Sonntag, 31. Juli 2022

1. - 7. August 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond den Abendhimmel. Von den hellen Planeten geht Saturn als erster um ca. 21:45 im Südosten auf, Jupiter folgt gegen 23:00 Uhr schon östlicher, um 0:30 Uhr geht der Mars auf und gegen 4:10 Uhr leuchtet auch die Venus in Richtung Nordosten. Die ISS kann nicht bei nächtlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 1. August, geht die Sonne um 5:47 Uhr auf und um 21:14 Uhr unter, der helle Tag ist jetzt kürzer als 15 1/2 Stunden. Der Mond ist zu 15 Prozent beleuchtet und geht um 23 Uhr unter.

Am Dienstag, den 2. August, wandert bei Jupiter der Schatten von Ganymed bis 0:57 Uhr über den Planeten, der Schatten von Io dann von 1:35 Uhr bis 3:49 Uhr. Mars steht um 2:00 Uhr nur gut 1,2° Grad südlich von Uranus. Der Mond ist am Abend zu 24 Prozent beleuchtet und geht um 23:13 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 3. August, zieht zunächst Kallisto knapp unterhalb am Planeten vorüber, gegen 1:15 Uhr ist der Große Rote Fleck bei Jupiter gut zu beobachten und Mond Europa wird bis 2:19 Uhr von Jupiter bedeckt. Um 4:00 Uhr steht nicht der Uranus, sondern Kleinplanet (30)Urania (12,0 mag) in einem Abstand von nur 7' Bogenminuten beim Stern 65 Ari (6,1mag). Am Abend ist der Mond zu 33 Prozent beleuchtet und geht um 23:26 Uhr unter, er zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht nahe am Rand.

Am Donnerstag, den 4. August, ist der Mond zu 43 Prozent beleuchtet und geht um 23:40 Uhr unter, zwischen 21:25 Uhr und 21:55 Uhr lassen sich gut das "Mond-X und -V" beobachten.

Am Freitag, den 5. August, erreicht der Mond exakt um 13:07 Uhr sein Erstes Viertel, kurz bevor er am Himmel im Osten aufgeht, was jedoch wegen des hellen Tages kaum zu sehen sein wird. Am Abend ist er schon zu 54 Prozent beleuchtet und geht kurz vor Mitternacht unter. Kleinplanet (198)Ampella erreicht heute im Sternbild Wassermann ihre Oppositionsstellung, sie ist 10,5mag hell.

Am Samstag, den 6. August, wandert ab 4:08 Uhr der Schatten von Europa über die Jupiterscheibe. Der Mond ist abends zu 65 Prozent beleuchtet und geht kurz nach Mitternacht um 0:22 Uhr unter. Kurz vorher, wenn er nur noch 3° Grad über dem Horizont steht, bedeckt er den Stern delta Scorpii, der 2,3mag hat.

Am Sonntag, den 7. August, ist der Mond abends zu 76 Prozent beleuchtet und geht kurz vor 1:00 Uhr nach Mitternacht unter. Nach Sonnenuntergang lässt sich gut der "Goldene Henkel" beobachten. Um 21:55 Uhr wird das nur 7,4mag helle Sternchen SAO 184849 vom Mond bedeckt, eine Bedeckung, die nur schwer zu beobachten sein wird, zumal der Mond dann nur 11° Grad über dem Horizont steht.

Montag, 25. Juli 2022

25.Juli 2022: Nachtleuchtende Wolken, Venus und Mondsichel

 Heute früh gab es über Mitteleuropa, bis hin zum Matterhorn, wieder einmal nachtleuchtende Wolken zu sehen. Leider hatte ich zu dieser frühen Stunde nur mein Handy zur Hand und dadurch von den NLC zumindest kein gutes Bild mehr hinbekommen.

Die Mondsichel ist jedoch leicht zu sehen, und wo die Venus auf dem Bild zu sehen ist, verrate ich etwas weiter unten:

Morgenhimmel am 25. Juli um 4:15 Uhr

Die Venus steht in diesem Moment nur ganz knapp oberhalb des Horizonts. Sie ist auf dem Bild als kleiner heller Punkt unten, in etwa in der Lücke in der Mitte, zwischen dem Baum und den Büschen am linken Haus zu finden.


Sonntag, 24. Juli 2022

25. - 31. Juli 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich daher gut, um auch lichtschwache Objekte am Himmel zu beobachten. Von den hellen Planeten sind Saturn (Aufgang ca. 22:15 Uhr) und Jupiter (ca. 23:45 Uhr) schon vor Mitternacht im Südosten zu beobachten. Mars kann ab 1:00 Uhr gefunden werden und die Venus ist ab ca. 4:00 Uhr im Osten zu sehen. Die ISS kann noch bei einigen abendlichen Überflügen gesehen werden.

Am Montag, den 25. Juli, geht die Sonne um 5:37 Uhr auf und um 21:25 Uhr unter, der helle Tag ist damit schon 19 Minuten kürzer als noch vor einer Woche. Zwischen 0:52 Uhr und 2:11 Uhr ist es inzwischen auch wieder richtig "astronomisch" dunkel, d.h. die Sonne steht tiefer als 18° Grad unter dem Horizont. Der Mond geht um 2:04 Uhr auf und ist nur noch zu zehn Prozent beleuchtet. Die ISS ist zwischen 23:19 Uhr und 23:23 Uhr in maximal 29° Grad Höhe im Südwesten zu sehen, bevor sie ziemlich genau im Süden in den Erdschatten eintritt.

Am Dienstag, den 26. Juli, sind ab 0:58 Uhr nur die Jupitermonde Kallisto und Europa zu sehen. Ganymed zieht bis 1:53 Uhr vor dem Planeten entlang, Io bis 3:10 Uhr. Ios Schatten fällt bis 1:55 Uhr auf den Planeten. Die nur noch zu sechs Prozent beleuchtete Mondsichel geht gegen 3:00 Uhr auf, sie nähert sich im Laufe des Morgens immer mehr der Venus. Die ISS kann zwischen 22:31 Uhr und 22:36 Uhr in maximal 39° Grad Höhe bei einem Überflug gesehen werden.

Am Mittwoch, den 27. Juli, geht die nur zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel gegen 4:00 Uhr auf, sie wird in der Morgendämmerung kaum noch zu finden sein. Die ISS ist nur noch kurz im Südwesten in maximal 15° Grad Höhe zwischen 23:20 Uhr und 23:22 Uhr zu sehen.

Am Donnerstag, den 28. Juli, erreicht der Mond um 19:55 Uhr seine Neumondposition. Die ISS kann noch einmal zwischen 22:31 Uhr und 22:35 Uhr mit einer maximalen Höhe von 22° Grad im Südwesten gesehen werden. Die Nächte ohne Mond eignen sich jetzt gut um schon mal einzelne Sternschnuppen zu sehen. Verschiedene kleinere Sternschnuppenströme haben in der zweiten Julihälfte ihr Maximum, und sicher können auch schon einzelne erste Perseiden beobachtet werden.

Am Freitag, den 29. Juli, stehen am frühen Morgen (1:15 Uhr und 4:00 Uhr) bei Saturn die Monde Dione und Tethys in östlicher Elongation. Jupiter beginnt heute mit seiner Oppositionsschleife, bis zum 24. November bewegt er sich nun relativ zu den Sternen gesehen von Ost nach West über den Himmel. Dieses Phänomen ist jedoch eigentlich eine Art optische Täuschung, die verursacht wird, weil die Erde ihn auf der Bahn um die Sonne quasi überholt und er dadurch am Himmel scheinbar zurückbleibt.

Am Samstag, den 30. Juli, wandert am Morgen zwischen 1:32 Uhr und 4:07 Uhr der Schatten von Jupitermond Europa über die Planetenscheibe. Europa beginnt seinen Durchgang um 4:03 Uhr. Am Abend könnte die nur zu 4 Prozent beleuchtete Mondsichel erstmalig nach Neumond wieder gesichtet werden, sie geht um 22:34 Uhr unter. Letztmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode kann die ISS zwischen 22:31 Uhr und 22:34 Uhr gesehen werden, wie sie maximal in 11° Grad Höhe über unseren südwestlichen Horizont entlang fliegt.

Am Sonntag, den 31. Juli, ist bei Jupiter der "Große Rote Fleck" sowohl am frühen Morgen gegen 3:45 Uhr gut zu sehen, als auch am Abend gegen 23:45 Uhr. Die Mondsichel ist zu 9 Prozent beleuchtet und geht um 22:48 Uhr unter, in der dunklen Hälfte schimmert das Erdlicht.

Sonntag, 17. Juli 2022

18. - 24. Juli 2022: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond kräftig ab und gibt damit am Abend auch schwächer leuchtenden Objekten wieder eine Chance. Er zieht in den Morgenstunden an verschiedenen Planeten vorbei. Saturn geht als erster der hellen Planeten in der Nacht bereits gegen 22:45 Uhr auf, Jupiter folgt kurz vor Mitternacht. Mars geht etwa gegen 1:00 Uhr auf und die Venus folgt um 3:45 Uhr. Die ISS ist bei vielen nächtlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 18. Juli, geht die Sonne um 5:27 Uhr auf und um 21:34 Uhr unter, der helle Tag ist also nur noch knapp über 16 Stunden lang. Der Mond geht direkt vor Mitternacht auf und steht bis kurz nach 11 Uhr am Himmel. Er ist ungefähr noch zu 75 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 0:56 Uhr und 1:01 Uhr in maximal 74° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg, um 2:34 Uhr ist sie noch einmal ganz kurz tief im Westen zu sehen. Am Abend zwischen 22:30 Uhr und 22:40 Uhr fliegt sie noch einmal 74° Grad hoch über unseren Dämmerungshimmel hinweg, dicht an der Wega in der Leier vorbei.

Am Dienstag, den 19. Juli, steht in der Frühe der Mond nur 3° Grad südlich von Jupiter, er geht um 0:11 Uhr auf. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Die ISS fliegt zwischen 0:07 und 0:13 Uhr in maximal 85° Grad Höhe über den Himmel hinweg, um 1:46 Uhr steigt sie noch einmal ganz kurz im Westen auf. Am Abend fliegt sie um 23:23 Uhr ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg durch unseren Zenit, vier Minuten vorher steigt sie im Westen auf und verschwindet vier Minuten später im Osten.

Am Mittwoch, den 20. Juli, steht Pluto (14,3mag) wieder einmal in Opposition zur Sonne. Auch Kleinplanet (9)Metis steht in Opposition zur Sonne und leuchtet mit 9,7mag. Der Mond erreicht exakt um 16:19 Uhr das Letzte Viertel, dann steht er jedoch deutlich unter dem Horizont. Er geht um 0:24 Uhr auf. Die ISS ist heute in der Frühe zwischen 0:56 Uhr und 0:59 Uhr kurze Zeit beim Aufstiegt im Westen zu sehen, bevor sie im Erdschatten verschwindet, am Abend fliegt sie dann zwischen 22:30 Uhr und 22:39 Uhr noch einmal fast ganz exakt über Bad Lippspringe hinweg.

Am Donnerstag, den 21. Juli, geht der Mond um 0:37 Uhr auf, er ist zu ca. 45 Prozent beleuchtet. Bei Jupiter stehen alle vier Monde auf der gleichen Seite, ab 3:48 Uhr wird Europa dann vom Jupiterschatten verfinstert. Die ISS kann kurz nach Mitternacht zwischen 0:08 Uhr und 0:12 Uhr in maximal 63° Grad Höhe beim Überflug gesehen werden, am Abend dann noch einmal zwischen 23:19 Uhr und 23:25 Uhr in maximal 75° Grad Höhe wieder dicht an der Wega vorbei.

Am Freitag, den 22. Juli, steht der Mond (Aufgang 0:52 Uhr) in der Frühe nur vier Grad östlich von Mars. Um 1:43 Uhr endet eine Sternbedeckung von 43 Ari (5,5mag), der dann am dunklen Rand des Mondes wieder hervortritt. Kleinplanet (192)Nausikas steht heute mit einer Helligkeit von 9,6mag ebenfalls in Opposition zur Sonne. Die ISS kann gut bei ihrem Überflug zwischen 22:30 Uhr und 22:38 Uhr bis in maximal 85° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Samstag, den 23. Juli, wird es zum ersten Mal nach langer Zeit in der Nacht auch wieder "astronomisch dunkel", das heißt, die Sonne sinkt in der Nacht tiefer als 18° Grad unter dem Horizont. Das ist heute zwischen 1:15 Uhr und 1:48 Uhr der Fall. Diese Zeitspanne wird jetzt jedoch schnell zunehmen. Noch innerhalb der "astronomischen Dämmerung" enden zwei Sternbedeckungen durch den Mond, 13 Tauri (5,7mag) erscheint um 3:05 Uhr und 14 Tauri (6,1mag) erscheint um 3:45 Uhr am dunklen Rand des Mondes. Er geht um 1:10 Uhr auf. Bis 1:32 Uhr zieht der Schatten von Jupitermond Europa über den Planeten, der Mond selbst zieht ab 1:36 Uhr bis 4:03 Uhr vor der Planetenscheibe entlang. Die ISS ist zum einen zwischen 0:08 Uhr und 0:11 Uhr kurz im Südwesten zu sehen. Zum anderen am Abend zwischen 23:19 Uhr bis 23:24 Uhr bei einem Überflug in maximal 50° Grad Höhe.

Am Sonntag, den 24. Juli, dauert die astronomische Nacht dann schon von 1:02 Uhr bis 2:01 Uhr. Der nur noch zu 19 Prozent beleuchtete Mond geht um 1:33 Uhr auf. Die ISS kann am Abend zwischen 22:30 Uhr und 22:37 Uhr bei einem Überflug in maximal 65° Grad Höhe beobachtet werden.

16. Juli 2022: Eine schöne Astronacht

 Am Samstag, den 16. Juli 2022, war es am Abend bis weit in die Nacht und den folgenden Tag hinein endlich mal wieder schön klar, so dass ich wieder verschiedene Objekte beobachten konnte. Als erstes stand noch einmal M10 und der Komet auf dem Programm. Wie weit würde er sich jetzt von M1o entfernt haben? Würde ich beide noch gemeinsam auf den Chip bekommen können? Hier das erfreuliche Ergebnis:

M10 und Komet C/2017 K2 Panstarrs am Abend des 16. Juli 2022

Ja, es hat noch gut geklappt. Im Vergleich zum Bild aus der vorangegangenen Nacht kann man deutlich erkennen, dass der Komet jetzt schon an den drei etwas helleren Sternen, die im Bild gestern rechts unten zu sehen sind, vorbei gezogen ist.

Danach habe ich versucht, einen weiteren Kometen zu fotografieren, dessen Helligkeit bei Heavens-above mit 13,6mag angegeben wird: Komet C/2020 K1 Panstarrs:

Komet C/2020 K1 Panstarrs

 Dieser Komet ist auf dem Bild jedoch kaum zu erkennen. Ein genauer Vergleich mit der Position im Planetariumsprogramm Stellarium zeigt mir jedoch, es kann in der Tat nur der kleine, etwas verwaschene Fleck inmitten meiner roten Markierung sein. Laut Stellarium wird die Helligkeit zur Zeit nur mit 14,5mag angegeben, was aus meiner Sicht auch eher zu passen scheint.

Mein Astrofreund Stefan Krause hat vor einiger Zeit mal einen kleinen Aufsatz verfasst, wie die heutige Namensgebung für Kometen funktioniert. Ergänzend dazu muss man noch wissen, wofür "Panstarrs" steht, was jedoch in einem Wikipedia-Artikel gut erklärt wird.

Anschliessend habe ich Kleinplaneten gesucht. Asteroid (387) Aquitania stand am 25. Juni 2022 in Opposition zur Sonen und sollte auch jetzt noch mit 10,5mag hell genug für ei8n Photo sein. Außerdem steht er im Sternbild Schlangenträger in einer relativ sternarmen Gegend - und war daher auch leicht zu identifizieren:

Asteroid (387) Aquitania (Belichtungszeit 100sec)

Danach ging ich noch einmal auf die Suche nach (41) Daphne, den ich schon einmal vor einem Monat fotografiert hatte. Gleich beim zweiten Bild rauschte ein Satellit genau über den Asteroiden hinweg...

Satellitenspur (20sec belichtet)

 ... so dachte ich es in diesem Moment. Doch leider habe ich mich bei der Eingabe der Koordinaten von Daphne etwas vertan. Statt einer Rektaszension von 16h 55m habe ich 16h 45m eingegeben, ein Fehler von 10 Minuten macht aber schon eine Entfernung von rund drei Grad aus, also gut daneben getroffen. Schade! Denn bemerkt habe ich diesen Fehler erst am nächsten Tag bei der Auswertung der Bilder. Leider habe ich auch nicht herausgefunden, um was für einen Satelliten es sich hier gehandelt hat.

Zwischendurch flog auch die ISS zweimal über meinen Abend- bzw. Nachthimmel hinweg. Es ist für mich immer wieder beeindruckend, wie hell die Raumstation leuchtet.

Zum Abschluss habe ich dann noch nach Pluto Ausschau gehalten. Am 20. Juli steht Pluto in Opposition zur Sonne, sollte also jetzt seine größte Helligkeit erreichen. Die soll jetzt 14,3mag betragen, also ziemlich ähnlich dem oben beobachteten Kometen C/2020 K1 Panstarrs. Leider bewegt sich Pluto zur Zeit im Sternbild Schütze nur sehr knapp über dem Horizont. Nach Mitternacht steht er gerade mal 12° - 14° Grad über dem Horizont. Würde ich ihn da so knapp über den benachbarten Häusern hinweg und im möglichen Dunst am Horizont erwischen können? Doch ich hatte Erfolg:

Pluto am 17. Juli 2022 um 0:20 Uhr, drei Tage vor der Opposition (12 min belichtet)

Genau wie der Komet ist auch Pluto nur ganz knapp zu erkennen. Ich hoffe, meine Markierung ist ausreichend.

Jetzt wünsche ich mir weitere klare Abende. Vielleicht lässt sich dann das eine oder andere Bild wiederholen, so dass ich zeigen kann, das sich Pluto oder auch die anderen Asteroiden tatsächlich am Himmel bewegen, das sich die Position ihrer Lichtpunkte - genau wie bei den Kometen - sich wirklich Tag für Tag ein wenig verändern.

(Damit die logische Reihenfolge von meinen Beobachtungsberichten und der Wochenvorschau erhalten bleibt, habe ich die Veröffentlichung dieses Blogartikels auf den 17.7.22 um 6:00 Uhr vordatiert, auch wenn ich ihn in Wirklichkeit erst um 22 Uhr veröffentlicht habe. Ich danke für Euer Verständnis!)



Samstag, 16. Juli 2022

15. Juli 2022: Komet und Kugelsternhaufen

 In der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2022 zog der Komet C/2017 K2 Panstarrs dicht am Kugelsternhaufen M10 vorbei:

M10 (links) und Komet C/2017 K2 Panstarrs

M10 ist einer von mehreren Kugelsternhaufen im Sternbild Schlangenträger, das zur Zeit nach Einbruch der Dunkelheit ganz gut am südlichen/südwestlichen Himmel zu sehen ist. Kugelsternhaufen sind phantastische Gebilde im Weltall. Zu unserer Galaxis gehören ungefähr 150 Stück, typischerweise ballen sich in ihnen um die einhunderttausend Sterne zusammen, die gravitativ aneinander gebunden sind und dadurch gemeinsam ungefähr eine kugelige Form bilden. Sie bestehen alle aus überwiegend sehr alten Sternen, die sich schon frühzeitig im Kosmos gebildet haben müssen. M10 ist konkret von uns ca. 45.000 Lichtjahre entfernt.

Nur wenige Lichtminuten entfernt von uns ist zur Zeit der Komet C/2017 K2 Panstarrs, den ich in letzter Zeit öfters fotografiert habe. Er ist mit gut 8mag deutlich lichtschwächer als M10, die enge Begegnung der beiden wollte ich mir jedoch nicht entgehen lassen. Der Komet ist die "kleine Wolke" etwas oben rechts neben dem Kugelsternhaufen.

14. Juli 2022: Stephans Quintett

 Nachdem die ersten Bilder des JWST veröffentlicht wurden, reizte es mich natürlich, einen Vergleich zu meinen eigenen Beobachtungen zu ziehen.

Doch leider sind Objekte wie das Galaxienfeld SMACS 0723, der Carina-Nebel oder auch der südliche Ringnebel für mich gar nicht erreichbar, dafür muss man sich wirklich sehr weit in den Süden dieses Planeten begeben. Eine Spektroskopiemessung eines Exoplanten ist für mich derzeit schon technisch unmöglich.

Das einzige für mich erreichbare Objekt ist Stephans Quintett. Dies steigt im Sternbild Pegasus zur Zeit sogar günstig am Osthimmel auf und erreicht um Mitternacht herum eine Höhe von etwas über 30° Grad über dem Horizont.

Mit nur 13mag sind diese Galaxien nicht besonders hell, aber das ist ausreichend, um sie zu fotografieren und daher hier auch das gleich das Ergebnis:

NGC 7331 und "Stephans Quintett" am 14/15. Juli 2022 (Belichtungszeit 3110 Sekunden, knapp 52 Minuten)
NGC 7331 ist mit 10,6mag eine recht helle Galaxie. Sie hat einen Durchmesser von rund 120.000 Lichtjahren und ist von der Erde rund 40 Millionen Lichtjahre entfernt.

Die Galaxien in Stephans Quintett besteht aus den Galaxien NGC 7317, NGC 7318A, NGC 7318B, NGC 7319 und NGC 7320C. Die Galaxien NGC 7317 bis NGC 7319 bilden ein räumlich enges, wechselwirkendes System in etwa 300 Millionen Lichtjahren Entfernung. Aufgrund der gegenseitigen Gravitationswirkung sind die Spiralarme der Galaxien unregelmäßig verformt.NGC 7320 gehört nicht zur miteinander wechselwirkenden Gruppe, sondern steht zufällig "im Vordergrund" in der gleichen Linie, denn diese Galaxie ist nur rund 45 Millionen Lichtjahre entfernt.

Auf meinem Bild lassen sich die einzelnen Galaxien ohnehin nur sehr schwer erkennen, es sind halt nur kleine etwas verwaschen wirkenden Aufhellungen. Aber ich finde es trotzdem klasse, das auch mein kleines System diese Objekte aufspüren kann. 

Hier das Bild vom JWST:

Stephans Quintett (c)JWST

Achtung: gegenüber der Darstellung auf den Webseiten der NASA habe ich das JWST-Bild um 90° Grad nach links gedreht, damit es mit der Ausrichtung auf meinem eigenen Bild übereinstimmt.