "(164121) 2003 YT1, vorläufige Bezeichnung 2003 YT1, ist ein heller Asteroid und ein synchrones Doppelsternsystem auf einer stark exzentrischen Umlaufbahn, klassifiziert als erdnahes Objekt und potenziell gefährlicher Asteroid der Apollo-Gruppe mit einem Durchmesser von etwa 2 Kilometern (1,2 Meilen). Er wurde am 18. Dezember 2003 von Astronomen des Catalina Sky Survey in der Catalina Station in der Nähe von Tucson, Arizona, in den Vereinigten Staaten entdeckt.[1] Der Asteroid vom Typ V hat eine kurze Rotationsperiode von 2,3 Stunden.[12] Sein 210 Meter großer Kleinplanetenmond wurde im Mai 2004 am Arecibo Observatorium entdeckt.[3][4]"

Er gilt als "potenziell gefährlich", da er auf seiner Bahn der Erde sehr nah kommen kann, nach letzten Daten der NASA bis auf gut 200 000 Kilometer, also nur die halbe Entfernung zum Mond. Jetzt, am 3. November 2023, sollte er zum Glück in 8,88 Millionen Kilometer Entfernung an der Erde vorbeifliegen. Nach seiner Entdeckung 2003 war die Überraschung groß, dass er in den Jahren zuvor schon oftmals der Erde sehr nah gekommen sein musste.

Ein Asteroid, welcher der Erde so nahe kommt, bewegt sich natürlich auch sehr schnell über den Himmel. Würde es mir gelingen können, ihn zu fotografieren? Die Helligkeit war mit 12mag vorausberechnet worden, das sollte im Prinzip reichen. Die gute Empfindlichkeit des Vespera (Sterne bis zu 15mag sind möglich) rührt jedoch in erster Linie daher, dass viele Bilder übereinander gelegt werden, diese also gestackt werden. Doch würde sich dieser Asteroid noch "stacken" lassen? Er bewegt sich ja wirklich von Bild zu Bild (die üblicherweise im Abstand von 10 Sekunden aufgenommen werden) ein kleines Stückchen weiter.

Hier mein erstes Ergebnis:

(164121) am 3. November 2023 um 18:32 MEZ

Die Vorausberechnung der Bahn stimmte und ich hatte ihn gleich auf Anhieb in der Bildmitte erwischt. Dieses Bild ist ein Stack aus 39 Einzelbildern, insgesamt also 6 1/2 Minuten belichtet. Der Asteroid hat sich in dieser kurzen Zeit kräftig bewegt und eine ausgeprägte Strichspur hinterlassen. Die helleren Sterne auf diesem Bild sind etwas heller als 10mag, die schwächeren, wie z.B. der kleine Sterne, der sich noch innerhalb der runden Markierung befindet liegt bei 13,95mag. Wäre (164121) nicht so schnell, ließe er sich sicherlich auch stacken und wäre dann bestimmt heller als die hinterlassene Strichspur. Grob abgeschätzt hat sich der Asteroid in diesen 6,5 Zeitminuten am Himmel um 3,5 Winkelminuten weiter bewegt.

Zu diesem Asteroiden gibt es noch eine weitere sehr interessante Geschichte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Sichtung eines Feuerballs am 29. April 2017 über Japan auf ein Staubkorn von diesem Asteroiden zurück zu führen. Hier auch noch der Link zur originalen wissenschaftlichen Veröffentlichung.

 Ich habe an diesem Abend noch ein paar weitere Fotos von (164121) gemacht:

(164121) um 21:18 MEZ

Auf diesem genau 6 Minuten lang belichtetem Foto befindet sich unser Asteroid gerade oberhalb des 6,1mag hellen Sterns HD217251. Mir ist nicht ganz klar, warum diese Strichspur im unteren Teil (also am Anfang der Belichtungsreihe) etwas heller ausfällt als im oberen, etwas späteren Teil. 

(164121) um 19:51 Uhr MEZ mit einer weiteren "Strichspur"

Bei einer weiteren sechs Minuten langen Belichtung zwischen 19:45 und 19:51 Uhr erlebte ich dabei eine weitere Überraschung. Während die kleine Strichspur von (164121) von links unten nach rechts oben im 10-Sekunden-Takt langsam immer größer wurde, gab es plötzlich etwas darüber eine weitere Strichspur, die von rechts nach links (West nach Ost) sich im Bild bewegte. Ich glaube nicht, dass ich hier zufällig einen weiteren schnell fliegenden Asteroiden aufgenommen habe, diese Spur wurde wahrscheinlich eher von einem hochfliegenden Satelliten verursacht. Leider zeigt die Webseite "heavens-above" nur die helleren Satelliten an, so dass ich wohl nie erfahren werde, um was für ein Objekt es sich hier tatsächlich gehandelt hat.

Dies ist nur eine kleine Auswahl meiner Fotos von (164121) an diesem Abend. Nachdem ich mich an diesem schnellen Objekt "satt" gesehen hatte (bzw. er dann später auch hinter den Büschen auf dem Nachbargrundstück verschwand), habe ich auch noch andere Objekte fotografiert, Saturn, Jupiter und seine Monde, Neptun, NGC6791 und den Dunkelnebel Barnard 150. Doch dies alles hier zu zeigen, würden den Rahmen dieses kleinen Blogartikels sprengen. Astronomie ist schon ein tolles Hobby. Und das man dies mit der Vaonis Vespera in aller Ruhe auch bei einer abklingenden Corona-Erkrankung betreiben kann, ist schon echt gut!


Sonntag, 29. Oktober 2023

30. Oktober - 5. November 2023: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond wieder ab, er geht jeden Abend ein Stück später auf. Von den hellen Planeten ist die Venus weiterhin strahlender Morgenstern, sie leuchtet bald nach 3:00 Uhr im Osten. Jupiter steht in Opposition zur Sonne und ist die ganze Nacht über zu sehen. Saturn steht abends im Süden und geht bald nach Mitternacht im Westen unter. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 30. Oktober, geht die Sonne um 7:15 Uhr auf und um 17:01 Uhr unter. "Astronomisch dunkel" ist es bereits ab kurz vor 19 Uhr. Der Mond ist am Abend noch zu 95 Prozent beleuchtet, er hat gerade das "goldene Tor der Ekliptik" durchquert. Bereits um ca. 0:22 Uhr bedeckt der noch fast volle Mond den 4,6mag hellen Stern Delta Ari. Die Bedeckung endet um 1:34 am knapp dunklem Rand des Mondes. Ich fürchte, der noch sehr helle Mond wird diese Beobachtung jedoch unmöglich machen. Die ISS erscheint um 6:15 Uhr dicht bei Jupiter und Mond und fliegt dann in maximal 71° Grad Höhe bis gegen 6:23 Uhr über unseren Morgenhimmel hinweg. Auf einer Linie von Oerlinghausen über Detmo0ld über Schieder-Schwalenberg fliegt die ISS sogar exakt vor dem Mond vorbei, genauere Informationen gibt es hier. Von 21:31 Uhr bis 23:41 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über die Planetenscheibe.

Am Dienstag, den 31. Oktober, tritt die ISS in 50° Grad Höhe im Westen aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 5:35 Uhr hoch (83° Grad maximal) über unsere Köpfe nach Osten hinweg. Kleinplanet (15)Eunomia (10,3mag) geht in 4' Winkelminuten Abstand am Stern SAO 162521 (6,0mag) vorüber. Der noch zu 90 Prozent beleuchtete Mond geht um 18 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand.

Am Mittwoch, den 1. November, fliegt die ISS zwischen 6:16 Uhr und 6:23 Uhr in maximal 45° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Um 18:10 Uhr endet ein Schattendurchgang von Io auf der Jupiterscheibe. Der Mond geht heute um 18:42 Uhr auf und ist noch zu 82 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 2. November, erreicht der veränderliche Stern Algol um 2:33 Uhr ein Helligkeitsminimum. Die ISS tritt um 5:29 Uhr in der Nähe des Mondes aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 5:35 Uhr über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond steht am Abend im Sternbild Zwillinge und geht um 19:38 Uhr auf.

Am Freitag, den 3. November, fliegt die ISS zwischen 6:16 Uhr und 6:23 Uhr in maximal 25° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Der Mond ist nur noch zu 65 Prozent beleuchtet, er geht erst um 20:45 Uhr auf. Jupiter steht heute  (exakt um 6:03 Uhr) in Opposition zur Sonne. Nicht weit von Jupiter entfernt steht Kleinplanet (21)Lutetia (10,0mag) heute ebenfalls in Opposition zur Sonne. Am Abend kann vielleicht auch der Asteroid (164121) 2003 YT am südlichen Himmel gefunden werden (vergl SuW 11/23 S. 55). Dieser Asteroid zieht an der Erde in nur 9 Millionen Kilometern Entfernung vorbei und wird dabei 12,1mag hell. Um 19 Uhr gibt es an der Volkssternwarte Paderborn in Schloß Neuhaus einen Vortrag zum Thema "Die Spektroskopie".

Am Samstag, den 4. November, endet um 2:53 Uhr die Bedeckung von omega Cnc (5,9mag) auf der dunklen Seite des Mondes. Gleichzeitig zeigt der Mond maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können. Von 2:16 Uhr bis 4:35 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Europa über die Planetenscheibe. Die ISS ist zwischen 5:30 Uhr und 5:35 Uhr im Süden/Südosten bei einem Überflug zu sehen. Der Mond im Sternbild Krebs geht am Abend erst um 22:00 Uhr herum auf. Um 23:22 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein weiteres Helligkeitsminimum.

Am Sonntag, den 5. November, erreicht der Mond um 9:37 Uhr das Letzte Viertel. Er steht dann in 43° Grad Höhe in WSW-Richtung (Azimut 247°), er geht erst um 14:39 Uhr unter. Vorher, gegen 5:47 Uhr endet die Bedeckung eines 7,0mag hellen Sternchens. Weiter südlich in Deutschland, etwa auf einer Linie Köln-Gießen findet diese Bedeckung "streifend" statt. Am Abend geht er dann um 23:12 Uhr und ist nur noch zu 45 Prozent beleuchtet. Die ISS ist am Morgen gegen 5:19 Uhr noch einmal tief im Südwesten in maximal 13° Grad Höhe zu sehen. Zwischen 20:25 Uhr und 22:50 Uhr wird Jupitermond Europa bedeckt, bzw. verfinstert, so dass in dieser Zeit nur die drei anderen Monde bei Jupiter zu sehen sind.

Sonntag, 4. November 2018

5. - 11. November: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, die dunklen Nächte eignen sich daher gut, weit entfernte Objekte a Himmel ("deep-sky") wie Galaxien und Nebel zu beobachten. Von den großen Planeten wird die Venus in dieser Woche zum Morgenstern, kurz vor Sonnenaufgang ist sie im Südosten ab ca. 6:30 Uhr zu finden. Kurz nach Sonnenuntergang kann man im Südwesten bis ca. 19 Uhr noch Saturn finden. Mars steht bis etwa 23:30 Uhr am Abendhimmel. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 5. November, fliegt die ISS fast genau über unsere Stadt hinweg. Um 5:30 Uhr taucht sie in 64° Grad Höhe im Sternbild Fuhrmann aus dem Erdschatten auf, fliegt dann durch den Zenit und anschließend schnell zum Osthorizont der Sonne entgegen. Die Sonne geht um 7:26 Uhr auf und um 16:50 Uhr unter. Der helle Tag ist also wieder 26 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Am Abend steht der Mars nur etwa mit einem Monddurchmesser Abstand bei Stern Delta Capricornii (3,0mag).

Am Dienstag, den 6. November, fliegt die ISSzwischen 6:13 Uhr und 6:20 Uhr in maximal 80° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Vielleicht kann heute zum letzten Mal vor Neumond die schmale, nur zu 2 Prozent beleuchtete Mondsichel gefunden werden. Heute zeigt er maximale Libration in Breite - wir könne auf seinen Südpol schauen - und maximale Libration in Länge, der KraterGrimaldi steht nah am Rand.

Am Mittwoch, den 7. November, ist exakt um 17:02 Uhr Neumond. Die ISS taucht heute um 5:23 Uhr genau im Zenit über uns aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell Richtung Osten weiter.

Am Donnerstag, den 8. November, fliegt die ISS zwischen 6:05 Uhr und 6:10 Uhr über unseren Morgenhimmel hinweg, im Süden erreicht sie eine Höhe von 59° Grad am Himmel, im Osten fliegt sie "haarscharf" an der Venus vorbei.

Am Freitag, den 9. November, fliegt die ISS zwischen 6:49 Uhr und 6:56 Uhr in maximal 26° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel vorüber. Vielleicht kann heute schon die schmale, nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel gefunden werden, sie geht um 18:11 Uhr unter.

Am Samstag, den 10. November, fliegt die ISS zwischen 5:59 Uhr und 6:07 Uhr in maximal 36° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel, sie erscheint im Südwesten im oberen Bereich des Orion. Der zu 9 Prozent beleuchtete Mond geht um 18:49 Uhr unter. In seinem "dunklen" Teil schimmert das "Erdlicht".

Am Sonntag, den 11. November, ist die ISS am Morgen noch einmal um 6:43 Uhr herum kurz im Südwesten zu sehen, sie erreicht jedoch nur noch eine Höhe von maximal 15° Grad über dem Horizont. Der Mond steht am Abend ganz dicht bei Saturn, der Abstand beträgt nur einen Monddurchmesser (30' Bogenminuten).

Sonntag, 28. Februar 2016

29. Februar - 6. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zeigt der Mond das Letzte Viertel, er ist also nur noch in der zweiten Nachthälfte als abnehmender Mond zu sehen. Von den großen Planeten leuchtet Jupiter die Ganze Nacht über, Mars geht um 1:30 Uhr auf und Saturn folgt um 3:00 Uhr im Südosten. Die ISS ist erstmalig wieder am Sonntagmorgen bei einem Überflug zu beobachten.

Am Montag, den 29. Februar, geht die Sonne um 7:12 Uhr auf und um 18:04 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt also bald 11 Stunden lang. Bei Jupiter kommt es am Abend parallel zu zwei Schattendurchläufen seiner Monde auf der Planetenoberfläche. Europas Schatten zieht von 21:32 Uhr bis 0:21 Uhr über den Planeten, der von Io folgt ab 23:34 Uhr bis 1:49 Uhr. An der Sternwarte Paderborn gibt es heute um 19:30 Uhr einen Vortrag zum Thema "Kalender und Co. - Astronomie im Alltag".

Am Dienstag, den 1. März, und an den Folgetagen bis zum 9. März kann am Abend, bei klarem, transparenten Himmel im Westen das Zodiakallicht beobachtet werden.Jupitermond Io zieht heute Abend hinter dem Planeten seine Bahn, er wird ab 20:48 Uhr verfinstert und ist ab 23:12 Uhr wieder sichtbar.

Am Mittwoch, den 2. März, steht der Mond exakt um 0:11 Uhr im letzten Viertel, er geht jedoch erst nach 2:00 Uhr auf, er steht oberhalb von Saturn, wir können heute auf seinen Südpol sehen. Außerdem steht Jupiter nur 15' Bogenminuten (halbe Vollmonddurchmesser) südlich von sigma Leonis (4,5mag).

Am Donnerstag, den 3. März, geht der nur noch zu 38% beleuchtete Mond erst nach 3:00 Uhr auf. Um 20:54 Uhr bedeckt der Asteroid Atalante (12,5mag) den kleinen Stern HIP 39219 mit 8,4mag. Diese Bedeckung ist jedoch nur im Osten Deutschlands sichtbar.

Am Freitag, den 4. März, zeigt am Morgen der Mond maximale Libration in Breite, der Krater Grimaldi steht randfern. Um 19:54 Uhr gibt es in 35° Grad Höhe, fast genau im Norden (9° NNO) einen mit -6mag sehr hellen Iridiumflare unterhalb der Sternbilds "Kleiner Bär". Um 21:54 steht der sog. "Große Rote Fleck" bei Jupiter genau im Meridian, also in der Mittelachse des Planeten.

Am Samstag, den 5. März, klettert der Mond, zwischen den Sternbildern Schütze und Steinbock, erst gegen 5:00 Uhr im Südosten über die Egge.

Am Sonntag, den 6. März, fliegt die ISS zwischen 6:15 Uhr und 6:24 Uhr tief im Südosten über unseren Himmel hinweg. Ihre maximale Höhe über dem Horizont beträgt 16° Grad, ihre Bahn verläuft unterhalb von Mars und Saturn, aber doch oberhalb der schmalen nur noch zu 11% beleuchteten Mondsichel.



Sonntag, 7. Februar 2016

8. - 14. Februar: der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond wieder langsam zu und kann dann am Abendhimmel im Westen gefunden werden. Von den großen Planeten kann Jupiter am besten beobachtet werden. Er geht gegen 20:30 Uhr im Osten auf und steht dann die ganze Nacht am Himmel. Mars geht gegen 2:00 Uhr auf und Saturn gegen 4:00 Uhr. Bei klarer Sicht nach Südosten kann am Morgen um 7 Uhr auch noch die helle Venus tief im Südosten beobachtet werden. Die ISS kann bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 8. Februar, Rosenmontag, geht die Sonne um 7:53 Uhr auf und um 17:25 Uhr unter. Wieder ist der helle Tag innerhalb einer Woche um 22 Minuten länger geworden. Heute ist Neumond. Die ISS fliegt zwischen 18:37 Uhr und 18:43 Uhr in maximal 61° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg.

Am Dienstag, den 9. Februar, geht die nur zu 2% beleuchtete Mondsichel um 18:53 Uhr unter, sie wird wahrscheinlich noch nicht zu sehen sein.Um 19:21 Uhr steigt die ISS im Westen auf und verschwindet dann 19:25 Uhr hoch im Zenit genau über unseren Köpfen im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 10. Februar, geht die zu 6% beleuchtete Mondsichel um 20:12 Uhr unter. Im "dunklen" teil des Mondes kann man doch, gerade mit einem Fernglas, gut eine gewisse Aufhellung erkennen, es ist das "Erdlicht". Um 18:39 Uhr kommt es zur Bedeckung eines 6,7mag schwachen Sternchens. Kurz davor zwischen 18:29 Uhr und 18:34 Uhr fliegt die ISS in großer Höhe (81° Grad) über unseren Abendhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 11. Februar, geht der inzwischen zu 13% beleuchtete Mond um 21:31 Uhr unter. Zwischen 19:12 Uhr und 19:17 Uhr fliegt die ISS noch einmal aus dem Westen aufsteigend exakt über unsere Stadt hinweg, um dann in der Nähe von Kastor und Pollux, den Hautsternen des Sternbilds Zwillinge, im Erdschatten zu verschwinden. In dieser Nacht zum Freitag erreicht der Kleinplanet Europa seine Oppositionsstellung.

Am Freitag, den 12. Februar,  geht der Mond um 22:50 Uhr unter. Er steht übrigens ungefähr zwischen dem Planeten Uranus (ist weiter westlich) und dem Kleinplaneten Vesta (weiter östlich). um diese beiden Himmelskörper zu sehen, ist jedoch mindestens ein Fernglas erforderlich. Wenige Sekunden vor 18 Uhr gibt es im Südsüdwesten (Azimut 196°) in 38° Grad Höhe  it -7mag einen sehr hellen Iridiumflare.  Die ISS fliegt heute zwischen 18:20 Uhr und 18:26 Uhr ein weiteres Mal genau über unsere Stadt hinweg.

Am Samstag, den 13. Februar, geht der inzwischen zu 32% beleuchtete Mond erst um Mitternacht unter. Zwischen 19:04 Uhr und 19:08 Uhr fliegt die ISS in maximal 74° Grad Höhe über unseren Abendhimmel entlang. Um 20:39 Uhr kommt es zu einer Bedeckung eines 4,5mag hellen Sterns durch den Mond. Da dieser ein enger Doppelstern ist, kann es sein, das die Bedeckung "stufenweise" erfolgt. Zuerst tritt nur ein Helligkeitsabfall ein, da nur eine Komponente bedeckt wird. Direkt danach wird jedoch der Stern ganz "ausgeknipst", da die zweite Sonne natürlich auch bedeckt wird.

Am Sonntag, den 14. Februar,  erreicht der Mond das Sternbild Stier und geht erst in der Nacht zum Montag nach 1:00 Uhr unter. Der Asteroid Eunomia (9,9mag) geht am Abend gegen 19 Uhr nur 4' Bogenminuten nördlich an 107 Piscium (5,3mag) vorbei. Die ISS fliegt zwischen 18:11 Uhr und 18:18 Uhr noch einmal fast genau (86° Grad Höhe) über unsere Stadt hinweg.

Mittwoch, 13. Februar 2013

15. Februar: Asteroid 2012DA14 fliegt vorbei ...


Am Freitagabend kommt es zu einer recht nahen Begegnung zwischen der Erde und einem vielleicht 50m großem Asteroiden. Würde es zu einer Kollision kommen, könnte - falls er nicht in Meer plumpsen würde - vielleicht einen Krater so groß wie der Meteorkrater in Arizona geben, den ich im Jahr 2009 besuchen durfte:

Barringer-Krater in Arizona, Einschlag vor etwa 40 000 Jahren
Doch dazu wird es sicher nicht kommen. Der Asteroid kommt uns zwar näher als die Umlaufbahn mancher manche Satelliten weit ist, aber das reicht nicht einmal, dass er mit bloßem Auge am Himmel sichtbar wird. Zum Zeitpunkt der größten Erdnähe steht er bei uns sogar noch unter dem Horizont.

Ab ca. 21 Uhr wird er jedoch auch an unserem Himmel als schwaches Sternchen von ca. 8mag sichtbar werden. Da er der Erde sehr nahe kommt, zieht er natürlich auch recht schnell am Himmel seine Bahn. Mit einer guten Kamera sollte man den Asteroiden also recht einfach "einfangen" können. Bei 30 Sekunden Belichtungszeit können manche Kameras Sterne der 10. Größenklasse abbilden. Führt man die Kamera der normalen Sternbewegung nach, sollte der Asteroid sich dann durch eine Strichspur auf dem Bild recht einfach verraten.

Wenn das Wetter mitspielt, leider sind im Moment die Vorhersagen nicht gut.

Deshalb hier ein paar Links mit weiteren Informationen zu diesem kleinen Spektakel:

Asteroid 2012DA14 bei Wikipedia. , Florian Freistetter in seinem Blog zum Asteroiden

Artikel der Vereinigung deutscher Sternfreunde mit Aufsuchekarten, WDR,

Ein (englischsprachiges) Video der NASA, Asteroidwatch der NASA,

Artikel der (englischsprachigen) Zeitschrift "Sky & Telescope"

Samstag, 9. Februar 2013

11. - 17. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir wieder zunehmenden Mond, von Abend zu Abend geht er später unter und leuchtet heller. Von den Planeten ist mit Glück diese Woche Merkur in der Abenddämmerung zu finden, Jupiter steht bis ca. 3:00 Uhr am Himmel, Saturn geht gegen 1:00 Uhr auf und beherrscht den Morgenhimmel. Am Abendhimmel kommt es regelmäßig zu Vorbeiflügen der Internationalen Raumstation (ISS).

Am Montag, den 11. Februar, geht die Sonne um 7:47 Uhr auf und um 17:32 Uhr unter, damit ist der helle Tag schon 25 Minuten länger als noch vor einer Woche. Am Abend kann nach Sonnenuntergang vielleicht die schmale Mondsichel (3 % beleuchtet), nur 33 Stunden nach Neumond, gefunden werden. Monduntergang ist um 19:24 Uhr. Der Mond steht in der Nähe von Merkur, der aber bereits um 19:01 Uhr untergeht. der Jupitermond Io zieht heute vor dem Planeten entlang, sein Durchgang ist um 18:58 Uhr zu Ende, der Schatten von Io fällt von  18:04 bis 20:16 Uhr auf den Planeten. Die ISS ist heute von 18:40 Uhr bis 18:44 Uhr flach am Südhorizont unterhalb von Orion zu sehen.

Am Dienstag, den 12. Februar, geht der Mond um 20:39 Uhr unter, heute ist seine Scheibe schon zu 7 % beleuchtet. Genau um 19 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung, der 6,5mag Stern "15 Piscium" wird vom dunklen Mondrand "verschluckt". Die ISS ist heute zwischen 19:25 und 19:29 Uhr zu sehen, oberhalb von Orion verschwindet sie dann im Erdschatten.

Am Mittwoch, den 13. Februar, geht der inzwischen zu 14% beleuchtete Mond erst um 21:51 Uhr unter. Bei Jupiter stehen heute zwei Monde rechts, zwei Monde links vom Planeten. heute fliegt die ISS zwischen 18:35 Uhr und 18:40 an unserem Himmel entlang, dabei fliegt sie von West nach Ost genau durch das Sternbild Orion. Um 19:35:48sek gibt es etwa oberhalb von Betelgeuze, dem hellen linken Schulterstern, einen mit -8mag extrem hellen Iridiumflare zu bestaunen.

Am Donnerstag, den 14. Februar, stehen am Abend alle vier Jupitermonde auf der gleichen Seite.Der Mond geht um 23:01 Uhr unter und ist zu 24 % beleuchtet. Die ISS ist heute zwischen 19:20 Uhr und 19:25 Uhr zu sehen, sie erreicht bereits eine Höhe von 72° Grad über dem Südhorizont. Um 19:22 und 50 Sekunden fliegt sie haarscharf am Mond vorbei. Will man die ISS direkt vor dem Mond entlang fliegen sehen, muss man sich in etwa auf die "Zentrallinie" Externsteine - Senne -Hövelhof - Lippling begeben. In der Nähe von Castor und Pollux, den hellsten Sternen der Zwillinge, verschwindet sie im Erdschatten.

Am Freitag, den 15. Februar, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, das Mare Crisium erscheint randfern. Genau um 18:00 Uhr wird das nur 6,3mag schwache Sternchen SAO92763 bedeckt. Der Mond geht erst kurz nach Mitternacht unter. Zwischen 18:30 Uhr und 18:36 Uhr ist wieder die ISS zu sehen. Diesmal fliegt sie (um 18:33 und 20 Sekunden) genau zwischen Aldebaran und Jupiter hindurch. Bei Jupiter stehen zunächst wieder zwei Monde auf jeder Seite. Von 19:44 bis 22:02 Uhr wandert der Schatten von Ganymed über den Planeten, ab 22:52 Uhr geht Europa vor dem Planeten vorüber. Ab ca. 20:50 Uhr rast außerdem der Asteroid 2012DA14 an unserem Himmel entlang. Zu diesem Ereignis werde ich noch einen separaten Blogeintrag schreiben.

Am Samstag, den 16. Februar, erreicht Merkur den größten Abstand von der Sonne (größte Elongation) und hat damit die besten Voraussetzungen, um gefunden zu werden. Er geht erst um 19:22 Uhr unter. Um 18:40 Uhr kommt es wieder zu einer Sternbedeckung durch den Mond, der Stern SAO 93164 ist mit 7,1mag jedoch sehr lichtschwach. Heute fliegt die ISS wieder einmal praktisch genau über unsere Stadt hinweg. Ab etwa 19:15 Uhr steigt sie im Westen immer höher und durchquert um ca. 19:20 Uhr genau den Zenit über uns, um kurze Zeit danach in den Erdschatten einzutauchen.

Am Sonntag, den 17. Februar, erreicht der Mond exakt um 21:31 das erste Viertel, er steht dann im Sternbild Stier und dominiert die Nacht bis zu seinem Untergang gegen 2:00 Uhr am Montag. Bei Jupiter wird nach Sonnenuntergang zunächst bis 19:39 Uhr der Mond Europa bedeckt, von 19:55 Uhr bis 22:19 Uhr wird Europa anschließend von Jupiters Schatten verfinstert und ist erneut unsichtbar. Um 21:30 Uhr wird dann Io bedeckt, so dass dann bis zum Wiederauftauchen von Europa nur die Monde Ganymed und Kallisto zu sehen sind. Die ISS ist heute zwischen 18:24 Uhr und 18:31 Uhr hoch am Himmel bei ihrem Überflug zu beobachten.

Montag, 5. Juli 2010

8. Juli - Asteroid bedeckt Stern

Am Donnerstag, den 8. Juli soll es zu einem ganz seltenen Ereignis kommen: Ein mit dem bloßen Auge sichtbarer Stern wird durch einen Asteroiden, also einen Kleinplaneten bedeckt.
Es handelt sich um den Stern delta Oph (Ophiusus/Schlangenträger) und den Kleinplaneten Nr. 472 Roma. Der Stern hat die Helligkeit mag 2,73. Er ist also recht gut mit dem bloßen Auge zu erkennen und sollte mit Hilfe einer Sternkarte gut zu finden sein.

Umfassende Hinweise, wo man diese Bedeckung vorraussichtlich sehen kann und was es vielleicht alles zu beobachten gibt findet man auf den Webseiten der IOTA.

Erste Karten, wo der Stern zu finden ist und wo die Bedeckung vorraussichtlich gesehen werden kann gibt es auf dieser verlinkten Webseite.
Eine weitere Karte gibt es  unter:
http://www.poyntsource.com/New/Google/20100708_21049.HTM
Dann wird fürs bloße Auge ein 2,7 mag heller Stern ausgeknipst!
Weitere Informationen auf englisch bei der ESA.

Das mögliche Bedeckungsgebiet verläuft quer über den Nordwesten Deutschlands.

Das Ereignis findet um drei Minuten vor Mitternacht statt!

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Nachtrag, 9.7. 0:15 Uhr:
Eine Bedeckung habe ich nicht beobachtet. Vermutlich waren die Berechnungen richtig, dass mein Standort (knapp) außerhalb der Bedeckungszone liegt. Aber erstmal abwarten, was andere berichten werden.

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Nachtrag 11.7.:
Inzwischen hat sich gezeigt, dass die Zentrallinie der Verfinsterung sogar etwas nordwestlich der vorberechneten Linie gelegen hat. So ist das halt manchmal in der Astronomie. Vieles lässt sich heute auf Millisekunden genau berechnen, totale Sonnen- oder Mondfinsternisse sind ein gutes Beispiel dafür. Aber "vieles" ist eben nich "alles". Die Bahnen der Kleinplaneten sind längst nicht alle genau erforscht, die Eigenbewegung der Sterne spielt in solchen Fällen auch eine Rolle. Doch so bleibt Astronomie auch heute im besten Computerzeitalter immer noch eine spannende, voller Überraschungen steckenden Angelegenheit.

Donnerstag, 4. März 2010

6./7.März - Sternbedeckung durch Asteroiden

In der Nacht von Samstag zu Sonntag kommt es um 2:16 Uhr zu einer seltenen Bedeckung eines Sterns (10mag) durch einen Asteroiden (mit 16mag eigentlich nicht sichtbar). Wir liegen zwar nicht genau im vorhergesagten Bedeckungsgebiet, ein Streifen von nur 27 Kilometer Breite, aber noch innerhalb der möglichen Fehlertoleranz. Einzelheiten zu diesem Ereignis unter http://www.asteroidoccultation.com/2010_03/0307_2929_21991_Summary.txt