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Mittwoch, 26. Juni 2024

25./26. Juni 2024: Viele weitere Beobachtungen

 Am 25. Juni habe ich mich bemüht, besonders horizontnahe Objekte zu fotografieren, gerade jetzt von den Sommerobjekten fehlen mir ja noch einige Messier-Objekte. Messier hatte von Paris aus beobachtet, das ist natürlich viel südlicher auf der Erde als Bad Lippspringe, so konnte er auch südlichere Objekte am Himmel katalogisieren. Von meinem Garten aus gesehen, steigen diese Objekte jedoch nur ganz wenige Grad über den Horizont und dann natürlich auch nur für ganz kurze Zeit bei uns sichtbar sind. Leider war ich da wenig erfolgreich. Sträuche, Bäume, Häuser auf den Nachbargrundstücken ud etwas weiter dann das Eggegebirge nehmen doch zuviel von der Sicht zum Horizont weg. 

Eine Anleitung zur Helligkeitsschätzung bei Kometen gibt es in diesem Paper der Fachgruppe Kometen der VdS.

Hier aber meine erfolgreichen Beobachtungen:

Komet P13/Olbers, 6,5mag hell

Komet C/2023 V4 Camarasa-Duszanowicz, 11mag hell, 25.6.24, 24 Uhr MESZ

Dieser kleine lichtschwache Komet zeigt sich zur Zeit in meinem Vespera Pro nur als diffuser Fleck ab. Das Bild wurde 5 Minuten lang belichtet, er hat zur Zeit nur eine Helligkeit von ca. 11mag. Wobei die letzte Aussage vielleicht etwas irreführend ist, was man an dem kleinen, etwas rötlichem Stern ebenfalls im Kreis merken kann. Diser Stern ist im Programm Stellarium mit einer Helligkeit von 12,25mag angegeben. 12 ist mehr als 11, also würde man ja erwarten, dass der Stern das dunklere Objekt ist. Kometen unterscheiden sich jedoch insbesondere am Himmel von Sternen dadurch, dass sie eine viel größere Ausdehnung haben, also eine gewisse Fläche zeigen. Würde man die Helligkeit dieser ganzen Fläche in einen Punkt konzentrieren können, dann hätte der Komet die Helligkeit von 11mag. Vielleicht macht es die "Umkehrung" verständlicher: Würden wir unser Fernrohr "unscharf" stellen, so dass die Helligkeit des Sterns die gleiche Fläche einnehmen würde wie die Fläche des Kometen, dann würden dieser unscharfe Stern natürlich nicht mehr so hell erscheinen wie jetzt als Punkt. Dann könnte man auch erkennen, dass die Helligkeit des Kometen eben tatsächlicher heller ist als die des Sternes.

Doch jetzt noch ein paar weitere Bilder:

M 6, ein "offener Sternhaufen", 3 Minuten belichtet, 26.6.24, 0:24 MESZ

M 16, Adlernebel, 26.6.24, 2:03 Uhr MESZ, 20min belichtet


M 27, der Hantelnebel, 3:31 MESZ, 27 Minuten belichtet

M 28, Kugelsternhaufen, 26.6.24, 1:06, 15 Minuten belichtet

NGC 6425, schon fast hinter den Sträuchern verschwunden, 0:32 Uhr MESZ, 26.6.24, 3 Minuten belichtet

T CrB und eine Satellitenspur, 26.6.24, 2:25 Uhr MESZ, 3 Minuten belichtet.

Weitere Texte und Erläuterungen zu den Bildern folgen hoffentlich im Laufe des Wochenendes.

(Online gestellt habe ich diesen Beitrag erst am 28.6. um 22:35 MESZ)



Sonntag, 23. Juni 2024

22. Juni 2024: Noch einmal das gleiche

 Am 22. Juni war für den Abend auch wieder ein klarer Himmel angesagt, also fing ich an, mein Vespera Pro wieder auf den Himmel auszurichten.

Leider steht der Komet C/2023 A3 Tschuchinshan-ATLAS bei Einsetzen der Dunkelheit bereits zu tief im Westen, so dass ich ihn hinter den Bäumen auf den Nachbargrundstücken nicht mehr erreichen kann. 

Aber Komet 13P/Olbers war wieder zu sehen:

13P/Olbers am 22. Juni2024 um 23:31 Uhr

Das Bild wurde wieder zehn Minutennbelichtet.

Danach dann wieder auf T CrB gehalten:

T CrB und (2)Pallas am 22. Juni um 23;52 MESZ

Im Vergleich zum 19. Juni ist Kleinplanet (2)Pallas jetzt schon deutlich dichter an T CrB. Ob mir noch weitere Bilder dieser beiden in den nächsten Tagen gelingen werden?

Dann wollte ich noch einmal die Supernova SN2024kce mit den vielen Galaxien in dieser Gegend aufnehmen:

SN2024kce am 23. Juni, kurz nach Mitternacht gegen 0:15 Uhr.

 Diese Mosaic-Aufnahme habe ich nur 12 1/2 Minuten lang belichtet, dann kamen schon Wolken auf, wie man schnell auf dem Bild erkennt.

Und leider zog es sich dann ganz schnell zu. Ich wollte nach diesen drei ersten Aufnahmen eigentlich noch nach einer weiteren neuen Supernova Ausschau halten und anschliessend vielleicht noch weitere Aufnahmen mit dem Dualbandfilter machen. Doch das war leider nicht mehr möglich, so blieb es diesmal praktisch bei den gleichen Beobachtungsobjekten wie drei Tage zuvor.

Vielleicht hätte ich die Wolken einfach aussitzen sollen. Freudne berichteten, der Himmel war dann nur für ca. 30 Minuten bedeckt. Ich war jedoch gegen 1 Uhr müde genug, man muss auch mal aufhören können :-)




Donnerstag, 20. Juni 2024

19.Juni 2024: Eine neue Supernova, ein alter Komet, und andere Beobachtungen

 Am Abend des 19. Juni 2024, klarte es wieder auf. Der zu fast 90 Prozent beleuchtete Mond erhellte den Himmel zusätzlich kurz vor der Sommersonnenwende. Nachts würde es - besonders in Richtung Norden - gar nicht mehr richtig dunkel werden. Bei uns zieht die Sonne in den kurzen Nächten nur 15° Grad unter dem Horizont entlang-

Trotzdem habe ich als erstes versucht, den Kometen 13P/Olbers zu fotografieren. Der Komet ist zur Zeit zirkumpolar, zieht jedoch in der Nacht nur sehr tief im Norden lang. Zu Beginn stand er jedoch noch circa 20Grad über dem Horizont. 

13P/Olbers am 19. Juni gegen 23 Uhr.

Ich hatte den Kometen schon am 12. März beobachtet. Inzwischen ist er deutlichheller geworden und zeigt auf dieser zehn Minuten belichteten Aufnahme auch einen kleinen Schweif.

Auf der Webseite von rochesterastronomy wurde eine neue helle Supernova gemeldet, die mit einer Helligkeit von 13,6mag auch für mch erreichbar schien: SN2024kce. Wie sich herausstellte, befindet sie sich in der Nähe von M 49 und manch anderen Galaxien im Sternbild Jungfrau:

SN2024kce in der Nähe von M49.

Die Supernova gehört zu einer unbekannten Galaxie, die wohl nur mit wesentlich größeren Teleskopen zu sehen ist.

Neben der Suche nach neuen SupernovaErscheinungen schaue ich natürlich auch immer wieder bei T CrB vorbei, von dem einige ja schon hofften, er würde schon in diesem Frühjahr zu einer Nova werden. Doch da tut sich bislang überhaupt nichts auffälliges. In den nächsten Tagen bekommt T CrB jedoch Besuch vom Kleinplaneten (2)Pallas, am 25. Juni haben beide nur einen geringen Abstand von nicht einmal einem halben Grad. 

Kleinplanet (2)Pallas und T CrB (Blaze Star)

T CrB wird im englischen auch "Blaze Star" genannt. Er ist im obigen Bild rechts unten zu finden.

Es gab noch viele weitere Beobachtungen. Doch vor lauter Fußballgucken komme ich gerade nicht dazu, das alles zu dokumentieren. Ich bitte um Euer Verständnis!

Sonntag, 28. April 2024

29. April - 5. Mai: 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab und zieht sich in die Morgenstunden zurück. Von den hellen Planeten kann wahrscheinlich nur Saturn, der gegen 4:30 Uhr aufgeht, mit viel Glück in der Morgendämmerung gefunden werden. Nach zwei (Fernglas-)Kometen kann man in dieser Woche Ausschau halten, die zwischen 8mag und 10mag hell sein sollten: 13P/Olbers wandert im Stier Richtung Fuhrmann und C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS zieht in der Jungfrau nach Westen. Die Internationale Raumstation (ISS) kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

***** Achtung: Durch Bahnkorrekturen haben sich die Überflüge der ISS leicht geändert, ich habe die Zeiten am 30.4. von heavens-above übernommen und hier aktualisisert. *****

 Am Montag, den 29. April, geht die Sonne um 5:59 Uhr auf und um 20:45 Uhr unter. Der helle Tag dauert also bald schon 15 Stunden. Richtig astronomisch dunkel ist es eigentlich nur noch zwischen 23:30 Uhr und 3:30 Uhr, also vier Stunden lang. Der Mond geht im Sternbild Schütze um 2:26 Uhr auf, er ist noch zu 75 Prozent beleuchtet. Er zeigt heute sowohl maximale Libration in Länge (der Krater Grimaldi steht weit ab vom Rand), als auch in Breite (Nordpol sichtbar). Bereits um 0:00 Uhr steht Kleinplanet (5)Astraea (11,5mag) dicht bei 63 Gem(5,2mag) und um 1:00 Uhr (89)Julia(10,9mag) dicht bei HIP60603(&,1mag). Die ISS kann einmal kurz um 3:07 Uhr tief im Osten gesehen werden, zwischen 4:39 Uhr und 4:46 Uhr fliegt sie in maximal 60° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

In der Walpurgisnacht, am Dienstag, den 30. April, geht der noch zu 65 Prozent beleuchtete Mond um 3:10 Uhr auf. Die ISS tritt um 3:51 Uhr im Süden aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 3:56 Uhr in maximal 45° Grad Höhe Richtung Osten.

Am Mittwoch, den 1. Mai, Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse, ist der Mond in den Steinbock weiter gewandert, er geht um 3:41 Uhr auf und ist zu 54 Prozent beleuchtet. Um 13:27 Uhr erreicht er das Letzte Viertel, steht dann bei uns jedoch unter dem Horizont. Die ISS ist zum einen zwischen 3:04 Uhr und 3:08 Uhr kurz im Osten zu sehen, zum anderen fliegt sie zwischen 4:38 Uhr und 4:45 Uhr in maximal 83° Grad Höhe hoch über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Donnerstag, den 2. Mai, geht die noch zu 43 Prozent beleuchtete Mondsichel  um 4:02 Uhr auf, mit viel Glück kann heute früh der Pitatus-Sonnenlichtstrahl beobachtet werden. Der Mond zieht gegen 4:20 Uhr knapp unterhalb des Sterns epsilon Cap (4,5mag) vorbei, in Süddeutschland kommt es zu einer Bedeckung. Die ISS ist einmal um 2:18 Uhr ganz kurz tief im Osten zu sehen. Zwischen 3:49 Uhr und 3:56 Uhr fliegt sie in maximal 70° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Freitag, den 3. Mai, geht die noch zu 32 Prozent beleuchtete Mondsichel  um 4:13 Uhr auf. Zwischen 3:02 Uhr und 3:06 Uhr ist die ISS das erste Mal tief im Osten zu sehen, zwischen 4:35 Uhr und 4:43 Uhr fliegt sie exakt (um 4:38:11 Uhr) über unsere Stadt hinweg.

Am Samstag, den 4. Mai, geht die noch zu 21 Prozent beleuchtete Mondsichel bald nach Saturn um 4:32 Uhr im Osten auf, der Abstand der beiden beträgt ca. 3° Grad. Die ISS ist um 2:16 Uhr einmal kurz über dem Osthorizont zu sehen, danach fliegt sie zwischen 3:47 Uhr und 3:52 Uhr mit maximal 88° Grad Höhe ein weiteres Mal (fast) genau über unsere Stadt hinweg.

Am Sonntag, den 5. Mai, geht die nur noch zu 12 Prozent beleuchtete Mondsichel um 4:45 Uhr auf, direkt über ihr befindet sich der Planet Mars, der aber wahrscheinlich in der Dämmerung und möglicherweise horizontnahem Dunst nicht zu sehen sein wird. Die ISS tritt um 2:59 Uhr in 70° Grad Höhe im Süden aus dem Erdschatten heraus, um dann bis 3:05 Uhr schnell zum Osthorizont zu fliegen, zwischen 4:32 Uhr und 4:41 Uhr fliegt sie ein weiteres Mal mit maximal 80° Grad Höhe hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Beide Male fliegt sie dicht an der Wega, dem hellsten Stern der Leier vorüber.Um 3:55 Uhr steht Kleinplanet (80)Sappho (11,5mag) nur 1' Bogenminute entfernt von 49 Lib (5,5mag).