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Mittwoch, 15. Januar 2025

12./13. Januar: Sonne, Ringnebel, Gasnebel, Ferne Galaxie, Asteroid

 An diesen Tagen war es nicht nur in der Nacht klar, auch tagsüber schien stundenlang die Sonne. Viele Sonnenflecken gibt es im Moment jedoch nicht:

Die Sonne am 13.1. um 12:07 Uhr

In diesen Tagen hatte ich auch Ausschau gehalten, ob der Komet C/2024 G3 ATLAS am Morgenhimmel zu sehen war, doch da konnte ich nichts erkennen. Der Komet war viel zu dicht an der Sonne. Eine umso bessere "Show" lieferte er jedoch im LASCO3-Detektor des soho-Satelliten ab.

Hier ein kleiner Eindruck, größere und besser aufgelöste Filme findet man auf der Webseite des Soho-Observatoriums.

(c)https://soho.nascom.nasa.gov/data/realtime/gif/

Andere Objekte waren für mich am Himmel dann doch viel leichter zu erreichen:

Asteroid (39)Laetitia am 12.1., 10 Minuten belichtet

Wenn der Unterschied zwischen einem Kleinplaneten und einem Asteroiden darin besteht, dass Kleinplaneten eine sehr runde Form haben, dann muss man Laetitia eindeutig als Asteroiden bezeichnen. Zur Form von Laetitia gibt es viele Informationen in dem zugehörigen Wikipedia-Artikel.

Ein weiteres Kleinod am Himmel ist für mich NGC 2169. eine sehr kleine Sternenansammlung im Orion.

NGC 2169 am 13.1. 21:43, knapp 25 Minuten belichtet

Dieser kleine Sternhaufen wird auch wegen der speziellen Anordnung der Sterne als "37-Cluster" oder manchmal (z.B. im Vaonis-Katalog) auch als "kleine Plejaden" bezeichnet.

M 77 - am 12.1. , etwas über 1 Stunde belichtet

 M 77 ist eine weit entfernte, aber große Galaxie mit einer starken Radioquelle imSternbild Walfisch (Cetus A). Für mich ist hier besonders der ausgeprägte sehr hellen Kern und der umgreifende Ring (Arm?) auffällig. Ein interessantes Objekt, das man sicherlich mal mit höherer Vergrößerung fotografieren sollte.

NGC 1999, 12.1., 23:28 Uhr, 30 Minuten belichtet

NGC 1999 ist ein Reflexionsnebel, der auch unter dem Namen "Schlüsselloch-Nebel" bekannt ist. Das kleine "Loch" lässt sich sebst in meinem kleinen Gerät erkennen. :-)

Und zum Schluss noch zwei "Klassiker":

Ringnebel in der Leier, M 57, leider mit durchziehenden Wolken, 13.1., 18:07 Uhr (15 Minuten bel.)



 
Orionnebel, M 42, 13.1. 22:35 Uhr, 35 Minuten belichtet



Donnerstag, 24. Oktober 2024

23. Oktober 2024: Ein wunderschöner Astroabend

 Am Abend des 23. Oktober hatten wir Besuch zuhause, der sich auch für den Kometen und andere Objekte am Nachthimmel interessierte. Es wurde ein wunderschöner Abend, denn der Himmel war klar. Die Temperaturen sanken im Laufe des Nacht zwar auf 7 oder 8 Grad, es wurde auch feucht, doch das schadete unserem Interesse überhaupt nicht.

Zunächst aber ein Bild der Sonne vom Mittag des Tages:

Die Sonne um 12:52 Uhr MESZ

Heute waren nicht so viele Flecken auf der Sonne zu sehen, doch links unten kann man erkennen, das sich dort schon wieder eine etwas größere Gruppe mit vielen einzelnen Flecken auf den Weg in die uns zugewandte Seite der Sonne macht. Aus dieser Gruppe heraus gab es auch schon wieder einen starken X3.3 Sonnenflare. Wenn die Gruppe auch im Zentrum der Sonne so aktiv bleibt, könnte es vielleicht in circa zehn Tagen wieder Polarlichter zu sehen geben.

Nun aber zum Kometen C/2023 A3 Tschuchinshan-ATLAS:

Der Komet um 19:22 Uhr MESZ

 Und weil er so schön ist, hier gleich noch ein Foto, etwas später aufgenommen:

Der Komet um 20:19 Uhr MESZ

Wenn man die beiden Bilder vergleicht, kann man schnell erkennen, wie der Komet innerhalb einer knappen Stunden seine Position am Himmel verändert hat. Sind Sie überrascht über die Richtung? Kometenschweife sind immer von der Sonne weg gerichtet. Da sich jetzt der Komet bereits wieder von der Sonne entfernt, fliegt er also - vereinfacht ausgedrückt - seinem Schweif hinterher.

Doch es gab nicht nur den Kometen zu bestaunen. Hier ein paar weitere Bilder:

Der Planet Saturn ist sehr weit weg. Selbst bei 2000mm Brennweite bleibt sein Bild in einer DSLR-Kamera (die ich an mein großes Teleskop adaptiert hatte) doch recht klein und bescheiden:

Saturn in der DSLR an meinem Celestron C8-Teleskop

 Bei obigem Bild wurde Saturn in etwa "korrekt" belichtet. Wenn man ihn überbelichtet...

Saturn mit Monden

 

... kann man sogar einige seiner Monde erkennen. Ganz rechts der hellste ist der Mond Titan, ebenfalls rechts fällt der Mond Rhea auf, zwischen Rhea und Ring könnte auch noch ganz schwach der Mond Enceladus zu sehen sein. Und links von Saturn dann der Mond Tethys.

Genau wie der Komet gehört auch Saturn zu unserem Sonnensystem, die Entfernung der beiden ist noch "überschauber". Der Komet steht uns zur Zeit sogar noch etwas näher als die Sonne, Saturn ist knapp neunmal den Abstand Erde-Sonne von uns entfernt, was ca. 1,4 Lichtstunden entspricht.

Schaut man tiefer ins Weltall hinein, lassen sich die Entfernungen nur noch in Lichtjahren messen. Hier ein paar der Objekte, die wir an diesem Abend angeschaut haben:

M 57

Der "planetarische Nebel" M57, der berühmte "Ringnebel" im Sternbild Leier ist über 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Der Nebel ist der Überrest eines Sterns, der vor etwa 20.000 Jahren seine äußere Gashülle abgestoßen hat, der Radius dieses Nebels beträgt etwas über ein Lichtjahr.

NGC 6888 - Der "Crescent-Nebel" oder auch "Sichelnebel"
 

Auch dieser Nebel wurde sicher von einem Stern abgestoßen. Er hat einen Durchmesser von ca. 25 Lichtjahren und ist 4700 Lichtjahre von uns entfernt.

M 56, ein Kugelsternhaufen im Sternbild Leier, Lyra

M 13 im Sternbild Herkules (leider mit Satellitenspuren)

Kugelsternhaufen enthalten eine kaum vorstellbare Menge von Sonnen, die um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen. Im Haufen M 13 gibt es laut Wikipedia ca. 500.000 Sonnen, der Durchmesser beträgt ca. 150 Lichtjahre, die Sonnen untereinander haben Abstände von nur 1 - 2 Lichtjahren haben (zumVergleich: In unserer Umgebung gibt es nur wenige einzelne Sterne, der nächste ist 4 Lichtjahre entfernt.) Der Kugelsternhaufen ist 25.000 Lichtjahre von uns entfernt. Kugelsternhaufen bewegen sich zumeist auf langgestreckten Ellipsenbahnen rund um ihre Muttergalaxie, in diesem Fall also unsere Milchstraße.

NGC 7000 im Sternbild Schwan

Im Sternbild Schwan befindet sich auch das Objekt NGC 7000, der "Nordamerikanebel". Ein diffuser Gasnebel, der hauptsächlichaus rötlich leuchtendem Wasserstoff besteht und auf einigen Fotos eine Form zeigt, die an eine Landkarte von Nordamerika erinnert. 

Später am Abend, der Besuch war dann schon gegangen, habe ich tief im Osten auch noch den aufgehenden Mond beobachtet, der sich ganz in der Nähe vom Planeten Mars aufgehalten hat:

Mond und Mars


Der Mond im Letzten Viertel

Mond und Mars habe ich nach Mitternacht fotografiert, mit einer Nikon P950 Kamera, aus freier Hand, nur leicht abgestützt. Der Mond zeigt sich als "Halbmond", er hat (exakt etwas später um 2:52 Uhr MESZ) das "Letzte Viertel" seiner Umlaufbahn erreicht, vor einer Woche war "Vollmond", in einer Woche ist "Neumond".

Freitag, 7. Juli 2023

6. Juli 2023: Eine schöne Nacht

Am Donnerstagabend war der Himmel endlich wieder schön klar. Endlich konnte ich meine Ausrüstung wieder aufbauen. Schade, dass dies nicht schon eine Nacht vorher der Fall war, die Sternbedeckung durch einen Asterpoiden ist mir so leider entgangen. Doch ich will gar nicht lange jammern, selbst wenn der Abend zunächst mit einer Enttäuschung begann:  Morgen soll die Venus "im größten Glanz" leuchten, doch leider steht sie abends schon so tief, bzw sind jetzt die Bäume auf den Nachbargrundstücken so belaubt und blickdicht, dass ich sie von meinem Garten aus im Nordwesten gar nicht mehr zu gesicht bekam.

Ich musste also bis 23 Uhr warten, dass es endlich auch für etwas schwächere Objekte dunkel genug war.

Als erstes hatte ich den Kugelsternhaufen M 19 fotografiert, ich zeige hier jedoch auf ein Bild vom 14. Juni, da hatte ich ihn 30 Minuten belichtet, jetzt waren es nur gut 15 Minuten.

Messier 19, allerdings schon am 14. Juni fotografiert

Etwas höher als M 19 zieht der Kugelsternhaufen M 9 seine Bahn. Nicht weit von ihm entfernt gibt es einen weiteren Kugelsternhaufen, NGC 6356.  Für das folgende Bild habe ich 30 Minuten belichtet:

M 9 (rechts unten) und NGC 6356 (links oben)

 Anschließend hatte ich eine etwas absurde Idee für das nächste Foto: "Ich könnte ja mal das 'nichts'fotografieren, das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie." Okay, das ist erst vor kurzem ganz anderen und mit erheblich aufwendigeren Mitteln gelungen, aber ich könnte ja mal zumindest schauen, wie denn diese Gegend in meinem kleinen Teleskop überhaupt aussieht:

Das Zentrum unserer Galaxie, der Milchstrasse

Die Astronomen bezeichnen das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie mit Sgr A*, denn es war zuerst als starke Quelle von Radiostrahlung bekannt. Auch diese ist natürlicht nicht mit meinem optischen Gerät zu identifizieren, aber zumindest lässt sich die Richtung, also der ungefähre Ort kennzeichnen.

Dann wollte ich gerne  ein weiteres Messier Objekt, M 62, fotografieren. Doch der kam nicht hoch genug über den Horizont. Mathematisch war er zwar 6° Grad über dem Horizont, doch Nachbars Bäume und Büsche störten leider auch hier. So konnte ich nur das Objekt NGC 6452 ablichten:

NGC 6452 in der Bildmitte

 Deutlich erkennt man große helle "Flecken" auf dem Bild, Reflektionen von Blättern, die bereits in das Bild hineinragen. Etwas außerhalb dieses Bildes, rechts unten, sollte sich M 62 befinden, für mich optisch jedoch nicht erreichbar. Wahrscheinlich fehlte nur ein Grad an Höhe.

Ebenfalls in der Nachbarschaft befindet sich der offene Sternhaufen NGC 6451:

NGC 6451

Ich kann nur bestätigen, was schon so ähnlich John Herschel in seiner Beschreibung dieses Objekts notierte: ein sehr unregelmäig geformtes, eher längiches Objekt, mit einer auffallenden balkenförmigen Lücke hellerer Sterne in der Mitte.

Nun jedoch noch ein "infacheres" Objekt: Messier 24, eine "Sternenwolke" im Sternbild Schütze:

Messier 24 im Schützen

 Parallel habe ich mit meinem größeren Teleskop, dem Celestron C8 und meiner daran angeschlossenen Vollformatdigitalkamera gearbeitet. Ich habe eine ganze Reihe von Bildern des planetarischen Nebels M 57 gemacht. Diese muss ich natürlich noch von Hand stacken und bearbeiten. Hier schon mal ein Einzelbild, 60 Sekunden bei ISO 3200 belichtet:

M 57 in der Leier

Mittlerweile ging es auf 2 Uhr zu, der Mond war inzwischen über dem Horizont erschienen und auch Saturn leuchtete vom Himmel herab.

Saturn, bei ISO400 und 1/50 Sekunde Belichtungszeit

Ich hatte es schon gehört - und war trotzdem überrascht - wie gering die Ringebene des Saturns jetzt geneigt ist. Auch dies ist ein Einzelbild meiner Digitalkamera am C8. Visuell war der Ring des Planeten deutlich vom eigentlich Saturnkörper zu unterscheiden, ein Zeichen für eine gute trockene Luft in dieser Nacht.

Und zum Abschluss noch ein Bild des Mondes:

Der abnehmende Mond am Morgen des 7. Juli gegen 2:20 Uhr MESZ.