Freitag, 7. November 2025

5. November 2025: Einiges los am Himmel, Sonne, Vollmond, Kometen, Sternhaufen und mehr...

 Am Mittwoch, den 5. November war es wunderschön klar am Himmel geworden. Das musste natürlich ausgenutzt werden.

Doch zuerst ein Blick auf die Sonne:

Die Sonne am 5.11.25 um 11:39 Uhr MEZ

Die Flecken am rechten Rand der Sonne (AR4267) sind inzwischen verschwunden, Die Fleckengruppe in der Mitte, die am 3.11, neu auf der Sonne erschien (AR4273) hat sich nicht weiter entwickelt, dafür lassen sich von den Flecken am linken Rand viele Details erkennen. Besonders die Gruppe (AR4274) zeichnet sich durch viele einzelne Flecken aus. Sie ist auch verantwortlich für gleich eine ganze Reihe von X-Flares, die auch mit CMEs verbunden sind. Noch steht die Gruppe jedoch zuweit links auf der Sonne, so dass wir auf der Erde von diesen CMEs nur gestreift werden. Mal sehen, ob diesen "Sonnenfeuer" noch anhält, wenn die Gruppe zentrler in die Sonne hinein rotiert.

Thema in den Nachrichten war besonders der Mond. Erreichte der volle Mond in dieser Woche doch auch den nächsten Punkt an der Erde, so dass wieder oftmals vom "Supermond" die Rede war. Es war aber auch wirklich der Mondaufgang draußen ein besonders schönes Bild, das sogar meine Frau begeisterte.

Der Mond am 5.11.2025 um 19:53 Uhr MEZ 

Schaut man genau hin, kann man erkennen, dass der Mond an seinem rechten Rand schon wieder abgenommen hat. Am 3. November sah es nochj etwas  anders aus, da konnte man links gut einzelne Krater erkennen, weil dort die Schatten noch groß waren, weil wir eben noch kurz vor Vollmond standen. Damnals war der Mond nur zu 95 Prozent beleuchtet. Heute war Vollmond um 14:19 Uhr, das Bild entstand also keine 5 Stunden nach der exakten Vollmondposition.

In solchen Voillmondnächten ist es nicht einfach, lichtschwache Objekte zu fotografieren. Deshalb habe ich einmal einen interessanten, hellen "Doppelsternhaufen" ausgewählt:

Der "Doppelsternhaufen" h und chi im Perseus am 5.11.25 um 18:18 Uhr

 Dieses Bild brauchte nur zehn Minuten belichtet zu werden. Später habe ich den Doppelsternhaufen noch einmal mit einem Dualbandfilter fotografiert. Ich hatte auf einem anderen Foto (das jedoch länger als 17 Stunden belichtet wurde), um den Doppelsternhaufen herum, mit einigem Abstand, rötliche Wasserstoffwolken gesehen. Mein Dualbandfilterbild habe ich 75 Minuten belichtet, Wasserstoffwolken konnte ich jedoch nicht erkennen. Dazu bräuchte es wohl wirklich eine wesentlich längere Belichtungszeit und vielleicht auch eine bessere technische Ausrüstung und wohl auch einen klaren Himmel ohne Mond.

Ich habe auch wieder nach Kometen Ausschau gehalten:

Komet C/2025 T1 ATLAS am 5.11.25 um 18:28 Uhr


 Dieser typisch grün leuchtende Komet C/2025 T1 ATLAS ist in den zehn Minuten Belichtungszeit schon wieder ein ganzes Stück gewandert. Ein Schweif läßt sich in meinen Bildern nicht erkennen. Seine größte Annäherung an die Erde wird er am 14. November haben, die größte Annäherung an die Sonne am 2. Dezember. Mit dieser Helligkeit (vielleicht 10mag) hatte bei diesem Kometen ursprünglich niemand gerechnet.

Komet C/2025 R2 SWAN

 Komet C/2025 R2 SWAN war auch schon recht tief, konnte aber noch gut abgelichtet werden. Dieses Bild wurde 15 Minuten belichtet, deutlich ist wieder die Strichspur des hellen Kometenkerns zu sehen.  Am 2. November soll der Kern dieses Kometen in zwei Teile zerbrochen sein, dies lässt sich mit meiner kleinen Optik leider nicht beobachten.

Schließlich habe ich auch noch nach C/2025 R1 Atlas Ausschau gehalten, diesen Kometen konnte ich jedoch nicht abbilden. Auch Softwareprogramme wie ASTAP haben mir da leider nicht weiter geholfen. An der Stelle, wo der Komet von den Koordinaten her sein sollte, blieb es dunkel - und auch in der Umgebung davon war nichts kometenähnliches zu entdecken.

Doch auch andere Objekte waren es wieder einmal Wert, fotografiert zu werden.

Kugelsternhaufen M2 am 5.11.25 um 18:14 Uhr MEZ

 Der Kugelsternhaufen M2 im Sternbild Wassermann gehört für mich mit zu den schönsten Objekten im Messier-Katalog. Und in gewisser Weise hat ja auch dieser Katalog etwas mit Kometen zu tun. :-) Dazu müssen Sie allerdings dem letzten Link zu Wikipedia hin verfolgen.

2024 gab es im Sternbild Vulpecula (Füchslein) eine Nova. Würde man 16 Monate später von dieser Nova noch etwas feststellen können?

Am 2. August 2024 war die Nova deutlich zu erkennen. 

 Und hier ein Bild der gleichen Gegend (nicht exakt gleich ausgerichtet) vom 5. November:

Bild vom 5. November 2025: keine Nova zu erkennen.

Das hier nichts mehr zu sehen ist, ist jedoch auch kein Wunder, wenn man sich die Lichtkurve dieser Nova einmal anschaut:

Lichtkurve von Nova Vul 2024 ((c)AAVSO)

 Die Lichtkurve der AAVSO (American Association of Variable Star Observers) zeigt deutlich, wie die Helligkeit der Nova in 3 - 4 Monaten von etwas über 10mag auf 17mag herunter gegangen ist. Ich hätte ein solches Bild "ohne Nova" also eugentlich auch schon vor knapp einem Jahr machen können. 


 

 

 

 

Montag, 3. November 2025

3. November 2025: Eine Nova in der Andromedagalaxie

 Gerade eben schaute ich wieder einmal auf die Seite mit der Übersicht der Supernova von rochesterastronomy. Dort wurde als erstes (und damit hellstes Objekt) eine ganz neue Nova genannt: "AT2025abao" mit 14,6mag und vom Typ "LRN". Die Heimatgalaxie ist M31, also die bekannte Andromedagalaxie.

LRN ist die Bezeichnung für "luminious red nova", die wohl recht selten sind. Hierzu gibt es auch einen deutschsprachigen Wikipedia-Artikel.  Diese Objekte entwickeln Helligkeiten, die sich anscheinend irgendwo zwischen Nova- und Supernova-Ausbrüchen liegen.

Ich hatte von dieser Nova schon in einer Astronomie-Diskussionsliste gehört, jedoch gedacht, die wird für mich doch nicht zu sehen sein, gibt es doch in M31 soooo viele Sterne, die sich für mein kleines Gerät gar nicht von einander isolieren lassen.

Doch dann packte mich die Neugier und ich gab zuerst die exakten Koordinaten für diese Nova in "Stellarium" ein. So stellte ich fest, diese Nova ist ja weit weg vom Kern, wirklich am Rand der Galaxie. Und hatte ich nicht gerade erst selbst ein Foto der Andromedagalaxie gemacht? Würde sie da vielleicht doch zu erkennen sein.

Ein Vergleich mit den bei rochesterastronomy verlinkten Bildern und meinem zeigte dann sehr schnell: "Ja! Hurra! Auch ich habe die Nova fotografiert!" Und sie scheint sogar gegenüber den Fotos kurz nach ihrer Entdeckung noch einmal deutlich heller geworden zu sein.

Hier noch einmal ein Ausschnitt meines Bildes aus der Nacht vom 31.10. auf den 1.11., diesmal mit markierter Nova (unten rechts): 

M31 mit Nova AT2025abao

 Natürlich ist das nur wieder ein winziger Lichtpunkt in den unendlichen Weiten des Alls. Doch irgendwie immer fazinierend zu sehen, wie plötzlich ein Objekt, Millionen Lichtjahre von uns entfernt aufleuchtet. Was auch zeigt, wie groß die Andromedagalaxie mit ihren Ausläufern tatsächlich ist - und wie klasse die Technik heute funktioniert.

 

 

3. November 2025: Ein Blick auf die Sonne und auf den Mond

Am Vormittag des 3. November 2025 schien die Sonne, zwar auch immer wieder von Schleierwolken oder auch tiefern Wolken verborgen, aber es war mir trotzdem möglich ein Foto zu machen:

Die Sonne am 3.11.25 gegen 12 Uhr MEZ

 Am rechten Rand sieht man einen Fleck (AR 4267) gerade am Verschwinden, aber am linken Rand drehen auch gerade, möglicherweise sogar etwas größere, Flecken (AR 4272) wieder rein. Und in der (unteren) Mitte ist auch noch eine kleine Fleckengruppe  (AR 4273) zu sehen. Bislang nichts spektakuläres, aber noch immer ist kein fleckenfreier Tag zu erwarten. Die Sonnenfleckenrelativzahl beträgt heute laut spaceweather.com R=43. 

Die Gruppe am linken Rand könnte in den letzten Oktobertagen verantwortlich gewesen sein für  gleich drei größere CMEs, mal sehen, ob diese Aktivität anhält. Und die Gruppe in der Mitte ist gerade erst heute entstanden, gestern war von ihr laut spaceweather.com noch nichts zu sehen.

Am Abend konnte ich so gegen 18:30 Uhr sogar noch ein Bild des Mondes machen, bevor er vollständig hinter den Wolken unsichtbar wurde. Er zeigte - bedingt duch viele Schleierwolken - einen richtigen "Hof". Aber trotzdem gelang ein halbwegs brauchbares Foto, dass am Terminator auch einige Krater zeigt:

Der Mond um 18:28 Uhr am 3.11.2025

 

Sonntag, 2. November 2025

3. - 9. November 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir Vollmond, sein helles Licht erhellt die ganzen Nächte in dieser Woche. Von den hellen Planeten steht Saturn gegen 21:00 Uhr genau im Süden, Jupiter geht gegen 21:30 Uhr im Osten auf. Die helle Venus kann noch ab ca. 6:15 Uhr in der Morgendämmerung gesehen werden, ihr Sichtbarkeitsfenster wird jedoch immer kleiner. Die ISS ist in dieser Woche bei Ihren Überflügen nicht sichtbar.

Am Montag, den 3. November, geht die Sonne um 7:23 Uhr auf und um 16:53 Uhr unter. Der helle Tag dauert also nur noch exakt 9 1/2 Stunden. Der Mond geht um 15:42 Uhr auf, er ist am Abend (20:00) Uhr zu 95 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (104)Klymene (12,1mag) geht bereits um Mitternacht (also 0:00 Uhr heute) in 10' Bogenminuten Abstand am Doppelstern HIP1372 (9,0mag) vorüber.

Am Dienstag, den 4. November, geht der Mond gegen 16 Uhr auf, am Abend ist er zu 99 Prozent beleuchtet, seine höchste Position am Himmel erreicht er um 23:33 Uhr mit 54° Grad Höhe über dem Horizont im Süden. Kleinplanet (27)Euterpe (11,7mag) geht in nur 2,5 Bogenminuten Abstand an Stern 31 Cap (7,1mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 5. November, steht der Mond um 14:52 Uhr exakt in seiner Vollmondposition. Dann steht er bei uns jedoch noch unter dem Horizont. Er geht um 16:17 Uhr auf. Der Mond steht heute auf seiner elliptischen Bahn um die Erde im Perigäum, ist der Erde also relativ nah. Kleinplanet (12)Victoria (9,8mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Um 4:17 Uhr (bis 6:32 Uhr) beginnt ein Schattendurchgang von Mond Io vor der Jupiterscheibe, ab 6:11 Uhr wandert auch Europas Schatten vor der Jupiterscheibe entlang, so dass dann für eine kurze Zeit die Schatten zweier Monde gleichzeitig auf dem Jupiter sichtbar sind.

Am Donnerstag, den 6. November, geht der Mond um 16:45 Uhr auf, er ist am Abend noch zu 97 Prozent beleuchtet, er steht dicht bei den Plejaden. Bereits kurz nach seinem Aufgang, um 17:19 Uhr endet die Bedeckung des 3,6mag hellen Sterns 27 Tau, so dicht am Horizont dürfte dies jedoch praktisch nicht zu beobachten sein. In der Nacht zum 7. November zieht ab etwa 22:00 Uhr Saturnmond Titan vor der Planetenscheibe vorüber.

Am Freitag, den 7. November, geht der Mond um 17:26 Uhr auf, er ist am Abend immer noch zu 92 Prozent beleuchtet. Heute erreicht Kleinplanet (487)Venetia (11,7mag) ihre Oppositionsstellung. Kleinplanet (1088)Mitaka (12,4mag) geht in nur 0,5 Bogenminuten Abstand an Stern HIP14497 (8,1mag) vorüber.

Am Samstag, den 8. November, endet um 3:19 Uhr die Bedeckung des 6,3mag hellen Sterns HIP24984 durch den Mond. Am Abend geht der Mond um 18:27 Uhr auf, er ist um 20:00 Uhr zu 85 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (104)Klymene (11,9mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Sonntag, den 9. November, Pogromgedenktag, geht der Mond um 19:45 Uhr auf, er ist zu 76 Prozent beleuchtet. Kleinplanet (245)Vera (11,1mag) geht in nur 2,0 Bogenminuten Abstand an Stern  HIP15129 (8,4mag) vorüber.

Samstag, 1. November 2025

1. November 2025: Gleich zwei Sternbedeckungen durch den Mond in weniger als zehn Minuten Abstand

 Über verschiedene Beobachtungen in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November habe ich schon im vorangegangenen Posting berichtet.

Hier jetzt noch ein Bericht über ein gleich doppeltes Highlight in dieser Nacht:

Plötzlich fiel mir ein, dass es ja in dieser Nacht gleich zu zwei Sternbedeckungen durch den Mond um kurz nach Mitternacht kommen sollte. Sternbedeckungen lassen sich mit dem Vespera nicht fotografieren, durch die internen Belichtungsroutinen oder -regeln werden alle Aufnahmen von Objekte in der Nähe des Mondes automatisch verhindert. Schnell ging ich daher mit meinem Spektiv und angeflanschter Kleinbildkamera nach draußen und ohne Vorbereitungszeit machte ich schnell eine Reihe von Aufnahmen. Da ich als Belichtungszeit eine Sekunde eingestellt habe, sind Sterne zu sehen, der Mond jedoch stark überbelichtet und auch - auf Grund seiner Eigenbewegung - nicht mehr wirklich scharf.

Der Mond mit 58 Aqr (6,4mag) in der Mitte und sigma Aqr (4,8mag) rechts um 0:11 Uhr MEZ

Diese beiden Sterne sollten in der Nacht um ca. 0:12 Uhr und 0:19 Uhr vom Mond bedeckt werden. Ich hatte also gerade noch einmal Glück gehabt, dass ich 58 Aqr noch erwischt hatte.

Der Mond um 0h:12m:03s Uhr MEZ 

Die Vorhersage stimmte, jetzt ist 58 Aqr tatsächlich nicht mehr zu sehen, sondern vom dunklen Mondrand verdeckt.

Mein letztes Bild mit sigma Aqr um 0:16: 32 Uhr MEZ

Jetzt wurde es total spannend, denn der Mond sank immer tiefer und auf diesem Bild sieht man schon den Umriss eines Blattes oder Astes, hinter dem der Mond gleich verschwinden würde. 

Ein Bild von 0:17:04 Uhr MEZ

Jetzt war in der Tat nichts mehr vom Stern zu sehen, aber ich wollte doch nicht wissen, ob er von einem Blatt, sondern doch vom Mond bedeckt wird. Ich musste mein Spektiv an eine andere Position bringen, so dass kein Blatt mehr im Weg war! Es wurde hektisch, der erste Versuch mißlang, doch im zweiten Versuch klappte es wieder:

Der Mond um 0:18:56 Uhr MEZ

 Oberhalb des Mond war kein Blatt mehr zu erkennen, aber auch kein Stern. Wie lange mag der Stern nun schon verwunden gewesen sein? Den genauen Zeitpunkt habe ich nicht ermitteln können, aber die Vorausberechnung von Stellarium mit 0:19 Uhr stimmte sicherlich recht genau.

 Vielleicht sollte ich mirt für solche Highlights vorab doch einen extra Wecker stellen, so dass ich etwas mehr Vorbereitungszeit habe, dass ich schon einmal vorab ein paar Testaufnahmen machen, wie man Sterne, Mondrand und hellen Mond am besten zur Geltung bringt. Dann wären sicherlich hier schönere Aufnahmen - oder vielleicht sogar kurze Videosequenzen - möglich geworden. So war ich am Ende fast überrascht, dass doch alles wesentliche, die beiden Sterne vorher, dann erst die eine, dann die andere Bedeckung, doch tatsächlich auf den Bildern zu erkennen sind.

Astronomie ist halt manchmal wirklich ein sehr spannendes Hobby! 

 


 

31. Oktober 2025: Endlich wieder richtig klarer Himmel, Andromedagalaxie, Supernova, zwei Kometen ...

 Am letzten Tag des Monats klarte es am Abend endlich mal wieder richtig auf. Leider war ich erst um kurz vor 23 Uhr zuhause, um mit den Beobachtungen zu beginnen, aber auch die zwei/drei Stunden bis ich dann doch müde ins Bett fiel, haben sich sehr gelohnt.

Mein erster Blick galt dem Mond, bei dem "goldene Henkel" einmal mehr prima zu sehen war:

Der Mond am 31. Oktober 2025 um 23:00 Uhr MEZ

Danach ging es dann an eine längere Belichtung der Andromeda-Galaxie. Die Fehlbelichtung vom Tag zuvor musste doch unbedingt "ausgebügelt" werden:
 

M 31, Andromedagalaxie, am 1.11.25 um 1:07 Uhr MEZ

 Das Bild der Andromedagalaxie wurde netto über eine Stunde lang belichtet (68 Minuten), brutto habe ich jedoch dafür über 100 Minuten gebraucht. Wahrscheinlich wurden viele Bilder aussortiert, da M 31 sehr hoch am Himmel stand (>70° Grad) und dann eine exakte Nachführung durch die azimutale Montierung nicht mehr ganz so einfach ist, oder es müssen wohl doch noch ein paar Schleierwolken in der Luft gewesen sein, sonst hätte wahrscheinlich das Vespera nicht so viele Bilder aussortiert.

NGC 1637 mit einer Supernova

NGC 1637 ist eine Spiral-Galaxie, auf die wir senkrecht von oben heraufschauen. In dieser Galaxie ist bereits am 29. Juni 2025 eine Supernova (SN2025pht) entdeckt worden. Jetzt endlich konnte ich die Gelegenheit nutzen, um auch hier einmal nach zu schauen. Und in der Tat, die Supernova ist noch zu erkennen. Sicherlich nicht mehr so schön wie zum Zeitpunkt ihrer größten Helligkeit im Sommer, aber doch immer noch gut genug für mein kleines Teleskop. Bis zur Entdeckung von SN2025rbs im Juli war dies übrigens die hellste Supernova des Jahres. Das Bild wurde 50 Minuten belichtet.

In zwei längeren Belichtungen habe ich Ausschau gehalten nach zwei weiteren potentiellen Supernova-Entdeckungen (AT2025abet und AT2025abne), die sich im Nachhinein jedoch als etwas anderes herausgestellt haben. Wie zu erwarten war, konnte ich an den angeblichen Stellen gar nichts finden. Daher verzichte ich hier, die Bilder zu zeigen.

Dann fiel mir plötzlich ein, es sollte heute Nacht ja kurz nach Mitternacht gleich zwei Sternbedeckungen geben. Ein solches Highlight ist mir jedoch ein extra Blog-Posting wert. 

Später in der Nacht habe ich dann doch noch zwei Kometen fotografiert. Lange habe ich die Bilder nicht mehr belichtet. Bei längerer Belichtungszeit wären diese beiden Objekte sicherlich noch etwas besser zur Geltung gekommen. 

Komet C/2022 N2 PANSTARRS am 1.11.25 um 1:25 Uhr MEZ

Der Komet wurde tatsächlich schon 2022 entdeckt, hat jedoch erst im Juli diesen Jahres seine größte Annäherung an die Sonne erreicht, am 9. November wird er die engste Annäherung an unsere Erde erreichen, ist dann aber immer noch 3,9 Astronomische Einheiten von uns entfernt (Eine Astronomische Einheit entspricht der mittleren Entfernung der Erde zur Sonne). Er hat zur Zeit eine Helligkeit von ca. 14mag. Seine Bahnkurve und weitere Daten zur Helligkeit kann man auf einer holländischen Webseite gut sehen. Das Bild habe ich 300 Sekunden, also 5 Minuten belichtet.

Ein anderer Komet ist der periodische Komet 240P NEAT

Komet 240P NEAT am 1.11.25 um 1:10 Uhr MEZ

Dieser Komet befindet sich auf einer regelmäßigen Umlaufbahn um die Sonne, die durch die Gravitationseinwirkung von Jupiter bestimmt wird. Er wurde erst 2002 entdeckt, seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 7,9 Jahre. Am 19. Dezember hat er seine dichteste Annäherung an die Sonne. Er ist zur Zeit etwas heller als C/2022 N2 Panstarrs, ich schätze 13,5mag. Und er zeigt einen deutlich erkennbaren (kleinen) Schweif, deshalb brauche ich in diesem Bild für Sie wohl auch keine rote Markierung anzubringen, um ihn in der Mitte zu finden. Dieses Bild wurde 8,8 Minuten lang belichtet.

Jetzt ging es auf 2:00 Uhr zu. Am Samstag musste leider der Wecker schon wieder um 7:30 Uhr klingeln, also ging es jetzt ins Bett, es war ein toller Abend! 

 

24./ 30. Oktober 2025: Wenn es auch in den Wolkenlücken noch Wolken gibt

 Ab und an gab es in den letzten Tagen Wolkenlücken. Der Mond zeigte sich für kurze Momente und überraschenderweise konnte ich sogar mein Vespera initialisieren. Gute Aufnahmen gelangen mir jedoch nicht. Denn oftmals gab es zwar bodennah größere Wolkenlücken, doch in höheren Schichten zogen dann trotzdem immer wieder Schleierwolken durch. Trotzdem habe ich es nicht lassen können.

V 1331 Cygnus, eine halbe Stunde belichtet

 Bei einem anderen Sternfreund hatte ich ein Foto von V 1331 Cyg gesehen, dass mich sofort faszinierte. Eine kleine Beschreibung, um was für einen Stern es sich handelt, findet man zum Beispiel auch auf der Webseite von deepskycorner. Dort kann man gut erkennen, daß der Stern von einem recht runden Staubgürtel umschlossen ist.

Mit meinem Gerät war dieses Objekt so jedoch auf keinen Fall zu erkennen. Zum einen ist der geringe Abstand zwischen Stern und Staubring wohl technisch bei mir gar nicht aufzulösen, zum anderen waren die Bedingungen am Himmel aber auch alles andere als geeignet. Durch die Schleierwolken wirkten viele Sterne irgendwie "aufgedunsen". Schade.

Den Kometen konnte ich in dieser Woche auch nicht mehr erreichen. Gerade in Richtung Westen stehen auf den Nachbargrundstücken hohe Bäume, so dass dort praktisch nichts mehr zu machen war. 

Auch am 30. Oktober war es nicht besser. Hier einmal ein Bild der Andromedagalaxie. Auch hier kann man zum einen etwas aufgedunsene Sterne erkennen, aber insbesondere der helle Kern der Galaxie ließ sich gar nicht mehr vernünftig stacken. 

M 31, Andromeda-Galaxie am 30.10.2015 gegen 20:30 Uhr

Warum ich die Bilder hier trotzdem zeige? Vielleicht weil ich einfach nur meinen Frust abarbeiten will, aber vielleicht zeigt es auch, nicht jedes Astrofoto gelingt automatisch. Technik kann uns zwar sehr gut unterstützen, doch wenn das Wetter nicht stimmt, der Himmel nicht will, dann stößt man doch an seine Grenzen.

Hier noch zwei Bilder des Mondes im Spektiv aus den letzten Tagen:
 
Mond am 24. Oktober 2025 um 19:24 Uhr MESZ
 
Der Mond am 30. Oktober um 21:34 Uhr MEZ

Deutlich kann man erkennen, dass der Mond am 30. Oktober hinter den Schleierwolken keine oder nur ganz wenige Details zeigte. Und im Laufe des Abends zogen die Wolken immer weiter zu. Schade!

Trotzdem hat mein Vespera unentwegt weiter fotografiert. Ich war selbst überrascht:

Kleinplanet (433)Eros am 28.10.25 um 21:16 Uhr

 Kleinplanet (433)Eros zieht im November in einer großen Schleife um die Andromedagalaxie herum. 

NGC 7331 am 30.10.25 um 23:19 MEZ

Die Galaxie NGC 7331 hatte ich vor einiger Zeit schon einmal abgelichtet. Heute war die Supernova SN2025rbs jedoch nicht mehr richtig zu erkennen.