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Sonntag, 12. April 2020

13. - 19. April 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond immer weiter in die frühen Morgenstunden zurück. Die Abende und Nächte eignen sich daher immer besser zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Sternenhimmel. Von den hellen Planeten strahlt die Venus am Abend im Westen bis deutlich nach Mitternacht, am Morgenhimmel sind Jupiter (ab ca. 3:45 Uhr) , Saturn (ab ca. 4:10 Uhr) und  (ab ca. 4:40 Uhr) zu sehen. Der Mond zieht in dieser Woche genau unterhalb dieser drei Planeten seine Bahn.  Diese Woche ist also wirklich etwas für die astronomischen Frühaufsteher. Die ISS ist in dieser Woche bei uns bei nächtlichen Überflügen nicht zu sehen.

Am Ostermontag, den 13. April, geht der abnehmende Mond um 2:12 Uhr auf, er ist noch zu 70 Prozent beleuchtet. Um 3:34 Uhr und um 4:05 Uhr enden die Bedeckungen von zwei kleinen Sternen, die dann plötzlich hinter seinen dunklen Seite wieder auftauchen, also quasi "angeknipst" werden. Die Sonne geht um 6:32 Uhr auf und um 20:19 Uhr unter. Das sind am Morgen 16 Minuten früher als letzten Montag und am Abend 12 Minuten später, der helle Tag dauert also 28 Minuten länger als noch vor einer Woche. Gleichzeitig sinkt die Sonne nicht mehr so tief unter den Horizont im Norden. Ihre Bahn verläuft in diesem Teil des Himmels auch flacher. Das bedeutet, dass die Dämmerungszeiten auch länger werden. Richtig "astronomisch dunkel" ist es nur noch zwischen ca. 22:30 Uhr und 4:20 Uhr.

Am Dienstag, den 14. April, geht der Mond um 3:12 Uhr auf, er nähert sich langsam dem Jupiter, der heute um 3:34 Uhr aufgeht. Je nach Beobachtungsstandort hier passiert dies alles jedoch bei uns ca. 20 Minuten später, da der Mond und Jupiter erst über dem Eggegebirge aufsteigen müssen. Bei Jupiter sind heute bis 5:54 Uhr nur drei Monde zu sehen, da der Mond Europa hinter dem Planeten her zieht.

Am Mittwoch, den 15. April,stehen zunächst alle Jupitermonde auf der gleichen Seite. Ab 4:35 Uhr wandert Mond Io vor dem Planeten vorüber, bis 5:32 Uhr kann man in größeren Fernrohren Ios Schatten über den Planeten ziehen sehen. Die Beobachtung wird jedoch durch den Mond erschwert, der heute früh unterhalb von Jupiter und Saturn steht. Um 0:56 Uhr hatte er exakt das Letzte Viertel erreicht, er gehtaber bei uns erst gegen 4:00 Uhr auf.

Am Donnerstag, den 16. April, ist der Mond in der Frühe bis zum Mars weiter gezogen. Er ist nur noch zu ca. 38 Prozent beleuchtet, in seinem dunklen Teil schimmert jetzt das Erdlicht.

Am Freitag, den 17. April, zeigt der Mond wieder einmal maximale Libration in Breite, wir können seinen Nordpol sehen. Er geht jetzt jedoch erst nach 5:00 Uhr auf, zu dieser Zeit dämmert es schon. Der veränderliche Stern Algol zeigt heute um 23:52 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Samstag, den 18. April, geht die nur noch zu 21 Prozent beleuchtete Mondsichel erst nach 5:30 Uhr auf.

Am Sonntag, den 19. April, geht die nur noch zu 14 Prozet beleuchtete schmale Mondsichel erst gegen 6:00 Uhr auf, ob sie überhaupt noch in der Morgendämmerung zu finden sein wird?

Mittwoch, 30. Oktober 2013

30. Oktober: Venus ist Abendstern und ein Iridiumflare

Heute Abend kann man tief  im Südwesten die Venus sehen, jetzt um 17:35 Uhr steht sie nur noch 6° Grad über dem Horizont. Trotzdem strahlt sie kräftig in der Abenddämmerung. Die Venus, unser nächster Nachbar unter den Planeten, ist - wenn sie am Himmel steht - immer heller als alle anderen Planeten oder Sterne.

Hier ein Foto von heute:

Venus in der Abenddämmerung am 30. Oktober, 1/60 sec, ISO800
Man braucht entweder eine gute Sicht zum Horizont hin - oder wie ich etwas Glück, das sie gerade in der Lücke zwischen zwei Bäumen zu sehen ist.

Um 19:17 Uhr kam es, wie angekündigt, zu einem hellen Iridiumflare, ausgelöst durch den Satelliten Iridium 34..

Iridiumflare im Pegasus

Gut kann man erkennen, das der Flare sehr hell im Pegasus-Viereck aufleuchtet und dieses dann nach rechts (Südwest) hin verlässt. Der kleine "Schlenker" zu Beginn der Satellitenspur ist kein "Taumeln" in der Bahn, sondern bedingt durch die nicht ganz stabile Aufstellung meines Fotoapparats, so dass sich der Druck auf den Auslöser leider durch dieses leichte "Wackeln" bemerkbar macht.
Links schließt sich an den Pegasus die Sternenkette der Andromeda an. Wenn man etwas genauer hinschaut kann man auf dem Foto sogar die Andromeda-Galaxie (M31) erkennen.

Hier das Bild noch einmal mit erläuternden Zusätzen:


Die Andromeda-Galaxie ist das fernste Objekt, das regelmäßig bei einigermaßen dunklem Himmel mit bloßem Auge gesehen werden kann. Sie ist 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Der Satellit war im Moment des Aufleuchtens von uns nur circa 1070 Kilometer entfernt.