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Donnerstag, 11. September 2025

10. September 2025: Ein kleiner Beobachtungsabend mit der ISS, dem Mond, einem Kometen und mehr...

 Am Mittwoch, den 10. September, zeigte sich der Himmel am Abend wieder gnädig und klarte auf. Die Gelegenheit musste doch glöeich wieder genutzt werden.

Schon am späten Nachmittag konnte ich die Sonne fotografieren: 

Sonne mit Flecken am 10.9.25 um 17:41 Uhr MESZ

 Drei große Flecken sind sofort auffällig, sie sind - wenn man genauer hinschaut - auch noch von einigen kleinen Flecken umgeben. Der am weitesten rechts stehende Fleck dieser Dreiergruppe trägt die Beteichnung AR 4211, er tauchte bereits am 2. September ganz links am Sonnenrand auf. Die beiden nachfolgenden Flecken entwickelten sich erst am 7. September und tragen die Nummer AR 4213. Außerdem ist noch weiter oben, dicht am rechten Rand, der größere Fleck AR 4207 zu sehen. Man kann noch zwei weitere kleine, schwache Fleck(engruppen) erkennen. Hier dürfen Sie selbst einmal nach den Nummern suchen, in dem Sie mein Foto mit denen auf spaceweather.com vergleichen.

Heute Abend sollte auch eine Periode von abendlichen Überflügen der ISS beginnen. Während ich meine Kamera einrichtete, zeigte ein erstes Testbild - wie ich selbst erst später bemerkte - sogar eine Flare-Erscheinung eines anderen Satelliten:

Satellitenflare am 10.9.2025 um 21:28 Uhr MESZ

 Das Bild hatte ich bei 24mm Brennweite (Weitwinkel) und ISO1000 bei Blende 4,5 30 Sekunden belichtet. Auf diesem Einzelbild haben die Sterne schon kleine Strichspuren hinterlassen, die sieht man jedoch erst bei etwas größerer Darstellung. Um 21:37 Uhr kam dann die ISS vorbei geflogen:

Überflug der ISS um 21:37 Uhr MESZ

 Dieses Bild wurde jetzt aus drei aufeinanderfolgenden Aufnahmen zusammengesetzt. Die vielen Sterne zeichnen jetzt schon deutliche Spuren. Die große, lange Spur stammt von der ISS. Auf dem ersten Bild war sie noch hinter den Bäumen verborgen, beim dritten Bild wurde ihre Spur immer schwächer, da sie dann im Schatten der Erde verschwand und nicht mehr vom Licht der Sonne angestrahlt wurde.  Zusammengesetzt habe ich die Bilder mit dem Programm StarStax, mit dem man sehr schön Sternspuren zusammenfügen kann, die Lücken beim "umschalten von einem Bild zum anderen werden sehr gut überblendet. Da sich die ISS jedoch sehr schnell bewegt, zeigt sie auch in diesem zusammengesetzten Bild zwischen den beiden Aufnahmen eine deutliche Lücke. Was hier so aussieht, als ob die ISS "bei uns" über den Himmel fliegt: in Wirklichkeit flog sie ziemlich genau 400 Kilometer hoch über Genua in Italien an der Mittelmeerküste entlang. Von uns war sie dann knapp 1000 Kilometer "Luftlinie" entfernt.

Später habe ich dann natürlich auch den Mond fotografiert:

Der abnehmende Mond um 22:20 Uhr MESZ

 Gegenüber Sonntag, dem Tag des Vollmonds mit der Mondfinsternis hat er schon deutlich abgenommen und war nur noch zu 87 Prozent beleuchtet.

Mit dem Mond war auch der Planet Saturn aufgegangen. Ich habe mal probiert, wie weit ich ihn mit meinem Spektiv und einer Kleinbildkamera aufnehmen konnte:

Saturn um 22:25 Uhr MESZ

 Kein besonders schönes Foto, aber erfreulicherweise kann man doch den Ring um Saturn erkennen. Wir schauen immer noch ziemlich auf die Kante des Rings, deshalb sieht er auf diesem Bild wie ein "Strich" aus. Die bunten Farben auf diesem Einzelbild sind keine realen Farben auf der Saturnoberfläche, sondern sind im wesentlichen durch unsere Atmosphäre und die Optik verursacht.

Mit dem Vespera habe ich auch auf Saturn gezielt:

Saturn im Vespera um 23:32 Uhr MESZ

Obwohl dieses Bild nur 8 Sekunden lang belichtet wurde (gestacked aus vier Bildern a 2 Sekunden) ist Saturn selbst so überbelichtet, dass nichts von seinem Ring zu sehen ist. Aber direkt neben ihm ist eine kurze Kette von dreien seiner Monde zu sehen. Das sind - von innen nach außen - Dione (10mag), Rhea (9mag) und Titan (8mag). Ein klein wenig weiter nach rechts sieht man zwei Lichtpunkte, etwas versetzt übereinander. Der untere dieser Lichtpunkte ist der Saturnmond Iapetus (11mag), der obere Lichtpunkt ein Stern mit ebenfalls noch 11mag.

Weitere Beobachtungen:
  

T CrB um 20:46 Uhr
 Im übrigen leuchtet T CrB immer noch mit den üblichen 9,7mag, ich erwarte einen Ausbruch als Nova ja sowieso erst im nächsten Jahr.

Dann habe ich mich auf die Suche nach Kometen gemacht:

Komet C/2024 E1 Wierzchos, 30 Minuten belichtet (Vespera Pro)

 Der hellste, aus meinem Garten heraus, zu erreichende Komet am Abend ist der Komet C/2024 E1 Wierzchos. Er soll zur Zeit eine Helligkeit von ca. 13,9mag haben. Im Kreis kann man eine deutliche Aufhellung erkennen, etwas verschmiert zwar, aber meines Erachtens müsste das der Komet sein. Er bewegt sich zum Glück nur sehr langsam am Himmel, so dass sich noch einiges Licht "stacken" lässt und er dadurch auf diesem Bild sichtbar wird. Der Komet wurde am 3. März 2024 von dem polnischen Astronomen Wierzchos am Mount Lemmon-Observatorium in Arizona in den USA entdeckt. Seine größte Annäherung an die Sonne erfolgt im Januar 2026. Dann wird er jedoch nur auf der Südhalbkugel der Erde zu sehen sein. Möglicherweise erreicht er dann eine Helligleit von 8,5 mag. 

Parallel habe ich mit meinem Vespera "classic" versucht, den Kometen C/2023 R1 Panstarrs zu fotografieren, er hat jedoch nur 15,5mag und bewegt sich schneller am Himmel, da ist mir leider kein Nachweis gelungen. Dieser Komet erreicht seinen sonnennächsten Punkt erst im April 2026. Auch dann wird er jedoch kaum heller als 14,5mag.

 

UGC 11622 mit SN2025qpk

Zu guter Letzt habe ich auch noch einmal die Supernova SN2025qpk in der Galaxie UGC 11622 aufgesucht. Sie hat jetzt noch eine Helligkeit von ca. 16,1mag, ist aber immer noch gut zu erkennen.