Montag, 11. März 2024

9. März 2024: Ein weiterer Beobachtungsbericht

 Für den Abend des 9. März waren sich die Wettervorhersagen nicht ganz einig, wie die Bewölkung am Abend ausfallen sollte. Wetteronline hatte recht klaren Himmel vorher gesagt, der DWD war skeptischer. 

Nach einem anstrengenden Tag hatte ich meine Vaonis Vespera Beobachtungsstation wieder im Garten aufgestellt. Und das sollte sich gelohnt haben. 

Erstes Ziel war der Komet 12P/Pons-Brooks:

Komet 12P/Pons-Brooks um 19:25 Uhr MEZ

Der Komet ist wirklich recht hell und inzwischen auch mit einem Fernglas recht einfach zu finden. Die Helligkeit beträgt ca. 6mag, so dass er unter guten Bedingungen vielleicht auch schon mit bloßem Auge am Himmel zu finden ist. Auf dem Foto zeigt er jetzt einen schon deutlich aufgefächerten Schweif.  Er ist zur Zeit in den ersten Nachtstunden im Sternbild Andromeda zu finden. Bald nach 22 Uhr steht er jedoch schon zu tief am Horizont, um ihn noch gut beobachten zu können.

Hier gleich noch ein zweites Bild des Kometen. Beide Bilder wurden jeweils zehn Minuten (60 Einzelbilder a zehn Sekunden) belichtet und direkt hintereinander aufgenommen. Am kleinen Stern rechts neben dem Kometen kann man gut dessen Eigenbewegung erkennen, der Abstand ist erkennbar größer geworden.

Komet 12P/Pons-Brooks um 19:36 Uhr MEZ

Als nächstes Objekt habe ich dann den offenen Sternhaufen NGC 752 aufgenommen:

NGC 752 am 9. März 2024, um 20:34 Uhr MEZ

Dieses Bild wurde knapp 40 Minuten lang belichtet. Dieser Sternhaufen ist in der Tat nicht sehr spektakulär, seine Sterne sind schon recht zerstreut. Dieser Sternhaufen ist von uns ca. 1500 Lichtjahre entfernt.

Ganz anders dagegen NGC 2141:

NGC 2141 um 21:44 Uhr

Hier kann man deutlich eine "Zusammenballung" von vielen einzelnen lichtschwachen Sternen erkennen. Dieser Sternhaufen ist von uns jedoch ca. 13000 Lichtjahre entfernt, also mehr als das achtfache von NGC 752. Die Belichtungszeit bei diesem Foto betrug eine gute Stunde.

Gegen 22 Uhr stand dann noch einmal R Leo auf meinem Beobachtungsprogramm:

R Leo am 9. März 2023 gegen 21: 48 MEZ

Gegenüber der letzten Beobachtung vom 27. Februar ist R Leo wohl noch einen kleinen Tucken heller geworden. Vergleicht man dieses Bild von heute mit dem von damals fällt vor auch auf, dass der Asteroid (372)Palma jetzt auf diesem Bild nicht mehr zu sehen ist. Das war jedoch zu erwarten.

Mitten im Sternengewimmel oberhalb des Sternbilds Orion ist zur Zeit auch noch der Komet 144P/Kushida zu entdecken. Er ist jedoch deutlich lichtschwächer als Pons-Brooks:

Komet 144P Kushida

Er hat sein Perihel inzwischen durchschritten und entfernt sich wieder von uns. Seine Helligkeit wird zur Zeit mit 10,5mag angegeben, einige schätzen ihn auch schon schwächer. Aber noch ist sein grünes Leuchten deutlich auf meinen Fotos auszumachen.

Im Sternbild Zwillinge, nicht weit von Pollux entfernt, habe ich den Kleinplaneten oder Asteroiden (71) Niobe aufgesucht:

Kleinplanet (71) Niobe

Mit 11,8mag war dieser Kleinplanet ein einfaches Ziel für mein Vespera. Und im Vergleich mit dem Sternatlas "Stellarium" konnte ich ihn auch schnell identifizieren. In der März-Ausgabe der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" wurde dieser Asteroid erwähnt, da wollte ich ihn mjir nicht entgehen lassen.

Das letzte Ziel an diesem Abend waren diesmal die "Antennengalaxien" NGC 4038 und NGC 4039 im Sternbild Rabe. Ich hatte die Hoffnung, an diesem Abend möglichst lange belichten zu können, vielleicht wäre ja auch etwas von den dünnen "Antennen" einzufangen. Vaonis selbst empfiehlt, das Objekt zwei Stunden lang zu belichten, ich habe es immerhin eine Viertelstunde länger geschafft:

NGC 4038/4039 - Antenenngalaxie

Leider hat auch diese lange Belichtungszeit die Antenenn nicht hervorgebracht. Sind diese wirklich so schwach nur zu sehen, oder sind doch zu viele Wolken durchgezogen? Dieses Bild ist immerhin ein Stack aus insgesamt 820 verwendeten Einzelbildern (Brutto 868 Bilder), also aus einer Gesamtbelichtungszeit von etwas mehr als 136 Minuten. Und es zeigt Sterne bis zu einer Grenzgröße von 16mag. novaWenn ich mal etwas mehr Zeit habe, werde ich versuchen, selbst noch einmal die über 800 Einzelbilder zu stacken. Vielleicht lässt sich dann ja doch noch etwas mehr an Informationen "herauskitzeln".

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