Mittwoch, 14. August 2024

14. August 2024: Mars bei Jupiter

 Manchmal hat es ja auch seine Vorteile, wenn man zu nachtschlafender Zeit plötzlich wach wird, weil man mit einem gewissen Bedürfnis Richtung "Stilles Örtchen" gedrängt wird. Das passierte mir heute in der Frühe gegen 4:30 Uhr.

Zuerst dachte ich nur "so ein Mist", doch dann blickte ich durchs Fenster nach draußen und sah sofort den strahlend hellen Jupiter im Osten.

Noch im Halbschlaf griff ich zur Kamera, die diesmal glücklicherweise schon auf einem Stativ befestigt war (ich wollte am Tag zuvor Blitze fotografieren, was jedoch scheiterte, da die angekündigten Gewitter ausblieben). Schnell damit nach draußen, bei gut 20° Grad brauchte ich auch nichts zusätzliches überzuziehen und die Kamera Richtugn Osten ausgerichtet:

Jupiter und Mars am 14. August um 4:30 Uhr MESZ







Ich hatte wohl großes Glück, auf dem Foto sieht man, wie sich gerade eine größer Wolke vor die Planeten schieben will. Links von der Planeten kann man das Sternbild Fuhrmann ("Auriga") erkennen, rechts von den Planeten, schon fast durch die Wolken verdeckt, die Hyaden und dadrüber die Plejaden, die alle zum Sternbild Stier gehören.

Auf diesem Bild mit Weitwinkel 25mm Brennweite aufgenommen ( ISO 3200, f=4,1, 15sec) verschmelzem Mars und Jupiter fast. Auch mit bloßem Auge hatte ich etwas Mühe, die beiden zu trennen. (Das kann aber auch ganz gut an meiner Müdigkeit gelegen haben).

Hier noch ein zweites Bild:

Mars oberhalb von Jupiter

Dieses Bild entstand jetzt mit eine Tele-Brennweite von 105 mm. Die Belichtungszeit betrug 5 Sekunden, damit die Objekte keine Strichspuren zeigen.

Jetzt sind Mars und Jupiter deutlich getrennt. Mars leuchtet sogar etwas rötlich. Der helle Stern links im Bild ist beta Tauri (1,6mag), auch "El Nath" genannt. Unterhalb von Jupiter ist noch der Stern 102 Tauri (4,6mag) zu erkennen. Mars hat ungefähr eine Helligkeit von 1,0mag und Jupiter von -2,1mag.

Die beiden Planeten hatten in diesem Moment einen Abstand von nur 24 Bogenminuten, das ist deutlich weniger als ein Vollmonddurchmesser, der bei ca. 31 Bogenminuten liegt.

Voller Freude, dass es mir gelungen war, diese enge Konjunktion der beiden Planeten zu dokumentieren, ging ich im Anschluss wieder schnell ins Bett.

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