Sonntag, 29. Dezember 2024

30. Dezember 2024 - 5. Januar 2025: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir nicht nur den Jahreswechsel, sondern die Erde erreicht auch den sonnennächsten Punkt (Perihel) auf ihrer Umlaufbahn. Der Mond erscheint in der zweiten Wochenhälfte wieder als schmale Sichel am Himmel, er bedeckt auf seiner Bahn beinahe täglich mehrere kleine schwache Sterne. Von den großen Planeten endet die Sichtbarkeitsperiode des Merkur, er kann vielleicht noch zu Beginn der Woche gefunden werden. Die Venus ist strahlender Abendstern, sie geht gegen 20:30 Uhr unter. Mars steht kurz vor der Opposition und ist fast die ganze Nacht zu sehen, er geht bereits vor 18 Uhr im Osten über der Egge auf, Saturn zieht sich immer mehr vom Abendhimmel zurück, er geht deutlich vor 22 Uhr im Südwesten unter. Jupiter erreicht bald nach 22 Uhr seine höchste Position im Süden und ist bis gegen 6 Uhr sichtbar. Der Meteorstrom der Quadrantiden (der Radiant liegt im Sternbild Bärenhüter) erreicht sein Maximum, da der Mond wenig stört, können vielleicht in der zweiten Nachthälfte relativ viele Sternschnuppen gesehen werden. Die ISS beendet in dieser Woche eine Periode morgendlicher Überflüge.

Am Montag, den 30. Dezember, geht die Sonne um 8:32 Uhr auf und um 16:23 Uhr unter, gegenüber dem letzten Montag geht die Sonne eine weitere Minute später am Morgen auf, aber abends immerhin schon sechs Minuten später unter. Der Mond erreicht um 23:27 Uhr seine exakte Neumond-Position. Stehen bei Jupiter morgens um Mitternacht noch alle vier galiläischen Monde auf der linken, östlichen Seite, so sind zum Abend hin Ganymed und Io schon auf die westliche Seite gewechselt. Asteroid (888)Parysatis (12,1mag) zieht um 6:00 Uhr in 4' Bogenminuten Abstand an Stern HIP 31755 (7,8mag) vorbei. Die ISS fliegt am Morgen zwischen 6:18 Uhr und 6:23 Uhr in maximal 34° Grad Höhe über unseren süd- bis südostlichen Himmel hinweg.

Am Dienstag, den 31. Dezember, Silvester, kommt es kurz nach Mitternacht (0:09 Uhr) bereits zu einem Durchgang von Jupitermond Europa vor dem Mutterplaneten (bis 2:40 Uhr). Europas Schatten wandert von 1:17 Uhr - 3:51 Uhr über die Planetenscheibe. Am Abend kommt es dann von 19:09 Uhr bis 21:19 Uhr zu einem Vorübergang von Mond Io, Ios Schatten fällt von 20:22 Uhr bis 22:32 Uhr auf die Planetenscheibe. Asteroid (1626)Sadeya (12,2mag) zieht um 19:00 Uhr in 4' Bogenminuten Abstand an Stern HIP30144 (7,1mag) vorbei. Die ISS kann zwischen 7:05 Uhr und 7:08 Uhr in nur noch 14° Grad Höhe bei einem Überflug am (eher) südwestlichen Himmel beobachtet werden.

Am Mittwoch, den 1. Januar,  Neujahr, kann vielleicht erstmalig nach Neumond wieder die schmale Mondsichel im Südwesten gefunden werden, die nur zu 4 Prozent beleuchtete Sichel geht um 17:50 Uhr unter. Die ISS ist zwischen 6:19 Uhr und 6:22 Uhr kurzzeitig im Süden in maxinal 19° Grad Höhe zu sehen.

Am Donnerstag, den 2. Januar, steht die zu 9 Prozent beleuchtete Mondsichel abends im Steinbock, sie geht um 19:15 Uhr unter. Um 16:41 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung eines 6,6mag hellen Sternchens. Um 23:40 Uhr (bis 1:52 am Freitag) wandert der Schatten von Io über die Jupiteroberfläche.

Am Freitag, den 3. Januar, steht die zu 16 Prozent beleuchtete Mondsichel am Abend unterhalb der Venus, sie geht um 20:43 Uhr unter. Der Abstand von Mond und Venus beträgt nur ca. 2° Grad. Laut Zeitschrift Sterne und Weltraum soll auch der 6,1mag helle Stern 39 Aqr bedeckt werden, das mag für Süddeutschland gelten, nach meinen Berechnungen schrammt der Stern bei uns ganz knapp am Mond vorbei. Kleinplanet (14)Irene (9,6mag) steht heute in Opposition zur Sonne. Zwischen 18:35 Uhr und 18:37 Uhr kann die chinesische Raumstation Tiangong bei einem Überflug tief im Süden in maximal 12° Grad Höhe über dem Horizont gesehen werden. Die Tiangong ist wesentlich kleiner als die ISS und leuchtet daher auch nicht so hell wie diese.

Am Samstag, den 4. Januar, erreicht die Erde um 14:28 Uhr ihr Perihel, also den dichtesten Abstand zur Sonne. Die Entfernung von Sonnenmittelpunkt zum Erdmittelpunkt beträgt dann "nur" 147 103 686 km. Um 18:31 Uhr bedeckt der zu 25 Prozent beleuchtete Mond den Planeten Saturn. Wenn man ein größeres Teleskop zur Verfügung hat, wird es spannend sein zu beobachten, wie zuerst der Saturnmond Rhea bedeckt wird (18:29 Uhr) und zuletzt Mond Titan um 18:36 Uhr. Um 19:36 Uhr taucht Saturn wieder hinter dem Mond auf. Um 18:50 Uhr bedeckt der Mond einen 5,5mag hellen Stern, um 22:05 Uhr geht der Mond dann unter. Von 18:09 Uhr bis 20:21 Uhr wandert auch Ios Schatten erneut über die Jupiteroberfläche. Zwischen 19:09 Uhr und 19:12 Uhr fliegt die chinesische Raumstation Tiangong unterhalb von Venus und Mond über unseren südwestlichen Himmel, bevor sie vom Erdschatten verschluckt wird.

Am Sonntag, den 5. Januar, endet um 17:40 Uhr eine Verfinsterung von Jupitermond Io. Um 21:25 Uhr bedeckt der Mond den Stern DQ Psc/HIP118307 mit 6,8mag. Der zu 38 Prozent beleuchtete Mond geht um 23:33 Uhr unter. Zwischen 18:10 Uhr und 18:14 Uhr kann die chinesische Raumstation Tiangong bei einem Überflug tief im Süden in maximal 13° Grad Höhe über dem Horizont gesehen werden.


Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein erfolgreiches Neues Jahr, mit Frieden auf Erden und viel Zeit für Beobachtungen des Himmels über uns!

28. Dezember 2024: ... und noch ein Abend mit klarem Himmel

 Und auch am Samstag, den 28. Dezember hielt das klare Wetter zunächst noch an. In der Nacht zum Sonntag gingen die Tempertaturen auf -5° Grad runter, aber das konnte mich nicht abhalten, weitere Beobachtungen am Himmel über unserer Stadt durchzuführen. Im Laufe der Nacht zog dann auch wieder Nebel auf und die Zeit des klaren Himmels ging wieder zu Ende. Wahrscheinlich waren dies die letzten Beobachtungen in diesem Jahr. Aber auch in 2025 wird es bestimmt einige klare Nächte geben!

Zunächst habe ich einige Messier-Objekte beobachtet, aber dann - oder zwischendurch - auch Nebel aus anderen Katalogen, Asteroiden oder auch Planeten. Der ganze Himmel ist ja ständig in Bewegung.

M 33 im Sternbild Dreieck

M33 ist eine prachtvolle Spiralgalaxie, über die man viel Literatur finden kann. So lassen sich schon in einem kleinen Teleskop wie dem meinigen dort Gebiete identifizieren, in denen eine Vielzahl von Sternen neu am Entstehen ist, so zum Beispiel das Gebiet NGC 604. Diese und andere Sternentstehungsgebiete lassen sich einfach durch astrometry.net identifizieren,

M 33 und verschiedene weitere "Nebel" nach "astrometry.net"

 
M 74, eine viel kleinere, aber ebenso schöne Spiralgalaxie wie M33.
 

M74 befindet sich im Sternbild Fische. Ich hatte diese Galaxie zwar schon einmal im Jahr 2022 fotografiert, aber hier in diesem Blog davon noch gar kein Foto gezeigt. Der Karkoschka schreibt über dieses Objekt zutreffend: "mäßig heller Kern, nicht genau zentral, verlangt dunklen Himmel."

 

M 77

M 77 ist ebenfalls eine Spiralgalaxie, auf die wir "von oben herab" schauen. Bei dieser Galaxie ist der helle Kern einerseits, der große "Ring" um die Galaxie herum meines Erachtens besonders auffallend. Ganz oben am Bildrand ist auch noch die Galaxie NGC 1055 zu erkennen.

 In Stellarium wurde mir dann auch in einer relativ sternarmen Gegend "IC 70" angezeigt. Als "Größenklasse" wurde dort 8,3mag angegeben, also habe ich einfach mal auf dieses Objekt draufgehalten. Und Wikipedia schrieb "linsenförmige Galaxie", das hörte sich doch sehr nach einem interessanten Objekt an. 

IC 70, länger als 30 Minuten belichtet

 Nachdem ich dies Objekt ungefähr eine halbe Stunde belichtet hatte, war von einer Galaxie auf meinem Ipad-Bildschirm aber immer noch nichts zu erkennen.  Leider schaute ich erst dann bei Wikipedia in die Tabelle der Eigenschaften dieses Objekts: "Helligkeit 16,3mag"! Das war praktisch natürlich außerhalb der Reichweite meines kleinen Vespera-Gerätes.  So etwas passiert, wenn man spontan irgendwelche Objekte anfährt, ohne richtige Planung. Und es zeigt, man sollte in der Vorbereitung lieber mehrere Referenzen prüfen und sich nicht nur auf eine Quelle allein verlassen.

M 79 und zwei weitere sehr lichtschwache Galaxien

So habe ich dann ein weiteres Messier-Objekt mir herausgesucht, M 79. Dieser Kugelsternhaufen ist nicht einfach zu fotografieren, da er bei uns nur sehr tief über dem Horizont zu sehen ist, er steigt nur 13° Grad über den Horizont hoch und kann so auch seine eigentlich gute Helligkeit von 7,7mag meist nicht ausspielen, da hier die Atmosphäre doch noch sehr dämpfend wirkt. Als Beifang gingen mir bei diesem Mosaik-Bild dann auch noch die nur 13mag hellen Galaxien NGC 1886 und IC2121 ins Netz.

NGC 2232

NGC 2232 ist ein offener Sternhaufen, zu dem als hellerer Stern auch 10 Monoceros (5,05mag) gehört, durch die recht lose Struktur ist er jedoch nicht besonders auffällig.

Ich habe am Samstagabend jedoch nicht nur fernen Galaxien nachgespürt, sondern nach langer Zeit auch mal wieder einen veränderlichen Stern vermessen:

W CrB am 28. Dezember 2024

Am Abend steht die nördliche Krone bereits so tief im Westen und geht dann auch bald unter, so dass ich T CrB, bei dem alle Welt immer noch auf einen Nova-ähnlichen Ausbruch hofft, schon länger nicht mehr verfolgen konnte. Aber W CrB konnte ich noch erwischen:

W CrB am 28. Dezember 2024

Im Sommer zeigte W CrB sich noch eher im Helligkeitsminimum bei 12,9mag und weniger, jetzt hat er eher sein Maximum erreicht mit einer Helligkeit von ca. 8,5mag.

 Zum Abschluss noch ein "farbiges" Bild:

Flammennebel und Pferdekopfnebel im Orion ...

 Auch dieses Bild habe ich nicht weiterbearbeitet, sondern zeige es hier so, wie es aus meinem Vespera-Gerät heruntergeladen wurde. Es handelt sich um ein Mosaik aus insgesamt 497 Einzelbelichtungen, also insgesamt 82 Minuten Belichtungszeit (also nicht einmal 1,5 Stunden). 

Hier noch einmal das gleiche Bild, jetzt mit den Bezeichnungen von astrometry.net für die verschiedenen Nebelgebiete:

... mit den Bezeichnungen von astrometry.net

 Und hier die Links zu den entsprechenden Artikeln bei Wikipedia: Flammennebel (NGC2024), Pferdekopfnebel, IC 434, NGC 2023, IC 431, IC 432, IC 435.

Über die hier gezeigten Bilder hinaus habe ich noch weitere Planeten und Asteroiden fotografiert, aber ich denke, irgendwann ist es auch mal genug. Ich muss ja nicht alles zeigen :-)

Wahrscheinlich war es die letzte klare Nacht des Jahres. Die Wettervorhersagen für die kommenden Tagen zum Jahreswechsel sagen mal wieder eine ziemlich geschlossene Wolkendecke voraus. Doch wer weiß schon wirklich, was die Zukunft bringt?

Vor einer Woche schrieb ich in meiner Wochenübersicht: "In dieser Woche ist Weihnachten. In unserer Kultur auch das "Fest der Wünsche". Wird uns diese Woche einen klaren Nachthimmel bescheren? Am Abend wären dann endlich wieder einmal leuchtende Sterne zu sehen, denn der Mond nimmt weiter ab und zieht sich immer mehr in die frühen Morgenstunden zurück."  Ja, in dieser Woche sind meine Wünsche wirklich in Erfüllung gegangen! 

In diesem Sinne bleiben Sie optimistisch und freuen Sie sich mit mir auf das kommende Jahr, in dem uns sicherlich auch wieder viele schöne Beobachtungen gelingen können!

 

 

Samstag, 28. Dezember 2024

26./27. Dezember 2024: Weitere Beobachtungen: Orionnebel, Plejaden, eine Supernova und mehr

 Bei dem schönen klaren Himmel am 26. und 27. Dezember habe ich nicht nur große und kleine Planeten und Asteroiden beobachtet, sondern auch noch ein paar weitere Objekte.

M42, der Orionnebel

 Der Orionnebel gehört im Winter natürlich zu den Zielen, an denen man nicht vorbei kommt. Dieser Nebelfleck ist ja schon gut mit bloßem Auge sichtbar. Und dank der Mosaik-Technik meines Smart-Teleskops ist er auch einfach "formatfüllend" abzubilden. Insgesamt wurde der Orionnebel rund 90 Minuten belichtet. Wie immer habe ich keine weitere Bildverarbeitung verwendet, das Bild kommt praktisch direkt aus meiner Vespera Beobachtungsstation.

IC 1318 im Sternbild Schwan

IC 1318 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Schwan. Er ließ sich gut über mehrere Stunden lang fotografieren, während er langsam am Himmel in Richtung Nordwesten dem Horizont entgegen strebte. IC 1318 wird auch Schmetterlingsnebel oder auch Gamma-Cygni-Nebel genannt. Dieses Bild habe ich knapp 199 Minuten, also nicht ganz drei Stunden und 20 Minuten belichtet. Es ist nicht weiter bearbeitet. Sicherlich könnte man mit Photoshop oder astronomischer Spezialsoftware wie PixInsight oder APP noch viel mehr herausholen, es noch farbenfreudiger werden lassen, aber dafür fehlt es mir gegenwärtig wirklich an Zeit.

Die Plejaden (M 45) im Stier

Auch die Plejaden dürfen in einer schönen Winternacht nicht fehlen. begeistern sie doch schon seit weit über 5600 Jahren die Menschen.

Supernova SN2024abnh

Diese Supernova wurde am 20. November 2024 gemeldet, sie stammt aus der Galaxie UGC12763, die jedoch so schwach ist, dass sie nur mit serh großen Teleskopen sichtbar gemacht werden kann. Zur Identifizierung habe ich verschiedene Fotos genutzt, die von anderen Supernova-Fotografen auf der Webseite von "rochesterastronomy" genannt wurden. Ich schätze ihre Helligkeit inzwischen auf weniger als 15,2mag.




28. Dezember 2024: Endlich Merkur gefunden!

 Endlich ist es mir geglückt, Merkur in der Morgendämmerung zu finden. Auch heute früh war der Himmel wieder sehr klar. Und die schmale Mondsichel sollte mir ein geeigneter Wegweiser sein, würde sie doch in etwa auf gleicher Höhe wie Merkur stehen.

Der Planet war jedoch noch ein ganzes Stück weiter östlich als ich es zunächst dachte, der Abstand der beiden betrug gut zehn Grad.

Mond und Merkur am Morgen des 28. Dezember 2024

Damit Merkur besser gefunden werden kann, habe ich ihn gleich mit einem Pfeil markiert. Das Foto entstand mt meiner Canon RP Kamera und einem 100-400mm Tele-Objektiv bei 113mm Brennweite (Blende 7.1, 1/5sec, ISO640).

26./27. Dezember: Asteroiden, Kleinplaneten

*** aktualisiert, berichtigt und ergänzt am 28. Dezember ***

 Der klare Himmel, mein schönstes Weihnachtsgeschenk, bot nicht nur freien Blick zu (fast) allen Planeten, sondern natürlich auch zu vielen kleineren Körpern in unserem Sonennsystem. Leider gibt es keine wohldefinierte Abgrenzung zwischen dem Begriff "Kleinplanet" und "Asteroid", manchmal gehen diese Begriffe in der Literatur richtig durcheinander. Am ehesten passt meiner Meinung nach die folgende Definition: "Ein  Kleinplanet ist annähernd groß genug, um eine kugelförmige Gestalt anzunehmen." Um jetzt die Begriffe richtig zu gebrauchen, muss man jedoch die Form des jeweiligen Objekts kennen. Manchmal hilft da ja Wikipedia weiter, aber sicherlich nicht immer. 

Egal, hier meine Bilder vom 26. Dezember 2024. Diese wurden alle gut zehn Minuten belichtet, also zwischen 60 und 64 mal zehn Sekunden lang.

(350)Ornamenta beim Stern HIP23043 (5,5mag)

(350)Ornamenta hat zur Zeit eine Helligkeit von 12,3mag. Die Bilder bei Wikipedia zeigen hier deutlich keine Kugelform, also ist dieses Objekt ein Asteroid. Leider ließ sich mit Hilfe von Stellarium nicht genau klären, welcher der beiden Punkte in meinem Bild in dem runden roten Kreis tatsächlich (350)Ornamenta ist. Bei "Stellarium" wurde an dieser Stelle kein weiterer Stern angezeigt. HIP23043 ist ein "roter Riese", dies lässt sich selbst auf meinem Bild auf Grund der orangenen Färbung erahnen.

Nachdem ich HIP23043 als "identifier" im großen französischen astronomischen Datenbank "Simbad" eingegeben hatte, konnte ich durch einen Vergleich meines Biuldes mit dem dort hinterlegten Bild klären, dass (350)Ornamenta wohl das etwas hellere Objekt innerhalb des roten Kreises sein musste. Dies hat sich auch einen Tag später bestätigt, als ich noch einmal ein Bild genau dieser Gegend aufgenommen habe, (350)Ornamenta hat sich inzwischen deutlich weiter nach rechts oben hin bewegt.

(679)Pax auf dem Weg zu Beteigeuze

Der Asteroid (679)Pax (11,7mag) soll in den kommenden Tagen an der hellen Beteigeuze (alpha Orionis) vorbeiziehen. Mich erinnerte dies ein wenig an das besondere Ereignis vom letzten Jahr, als der Asteroid (319)Leona am 12. Dezember 2023 von Spanien aus gesehen sogar direkt vor der hellen Beteigeuze vorüberzog. Und was für ein schöner Asteroidenname diesmal: "Pax" = "Frieden", passend zur Weihnachtszeit.  Diesmal war die Identifizierung einfach. Im roten Kreis stehen drei in etwa gleich helle Lichtpunkte, der unterste der dreien ist laut Stellarium eindeutig (679)Pax. Auch hier hat sich durch ein Foto vom Folgetag die Identifizierung bestätigt. Hier das Bild vom 27. Dezember:

(679)Pax am 27. Dezember 2024

Dieses Bild wurde länger belichtet, daher sind hier viel mehr schwächere Sterne zu sehen, Die neue Position von (679)Pax ist wieder als geschlossener runder Kreis markiert, die Position vom 26.12. wurde mit einem unterbrochenen Kreis markiert.

(888)Parysatis

Der nächste Asteroid auf meiner "Suchliste" für diese Woche trägt die "Schnapszahl" 888. Er war doch sehr lichtschwach, die Identifizierung war nicht ganz einfach, denn Stellarium zeigte diesmal viel mehr Sterne an als ich auf meinem Foto hatte. (888)Parysatis soll heute eine Helligkeit von 12,1mag haben. Mir erscheint er schwächer, aber vielleicht zogen, als ich dieses Bild gemacht hatte, auch leichte Schleierwolken durch das Bild.

(887)Alinda

Ein Bild mit einer ungeklärten Überraschung. Zunächst dachte ich spontan, der Asteroid ist der "Stern mit Schweif" in dem Kreis mit dem Fragezeichen. Wenn sich ein Objekt sehr schnell bewegt, kann ein Stacking-Programm in Probleme laufen, an welcher Position soll es denn nun diesen Stern aufaddieren? So kommt es häufig bei langen Belichtungen dazu, das Asteroiden sich durch kleine Strichspuren verraten, denn sie bewegen sich im Vergleich zu anderen Sternen ja wirklich recht schnell. Doch dann zeigte der Vergleich mit Stellarium, das sich (887)Alinda an anderer Stelle befinden müsste, dort wo der kleine Kreis jetzt eingezeichnet ist. Aber um was für ein Objekt handelt es sich wohl bei dem "?" ? Vielleicht lässt sich dieses Rätsel ja in den kommenden Tagen klären.

Zum Glück gelang mir auch hier ein Foto am nächsten Tag. Und dies zeigt eindeutig, die mit dem "?" Fragezeichen markierte Strichspur ist die wirkliche Spur von (887)Alinda und nicht der markierte Stern. Denn dieser Stern ist auch auf dem Foto am nächsten Tag an der gleichen Stelle zu sehen, hier handelt es sich mit Sicherheit nicht um einen Asteroiden, sondern natürlich um einen Fixstern.

Foto der gleichen Gegend vom 27. Dezember 2024

Offensichtlich muss es am 26. Dezember also einen Fehler gegeben haben. Vielleicht habe ich die Koordinaten nicht richtig eingegeben (normalerweise ist dies dann ja immer die exakte Mitte des Bildes), oder die Koordinaten haben von vornherein gar nicht gestimmt. Es kommt durchaus vor, dass in Stellarium die Koordinaten für Asteroiden nicht aktuell sind, die Software weißt häufig selbst darauf hin, dass man sich ggf. vom MPC eine neue Koordinatendatei herunterladen sollte. Auf dem Bild vom 27. Dezember wird man übrigens (887)Alinda vergeblich suchen, sie bewegt sich zur Zeit tatsächlich um circa 2° Grad pro Tag weiter, wofür ja auch die relativ lange Strichspur vom 26.12. ein deutliches Zeichen war.

(1626)Sadeya am 27.12.24 um 0:07 Uhr MEZ

Auch in diesem Bild ist ein Stern mit einer kleinen Schweifspur zu erkennen. Und diesmal scheint es sich hier tatsächlich um den gesuchten Asteroiden (1626)Sadeya zu handeln, soweit zumindest der Vergleich mit Stellarium. Ich glaube, auch hier werde ich trotzdem noch einmal in den nächsten Tagen etwas genauer nachforschen. 

Auch habe ich noch (69)Hesperia fotografiert, auf diesem Foto habe ich jedoch den Asteroiden noch gar nicht identifizieren können, daher zeige ich es hier noch nicht.

Zum Abschluss dieses Blogbeitrags noch ein letztes Foto:

(13)Egeria zwischen dem California-Nebel und dem Stern Menkip

(13)Egeria ist ein gutes Beispiel für die Frage, handelt es sich nun um einen Kleinplaneten? Ist ein Körper der Größe von ca. 217 x 196 km annähernd rund? In der Vergrößerung kann man auch hier erkennen, dass (13)Egeria nicht einfach rund abgebildet worden ist, sondern ebenfalls eine kleine Spur zeigt. 

Dieses Bild ist durch die Vespera-Mosaik-Modus entstanden, um so auch gleich den California-Nebel (NGC 1499) und den daneben stehenden recht hellen Stern Menkib abzubilden. Leider war es in den Tagen zuvor ja immer bewölkt, es wäre sicher spannend gewesen, zu verfolgen, wie (13)Egeria vor dem Nebel seine Bahn gezogen hat. Menkib hat eine visuelle Helligkeit von 4mag. Er ist wohl verantwortlich für das Leuchten des California-Nebels. 

Das Bild wurde insgesamt 67 Minuten, also etwas über eine Stunde belichtet, um auch etwas mehr Einzelheiten des Nebels erkennen zu lassen. 

(Am Abend des 27. Dezember war es abends wieder klar. Ich habe an diesem Abend die Fotos der Asteroiden vom 26.12. unter den gleichen Einstellungen wiederholt. Einige Bilder habe ich schon, andere muss muss ich noch auswerten. Da die Asteroiden sich ja täglich ein Stückchen weiter bewegen, sollten sie am 27.12. nicht mehr dort zu sehen sein, wo sie am 26.12. waren, sondern sich an anderen Positionen aufhalten. Die "Schnellläufer" sind vielleicht sogar schon ganz aus den Bildern herausgewandert. Das muss ich jedoch noch auswerten, aber danach werden wir mehr Klarheit haben, ob ich wirklich die richtigen Lichtpunkte als Asteroiden identifiziert habe oder nicht.)





Freitag, 27. Dezember 2024

26./27. Dezember 2024: Planetenparade

 Schön tagsüber schien am 26. Dezember endlich wieder einmal die Sonne. Und auch am Abend hatten wir bis weit in die Nacht hinein klaren Himmel, "clear skies". Da hüpft das Astronomenherz vor Freude natürlich bis in den Himmel hinein. Hier meine Fotografien aller am Abend sichtbarer Planeten, die ich in dieser Nacht, neben anderen Objekten, angesteuert habe.

Saturn mit Monden

Bei Saturn konnte ich leider den Mond links nicht eindeutig identifizieren, laut Stellarium standen Dione und Tethys (beide 10,xmag) ganz dicht nebeneinander, so dass mein Vespera sie nicht in einzelne Objekte auflösen konnte. Dafür waren auf der rechten Seite Rhea und Titan gut zu erkennen. Nachdem ich das Bild beschriftet hatte, fiel mir im Vergleichsbild von Stellariium noch der Mond Iapetus auf, dieser befindet sich direkt über dem "n" von Titan.

Auch die Venus habe ich wieder aufgenommen. Ihre Phase hat sich in den letzten Tagen noch nicht viel geändert, sie zeigt sich immer noch relativ "dickbauchig".



Und während ich Neptun fotografierte, ging mir als "Beifang" auch noch der Kleinplanet (34)Circe ins Netz:

Planet Neptun und Kleinplanet (34) Circe am 26. Dezember 2024

Diesmal ist bei Neptun kein Planet zu erkennen, der kleine Stern unterhalb von Neptun ist in der Tat ein ca. 14mag heller Stern. (34) Circe hat ebenfalls nur eine Helligkeit von ca. 14mag.

Uranus, ebenfalls am 26. Dezember 2024

Uranus ist der helle "Stern" in der Mitte des Bildes. Uranus kann - unter einem sehr dunklen Nachthimmel ohne künstliche Lichtquellen - sogar mit bloßem Auge gesehen werden, seine Helligkeit beträgt zur Zeit 5,6mag. Er ist jedoch für das bloße Auge so unscheinbar, dass er früher nicht als Wandelstern, als Planet aufgefallen war. Direkt links neben Uranus sieht man einen kleinen Punkt, das ist sein Mond Titania mit einer Helligkeit von 13,8mag. Direkt unterhalb von Uranus kann man zwei Punkte entdecken. Der linke, etwas hellere ist ein Stern von etwa 12mag, der zufällig in dieser Richtung steht. Der rechte Punkt ist der Uranusmond Oberon mit einer Helligkeit von 14,02mag.

 

Jupiter am 26. Dezember 2024

Jupiter musste natürlich auch aufgesucht werden. Auf diesem insgesamt sieben Minuten lang belichtetem Bild sind nur die Monde Kallisto und Europa zu erkennen. Ganymed befand sich gerade hinter Jupiter und Io stand so dicht links neben Jupiter, dass er vom Planeten selbst überstrahlt wurde.

Und schließlich darf in dieser Nacht auch der Mars nicht fehlen:

Mars, bereits am 27. Dezember um 0:30 Uhr MESZ

Mars überstrahlt ebenfalls mit seiner Helligkeit sehr viel seiner Umgebung. Er steht zur Zeit gut 4° bis 5° Grad oberhalb der Praesepe, des "Bienenkorb-Haufen" im Sternbild Krebs. Im Fernglas eine durchaus nette Konstellation. 

Nach dieser Aufnahme des Mars bin ich dann bald doch müde ins Bett gegangen. Leider hatte ich mir keinen Wekcer gestellt, so wurde ich zu spät wach, um vielleicht auch noch den Planeten Merkur zu fotografieren. Aber wahrscheinlich war es dafür dann auch schon wieder zu bewölkt. 

Aber immerhin liess sich um kurz vor 8:00 Uhr die schmale Mondsichel (13 Prozent beleuchtet) noch durch die Wolken hindurch blicken:

Mondsichel am 27. Dezember gegen 7:50 Uhr MESZ

Die Mondsichel steht rechts im Bild. Merkur sollte sich (tiefer als der Mond) um diese Uhrzeit etwa über dem Haus in der Mitte des Bildes aufhalten. Durch die Wolken und die Helligkeit der Morgendämmerung ist von ihm jedoch nichts im Bild zu erkennen.


Donnerstag, 26. Dezember 2024

26. Dezember 2024: Endlich wieder Sonnenschein

 Überraschenderweise löste sich der Nebel am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen 10 Uhr auf, so dass ich endlich auch mal wieder ein Bild der Sonne und ihrer Flecken machen konnte:

Sonne mit Flecken am 26.12.24, bald nach zehn Uhr.

Strahlend blauer Himmel, heller Sonnenschein, Zeit für einen Spaziergang draußen!

Die gernauen Bezeichnungen der einzelnen Fleckengruppen und weitere Informationen zum Stand der Sonnenaktivität finden sich wie immer bei spaceweather.com

Montag, 23. Dezember 2024

23. Dezember 2024: NGC253, Komet 333P/Linear, Saturn, Uranus, Neptun und (887)Alinda

 Am Montag, den 23. Dezember 2024, gab es immer wieder Wolkenlücken, leider nie lange, so dass längere Belichtungen eigentlich gar nicht möglich waren, aber das eine oder andere Objekt ließ sich dann doch einfangen. Mein erstes Ziel war die Sculptor-Galaxie, NGC 253:

NGC 253 nach nur 17 Minuten Belichtungszeit

Dies war auch gleich meine längste Belichtung an diesem Abend. Ich denke, man kann schon erkennen, dass sich da in der Mitte des Bildes ein länglicher Spiralnebel befindet. Der zugehörige Wikipedia-Eintrag enthält viele interessante Informationen zu dieser Galaxie, die bei uns nur wenige Monate lang und dann auch nur in geringer Höhe über dem Horizont am Himmel zu sehen ist.

Danach habe ich versucht, den Kometen 333P/Linear einzufangen:

Komet 333P/Linear, zehn Minuten belichtet

Der Komet hat zur Zeit etwa eine Helligkeit von 12,4mag (oder weniger?), sein Perihel hat er  Ende November durchlaufen. Auf meinem Foto kann man an der Stelle, wo er sich befinden müsste, eine leichte diffuse Aufhellung sehen. Welcher der "Sternenpunkte" jedoch ihm genau zuzuordnen ist, vermag ich angesichts der Vielzahl der Sterne hier im Gebiet der Milchstrasse im Sternbild Schwan leider nicht zu sagen. Leider war auch hier keine längere Belichtung möglich. Entdeckt wurde der Komet am 4. November 2007 vom automatischen Himmelüberwachungsprogramm LINEAR. Er gehört zu den kurzperiodischen Kometen und hat eine Umlaufzeit von 8,67 Jahren um die Sonne. Nur  mit viel größerem Equipment zeigt der Komet zumindest einen kleinen Schweif. Da haben wir in diesem Jahr wirklich schon attraktivere Kometen gesehen. Er zieht sehr schnell durch das Sternbild Schwan, zum Jahreswechsel soll er nahe bei Deneb und dem Nordamerikanebel stehen.

Neptun (Bildmitte), 5 Minuten belichtet

 Quasi als Ergänzung zur Wolkenlücke vom 20. Dezember hier auch wieder ein Bild von Neptun, diesmal immerhin fünf Minuten lang belichtet.

Saturn um 19:56 Uhr MESZ, knapp drei Minuten belichtet

Die Belichtungszeiten wurden immer kürzer. In diesem Bild kann man auch schon einige leichte diffuse Wolken erkennen. Betrachtet man den (überbelichteten) Saturn etwas genauer, so lassen sich - auf einer schrägen Achse von links oben nach rechts unten - links die Monde Dione (außen) und Rhea (innen) erkennen und rechts am hellsten der Mond Titan (dicht an Saturn) und etwas weiter weg Iapetus.

Uranus um 20;23 Uhr

 Uranus ließ sich immerhin wieder zehn Minuten belichten. Er selbst ist dadurch etwas überbelichtet, bzw. hat wahrscheinlich wegen der Feuchtigkeit in der Luft (oder sogar auf der Optik?) einen kleinen "Hof" um sich entwickelt. Dicht an ihm dran kann man rechts unten zwei kleine Pünktchen erkennen, das sind die 13,8mag und 14,05mag hellen Monde Titania und Oberon.

(887)Alinda

Anschließend ging mir auch noch der Asteroid (887)Alinda (10,8mag) ins Netz. Leider konnte ich hier wieder nur zweieinhalb Minuten belichten.

Ich habe dann noch verschiedene weitere Versuche gemacht, z.B. die Kleinplaneten (11)Parthenope oder (39)Laetitia aufzunehmen, doch ich hatte kein Glück mehr. Der Himmel bewölkte sich immer mehr, so dass ich den Beobachtungsabend schließlich auch wieder beendet habe. Aktuell, während ich diesen Blogartikel zu Ende schreibe, ist laut Wolkenradar wieder eine kleine Lücke über mir. Doch es ist auch Zeit ins Bett zu gehen. Morgen müssen die letzten Besorgungen für die Weihnachtsfeiertage erledigt werden, da muss man noch einmal früh raus.

Doch immerhin gab es mal wieder ein paar mehr Objekte am Himmel zu fotografieren. So macht Astronomie durchaus Spaß.


 



Sonntag, 22. Dezember 2024

23. - 29. Dezember 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Weihnachten. In unserer Kultur auch das "Fest der Wünsche". Wird uns diese Woche einen klaren Nachthimmel bescheren? Am Abend wären dann endlich wieder einmal leuchtende Sterne zu sehen, denn der Mond nimmt weiter ab und zieht sich immer mehr in die frühen Morgenstunden zurück. Von den hellen Planeten kann Merkur (ca. -0,3mag) am Morgenhimmel ab ca. 7:30 Uhr gefunden werden, er steht dann ca. 6° Grad hoch im Südosten. Die Venus (-4,2mag) ist weiterhin strahlender Abendstern, sie geht kurz nach 20:00 Uhr im Südwesten unter. Mars (-1,1mag) geht gegen 19:00 Uhr im Osten auf, Jupiter (-2,6mag) steht kurz vor 23:00 Uhr hoch im Süden und geht gegen 6:30 Uhr im Westen unter, Saturn kann nur noch bis gegen 22 Uhr im Südwesten gefunden werden. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 23. Dezember, geht die Sonne um 8:31 Uhr auf und um 16:17 Uhr unter, Noch ist nichts davon zu merken, dass die Tage nun wieder länger werden. Der Mond geht um 0:29 Uhr auf, gegen 7 Uhr ist er zu 47 Prozent beleuchtet. Am Abend beginnt um 22:42 Uhr ein Schattendurchgang von Jupitermond Europa (Ende 1:15 Uhr am Dienstag). Am Morgen zwischen 7:06 Uhr und 7:13 Uhr fliegt die ISS fast genau über Bad Lippspringe am Morgenhimmel hinweg, um 7h:8m:25s fliegt sie fast exakt über uns durch den Zenit.

Am Dienstag, den 24. Dezember, Heiligabend, geht der Mond um 1:39 Uhr auf, er steht im Sternbild Jungfrau und nähert sich dort dem hellen Stern Spica. am Morgen gegen 7 Uhr beträgt der Abstand rund 6° Grad. Gegen Mitternacht kann bei Jupiter der GRF (Große Rote Fleck) gut beobachtet werden.  Die ISS tritt heute um 6:19 Uhr fast genau im Zenit, also direkt über Bad Lippspringe, aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell bis 6:24 Uhr dem Horizont im Osten entgegen.

Am Mittwoch, den 25. Dezember, Erster Weihnachtsfeiertag, geht der Mond um 2:59 Uhr auf. Er ist jetzt deutlich an Spica vorübergezogen und ist gegen 7 Uhr noch zu 29 Prozent beleuchtet. Von 3:16 Uhr bis 5:28 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten. Zwischen 7:05 Uhr und 7:11 Uhr fliegt die ISS in maximal 73° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Beim nächsten Überflug (schon am Taghimmel, ISS "eigentlich" unsichtbar) kommt es um ca. 8:46 Uhr zu einem Transit der ISS vor der Mondsichel. Dies Ereignis kann in etwa auf einer Linie von Werther - Bielefeld - Oerlinghausen - Detmold - Schlangen - Brakel - ... beobachtet werden. Merkur steht heute in größter westlicher Elongation, d.h. 22° Grad von der Sonne entfernt, also die beste Voraussetzung ihn in diesen Tagen am Morgenhimmel zu finden. Kleinplanet (7)Iris (19,0mag) steht heute um 20:00 Uhr in nur 4,5' Bogenminuten Abstand vom Doppelstern 51 Aqr (5,8mag). In dieser Nacht (gegen 2:00 Uhr früh am Donnerstag) steht Asteroid (887)Alinda (10,7mag) in 8' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP21377 (6,4mag) im Sternbild Eridanus.

Am Donnerstag, den 26. Dezember, Zweiter Weihnachtsfeiertag, geht der Mond um 4:03 Uhr auf, er steht im Sternbild Waage und ist noch zu 21 Prozent beleuchtet. In seinem dunklen Teil kann man den "Erdschein" erkennen. Um 19:34 Uhr beginnt eine Bedeckung von Jupitermond Europa (bis 23:36 Uhr) Von 21:45 Uhr bis 23:57 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten. Von 21:45 bis 23:27 Uhr sind bei Jupiter nur die Monde Europa und Kallisto sichtbar. Um 6:17 Uhr tritt die ISS erneut in der Nähe des Zenits aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell (maximal Höhe 84° Grad) bis 6:22 Uhr in Richtung Horizont im Osten. Zwischen 7:50 Uhr und 7:58 Uhr fliegt die ISS noch einmal, dicht vorbei an Mars und Merkur, in maximal 35° Grad Höhe über unseren schon recht aufgehellten Morgenhimmel hinweg. Asteroid (350)Ornamenta (12,3mag) steht heute um 20:00 Uhr in 4' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP23043 (5,5mag) im Sternbild Stier.

Am Freitag, den 27. Dezember, geht der Mond erst um 5:19 Uhr auf, seine immer schmaler werdende Sichel ist nur noch zu 14 Prozent beleuchtet. Zwischen 7:03 Uhr und 7:09 Uhr fliegt die ISS in maximal 48° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Asteroid (1626)Sadeya steht heute in Opposition zur Sonne und ist dadurch 12,0mag hell, und Asteroid (679) Pax (11,7mag) zieht heute Nacht in nur 26' Bogenminuten Abstand an Beteigeuze im Orion vorüber. Und (888)Parysatis (12,1mag) zieht in nur 5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP31899 (/,9mag) im Sternbild Zwillinge vorüber.

Am Samstag, den 28. Dezember, steht der Mond im Sternbild Skorpion, er geht erst um 6:35 Uhr auf und ist nur noch zu 7 Prozent beleuchtet. Er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol sehen können. Merkur geht zehn Minuten später auf, er steht gut zehn Grad weiter östlich des Mondes. Um 18:26 Uhr endet ein Schattendurchgang von Jupitermond Io. Zwischen 6:15 Uhr und 6:20 Uhr ist die ISS das erste Mal am Morgenhimmel zu sehen, etwa in südlicher Richtung tritt sie in 62° Grad Höhe aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell Richtung Osten. Beim zweiten Überflug zwischen 7:49 Uhr und 7:56 Uhr erreicht sie nur noch 19° Grad Höhe maximal über dem Horizont. Kleinplanet (13)Egeria (10,5mag) zieht nach der Überquerung des California-Nebels in den letzten Tagen gegen 19:00 Uhr in nur 7' Bogenminuten Abstand am Stern Menkip (Xi Perseus) vorüber.

Am Sonntag, den 29. Dezember, ist die nur noch zu 3 Prozent beleuchtete Mondsichel in der Morgendämmerung wohl nicht mehr zu finden, sie geht erst um 7:48 Uhr auf.  Zwischen 7:01 Uhr und 7:07 Uhr fliegt die ISS in maximal 27° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. In der Frühe um 3:30 Uhr zieht (887)Alinda (10,4mag) in nur 5' Bogenminuten Abstand an Omega Eridanus (4,4mag) vorüber und gegen 4:00 Uhr zieht (69)Hesperia (10,9mag) in 6,5' Bogenminuten Abstand an 13 Ori (6,2mag) vorüber.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest!


Samstag, 21. Dezember 2024

20. Dezember 2024: Und noch einmal ein Wolkenloch für Venus, Saturn und Neptun

 Am Freitagabend waren die Mitglieder der Volkssternwarte zu einer kleinen Weihnachtsfeier in der Sternwarte eingeladen. Nachdem es zuvor praktisch tagelang bewölkt war, klarte gegen 17 Uhr doch glatt der Himmel auf. Um 18 Uhr musste ich jedoch jemanden in Altenbeken vom Bahnhof abholen, trotzdem habe ich schnell mein Vespera draußen aufgestellt und konnte so zumindest für ein paar Minuten in der Dämmerung tatsächlich noch Planeten ablichten.

Auf Grund der optischen Bauweise ist das Vespera, genau wie andere "Smart-Teleskope" zwar eigentlich überhaupt nicht für Planeten geeignet, die Brennweite von 250 mm ist einfach viel zu kurz, Planeten bleiben dann schlicht kleinste Objekte, aber was hilft es, in der Dämmerung sind diese Objekte halt meist am hellsten und können zumindest einfach "angefahren" werden.

Zuerst kam die strahlende Venus an die Reihe:


Die Venus hat nur einen scheinbaren Durchmesser von ca. 20 Bogensekunden. Trotzdem kann man ihre etwas "bauchige" Phase erkennen, die noch zwischen "Voll-" und "Halb-Venus" steht. In den nächsten Wochen wird die Venus weiter abnehmen und eine immer ausgeprägtere Sichelgestalt zeigen.

Dann kam Saturn an die Reihe:

Können Sie den "Ring" erkennen? Wenn man ganz genau hinschaut, lässt sich ein leichter aufgehellter Strich rechts und links vom Planeten erkennen. Seine Scheibe hat einen Durchmesser von 17 Bogensekunden, seine Helligkeit beträgt 1,0mag.

Zum Schluss habe ich dann noch auf Neptun gehalten. Leider musste ich da nach 3 Belichtungen a 10 Sekunden schon wieder aufhören, ich musste ja zum Bahnhof:

Neptun am 20. Dezember 2024

Neptun ist der hellere "Stern" oben rechts im Bild. Zum Vergleich hier einmal noch ein Bild, das Neptun vor gut drei Wochen zeigt, am 29. November 2024:

Neptun am 29. November 2024

Am 29. November waren die Sichtbarkeitsbedingungen wohl etwas besser als jetzt am 20. Dezember, da ließen sich nach 30 Sekunden schon etwas mehr Sterne erkennen. Neptun hat zurzeit eine Helligkeit von 7,9mag. Vergleicht man beide Bilder genau, kann man außerdem erkennen, dass Neptun sich in diesen drei Wochen nur sehr wenig auf seiner Bahn am Himmel bewegt hat. Doch das ist kein Wunder, braucht er doch für einen Umlauf um die Sonne rund 165 Jahre! Seit seiner Entdeckung am 23. September 1846 durch Johann Gottfried Galle in Berlin hat er also erst etwas mehr als eine Umrundung um die Sonne, und damit auch eine Rundwanderung durch alle Sternbilder der Ekliptik geschafft.

Dann musste ich zum Bahnhof und anschließend um 19 Uhr zu unserer Weihnachtsfeier. Es war eine nette, kleine Runde, die dort zusammenkam. Auch unser jüngstes Mitglied, die zehn Wochen alte Liv, war mit ihren Eltern gekommen. Es tut mir ja leid, aber ich konnte auch auf dieser Feier es nicht lassen, einen kleinen Vortrag über die physikalische Unmöglichkeit des Weihnachtsmanns zu halten. Ich bitte um Entschuldigung, ich weiß, ich kann es nicht wieder gut machen, dass ich so selbst Tobi alle Hoffnungen genommen und Illusionen zerstört habe.

Ach ja, das Wolkenloch hatte sich natürlich längst wieder zugezogen. So haben die Rentiere des Weihnachtsmannes wohl nichts von meiner Geschichte mitbekommen und werden auch in diesem Jahr wieder unbeirrt helfen, damit der Weihnachtsmann bei ganz vielen kleinen und großen braven Kindern Geschenke vorbei bringen kann.

Dienstag, 17. Dezember 2024

17. Dezember 2024: Und plötzlich eine Wolkenlücke

 "Ping" meldete sich mein Smartphone, ein Freund hatte mir eine kleine Jupiterzeichnung geschickt. Jupiter? Wann hat er die Zeichnung gemacht? Heute!? War es etwa draußen aufgeklart? Das war doch gar nicht vorhergesagt im Wetterbericht. Doch ein Blick nach draußen zeigte mir sofort: Ja, der Mond strahlte hell, auch Jupiter war zu sehen - doch die nächsten Wolken zogen schon wieder auf.

Ich also schnell zur Kamera gegriffen und auch gleich ein Foto des Mondes gemacht. Er ist jetzt bereits wieder am Abnehmen:

Der Mond am 17. Dezember um 21:34 Uhr MEZ

 Schade, das es am Wochenende so bedeckt war, so dass mir kein Foto des Vollmondes möglich war. Und auch heute reichte dieses Loch nur für wenige Minuten Himmelsbeobachtung. Das Foto habe ich mit meiner Nikon Coolpix P950 bei 2000mm Äquivalentbrennweite gemacht. Heute ist der Mond nur noch zu 92 Prozent beleuchtet.

Auch von Jupiter gelang mir noch schnell ein Foto:

Jupiter am 17. Dezember 2024 um 21:11 Uhr MEZ

Die Reihenfolge der Jupitermonde von links nach rechts lautet: Kallisto - Io - Europa - Ganymed. wenn man genau hinschaut, kann man auch noch ein paar weitere ganz schwache Sternchen erkennen, die haben ungefähr eine Helligkeit zwischen 8 und 9 mag.  Das Bild entstand mit meiner Canon RP und einem 400mm Teleobjektiov bei 1(10 Sekunde Belichtungszeit, Blende 8 und ISO 12800.

Endlich mal wieder ein kleiner astronomischer Lichtblick!

Morgenv Vormttag bedeckt der Mond den Mars, ob es da womöglich noch einmal eine Wolkenlücke gibt?

***********.  Nachtrag vom 18. Dezember 2024   **********

Leider kein Glück, wenn der Himmel schon so bedeckt ist, bleibt die Bedeckung von Mars durch den Mond leider unbeobachtbar:

Der Himmel am Vormittag des 18. Dezember 2024, irgendwo hinter den Wolken bedeckt der Mond gerade den Planeten Mars.

Ob wir am 4. Januar mehr Glück haben? Da bedeckt der Mond zur besten Abendzeit von ca. 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr den Planeten Saturn!

Sonntag, 15. Dezember 2024

16. - 22. Dezember 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder ab, in der zweiten Wochenhälfte gibt es schon wieder einige Stunden richtig dunklen Himmel ohne sein helles Licht. Am Morgenhimmel kann mit etwas Glück der Planet Merkur in der Morgendämmerung im Südosten gefunden werden, er geht bereits vor 7:00 Uhr auf.  Abends ist die Venus bis ca. 19:30 Uhr strahlender Abendstern im Südwesten. Saturn ist bis ca. 22:30 Uhr zu finden, Jupiter leuchtet bis ca. 7:00 Uhr in der Frühe, zunächst im Osten, Mitternacht im Süden und dann am Morgen im Westen. Mars geht bald nach 19 Uhr über der Egge im Osten auf und leuchtet dann ebenfalls die ganze Nacht. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag, den 16. Dezember, geht die Sonne um 8:27 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter. Der Mond steht heute im Sternbild Zwillinge, er geht um 16:58 Uhr auf und ist immer noch zu 97 Prozent beleuchtet, also so gut wie voll. Seine maximale Höhe mit mehr als 64° Grad über dem Horizont erreicht er erst (am Dienstag) um 1:56 Uhr. Die ISS fliegt zwischen 6:23 Uhr und 6:30 Uhr mit maximal 17° Grad Höhe flach über unseren Morgenhimmel hinweg. Von 3:36 Uhr bis 5:49 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Ganymed über den Planeten. Ab 6:52 Uhr wandert auch Ios Schatten über den Planeten, fast genau auch über den GRF (Großer Roter Fleck) hinweg. Am Abend zieht dann auch der Schatten von Europa von 20:06 Uhr bis 22:40 Uhr über Jupiter hinweg.

Am Dienstag, den 17. Dezember, geht der noch zu 93 Prozent beleuchtete Mond um 18:08 Uhr auf, er nähert sich dem Planeten Mars. Die ISS ist am Morgen einmal gegen 5:38 Uhr in nur 11° Grad Höhe sehr tief am südöstlichen Horizont sichtbar, bei einem zweiten Überflug zwischen 7:10 Uhr und 7:18 Uhr fliegt sie in maximal 43° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Asteroid (1036)Ganymed (11,6 mag) zieht um 18:00 Uhr in nur 3,5' Bogenminuten Abstand an Stern HIP7276 (5,8mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 18. Dezember, hat der Mond am Abend bereits den Mars überholt, er geht um 19:30 Uhr auf und ist zu 86 Prozent beleuchtet. Zuvor kommt es am Taghimmel um 9:22 Uhr zu einer Bedeckung von Mars am hellen Mondrand, um 10:12 Uhr taucht Mars hinter dem dunklen Mondrand wieder auf. Ob sich diese Bedeckung bei uns wohl beobachten lässt? Außerdem zeigt er maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand. Die ISS fliegt zwischen 6:22 Uhr und 6:29 Uhr mit maximal 31° Grad Höhe flach über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Asteroid (15)Eunomia (8,2 mag) zieht um 21:30 Uhr in 9' Bogenminuten Abstand an Stern 16 Aur (4,5 mag) vorüber.

Am Donnerstag, den 19. Dezember, geht der zu 78 Prozent beleuchtete Mond um 20:50 Uhr im Sternbild Löwe auf. Die ISS tritt am Morgen einmal gegen 5:38 Uhr in 21° Grad Höhe dicht bei Spica in der Jungfrau aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann schnell dem Osthorizont entgegen. Bei einem zweiten Überflug zwischen 7:08 Uhr und 7:16 Uhr fliegt sie in maximal 68° Grad Höhe hoch über unseren Morgenhimmel hinweg. Von 19:50 Uhr bis 22:02 Uhr wandert der Schatten von Io über Jupiter hinweg. Der Asteroid (36)Atalante(11,4 mag) zieht um 22:00 Uhr in nur 3' Bogenminuten Abstand an Stern 19 Lyn (5,4 mag) vorüber. 19 Lyn ist ein Doppelstern, der schon mit einem kleinen Teleskop zu trennen ist.

Am Freitag, den 20. Dezember, geht der nur noch zu 69 Prozent beleuchtete Mond erst um 22:06 Uhr auf. Die ISS tritt um 6:21 Uhr unterhalb von Mond und Regulus aus dem Erdschatten heraus und fliegt bis 6:27 Uhr mit maximal 53° Grad Höhe flach über unseren Morgenhimmel hinweg. Gegen 21:30Uhr steht Saturnmond Dione in östlicher Elongation.

Am Samstag, den 21. Dezember, ist exakt um 10:20 Uhr Sonnenwende, die Sonne erreicht den südlichsten Punkt ihrer Bahn. Bei uns steht sie in diesem Moment nur 10°Gard über dem Horizont. Nachts um 0:23 Uhr stand sie übrigens mehr als 61,6° Grad unter unserem Horizont. Astronomisch beginnt für uns auf der Nordhalbkugel der Winter. Heute ist der kürzeste Tag des Jahres. Sonnenaufgang ist um 8:30 Uhr, Sonnenuntergang um 16:16 Uhr. Der Mond geht heute erst um 23:19 Uhr auf und ist zu 59 Prozent beleuchtet. Die ISS ist am Morgen einmal gegen 5:35 kurz im Osten zu sehen Uhr. Bei einem zweiten Überflug zwischen 7:07 Uhr und 7:15 Uhr fliegt sie mit einer maximalen Höhe von 87° Grad fast genau über Bad Lippspringe hinweg. Der Asteroid (7)Iris (10,0 mag) zieht um 20:00 Uhr in 9' Bogenminuten Abstand an Stern 44 Aqr (5,7 mag) vorüber.

Am Sonntag, den 22. Dezember, 4. Advent, erreicht der Mond um 23:18 Uhr das Letzte Viertel, er geht bei uns jedoch erst um 0:29 Uhr, also nach Mitternacht, auf. Am Morgen endet um 6:32 Uhr die Bedeckung des Stern 89 Leo (5,8mag).Die ISS tritt um 6:20 Uhr in über 60° Grad Höhe oberhalb des Sternbilds Großer Löwe (im Sternbild Kleiner Löwe) aus dem Erdschatten heraus und verschwindet um 6:25 Uhr am Osthorizont. Der Asteroid (15)Eunomia (8,3 mag) zieht um 04:25 Uhr in nur 8,5' Bogenminuten Abstand an Stern 14 Aur (5,0 mag) vorüber. Um ca. 18:30 Uhr beginnt ein weiterer Transit des Schattens von Saturnmond Titan auf der Planetenoberfläche. Der Transit endet erst kurz nach dem Saturn bei uns im Westen untergegangen ist. Die beste Möglichkeit, Titans Schatten auf Saturn zu finden, sollte also gegen 19 Uhr sein, wenn Saturn noch ausreichend hoch (ca. 25° Grad) am südwestlichen Himmel steht.

Sonntag, 8. Dezember 2024

8. Dezember 2024: Der Mond im Ersten Viertel

 

Mond im Ersten Viertel, 8.12.24 um 16:19 Uhr

Um kurz vor halb fünf am Nachmittag des Zweiten Advent erreichte der Mond gerade das Erste Viertel. Und erfreulicherweise war das Wetter etwas besser als vorhergesagt, eine große Wolkenlücke hatte sich aufgetan und die konnte ich dann gleich nutzen, um den Mond zu fotografieren.

Leider soll das Wetter nicht so schön bleiben, aus dem Osten kündigt sich schon wieder neue Bewölkung an und im Laufe des Abends soll es auch noch regnen. Doch es tut gut, mal wieder einen Blick auf unseren nächsten Nachbarn im All zu werfen.

Schließlich gaben die im Westen abziehenden Wolken sogar noch den Blick auf die Venus frei, den strahlenden Abendstern:

Die Venus, unser Abendstern.


9. - 15. Dezember 2024: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche haben wir am Sonntag Vollmond. Das helle Licht des Mondes überstrahlt auch schon in den Tagen zuvor viele lichtschwächere Objekte am Himmel. Die großen Planeten können jedoch gut beobachtet werden. Venus ist bis zum Untergang gegen 19:30 Uhr strahlender Abendstern im Südwesten. Mars geht dann gerade im Osten auf. Jupiter stand letzte Woche in Opposition, ist also zur Zeit praktisch die ganze Nacht über zu sehen, zunächst im Osten, gegen Mitternacht hoch im Süden. Saturn leuchtet noch bis gegen 23 Uhr am südwestlichen Abendhimmel. Und selbst der Planet Merkur zeigt eine kleine Morgensichtbarkeit ab etwa 7:30 Uhr, die wird jedoch erst in der kommenden Woche etwas besser. Die ISS beginnt zum Ende der Woche wieder eine Periode von morgendlichen Überflügen.

Am Montag, den 9. Dezember, geht die Sonne um 8:20 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter. Der helle Tag dauert bei uns also keine acht Stunden mehr. Früher als 16:14 Uhr wird die Sonne nicht mehr untergehen, die Tage werden jedoch trotzdem noch kürzer, da sie am Morgen immer noch etwas später aufgehen wird. Der Mond ist am Abend (um 19:00 Uhr) zu 63 Prozent beleuchtet, er geht erst deutlich nach Mitternacht um 1:45 Uhr am Dienstagmorgen unter. Um 22:34 Uhr bedeckt der Mond ein 6,9mag schwaches Sternchen. Von 17:30 Uhr bis 20:03 Uhr findet ein Schattendurchgang von Mond Europa beim Jupiter statt.

Am Dienstag, den 10. Dezember, ist der Mond am Abend schon zu 73 Prozent beleuchtet, er befindet sich im Sternbild Fische. Um 18:02 Uhr bedeckt der Mond erneut ein 6,9mag schwaches Sternchen. Saturnmond Titan befindet sich abends in westlicher Elongation. Asteroid (350)Ornamenta (12,0 mag) steht heute in Opposition zur Sonne.  

Mittwoch, den 11. Dezember,  ist der Mond am Abend bereits zu 83 Prozent beleuchtet und er steht im Sternbild Widder. Von 20:41 Uhr bis 22:58 Uhr wird Jupitermond Io vom Planeten bedeckt bzw. verfinstert und bleibt so unsichtbar. Asteroid (1626)Sadeya (12,6mag) steht in nur 3,5' Bogenminuten Abstand zu Stern Theta Gem (3,6mag).

Am Donnerstag, den 12. Dezember, ist der Mond am Abend bereits zu 91 Prozent beleuchtet und befindet sich immer noch im Widder. Von 17:55 Uhr bis 20:07 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten. Um 19:00 Uhr wird ein 6,6mag schwaches Sternchen vom Mond bedeckt. Kleinplanet (69)Hesperia (10,7mag) steht heute in Opposition zur Sonne.

Am Freitag, den 13. Dezember, ist der Mond schon zu 96 Prozent beleuchtet, er steht direkt bei den Plejaden, wird diese jedoch deutlich überstrahlen. Ab ca. 17:40 Uhr kommt es dadurch zu einer Vielzahl von Sternbedeckungen am noch dunklen Rand des Mondes. Aber wieviele wird man wirklich beobachten können? Um 7:16 Uhr in der Frühe kann die ISS erstmalig in dieser neuen Morgensichtbarkeitsperiode im Südosten flach über dem Horizont (maximal 13° Grad Höhe) bei einem Überflug gesehen werden. Asteroid (1036)Ganymed (11,4mag) geht um 3:00 Uhr in 7,5' Bogenminuten Abstand zu Stern HIP6564 (5,9mag) vorüber, Asteroid (350)Ornamenta (12,0mag) geht um 5:00 Uhr in 6' Bogenminuten Abstand an Stern HIP24132 ((7,9mag) vorüber. Die Volkssternwarte Paderborn ist heute Abend ab 19 Uhr letztmalig in diesem Jahr für die Öffentlichkeit geöffnet.

Am Samstag, den 14. Dezember, steht der Mond 5° Grad oberhalb von Jupiter im Sternbild Stier. Er erreicht um Mitternacht seine maximale Höhe von 65° Grad über dem Horizont. Um 18:39 Uhr beginnt eine Verfinsterung von Saturnmond Titan, innerhalb von ca. 30 Minuten nimmt seine Helligkeit ab bis zur Unsichtbarkeit. Die Verfinsterung endet kurz vor dem Saturnuntergang gegen 22:49 Uhr. Heute erreicht auch der Sternschnuppenstrom der Geminiden seinen Höhepunkt, wegen des vollen Mondes werden aber wahrscheinlich nur wenige Sternschnuppen zu sehen sein. Kleinplanet (15)Eunomia (8,2mag) steht in Opposition zur Sonne. Kleinplanet (7)Iris (9,9mag) steht um 20:00 Uhr in nur einer Bogenminute Abstand neben Stern 30 Aqr (5,5mag).

Am Sonntag, den 15. Dezember, Dritter Advent, geht der Mond um 15:41 Uhr auf, bereits um 16:27 Uhr erreicht er seine exakte Vollmondposition. Die ISS fliegt zwischen 7:12 Uhr und 7:18 Uhr in maximal 24° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Kleinplanet (15)Eunomia zieht heute Abend über IC 410 (Kaulquappen-Nebel) hinweg.