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Montag, 10. Juni 2024

9. Juni 2024: Weiteres Messier-Objekt fotografiert!

 Am Sonntagabend, 9. Juni 2024, dem Tag der Europawahl, war es tagsüber und am Abend lange Zeit klar, so dass ich den Tag auch wieder für einige Beobachtungen nutzen konnte. Auch wenn es in der Nacht gar nicht mehr richtig dunkel wird.

Mein größter "Erfolg" in dieser Nacht war es, dass ich endlich ein weiteres Messier-Objekt fotografieren konnte: M 62. Jetzt fehlen mir von den 110 Objekten aus dem Katalog nur noch vier (M7, M54, M69 und M70).

Kugelsternhaufen M62 am 9.6.2024 um 23:51 MESZ

Das obige Bild habe ich 15 Minuten belichtet. Zum Zeitpunkt des Fotos stand M 62 bei mir nur 6° Grad über dem Horizont. Das ist eigentlich zu flach, um von meinem Garten aus beobachtbar zu sein. Ich habe mein Vespera jedoch wieder auf einem sehr hohen Stativ über meinem Kopf (Höhe etwas über 2 Meter) befestigen können, und von dort aus gelang mir dann der Blick "über den Gartenzaun". ca. 90 Minuten später wäre  M 62 genau im Süden mit 8° Grad Höhe noch etwas weiter über dem Horizont gewesen, würden dann jedoch durch das Haus meines Grundstücksnachbarn verdeckt gewesen.

M 62 und Wolken

Kurze Zeit danach zogen Wolken auf. Das letzte Bild wurde fünf Minuten länger belichtet, dann habe ich jedoch abgebrochen, weil sich sonst die Wolken direkt vor M 62 geschoben hätten.

Vorher waren jedoch auch viele andere schöne Bobachtungen möglich.

Die Sonne am 9.6.24 um 11:37 Uhr MESZ

Die Sonne hatte viele Fleckengruppe, spaceweather gab die Relativzahl mit 143 an. Ganz rechts am Rand ist die Gruppe 3697 zu sehen, die bei der Umrundung davor noch 3664 hieß und bei uns im Mai wunderschöne Polarlichter verursachte. Bei dieser Umrundung hatte ihre Intensität schon etwas abgenommen, ob sie es wohl ein weiteres Mal um die Sonne schafft?

Der Mond um 21:32 MESZ

 

Der Mond war schon früh sichtbar, das obige Bild entstand kurz vor Sonnenuntergang. Deutlich ist die starke Libration des Mondes zu erkennen, die auch den Krater Weierstrass (den einzigen nach einem Paderborner benannten Mondkrater).

Komet C/2023 A3 Tschuchinshan-ATLAS

Kurz nach Mitternacht gelang mir noch dieses Foto des Kometen. Der Schweif scheint etwas länger geworden zu sein, die Helligkeit ist jedoch eher nicht oder nur kaum angestiegen.


NGC 5746 gegen 23:34 MESZ

Die "Kantengalaxie" NGC 5746 im Sternbild Jungfrau wurde eine halbe Stunde belichtet, etwas mehr Belichtungszeit wäre hier wahrscheinlich sinnvoll gewesen.

Natürlich stand auch T CrB wieder auf meiner Beobachtungsliste, da tut sich jedoch immer noch nichts.

Zu dieser Jahreszeit lassen sich besonders viele Kugelsternhaufen fotografieren. Hier ein Mosaik-Bild, gemacht mit meinem Vespera Pro, das gleich mehrere zeigt:

M 9 (Mitte rechts) sowie NGC 6356 (oben links)und NGC 6342 (unten)

 Alle drei Kugelsternhaufen befinden sich im Sternbild Schlangenträger, das Bild umfasst eine Fläche von ca. 1,6° x 2,1° Grad am Himmel. Hier würden also gut 12 Vollmonde hineinpassen. NGC 6356 ist einer der kleinsten Kugelsternhaufen der Milchstrasse. NGC 6342 ist von uns ca. 27000 Lichtjahre entfernt, nur halb so weit weg wie NGC 6356. M 9/NGC 6333 ist der südlichste von Messier in diesem Sternbild entdeckten Kugelhaufen.

Erkennbar ist in diesem Bild auch die Dunkelwolke Barnard 64, die sich westlich (rechts) von M 9 befindet und über den Bildrand hinaus ragt. Das Bild wurde insgesamt etwas über 34 Minuten lang belichtet.



Samstag, 18. Juni 2022

16./17. Juni 2022: Eine schöne Beobachtungsnacht

 Die Nacht vom 16. auf den 17. Juni konnte ich endlich mal wieder etwas länger für astronomische Beobachtungen ausnutzen.

Hier ein kleiner Teil der Bilder. Als erstes jedoch kein Bild aus der Nacht, sondern vom Tag. Ein Bild der Sonne und ihrer Flecken:

Sonnenflecken am 16. Juni 2022

Auffällig ist heute, dass viele Flecken sich in Ketten auf der Sonne zeigen. Es gibt keine besonders großen Flecken, aber eben doch viele Gruppen, die aus vielen Einzelfleckem bestehen. Das renommierte Observatorium Kanzelhöhe in Österreich hat für diesen Tag eine Relativzahl von 159 bestimmt.

Am Abend dauerte es dann lange Zeit, bis es halbwegs dunkel wurde, und ich mit dem Beobachten beginnen konnte.

Kugelsternhaufen M 12

Das erste Objekt war ein Kugelsternhaufen. Die Zeitschrift "Sterne und Weltraum" hatte mich durch einen Artikel im aktuellen Juniheft dazu angeregt. M 12 (NGC 6218) ist ein 6,1mag heller Kugelsternhaufen, der 1764 von Charles Messier entdeckt wurde. IM Sternbild Schlangenträger ist er von 5 Kugelsternhaufen der hellste. Er ist etwa 16000 Lichtjahre von uns entfernt.


Komet C/2017 K2 Panstarrs

Anschließend habe ich noch einmal den hellen Kometen fotografiert. Gegenüber der letzten Aufnahme vor einer Woche hat er sich schon ein ganzes Stück am Himmel weiter bewegt.

Asteroid (41) Daphne

 

Nach dem Kometen habe ich versucht Asteroiden, Kleinplaneten zu fotografieren. Bei (41) Daphne hatte ich Glück. Dieser Asteroid bildete mit einem ähnlich hellen Stern ein wunderschönes enges Paar am Himmel. Daphne ist von den beiden hellen Punkten in der Bildmitte der linke. Der rechte ist der Stern HD154920, der mit einer Helligkeit von 9,62mag angegeben wird. Das ist etwas heller als die 10,3mag, die bei heavens-above für Daphne angegeben werden.

Dann habe ich mich auf die Suche nach einer Nova gemacht. Am 6. Juni wurde ein Ausbruch von U Sco gemeldet. Dieser Stern ist eine Art "Wiederholungstäter". Ungefähr alle zehn Jahre (+/- 2 Jahre) kommt es zu einem kurzzeitigen Helligkeitsausbruch. Von diesem seltenen Nova-Typ gibt es nur ca. 10 bekannte Exemplare in der gesamten Milchstrasse. Zuletzt hatte die Helligkeit ca. 18mag betragen, also ausserhalb der Reichweite meiner Teleskope. Jetzt war sie - typisch für eine Nova) um gut zehn Größenklassen angestiegen, die hellste Schätzung la bei ca. 7,7mag. Doch auch der Abfall der Helligkeit wird zügig sein. Hier mein Bild:

Nova U Sco

Die Nova in der Mitte habe ich markiert. Sie ist am 16. Juni nur noch ca. 13mag hell. Ich kann froh sein, sie überhaupt noch erwischt zu haben. Bald wird sie wieder zu schwach für meine Geräte sein.

Hier die Lichtkurve der AAVSO:

Die grünen Markierungen entsprechen grob gesagt der visuellen Helligkeit

Bei der AAVSO kann man auch die Geschichte bzw. Beobachtungen des letzten Helligkeitsausbruchs von 2010 nachverfolgen.

Ein weiterer Kugelsternhaufen, M9:

Kugelsternhaufen M9

M9 ist ein relativ kleiner, leicht ovaler Kugelsternhaufen. Auf dem Foto ist südwestlich des Kugelsternhaufens auch eine Dunkelwolke auffällig, diese trägt die Bezeichnung "Barnard 64". Man kann hier gut erkennen, dass die Dunkelwolke in vielen Bereichen gar kein Sternenlicht durchzulassen scheint und zum Rand hin das Licht der Sterne zumindest deutlich schwächt.

In der Literatur bei anderen Fotografen wird auch häufig eine kleine Kette von Sternen erwähnt, die bei mir jedoch nicht so auffällig zu sehen ist.

Das nächste Bild zeigt keinen Kugelsternhaufen, sondern "nur" einen sehr kompakten sog. "offenen Sternhaufen":

M 11, im kleinen Sternbild "Schild", der sog. "Wildenten-Haufen

M 11 wird auch der Wildentenhaufen genannt. Mit 5,8mag ist er auch im Fernglas relativ leicht zu finden. Im Gegensatz zu anderen "offenen Sternhaufen" wie den Plejaden oder der Praesepe stehen hier die Sterne doch sehr kompakt beieinander. Dies liegt zum Teil natürlich auch einfach an der Entfernung, während die Plejaden von uns nur ca. 440 Lichtjahre entfernt sind, beträgt der Abstand zu M11 über 6100 Lichtjahre. Erst in größeren, leistungsfähigen Teleskopen wie zum Beispiel dem Hubble-Teleskop, lassen sich die Sterne alle voneinander trennen.