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Sonntag, 9. Februar 2025

10. - 16. Februar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht erleuchtet die Nächte. Von den hellen Planeten ist die Venus noch immer strahlender Abendstern im Westen, sie geht bald nach 21 Uhr im Westen unter. Saturn ist dort nur noch kurz zu sehen, er verabschiedet sich bald und geht schon bald nach 19 Uhr unter. Jupiter steht gegen 19:30 Uhr hoch im Süden und geht nach 3:00 Uhr am Morgen unter. Mars erreicht seine höchste Position im Süden gegen 22 Uhr und ist noch bis gegen 7:00 Uhr morgens zu sehen. Die ISS beginnt wieder eine morgendliche Sichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 10. Februar, geht die Sonne um 7:48 Uhr auf und um 17:30 Uhr unter. Der helle Tag ist damit 25 Minuten länger als noch vor einer Woche. Der bereits zu 96 Prozent beleuchtete Mond geht um 14:43 Uhr auf, um 23:23 Uhr steht er dann mehr als 63° Gard hoch am Himmel. Er zeigt heute größte Libration West, das heißt, das Mare Crisium steht fern vom Rand. Um 22:15 Uhr beginnt ein Schattendurchgang von Mond Io auf der Jupiterscheibe (bis 0:27 Uhr). Asteroid (887)Alinda (11,9mag) zieht heute um 20 Uhr in nur 5,5' Bogenminuten Abstand an lambda UMa (3,4mag) vorüber.

Am Dienstag, den 11. Februar, geht der zu 99 Prozent beleuchtete Mond um kurz nach 16:00 Uhr auf. Heute beginnt praktisch die erste Vollmondnacht der Woche. Um 18:18 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Io, gleichzeitig ist noch bis 19:25 Uhr der Schatten von Mond Europa auf der Jupiteroberfläche zu sehen. Um 6:00 Uhr zieht (28)Bellona (10,3mag) in nur 0,5' Bogenminuten Abstand an HIP42943 (8,1mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 12. Februar, erreicht der Mond um 14:53 Uhr seine exakte Vollmondposition, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. Er geht um 17:25 Uhr auf und zieht im Laufe der Nacht dicht an Regulus im Löwen vorbei. Um 18:56 Uhr endet ein Schattenwurf von Io auf der Jupiteroberfläche, der Schatten zieht vorher dicht am "Großen Roten Fleck" entlang. Asteroid (29)Amphitrite (9,2mag) steht heute in Opposition zur Sonne im Sternbild Löwe.

Am Donnerstag, den 13. Februar, geht der Mond um 18:41 Uhr auf, um 21:00 Uhr ist er noch immer zu 98 Prozent beleuchtet. Bereits um 5:00 Uhr zieht Asteroid (346)Hermentaria (11,9mag) in nur 3' Bogenminuten Abstand an 81 Leo (5,6mag) vorüber.

Am Freitag, den 14. Februar, Valentinstag, schenken Sie ihrer Liebsten oder ihrem Liebsten doch am Abend einmal einen Blick zur Venus, der Göttin der Liebenden. Sie ist nach Sonnenuntergang im Westen gar nicht zu übersehen. Die Venus erreicht heute ihre größte Helligkeit des Jahres "Venus im größten Glanz" von 4,9mag. Im guten Fernglas oder Teleskop sieht man eine wunderschöne Venus-Sichel. Der Mond geht um 19:55 Uhr im Osten auf und ist zu 95 Prozent beleuchtet. Um 21:56 Uhr endet am nördlichen Mondrand eine Bedeckung von 89 Leonis (5,8mag hell), ob diese jedoch angesichts des sehr hellen Mondes wirklich beobachtet werden kann ist eine spannende Frage. Die ISS ist erstmalig wieder am Morgen zwischen 6:38 Uhr und 6:46 Uhr bei einem Überflug in maximal 18° Grad Höhe über dem Horizont in Richtung Süden / Südosten zu sehen. Jupitermond Ganymed wird von 20:21 Uhr bis 22:40 Uhr vom Planeten verdeckt.

Am Samstag, den 15. Februar, geht der Mond erst um 21:06 Uhr auf, er ist dann noch zu 90 Prozent beleuchtet. Die ISS kann am Morgen zwischen 5:50 Uhr und 5:57 Uhr bei einem Überflug in maximal 12° Grad Höhe beobachtet werden.

Am Sonntag, den 16. Februar, geht der Mond erst um 22:17 Uhr auf, er nähert sich Spica in der Jungfrau und ist noch zu 83 Prozent beleuchtet. Die ISS erreicht am Morgen bei einem Überflug zwischen 6:37 Uhr und 6:45 Uhr bereits eine Höhe von 33° Grad über dem Horizont.

 

Sonntag, 2. Februar 2025

Ein paar weitere Asteroiden im Januar

 So langsam komme ich wieder dazu, auf mener Festplatte aufzuräumen und die verschiedenen Beobachtungen im Januar auszuwerten. Ich konnte auch eine ganze Reihe von Asteroiden oder Kleinplaneten beobachten.

Am 17. Januar konnte ich (28) Bellona genau am Tag seines Perihels fotografieren, dabei ging mir per Zufall noch ein weiterer lichtschwächerer Asteroid ins "Netz":

(28) Bellona am 17.1.25 um 23:58 MEZ, 11 Minuten belichtet mit (3332)Raksha

Bellona hatte an diesem Tag eine Helligkeit von 10,4mag erreicht. In der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Heft 2/25) wurde Bellona ausdrücklich erwähnt, das die diesjährige Opposition (am 1. Februar) eine besonders günstige sei, dann wird Bellona sogar 10,0mag erreichen. Die Koordinaten von Bellona hatte ich mir von "heavens-Above" herunter geladen. Erst später entdeckte ich in Stellarium, das sich genau im gleichen Blickfeld noch ein zweiter Asteroid befand, nämlich (3332)Raksha.

(28)Bellona und (3332)Raksha, am 18.1. um 23:38 UT (also 19.1. 0:38 MEZ), 16 Minuten belichtet

Einen Tag später konnte ich Bellona noch einmal fotografieren, man kann deutlich erkennen, wie sie etwas weiter gewandert ist. Ebenso auch (3332)Raksha. 

Ein weiterer Asteroid ist die (247) Eukrate:

(247)Eukrate am 17.1.25 um 23:44 MEZ, 11 Minuten belichtet

In diesem Sternengewimmel muss man schon etwas länger nach seinem "Objekt der Begierde" suchen. Auch hier gelang mir ein weiteres Foto am Tag danach:

(247)Eukrate am 18.1.25 um 23:13 UT , 7 Minuten belichtet.

Ein ganz anderes Tempo legte Mitte Januar der Asteroid (887)Alinda vor:

(887)Alinda am 17.1.25 um 23:30 UT, also 18.1. 0:30 MEZ, 10 Minuten belichtet

 

Alinda bewegt sich so schnell am Himmel, dass die Kamera mit dem "Stacken", also dem exakten Übereinanderlegen der Bilder gar nicht nachkommen kann, bzw. die einzelnen Bilder nicht mehr exakt übereinander bekommen kann. Denn selbst innerhalb von zehn Minuten bewegt sich dieser Asteroid deutlich weiter, so das es dann auf diesem Bild so aussieht, als hätte er eine Art "Kometenschweif".

Dies liegt daran, dass (887)Alinda sich zum Zeitpunkt der Aufnahme sehr nahe an der Erde befand. Am 8. Januar betrug der Abstand nur 0,082 Astronomische Einheiten, nur 12,3 Millionen Kilometer. Dadurch erreichte Alinda eine maximale Helligkeit von 9,2mag. Ist Alinda weit von der Erde entfernt, kann die Helligkeit auf 19mag absinken und dann für meine Optik unerreichbar werden.

Da sich Alinda so schnell bewegt, konnte ich auch kein zweites Foto am 18.1. mit den gleichen Koordinaten machen wie bei Bellona oder Eukrate, Alinda wäre dann schon weit aus dem Bild heraus gewandert.

Am 18. Januar hielten sich gleich zwei Asteroiden im Sternbild Zwillinge in der Nähe des Medusanebels auf, (79) Eurynome und (675) Ludmilla:

(79)Eurynome und (675)Ludmilla beim Medusanebel, 18.1.25, 22:30 MEZ

 Das Bild des Medusanebels wurde 80 Minuten lang belichtet. Um Asteroiden mit einer Helligkeit von um die 10mag sichtbar zu machen, reichen normalerweise 10 Minuten Belichtungszeit deutlich. In dieser Zeit bewegen sie sich meist noch nicht so schnell und der Asteroid bleibt "punktförmig". Ausnahme sind dann Asteroiden wie Alinda, die der Erde sehr nahe kommen.

Um das Bild des Medusanebels so hell hinzubekommen, waren jedoch etwas über 80 Minuten Belichtungszeit notwendig. Und dann zeigen auch schon "normale" Asteroiden eine Strichspur, wie man hier auf dem Bild bei Eurynome (10,3mag) und Ludmilla (11,2mag) schnell erkennen kann.