Sonntag, 29. Dezember 2019

30. Dezember 2019 - 5. Januar 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe


In dieser Woche nimmt der Mond immer weiter zu, so dass er zunehmend den Nachthimmel beherrscht. Es kommt in dieser Woche zu einer ganzen Reihe von Sternbedeckungen durch den Mond, meist sind die Sterne jedoch sehr lichtschwach, so dass zur Beobachtung mindestens ein gutes Fernglas notwendig sein wird. Von den großen Planeten leuchtet die Venus nach Sonnenuntergang im Südwesten als Abendstern und Mars kann am Morgen ab ca. 5:30 Uhr beobachtet werden. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 30. Dezember, geht die Sinne um 8:32 Uhr auf und um 16:22 Uhr unter. Das ist der späteste Sonnenaufgang des Jahres. Der Sonnenuntergang am Abend ist jetzt aber schon sechs Minuten später als noch vor einer Woche. Vorher fliegt um 7:10 Uhr und 18 Sekunden die ISS ganz exakt durch den Zenit, also genau über unsere Stadt hinweg. Circa drei Minute vorher steigt sie aus dem Westen kommend auf und verschwindet circa vier Minuten später am östlichen Horizont. Um 18:00 Uhr kommt es am oberen Mondrand zu einer Sternbedeckung, der 6.5mag schwache Stern SAO164949 wird von der zu 20 Prozent beleuchteten Mondsichel bedeckt, um 19:01 Uhr kommt es zu einer weiteren Bedeckung eines 7.0mag Sterns. Um 20:53 Uhr geht dann der Mond unter.

Am Dienstag, den 31. Dezember 2019, Silvester, fliegt die ISS noch einmal fast genau über unsere Stadt hinweg, um 6:22:04 Uhr. Kurz vorher, um 6:21:44 Uhr tritt sie in 70° Grad Höhe am unteren Teil des Sternbilds Größe Bärin aus dem Erdschatten heraus. In der Silvesternacht geht der Mond um 22:00 Uhr unter.

Am Mittwoch, den 1. Januar 2020,  Neujahr, fliegt die ISS zwischen 7:08 Uhr und 7:14 Uhr in maximal 80° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel hinweg. Der Mond geht heute um 23:07 Uhr unter.

Am Donnerstag, den 2. Januar, fliegt die ISS um 6:22:22 Uhr noch einmal fast genau (88° Grad Höhe) über unsere Stadt hinweg. Wie vor zwei Tagen tritt sie jedoch erst kurz vorher aus dem Erdschatten heraus. Der Mond geht erst kurz nach Mitternacht unter, er zeigt maximale Libration in Breite, so dass sein Nordpol sichtbar ist. Um 20:29 Uhr erreicht der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Freitag, den 3. Januar, fliegt die ISS zwischen 7:09 Uhr und 7:16 Uhr in maximal 55° Grad Höhe über unseren Morgenhimmel entlang. Der Mond erreicht um 5:45 Uhr das Erste Viertel, steht dann aber bei uns unter dem Horizont. Abends ist er bereits zu 56 Prozent beleuchtet. Um 19:15 Uhr kommt es zur Bedeckung eines 7.0mag schwach leuchtenden Sternes.

Am Samstag, den 4. Januar,  tritt die ISS um 6:22 Uhr aus dem Erdschatten heraus und fliegt dann in den folgenden sechs Minuten schnell dem Osthorizont entgegen. Der Mond ist abends zu 65 Prozent beleuchtet. Um 17:26 Uhr wird ein 7.1mag schwaches Sternchen bedeckt, um 21:45 Uhr ein Stern von 6.9mag.

Am Sonntag, den 5. Januar, fliegt die ISS zwischen 7:09 Uhr und 7:16 Uhr in maximal 31° Grad Höhe über den Morgenhimmel hinweg. Heute Abend ist der Mond schon zu 74 Prozent beleuchtet, er geht erst am nächsten Morgen um 3:36 Uhr unter. Am Abend (gegen 21:00 Uhr) ist der "goldene Henkel" besonders schön zu sehen. Die Erde erreicht heute um 8:48 Uhr übrigens den sonnennächsten Punkt auf ihrer Umlaufbahn. Sie ist dann 147 091 144 km von der Sonne entfernt.

Freitag, 27. Dezember 2019

27. Dezember 2019: Der Himmel heute Abend


Der Himmel heute Abend (leider ziehen immer wieder Wolken durch):

Orion, Zwillinge, Stier - zusammengesetzt aus mehreren Einzelbildern (die jeweils eine Minute belichtet wurden, bei ISO3200, 24mm, f/4) mit Adobe Lightroom

Donnerstag, 26. Dezember 2019

26. Dezember 2019: Ringförmige Sonnenfinsternis


Heute früh gab es von der arabischen Halbinsel beginnend über Indien hinweg bis nach Sumatra hin eine Sonnenfinsternis zu bestaunen. Da der Mond sich zur Zeit in Erdferne befindet, reichte seine Größe nicht aus, um die Sonne ganz zu bedecken und dadurch die Korona zum Erstrahlen zu bringen. Stattdessen blieb immer ein schmaler "Sonnenring" um den Mond herum erhalten, und selbst dieses wenige Sonnenlicht reichte natürlich aus, um die die Korona völlig zu überstrahlen.

Auf facebook fand ich dieses Bild vom Sonnenaufgang:

Sonnenaufgang in Katar, El-Wakrah, (c)
Alexander Manannikov


Mein Astrofreund Daniel Fischer schickte über seinen Blog und über Mailing-Listen jedoch schon phantastische Bilder dieses Ereignisses. Da im Oman die Sonne zum Zeitpunkt der Finsternis noch sehr tief am Himmel stand und dieser zusätzlich mit Wolken ziemlich bedeckt war, konnte die meiste Zeit sogar ohne extra Sonnenfilter fotografiert werden.

Hier eines seiner Bilder:

Sonnenfinsternis über dem Oman (c) Daniel Fischer
Mehr Bilder hat Daniel in seinem Blog veröffentlicht: https://bonnstern.wordpress.com/2019/12/26/ring-sofi-krimi-im-oman/ oder auf twitter unter https://twitter.com/cosmos4u oder bei facebook unter: https://www.facebook.com/planetarium.bochum.

Aus Sri Lanka gab es einen Livestream, der bei YouTube jetzt auch als mehrstündige Aufzeichnung zur Verfügung steht: https://youtu.be/4OwDo4SAjCg.

Noch mehr Informationen und weitere Links auf http://www.sonnenfinsternis.org/sofi2019a/index.htm

Ich wünsche Euch allen noch einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag!


Sonntag, 22. Dezember 2019

23. - 29. Dezember 2019: Der Himmel über Bad Lippspringe


In dieser Woche feiern wir Weihnachten. Hoffentlich haben Sie eine Chance, den Blick auch mal Richtung Himmel schweifen zu lassen. Und wer weiß? Vielleicht entdecken Sie ja ihren ganz persönlichen Weihnachtsstern dort oben.

In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich also gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den großen Planeten ist die Venus am Abend bis gegen 18:30 tief im Südwesten unser Abendstern. Uranus und Neptun sind nur mit Teleskopen zu sehen. Mars steigt am Morgen nach 5:30 Uhr über die Egge. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 23. Dezember, fliegt die ISS zwischen 6:22 Uhr und 6:24 Uhr ganz kurz und tief in nur maximal 12° Grad Höhe über unseren südöstlichen Himmel. Mars und Mond (Aufgang um 5:04 Uhr) stehen heute früh etwas unterhalb der ISS Flugbahn dicht beieinander am Morgenhimmel. Sonnenaufgang ist um 8:29 Uhr und Sonnenuntergang um 16:16 Uhr, der Aufgang ist fünf Minuten später als noch vor einer Woche, aber auch der Untergang ist zwei Minuten später. 

Am Dienstag, den 24. Dezember, Heiligabend, geht die schmale Mondsichel, sie ist nur zu 3 Prozent beleuchtet,  erst um 6:22 Uhr auf. Ob man den Mond dann noch wird entdecken können? Der Krater Grimaldi ist nahe am Rand zu sehen, der Mond zeigt also maximale Libration in Breite. Die ISS taucht um 7:07 Uhr im Südwesten auf, erreicht um 7:10 Uhr im Südosten den höchsten Punkt ihrer Bahn und verschwindet um 7:13 Uhr im Osten.

Ich wünschen allen meinen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest!



Am Mittwoch, den 25. Dezember, erster Weihnachtsfeiertag, ist die ISS zwischen 6:20 Uhr und 6:24 Uhr bei ihrem Überflug in maximal 23° Grad Höhe zu sehen. Kurz vor Neumond eignet sich die komplette Nacht zur deep-sky-Beobachtung.

Am Donnerstag, den 26. Dezember,zweiter Weihnachtsfeiertag,  ist die ISS zwischen 7:06 Uhr und 7:13 Uhr bei ihrem Überflug in maximal 57° Grad Höhe zu sehen. Exakt um 6:13 Uhr ist heute Neumond. Es kommt dabei zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis, die bei uns jedoch nicht sichtbar sein kann, da hier ja noch dunkle Nacht herrscht. In Saudiarabien, Indien und Sumatra kann man die Finsternis jedoch verfolgen. Mehr Informationen zu dieser Finsternis gibt es auf sonnenfinsternis.org

Am Freitag, den 27. Dezember, ist die ISS zwischen 6:20 Uhr (Austritt aus dem Erdschatten unterhalb des Sternbilds Löwe) und 6:26 Uhr bei ihrem Überflug in maximal 43° Grad Höhe zu sehen.

Am Samstag, den 28. Dezember, ist die ISS zwischen 7:07 Uhr und 7:12 Uhr bei ihrem Überflug hoch über unseren Köpfen, in maximal 81° Grad Höhe, zu sehen. Am Abend kann wieder der Mond gesehen werden. Er ist zu 6 Prozent beleuchtet und geht um 18:37 Uhr unter. In seinem dunklen Teil schummert heute und an den folgenden drei Tagen das Erdlicht. Die Mondsichel nähert sich von Westen kommend der Venus und steht am Abend ca. 4° Grad südwestlich von ihr.

Am Sonntag, den 29. Dezember, tritt die ISS um 6:20 Uhr im Sternbild Löwe aus dem Erdschatten heraus und ist bis 6:24 Uhr bei ihrem Überflug in maximal 69° Grad Höhe zu sehen. Der Mond ist am Abend schon an der Venus vorbeigezogen und steht jetzt ca. 7° Grad östlich von ihr. Er geht um 19:44 Uhr unter und ist zu 12 Prozent beleuchtet.

Sonntag, 15. Dezember 2019

16. - 22. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe


In dieser Woche zieht sich der Mond in den Morgenhimmel zurück, die Abende und Nächte eignen sich immer besser für die beobachtung lichtschwacher "deep-sky"-Objekte. Von den großen Planeten kann am frühen Abend tief im Südwesten die Venus gesehen werden. Mars geht am Morgenhimmel gegen 5:30 Uhr auf. Saturn, Uranus, Neptun sind nur noch für Spezialisten mit einem Fernrohr zu finden. Die ISS beginnt am 22. Dezember wieder eine Morgensichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 16. Dezember, geht die Sonne um 8:24 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter. Spezialisten können ja mal probieren, ob sie heute früh noch Merkur finden, der um 7:20 Uhr aufgeht. Der zu 76  Prozent beleuchtete Mond geht um 21:00 Uhr auf.

Am Dienstag, den 17. Dezember, steht der Mond am Morgen bei Regulus im Löwen. Er geht erst um 12:22 Uhr unter und am Abend um 22:21 Uhr wieder auf. Kleinplanet Eunomia (9.9mag) geht 18' Bogenminuten südlich an 22 Aquarii (5.2mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 18. Dezember, geht der Mond erst kurz vor Mitternacht um 23:42 Uhr auf. Er steht am Abend in "Erdnähe", d.h. er erscheint etwas größer als gewöhnlich. Doch da dies eh keiner merkt und wir auch keinen Vollmond haben (er ist nur noch zu 53 Prozent beleuchtet), wird keine Presse vom "Supermond" schreiben.

Am Donnerstag, den 19. Dezember, endet kurz nach Mondaufgang (noch am Mittwoch) um 0:32 Uhr eine Sternbedeckung. Der Stern nü Vir (4.5mag) taucht am dunklen Mondrand wieder auf. Um 5:57 Uhr erreicht der Mond exakt das Letzte Viertel.

Am Freitag, den 20. Dezember, geht der Mond um 1:03 Uhr auf. Heute früh zeigt er wieder einmal maximale Libration in Breite, so dass wir auch seinen Südpol sehen können. Bis kurz vor Neumond zu Weihnachten können wir in seinem dunklen Teil nun auch wieder das Erdlicht schimmern sehen.

Am Samstag, den 21. Dezember, steht der Mond am Morgen ca. 7° Grad nordöstlich von Spica in der Jungfrau.

Am Sonntag, den 22. Dezember, 4. Advent, Winteranfang, fliegt die ISS zwischen 7:07 Uhr und 7:14 Uhr tief (in maximal 18° Grad Höhe) über unseren südöstlichen Morgenhimmel hinweg. Astronomisch gesehen haben wir heute um 5:09 Uhr Wintersonnenwende, d.h. die Sonne hat ihre südlichste Position am Himmel erreicht, wir haben Winteranfang. Von nun an werden die Tage, zunächst kaum merkbar, wieder länger werden. Am Abend können vielleicht ein oder zwei Sternschnuppen mehr als üblich gesehen werden, der Ursiden Meteorstrom erreicht sein Maximum.

Samstag, 14. Dezember 2019

14. Dezember: Beobachtungen der letzten Tage


Eigentlich soll es draußen klar sein, saht zumindest meine Handy-App zum Wetter. Doch leider ziehen trotzdem viele Wolken durch, so dass der Himmel zu 7/8 bedeckt ist. Naja, für ein Mondfoto hat es trotzdem gereicht. Hier der Mond von heute Abend:

Der Mond am 14.12.2019 um 22:06 MEZ
Vor zwei tagen war Vollmond, heute ist er noch zu 92 Prozent beleuchtet. Vor sechs Tagen habe ich auch ein Foto des Mondes machen können:

Der Mond am 8.12.2019 um ca. 19:50 Uhr
Damals war der Mond zu 88 Prozent beleuchtet, also ähnlich wie heute, allerdings war dies noch vor Vollmond, da nahm der Mond noch zu, jetzt nimmt seine Phase wieder ab.

An diesem Abend konnte ich übrigens auch mal wieder die ISS bei einem Überflug fotografieren. Auch dies haben zwar Wolken fast verhindert, aber zum Glück nur fast. Hier ein Foto aus einer Serie von mehreren, die ich bei dem Überflug gemacht habe:

Die ISS über Bad Lippspringe am 8.12.2019 um 18:30 Uhr
Das Foto wurde mit einem 20mm Weitwinkel-Objektiv gemacht, bei Blende F/2 habe ich 30 Sekunden belichtet. Dadurch sind die ziehenden Wolken sehr langgezogen.Die ISS hat etwa in der Mitte des Bildes, relativ nah über den Häusern ebenfalls ihre Spur hinterlassen. Über der ISS ist eine zweite Leuchtspur zu entdecken. Diese stammt jedoch von einem irdischen Flugzeug. besonders in der Vergrößerung ist zu erkennen, dass hier auch Positionslichter blinken, während die ISS eine homogen durchgezogene Leuchtspur hat. Ebenfalls kann man in der Vergrößung zwischen den Wolken noch eine Reihe von kleinen Strichspuren von etlichen Sternen erkennen. In dem relative freien Himmelsbereich zwischen der Spur der ISS und dem des Flugzeugs zeigt das Bild mindestens Sterne bis zu 8mag. Etwas oberhalb vom linken Ende der Flugzeugspur ist dadurch auf diesem Bild sogar der Planet Neptun mit drauf, er hat an diesem Abend eine Helligkeit von 7.9mag

Ich habe in der letzten Zeit nicht nur den Mond oder die ISS fotografiert, sondern auch nach den Planeten unseres Sonnensystems Ausschau gehalten. Am 10. Dezember konnte ich tatsächlich die nahe Begegnung ("Konjunktion") von Saturn und Venus fotografieren:

Venus und Saturn am 10. Dezember 2019
Die strahlende Venus ist recht leicht ungefähr in der MItte des Bildes zu erkennen. Saturn steht fast genau senkrecht über ihr, ist aber deutlich lichtschwächer. Das Bild entstand um 17:00 Uhr MEZ, also noch in der Abenddämmerung. Fotografiert habe ich mit meiner Canon 5D Mark II Spiegelreflexkamera mit einer Brennweite von 105mm, Belichtung F/4, 1/8 Sekunde bei ISO400.

Die Venus hat eine Helligkeit von -3.8mag und steht 7,2° Grad über dem Horizont, Saturn steht mit 9,1° Grad etwas höher, seine Helligkeit beträgt 0.6mag.

Dieses Foto ist für mich in gewisser Weise eine Testaufnahme. In gut einem Jahr, im Dezember 2020, wird in etwa um diese Uhrzeit nicht die Venus, sondern Planet Jupiter am Saturn vorbeiziehen. Das ganze findet etwas weiter südlich statt (auf dem Foto nach links verschoben), denn auch Saturn wird sich am Himmel im Laufe eines Jahres natürlich etwas weiter bewegen. Da er jedoch für eine komplette Umrundung der Sonne 29 Jahre braucht, verschiebt sich auch seine Position am Himmel innerhalb eines Jahres nur um ca. 1/30 des Himmelsumfang, also um etwa 12 Grad. Aber die Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn im nächsten Jahr zu dieser Zeit wird viel, viel enger sein. Beide Planeten kommen sich bis auf 6' Bogensekunden nahe. Der Vollmond hat einen Durchmesser von gut 30 Bogensekunden. Beide Planeten werden also so dicht beieinander eher aussehen wie ein heller Doppelstern. Aber auch dieses Ereignis wird, wie jetzt die Begegnung von Venus und Saturn, nur in der Abenddämmerung zu sehen sein. Doch meine Vorfreude auf diese Begegnung ist jetzt schon riesig!

Über die Beobachtung von Mars und Merkur am 5. Dezember habe ich ja schon in einem früheren Blogbeitrag berichtet. Aber ein weiteres Mondbild, vom 4. Dezember 2019 möchte ich noch nachreichen:

Der Mond am 4. Dezember 2019 um 17:33 Uhr
Aufgenommen mit meinem Spektiv und einer Kleinbildkamera. Hier hatte ich wirklich Glück mit den atmosphärischen Bedingungen. Für ein Einzelbild ist der Mond schön "scharf" geraten.

Sonntag, 8. Dezember 2019

Freitag, 13. Dezember: Astronomie für Kinder und Beobachtergruppe


Am Freitag, den 13. Dezember um 18:30 Uhr findet der letzte Abend des diesjähriges Kursus "Astronomie für Kinder" an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus statt. Thema des Abends ist diesmal:

Sterne, Nebel und schwarze Löcher


Auf der Webseite der Sternwarte heißt es dazu:

Im November und Dezember 2019 bietet die Volkssternwarte Paderborn jungen „Sternguckern“ faszinierende Einblicke in die fantastische Welt der Astronomie & Raumfahrt. Die vierteilige Veranstaltungsreihe „Astronomie für Kinder“ richtet sich gezielt an Acht- bis 14-Jährige, die mehr über „Sonne, Mond & Sterne“ erfahren möchten.

Mit einem Teleskop kann man neben verschiedenen Arten von Sternen auch weitere Objekte erkennen, die in den Weiten des Alls beheimatet sind. Doch was hat es mit den spektakulären Gasnebeln, fernen Milchstraßensystemen oder den berühmten „Schwarzen Löchern“ auf sich?

Drei Euro Eintritt kommend er Arbeit der Volkssternwarte zu gute.

Interessierte Erwachsene und ältere Jugendliche sind übrigens anschließend (ab ca. 20 Uhr) herzlich eingeladen zum Treffen der "Beobachtergruppe" der Sternwarte. Hier können wir uns über unsere letzten Beobachtungen austauschen, fachsimpeln, Erfahrungen austauschen, wie man seine Technik vielleicht noch verbessern kann und so weiter und so fort.

9. - 15. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Vollmond. Von den hellen Planeten sind am Abend nach Sonnenuntergang bis gegen 18 Uhr die Venus und Saturn zu sehen. Am Morgenhimmel kann Mars gefunden werden, er geht jetzt um ca. 5:30 Uhr auf. Und mit viel Glück am Anfang der Woche auch noch Merkur, Die ISS kann noch bei abendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 9. Dezember, geht die Sonne um 8:19 Uhr auf und um 16:14 Uhr unter. Damit haben wir die Tage der frühesten Sonnenuntergänge des Jahres erreicht. Warum das so ist und diese jetzt schon und nicht erst am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres auftreten, wird auf der Webseite von Wiener Astronomen genau erklärt. Der helle Tag ist jetzt also keine acht Stunden mehr lang.   Die ISS ist zwischen 17:37 Uhr und 17:45 Uhr in maximal 32° Grad Höhe bei ihrem Überflug am frühen Abend zu sehen. Um 21:06 Uhr bedeckt der Mond am dunklen Rand den Stern SAO93327 (6.1mag).

Am Dienstag, den 10. Dezember,  ist die ISS zwischen 16:49 Uhr und 16:57 Uhr in maximal 44° Grad Höhe bei ihrem Überflug am frühen Abend zu sehen, sie fliegt sehr dicht an Atair, dem hellsten Stern des Adlers vorüber. Der Mond steht abends ca. 8° Grad südlich der Plejaden. Der veränderliche Stern Algol hat um 22:58 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch, den 11. Dezember,  ist die ISS zwischen 17:36 Uhr und 17:44 Uhr in maximal 17° Grad Höhe tief im Südwesten bei ihrem Überflug zu sehen. Heute Abend beginnt mit dem Mondaufgang um 15:59 Uhr die längste Vollmondnacht des Jahres, um Mitternacht erreicht der Vollmond seine größte Höhe am Nachthimmel mit 58,5° Grad und untergehen wird er erst am nächsten Morgen um 8:23 Uhr.

Am Donnerstag, den 12. Dezember, erreicht der Mond in der Frühe um 6:12 Uhr die exakte Vollmondposition. Merkur (-0,6mag) geht heute früh um 7:15 Uhr in nur 40' Bogenminuten Abstand (etwas mehr als eine Vollmondbreite) an beta Scorpii (2.9mag) vorüber und Mars (1.7mag) in nur 16' Bogenminuten Abstand an alpha Librae (2.9mag). Die ISS ist zwischen 16:47 Uhr und 16:56 Uhr in maximal 24° Grad Höhe tief im Süden bei ihrem Überflug zu sehen.

Am Freitag, den 13. Dezember, erreicht der veränderliche Stern Algol (beta Persei) um 19:47 Uhr ein Helligkeitsminimum. Der immer noch (fast) volle Mond geht um 17:28 Uhr auf und steht im Sternbild Zwillinge. Die ISS kann heute Abend nicht gesehen werden. Um 18:30 Uhr findet an der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus der vierte Teil des Kinderkursus Astronomie statt. Und anschließend gegen 20:00 Uhr trifft sich die Beobachtergruppe an der Sternwarte.

Am Samstag, den 14. Dezember,  kann die ISS letztmalig in dieser Abendsichtbarkeitsperiode zwischen 16:47 Uhr und 16:55 Uhr in maximal 13° Grad Höhe tief im Südwesten bei ihrem Überflug beobachtet werden. Heute Abend (ab etwa 23 Uhr) erreicht der Sternschnuppenstrom der Geminiden sein Maximum, der helle Mond wird aber wahrscheinlich fast alle Beobachtungen unmöglich machen.
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Am Sonntag, 3. Advent, den 15. Dezember, endet um 5:21 Uhr die Bedeckung des Stern mü im Krebs (5.4mag), der Stern tritt am dunklen Mondrand wieder hervor. Der immer noch zu 85 Prozent beleuchtete Mond geht um 19:46 Uhr auf.

Donnerstag, 5. Dezember 2019

5. Dezember: noch mehr Sternenhimmel - und "Lichtverschmutzung"

In der Nacht vom 4. zum 5. Dezember blieb es klar - und das habe ich natürlich auch zum "Sterne gucken" genutzt.

Am Morgen des 5. Dezember habe ich dabein wieder Fotos von Merkur gemacht. Diesmal war ich etwas früher dran als gestern, dadurch war die Dämmerung nicht ganz so weit fortgeschritten - und ich habe eine echte Überraschung auf meinen Fotos gefunden.

Doch hier erstmal Merkur, direkt nach er über dem Horizont bei mir auftauchte. Zuerst ein Bild ohne nähere Erläuterungen. Merkur steckt noch im Gebüsch, aber Mars und Spica sind gut zu sehen:

5.12.19., 6:52 MEZ, Canon 5DM2, 47mm, 4sec bei f/4.0, ISO 400
Hier das gleiche Bild mit Erläuterungen zu Sternen und Planeten:

Merkur (im Gebüsch), Mars (in der Mitte) , Spica (oben rechts) sowie der Doppelstern Zubenelgenubi.
Merkur kann man am ehesten erkennen, wenn man durch einen Klick auf das Bild es sich in einem vergrößerten Format ansehen kann. Zubenelgenubi ist ein schöner Doppelstern im Sternbild Waage. Auch hier kann man in der Großansicht bereits den Begleitstern erkennen. Bei Spica ist mir leider der Name etwas weit ab vom hinweisenden Strich gerutscht.

Aber schaut man genauer hin, kann man noch mehr auf dem Bild erkennen. Im linken Bereich gibt es ein paar "Striche". Der längste davon ist auf ein nahes Flugzeug zurück zu führen. Doch daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Strichspuren. Diese gehören alle zu einer Satellitengruppe, mit denen der Unternehmer Elon Musk (reich geworden durch die Gründung von Paypal, Besitzer von Space X und Tesla) weltweite Internetkommunikation ermöglichen möchte. Dazu braucht er jedoch nicht nur ein paar Satelliten, sondern gleich mehrere zehntausend. Die auf dem Bild fotografierten Spuren gehören alle zur zweiten "Kette" von Starlink-Satelliten. Diese werden wohl meist in "60er-Paketen" ins Weltall geschossen und sollen sich dann über den ganzen Himmel verteilen.

Die Starlink-Satelliten mögen auf den ersten Blick spektakulär erscheinen, doch wenn erstmal der Himmel damit gefüllt sein wird - so fürchten viele - wird man kaum noch schöne Fotos vom Nachthimmel machen können, ohne immer wieder Spuren dieser Satelliten zu finden.

Deshalb hier noch einmal auch diese deutlich markiert:


Flugzeuge und Satelliten
Auf der Webseite von heavens-above findet man übrigens genaue Vorherberechnungen, wann die einzelnen Starlink-Satelliten bei uns sichtbar sind. Während die Flugzeuge eher von links nach rechts (Ost nach West) fliegen, zogen die Satelliten in Richtung Osten, dem Horizont entgegen (so wie in etwa auch die ISS am Himmel fliegt). Nach den Berechnungen von heavens-above handelt es sich auf dem Bild (von unten nach oben) um die Satelliten mit den laufenden Nummern 1054 (der etwas links "neben" der Hauptkette), sowie 1031, 1024, 1035, 1032, 1011, 1036 (von unten nach oben).

Dies war jedoch nicht mein einziges Foto an diesem Morgen. Schon ein paar Minuten vorher und auch danach noch habe ich Fotos gemacht, und auf allen sind zu dieser Zeit Spuren der Starlink-Satelliten zu sehen.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

4. Dezember: Merkur in der Morgendämmerung


Heute Morgen war der Himmel klar. Die Temperaturen gingen natürlich in den Keller, Frost bei -2° Grad.

Doch das störte nicht. Nach dem Frühstück war es schon fast zu spät geworden, doch um 7:35 Uhr habe ich ihn zuerst mit dem Fernglas doch noch erwischt: Der Planet Merkur zeigt sich zur Zeit in der Morgendämmerung. Mit dem bloßen Auge habe ich ihn nicht mehr gesehen, im Fernglas war er jedoch schnell zu finden und deutlich zu erkennen.

Auch mit der Kamera liess er sich dann noch einfangen. Auch wenn er hier schon nicht mehr so einfach zu finden war. Deshalb hier als erstes ein "Such"-Bild ohne Beschreibung:

Aufnahme mit Canon 5D Mark II, 105mm, f/4, 1/60 sec, ISO200
Hier das gleiche Bild mit "Auflösung":

Merkur im Südosten (Azimut 133°) und in 9° Grad Höhe über dem (mathematischen) Horizont.

Sonntag, 1. Dezember 2019

2. - 8. Dezember: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond weiter zu und bestimmt immer mehr den Himmel derganzen Nacht. Von den hellen Planeten kann mit viel Glück abends die Venus im Südwesten gefunden werden, sie geht jedoch noch deutlich vor 18 Uhr unter, Saturn ist ca 45 Minuten länger zu sehen. Am Morgen geht Mars vor 6 Uhr auf, ebenso mit viel Glück kann ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang auch Merkur tief im Südosten in der Morgendämmerung gefunden werden. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 2. Dezember, geht die Sonne um 8:10 Uhr auf und um 16:17 Uhr unter. Der helle Tag ist also nur noch etwas über acht Stunden lang. Um 18:25 Uhr steigt die ISS aus dem Westen kommend an unserem Himmel hoch und steil hinauf, wenige Sekunden vor 18:30 Uhr verschwindet die ISS dann hoch im Zenit im Erdschatten. Der Mond ist heute Abend zu 35 Prozent beleuchtet, er geht um 22:02 Uhr unter. Gegen 19:55 Uhr kommt es entlang einer Linie von Hamm über Bielefeld Richtung Herford zu einer streifenden Sternbedeckung. Sternfreunde aus OWL wollen diese zwischen Spenge und Bünde gemeinsam beobachten.  Von Bad Lippspringe aus gesehen, zieht der Mond ganz knapp oberhalb des Sternes vorüber.

Am Dienstag, den 3. Dezember, geht der zu 45 Prozent beleuchtete Mond um 23:10 Uhr unter. Die ISS ist bei ihrem Überflug zwischen 17:37 Uhr und 17:43 Uhr zu sehen, sie fliegt dabei exakt über Bad Lippspringe hinweg, also in genau 90° Grad Höhe durch unseren Zenit (exakt um 17h:41m:12s).

Am Mittwoch, den 4. Dezember,  steigt die ISS zwischen 18:25 Uhr und 18:30 Uhr im Westen bis auf 68° Grad Höhe, bevor sie in südlicher Richtung weit oberhalb des Mondes im Erdschatten verschwindet. Der Mond hat heute bereits um 7:58 Uhr am Morgen das Erste Viertel erreicht. Im Heinz Nixdorf Museumsforum gibt es heute um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema "Woher kommt unser Wissen über das Weltall?"

Am Donnerstag, den 5. Dezember, ist der Mond am Abend zu 67 Prozent beleuchtet. Die ISS fliegt zwischen 17:37 Uhr und 17:43 Uhr in maximal 80° Grad Höhesehr hoch über unseren Abendhimmel hinweg. Bereits gegen 17:15 Uhr wird der Stern 30 Psc am oberen Rand vom Mond bedeckt, die Bedeckung endet um 17:37 Uhr. Um 19:14 Uhr wird dann der Stern 33 Psc vom Mond bedeckt. Beide Sterne haben eine Helligkeit von 4.7mag.

Am Freitag, den 6. Dezember, Nikolaustag, fliegt die ISS zwischen 18:26 Uhr und 18:30 Uhr in maximal 42° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, bevor sie noch vor Erreichen des Mondes in südlicher Richtung im Erdschatten verschwindet. Der Mond zeigt heute maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol schauen können.

Am Samstag, den 7. Dezember, fliegt die ISS zwischen17:37 Uhr und 17:43 Uhr quer über unseren gesamten Abendhimmel hinweg.

Am Sonntag, den 8. Dezember, fliegt die ISS zwischen 16:48 Uhr und 16:57 Uhr in maximal 70°Grad Höhe in der Abenddämmerung über unseren Himmel hinweg. bei eine zweiten Überflug zwischen 18:26 Uhr und 18:30 Uhr erreicht sie im Südwesten nur noch eine Höhe von ca. 23 ° Grad über dem Horizont. Bereits um 2:09 Uhr in der Frühe hat der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum erreicht.