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Donnerstag, 1. August 2024

30. Juli 2024: Viel Sonnenschein - die Sonne von anderen Planeten aus beobachtet

 In dieser Woche gab es endlich mal wieder eine "Schönwetterkatastrophe". Endlich wieder mehrere klare Nächte hintereinander, auch tagsüber viel Sonne, warme Temperaturen, endlich richtig Sommer!

Die Hundstage zeigen mal wieder allen, welche Bedeutung sie haben.

Auch ich konnte wieder vieles fotografieren, vieles davon bedarf jedoch erst noch einer etwas gründlicheren Auswertung. Deshalb stattdessen hier einmal eine kleine "Spielerei", die mein Vespera Vaonis Gerät erlaubt.

Wie sieht die Sonne aus, wenn wir uns in unserem Planetensystem nicht auf der Erde, sondern auf den anderen Planeten befinden würden? (Natürlich kann man sich nicht plötzlich mit seinem Teleskop auf die anderen Planeten beamen, aber man kann aus den bekannten Entfernungen dieser Planeten einfach den Bildmaßstab entsprechend vergrößern oder verkleinern).

Hier zunächst der vertraute Anblick von unserer Erde aus:

Die Sonne von der Erde aus gesehen.

Die Erde ist von der Sonne rund 149,6 Millionen Kilometer entfernt. Dieser Abstand wird auch als eine Astronomische Einheit (1 AE) bezeichnet.

Begeben wir uns zum Mars, dem Traumziel von Herrn Musk und einigen anderen, dann wird die Sonne schon deutlich kleiner:

Die Sonne vom Mars aus gesehen.

Der Mars ist weiter von Sonne entfernt als die Erde, 227,9 Mio. km bzw. 1,52 AE. Dadurch erreicht den Mars natürlich auch weniger Sonnenstrahlung und es ist im Schnitt auf seinr Oberfläche deutlich kühler als auf der Erde.

Und wir begeben uns weiter hinaus ins Planetensystem:

Die Sonne von Jupiter aus gesehen.

Jupiter ist 778,3 Mio. km bzw. 5,2 AE von der Sonne entfernt. Zwischen Mars und Jupiter gibt es noch eine breite Zone, in der sich viele Asteroiden aufhalten, welche ebenfalls unsere Sonne umkreisen. Früher hatte man gedacht, diese gehören zu einem ehemaligen Planeten, der jedoch durch eine große Kollision wieder zerstört wurde. Heute geht man jedoch eher davon aus, dass es die vielen "Brocken" in dieser Zone nie geschafft haben, sich zu einem großen Planeten zu vereinen.
 

Die Sonne von Saturn aus gesehen.

 Saturn ist noch weiter von der Sonne entfernt als Jupiter, nämlich 1,429 Milliarden km bzw. 9,53 AE.

Die Sonne von Uranus aus gesehen.
 

Uranus ist schon gar nicht mehr mit bloßem Augen von uns aus zu sehen. Die Sonne erscheint von Uranus aus gesehen nur noch wenige "Millimeter" groß. Er ist 2,875 Mrd. km bzw. 19,2 AE von der Sonne entfernt.

Die Sonne von Neptun aus gesehen.
 

Neptun ist der äußerste Planet unseres Sonnensystems. Neptun ist 4,504 Mrd. km bzw. 30,1 AE von der Sonne entfernt. Hinter Neptun gibt es jedoch noch viele weitere Objekte, die ebenfalls durch das Schwerefeld der Sonne gebunden sind und diese in vielen, vielen Jahren umrunden. Diese "transneptunischen" Objekte werden jedoch nicht mehr als Planeten klassifiziert.

 Doch halt, uns fehlen ja noch die sog. "inneren Planeten", also zuerst schnell wieder zurück zur Erde:

Zur Erinnerung: Die Sonne von der Erde aus gesehen. 

Wenn wir uns jetzt der Sonne annähern, wird diese natürlich größer erscheinen:

Die Sonne von der Venus aus gesehen

Und wenn wir uns noch dichter an die Sonne heranwagen und unser Teleskop auf dem Merkur aufstellen, dann würde die Sonne schon gar nicht mehr komplett in das Gesichtsfeld unseres kleinen Teleskops passen.

Die Sonne von Merkur aus gesehen.

Um sich die Namen und die richtige Reihenfolge der Planeten im Abstand zur Sonne merken zu können, gibt es folgenden Merksatz: "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel." Die Anfangsbuchstaben jedes Wortes sind auch die Anfangsbuchstaben der acht Planeten.

 Eon paar mehr Informationen zu den Planeten und weiteren Körpern in unserem Sonnensystem finden Sie im entsprechenden Artikel bei Wikipedia.

 (Herzlichen Dank an Martin, der als erster festgestellt hatte, das mir zu Beginn ein Fehler unterlaufen war. Das Bild  aus der Sicht von Jupiter war das gleiche wie aus der Sicht vom Mars und dadurch stimmte dann leider so einiges nicht mehr wirklich. Nun habe ich den Fehler korrigiert. Ich bitte um Entschuldigung und danke für Euer Verständnis!) 

Sonntag, 28. April 2024

28. April 2024: Wenn der Himmel bewölkt ist....

 Was macht der Amateurastronom wenn der Himmel bewölkt ist?

Er beschäftigt sich natürlich trotzdem mit der Astronomie. Zum Beispiel theoretisch. Man kann zum Beispiel Berechnungen durchführen, und dann voller Freude feststellen: "Heute ist kein Neumond, also kann es auch keine totale Sonnenfinsternis geben, also ist es auch kein so tragischer Verlust, wenn es heute bewölkt ist."

Oder man kann versuchen, sich diesen Überlegungen auch praktisch zu nähern und zum Beispiel ein Modell zu bauen, von der Sonne, der Erde und ihrem Mond. 

Ein solches Modell hat vor kurzem Lego herausgebracht. Es ist der Lego Technic Bausatz Nr. 42179.

Lego Bausatz Sonne, Erde, Mond

Ein wunderschönes Modell! Direkt bei Lego kostet dies Modell 79,99€. Beim bekannten Online-Händler Amxxxx kostet es heute 74,99€, aber hier vor Ort in Paderborn kostete das Set in einem großen Spielwarenladen sogar nur 59,99€. Da kauft man gerne ein und spart sich gleich auch noch mögliche Versamdkosten.

Das Set besteht aus 526 Teilen, die in vier Bauabschnitten eingeteilt wird. Erfreuerlicherweise nutzt Lego dafür jetzt überwiegend Papiertüten, ein kleiner Schritt zu etwas weniger  Plastikmüll. Allerdings muss man beim Auspacken gut aufpassen, das man die Tüten auch wirklich leert, zu leicht bleiben dort ein, zwei Bauelemente hängen.

Inhalt der Packung

 Die Bauanleitung ist präzise wie bei Lego üblich. Zum ersten Mal habe ich parallel auch eine "Lego Builder App" genutzt. Ich fand die sogar noch etwas praktischer, da man in dieser App die einzelnen Schritte vielleicht sogar noch etwas kleinteiliger nachvollziehen konnte und weil man die einzelnen Zeichnungen beliebig drehen konnte, man also zwischen Drauf- und Druntersicht oder beliebigen Seitenansichten wechseln konnte, wenn man sich mal etwas unsicher war, wo genau man ein bestimmtes Bauteil anstecken sollte.

Zwischenstand zu Beginn von Bauabschnitt 2

Wie immer empfiehlt es sich, die einzelnen Teile nach dem Ausleeren der Tüte erst einmal gut zu sortieren. So kann man schnell erkennen, bei welchen Teilen man genauer aufpassen muss, weil sie zum Beispiel anderen Teilen sehr ähnlich sehen.

Beginn von Bauabschnitt 3

Insgesmt habe ich ca. dreieinhalb bis vier Stunden an dem Modell gebaut, in aller Ruhe und über zwei Tage verteilt. Die vielen kleinen Teile machen das Zusammensetzen manchmal etwas diffiziel, aber es gab dabei keine schwereren Probleme.


Und am Ende dreht sich alles! Ein glückliches Gefühl! Und das Teil ist richtig cool! Die Schräglage der Erdachse bleibt bei der Umdrehung der Erde um die Sonne richtig erhalten, so dass man an diesem Modell gut die Jahreszeiten erklären kann. Und wenn man von der Vollmond- zur Neumondstellung wechselt, dreht sich die Erde wie in der Wirklichkeit 14 mal um sich selbst. Von Vollmond zu Vollmond sind es also vier Wochen, und pro Jahr gibt es ungefähr 13 Vollmonde. 





Samstag, 28. März 2020

28. März: Mein Astronomietag

Hier berichte ich heute fortlaufend über meine Erlebnisse und Beobachtungen am Astronomietag. Also immer mal wieder vorbei schauen. Wenn ich nicht gerade draußen bin, werde ich wahrscheinlich an der einen oder anderen Stelle auch die Texte zu den Bildern etwas auffüllen... Mal sehen. Mehr Informationen zum Astronomietag gibt es hier: https://astronomietag.de/

22:30 Uhr:

Draußen ziehen wieder Wolken durch. Vielleicht gelingen mir noch ein paar Bilder, aber die zeige ich dann erst zu einem späteren Zeitpunkt. Für heute beende ich meinen Blog. Vielen Dank, dass Sie zum Schauen hier vorbei gekommen sind. Bewahren Sie sich ihre Neugierde! Vielleicht können wir dann nach Abklingen der Corona-Krise (und wenn ich mein Telekop repariert habe) ja auch mal gemeinsam beobachten. Ich wünshe Ihnen noch eine gute Nacht! Bleiben Sie gesund und behütet!

22:20 Uhr:

Hier noch ein weiterer ISS-Überflug. Diesmal vom letzten Samstag, vom 21. März 2020. Nicht als zusammen gesetztes Bild, sondern als kleine Animation aus acht einzelnen Fotos. Die ISS taucht rechts im Bild im Sternbild Orion auf und fliegt dann Richtung Osten genau über den Stern Prokyon (Sternbild Kleiner Hund) hinweg, um bald danach im Erdschatten zu verschwinden. Zum Schluß sieht man noch andere Satellitenbahnen, die allerdings deutlich lichtschwächer als die ISS sind.

Animation des ISS-Überflugs vom 21. März 2020
Auch hier wurde jedes einzelne Bild 30 Sekunden lang belichtet. Der Zeitraffer läuft jedoch in 16 Sekunden einmal durch, ist also fünfzehn Mal schneller als die Wirklichkeit.

22:00 Uhr:

Draußen ist der Himmel wieder ziemlich klar. Die Venus und der Mond stehen jetzt schon tief im Westen und sind von meiner Terrasse aus hinter den Bäumen des Nachbargrundstücks verborgen. Durch den Ärger über den plötzlichen Ausfall meines Teleskops habe ich jedoch glatt den Überflug der ISS kurz vor der tagesschau um 20 Uhr verpasst. Deshalb hier ein zuammengesetztes, länger belichtetes Bild vom Überflug der ISS gestern, am 27. März 2020:

Den Sternen nachgeführtes Foto mit Bahn der ISS vom 27. März 2020, insgesamt gut zweieinhalb Minuten belichtet.
Im ersten Moment werden Sie wahrscheinlich sagen, was ist das denn für ein schreckliches Foto: total unscharf! Doch achten Sie bitte mal auf die Sterne, die sind abgesehen von den Ecken des Bildes doch recht punktförmig. Ich habe hier fünf Bilder meiner Kamera, die ich jeweils 30 Sekunden lang belichtet habe, zu einem Bild zusammen gesetzt. Dies war gar nicht schwierig, weil ich einfach nur die Sterne übereinander legen brauchte, und die befanden sich auf allen Bildern immer an der gleichen Position. Die Kamera befand sich auf einem Stativ, dass aber einen ganz besonderen Aufsatz hatte. Ein Halterung nämlich, welche die Drehung der Erde ausgleicht und dadurch die Kamera exakt den Sternen nachführt. Ohne eine solche Nachführung wären natürlich alle festen Dinge auf der Erde wie die Häuser oder Bäume scharf, nur dieSterne hätten durch ihre Wanderung am Himmel alle längere Striche gezogen. So ist es jetzt genau umgekehrt: alles, was sich fest auf der Erde befindet, bewegt sich auf den Bildern und wird dadurch sehr unscharf. Auf einem immerhin ja 30 Sekunden lang belichtetem Einzelbild fällt das schon unangenehm auf, in dieser Zusammensetzung von mehreren Bilder natürlich um so mehr.

So läst sich aber gut erkennen, wie die ISS (die lange, gerade Spur in der Bildmitte) im Westen aufsteigt, links an der Venus vorbei fliegt und dann (bitte Bild anklicken für eine große Darstellung) durch die Plejaden weiter nach oben fliegt.

21:30 Uhr:

Ich war gerade neugierig und habe mal geschaut, was andere heute so anbieten. Die Programme werden sicher nur begrenzte Zeit noch live zu sehen sein, aber vielleicht steht manches davon ja anschließend als Aufzeichnung zur Verfügung:

https://www.youtube.com/watch?v=d3shyuuXSKg

https://www.youtube.com/watch?v=qAUoDwl6M94

https://www.youtube.com/watch?v=UQ_sUU3jmvk

https://www.youtube.com/watch?v=nytsmkXiYH4 

https://www.youtube.com/watch?v=d9VTvbw1XT8

https://www.youtube.com/watch?v=K5b0MlWjuEM 

20:30 Uhr:

Earth Hour:

Earth Hour
Auch bei meinen Nachbarn scheint es dunkel zu sein... Mehr Informationen zur Earth Hour gibt es hier: https://www.wwf.de/earthhour/



20:15 Uhr:

Oh nein, Murphy schlägt zu. Jetzt läuft bei meinem Fernrohr die automatische Nachführung nicht mehr. Ich wollte doch eigentlich noch ein schönes Foto von den Plejaden machen. Das wird heute wohl leider nichts mehr. Naja, dann habe ich gleich Zeit, eine Kerze für die Earth Hour anzuzünden.



19:50 Uhr:

Mond durchs Teleskop:

Mond im Teleskop am 28. März 2020



19:45 Uhr:

Mond, Venus und Plejaden:



19:30 Uhr:

Noch gibt es freien Himmel zwischen den Wolken
 



19:15 Uhr:

Nein! Wolken ziehen auf, die waren doch erst für 22 Uhr angekündigt, kein Mond zu sehen:

Wolken! Grrrrr....!

 

19:00 Uhr:

Mein Teleskop ist aufgebaut:

Mein Teleskop, ein Celestron C8 auf einer Vixen GP-DX-Montierung




18:30 Uhr

kurz vor Sonnenuntergang. Hier ein Handyfoto:

Die Sonne geht hinter den Bäumen auf dem Nachbargrundstück unter...


16:00 Uhr

Auf der Terrasse im Garten genieße ich die warmen Strahlen unserer Sonne.


12 Uhr:

Von 12:00 Uhr bis kurz vor 14 Uhr haben meine Frau und ich einen gemütlichen Spaziergang auf dem Bad Lippspringer Planetenweg gemacht. Hier kommen viele Bilder von allen Stationen. Von uns zuhause sind wir zwar zuerst am Pluto vorbeigekommen, bevor wir bei der Sonne ankamen. Ich bringe die Bilder jedoch in der Reihenfolge, wie sie ein normaler Besucher findet, der im Zentrum unseres Planetensystems, der Sonne startet.

Der Weg (ein Klick auf ein Bild zeigt dieses übrigens in einer großen Ansicht):

Wegbeschreibung bei der Sonne
Die Sonne:

Die Sonne

Beschreibung unseres Heimatsterns


Der Merkur, nur wenige Schritte im Arminiuspark entfernt::

Merkur

Merkurkuppel

Das Planetenmodell in Nahaufnahme

Beschreibungstafel

Die Venus befindet sich auch noch im Arminiuspark:

Venus in nah
Schauen Sie bei der Venus genau hin, auf diesem Planeten gibt es Leben!

Beschreibungstafel

Venus im Park





Die Erde und ihr Mond befinden sich am Eingang zum Park an unserer4 Fußgängerzone:

Links die Erde undrechts unser "Quellen-Denkmal"

Die Erde (dahinter kein Schatten, sondern der Mond)

Beschreibungstafel Erde

Beschreibungstafel Mond

Von der Erde aus sehen Mond und Sonne gleich groß aus.




Der Mars befindet sich in der Fußgängerzone an der Brücke über den Jordan:

Beschreibungstafel

Mars in groß

Mars und seine Kuppel



Der Jupiter steht am anderen Ende der Fußgängerzone in der Nähe des Eingangs zum Gartenschaugelände:

Jupiter

Jupiter ist auch Maßstabsgetreu wirklich groß

Beschreibungstafel

Zum Saturn kommt man an der Martinus-Klinik vorbei im Kurwald:


Saturnkuppel

Auch Saturn ist sehr groß.

Beschreibungstafel



Der Uranus befindet sich ebenfalls im Kurwald::


Uranuskuppel

Ein wirklich blauer Planet.

Beschreibungstafel



Der Neptun steht am Großen Dedinger Heide See:


Neptunkuppel

Noch ein blauer Planet

Beschreibungstafel



und der Pluto befindet sich in der Nähe der Jordanquelle wieder im Arminiuspark:


Pluto ist auch in Nahaufnahme sehr klein.

Beschreibungstafel

Plutokuppel
Ein schöner Spaziergang. Insgesamt sind wir von unserer Haustür aus bis wir wieder zuhause waren etwas über 7 Kilometer gegangen. Bei strahlendem Sonnenschein eine gute Abwechslung zu all den Gedanken um das Corona-Virus.

8:00 Uhr:




Mit diesem Plakat hatte die Vereinigung der Sternfreunde Deutschlands urspünglich zum Astronomietag eingeladen. Wegen der Coronakrise mussten natürlich alle öffentlichen veranstaltungen abgesagt werden. So konnte ich weder an Veranstaltungender Planetariumsinitiative OWL noch der Volkssternwarte Paderborn schloß Neuhaus teilnehmen. Aber zum Glück habe ich ja noch selbst zwei funktionierende Beine, einen eigenen Garten und ein Fernrohr...  Mal sehen, was der Tag bringen wird.